Das Thing ging schief
Von 1933 bis 1936 ließen die Nazis im ganzen Reich sogenannte Thingstätten als Propagandabühnen und Versammlungsorte errichten. Bis das Wort "Thing" über Nacht tabu war. Viele der Stätten gibt es noch heute, von Berlin bis Bad Segeberg.
Mit der Thingbewegung startete das noch junge "Dritte Reich" ein kulturelles Großvorhaben. Der Name knüpfte an die historische Bezeichnung nordisch-germanischer Versammlungsplätze an, hatte damit allerdings wenig zu tun. Vielmehr ging es um ein umfassendes Theatererlebnis in freier Natur, das den Geist einer deutschen Volks- und Schicksalsgemeinschaft beschwor, unter Bezug auf ein imaginäres Germanentum.
Es sei "interessant, aber auch erschreckend" zu sehen, berichtet etwa der Kölner Bildhauer Simon Schubert, "wie viele der Thingstätten es heute noch gibt, wo sie sich befinden und auf welche Art und Weise sie genutzt werden. Vermutlich ist in den meisten Fällen kaum jemand bewusst, dass diese Bauten auf die Nationalsozialisten zurückgehen."
Den vollständigen Bericht mit 21 Bildern findet man hier:
https://www.spiegel.de/geschichte/nazi- ... 2d50a79ed#
Wieder etwas dazugelernt. Der Kalkberg in Bad Segeberg als ehemalige Thingstätte war mir bis dato nicht bekannt.