Stasi wollte kritische DDR-Bürger in Isolierungslager sperren

Feiern zum 40. Gründungstag der DDR, Triumph der friedlichen Demonstranten, SED-Führung in der Agonie

Re: Stasi wollte kritische DDR-Bürger in Isolierungslager sperren

Beitragvon Nostalgiker » 13. September 2014, 18:23

Beethoven hat geschrieben:
Sie schilderte uns, ohne Namensnennung einige Fälle von Handlungen des MfS, die sie nie für möglich gehalten hat. ....... Das war für mich wie eine Offenbarung. Seit dem traue ich den Herren des MfS auch so einiges zu und verteidige sie nicht mehr über den grünen Klee.


Wer sich mit der Geschichte der Geheimdienste des Ostblocks beschäftigt wird sehr schnell erkennen das der Innengeheimdienst sich als Kämpfer an einer Front mit vielen unterschiedlichsten Gegnern betrachtet, ergo waren es Militärs.
Militär hat nach meinen Erfahrungen von Haus eine Denkstruktur welche ein Mensch der sich in diesen Kreisen bewegt nicht verstehen kann. Zu dieser militärischen Denkstruktur; Feind erkennen, aufspüren und vernichten kam noch die ideologische Verquickung mit den Zielen der machthabenden Partei. Ein Stichwort dazu nur; der neue Mensch.

In diesem Zusammenhang las ich mal eine sehr schlüssige Allegorie.
Die neue Gesellschaft die geschaffen werden soll ist als Garten zu sehen. In ihm wachsen Blumen (neuer Mensch) und auch Unkraut (allgemein Feinde der neuen Ordnung, deshalb kein neuer Mensch). Die Aufgabe des Gärtners (Inlandsgeheimdienst) im Auftrage des Gartenbesitzers (die revolutionäre Vorhut des Proletariats; also die Partei) ist es nun den Garten zu hegen zu pflegen. Besonderes Augenmerk richtet der Gärtner auf das Unkraut und sein ganzes streben ist darauf gerichtet es zu eliminieren, es zu vernichten. Da Unkraut immer wieder nachwächst, von außen in den Garten eindringt wird die Arbeit des Gärtners nie beendet sein, im Gegenteil sie wird mit der Zeit immer mehr (Verschärfung des Klassenkampfens).

Insofern sehen oder sahen sich die "Gärtner" und ihre Auftraggeber im Recht und das was sie taten oder gedachten zu tun war dem großen Gesamtziel untergeordnet.

Der für das Inland zuständige Bereich des MfS hat das "Unkraut" mit der Hand mittels großem personellen Aufwand gezupft, sein großes Vorbild im Osten hatte zeitweise Perioden wo er mit flächendeckendem Einsatz hochtoxischer Unkrautvernichtungsmittel arbeitete um Erfolge zu erzielen.

Diese Perioden blieben der DDR in ihrer Geschichte gerade zum Anfang zum Glück erspart.

Ansonsten Beethoven bedarf es nicht unbedingt solche unmittelbaren Erkenntnisse wie Du sie hattest um "ihnen" alles zuzutrauen.
Schlimmer finde ich auch ohne diesen speziellen Fakt das viele Menschen danach und vor allem weit in der zweiten hälfte ihres Lebens die Erkenntnis hatten das sie und ihre Ideale mit denen sie einst nach 1945 antraten auf das schändlichste Mißbraucht wurden.
Das haben viele aus dieser Generation nicht verkraftet und genau das nehme ich den "Genossen" sehr, sehr übel.


Thoth
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: Stasi wollte kritische DDR-Bürger in Isolierungslager sperren

Beitragvon Spartacus » 13. September 2014, 18:30

Na da höre ich doch gleich noch mal meinen Staatsanwalt.

"Angeklagter, sie sind eine Distel in unserem sozialistischen Rosenbeet, die erbarmungslos ausgerissen
werden muss."

Der muss die Allegorie wohl auch gelesen haben. [flash]

LG

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Re: Stasi wollte kritische DDR-Bürger in Isolierungslager sperren

Beitragvon Nostalgiker » 13. September 2014, 18:33

augenzeuge hat geschrieben:Es geht mir nicht um die BW, eher um die Gesetze, welche in diesem Land definieren, was wann wie ablaufen kann. Der angestrebte Vergleich- der wohl auf die Einschätzung hinauslaufen soll: "Ist eh heute alles gleich wie in der DDR", ist einfach Unsinn. Das was in der DDR unter völlig anderen Umständen geplant war, ist einfach nicht übertragbar. Aber hier darf jeder anders denken.....

Das ausgerechnet du Thoth nun keinen Bezug zum Thema siehst, nehm ich erstaunend zur Kenntnis.
AZ


Augenzeuge, Gesetze, was bitte sind Gesetze?

Ich lese gerade unter anderem mit großem Interesse von das Buch 'CIA' von Tim Weiner.
Dieser "Auslandsgeheimdienst" der USA hat fast jedes Gesetz welches es im Land USA gab gebrochen, Sie haben sich einen Dreck darum geschert das es der CIA per "Gesetz" nicht gestattet war im eigenen Land tätig zu werden, sie machten es einfach. Teilweise mit dem Segen des jeweilig amtierenden Präsidenten.

Wer die Macht hat steht über dem Gesetz, so simpel ist das.
Das gilt für Ost und West und wer das abstreitet ist nicht nur blauäugig, der ist blind und mehr als gutgläubig ......

Thoth
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Re: Stasi wollte kritische DDR-Bürger in Isolierungslager sperren

Beitragvon Nostalgiker » 13. September 2014, 18:37

Spartacus hat geschrieben:Na da höre ich doch gleich noch mal meinen Staatsanwalt.

"Angeklagter, sie sind eine Distel in unserem sozialistischen Rosenbeet, die erbarmungslos ausgerissen
werden muss."

Der muss die Allegorie wohl auch gelesen haben. [flash]

LG

Sparta


Könnte sein aber ich sage mal eher nicht.

Diese von mir stark zusammengefasste Allegorie stammt tatsächlich so ähnlich aus dem denken der sogenannten 'Altbolschewiken' zu Beginn des 20.Jahrhunderts und den Anfangsjahren der SU als es darum ging ihre durchaus nicht sichere Machtposition mit allen Mitteln zu festigen.
Aber das ist schon wieder ein Exkurs in die Geschichte.

Thoth
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Re: Stasi wollte kritische DDR-Bürger in Isolierungslager sperren

Beitragvon Spartacus » 13. September 2014, 18:42

Na ja, er bezeichnete mich ja auch als " Rostfleck auf dem glänzenden Schild des Proletariats" [flash]

Kommt dir das auch bekannt vor?

LG

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Re: Stasi wollte kritische DDR-Bürger in Isolierungslager sperren

Beitragvon Sirius » 13. September 2014, 18:43

Es bleibt Spekulation, ob es solche Listen auch im Westen gab oder gibt. Spätestens seit dem Bekanntwerden von Gladio kann man aber fast nichts mehr ausschließen. Im Rahmen von Gladio hat der Westen wohl auch den Tod von einigen hundert Personen in Kauf genommen, was sicherlich nicht mit rechtsstaatlichen Prinzipien in Einklang zu bringen ist. So etwas hätten vor 20 Jahren viele nicht für möglich gehalten. In der jetzigen Situation, der größten Spannungsperiode seit 25 Jahren, wäre es übrigens auch kein Wunder, wenn Gladio wieder reaktiviert wird bzw. die Aktivitäten in diesem Bereich erhöht werden.

Heute ist auch bekannt, dass es die Gruppe Ralf Forster gab:

Gruppe Ralf Forster

Die Gruppe Ralf Forster (auch DKP-Militärorganisation oder DKP-MO oder Gruppe Aktion genannt) war eine geheime Militärorganisation,[1] die aus Mitgliedern der DKP bestand. Sie sollten in Krisenfällen (in „Zeiten sich zuspitzender Klassenkämpfe“)[2] Sabotageakte[3] und Terroranschläge verüben und Gefangene befreien.[2] Diese Gruppe wurde von der DDR mit Geld, Waffen und Sprengstoff versorgt.[4] Die Durchführung lag bei der Stasiabteilung AGM/S.[5] Die theoretische Ausbildung fand in Ost-Berlin statt. Am Springsee in Brandenburg erfolgte die praktische Ausbildung der Kombattanten[6] durch Offiziere der NVA zu den Themen: „Umgang mit Waffen und Sprengmitteln, die Taktik von Kleinkampfgruppen, Tarnung, Spurenverwischung und das lautlose Töten von Menschen.“[7] Die Militärorganisation existierte von 1969 bis zum Frühjahr 1989.[3] Die Gründung ging auf eine Absprache von Walter Ulbricht und Max Reimann zurück.[8]

Die konspirative DKP-Militärorganisation wurde 1969 auf Weisung der SED-Parteiführung gegründet und bestand bis zum Zerfall der DDR 1989. Mindestens seit 1953 existierten im Ministerium für Staatssicherheit Diensteinheiten, die eine solche Partisanentätigkeit vorbereiten sollten.[9] Die von der SED als „Gruppe Ralf Forster“ geführte Organisation wurde mit sechsstelligen Summen finanziert. Hinter dem Pseudonym Ralf Forster verbarg sich der 1919 in Halle geborene Harry Schmitt, der langjährige Leiter der Gruppe.

Die Aufgabe der Gruppe Ralf Forster bestand darin, unter strengster Konspiration zuverlässige DKP-Genossen auszuwählen, die in der DDR für militärische Aufgaben und Aktionen in der Bundesrepublik Deutschland geschult und ausgebildet wurden. Diese DKP-Genossen bildeten die Militärorganisation der DKP. Ein eigens dafür gegründeter Militärrat, bestehend aus hochrangigen DKP-Funktionären und „Ralf Forster“ alias Harry Schmitt, traf sich regelmäßig zu Beratungen in der DDR. Die Räumlichkeiten für diese Treffen stellte die Abteilung Verkehr beim ZK der SED zur Verfügung. In einem abgeschirmten Ausbildungscamp zwischen Scharmützelsee und Springsee fanden sechs Ausbildungsgänge pro Jahr mit zwei bis sechs Kämpfern statt, bei denen konspirativ in die DDR geschleuste DKP-Mitglieder im Schießen, Sprengen, Tarnen und Täuschen angeleitet wurden. Geübt wurden etwa die „Zerstörung einer Fernmeldeeinrichtung bei Solingen“ oder „das Legen eines Hinterhaltes mit anschließender Gefangenenbefreiung“. Auch das gezielte Töten von Personen wurde trainiert.[5]

Im Zeitraum von 1969 bis 1989 erhielten etwa 200 DKP-Mitglieder in der DDR eine geheime paramilitärische Ausbildung. Sie sollten im Falle eines Konflikts zwischen den Staaten des Warschauer Paktes und denen der NATO in der Bundesrepublik Deutschland Sabotageakte und terroristische Anschläge verüben. Unklar ist, ob tatsächlich Anschläge durchgeführt wurden. Teile der Akten wurden von der Staatssicherheit gezielt vernichtet.[10]

Für die Ausbildung von DKP-Mitgliedern in der DDR wurden gesonderte Lehrpläne erstellt. Aus ihnen wird ersichtlich, dass der Umgang mit Handfeuerwaffen, Handgranaten und Panzerfäusten, der Umgang und der Einsatz von Brand- und Sprengmitteln sowie das lautlose Beseitigen von Gegnern geübt wurden. Als Ausbilder fungierten hochrangige NVA-Offiziere. Die Ausbildung fand sowohl in der Zentralen Pionierausbildungsbasis am Springsee als auch auf dem Truppenübungsplatz Streganz statt. Die für diese Übungszwecke notwendigen Materialien (Waffen, Munitionen, Sprengstoff und Chemikalien) stellte das Ministerium für Staatssicherheit zur Verfügung. Die Hauptverantwortung für die Ausbildung lag jedoch in den Händen des Ministeriums für Nationale Verteidigung.

Die Existenz der Militärorganisation der DKP wurde erst Ende 1989 durch den Aussteiger Karl Georg Herrmann und darauf folgende Berichte im Spiegel bekannt.[2][11][12] Sie wird bis heute von der Führung der DKP vehement abgestritten. Im Jahr 2004 wurde durch Aktenfunde der Behörde des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik die Existenz dieser Gruppe bestätigt und weitere Details bekannt.[13]
http://de.wikipedia.org/wiki/Gruppe_Ralf_Forster


Der Westen musste damit rechnen, dass es solche Gruppen gab, wenn er es ohnehin nicht gewusst hat. Wenn nun in einer Spannungsperiode oder einem beginnenden Krieg DKP-Mitglieder nicht interniert worden wären, wäre der Westen fahrlässig oder naiv gewesen. Das alles ist allerdings kein Beweis, dass es solche Listen im Westen tatsächlich gab.
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Re: Stasi wollte kritische DDR-Bürger in Isolierungslager sperren

Beitragvon Nostalgiker » 13. September 2014, 18:46

Ach Gott Spartakus, es kommt immer darauf an in welcher Situation so etwas gesagt wird und welche unmittelbaren Konsequenzen es für Einen hat.

Die bei Dir sind grob bekannt.

Thoth
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Re: Stasi wollte kritische DDR-Bürger in Isolierungslager sperren

Beitragvon augenzeuge » 13. September 2014, 18:49

Thoth hat geschrieben:Ach Gott Spartakus, es kommt immer darauf an in welcher Situation so etwas gesagt wird und welche unmittelbaren Konsequenzen es für Einen hat.

Die bei Dir sind grob bekannt.

Thoth


Seh ich anders. Solche Worte hat ein Richter im Gericht überhaupt nicht zum Angeklagten zu sagen, unabhängig von den Konsequenzen.
AZ
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Re: Stasi wollte kritische DDR-Bürger in Isolierungslager sperren

Beitragvon Volker Zottmann » 14. September 2014, 18:55

Genau dieses Threadthema griff ich in meiner Niederschrift schon vor reichlich 4 Jahren auf.

Und selbst wenn sich heute hier verharmlosende User über den Einsteller mokieren, bleibt es doch sinnvoll, über all das immer wieder zu berichten. genauso wie wir nie den Nazigroll vergessen dürfen.
Natürlich waren es fix und fertige Pläne für das Zuschlagen gegen jedwede Opposition und gegen jeden Unliebsamen.
Bewusst sollte uns allen aber bleiben, dass wir MÖGLICHEM Staatsterror nur durch die Wende und den Einriss der Mauer entgangen sind!

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Stasi wollte kritische DDR-Bürger in Isolierungslager sperren

Beitragvon Dr. 213 » 14. September 2014, 20:40

Thoth hat geschrieben:Ach Gott Spartakus, es kommt immer darauf an in welcher Situation so etwas gesagt wird und welche unmittelbaren Konsequenzen es für Einen hat.

Die bei Dir sind grob bekannt.

Thoth


Unmittelbare Konsequenzen sicher nicht, außer der Verhönung des Opfers an sich.
Solche widerlichen Ausraster gab es selbst in Verhandlungen der Konfliktkommisionen.
Warum ? Weil diese sozialistischen Laienrichter auch zum "Distel ausreißen" erzogen und fortgebildet wurden.

Übrigens, die Opfer von Freisler und Benjamin sind auch nicht direkt an solchen Beleidigungen gestorben.
Aber es hat nachrückenden Juristen vermittelt, wie man mit Feinden des Systems umgehen darf.

Gruß
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Re: Stasi wollte kritische DDR-Bürger in Isolierungslager sperren

Beitragvon September » 15. September 2014, 07:22

augenzeuge hat geschrieben:
September hat geschrieben:"Schäuble fordert "Internierung", Internet- und Handyverbot für "Gefährder""

http://www.heise.de/newsticker/meldung/Schaeuble-fordert-Internierung-Internet-und-Handyverbot-fuer-Gefaehrder-148706.html

VG September


Hallo September,

Im übrigen hat dein Link mit dem Thema nichts zu tun.

AZ


Hallo AZ,
dass sehe ich eben total anders und daher wurde von mir dieser Link eingestellt.

VG September
September
 

Re: Stasi wollte kritische DDR-Bürger in Isolierungslager sperren

Beitragvon augenzeuge » 15. September 2014, 07:49

Kein Problem, September. Wir können gern die Dinge aus deinem Link mit den Fakten und Planungen der Mfs-Isolierlager gegenüberstellen. Nur dann würde es Sinn machen, den Link hier einzustellen.

Dann sollten wir aber berücksichtigen, wer was sagte, was tat bzw. was wie vorbereitete. Einige Differenzen sehe ich da schon. Einen ähnliche oder identische Planung zu unterstellen ist nach meinen Gesichtspunkten einfach Unsinn. Allein deshalb, weil wir keine Diktatur haben.

AZ
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Re: Stasi wollte kritische DDR-Bürger in Isolierungslager sperren

Beitragvon Interessierter » 15. September 2014, 08:26

Internierungslager in der DDR: Was zum Glück unvollendet blieb

Bild
Die Augustusburg: Vorgesehen für bis zu 6000 "Staatsfeinde"

Der so genannte Arbeiter- und Bauernstaat, die DDR, war in Wirklichkeit eine Diktatur. Das wird heute noch gern geleugnet und verharmlost. Mit Erfolg, denn viele Maßnahmen des politischen Terrors liefen weitgehend verdeckt ab. Der offene Krieg gegen Andersdenkende dagegen blieb zum Glück ein Planspiel: Mehr als 100 000 Menschen aus dem In- und Ausland sollten durch verschiedene Isolierungsmaßnahmen kalt gestellt werden. Lange Namenslisten bezeugen, was 1989 vermutlich unmittelbar bevorstand: Die Wiederholung deutscher Geschichte durch die Einrichtung so genannter Isolierungs- und Internierungslager.

Internierungslager: Vorbereitungen mit deutscher Gründlichkeit


Die im Stasi-Jargon als „Vorbeugekomplex“ beschönigten Isolierungsmaßnahmen haben ihren Ursprung in den traumatischen Erfahrungen des Volksaufstandes vom 17. Juni 1953.

Seitdem bereitete sich die SED-Führung auf einen erneuten „Ernstfall“ vor. Diese Überlegungen mündeten in die Direktive 1/67 des Stasi-Ministers Mielke. Darin setzte er Anweisungen des Nationalen Verteidigungsrates (NVR) vom 26. Januar 1967 um. Mielkes Direktive umfasste die technischen Aspekte der Lagereinrichtung ebenso, wie die Typisierung der vorgesehenen Opfer und die Vorgehensweise bei der Verhaftung.

Zu diesem Zweck wurden für jede Zielperson detaillierte Angaben hinterlegt. Dazu sollen auch akribische Beschreibungen der jeweiligen Wohnhäuser bis hin zur Position der Klingel gehört haben. Der Datenbestand wurde bis in die Wendezeit hinein ständig aktualisiert. Im Jahr 1988 waren somit exakt 85939 missliebige DDR-Bürger für besondere Maßnahmen vorgesehen:

10726 Personen sollten sofort in Lager verbracht, weitere 2955 inhaftiert werden.
71321 Menschen galten als „feindlich-negativ“. Vermutlich drohte auch ihnen beim geringsten Verdacht die Lagerhaft.

Sogar vor dem sozialistischen Verwaltungsapparat machte die Stasi nicht Halt. 937 Verantwortungsträger wurden als unzuverlässig eingestuft, sollten zunächst verschärft überwacht und schließlich abgelöst werden. Welches Schicksal ihnen danach gedroht hätte, kann nur vermutet werden...

Nicht nur echte Oppositionelle, sondern auch „Querulanten“, Wehrdienstverweigerer oder die Erzähler politischer Witze (also quasi alle) standen in der Gefahr, Lagerinsasse zu werden. Doch damit nicht genug. Bis zu 26000 Ausländer, beispielsweise Diplomaten und Transitreisende, sollten ebenfalls hinter Stacheldraht verschwinden. Nur für diese Personengruppen vorgesehene Einrichtungen galten im Amtsdeutsch als Internierungslager. Jene für DDR-Bürger hingegen wurden als Isolierungslager bezeichnet.

Erschreckende Parallelen

Es ist immer schwierig, etwas mit den Untaten der Nazis zu vergleichen, vor allem in Deutschland.

Vielen Menschen erscheinen die fürchterlichen Hinterlassenschaften des Nationalsozialismus so ungeheuerlich, dass sich ein Vergleich scheinbar verbietet. Im Fall der DDR kommt hinzu, dass diese oft als relativ harmlose, gescheiterte Republik mit ursprünglich guten Absichten dargestellt wird. Lassen sich beide Diktaturen also wirklich miteinander vergleichen?

Die kommunistischen Verbrechen in Ostdeutschland, unter anderem in Torgau, Hoheneck und den Speziallagern der Nachkriegszeit beweisen allerdings, was jederzeit möglich war. Es sind die Kennzeichen jeder Diktatur, unabhängig von ihrer Ideologie. Extremistische Weltanschauungen können nur auf diese Weise herrschen, weil sich ihnen niemals alle Bürger freiwillig unterordnen werden.

Nach Hitlers Sturz dauerte es 23 Jahre, bis die so genannten 68er das Schönreden des Naziregimes beendeten. Seit dem ostdeutschen Wendeherbst sind 25 Jahre vergangen. Doch der gesellschaftliche Aufschrei über die Verharmlosung roter Verbrechen ist bisher ausgeblieben...

http://suite101.de/article/internierung ... eb-a135082

Wie wenig Selbstbewußtsein muss ein Staat eigentlich haben, wenn er über Jahrzehnte Listen unliebsamer, andersdenkender Bürger führt, um sie beispielsweise im " Spannungsfall " wegzusperren ?
So etwas macht nur ein Unrechtsstaat, der schon 1953 von der eigenen Bevölkerung fortgejagt worden wäre, hätten nicht Panzer den Aufstand brutal niedergerollt.

" Der Interessierte "
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Re: Stasi wollte kritische DDR-Bürger in Isolierungslager sperren

Beitragvon Nostalgiker » 15. September 2014, 08:27

Ach Augenzeuge, Du und Dein naiver Glaube an die allumfassende Demokratie wo so etwas nie vorkommen würde.

Gerade gestern habe ich ein dickes Buch über die Geschichte des FBI angefangen zu lesen.
Und worüber stolpere ich bereits auf den ersten Seiten?
Ja genau, Planungen und sogar die Durchführung von Isolierungslagern und Internierungslagern. Und das nicht in der Jetztzeit, nein mit Beginn des ersten Weltkrieges! Nicht dem Eintritt der USA in diesen Krieg wurden auf Grund ebendieser Planungen zig tausende Deutsche, Deutschstämmige und besonders wichtig!!!!! unliebsame "oppositionelle" Bürger der USA in solche Lager verbracht bzw. waren dafür vorgesehen wenn es die Lage "ergibt" dorthin verbracht zu werdne.
Das im Hort der unbegrenzten Freiheit und Demokratie, ne aber sowas auch.

Es ist ehrlich gesagt zum kotzen das hier solche Dingen immer relativiert und schöngeredet werden und so getan wird als sei die DDR bzw. deren Sicherheitsorgane die Erfinder allen Bösen.
An Deiner Stelle Augenzeuge würde ich langsam mal Deine ideologische Vorurteilsbrille absetzen und nicht immer so tun als ob es soetwas in einer "Demokratie" nie gäbe und wenn solche 'Planspiele' dann doch mal durchsickern ist es nur eine bedauerliche Ausnahme und es waren ja "nur" Gedanken ...............
Sorry aber Du argumentierst wie ein Parteilehrjahr gestählter 150%er ohne eigene Meinung.

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Re: Stasi wollte kritische DDR-Bürger in Isolierungslager sperren

Beitragvon Volker Zottmann » 15. September 2014, 10:00

Ich für meine Person kann noch lesen.
Was AZ schreibt stimmt doch. Im Übrigen geht es hier um Stasi und DDR-Bürger.
Warum, so frage ich mal stellvertretend nur Dich Thoth, machst Du zum FBI nicht einen neuen Thread auf?

Internierung wird wohl nie schön sein!
Selbst die Dänen hatten Lager. Dort saß meine Schwiegermutter als vermeintliche Deutsche 2 Jahre, und das auch nur, weil eine deutsche Offiziersfrau der polnischen Zwangsarbeiterin im Danziger Kessel das Leben rettete und sie als "ihre" Tochter auf ein deutsches Flüchtlingsschiff verbrachte. Das Schiff lief zur gleichen Zeit wie die "Gustloff" aus. Schwiegermutter hatte "Glück" und überlebte mit schwersten Granatsplitterverletzungen im Bauchraum. Solche und gleich gelagerten Internierungs-Schicksale gibt es doch zu tausenden.

Da kann man immer vergleichen oder verweisen.
Die Pläne der Stasi waren dennoch vorbereitete Verbrechen, gegen die EIGENE Bevölkerung. Das ist der Unterschied mein lieber Thoth.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Stasi wollte kritische DDR-Bürger in Isolierungslager sperren

Beitragvon karnak » 15. September 2014, 10:15

Volker Zottmann hat geschrieben:
Die Pläne der Stasi waren dennoch vorbereitete Verbrechen, gegen die EIGENE Bevölkerung.

Die Frage und der Knackpunkt bei der Sache bleibt aber eben, ob es so "ungewöhnlich" ist, dass sich Regierungen, besonders unter dem Blickwinkel des kalten Krieges genötigt fühlten Pläne zu entwickeln was sie mit Leuten tun wollen die sie für Gegner ihrer Regierung und ihres Systems halten und von denen sie vermuten und befürchten, dass diese sich im Falle eines Konfliktes auf die Seite des vorhandenen und vermeintlichen Feindes stellen.
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Re: Stasi wollte kritische DDR-Bürger in Isolierungslager sperren

Beitragvon Dr. 213 » 15. September 2014, 10:18

Internierung sind niemals schön, stimmt Volker.
Wie "unschön" die Internierung gestaltet wird, hängt zum großen Teil von den jeweiligen Machthabern ab.

Mein Opa war in französischer Kriegsgefangenschaft. Gut, ist was anderes als Internierung.
Seine Erzählungen unterscheiden sich grundlegend von jenen, die zur selben Zeit in Russland zu Gast sein durften.

Und die geplanten Internierungslager in der DDR wären sicher nicht nach französischem Vorbild betrieben worden.
Das große Vorbild der Stasi- Kampfgenossen war immer Russland und dieser scheussliche Massenmörder F.E.D.
Die Art der Behandlung in solchen Lagern wäre demnach nach nach russischem Vorbild abgelaufen, das ist doch klar.

Danke Interessierter, es ist sehr wichtig immer wieder an solche Schweinereien zu erinnern.

Gruß
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Re: Stasi wollte kritische DDR-Bürger in Isolierungslager sperren

Beitragvon Interessierter » 15. September 2014, 10:26

So sahen dann wohl die Aufzeichnungen der Stasi- einschließlich Lageplan der Wohnung - über unliebsame Bürger aus, die man über Jahrzehnte aktuell hielt.

Bild

Bild
Quelle: BStU, ASt. Gera, ohne Signatur, Blatt 67

Bild

http://www.bstu.bund.de/DE/Wissen/Akten ... nn=2661348

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Interessierter
 

Re: Stasi wollte kritische DDR-Bürger in Isolierungslager sperren

Beitragvon karnak » 15. September 2014, 10:31

Es bleibt aber in jedem Fall festzuhalten, dass diese"Schweinereien" in der DDR ,wenn überhaupt, nur ansatzweise und im Wesentlichen theoretisch vorbereitet wurden. Ernsthafte Aktivitäten solche Dinge in die Tat umzusetzen hat es wohl offensichtlich nicht gegeben. Wenn ich mir vor Augen führe, dass man 80 000 Menschen wirklich ernsthaft und konkret hätte internieren wollen und das in einem relativ kurzen Zeitfenster, es wäre eine wahre logistische und materielle Herausforderung geworden, mit dieser Direktive war man davon meilenweit entfernt. Ich halte das alles für Hirngespinste von Mielke und Co.
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Re: Stasi wollte kritische DDR-Bürger in Isolierungslager sperren

Beitragvon Interessierter » 15. September 2014, 10:40

Die Opfer der geplanten Lager

Das Feindbild, das den Planungen des Vorbeugekomplexes zugrunde lag, ging weit über die Ausschaltung der im engeren Begriffssinn politisch motivierten Opposition hinaus; ins Visier desMfS konnte vielmehr jeder Bürger geraten, der in irgendeiner Weise den Sicherheitsorganen negativ aufgefallen war.

Beispiele für zu isolierende Personen:

"Personen, die Träger der politisch-ideologischen Diversion sind und bestimmte Bevölkerungskreise massiv beeinflussen und zu Handlungen gegen den Staat aufwiegeln können."
"Personen, die Ersuche auf Übersiedlung gestellt haben und mit Einrichtungen und Kräften im Operationsgebiet (gemeint ist die Bundesrepublik und Westberlin) in Verbindung stehen, derartige Kontaktaufnahmen oder Demonstrativhandlungen angedroht haben bzw. zu spontane und unkontrollierbaren Reaktionen neigen."
"Personen, die zu reaktionären klerikalen Kräften und anderen inneren Feinden in der DDR bzw. zu feindlich-negativen Einrichtungen und Kräften im Operationsgebiet und dem übrigen Ausland enge, operativ-bedeutsame Kontakte unterhalten."

"Personen, bei denen durch die Deutsche Volkspolizei, Abteilung K, Arbeitsrichtung I, der begründete Verdacht erarbeitet wurde, dass sie im Verteidigungszustand die Durchsetzung einer hohen öffentlichen Ordnung und Sicherheit erheblich beeinträchtigen."

Festnahmepläne

Für den "Tag X" in der DDR war alles genauestens geplant. Nichts hatte die Stasi dem Zufall überlassen. Mit deutscher Gründlichkeit wurden über die festzunehmenden Personen Formblätter mit Name, Adresse, Foto, Hinweisen auf Verbindungen zu anderen Personen etc. angelegt und stets aktuell gehalten. Es wurde sogar vermerkt, ob sich die "Klingel an der Haustür" oder "… an der Wohnungstür" des Opfers befand und ob das Haus "weitere Ausgänge" hatte. Um alle Zufälle auszuschließen lag eine Lageskizze des Hauses samt Foto bei. Stärke und Ausrüstung der Festnahmegruppen waren festgelegt; sie verfügten über einen PKW, 1 UKW-Sprechfunkgerät, 2 Maschinenpistolen, Knebelketten, Handschellen und Schlagstöcke sowie Taschenlampen und Schreibgerät.

Schlimme Tradition


Die Verhaftung missliebiger Bürger und ihre Überstellung in gesonderte Lager ist für Diktaturen charakteristisch und stellt, zumal in der Geschichte des 20. Jahrhunderts, kein Novum dar. Zum Einen dürften die Planungen desMfS Entsprechungen im sowjetischen Gulag-System finden.

Geradezu erschreckend ist jedoch die Ähnlichkeit des Vorbeugekomplexes mit analogen Aktivitäten des Nazi-Regimes. Am 7. Juli 1938 richtete der damalige Chef der Sicherheitspolizei und des Sicherheitsdienstes (SD), SS-Gruppenführer Reinhard Heydrich, an alle Gestapo-Leitstellen ein Schreiben, welches die Erstellung einer so genannten A-Kartei über potentielle Staatsfeinde verfügte. Sie sollten im Spannungsperioden und im Fall der Mobilmachung festgenommen werden. Die Kartei war nach einem Kennziffernsystem in drei Gruppen (A1, A2 und A3) gegliedert.


Insofern befand sich dasMfS mit dem Vorbeugekomplex in schlimmster deutscher Tradition. Neuartig war allerdings die bürokratische Perfektion und Akribie, welche die Eventualplanungen des SED-Regimes kennzeichneten.

http://www.bstu.bund.de/DE/Wissen/Akten ... _node.html
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Re: Stasi wollte kritische DDR-Bürger in Isolierungslager sperren

Beitragvon Nostalgiker » 15. September 2014, 10:43

Volker Zottmann hat geschrieben:Ich für meine Person kann noch lesen.
Was AZ schreibt stimmt doch. Im Übrigen geht es hier um Stasi und DDR-Bürger.
Warum, so frage ich mal stellvertretend nur Dich Thoth, machst Du zum FBI nicht einen neuen Thread auf?

Da kann man immer vergleichen oder verweisen.
Die Pläne der Stasi waren dennoch vorbereitete Verbrechen, gegen die EIGENE Bevölkerung. Das ist der Unterschied mein lieber Thoth.

Gruß Volker


Wie mir deucht ist dir doch das grelle Feuerwerk auf die Pupillen geschlagen und beeinträchtigt dein verstehendes lesen gewaltig.
Ich schrieb; " ..... und besonders wichtig!!!!! unliebsame "oppositionelle" Bürger der USA was meinst du schlauer Mensch sind oppositionelle Bürger eines Landes? Etwa Ausländer?
Dieses tatsächlich durchgeführte Verbrechen richtete sich sehr wohl gegen die Bürger des eigenen Landes, denn das FBI ist im Prinzip die Stasi der USA falls dir das bisher entgangen sein sollte.

Und auch diese damaligen Maßnahmen und spätere waren/sind "vorbereitet" oder tust du so naiv Herr Zottmann das du der Auffassung bist das die verantwortlichen damals beim Frühstück ganz spontan den Einfall hatten, jetzt sperren wir das Gesocks mal eben ein.
Du versuchst dir krampfhaft den einen Teil der Welt welcher angeblich frei, demokratisch und aggressionslos sein soll krampfhaft schön zu reden um gleichzeitig dein eigenes Leben und das Land in dem du einem Teil davon verbrachtest mit Schmutz und Dreck zu bewerfen. Letztendlich macht du dich selbst damit klein, erniedrigst und verachtest dich selber und stellst dich als durch und durch negativer Mensch dar. Aber das wirst du nie und nimmer begreifen.

Thoth
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: Stasi wollte kritische DDR-Bürger in Isolierungslager sperren

Beitragvon Volker Zottmann » 15. September 2014, 10:47

Kristian, sag mal, träume ich?
Es lagen DDR-weit tagesaktuelle (!) Verhaftungslisten fest. Stets und ständig! Das ist unumstößlich bewiesen ! Nicht nur angeblich.... Natürlich war das eine logistische Meisterleistung, da kann der Geheimdienst "stolz" drauf sein.
Ein Hustenanfall in Berlin hätte Eure Kolonne doch flächendeckend zuschlagen lassen sollen.
Die kränkelnden ZK-Dattergreise haben eben nur komplett das eigene Volk unterschätzt. Dass Millionen gleichzeitig rebellieren, war wohl nie vorgesehen in deren Plänen.

Gruß Volker
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Re: Stasi wollte kritische DDR-Bürger in Isolierungslager sperren

Beitragvon Nostalgiker » 15. September 2014, 10:50

Interessierter, du Schlaumeier weißt du überhaupt was das GULag System ist, wie es funktionierte?
Offensichtlich nicht denn dann würdest du nicht ungeprüft solche Aussagen von deiner Leib- und Magenseite übernehmen.
Es sei denn du möchtest damit auf subtile Weise auf deine Unwissenheit verweisen.

Thoth
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Re: Stasi wollte kritische DDR-Bürger in Isolierungslager sperren

Beitragvon pentium » 15. September 2014, 10:51

Ich möchte euch vorsorglich bitten doch möglichst nur eine faktenorientierte Diskussion zu führen - nur eine solche bringt das Thema weiter und führt für alle zu eventuell neuen Ansätzen von Überlegungen.

Versucht bitte auf persönliche Wertungen des Anderen (u.a. grelles Feuerwerk auf die Pupillen geschlagen) zu verzichten - sie dienen weder dem Thema noch der Diskussionskultur des Forums.

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Re: Stasi wollte kritische DDR-Bürger in Isolierungslager sperren

Beitragvon Volker Zottmann » 15. September 2014, 10:53

Thoth hat geschrieben:
Volker Zottmann hat geschrieben:Ich für meine Person kann noch lesen.
Was AZ schreibt stimmt doch. Im Übrigen geht es hier um Stasi und DDR-Bürger.
Warum, so frage ich mal stellvertretend nur Dich Thoth, machst Du zum FBI nicht einen neuen Thread auf?

Da kann man immer vergleichen oder verweisen.
Die Pläne der Stasi waren dennoch vorbereitete Verbrechen, gegen die EIGENE Bevölkerung. Das ist der Unterschied mein lieber Thoth.

Gruß Volker


Wie mir deucht ist dir doch das grelle Feuerwerk auf die Pupillen geschlagen und beeinträchtigt dein verstehendes lesen gewaltig.
Ich schrieb; " ..... und besonders wichtig!!!!! unliebsame "oppositionelle" Bürger der USA was meinst du schlauer Mensch sind oppositionelle Bürger eines Landes? Etwa Ausländer?
Dieses tatsächlich durchgeführte Verbrechen richtete sich sehr wohl gegen die Bürger des eigenen Landes, denn das FBI ist im Prinzip die Stasi der USA falls dir das bisher entgangen sein sollte.

Und auch diese damaligen Maßnahmen und spätere waren/sind "vorbereitet" oder tust du so naiv Herr Zottmann das du der Auffassung bist das die verantwortlichen damals beim Frühstück ganz spontan den Einfall hatten, jetzt sperren wir das Gesocks mal eben ein.
Du versuchst dir krampfhaft den einen Teil der Welt welcher angeblich frei, demokratisch und aggressionslos sein soll krampfhaft schön zu reden um gleichzeitig dein eigenes Leben und das Land in dem du einem Teil davon verbrachtest mit Schmutz und Dreck zu bewerfen. Letztendlich macht du dich selbst damit klein, erniedrigst und verachtest dich selber und stellst dich als durch und durch negativer Mensch dar. Aber das wirst du nie und nimmer begreifen.

Thoth


Lies Dir noch mal den Thread-Namen durch. Es geht um keine USA auch nicht zur Ablenkung. Was Du weiter schreibst mein lieber Thoth gehört ins Querulantenstadl.
In diesem Thread werde ich NIEMALS die DDR lobpreisen.
Gerade dieses Thema beschäftigte mich schon vor Jahren brennend. Meine wahren Gedanken können normale Mitbürger durchaus nachvollziehen. Mit Schmutz und Dreck wirft nur einer.
Was positiv war in der DDR habe ich niedergeschrieben.
Ich habe immer meine GLEICHE Meinung, im Gegensatz zu Dir! Du solltest noch mal Deinen eigenen VERLOGENEN irreführenden Vorstellungsthread lesen. Jeder kann sehen, was Du für ein LÜGNER bist.

Gruß Volker
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Re: Stasi wollte kritische DDR-Bürger in Isolierungslager sperren

Beitragvon Nostalgiker » 15. September 2014, 11:01

Natürlich Volker Zottmann, es geht immer nur um Stasi und DDR, darum heißt dieses Forum auch "Forum deutsche Einheit"

Natürlich kannst du zu deinen Behauptungen der tagesaktuellen Listen irgendetwas verifizierbares Beibringen außer der Vermutung das "unumstößlich" bewiesen sei. Nur weil diese Bundesanstalt es so schreibt als ob ihre Behauptung das es so gewesen sein könne beim Leser als "Beweis" ankommt. Billig, sehr billig.

Noch was, du mußt dich nicht befleißigen hier Gedanken erstens falsch zu verstehen und um dann den von dir verdrehten Inhalt schön pauschal zurück zu werfen ......


Thoth

Nachtrag
Niederträchtigkeit und Nachtreten scheint eine deiner weiteren "Konstanten" im Leben zu sein.
Dieses "ich habe immer meine gleiche Meinung" von dir erinnert mich fatal an Herrn Keuner der sich auch nie 'veränderte' ......, dieses „Seine Meinung nie ändern“ und „Nicht über den Tellerrand gucken“, aber auch das „Wissendsein ohne sich umzusehen" lässt doch auf Siebe im Kopf schließen, die aussieben, was du nicht wissen möchtest und nur durchlassen, was dich und deine Weltsicht bestätigt.
Danke für die Bestätigung meiner Vermutung.
Zuletzt geändert von Nostalgiker am 15. September 2014, 11:12, insgesamt 1-mal geändert.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: Stasi wollte kritische DDR-Bürger in Isolierungslager sperren

Beitragvon Volker Zottmann » 15. September 2014, 11:11

Ach Thoth.... wenn ich Dich nicht leibhaftig gesehen hätte.... [flash]

Ich selbst bin Körperspender für die Uni Halle-Wittenberg. Du aber solltest Dich später mal ausstopfen lassen, denn zu selten ist Dein Exemplar.
Du kannst doch nicht immer und ewig nur an allem rummäkeln. Mach bitte sachbezogen neue Themen zum Diskussionsgegenstand und verschone das Forum mit diesem nölenden Palaver.

Gruß Volker
Zuletzt geändert von Volker Zottmann am 15. September 2014, 11:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Stasi wollte kritische DDR-Bürger in Isolierungslager sperren

Beitragvon karnak » 15. September 2014, 11:12

Volker Zottmann hat geschrieben:Es lagen DDR-weit tagesaktuelle (!) Verhaftungslisten fest. Stets und ständig! Das ist unumstößlich bewiesen !

Es tut mir leid, aber ich kann nicht erkennen, dass es" unumstößlich bewiesen" ist, dass es diese "tagesaktuellen Listen" gab. Unumstößlich bewiesen wäre es wenn diese Listen vorliegen würden, wenigstens in Teilen. Diese dürften allerdings mit Sicherheit als Erstes durch den Schredder gegangen sein. Ich kann nur erkennen,dass man über das vermeintliche Vorhandensein berichtet und dabei bleibt noch die Frage wer darüber berichtet. Es ist für mich schwer vorstellbar, dass die darüber berichten, die täglich an der Aktuallisierung dieser Listen gearbeitet haben und diese damit auch gesehen haben. Und mein Ansatz zur "logistischen Meisterleistung" bezog sich nicht auf die Erstellung solcher Listen, das dürfte nicht so ein Problem gewesen sein. Mein Ansatz bezog sich auf die Vorstellung eine derartige Verhaftungswelle in einem relativ kurzen Zeitraum realisieren zu wollen, was das für eine Logistik bedurft hätte, mit einer immensen Vorbereitung über entsprechend instruiertes Personal und vorhandenen Fahrzeugen die man hätte vorhalten müssen um den"Erfolg" auch nur im Ansatz sicherzustellen, denn ein Agieren in einem nur sehr kleinen Zeitfenster wäre für den Erfolg unvermeidlich gewesen.
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(alle Fachrichtungen)
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Re: Stasi wollte kritische DDR-Bürger in Isolierungslager sperren

Beitragvon Interessierter » 15. September 2014, 11:12

"Thoth ", nachdem Du Deine persönlichen Angriffe zuerst gegen AZ, dann gegen Volker und letztendlich gegen mich gestartet hast, wirst Du vergeblich auf eine " persönliche " Erwiderung warten. Ich habe lieber weitere Details zu diesen geplanten Lagern hinzugefügt. [wink]

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Re: Stasi wollte kritische DDR-Bürger in Isolierungslager sperren

Beitragvon Volker Zottmann » 15. September 2014, 11:19

karnak hat geschrieben:
Volker Zottmann hat geschrieben:Es lagen DDR-weit tagesaktuelle (!) Verhaftungslisten fest. Stets und ständig! Das ist unumstößlich bewiesen !

Es tut mir leid, aber ich kann nicht erkennen, dass es" unumstößlich bewiesen" ist, dass es diese "tagesaktuellen Listen" gab. Unumstößlich bewiesen wäre es wenn diese Listen vorliegen würden, wenigstens in Teilen. Diese dürften allerdings mit Sicherheit als Erstes durch den Schredder gegangen sein. Ich kann nur erkennen,dass man über das vermeintliche Vorhandensein berichtet und dabei bleibt noch die Frage wer darüber berichtet. Es ist für mich schwer vorstellbar, dass die darüber berichten, die täglich an der Aktuallisierung dieser Listen gearbeitet haben und diese damit auch gesehen haben. Und mein Ansatz zur "logistischen Meisterleistung" bezog sich nicht auf die Erstellung solcher Listen, das dürfte nicht so ein Problem gewesen sein. Mein Ansatz bezog sich auf die Vorstellung eine derartige Verhaftungswelle in einem relativ kurzen Zeitraum realisieren zu wollen, was das für eine Logistik bedurft hätte, mit einer immensen Vorbereitung über entsprechend instruiertes Personal und vorhandenen Fahrzeugen die man hätte vorhalten müssen um den"Erfolg" auch nur im Ansatz sicherzustellen.


Mit Verlaub Kristian,
nun mach Euch mal nicht kleiner als Ihr wart!
Demnächst muss ich hier wohl noch lesen, dass es weder Stasi, SED oder Gewerkschaft gab?
Du sagst es doch selber, dass geschreddert wurde... nur sicher solche Listen nicht. Nie, denn die gab es ja nicht. Es gab auch keine Schlägertrupps, obwohl ich sie in Leipzig sah. Das waren sicher auch nur Kollagen des Fernsehens?
Euer untergegangener Sicherheitsapparat ist selbst schuld, dass heute Beweise vorliegen, Ihr hab doch jeden Mist protokolliert und so selbst die Beweise geliefert.

Gruß Volker
Zuletzt geändert von Volker Zottmann am 15. September 2014, 11:29, insgesamt 1-mal geändert.
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