Wie Aldi in den Osten kam...

Das neue Parteiwesen in der DDR, die D-Mark kommt, die staatliche Wiedervereinigung

Wie Aldi in den Osten kam...

Beitragvon pentium » 19. Mai 2015, 19:27

Läuft gerade beim MDR
Der Film "Wie Aldi in den Osten kam" ist der Auftakt einer dreiteiligen "Umschau extra"-Reihe. Sie ist eine spannende Zeitreise in die 1990-er Jahre, als die westdeutsche Konsumwelle auf den Osten überschwappte.

Der Film "Wie Aldi in den Osten kam" ist der Auftakt einer dreiteiligen "Umschau extra"-Reihe. Sie ist eine spannende Zeitreise in die 1990er-Jahre, als die westdeutsche Konsumwelle auf den Osten überschwappte. Mit ihr kam auch der damals größte deutsche Lebensmitteldiscounter Aldi. Am 8. August 1990 eröffnete er in Kyritz (Brandenburg) sein erstes Geschäft im Osten, der damals noch DDR hieß. Verkauft wurde in einer Scheune. Am 16.Oktober 1990 folgte in Egeln bei Magdeburg der zweite Laden in den Neuen Bundesländern. Zur Eröffnung bildeten sich Schlangen vor dem neuen Laden. Das war den Nachrichten-Sendungen in Sachsen-Anhalt eine Spitzenmeldung wert.

quelle: MDR
http://www.mdr.de/umschau/wie-aldi-in-d ... am100.html

Mal abgesehen von der Sendung im MDR, wie war dass damals, mit der Konsumwelle, wo waren die ersten Aldi-Läden oder andere Discounter.
Für Chemnitz muss ich mal recherchieren, nur die Kaufhalle vor meiner Türe wurde sehr schnell EDEKA...

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*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
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Re: Wie Aldi in den Osten kam...

Beitragvon Zicke » 19. Mai 2015, 19:47

Hier in Leipzig war der erste Supermarkt "Massa" der hatte sich damals in Taucha niedergelassen. Da gab es vom Gummibärchen bis zur Styroporplatte alles , die Menschen haben in dreier Reihen bis zu 3 Std. angestanden um an einen Einkaufswagen zu kommen und die gleiche Zeit dann nochmals an der Kasse. Die Ladenfläche war eine Produktionshalle , in der Größe wie Heute Kaufland.

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Meine Rechtschreibfehler könnt Ihr Samstags ab 17 Uhr bei Rewe gegen eine lecker Senfgurke tauschen.
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Re: Wie Aldi in den Osten kam...

Beitragvon tom-jericho » 20. Mai 2015, 01:33

Der 1. ALDI der Albrechts in Kyritz (heute Landkreis Ostprignitz-Ruppin)

Ich war damals Zeitzeuge.
Von Hygiene keine Spur.
Es war eine große Scheune.
Nach oben durftet ihr nicht schauen, denn im Gebälk lagerten noch Reste von Stroh und Heu.
Parkplatz, ein einziger Schlamm, in denen die Einkaufswagen stecken blieben.
Die Scheune war mit Spaltenböden aus Holz ausgelegt, schepperte mächtig, und Räder der Wagen blieben laufend in den Spalten hängen.
Später wurde nur 100 Meter von dieser Scheune ein neuer ALDI errichtet, der aber seit Jahren schon wieder leer steht.


Wenig später machte in meiner Geburtsstadt Teterow (heute Landkreis Rostock) der flächenmäßig größte ALDI zu dieser Zeit in der DDR in einer Halle auf.
Skandal war es, das für die Autos auch noch Parkplatzgebühren verlangt wurden.
Das "Wir sind das Volk" ging erneut auf die Barrikaden.

Zuvor ging es dann auch mit Bekanntschaft in die Autonome Republik Wendland nach Lüchow in den ALDI.
ALDI mitten in der Hauptstraße der Stadt, verstopfte Straßen und lauter Bekannte Gesichter.
[hallo]
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Re: Wie Aldi in den Osten kam...

Beitragvon Kumpel » 20. Mai 2015, 06:25

Das waren noch Zeiten , als man im Osten auf dem Land jedem Aldi oder Lidl LKW hinterhergewunken hatte.
Kumpel
 

Re: Wie Aldi in den Osten kam...

Beitragvon augenzeuge » 20. Mai 2015, 07:42

Kumpel hat geschrieben:Das waren noch Zeiten , als man im Osten auf dem Land jedem Aldi oder Lidl LKW hinterhergewunken hatte.


Man sollte sich einfach mal daran erinnern, warum man das überhaupt tat. Was hatte dazu geführt, das man das tat?

AZ
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Re: Wie Aldi in den Osten kam...

Beitragvon Volker Zottmann » 20. Mai 2015, 10:06

Hier im Ostharz war es nicht Aldi, der uns aufmischte. Den Eroberungsfeldzug führte hier Beate Uhse an.
Mitten auf dem Marktplatz wurde geparkt. Dann öffnete sich die Ladefläche und ein ganzer LKW-Koffer war voller neutral weiß eingebundener Uhse-Kataloge.
Jeder Katalog kostete 5 Westmark. Mich wundert es heute noch, dass niemand den Fahrer überfallen hat. [flash] Lustig? Genauso war es!

Gruß Volker
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Re: Wie Aldi in den Osten kam...

Beitragvon Volker Zottmann » 20. Mai 2015, 10:15

Wir haben uns, bevor das Ostsortiment verschwand noch mal ordentlich eingedeckt mit vernünftigen Ostprodukten, die es ja auch gab. Der Zörbiger Zuckerrübensirup ist ja faktisch identisch mit dem Rheinländer Rübenkraut. Selbst der einfache Bautzener Senf schmeckt doch besser als andere Produkte. All diese Waren wurden die letzte Woche vor dem großen Geldtausch verramscht. Logisch, dass mein Zuckervorrat dann ein Jahr und länger reichte.
Im Eisenwarenladen bekam ich DDR-Nägel, die es kaum gab, auf einem mal im Überfluss für 10 Pfennige pro kg. Selbst die Nägel und Schrauben kaufte kein Ostdeutscher mehr. Verrücktes Kaufverhalten. Andererseits wunderten sich dann die gleichen Menschen, dass sie bald arbeitslos wurden.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Wie Aldi in den Osten kam...

Beitragvon Puck » 20. Mai 2015, 10:42

In der vorpommerschen Provinz hatte sich Aldi viel Zeit gelassen . Netto (dän.) und Norma waren viel schneller !

Ich kaufte weiterhin bei Tante Emma (hieß wirklich so ) ,meine Fressalien . Dann nach 1991 drehte man der alten Dame ,nach ca 1jahr Selbstständigkeit den Hals ab ,mit fadenscheinigen Begründungen wie Brandschutz und Fluchtwege . Da waren sie wieder diese Helfershelfer in Stadt und Kreisverwaltung .Normalerweise ist der kleine Wendehals ja ein Zugvogel ,welcher den Winter in Afrika verbringt ,aber diese neuen Vögel nisteten sich für immer ein . [mad]
Woolworth zog ins Warenhaus ein ,Tand den die Welt nicht brauchte ! den Spruch von einer Westberlinerin vergess ich nie ! "Woolewood ,gehste raus ,isses schon kaputt ! [flash]

Puck
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Re: Wie Aldi in den Osten kam...

Beitragvon augenzeuge » 20. Mai 2015, 15:19

Volker Zottmann hat geschrieben:Hier im Ostharz war es nicht Aldi, der uns aufmischte. Den Eroberungsfeldzug führte hier Beate Uhse an.


Jaja, die Ostharzer. [flash] So nach dem Motto, bevor was auf den Teller kommt, gucken wir erst uns mal "unten rum"....satt. [grins]
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Re: Wie Aldi in den Osten kam...

Beitragvon augenzeuge » 20. Mai 2015, 15:22

Puck hat geschrieben: "Woolewood ,gehste raus ,isses schon kaputt ! [flash]

Puck


Stimmt nicht. Ich hatte dort 1985 einen Brotschneider von AKA Elektrik (DDR) gekauft. Kostete fast nix und der lief..... [flash]

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Re: Wie Aldi in den Osten kam...

Beitragvon Nostalgiker » 20. Mai 2015, 16:03

Was? Es gab damals kein geschnittenes Brot im Westen? Wie furchtbar!
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: Wie Aldi in den Osten kam...

Beitragvon augenzeuge » 20. Mai 2015, 16:29

Thoth hat geschrieben:Was? Es gab damals kein geschnittenes Brot im Westen? Wie furchtbar!


Natürlich, aber auch Ungeschnittenes, und ich legte doch schon immer gern selbst Hand an. [grins]
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Re: Wie Aldi in den Osten kam...

Beitragvon Nostalgiker » 20. Mai 2015, 16:30

Aha!
Wollte ich das so genau wissen? [shocked]
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

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Re: Wie Aldi in den Osten kam...

Beitragvon augenzeuge » 20. Mai 2015, 16:32

Thoth hat geschrieben:Aha!
Wollte ich das so genau wissen? [shocked]


Ja, du hattest immerhin ne Frage gestellt und dir dann noch falsch beantwortet. Und manchmal korrigiere ich es eben....[laugh]
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Re: Wie Aldi in den Osten kam...

Beitragvon Volker Zottmann » 20. Mai 2015, 16:32

augenzeuge hat geschrieben:
Volker Zottmann hat geschrieben:Hier im Ostharz war es nicht Aldi, der uns aufmischte. Den Eroberungsfeldzug führte hier Beate Uhse an.


Jaja, die Ostharzer. [flash] So nach dem Motto, bevor was auf den Teller kommt, gucken wir erst uns mal "unten rum"....satt. [grins]
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Nun hatte den Uhse-Laster ja nicht der Bürgermeister bestellt.... Die wussten schon selbst wo es dem Ostharzer drückt! [laugh]
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