Vom Ende der Stasi in Rostock

Die Regierung Kohl/Genscher im Spiel der Kräfte, Regierung Modrow und Runder Tisch, Auflösung des Stasi-Apparats

Vom Ende der Stasi in Rostock

Beitragvon Interessierter » 9. Dezember 2014, 15:47

"Sie gehen jetzt nach Hause!"

Wie lief die Besetzung von Stasi-Dienststellen vor 25 Jahren? Dies schilderten Augenzeugen am 4. Dezember 2014 in Rostocks einstiger Stasi-U-Haft Anstalt (DuG).

"Das ganze Ausmaß des Horrors war uns nicht bewusst", so Dr. Olaf Reis. Denn wer wusste schon vor dem Ende der DDR, wie ausgeklügelt das System von Überwachung und Zersetzung der Staatssicherheit war?


Bild
Besetzer des Bezirksamts für Nationale Sicherheit im Gespräch mit dem damaligen Stasi-Chef Rudolf Mittag. Quelle: Sammlung Bernd Schmidtbauer

Dr. Reis gehörte am 4. Dezember 1989 einem Kreis von Rostocker Bürgern an, die sich im Lauf des Tages "Kommando Waldeck" nannten.

Aktenverbrennung in Waldeck


Zunächst kam es zu einer Menschenkette rund um das Rostocker Stasi-Quartier, Kerzen und Transparente wurden abgestellt. Auf einem stand: "Neues Forum. Mahnwache gegen die Vernichtung von Beweismitteln". Nach einigen Stunden des Ausharrens vor dem Stasi-Quartier hieß es plötzlich: "In Waldeck werden Akten verbrannt, wer kommt mit?". Kurzentschlossen begab sich Dr. Reis mit einigen anderen Freiwilligen zur geheimnisvollen, weitläufigen und streng abgeschirmten Stasi-Dependance weit vor den Toren der Hansestadt.

Nach Stunden der Belagerung ließen Stasi-Offiziere eine erste Abordnung von Bürgerrechtlern in die Rostocker Stasi-Zentrale ein. Erst dieser Schritt führte auch zu einem Einlenken des Objektkommandanten in Waldeck, wie sich der heute als Psychologe tätige Dr. Reis erinnert.

Mit einem äußerst mulmigen Gefühl betraten die Bürgerrechtler das Gelände. Hinter ihnen schlossen sich wieder die Tore. Angst nicht wieder herausgelassen zu werden, machte sich breit – zu Unrecht. Hinter den Flurtüren der drei großen Bürogebäude fanden sie überall Stasi-Angehörige an ihren Schreibtischen vor. Im Moment der Überraschung eröffneten die Besetzer ihnen: "Wir sind die Vertreter des Volkes, und Sie gehen jetzt nach Hause und kommen nicht wieder". Die Bilder wiederholten sich – widerstandslos und teilweise erleichtert packten die Stasi-Offiziere ihre Thermoskanne in die Aktentasche und verließen ihre Arbeitsstätte.

Der vollständige Beitrag hier:
http://www.bstu.bund.de/DE/InDerRegion/ ... 9.2_cid344

Schon erstaunlich wie lammfromm die meisten Stasimitarbeiter den Vertretern des Volkes gehorchten !

" Der Interessierte "
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Re: Vom Ende der Stasi in Rostock

Beitragvon Beethoven » 9. Dezember 2014, 15:58

Du nennst es "lammfromm" ich nenne es "verantwortungsbewusst" oder auch "erkennen der Zeichen".

Stell Dir vor, nur einer hätte die Pistole gezogen und auf die Menschen geschossen ob mit vollem Bewußtsein, aus Überzeugung oder Wut.

Das ein Geheimdienst Akten verbrennt, ist in solch einer Situation, wo man damit rechnet, dass dort Papiere in die "falschen" Hände gelangen, wohl das Normalste der Welt. Das würde jeder Geheimdienst so tun und nicht nur Geheimdienste sondern auch andere Einrichtungen, Organe und Institutionen und sogar Betriebe.
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Re: Vom Ende der Stasi in Rostock

Beitragvon Interessierter » 9. Dezember 2014, 16:10

Wo soll bei den Menschen, die jahrelang verantwortungslos gegen Andersdenkende vorgegangen sind, denn plötzlich das Verantwortungsbewußtsein hergekommen sein ? Deren Verhalten war wohl überwiegend der Tatsache geschuldet, erst einmal die eigene Haut zu retten.

Das Zeichen des Endes ihrer Stasilaufbahn hatten sie sicherlich erkannt, da möchte ich nicht widersprechen.
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Re: Vom Ende der Stasi in Rostock

Beitragvon Nostalgiker » 9. Dezember 2014, 16:25

Wenn die Mitarbeiter des MfS so verantwortungslos gewesen sind wie ein ein Interessierter meinen zu müssen dann hätte diese Institution nicht 40 Jahre hervorragend funktioniert.
Es ist die typische Äußerung eines blasierten, überheblichen und mit Vorurteilen behafteten Menschen.

Thoth
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
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Re: Vom Ende der Stasi in Rostock

Beitragvon augenzeuge » 9. Dezember 2014, 16:35

Thoth hat geschrieben:... dann hätte diese Institution nicht 40 Jahre hervorragend funktioniert.
Thoth


Du als angebliches Opfer sprichst von "hervorragend"? [angst]

Nur weil etwas 40 Jahre zwangsweise funktionierte, muss es nicht hervorragend gewesen sein.

AZ
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Re: Vom Ende der Stasi in Rostock

Beitragvon Volker Zottmann » 9. Dezember 2014, 16:48

Hier im Thread geht es wohl auch wieder weniger um den gesamten Geheimdienst des MfS. Wir reden doch eher von den Unterabteilungen, die sich NUR der Drangsal gegen die eigene Bevölkerung verschrieben hatten.
Relativ sind selbst "normale" Grenzkontrollen, die überall auf der Welt stattfinden. Ich für mich klammere solche Stellen meistens aus.

In den Kreisstellen wurde vernichtet, ob verbrannt oder geschreddert. Aus Sicht der dort Tätigen nachvollziehbar.
Gut aber, dass oft genug Bürgerkomitees dem ein Ende bereiteten. Die Stasileute hatten nur das Bedürfnis, ihre eigene Haut zu retten. Ist doch logisch, dass der der konnte, seine eigenen Schandtaten und Verbrechen gegen die Bevölkerung noch vertuschte. Es ist für mich bezeichnend, dass durch diese "gute Arbeit" heute nur noch die liebenswerten und umgänglichen Vernehmer übriggeblieben sind.

IMs wie Rechtsanwalt Schnur wurden in die Bürgerbewegung lanciert, um stasikonform noch genügend Zeit herauszuschinden, um alles Mögliche verschwinden lassen zu können.
Nur die historische Kürze des möglichen Zeitfensters verschaffte der Stasi den entscheidenden Vorsprung. Schade!
Der Preis der Friedlichen Revolution ist, dass dafür die SED unter neuem Namen bis 1990 hinein Oberwasser behielt und all ihre heute sichtbaren Pfründe unbehelligt sicherte.
Mit damaligem Mord und Totschlag, also Blutzoll wäre vielleicht heute manche Rentenzahlung gerechter, aber das wäre es nie wert.
Gut wie es gekommen ist. Die paar letzten Jahre ungerechtfertigt hoher Alters-Bezüge verkraftet Deutschland auch noch. Das Problem erledigt sich ohne weiteres Zutun.

Gruß Volker
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Re: Vom Ende der Stasi in Rostock

Beitragvon Nostalgiker » 9. Dezember 2014, 17:26

augenzeuge hat geschrieben:
Thoth hat geschrieben:... dann hätte diese Institution nicht 40 Jahre hervorragend funktioniert.
Thoth


Du als angebliches Opfer sprichst von "hervorragend"? [angst]

Nur weil etwas 40 Jahre zwangsweise funktionierte, muss es nicht hervorragend gewesen sein.

AZ


Augenzeuge, verstehend lesen! Aber dazu mußt du erst einmal deine Scheuklappen absetzen.
Die Jungs vom MfS haben schon effizient und hervorragend gearbeitet. Ich muß das weder gutheißen oder toll finden. Nur wenn sie wie der Interessierte meinte verantwortungslos gearbeitet hätten wäre es ihnen, um mal bei der Reduzierung des MfS auf den Teil "Inland und Bekämpfung der Opposition" nie und nimmer gelungen jede auch nur im Ansatz ernsthafte Oppositionsgruppe zu unterwandern und damit abzuschöpfen.
Und genau diesen Aspekt meinte ich. Wie gesagt; ich wiederhole es für dich nochmal; ich muß das weder gut noch toll finden zeigt es aber auch das der Inlandsgeheimdienst der DDR seine Aufgabe, Bekämpfung der aus ihrer Sicht feindlichen Kräfte, sehr verantwortungsvoll und damit auch mit großem Erfolg nachkam.
Das MfS funktionierte nicht zwangsweise, da unterliegst du einem fulminanten Irrtum. Der, dein, Irrtum mag deiner Einstellung geschuldet sein weil du dir nicht vorstellen kannst das dort Menschen gearbeitet haben die es a)freiwillig taten und b) aus ihrer aufrichtigen Überzeugung heraus genau das richtige zu tun.
Auch die übergroße Anzahl der IMs tat es aus der Überzeugung heraus das Richtige zu machen. Das sich viele IMs welche sich heute "Outen" ihr damaliges Mitwirken damit begründen das sie mit diversen Leichen in ihren Kellergewölben erpresst wurden ist doch mehr der gewollten und damit manipulierten Wahrnehmung des Apparates in der Öffentlichkeit geschuldet

Wie sie Heute zu ihre damaligen Arbeit stehen ist ein anderes Kapitel.


Thoth
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Re: Vom Ende der Stasi in Rostock

Beitragvon Interessierter » 9. Dezember 2014, 18:03

@Thoth:
Wer es als hervorragende Arbeit bezeichnet, dass die Stasi dafür sorgte, dass Andersdenke in Zuchthäusern verschwanden, dass vom MfS den Gerichten zu fällende Urteile vorgegeben wurden, dass Menschen " zersetzt " wurden, dass Existenzen unliebsamer Bürger vernichtet wurden, der muss schon sehr realitätsfern, verblendet sein und ein extrem gestörtes Verhältnis zur Wahrheit haben.

Die Stasi - als Schild und Schwert der Partei - war nicht hervorragend, sie konnte nicht einmal den Untergang ihres " geliebten " Regimes verhindern [flash]

Es gibt eben auch Menschen, die nach 25 Jahren inzwischen eigenes Opfer ihrer Lügengeschichten und Intrigen geworden sind. [denken]
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Re: Vom Ende der Stasi in Rostock

Beitragvon Nostalgiker » 9. Dezember 2014, 18:48

Interessierter, einmal mehr stellst du deine verminderte Auffassungsgabe und das nicht erkennen von Zusammenhängen unter Beweis.
Wenn du was nicht verstehst mußt du nicht zwanghaft deine Versatzstücke aus der Mottenkiste der kalten Krieger in den PC hacken, es ist nur peinlich was dabei rauskommt.

Manchmal beschleicht mich das Gefühl das du auch hochgradig zersetzt bist ....... aber daran ist garantiert nicht die Stasi schuld. Ihr kann man zwar viel in die Schuhe schieben aber nicht die Verantwortung an deinem geistigen Zustand.


thoth
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Re: Vom Ende der Stasi in Rostock

Beitragvon augenzeuge » 9. Dezember 2014, 18:53

Thoth, ich unterliege nicht dem von dir angenommenen Irrtum. Ich kenne auch Leute vom MfS, die waren absolut davon überzeugt. Alles bekannt.

Ich weiß auch, dass das MfS teilweise "hervorragend" recherchiert hat. Merkurs Beispiel im anderen Thread geht ja in diese Richtung. Aber wenn einzelne für "hervorragende" Verdienste innerhalb des MfS ausgezeichnet wurden, so hat das keine Zwangswirkung auf die Funktion der Behörde. Ich kenne auch grottenschlechte Recherchen. Kann ich nachlesen.

Wenn du das von Pentium eingestellte Dokument aus einer hochrangigen MfS-Besprechung in 9/89 liest, so kann man nichts davon als "hervorragend" bezeichnen. Eher im Gegenteil.

Für mich ist eins Fakt. 1989 hat das MfS überhaupt nicht hervorragend gearbeitet.

AZ
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Re: Vom Ende der Stasi in Rostock

Beitragvon Janko » 10. Dezember 2014, 08:19

@az......wenn du von Fakt schreibst, klingt das immer so wie einen Pflock einschlagen. Das Zitat gefällt und passt da besser.....Geduld ist das Vertrauen, dass alles kommt, wenn die Zeit dafür reif ist. Oder meinst du , dass was "du siehst" ist "die Wahrheit"....?
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Re: Vom Ende der Stasi in Rostock

Beitragvon augenzeuge » 10. Dezember 2014, 08:27

Janko, wo hat das MfS 1989 hervorragende Arbeit geleistet? Lies bitte einfach mal das Dokument und dann sag mir was hier hervorragend war.

AZ
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Re: Vom Ende der Stasi in Rostock

Beitragvon Janko » 10. Dezember 2014, 08:39

@az....ich versuchs noch mal so.`Es ist die Zeit der "Zeitzeugen". 25 Jahre lassen noch keine historische Betrachtung zu...die Zeit ist noch nicht reif.

Wenn du es an diesem "Dokument" festklopfen" willst, dann musst du es so schreibe. Aber Rostock war nicht "das MfS".
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Re: Vom Ende der Stasi in Rostock

Beitragvon Beethoven » 10. Dezember 2014, 09:37

Nun, ich erinnere mich, vor Jahren mal gelesen zu haben, dass das MfS 1988 / 89 schon ahnte / wußte, dass da was im Busche ist und auch seine Mitarbeiter dran waren. Jedoch, die Ereignisse überschlugen sich und so schnell reagierten die Herrschaften nicht.

Trennung

Natürlich machten die Mitarbeiter des MfS, auf ihrem Gebiet einen tollen Job. Nicht nur der Mosad anerkennt das. Wer das wissentlich negiert, ist ein Ignorant von Tatsachen. Ob das nun dem Einzelnen gefällt oder nicht, steht da auf einem völlig anderen Blatt, wie Thoth ja schon mehrfach betonte.

Der deutsche Soldat, ob nun kaiserlich oder in der Wehrmacht, hat aus soldatischer Sicht, auch hervorragendes geleistet, einen "tollen Job" [frown] gemacht, wenn auch zweimal für eine falsche Sache. Wer will das bestreiten?
Trotzdem wurden beide Kriege verloren.

Man kann gut arbeiten, kämpfen, denken und was weiß ich noch alles und trotzdem falsch liegen oder verlieren.

Gruß
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Re: Vom Ende der Stasi in Rostock

Beitragvon Interessierter » 10. Dezember 2014, 10:24

Wenn ein Mensch in der Nazidiktatur besonders in kurzer Zeit besonders viele Juden vergast hat oder wenn ein Grenzer feige und hinterrücks einen Bürger erschoß, dann hatte er hervorragende Arbeit geleistet ?

Eine derartige Erklärung ist nur dem Versuch geschuldet, Unrecht und Verbrechen des MfS schönzureden. Wer Menschen Unrecht und Leid zufügt hat NIEMALS hervorragende Arbeit geleistet !

Die Durchführung dieser Verbrechen als hervorragend zu bezeichnen, ist meiner Ansicht nach eine nicht zu überbietende Unverschämtheit und Verhöhnung der Opfer.

" Thoth ", da helfen auch Deine Unterstellungen nichts, Du wärst nicht verstanden worden.
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Re: Vom Ende der Stasi in Rostock

Beitragvon Nostalgiker » 10. Dezember 2014, 10:28

"Interessierter" da helfen auch deine hilflosen Versuche nicht um von den dir eigenen Defiziten abzulenken.

Thoth
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Re: Vom Ende der Stasi in Rostock

Beitragvon karnak » 10. Dezember 2014, 10:36

Interessierter hat geschrieben:Wenn ein Mensch in der Nazidiktatur besonders in kurzer Zeit besonders viele Juden vergast hat oder wenn ein Grenzer feige und hinterrücks einen Bürger erschoß, dann hatte er hervorragende Arbeit geleistet ?

Eine derartige Erklärung ist nur dem Versuch geschuldet, Unrecht und Verbrechen des MfS schönzureden. Wer Menschen Unrecht und Leid zufügt hat NIEMALS hervorragende Arbeit geleistet !

Die Durchführung dieser Verbrechen als hervorragend zu bezeichnen, ist meiner Ansicht nach eine nicht zu überbietende Unverschämtheit und Verhöhnung der Opfer.

" Thoth ", da helfen auch Deine Unterstellungen nichts, Du wärst nicht verstanden worden.

Natürlich hast Du da recht, in der Konsequenz ist das völlig unstrittig. Hast Du in den letzten Tagen zufällig in irgendeiner Nachrichtensendung gesehen wie die Amerikaner ihre Gefangenen die sie für Terroristen halten über den Platz führen? Mir bleibt dabei der Mund offen stehen. Ich versuche mir vorzustellen es gäbe solche Bilder vom Tun des MfS, mit Sicherheit wäre die"Firma"wie von so vielen gewünscht, zur kriminellen Organisation erklärt worden. Der damalige US-Präsident äußert, man soll den Agierenden dankbar sein für ihr Tun, für ihr Engagement zum Wohle der Menschheit, sie waren Patrioten, meint er. Vielleicht ergibt sich für Dich mal irgendwann hier eine Gelegenheit sich darüber zu empören.
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Re: Vom Ende der Stasi in Rostock

Beitragvon Nostalgiker » 10. Dezember 2014, 10:56

Was im Namen der angeblichen "Freiheit" und der "Verteidigung" der grundlegenden Menschenrechte wie sie ein angeblich Interessierter interpretiert geschieht wird ihn nicht dazu bringen empört zu sein. Das widerspräche seinem Verständnis für die Welt und wie er sie sieht.
Kommunisten = Böse, ganz böse, Demokraten (vorzugsweise die Abendländichen) = ganz große und sehr gute Patrioten und Verteidiger der Freiheit (also Verteidiger des entfesselten Finanzkapitals welches sich anschickt die Welt in den Abgrund zu führen)

Thoth
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Re: Vom Ende der Stasi in Rostock

Beitragvon Volker Zottmann » 10. Dezember 2014, 11:20

Beethoven hat geschrieben:Nun, ich erinnere mich, vor Jahren mal gelesen zu haben, dass das MfS 1988 / 89 schon ahnte / wußte, dass da was im Busche ist und auch seine Mitarbeiter dran waren. Jedoch, die Ereignisse überschlugen sich und so schnell reagierten die Herrschaften nicht.

Trennung

Natürlich machten die Mitarbeiter des MfS, auf ihrem Gebiet einen tollen Job. Nicht nur der Mosad anerkennt das. Wer das wissentlich negiert, ist ein Ignorant von Tatsachen. Ob das nun dem Einzelnen gefällt oder nicht, steht da auf einem völlig anderen Blatt, wie Thoth ja schon mehrfach betonte.

Der deutsche Soldat, ob nun kaiserlich oder in der Wehrmacht, hat aus soldatischer Sicht, auch hervorragendes geleistet, einen "tollen Job" [frown] gemacht, wenn auch zweimal für eine falsche Sache. Wer will das bestreiten?
Trotzdem wurden beide Kriege verloren.

Man kann gut arbeiten, kämpfen, denken und was weiß ich noch alles und trotzdem falsch liegen oder verlieren.


Gruß


Wie ich finde, hast Du Euer Leben gut beschrieben. [grins]

Gruß Volker
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Re: Vom Ende der Stasi in Rostock

Beitragvon Interessierter » 10. Dezember 2014, 12:25

Kristian, dass verurteile ich genauso wie alle anderen Unrechtstaten und Verbrechen egal wo sie auf der Welt passieren. Aber in diesem Thread habe ich kritisiert, dass man meint gut oder perfekt ausgeführte Verbrechen, könne man - ohne jegliches Schamgefühl - als hervorragende Arbeit bezeichnen.

Zitat Thoth:
Was im Namen der angeblichen "Freiheit" und der "Verteidigung" der grundlegenden Menschenrechte wie sie ein angeblich Interessierter interpretiert geschieht wird ihn nicht dazu bringen empört zu sein. Das widerspräche seinem Verständnis für die Welt und wie er sie sieht.
Kommunisten = Böse, ganz böse, Demokraten (vorzugsweise die Abendländichen) = ganz große und sehr gute Patrioten und Verteidiger der Freiheit (also Verteidiger des entfesselten Finanzkapitals welches sich anschickt die Welt in den Abgrund zu führen)


" Thoth " in Deinem Wahn mir permanent " ans Bein p...... " zu müssen, ist Dir bekanntlich ja jede bösartige Unterstellung recht; gleich ob sie völlig falsch oder dämlich ist. [flash]

Was Deinen 2. Absatz angeht, so fallen mir da schon eher Kommunisten, Sozialisten und Nationalsozialisten ein, die mit der Ermordung von Millionen Menschen, die Welt an einen Abgrund führten.
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Re: Vom Ende der Stasi in Rostock

Beitragvon Nov65 » 10. Dezember 2014, 12:32

@Beethoven meint, die kaiserlichen und faschistischen Kräfte hätten aus ihrer Sicht auch einen guten Job gemacht und trotzdem beide Kriege verloren.
Auch das MfS hat aus der Sicht des Regimes einen hervorragenden Job gemacht und trotzdem als Dritter im Bunde den Krieg verloren, den Kalten Krieg, die Aufrechterhaltung der "Diktatur des Proletariats".
Einem allgemein gesehen schuldbeladenen Geheimdienstmitarbeiter das Attribut hervorragend umzuhängen, empfinde ich als starkes Stück.
Es ist der Versuch, dieser Organisation, deren Bedeutung nach 1990 als verbrecherische Organisation diskutiert wurde-leider ohne Ergebnis-
den Mantel von notwendigem Handeln und deutschen Tugenden zu verpassen.
Andreas
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Re: Vom Ende der Stasi in Rostock

Beitragvon Nostalgiker » 10. Dezember 2014, 13:11

Interessierter hat geschrieben:
" Thoth " in Deinem Wahn mir permanent " ans Bein p...... " zu müssen, ist Dir bekanntlich ja jede bösartige Unterstellung recht; gleich ob sie völlig falsch oder dämlich ist. [flash]

Was Deinen 2. Absatz angeht, so fallen mir da schon eher Kommunisten, Sozialisten und Nationalsozialisten ein, die mit der Ermordung von Millionen Menschen, die Welt an einen Abgrund führten.


"Interessierter" mir Wahn zu attestieren wo du doch selber am selbigem leidest ist schon etwas frivol von deiner Seite. Ach ja und was deine Unterstellungen mich betreffend angeht, sie sind nicht nur falsch und dämlich sie sind auch ausgesprochen dumm. Gut das entspricht deinem geistigen Zustand.

Jemand der 'Die Linke' in einen Topf mit Linksextremisten wirft wie du es regelmäßig zu machen pflegst will angeblich wissen was Kommunisten und Sozialisten sind, da lacht nicht nur das Federvieh.


Thoth
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Re: Vom Ende der Stasi in Rostock

Beitragvon Nostalgiker » 10. Dezember 2014, 13:16

Nov65 hat geschrieben:
Einem allgemein gesehen schuldbeladenen Geheimdienstmitarbeiter das Attribut hervorragend umzuhängen, empfinde ich als starkes Stück.

Andreas


Mal wieder die völlig undifferenzierte Pauschalisierung eines selbsternannten Demokraten.
Wie gefällt ihm den dieser Satz?
Einem allgemein gesehen schuldbeladenen Mitarbeiter der Volksbildung welcher sich an der "Erziehung" der Jugend zu treuen, aufrichtigen Sozialisten und der Einimpfung des Klassenhasses schuldig gemacht hat heutzutage eine unpolitische, nur pädagogische Arbeit zu bescheinigen empfinde ich als starkes Stück.

Thoth
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Re: Vom Ende der Stasi in Rostock

Beitragvon Nov65 » 10. Dezember 2014, 14:05

Thoth hat geschrieben:
Nov65 hat geschrieben:
Einem allgemein gesehen schuldbeladenen Geheimdienstmitarbeiter das Attribut hervorragend umzuhängen, empfinde ich als starkes Stück.

Andreas


Mal wieder die völlig undifferenzierte Pauschalisierung eines selbsternannten Demokraten.
Wie gefällt ihm den dieser Satz?
Einem allgemein gesehen schuldbeladenen Mitarbeiter der Volksbildung welcher sich an der "Erziehung" der Jugend zu treuen, aufrichtigen Sozialisten und der Einimpfung des Klassenhasses schuldig gemacht hat heutzutage eine unpolitische, nur pädagogische Arbeit zu bescheinigen empfinde ich als starkes Stück.

Thoth

Allgemein gesehen richtig. Wie von mir geschrieben-allgemein gesehen.
Man muss eben lesen können, Herr @Thoth.
Andreas
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Re: Vom Ende der Stasi in Rostock

Beitragvon Merkur » 10. Dezember 2014, 14:08

Nov65 hat geschrieben:@Beethoven meint, die kaiserlichen und faschistischen Kräfte hätten aus ihrer Sicht auch einen guten Job gemacht und trotzdem beide Kriege verloren.
Auch das MfS hat aus der Sicht des Regimes einen hervorragenden Job gemacht und trotzdem als Dritter im Bunde den Krieg verloren, den Kalten Krieg, die Aufrechterhaltung der "Diktatur des Proletariats".
Einem allgemein gesehen schuldbeladenen Geheimdienstmitarbeiter das Attribut hervorragend umzuhängen, empfinde ich als starkes Stück.
Es ist der Versuch, dieser Organisation, deren Bedeutung nach 1990 als verbrecherische Organisation diskutiert wurde-leider ohne Ergebnis-
den Mantel von notwendigem Handeln und deutschen Tugenden zu verpassen.
Andreas


Andreas, schade, dass Du in die Unsachlichkeit abgleitest.
Das MfS kann im Sinne des Regimes gar keinen "hervorragenden Job" gemacht haben, denn sonst hätte es die Entwicklung 1989 richtig eingeschätzt und letztlich verhindert.
Und die Masse der Mitarbeiter war ganz sicher keine "schuldbeladenen Geheimdienstler."
Das Du die nichterfolgte Einstufung des MfS als "verbrecherische Organisaton" bedauerst, zeugt davon, dass Du die Gesamtthematik bisher wenig durchdrungen hast oder historische Fakten negierst.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Vom Ende der Stasi in Rostock

Beitragvon Beethoven » 10. Dezember 2014, 14:10

Wir wollen doch mal ehrlich sein. Ein jeder von uns ist das Produkt seiner Umwelt.

So ist "Mensch" eben ein mit Paranoia behafteter Mensch, der mit Scheuklappen aufgewachsen ist und alles für falsch und hassenswürdig hält, was Mutti und Vati ihm nicht geistig vorgekaut haben. Nun hat er die Brocken noch im Mund und spuckt so langsam die Brösel aus. [shocked]

Da sind viele Ossis wesentlich weiter, die in zwei Gesellschaftssystemen groß geworden sind (oder dort gelebt haben)
und sich ein selbständiges Denken erhalten haben oder von mir aus auch erst damit begonnen haben, als das erste Gesellschaftssystem zusammen brach, es also eine Zäsur im Leben gab.

Trennung

Dass das MfS seine Aufgaben 38 Jahre lang entsprechend Ihrer Befehle, Direktiven und Anordnungen sehr gut erfüllt hat, macht diesen aus heutiger Sicht ja feindlichen Geheimdienst, so hassenswert in dieser Gesellschaft (nicht durch mich).
Wenn er oft so stümperhaft gearbeitet hätte wie andere bekannte Geheimdienste, die es gegenwärtig noch gibt, dann würden heute kein Hahn darüber krähen. Man würde über das MfS lachen. So lacht man eigentlich nur über dessen wirklich dämlichen Chef auch wenn es eigentlich sehr traurig ist, dass so ein Blindgänger jahrelang auf diesem Posten sitzen konnte.
Ich kenne diesen Mann ja nicht aber war er überhaupt operativ tätig oder war er "nur" die Galionsfigur?

Nun kann "Mensch" und andere im Dreieck springen und auch immer gleich die Schüsse an der Grenze ins Feld führen, obwohl die ja nun wirklich höchst peripher etwas mit dem MfS zu tun haben. Nur ist das ja nicht das Kennzeichen, ob die Männer des MfS Profis waren oder nicht. Es waren nämlich Vollprofis in ihrem Geschäft. Welche Mittel sie dazu nutzten und welche Wege um ihre Aufgaben zu erfüllen, ist dabei in meinen Augen höchst zweitrangig, denn dass das Geheimdienstgeschäft ein dreckiges ist, mit Erpressung, Androhung von Gewalt oder mit anderen unsauberen Mitteln seine Ziele erreicht, dürfte in der ganzen Welt der Geheimdienste wohl ähnlich sein. Pech des MfS ist, dass man ihnen auf die Schliche kam, durch die Öffnung der Archive oder der Dokumente die gefunden wurden als auch von Zeitzeugen (wobei ich da keine 50 % glaube).

Und die Masse der Angehörigen dieses Dienstes haben einen ehrlichen, sauberen Job gemacht, fest im Glauben, dass sie etwa Richtiges und Wichtiges tun. Wer will sie dafür verurteilen? Wenn es an dem wäre, dann gäbe es eine Reihe Prozesse, die mit hohen Strafen geahndet worden wären. Gab es aber nur einen Angehörigen des MfS, der wegen seiner Tätigkeit innerhalb des MfS verurteilt wurde? Wurde das MfS als verbrecherische Organisation gebrandmarkt so wie einst die SS und die GeStPo? Nein - das geschah nicht. Deshalb verbietet sich auch jeglicher Vergleich zwischen dem MfS und den eben benannten verbrecherischen Organisationen.
Um so mehr ist es doch erquicklich, wenn z.B. "Mensch" hier jeden Tag eine neue Horrorgeschichte einsetzt und Beifall heischend auf Antworten wartet. Mir ist es immer eine Lust, seine fortschreitende Paranoia zu beobachten.

Gruß
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Re: Vom Ende der Stasi in Rostock

Beitragvon Nostalgiker » 10. Dezember 2014, 14:19

Nov65, 'Allgemein gesehen' ist in diesem Fall nicht die richtige Formulierung, denn 'allgemein' suggeriert 'alle' und genau das war von dir beabsichtigt. Genauso wie du im gleichem Atemzug bedauerst dass das MfS und damit alle Mitarbeiter nicht als Mitglieder einer, wie du es nennst, verbrecherischen Organisation eingestuft wurden.
Das Bedauern deinerseits, wirklich eine Haltung die eines Demokraten würdig ist.

Waren die Lehrer, wohlgemerkt alle, in der Diktatur nicht auch Verbrecher? Formten und zerbrachen sie nicht Kinderseelen wenn diese nicht im Sinne der Vorgaben zur Erziehung des sozialistischen Menschen parierten und sich versuchten der Indoktrinierung zu entziehen?
Kamen solche Kinder nicht wegen Banalitäten in Erziehungsheime und/oder Jugendwerkhöfe? Wer hat denn den Anstoß für die Einweisung gegeben? Der heilige Geist etwa oder waren es die Lehrer und Mitarbeiter der Volksbildung welche die Verantwortung hatten die Kinder im Sinne des Staates zu erziehen?

Halte mich weder dämlich und auch nicht für so dumm das ich deine Texte inhaltlich nicht verstehen könnte, ich bin nicht interessiert ........

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Re: Vom Ende der Stasi in Rostock

Beitragvon Nov65 » 10. Dezember 2014, 14:27

Hi @Beethoven, ich finde deine Bemerkungen über die "Paranoia" des "Menschen" (gemeint hast du sicherlich den @Interessierten. Wir nennen ihn Wilfried, weil er seinen Vornamen offenbarte.
Warum nimmst du nicht den Nicknamen wie jeder andere hier? Du disqualifizierst dich zwischenmenschlich gesehen!

Du bezeichnest die MfS-Angehörigen als Vollprofis. Aha, etwa weil ihnen trotz großem Netzwerk so viele Republikflüchtlinge entkamen? Oder weil sie das Zusammenbrauen des Umsturzes nicht verhindern konnten?
Ich sehe die Versuche, das MfS mit Lob zu überschütten als Mittel von Leuten an, ihre damaligen Ansichten und ihre Nähe zu diesem Organ nicht beflecken zu lassen. Menschlich verständlich.
Niemand, auch ich nicht, sagte, dass alle Angehörigen des MfS Verbrecher und unfähige Menschen waren. Aber der Apparat war zu Teilen verbrecherisch.
Gruß, Andreas
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Re: Vom Ende der Stasi in Rostock

Beitragvon Nostalgiker » 10. Dezember 2014, 14:34

Na Nov65, versuchst du dich mal wieder Schwerpunktmäßig mehr bei der Dichtung und weniger bei der Wahrheit?

"Ich sehe die Versuche, das MfS mit Lob zu überschütten als Mittel von Leuten an, ihre damaligen Ansichten und ihre Nähe zu diesem Organ nicht beflecken zu lassen."
Besonders gewagt so aus dem Bauch heraus Menschen die du überhaupt nicht kennst eine Nähe zu diesem Organ zu unterstellen.

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Re: Vom Ende der Stasi in Rostock

Beitragvon Beethoven » 10. Dezember 2014, 15:02

Lieber Nov, ich bezeichne den "Mensch" als "Mensch" weil er sich zwar "Interessierter" nennt jedoch gar nicht interessiert ist.
Ein interessierter Mensch ist offen für Fragen, andere Meinungen, selber kreativ. Aber all das spreche ich "Mensch" ab. Er ist in meinen Augen ein Mensch, der nur "Totschlagargumente" einsetzt, die er "ergooglt". Ich habe von "Mensch" noch nicht einen zusammenhängenden Beitrag mit Hypothese, Argumentation, Beweis (oder dessen Versuch), Erwiderung und Erkenntnis, gelesen, welche seinem Gehirn entsprungen sind.

Trennung

Leider, lieber Nov, unterliegst Du meiner Meinung nach auch einem Schema, welches es Dir nicht möglich macht, aus einer Einspurigkeit heraus, eine Sache aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten.

Schau bitte. Es wird wohl keiner hier bestreiten, selbst wenn er ein Mitarbeiter des MfS war, dass dieser Geheimdienst mit harten Bandagen versucht hat, seine Aufgaben zu erfüllen und dabei auch nicht davor zurück schreckte, auch eigene Bürger und Familien psychologisch zu zerbrechen. Das kannst Du aber auch ich, nicht verstehen. Es ist einfach nur schlimm für diese ehemaligen Bürger und Familien der DDR und wenn ich etwas damit zu tun hätte, würde ich mich bei jedem einzelnen von ihnen entschuldigen.
Sie haben nach ihrem Verständnis, der damaligen Zeit geschuldet, gegen Feinde des Staates gehandelt auch wenn das heute mehr als paradox klingt, wenn man z.B. Kinder in Heime schickt.
Aber das ist ja bei weitem nicht das gesamte Feld der Tätigkeit des MfS gewesen. Spionageabwehr, Gegenspionage, Schutz der Volkswirtschaft, Funkaufklärung, überhaupt Aufklärung sind nur einige wenige Aufgaben, die das MfS eben hervorragend erfüllte.

Jedoch, ist das nicht die Aufgabe eines jeden Geheimdienstes in dieser Welt? Handeln nicht alle Geheimdienste der Welt genauso oder gar noch viel, viel härter?
Der Mosad tötet diejenigen, die er als Feinde identifiziert hat.
Die USA sperren über viele, viele Jahre weg (länger als in der DDR, 3 x lebenslänglich und so) oder setzen auf den elektrischen Stuhl (z.B. die Rosenbergs, Vanzetti usw.), Frankreich folterte physisch noch bis vor wenigen Jahren, sperrte lange weg oder tötete und gleiches in GB, allerdings ohne Folter.
Und wie wir gerade in jüngster Zeit lesen und hören, ist der Geheimdienst der "größten Demokratie" der Welt heute noch, um ein vielfaches brutaler als es das MfS je war.

Das MfS jedoch als nicht professionell zu bezeichnen, weil es eben die Wende verpennt hat, ist wohl eher der Versuch, das Haar in der Suppe zu finden. Wenn die Wende nicht so schnell voran geschritten wäre, hätte das MfS sicherlich diese Organisationen zerschlagen. Wir sollten froh sein, dass die Herren da nicht auf Zack waren.

Gruß
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