Beethoven hat geschrieben:
Sie schilderte uns, ohne Namensnennung einige Fälle von Handlungen des MfS, die sie nie für möglich gehalten hat. ....... Das war für mich wie eine Offenbarung. Seit dem traue ich den Herren des MfS auch so einiges zu und verteidige sie nicht mehr über den grünen Klee.
Wer sich mit der Geschichte der Geheimdienste des Ostblocks beschäftigt wird sehr schnell erkennen das der Innengeheimdienst sich als Kämpfer an einer Front mit vielen unterschiedlichsten Gegnern betrachtet, ergo waren es Militärs.
Militär hat nach meinen Erfahrungen von Haus eine Denkstruktur welche ein Mensch der sich in diesen Kreisen bewegt nicht verstehen kann. Zu dieser militärischen Denkstruktur; Feind erkennen, aufspüren und vernichten kam noch die ideologische Verquickung mit den Zielen der machthabenden Partei. Ein Stichwort dazu nur; der neue Mensch.
In diesem Zusammenhang las ich mal eine sehr schlüssige Allegorie.
Die neue Gesellschaft die geschaffen werden soll ist als Garten zu sehen. In ihm wachsen Blumen (neuer Mensch) und auch Unkraut (allgemein Feinde der neuen Ordnung, deshalb kein neuer Mensch). Die Aufgabe des Gärtners (Inlandsgeheimdienst) im Auftrage des Gartenbesitzers (die revolutionäre Vorhut des Proletariats; also die Partei) ist es nun den Garten zu hegen zu pflegen. Besonderes Augenmerk richtet der Gärtner auf das Unkraut und sein ganzes streben ist darauf gerichtet es zu eliminieren, es zu vernichten. Da Unkraut immer wieder nachwächst, von außen in den Garten eindringt wird die Arbeit des Gärtners nie beendet sein, im Gegenteil sie wird mit der Zeit immer mehr (Verschärfung des Klassenkampfens).
Insofern sehen oder sahen sich die "Gärtner" und ihre Auftraggeber im Recht und das was sie taten oder gedachten zu tun war dem großen Gesamtziel untergeordnet.
Der für das Inland zuständige Bereich des MfS hat das "Unkraut" mit der Hand mittels großem personellen Aufwand gezupft, sein großes Vorbild im Osten hatte zeitweise Perioden wo er mit flächendeckendem Einsatz hochtoxischer Unkrautvernichtungsmittel arbeitete um Erfolge zu erzielen.
Diese Perioden blieben der DDR in ihrer Geschichte gerade zum Anfang zum Glück erspart.
Ansonsten Beethoven bedarf es nicht unbedingt solche unmittelbaren Erkenntnisse wie Du sie hattest um "ihnen" alles zuzutrauen.
Schlimmer finde ich auch ohne diesen speziellen Fakt das viele Menschen danach und vor allem weit in der zweiten hälfte ihres Lebens die Erkenntnis hatten das sie und ihre Ideale mit denen sie einst nach 1945 antraten auf das schändlichste Mißbraucht wurden.
Das haben viele aus dieser Generation nicht verkraftet und genau das nehme ich den "Genossen" sehr, sehr übel.
Thoth












