Gleiche Sprache, aber unterschiedliche Ausdrücke

Was dachte der DDR Bürger über den deutschen in der Bundesrepublik. Was hielt der Bundesdeutsche vom DDR Einwohner? Unterschiedliche Ansichten bestehen heute noch. Was drücken sie aus, was wird erwartet?

Re: besondere Fachbegriffe der DDR

Beitragvon Nordlicht » 19. Mai 2010, 22:24

LEGO hat geschrieben:Danke, Carsten,

weisst Du denn auch, was mit dem Winkelelement gemeint ist?

Ich nicht!


Aber LEGO, doch kein Winkel-Element, sondern ein Wink-Element [flash]

War die "geflügelte Jahresendfigur" tatsächlich in den allgemeinen Sprachgebrauch übergegangen?
Ist man in den Laden gegangen und hat gesagt "Ich hätte gerne drei geflügelte Jahresendfiguren? [ich auch]
Nordlicht
 

Re: besondere Fachbegriffe der DDR

Beitragvon Berliner » 20. Mai 2010, 02:16

ein paar echte Fachwoerte, mit denen man lange Zeit auseinandersetzen kann:

Marxismus-Leninismus
demokratischer Zentralismus
Diktatur des Proletariats


Berliner [hallo]
Nichts auf dieser Welt kann die Beharrlichkeit ersetzen.
Talent kann es nicht - nichts ist verbreiteter als erfolglose Maenner mit Talent.
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Re: besondere Fachbegriffe der DDR

Beitragvon LEGO » 20. Mai 2010, 08:20

Nordlicht hat geschrieben:
LEGO hat geschrieben:Danke, Carsten,

weisst Du denn auch, was mit dem Winkelelement gemeint ist?

Ich nicht!


Aber LEGO, doch kein Winkel-Element, sondern ein Wink-Element [flash]




Ja, ja, wer lesen kann, ist klar im Vorteil....


Hätte ich Winkeelement gelesen, hätte es bei mir wahrscheinlich auch "Klick" gemacht.

Nur mit Winkelelement konnte ich halt nichts anfangen.

Aber das ist ja nun geklärt. [super]
LEGO
 

Re: besondere Fachbegriffe der DDR

Beitragvon Harsberg » 20. Mai 2010, 08:37

maja64 hat geschrieben:[muede] Haste auch nix verpasst,ich bin mir damals vorgekommen wie im Knast.Objekt mitten in der Stadt und ringsherum eine Mauer.
Ach so und die Schwiegereltern von diesem Pitti zwei Straßen weiter [laugh] ,aber Pitti wer issn das überhaupt??? [shocked] [denken]


hier ist deine ehemalige "Herberge" in RU
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
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Re: besondere Fachbegriffe der DDR

Beitragvon CaptnDelta » 20. Mai 2010, 08:47

Nordlicht hat geschrieben:War die "geflügelte Jahresendfigur" tatsächlich in den allgemeinen Sprachgebrauch übergegangen?

in den allgemeinen Sprachgebrauch sicher nicht, obwohl meine Mutter irgendwo noch einen Karton aus DDR-Zeiten rumstehen hat wo das tatsaechlich aufgedruckt ist. War wohl eher vorauseilender Gehorsam des Betriebsleiters.

Im allgemeinen wurden solch typisch gestelzte DDR-Ausdruecke eher von Partei-Bonzen und sonstigen Funktionaeren/Militaers verwendet - und dort auch oft nur wenn man mangelnde geistige Masse mit "intelligenten" Ausdruecken zu kompensieren suchte.

Nordlicht hat geschrieben:Ist man in den Laden gegangen und hat gesagt "Ich hätte gerne drei geflügelte Jahresendfiguren? [ich auch]
Das haetteste mal versuchen koennen, glaube nicht das Du damit viel Erfolg gehabt haettest. Vor allem schon weil diese "Figuren" zur Kategorie Bueckware/FDGB(*) gehoerten [grins]

-Th

* "FDGB" war eine DDR-interne Verballhornung der Abkuerzung fuer die Gewerkschaft in der DDR ("Freier Deutsche Gewerkschaftsbund"). Im Zusammenhang mit selten/nie im Laden zu findenden Artikeln hatte FDGB die Bedeutung "Fuer die guten Bekannten" - in diesem Fall die guten Bekannten des Verkaeufers/der Verkaeuferin.
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Re: besondere Fachbegriffe der DDR

Beitragvon Berliner » 20. Mai 2010, 19:23

"ideologische Diversion"

Frage @l'ange de paix, was bedeutet dieser Begriff ? [ich auch]

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Re: besondere Fachbegriffe der DDR

Beitragvon Matthias » 20. Mai 2010, 19:33

Kurz vor dem Ende der DDR kam doch ein Wartburg mit VW-Motor auf dem Markt. War das nicht der "Wartburg mit Herzschrittmacher"?

Naj ja, das MfS nannte man "Horch und Guck" und "Stasi". Im Gefängnis hießen die Handschellen "Eiserne Abführmittel", der Schlagstock "Bunawurzel", der Arrest "Mumpe", der Spitzel "Zinker" und und und. Doch noch was lustiges. Der Flaschenöffner hieß "48er Schlüssel" das war der Einheitspreis für die 0,33l Flasche Bier!!!
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Re: besondere Fachbegriffe der DDR

Beitragvon LEGO » 20. Mai 2010, 20:20

...ich drifte leicht vom Thema ab, kann`s mir aber nicht verkneifen, da Matthias eben die Bunawurzel ins Spiel gebracht hat.

Beim BGS gab es neben dem "normalen" Gummiknüppel einen langen Schlagstock aus Holz, den wir bei Demonstrationen eingesetzt haben.

Spitzname: Esche 110
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Re: besondere Fachbegriffe der DDR

Beitragvon l'ange de paix » 20. Mai 2010, 21:09

Berliner hat geschrieben:"ideologische Diversion"

Frage @l'ange de paix, was bedeutet dieser Begriff ? [ich auch]

Berliner [hallo]


Die "ideologische Diversion" nutzte der Klassenfeind in den Augen des Staates zur geistigen Zersetzung besonders der Jugendlichen, aber auch des normalen Werktätigen der DDR. Damit meinte man Propaganda in den Westmedien, um die Bürger der DDR ideologisch auf ihre Seite zu ziehen. Bunte Zeitschriften, tolle Fernsehsendungen u.ä. Da konnte dann der graue DDR-Alltag mit Jugendmagazinen und Fernsehsendungen á la "Wenn schon, denn schon" nicht mitziehen.
Diversion bezeichnet eine Umwandlung, eine Zersetzung oder eine Manipulation. Die ideologische Diversion des Volkes der DDR wurde also den westdeutschen bzw. westeuropäischen und kapitalistischen Medien besonders unterstellt. Es steht also für das Eindringen westlichen Gedankengutes in das Hirn der sozialistischen Persönlichkeit.

Wir lesen uns,
Thomas.

Was keiner geglaubt haben wird,
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das wird dann wieder das gewesen sein,
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Re: besondere Fachbegriffe der DDR

Beitragvon SkinnyTrucky » 20. Mai 2010, 22:48

l'ange de paix hat geschrieben: Es steht also für das Eindringen westlichen Gedankengutes in das Hirn der sozialistischen Persönlichkeit.


Thomas...man kann also davon ausgehen, das *sozialistische Persönlichkeiten* sehr einseitig, kaum denkende Menschen sind, die sich kaum noch ein eigenes Bild machen, sondern nur noch das Vorgegebene nachplappern wenn's gefordert ist....man kann ja kaum das Denken abschalten....

....man muß schon irgendwie bewußt schizophrän leben um im Sozialismus mitzuschwimmen....im eigenen Umfeld durfte man offen sagen was man wollte, nur öffendlich mußte man schon die interne zensierte Sprache sprechen....

...ist man in der DDR wirklich davon ausgegangen, das das ewig so funktionieren kann....????

Ich mein ja nur....man kann doch nich die ganze Menscheit so gebrainwashed hinbekommen....funktioniert ja heute auch nicht mit all der bunten Werbung....ich bin ja heute auch nicht bedingungslos willfähiger Kunde der am meisten angepriesenen Waren....

groetjes uit Hannover-Langenhagen

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Re: besondere Fachbegriffe der DDR

Beitragvon Berliner » 21. Mai 2010, 03:26

l'ange de paix hat geschrieben:Die "ideologische Diversion" nutzte der Klassenfeind in den Augen des Staates zur geistigen Zersetzung besonders der Jugendlichen, aber auch des normalen Werktätigen der DDR. Damit meinte man Propaganda in den Westmedien, um die Bürger der DDR ideologisch auf ihre Seite zu ziehen. Bunte Zeitschriften, tolle Fernsehsendungen u.ä. Da konnte dann der graue DDR-Alltag mit Jugendmagazinen und Fernsehsendungen á la "Wenn schon, denn schon" nicht mitziehen.
Diversion bezeichnet eine Umwandlung, eine Zersetzung oder eine Manipulation. Die ideologische Diversion des Volkes der DDR wurde also den westdeutschen bzw. westeuropäischen und kapitalistischen Medien besonders unterstellt. Es steht also für das Eindringen westlichen Gedankengutes in das Hirn der sozialistischen Persönlichkeit.


Hallo Thomas, [knuddel]

Deine Erklaerung war super, ich Danke Dir dafuer! [heart]

Bei solchen Dingen muss ich immer erst lachen. Im Sinne des Klassenfeindes (nennen wir sie zunaechst "Christen") war es immer das Bestreben der Eltern die Kindern vor "ideologische Diversion" zu schuetzen. So ist der Vergleich fast analog. Nur natuerlich wollte man im Sozialismus keine Christenmenschen. [laugh]

Auf jeden Fall sieht man unter dem "Klassenfeind" dasselbe Dilemma wie damals in der DDR. Wenn Du die Riemen zu fest haelst, dann wirken sie bedrueckend, zu lose, dann laufen Dir "die Kinder" weg. Was tun ? [grins]

Duane [hallo]
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Re: besondere Fachbegriffe der DDR

Beitragvon Luchs » 21. Mai 2010, 11:48

Nachdem ich die ersten Kontakte zu Leuten aus der DDR hatte, hörte ich Begriffe und Abkürzungen, die ich teilweise noch nicht kannte, zwar im Allgemeinen zuordnen konnte, aber auch komplett neue Begriffe. Die Überwiegende Zahl der folgenden Begriffe war einfach im allgemeinen Sprachgebrauch des damaligen Bundesbürgers nicht enthalten:

Plaste und Elaste, Datsche, Lederol, Ehekredit, Dispatcher, ABV, Stomatologe, BGL, Kulturhaus, Lipsi, Held der Arbeit, Kombinat, Kader, Kollektiv, VEB, Rat des Kreises / der Stadt / der Gemeinde, LPG, Kolchose, FDJ, junge Pioniere, Kaufhalle, HO, Konsum, Russenmagazin, GST, Altstoffsammlung, Delikat, Intershop, Exquisit, EVP, Altneubau, AWG, Hausgemeinschaftsleitung, Hausbuch, Subotnik, POS, EOS, Muttiheft, Polylux, NSW, DSF, Aktivist, Fahrerlaubnis, Ello, Broiler, Grilletta, Würzfleisch, Solianka, Tote Oma, Kettwurst, ...

Als abschluss noch den Klopfer, DDRisch.
Viele Grüße [hallo]
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Re: besondere Fachbegriffe der DDR

Beitragvon augenzeuge » 21. Mai 2010, 12:02

SkinnyTrucky hat geschrieben:
....man kann doch nich die ganze Menscheit so gebrainwashed hinbekommen....

groetjes uit Hannover-Langenhagen

Mara


Mara, ich finde deine Ausdrücke einfach klasse. Schönes Denglisch... [grins]

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Re: besondere Fachbegriffe der DDR

Beitragvon augenzeuge » 21. Mai 2010, 12:05

Luchs hat geschrieben: Würzfleisch, Solianka ...

Micha


Oh, wie ich das immer noch mag, Luchs. Du nicht? [grins]
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Re: besondere Fachbegriffe der DDR

Beitragvon augenzeuge » 21. Mai 2010, 12:08

Nordlicht hat geschrieben:Ist man in den Laden gegangen und hat gesagt "Ich hätte gerne drei geflügelte Jahresendfiguren? [ich auch]



Du, Nordlicht, ich glaube, so hat man nicht mal in den besonderen Läden der Normannenstrasse kommuniziert......oder, Thomas- irre ich mich da?

Obwohl ich auch zugebe, dass die Sprache in den Betrieben, Behörden eine ganz andere als zu Hause oft war.

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Re: besondere Fachbegriffe der DDR

Beitragvon Hans-Peter » 21. Mai 2010, 12:39

Matthias hat geschrieben:Kurz vor dem Ende der DDR kam doch ein Wartburg mit VW-Motor auf dem Markt. War das nicht der "Wartburg mit Herzschrittmacher"?

Naj ja, das MfS nannte man "Horch und Guck" und "Stasi". Im Gefängnis hießen die Handschellen "Eiserne Abführmittel", der Schlagstock "Bunawurzel", der Arrest "Mumpe", der Spitzel "Zinker" und und und. Doch noch was lustiges. Der Flaschenöffner hieß "48er Schlüssel" das war der Einheitspreis für die 0,33l Flasche Bier!!!

Luchs hat geschrieben:Solianka,


Grüß Euch Matthias und Luchs. für Stasi gab es auch den Begriff "VEB Horch & Greif" oder "Mielkes Maulwurfsbrigade" und für Arrest gab es in Brandenburg auch den Begriff "Esse", wenn einer schlechte Laune hatte, sagte man in diesem Zuchthaus unter Gefangenen "Hast wohl gerade einen Elch ausgefahren" (wohl wg. lange Nase), und in meiner NVA-Grundausbildung brüllte ein Ufw zigmal am Tag "Ihnen mache ich noch Licht ans Rad", während man in den 60er Jahren während Manövern der NVA im Funkbetrieb immer wieder die Leute des Nachrichtenregimentes 5 aus Neubrandenburg-Fünfeichen an dem Spruch "na Hut ab Jenosse" erkannte. Und zu Solianka: Da gab es sogar einen Song: "Du bist die schönste Suppe der Welt Solianka...", abgekupfert von dem Radio-Luxemburg-Hit "Du bist das schönste Mädchen der Welt Bianca..." In diesem Sinne wünsche ich Euch PP - Pfrohe Pfingsten, schöne Feiertage hp [hallo] [wink] [freu]
Hans-Peter
 

Re: besondere Fachbegriffe der DDR

Beitragvon Matthias » 22. Mai 2010, 05:12

Politunterricht war Rotlichtbestrahlung. Ausweis= Fleppen, lange Schlange von Menschen vor dem Laden "sozialistisches Wartekollektiv"
Matthias
 

Re: besondere Fachbegriffe der DDR

Beitragvon l'ange de paix » 22. Mai 2010, 06:05

Luchs hat geschrieben:... Tote Oma ...


Also wenn es bei uns in der Schule mal wieder "Tote Oma" gab, bin ich regelmäßig zur lebenden Oma essen gegangen. Das Zeug kann ich heute noch nicht ab.
[angst] [muede]
Pfui Teufel.

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Re: besondere Fachbegriffe der DDR

Beitragvon CaptnDelta » 22. Mai 2010, 06:49

l'ange de paix hat geschrieben:Also wenn es bei uns in der Schule mal wieder "Tote Oma" gab...

Interessantes Thema, Thomas, Schulspeisung! War ja eigentlich ein wirklich gutes Konzept.
Allerdings, ich frag mich heute noch, was die weissliche Substanz an den Kartoffeln war, welche da geschaelt in Saecken angeliefert wurden? Erinnert sich noch jemand an den Geschmack, wenn diese Kartoffeln uebernacht im Frost draussengestanden hatten? Das war dann sowas wie die sozialistische Suesskartoffel.

Und noch 'ne Frage an die Wessies: Wie war das eigentlich im Westen mit Mittagessen in der Schule, in den 1970ern?

-Th
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Re: besondere Fachbegriffe der DDR

Beitragvon Luchs » 22. Mai 2010, 09:43

CaptnDelta hat geschrieben:...
Und noch 'ne Frage an die Wessies: Wie war das eigentlich im Westen mit Mittagessen in der Schule, in den 1970ern?

-Th

Von den 70ern kann ich durchgehend berichten, da ich von 1970 bis 1980 zur Schule gegangen bin.

Schulspeisung gab es bei uns nicht. Zwar hatten wir Hauswirtschaftsunterricht, in dem in der Regel gekocht wurde, das Gekochte wurde auch gegessen, aber nur immer von den Schülern, die am Kochunterricht teilgenommen hatten.

Im letzten Schuljahr hatte ich einen 1 € Job in einer Schule hier in Thüringen. Dort gab es Schulspeisung, an der auch ich tlw. teilgenommen hatte, wie auch einige Lehrer. Das Essen war wirklich schmackhaft, da kann man nichts sagen. Bei sehr moderaten Preisen. Allerdings hätte ich mir die Speisen etwas gesünder und wertvoller vorgestellt. War das auch zu DDR-Zeiten schon so?

Besonders gefallen hat mir auch die Hortzeit, nach dem Unterricht. Die fand ich sogar sehr wertvoll für die Schüler. Ein sehr guter Unterrichtsausklang.
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Re: besondere Fachbegriffe der DDR

Beitragvon Rostocker » 22. Mai 2010, 10:08

Also meine Schulzeit liegt schon eine weile zurück.Aber ich kann mich heut noch dran erinnern,das es Schulspeisung gab ob es nun geschmeckt hat das weiß ich nicht mehr.Ebendfalls gab es jeden Tag noch ne fl.Milch,im Winter mussten wir sie ab und an auf die Heizung legen die Flasche ,weil sie gefroren war. Ja und das war alles noch erschwinglich von Preis her. Wenn ich das heute sehe,das Eltern ihren Kindern das alles nicht mehr zukommen lassen können und viele Kinder mit leeren Magen aus der Schule kommen ohne warmes Mittagessen.Ja dann kommen einen so die Gedanken.Gruß Rostocker
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Re: besondere Fachbegriffe der DDR

Beitragvon Rostocker » 22. Mai 2010, 10:11

l'ange de paix hat geschrieben:
Luchs hat geschrieben:... Tote Oma ...


Also wenn es bei uns in der Schule mal wieder "Tote Oma" gab, bin ich regelmäßig zur lebenden Oma essen gegangen. Das Zeug kann ich heute noch nicht ab.
[angst] [muede]
Pfui Teufel.

Mit den Erinnerungen und Gedanken stehste nicht alleine da. [laugh]
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Re: besondere Fachbegriffe der DDR

Beitragvon CaptnDelta » 22. Mai 2010, 10:16

Hi Luchs,

Luchs hat geschrieben:Schulspeisung gab es bei uns nicht. Zwar hatten wir Hauswirtschaftsunterricht, in dem in der Regel gekocht wurde, das Gekochte wurde auch gegessen, aber nur immer von den Schülern, die am Kochunterricht teilgenommen hatten.
Deswegen seit ihr in den Hauswirtschaftsunterricht gegangen, um euer Mittagessen zu haben? Oder was habt ihr denn sonst gegessen?

Luchs hat geschrieben:Im letzten Schuljahr hatte ich einen 1 € Job in einer Schule hier in Thüringen. Dort gab es Schulspeisung, an der auch ich tlw. teilgenommen hatte, wie auch einige Lehrer. Das Essen war wirklich schmackhaft, da kann man nichts sagen. Bei sehr moderaten Preisen. Allerdings hätte ich mir die Speisen etwas gesünder und wertvoller vorgestellt. War das auch zu DDR-Zeiten schon so?
Naja, schmackhaft laesst sich streiten: Der Speisseplan war von Woche zu Woche recht aehnlich:
* Montags bei uns immer Suppe (meist Grieseintopf, eher wenig Fleisch),
* Dienstag bis Donnerstag 2x recht lahmes Essen - also sowas wie Spinat mit Spiegelei, oder Nudeln mit Buttersosse - aber auch einmal wirklich gut - Kloesse mit Schweinebraten und Rotkohl, gekochtes Haehnchen, etc (das Essen durfte man nicht verpassen - da hat man drauf gewartet)
* und am Freitag nochmal etwas das ich eigentlich nie gegessen hab (siehe Thomas oben).
Ich glaub mit "gesuender und wertvoll", das hatte zu DDR-Zeiten fuer die Schulspeisung wenig Prioritaet. Es gab wohl ein/zweimal pro Woche 'nen Apfel (man musste zwar etwas nach dem ohne Wurm suchen), oder auch mal eine Kuba-Orange (konnte man beim besten Willen nicht essen), im grossen und ganzen waren die Prioritaeten eher dahin gesetzt das man die Meute regelmaessig sattbekam, und als zweites das der Speiseplan nicht *jede* Woche identisch war.

Dazu muss ich sagen das sich die drei Frauen aus der Kueche wirklich reingekniet haben, um uns so viel Vielfalt wie moeglich - mit den beschraenkten Mitteln die man hatte - zu ermoeglichen. An denen hats sicher nicht gelegen, im Gegenteil, soviel Erfindungsreichtum wie die hatten hab ich spaeter an der Mensa in Stuttgart, Esslingen oder Karlsruhe nie bemerkt, obwohl man da *alles* verfuegbar hatte.

Luchs hat geschrieben:Besonders gefallen hat mir auch die Hortzeit, nach dem Unterricht. Die fand ich sogar sehr wertvoll für die Schüler. Ein sehr guter Unterrichtsausklang.

Ich muss sagen das ich froh war, als Schueler nie in den Hort zu muessen. Ich hatte einige andere Freunde, und wir unternahmen eher selber was, als laenger als noetig in der Schule 'rumzuhaengen. Das mit dem Hort hatte damals auch so eine Assoziation von unterschwelliger Indoktrinierung. Im Endeffekt eben Zeitverschwendung.

-Th
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Re: besondere Fachbegriffe der DDR

Beitragvon CaptnDelta » 22. Mai 2010, 10:24

Rostocker hat geschrieben:...
Ebendfalls gab es jeden Tag noch ne fl.Milch,im Winter mussten wir sie ab und an auf die Heizung legen die Flasche ,weil sie gefroren war. Ja und das war alles noch erschwinglich von Preis her.
Das weiss ich auch noch, Rostocker, war glaub 25 Pfennige pro Tag, also MDN 1.25 pro Woche. Am Anfang meiner Schulzeit hat die sogar sehr gut geschmeckt, hatte einen leichten Vanillegeschmack, war aber recht gut. Wir sind jedes mal runtergerannt als der Milch-LKW kam. Spaeter entwickelte sich das - anscheinend aus Sparsamkeitsgruenden - immer mehr zu Wasser als Milch, zum Schluss war's praktisch nur noch Vanillewasser, und die Flaschen standen ueberall geoeffnet und nur angetrunken rum.

Rostocker hat geschrieben:Wenn ich das heute sehe,das Eltern ihren Kindern das alles nicht mehr zukommen lassen können und viele Kinder mit leeren Magen aus der Schule kommen ohne warmes Mittagessen
Da sollte man mal Hinterfragen warum die Eltern das ihren Kindern nicht mehr zukommen lassen koennen. Ich mein ich bin zu DDR-Zeiten auch 1-2 mal pro Woche hungrig heimgegangen, weil das Schulessen einfach nicht geniessbar war, aber ich glaub' Du meinst andere Gruende.

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Re: besondere Fachbegriffe der DDR

Beitragvon Rostocker » 22. Mai 2010, 10:57

Naja wenn wir schon beim Schulessen sind,hab ich noch ne kleine eigene Geschichte dazu. [grins]
Also ab und zu bin ich auch hungrig aus der Schule heimgekehrt,das lag daran--das ich kein Essengeld bezahlt habe.Ja Mutters gab mir das Geld ja immer mit,aber klein Jürgen hat es anderweitig ausgegeben.Beim Bäcker für Kuchen. [grins] Auf jeden Fall kam dann der Tag,als Elternabend war.Und dort muss wohl die Frau Lehrerin,Mutters gefragt haben--warum der kleine Jürgen nicht am Schulessen teil nimmt. [grins] Nun kann man sich ja denken,was auf mich zu kam.Richtig---es gab ne ordentliche Standpauke von Mutters [mad] und schlimmer noch, Vater wollte daraufhin mit mir Schlitten fahren und das im Sommer. [laugh]
Gruß Rostocker
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Re: besondere Fachbegriffe der DDR

Beitragvon Berliner » 22. Mai 2010, 15:18

CaptnDelta hat geschrieben:Interessantes Thema, Thomas, Schulspeisung! War ja eigentlich ein wirklich gutes Konzept.
...
Und noch 'ne Frage an die Wessies: Wie war das eigentlich im Westen mit Mittagessen in der Schule, in den 1970ern?


Hey CaptnDelta, [knuddel]

endlich eine Frage, die ich als Kompetenter beantworten kann, wenn auch als Super-Wessi bzw. Klassenfeind #1... [wink]

Schulessen, das war etwas zum Fuerchten. Sehr nahrhaft und abwechslungsreich, aber manchmal hat's dann echt an der Qualitaet gehappert.

Man musst dafuer m.W. ca. $1 ausgeben. Da stand man Schlange und das Essen wurde auf einem Tablett serviert. Es gab immer ein Hauptgericht, dann einen Beilag, oft ein Broetchen oder aehnliches und eine Nachspeise (dose Milch auch).

Das Problem war, dass die ganze Gemuese alles aus der Dose war und voellig durchweicht und matschig. Der Nachtisch war oft was billiges wie Tapioka-Pudding. Und ich weiss noch, die Hamburger bestanden zu 50% aus Soja...schmeckten auch danach.

Das war zwischen 1973 und 1986 wo ich auf der Schule war. Ca. die Haelfte der Kinder bekamen von Mama eine Tuete mit Sandwich, Chips, Kekse und Apfel drin. Ich war immer neidisch auf diese Kinder. Andererseits koennte man mit dem Geld fuers Mittagessen stattdessen etwas aus dem Automaten holen. Das war von den Eltern strengstens verboten, machten wir aber trotzdem (statt des nahrhaften Schulessens hat man Schrott wie Chips und suesse Broetchen gekauft [shocked] ).

Aber insgesamt sind wir nicht verhungert und meine Erfahrung liegt wahrscheinlich auch daran, dass ich eine Schule in der Pampa besuchte. M.W. hatten es andere Kinder in der Stadt besser, fast wie im Restaurant (manch wahrscheinlich auch schlechter, wie in den Innenstaedten).

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Re: besondere Fachbegriffe der DDR

Beitragvon Hans-Peter » 22. Mai 2010, 17:31

Hier noch ein paar typische DDR-Begriffe: Manöver Schneeflocke, Vormilitärische Ausbildung, Gesellschaft für Sport und Technik (GST), Synonyme für die frühzeitig militärische Erziehung Kinder und Jugendlicher - bei den Kindern noch spielend, bei Jugendlichen ab 15, Lehrlingen und Studenten schon zielgerichtet Richtung Dienst in der NVA.

Achso: Präsent-20-Mode (oder war es Präsent 70?), WBS 70 (Wohnungsbauserie 70), Der Generalsekretär des Zentralkomitees der Sozialistischen Einzheitspartei Deutschlands und Vorsitzender des Staatsrates der Deutschen Demokratischen Republik, Genosse..., Der Schwarze Kanal von und mit Karl-Eduart von Schnitz!... (meist hörte man am Montagabend nach dem altdeutschen Film in den DDR-Haushalten von der Sendung"Sudel-Edes" nur soviel und nicht mehr, weil meistens sofort ab- oder umgeschaltet wurde), die Rumpelkammer mit und vom Willi Schwabe (Fernsehsendung mit Ausschnitten aus alten deutschen Ufa-Filmen), Das Stachelschwein (ein DDR-Versuch mit dem Genre "Filmkabarett" in Schwarz-Weiss satirisch gegen den Westen Front zu machen, lief meist nach dem DEFA Augenzeugen und vor dem Hauptfilm), "Der Ermordete greift ein", (ein mehrteiliges erfolgreiches Kriminal-Fernsehspiel des Deutschen Fernsehfunks Adlershof Anfang der 60er Jahre, für das die Haushalte in der DDR, die schon ein Fernsehgerät ihr eigen nannten und auch Westfernsehen empfingen, einmal das Umschalten ausließen und dem DDR-Fernsehfunk für die Dauer der Folge "treu" blieben).
Hans-Peter
 

Re: besondere Fachbegriffe der DDR

Beitragvon Berliner » 22. Mai 2010, 22:04

Hans-Peter hat geschrieben: Präsent-20-Mode (oder war es Präsent 70?)


Udo kauft sich einen "Praesentanzug" im Westen... [flash]

Berliner [hallo]



Quelle: Go, Trabi, Go II
Nichts auf dieser Welt kann die Beharrlichkeit ersetzen.
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Beharrlichkeit und Ausdauer alleine sind allmaechtig.


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Re: besondere Fachbegriffe der DDR

Beitragvon Harsberg » 19. Juni 2010, 09:56

Wer kennt denn noch den Spruch, in KÜRZE gibt es alles, aber wo lag KÜRZE? [laugh]
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Re: besondere Fachbegriffe der DDR

Beitragvon SanGefr » 9. Juli 2010, 13:29

Im DDR-Fernsehen (Aktuelle Kamera) brachten sie ein (Un)wort immer zur Erntezeit, wenn das Korn geerntet wurde. "Die Mahd wurde begonnen" oder "Die Mahd wurde beendet" etc. Bei dem Wort "Mahd" [laugh] drehte sich mir immer der Magen um. Vllt. nicht falsch, aber in der Bundesrepublik war der Begriff "Mahd" unüblich. Wir sind oft als Kinder auf Bauerhöfen herumgestromert und haben uns auch ab und an mal die eine oder andere Mark verdient. Das Wort "Mahd" haben wir aber nie gehört.
Auch die Anrede in Briefen: "Werter Herr..../Werte Frau..../Werter Genosse ...." gab es in der Bundesrepublik meines Wissens gar nicht oder sehr selten.
Hier hieß es damals immer "Sehr geehrte Damen und Herren" etc.
Ich kenne einige Leute, die in Schreiben immer mit "Werter ...." anfangen und es sind ausnahmslos ältere Bürger der ehemaligen DDR.
SanGefr
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