Als die D-Mark die DDR überrollte
Verfasst: 13. Juni 2015, 06:56
In atemberaubendem Tempo gelang die Währungsumstellung 1990. Es war ein historischer Kraftakt ohne Vorbild. Für Viele öffneten sich erst damit die Türen zum Westen ganz. Die marode Wirtschaft der DDR wurde allerdings von der Härte der D-Mark mit voller Wucht getroffen.
Als Tag der Einheit feiern die Deutschen den 3. Oktober 1990 - aber faktisch war die Wiedervereinigung schon Monate vorher perfekt: Am 18. Mai vereinbarten Bundesrepublik und DDR eine Wirtschafts- und Währungsunion. Damit wurde zum 1. Juli in Ostdeutschland die DDR-Mark durch die „harte“ D-Mark abgelöst, das planwirtschaftliche Wirtschaftssystem durch die westliche Wirtschaftsordnung ersetzt.
Für die DDR mit ihren 17 Millionen Bürgern bedeutete das eine „beispiellose Schocktherapie“, wie der Ökonom Manfred Streit schrieb. Deren Folgen sind auch 25 Jahre danach noch nicht ganz verdaut. Mitte 1990 überwog indes unbändige Freude, dass man endlich angekommen war in der Freiheit - zu der für viele eben auch der freie Zugang zu den bislang unerreichbaren Konsumfreuden des Westens gehörte. Deshalb war die D-Mark 1989/90 schnell ein zentrales Thema der friedlichen Revolution in der DDR geworden. „Wir sind das Volk“ hieß es zwar anfangs auf den anschwellenden Massendemonstrationen gegen das SED-Regime, von dem auch Reisefreiheit („Wir wollen raus!“) gefordert wurde.
Doch binnen weniger Wochen wandelte sich das Bild: „Gommt die D-Mark, blei“m mir hier, gommt se nich, geh“n mir zu ihr“, hallte es schon kurz nach dem Mauerfall auf den Demonstrationen in Sachsen. Auch die - selbst heute noch - umstrittenen Konditionen der Währungsunion gerieten unter den Druck der Straße: „Eins zu Eins, oder wir werden niemals Eins“, forderten Demonstranten zur Zeit der ersten freien Volkskammerwahl im März 1990 in Ostberlin.
Weiter mit dem interessanten Artikel hier:
http://www.nwzonline.de/wirtschaft/als- ... 09961.html
Als Tag der Einheit feiern die Deutschen den 3. Oktober 1990 - aber faktisch war die Wiedervereinigung schon Monate vorher perfekt: Am 18. Mai vereinbarten Bundesrepublik und DDR eine Wirtschafts- und Währungsunion. Damit wurde zum 1. Juli in Ostdeutschland die DDR-Mark durch die „harte“ D-Mark abgelöst, das planwirtschaftliche Wirtschaftssystem durch die westliche Wirtschaftsordnung ersetzt.
Für die DDR mit ihren 17 Millionen Bürgern bedeutete das eine „beispiellose Schocktherapie“, wie der Ökonom Manfred Streit schrieb. Deren Folgen sind auch 25 Jahre danach noch nicht ganz verdaut. Mitte 1990 überwog indes unbändige Freude, dass man endlich angekommen war in der Freiheit - zu der für viele eben auch der freie Zugang zu den bislang unerreichbaren Konsumfreuden des Westens gehörte. Deshalb war die D-Mark 1989/90 schnell ein zentrales Thema der friedlichen Revolution in der DDR geworden. „Wir sind das Volk“ hieß es zwar anfangs auf den anschwellenden Massendemonstrationen gegen das SED-Regime, von dem auch Reisefreiheit („Wir wollen raus!“) gefordert wurde.
Doch binnen weniger Wochen wandelte sich das Bild: „Gommt die D-Mark, blei“m mir hier, gommt se nich, geh“n mir zu ihr“, hallte es schon kurz nach dem Mauerfall auf den Demonstrationen in Sachsen. Auch die - selbst heute noch - umstrittenen Konditionen der Währungsunion gerieten unter den Druck der Straße: „Eins zu Eins, oder wir werden niemals Eins“, forderten Demonstranten zur Zeit der ersten freien Volkskammerwahl im März 1990 in Ostberlin.
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