Die letzten drei Tage der Reichshauptstadt

Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg (1933–1945)

Re: Die letzten drei Tage der Reichshauptstadt

Beitragvon karnak » 24. April 2020, 11:23

[quote="augenzeuge")

Oh, die berühmte scheuklappenartige Trennung der Deutschen in Ost und West.

Du hast dich selbst eingemeindet. Indirekt Die neue Gemeinde hat man gar nicht mehr gefragt.

AZ[/quote]





[flash] Also ich habe mich lange mit meinen Oberstleutnant gegen die Mauer gestemmt, hat nichts genutzt, die Anderen waren einfach mehr. [flash]
Somit ist es nicht Scheuklappe, es ist wie es ist, aber wenn es ein Trost ist, nach 30 Jahren habe ich die Eingemeindung angenommen. [hallo]
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Re: Die letzten drei Tage der Reichshauptstadt

Beitragvon Kumpel » 24. April 2020, 11:25

karnak hat geschrieben:



[flash] Also ich habe mich lange mit meinen Oberstleutnant gegen die Mauer gestemmt, hat nichts genutzt, die Anderen waren einfach mehr. [flash]


Tröste dich , der Limes hat auch nicht ewig gehalten. [flash]
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Re: Die letzten drei Tage der Reichshauptstadt

Beitragvon augenzeuge » 24. April 2020, 11:27

karnak hat geschrieben:
augenzeuge")

Oh, die berühmte scheuklappenartige Trennung der Deutschen in Ost und West.

Du hast dich selbst eingemeindet. Indirekt Die neue Gemeinde hat man gar nicht mehr gefragt.

AZ






[quote="Karnak hat geschrieben: [flash] Also ich habe mich lange mit meinen Oberstleutnant gegen die Mauer gestemmt, hat nichts genutzt, die Anderen waren einfach mehr.
Somit ist es nicht Scheuklappe, es ist wie es ist, aber wenn es ein Trost ist, nach 30 Jahren habe ich die Eingemeindung angenommen. [hallo]


Karnak, wenn man sich in die Dienste der DDR gestellt hat, verlor man damit nicht die nationale Eigenschaft, Deutscher zu sein. [flash]
Es gab nie den DDR Deutschen als Nationalität.

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Re: Die letzten drei Tage der Reichshauptstadt

Beitragvon Interessierter » 24. April 2020, 12:09

Zitat karnak:
Das ist keine Agit/ Prop Nummer, es ist die Empörung darüber wie man sich als Angehöriger, wenn auch ohne persönliche Verantwortung, diesen deutschen Volkes zur Beteiligung an solchen Erklärungen hinreißen lassen kann.


Wie oft willst du eigentlich noch als Grund für deine Einlassung angeben, dass du empört bist und dass es dir auf den S... geht? Wir haben es extra bei der Reisefreiheit belassen, damit solche Dauerempörer hier nicht leiden müssen und in ein Land ihrer Wahl ausreisen können, ohne dass so Ex - PKEler im Kostüm der GT ( wie du damals ) sie daran hindern können. [grins]

Wo war eigentlich damals deine Empörung als Angehöriger der Stasi? Hat gar der Schnöde Mammon ( wohl ca. 2.000 Mark im Monat ) deine Empörung verstummen lassen?

Bild

Du hast das nicht gerufen, das ist mir schon klar. Hast ja genug Geld damit verdient, deinen Mitbürgern Menschenrechte zu beschneiden. Heute erklärst du den Bürgern die Marktwirtschaft, fährst mit einem tollen Auto durch die Gegend, reist in der ganzen Welt herum und bist aber soooowas von empört. [flash]

[hallo]
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Re: Die letzten drei Tage der Reichshauptstadt

Beitragvon Kumpel » 24. April 2020, 13:07

augenzeuge hat geschrieben:Karnak, wenn man sich in die Dienste der DDR gestellt hat, verlor man damit nicht die nationale Eigenschaft, Deutscher zu sein. [flash]


AZ


Ganz im Gegenteil , man wurde automatisch ein besserer Deutscher.
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Re: Die letzten drei Tage der Reichshauptstadt

Beitragvon Edelknabe » 24. April 2020, 15:30

Das stimmt Kumpel, das mit dem besseren Deutschen. Weil, im Osten ging die Sonne auf. Wir wurden somit in der DDR als Erste von ihrer Wärme bestrahlt. Nu lach doch mal mit.

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Re: Die letzten drei Tage der Reichshauptstadt

Beitragvon Kumpel » 24. April 2020, 15:30

Ha ha ha , die Japaner sind dann aber noch besser.
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Re: Die letzten drei Tage der Reichshauptstadt

Beitragvon Nostalgiker » 24. April 2020, 19:25

Interessierter hat geschrieben:
Zitat karnak:
Das ist keine Agit/ Prop Nummer, es ist die Empörung darüber wie man sich als Angehöriger, wenn auch ohne persönliche Verantwortung, diesen deutschen Volkes zur Beteiligung an solchen Erklärungen hinreißen lassen kann.


Wie oft willst du eigentlich noch als Grund für deine Einlassung angeben, dass du empört bist und dass es dir auf den S... geht? Wir haben es extra bei der Reisefreiheit belassen, damit solche Dauerempörer hier nicht leiden müssen und in ein Land ihrer Wahl ausreisen können, ohne dass so Ex - PKEler im Kostüm der GT ( wie du damals ) sie daran hindern können. [grins]

Wo war eigentlich damals deine Empörung als Angehöriger der Stasi? Hat gar der Schnöde Mammon ( wohl ca. 2.000 Mark im Monat ) deine Empörung verstummen lassen?



Du hast das nicht gerufen, das ist mir schon klar. Hast ja genug Geld damit verdient, deinen Mitbürgern Menschenrechte zu beschneiden. Heute erklärst du den Bürgern die Marktwirtschaft, fährst mit einem tollen Auto durch die Gegend, reist in der ganzen Welt herum und bist aber soooowas von empört. [flash]

[hallo]

Interessierter, ob es dir bei deiner angeblichen Interessiertheit jemals gelingt etwas zum Threadthema beizutragen oder erschöpfen sich deine Wortmeldungen in deinem bekannten Gequatsche welches nie etwas mit dem Thema aber sehr viel mit persönlicher Provokation zu schaffen hat?
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: Die letzten drei Tage der Reichshauptstadt

Beitragvon Nostalgiker » 24. April 2020, 20:50

Im Zusammenhang mit dem Threadthema ist mir aufgefallen das es zum Thema "Kampf um Berlin" kaum Literatur gibt.
Jedenfalls keine welche in der Gegenwart noch halbwegs bekannt ist und welche, ganz wichtig, von deutschen Autoren sind.

Ein Buch fiel mir sofort ein und zwar das Büchlein, "Das OKW gibt nichts mehr bekannt" von Klaus Poche aus dem Jahr 1961. Im Buch, es ist in der Form von kleinen Geschichten gehalten welche chronologisch über die Tage/Nächte der Schlacht um Berlin von der Einkesselung bis zur Kapitulation von Berlin aus der Sicht der "Beteiligten" erzählt, den Soldaten der Armeen, der Zivilbevölkerung und der militärischen Führung. Mit sehr vielen Bildern aus dieser Zeit.
Dieses Buch ist in der DDR erschienen und ich wüßte nicht das es nach 1961 jemals wieder aufgelegt wurde.

Dann gibt es noch den 1954 erschienen Roman "Berlin" von Theodor Plievier, wobei sich der Roman nicht auf die Tage im Mai 1945 beschränkt, sondern an 17.Juni 1953......

Filme zum Thema fallen mir auch nicht ein, jedenfalls wo das Hauptthema die Schlacht um Berlin ist, bedingt wäre da der Untergang zu nennen aber er; der Film; fokussiert zu sehr auf den Führer und sein unmittelbares Umfeld .......

Natürlich gibt es eine Reihe heroischer Berichte von sowjetischen Generälen und in den Kriegstagebüchern von Simonow ist im zweiten Band der Schlacht breiten Raum eingeräumt.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: Die letzten drei Tage der Reichshauptstadt

Beitragvon Volker Zottmann » 24. April 2020, 21:13

Wenn Nostalgiker noch was Wichtiges zu den letzten 3 Tagen der Reichshauptstadt wissen will, kann ihm geholfen werden.
Ganz authentisch und umfassend wirds geschildert in: "Er ist wieder da" [laugh]

Gruß Volker
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Re: Die letzten drei Tage der Reichshauptstadt

Beitragvon HPA » 24. April 2020, 21:45

Percy E.Schramm, Das Kriegstagebuch des OKW ; Band 7 und 8
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Re: Die letzten drei Tage der Reichshauptstadt

Beitragvon HPA » 26. April 2020, 09:24

25.April 1945

Das andere Ereignis unter Konews Kommando an diesem Tag wird in die Geschichte eingehen. Am Vormittag, bei einem Ort namens Strehla in Sachsen an der Elbe, traf eine amerikanische Patrouille bei einer zerstörten deutschen Brücke auf sowjetische Soldaten. Das Reich war damit zerschnitten, sichtbarer konnte das bevorstehende Ende nicht beleuchtet werden. Beide Seiten schlossen Freundschaft, betranken sich und machten Fotos. Letztere wurden in ihrer Wirkung durch die Leichen einer deutschen Flüchtlingskolonne samt Pferden geschmälert, die buchstäblich herum lagen. Verschiedene Quellen sprechen entweder von Opfern der ohne Rücksicht auf die noch herüberwollenden Verzweifelten vorgenommene Brückensprengung oder des sowjetischen Artilleriebeschusses. So blieb dieses erste Zusammentreffen vom Eingang ins Historische ausgeschlossen. Am frühen Nachmittag fand die zweite Begegnung bei Torgau an der Elbe statt. Auch diese verlief anfangs nicht ungetrübt. Die Amerikaner hatten zwar an ihrer Position eine US Flagge gehisst, die Russen aber hielten das für eine deutsche Falle und beschossen die Stellung, bis die Amerikaner ihre Identität wohl deutlich gemacht hatten, den Fluss überquerten, wonach eine große Feier begann, in denen sich beiden Seiten Frieden und Freundschaft schworen. Um die Fotos diesmal professionell zu machen, wurden sie am Folgetag gestellt.


https://www.ruhrbarone.de/episoden-eine ... 2hF32FjFc#
HPA
 

Re: Die letzten drei Tage der Reichshauptstadt

Beitragvon HPA » 26. April 2020, 18:03

Donnerstag, 26. April 1945, die Schlacht am Kiekeberg

Die britischen Truppen hatten den Süden Hamburgs besetzt, die Frontlinie war beim Stadtteil Harburg. Am 15. April hatten sie Bergen-Belsen befreit, ihre Sicht auf Deutschland und die Deutschen war nachhaltig geprägt. Sie gingen methodisch voran, keinesfalls wollten sie ein Gemetzel in den Ruinen Hamburgs, wie die Russen es zur selben Zeit in Berlin hinter sich brachten. Zwei Versuche westlich und östlich von Hamburg die Elbe zu überqueren, waren gescheitert, die Briten waren so kurz vor dem Ende nicht an großen Verlusten interessiert. Die Führung in Hamburg hatten der Kampfkommandant General Wolz und der Gauleiter Kaufmann, einer der frühen engen Mitkämpfer Hitlers schon seit den 20er Jahren. Wolz wollte ein Blutbad vermeiden, Kaufmann hatte dieselbe Idee wie der Reichsführer-SS, er wollte heil aus dem Krieg aussteigen; als der Mann, der Hamburg vor der totalen Vernichtung bewahrt hätte. So dachte er, an dessen Händen der Dreck der Naziverbrechen klebte, er, der den Anstoß für die ersten ungeordneten Judendeportationen im November 1941 gegeben hatte, sein Entrée in die Nachkriegszeit zu bekommen. Damit hatten Wolz und Kaufmann dasselbe Ziel und irgendwann in jener Zeit werden sie sich einander offenbart haben.

https://www.ruhrbarone.de/episoden-eine ... 6hieNRuYwE
HPA
 

Re: Die letzten drei Tage der Reichshauptstadt

Beitragvon Edelknabe » 26. April 2020, 18:19

Der Rainer hat noch aus DDR-Zeiten von Konew, "Das Jahr fünfundvierzig." Darin recht gut beschrieben die letzte Schlacht um Berlin, auch dessen letzte Tage.Mich hatte das mit Spremberg herum besonders interessiert, eben weil eine meiner Töchter heute dort lebt und ich deren Soldatenfriedhof schon öfters besucht habe.

Rainer Maria

PS: Enorm, mit welcher Wucht diese damalige Konzentration an Material ob Mensch oder Waffen von Seiten der Sowjets erfolgte und traurig ob deren enormen Verluste noch Fünf Minuten vor Zwölf.
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Re: Die letzten drei Tage der Reichshauptstadt

Beitragvon pentium » 26. April 2020, 18:27

Der Kessel von Halbe

Halbe 1945: Nach dem für beide Seiten verlustreichen Durchbruch der 1. Weißrussischen und der 1. Ukrainischen Front durch die deutsche Verteidigung wurden Teile der 9. Armee und der 4. Panzerarmee in den märkischen Wäldern bei Märkisch Buchholz, Halbe und Teupitz eingeschlossen. Im Kessel von Halbe befanden sich mehr als 100.000 Angehörige der Wehrmacht, der SS und des Volkssturms, aber auch eine unbekannte Anzahl von Zivilisten. Die Kampfhandlungen Ende April 1945 gehörten zu den großen Kesselschlachten des deutsch-sowjetischen Krieges. Für die sowjetische militärische Führung war die Einschließung und anschließende Vernichtung der deutschen Truppen von besonderer Bedeutung, denn damit wurden wichtige Ziele der Berliner Operation erreicht.

Vom 24. April bis zum 02. Mai 1945 fanden zahlreiche, oftmals nicht untereinander koordinierte Ausbruchsversuche statt. Nur ca. 25.000 Soldaten erreichten die 12. Armee. Zahlreiche Kriegsgräberstätten erinnern heute an die militärischen und zivilen Opfer. Ein thematischer Vortrag und eindrucksvolle lagebezogene Führungen an historischen Orten über das Entstehen des Kessels, die Handlungen der sowjetischen Fronten zur Vernichtung der deutschen Gruppierung und über die Ausbruchsversuche der Eingeschlossenen geben Einblicke in das damalige Geschehen.
https://www.geschichte-erinnern.de/das- ... von-halbe/
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

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Re: Die letzten drei Tage der Reichshauptstadt

Beitragvon HPA » 28. April 2020, 07:51

28.04.1945

In Berlin begann der Kampf um den unmittelbaren Innenstadtbereich mit Reichskanzlei und Führerbunker, wo sich vornehmlich SS unter dem Befehl des SS-Brigadeführers Mohnke verschanzt hatte. Zitadelle war der deutsche Codename für diesen dritten und inneren Verteidigungsring Berlins. Hier sollte sich das Ende in der Reichshauptstadt abspielen. Mohnke war wahrlich der geeignete Mann dafür, von brutaler Härte, mehrfach verwundet und mehrfach verantwortlich für die Ermordung alliierter Kriegsgefangener in den Jahren 1941 und 44. Auch der Mitverantwortung am Malmedymassaker war er verdächtig, da er sich in sowjetischer Kriegsgefangenschaft befand und erst 1955 mit den Letzten zurückkehren konnte, entging er einem Kriegsverbrecherprozess. Noch einmal wird er auftauchen, bekannt geworden mit dem Sternreporter Gerd Heidemann, auf dessen berüchtigter Göringyacht er zu Gast war, wird er diesem den Kontakt zu einem Militaria Händler ebnen, einem gewissen Konrad Kujau. Als er die falschen Hitler-Tagebücher allerdings zu lesen bekommen wird, macht er Heidemann auf krasse Fehler aufmerksam. Vergebens.


Im Reichstagsgebäude suchten vor allem Franzosen und Versprengte ihren Platz für den Endkampf. Das Gebäude war seit dem Brand von 1933 nicht mehr verwendet worden, den Nazis verhasst. Aus unerfindlichen Gründen aber hatte Stalin einen Narren an ihm gefressen.


Die Amerikaner zogen in Richtung der Alpen. Sie glaubten noch, dort wäre die letzte Festung der Nazis. Hinter ihnen lag das am Vortag eingenommene KZ Dachau und ein Entsetzen, das nicht beschreibbar ist. Dachau bot einen Belsen nicht unähnlichen Anblick. Halbverhungerte und Tote, die überall lagen. Ein nicht ausgeladener Zug mit Viehwaggons voller Leichen. Darauf waren die Fronttruppen nicht vorbereitet. Sie handelten, sie taten, was sie als die richtige Reaktion darauf ansahen. Aufgegriffene SS Bestien wurden an die Wand gestellt und erschossen, andere erschlagen, niedergemacht. Eine Abrechnung, die nicht dem Wunsch der alliierten Führungen entsprach, ordentliche Gerichtsverfahren zu führen und darum abgebrochen wurde. Aber eine, die Befriedigung zurücklässt, dass es auch jene schmutzigen kleinen Mörder getroffen hatte, die in der Nachkriegszeit nur allzu oft sich herauswinden konnten.


https://www.ruhrbarone.de/episoden-eine ... 4k0GDi3PGg
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Re: Die letzten drei Tage der Reichshauptstadt

Beitragvon Ari@D187 » 29. April 2020, 11:47

HPA hat geschrieben:28.04.1945

Im Reichstagsgebäude suchten vor allem Franzosen und Versprengte ihren Platz für den Endkampf. Das Gebäude war seit dem Brand von 1933 nicht mehr verwendet worden, den Nazis verhasst. Aus unerfindlichen Gründen aber hatte Stalin einen Narren an ihm gefressen.


https://www.ruhrbarone.de/episoden-eine ... 4k0GDi3PGg

Die Franzosen gehörten der SS Division Charlemagne an. Das letzte, in der Wehrmacht verliehene, Ritterkreuz erhielt ein Franzose.

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Re: Die letzten drei Tage der Reichshauptstadt

Beitragvon HPA » 30. April 2020, 09:07

Montag, 30. April 1945

Hitler, der primitive Mann an der Spitze, wie Peter Bamm ihn in der wunderbaren Geschichte von der unsichtbaren Flagge nannte, zog sich nach dem Kaffeetrinken samt frisch angetrauter Gattin zurück und entleibte sich selbst. Bevor er sich dazu entschloss, weshalb er eigentlich in Berlin geblieben war, den eigenen Untergang zu zelebrieren und möglichst viele Freudige dabei mitzunehmen, hatte er es doch nicht lassen können, nachzuforschen, ob es denn möglich wäre, das Leben ein paar weitere Tage zu verlängern


Der Woschd im Kreml hatte entschieden, zum roten Feiertag sollte Berlin in seiner Hand sein, unwichtig, wie viele der tapferen Rotarmisten dafür krepieren würden, wo längst alles gewonnen war. Die Wunschtrophäe nicht der Bunker, vor dessen Tür sich die benzingetränkten Leichen im Feuer auflösten, sondern die Ruine des Reichstages, in der die Versprengten, Hitlerjungen und Franzosen der SS-Division Charlemagne erbittert kämpften. Man hätte nur abzuwarten brauchen, Berlin war am Ende. Aber Stalin wollte die Beute und den Triumph unbedingt am 1. Mai, Schukow sollte es umsetzen, seine Kämpfer hatten dafür zu sterben. Konew wurde ihm wie ein Springteufelchen vom Herrscher im Kreml weiter vor die Nase gehalten und Schukow war der Letzte, dem das Leben seiner Soldaten etwas bedeuten würde. So trieb er sie in die Ruine, zum Fallen nur Tage, Stunden vor dem Ende. Schließlich gelang es einem, auf einem Turm die rote Fahne zu hissen, im Keller wurde weitergekämpft, das historische Foto zwei Tage später gestellt. Heute noch feiert man in Russland diesen Akt des Wahnsinns.


Am Abend gelangten Beauftragte aus Moskau in Schukows Hauptquartier nach Bruchmühle. Sie nannten sich Gruppe Ulbricht, nach ihrem Chef, den Stalin zum Führer der deutschen Kommunisten gemacht hatte, während er Thälmann die Märtyrerrolle übrigließ. Es waren KPD Funktionäre, die alle Säuberungen überlebt hatten, zu Geschöpfen Stalins geworden waren, die von Moskau über Minsk zu einem Flugplatz jenseits der Oder geflogen und sich nun zum Dienst meldeten. Ihre Aufgabe bestand darin, eine neue deutsche Verwaltung unter sowjetischer Besatzung aufzubauen, bei der die wahre Macht in ihren Händen liegen würde, sie aber nach außen mit sogenannten Antifaschisten zusammenarbeiteten sollten, die unter den Berlinern auszusuchen ihre erste Aufgabe war. Überliefert ist das angebliche Ulbricht Zitat, „Es muss alles schön demokratisch aussehen, aber wir müssen alles in der Hand haben“.


https://www.ruhrbarone.de/episoden-eine ... ord/184161
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Re: Die letzten drei Tage der Reichshauptstadt

Beitragvon augenzeuge » 30. April 2020, 18:23

Der Chef brennt! Willst du mal gucken?“


https://www.welt.de/geschichte/zweiter- ... chter.html

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Re: Die letzten drei Tage der Reichshauptstadt

Beitragvon HPA » 2. Mai 2020, 11:04

Dienstag, 01. Mai 1945

In Berlin treffen zwei alte Bekannte aufeinander.

Der 1. Mai 1941 in Moskau war ein strahlender Tag. Die vielleicht größte Militärparade aller Zeiten krönte ihn. Marschall Timoschenko, Stalins Verteidigungsminister, auf weißem Ross nahm sie ab, mit Handschlag hatte er die anwesenden Deutschen zuvor begrüßt. Besonders für sie war dieses gigantische Schauspiel gedacht, sie sollten beeindruckt werden, Hitlers Geburtstagsparade von 1939 übertroffen. Einer von ihnen war der Oberst Hans Krebs, Gehilfe des deutschen Militärattachés Köstring. Er soll bei jener Parade den sowjetischen Militärattaché in China kurz kennen gelernt haben, einen grobschlächtigen General mit dem Namen Wassili Iwanowitsch Tschuikow, er wird diesen später daran zu erinnern versuchen. Als wenige Tage danach Stalin den japanischen Außenminister Matsuoka zum Zug brachte, wandte er sich zu Krebs, klopfte ihm auf den Rücken, schüttelte die Hand und verkündete lauthals: „Wir wollen gute Freunde bleiben, nicht wahr?“

https://www.ruhrbarone.de/episoden-eine ... YN8yky33o4
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Re: Die letzten drei Tage der Reichshauptstadt

Beitragvon HPA » 4. Mai 2020, 09:00

Freitag, 04. Mai 1945

Während mit der Kapitulation des Nordraums das Kriegsende sich abzeichnete, begann im Süden die Auflösung der Strukturen. Von Bayern und Italien drangen die Amerikaner in den Alpenraum vor, der Tiroler Gauleiter machte sich in letzter Stunde Gedanken über seine Überlebensmöglichkeiten, österreichische Nazigegner erhoben sich 10 Sekunden vor 12.

In den Monaten zuvor hatten die Amerikaner Fallschirmagenten abgesetzt, deren Aufgabe darin bestand, Kontakte zu Widerständlern und Wehrmachtsdeserteuren zu knüpfen und Informationen über den Zugverkehr auf der Brennerstrecke sowie mögliche militärische Ausbaumaßnahmen der angenommenen Alpenfestung zu sammeln. Befehligt wurde die Gruppe von Fred Mayer, dessen jüdische Eltern mit ihm 1938 aus Freiburg in die USA geflohen waren und der nun als US-Soldat des Geheimdienstes OSS zurückgekehrt war. Mayer wurde durch die Gestapo am 18. April verhaftet und furchtbar gefoltert. Nun aber, da Gauleiter Hofer mit der Frage konfrontiert war, ob er in Sichtweite der Amerikaner den Aufstand niederschlagen sollte oder aufgeben, ließ er sich Mayer bringen, um mit ihm zu verhandeln. Dieser ergriff geistesgewärtig die einmalige Chance und handelte, natürlich ohne jede Autorisierung, mit Hofer aus, dass dieser sich ergeben, Innsbruck und ganz Tirol den US-Truppen übergeben und dafür nur als Kriegsgefangener behandelt würde. Die Finte gelang. Hofer hatte Glück, er wurde zwar verhaftet, aber es gelang ihm die Flucht nach Deutschland. Während er in Österreich in Abwesenheit zum Tode verurteilt worden war, lebte er unter falschem Namen bis an sein seliges Ende 1975 in Mühlheim an der Ruhr.

https://www.ruhrbarone.de/episoden-eine ... QQwmyHbV8#

Operation Greenup: https://de.wikipedia.org/wiki/Fred_Mayer_(Spion)
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Re: Die letzten drei Tage der Reichshauptstadt

Beitragvon HPA » 7. Mai 2020, 09:36

Der Schlussakt, Montag, 07. Mai 1945

In Prag, wo die Deutschen noch herrschten, brach am 5. Mai einer der Aufstände in allerletzter Stunde los, die Wehrmacht, ohnehin im Aufbruch, reagierte eher unwillig, die SS hingegen schlug brutal zurück. An diesem 7. Mai rückte eine russische Division unter dem General Bunjatschenko zur Unterstützung der Aufständischen in die tschechische Hauptstadt ein. Allein, diese unterstand nicht Konew, dem später das Denkmal gebaut wurde, ihre Soldaten trugen deutsche Uniformen. Die Befreiung Prags war der letzte, ein Verzweiflungsakt der 600. (russischen) Infanterie-Division, der ROA, der russischen Befreiungsarmee, die als Wlassow Armee in die Geschichte eigegangen ist.

https://www.ruhrbarone.de/episoden-eine ... Gyrm8t9hs#
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Re: Die letzten drei Tage der Reichshauptstadt

Beitragvon Ari@D187 » 7. Mai 2020, 17:21

HPA hat geschrieben:Der Schlussakt, Montag, 07. Mai 1945
[...]

Heute vor 75 Jahren unterzeichnete in Reims Generaloberst Jodl die bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht.

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Re: Die letzten drei Tage der Reichshauptstadt

Beitragvon augenzeuge » 7. Mai 2020, 18:02

Ari@D187 hat geschrieben:
HPA hat geschrieben:Der Schlussakt, Montag, 07. Mai 1945
[...]

Heute vor 75 Jahren unterzeichnete in Reims Generaloberst Jodl die bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht.

Ari


Wenn das besser im Sommer 1944 bei geglücktem Attentat stattgefunden hätte....was für Menschenleben hätten gerettet werden können. [denken]

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Re: Die letzten drei Tage der Reichshauptstadt

Beitragvon Nostalgiker » 7. Mai 2020, 19:37

Das Dumme ist nur das die Attentäter nie vor hatten zu Kapitulieren und schon gar nicht Bedingungslos ........
Und die für die Alliierten weder ein Separatfrieden, noch eine Teilkapitulation in Frage kam, sondern nur eine bedingungslose Kapitulation.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
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Re: Die letzten drei Tage der Reichshauptstadt

Beitragvon augenzeuge » 7. Mai 2020, 21:24

Ich weiß, aber vielleicht hätte man sie dazu noch gebracht.
Ist eh große Spekulation. So gehorsam wie die Armee war, wäre das vermutlich nicht passiert.

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Re: Die letzten drei Tage der Reichshauptstadt

Beitragvon Beethoven » 8. Mai 2020, 06:39

Nun, heute vor 75 Jahren war das "Trauerspiel" offiziell vorbei, mit der Unterzeichnung der Kapitulation des Chefs des OKW vor Schukow (eigentlich ja erst morgen, am 09. Mai 45).

Ich wollte mich eigentlich nicht in diese Diskussion einmischen, weil es in meinen Augen doch nur ein hin und her und Angemache ist. Erfreulich mal die sachlichen Kopien von HPA, wenn auch mit Fehlern behaftet. Nur als kleines, unwichtiges Detail - nicht Timoschenko ritt auf dem Schimmel sondern Marschall Shukow und zwar deshalb, weil Stalin nicht auf den Gaul kam (warum auch immer) und somit Shukow diese Ehre zu teil wurde.

Man kann doch dazu stehen wie man will. Unter wem haben die Polen mehr gelitten, trotz Katyn? Wer hat Warschau bombardiert? Wer hat ganze Volksschichten in Polen ausgerottet? Wer hat 100.000-e Polen zur Zwangsarbeit verschleppt und willkürlich gemordet, gefoltert und vergewaltigt?

Sicher, auch Angehörige der Roten Armee waren nach Jahren des Krieges nicht die Gentlemans ob nun aus Verrohung heraus, aus Hass (auch gegen Polen, denn Russland und Polen waren noch nie richtige Freunde) oder einfach auch nur aus bäuerlicher Blödheit. Aber solche Verbrechen kommen in jedem Krieg vor. Das soll keine Entschuldigung sein aber es ist eine Tatsache.

Wer trug die Hauptlast der Befreiung vom faschistischen Joch in Europa?
Ja, ich weiß, die Amis und Engländer und die Franzosen, haben auch zum Sieg über den Faschismus beigetragen. Die Russen jedoch trugen die Hauptlast des Krieges, materiell und personell. Ohne Unterstützung durch die westlichen Alliierten hätte der Krieg ungleich länger gedauert und hätte Millionen mehr Opfer gefordert. Das wird keine bestreiten. Diese Hilfe kam auch deshalb, weil man sehr wohl wusste, wer da die Wehrmacht schlägt und hätte die Wehrmacht die damalige Sowjetunion geschlagen, hätte es nicht lange gedauert und die Deutschen hätten die Insel und später dann auch den Fuß auf den amerikanischen Kontinent gesetzt. Das galt es zu verhindern, möchte ich meinen.

Die Einnahme Berlins forderte nochmals 1000-e Tote auf beiden Seiten. Ike war da clever und überließ die "Ehre" und die hohen Verluste den Russen und die waren dumm, eingebildet oder ich weiß nicht was genug, Berlin selber zu nehmen. Hätten sie zwei / drei Wochen gewartet (die Stadt blockiert), wären auch die Amis und die Briten vor Ort gewesen und man hätte sich die "Ehre" teilen können und viele russische Mütter hätten ihre Söhne Zuhause begrüßen können. Dem entsprechend natürlich weniger amerikanische - und britische Mütter. Aber das war nicht Stalins Wunsch und so waren die westlichen Alliierten fein raus.

Na, ich höre erstmal auf. Man wird mich schon zerreißen, denke ich.

Freundlichst
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Das Gesetz ändert sich, die Gesinnung nicht.
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Re: Die letzten drei Tage der Reichshauptstadt

Beitragvon HPA » 8. Mai 2020, 07:47

. wenn auch mit Fehlern behaftet. Nur als kleines, unwichtiges Detail - nicht Timoschenko ritt auf dem Schimmel sondern Marschall Shukow und zwar deshalb, weil Stalin nicht auf den Gaul kam (warum auch immer) und somit Shukow diese Ehre zu teil wurd


Du solltest lieber nochmal lesen um welche Parade es ging
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Re: Die letzten drei Tage der Reichshauptstadt

Beitragvon HPA » 8. Mai 2020, 10:04

In seiner Geheimrede auf dem XX. Parteitag der KPdSU im Februar 1956, mit der Nikita Chruschtschow die Entstalinisierung einleitete, führte der Parteichef aber auch neben „der Gefahr der faschistischen Unterjochung“ andere Gründe an, warum die Sowjetunion derartige Opfer hatte erbringen müssen.

Chruschtschow nannte die großen Säuberungen der Dreißigerjahre, die die Rote Armee nachhaltig geschwächt hatten, die Liquidierung zahlreicher Offiziere, die Unfähigkeit, Hitlers Absichten zu erkennen und die Kriegsindustrie beizeiten in Gang zu setzen, die Opfer der stalinschen Deportationen und die Inkompetenz seiner militärischen Führung. Die Forderung, „ständig Frontalangriffe zu führen“, statt weiträumige Flankenmanöver zu unternehmen, habe zu „gewaltigen Verlusten“ geführt.


https://www.welt.de/geschichte/zweiter- ... anden.html
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Re: Die letzten drei Tage der Reichshauptstadt

Beitragvon augenzeuge » 8. Mai 2020, 10:48

Es konnte kein Plan gewesen sein. Nichts, was er sich zuvor ausgemalt und durchdacht haben könnte. Es ist purer Zufall, dass der 19-jährige Gefreite Willi Herold am 3. April 1945 in einem zerbeulten Auto am Rand der Straße von Gronau nach Bad Bentheim eine Kiste findet. Und dass in dieser Kiste eine Uniform steckt. Und dass es die Uniform eines Hauptmanns ist.

Willi Herold, ein früherer Schornsteinfegerlehrling aus Lunzenau in Sachsen, hätte jetzt alle Möglichkeiten. Er könnte einfach weitergehen. Oder er könnte die Uniform anziehen und etwas Gutes tun – Menschen befreien, Exzesse verhindern. Aber er zieht die Uniform an und entscheidet sich dann ohne Not für einen anderen Weg.

Der Henker vom Emsland
Der 19-jährige Gefreite Willi Herold gab sich in den letzten Kriegstagen mit einer gefundenen Uniform als Hauptmann aus - und scharte Dutzende Gefolgsleute um sich.
Unter seiner Führung zogen sie mordend durch das Emsland - und töteten allein in einem Strafgefangenenlager mehr als 170 Männer.


Als seine Lügen noch vor Kriegsende auffliegen, gesteht er vor einem deutschen Militärgericht. Doch man lässt ihn laufen. Kurz nach dem Krieg wird dem Massenmörder ein Brot-Diebstahl zum Verhängnis. Die Briten nehmen ihn am 23. Mai in Wilhelmshaven fest.

Der Kriegsverbrecherprozess gegen Herold und weitere Angeklagte endet mit sechs Todesurteilen und fünf Freisprüchen. „Hat die Erschießung all dieser Männer ihr Gewissen belastet“, fragte der Ankläger. Herolds Antwort: „Nein.“

Am 14. November 1946 köpft das Fallbeil einen der brutalsten Hochstapler der deutschen Geschichte.

Heute abend im TV. Fr., 8. Mai · 22:25-00:20 · 3sat
Der Hauptmann

https://www.spiegel.de/geschichte/masse ... 59937.html

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