»Nur fort vom Russen«

Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg (1933–1945)

»Nur fort vom Russen«

Beitragvon Interessierter » 30. Mai 2021, 10:04

Annemarie Günther, Tochter eines ostpreußischen Oberregierungsrats, war »Jungmädelführerin« und glaubte bis Kriegsende: »Unsere Soldaten halten die Grenze.« Auf einem Stück Papier notierte sie 1945, was sie stattdessen erlebte.

Im Herbst 1944 kamen die ersten Flüchtlinge nach Allenstein. Sie waren aus den Nordostgebieten Ostpreußens evakuiert worden, weil die Rote Armee näher rückte. Die Menschen hatten große Angst vor den Russen. Unser Haus war voll mit Flüchtlingen. Wir wurden gar nicht gefragt, wir mussten einige Zimmer abgeben, in denen Familien untergebracht wurden.

Am 12. Januar 1945 wurden die Schulen geschlossen. Eine Woche später sind wir geflohen. Das war ein Drama. Man trennt sich so schwer von seinem Haus und von allem, was man besitzt. Etwa 75 Prozent der Bevölkerung blieben in Allenstein, in der Hoffnung, die Deutschen könnten die Russen doch noch aufhalten. Sie sind dann nicht mehr aus der Stadt rausgekommen; viele wurden von den Russen verschleppt oder getötet.

Der interessante und berührende Zeitzeugenbericht geht hier weiter:
https://www.spiegel.de/geschichte/annem ... 0af5b4defd
Interessierter
 

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