Am Anfang...Plauen 7. Oktober 1989

Feiern zum 40. Gründungstag der DDR, Triumph der friedlichen Demonstranten, SED-Führung in der Agonie

Am Anfang...Plauen 7. Oktober 1989

Beitragvon pentium » 5. Oktober 2025, 14:37

Mit einer "Nacht der Kerzen" hat die Stadt Plauen am Samstagabend an den Beginn der Friedlichen Revolution vor 36 Jahren erinnert. Die Gedenkveranstaltung fand unter dem Motto "Wir kommen wieder" statt und bildete den emotionalen Höhepunkt des Plauener Kultursommers.
https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/ ... e-100.html

Theaterplatz

Am 7. Oktober 1989 demonstrierten über 15.000 Menschen für Freiheit und Demokratie. Trotz des Einsatzes der Polizei ging die Staatsmacht erstmalig nicht mehr als Sieger vom Platz. Plauen war somit Vorreiter der Friedlichen Revolution.

Bereits am 2. Oktober wurde in Plauen ein Flugblatt verteilt, in dem für den 7. Oktober zu einer Demonstration auf dem Theaterplatz aufgerufen wurde. Das Flugblatt listete als Forderungen: ein Versammlungs- und Demonstrationsrecht, Streikrecht, Meinungs- und Pressefreiheit, Zulassung von Oppositionsgruppen sowie freie Wahlen und Reisefreiheit.

Am 7. Oktober 1989, dem 40. Jahrestag der DDR, folgten über 15.000 Menschen dem Aufruf. Die Stasi wusste zwar von der Demonstration, hatte die Lage jedoch völlig unterschätzt. Gewaltsame Versuche der Polizei, die Demonstration mit Wasserwerfern und einem Hubschrauber aufzulösen, scheiterten. Eine Eskalation der Gewalt konnte aber verhindert werden. Trotz großer Anspannung verlief die weitere Demonstration friedlich und löste sich mit dem Ruf "Wir kommen wieder" gegen 18:00 auf. Wenige Tage später fanden wie auf der Demonstration vereinbart Gespräche zwischen dem Oberbürgermeister und Plauener Bürgerinnen und Bürgern statt. Die erste Massendemonstration zeigte die Macht des Volkes und dessen Unmut über die bestehenden Verhältnissen unübersehbar auf. Plauen wurde so zum Vorreiter der Friedlichen Revolution. Der Umbruch war von Anfang an eine Sache der Massen.
https://www.demokratie-geschichte.de/karte/2483
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
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Re: Am Anfang...Plauen 7. Oktober 1989

Beitragvon pentium » 5. Oktober 2025, 15:18

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Re: Am Anfang...Plauen 7. Oktober 1989

Beitragvon augenzeuge » 5. Oktober 2025, 16:04

Wurde eigentlich darüber zeitnah im Westen berichtet?

AZ
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Re: Am Anfang...Plauen 7. Oktober 1989

Beitragvon pentium » 5. Oktober 2025, 16:11

augenzeuge hat geschrieben:Wurde eigentlich darüber zeitnah im Westen berichtet?

AZ


Zeitnah? Die in Hof erscheinende Frankenpost vom 10. Oktober 1989 veröffentlichte auf Seite 1 Fotos und Berichte von der Großdemonstration in Plauen und machte damit bekannt, welchen Umfang die Opposition in der DDR angenommen hat. Berichtet wurde auch über die Montagsdemonstration am 9. Oktober 1989 in Leipzig, die durch heimlich in den Westen geschmuggelte Videoaufnahmen sehr zum Ärger der SED-und Staatsführung deutschand- und weltweit bekannt gemacht wurde und nicht mehr geleugnet werden konnte.
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Re: Am Anfang...Plauen 7. Oktober 1989

Beitragvon pentium » 5. Oktober 2025, 16:16

Erwähnt sei, dass Fotos von den Demonstrationen in Plauen sehr zeitnah in der auf westlicher Seite erschienenen FRANKENPOST erschienen. Die Rentnerin Annaliese Saupe hatte, den kleinen Grenzverkehr nutzend, die von ihrem Sohn Martin Flach angefertigten Aufnahmen nach in die bayerische Stadt Hof geschmuggelt und so dafür gesorgt, dass die Bilder auch überregionale Aufmerksamkeit erhielten. "Ich werde den 9. Oktober 1989, es war ein Montag, nie vergessen. Die Tür ging auf, es war vormittags, 11 Uhr, herein kam eine alte Dame, durchaus selbstbewusst auftretend. Sie stellte sich kurz vor. Annelise Saupe, 77 Jahre, Rentnerin aus Plauen. Sie war mit dem Zug nach Hof gefahren, und weil sie kein Westgeld hatte, hatte sie kein Geld für einen Busfahrschein. Sie lief den langen Weg vom Bahnhof bis zur Frankenpost zu Fuß und dort saß sie mir dann gegenüber", erinnert sich Journalist Thomas Hanel. Er war der erste, der mit der früheren Lehrerin aus Plauen sprach. Sie hatte zwei mit der Schreibmaschine geschriebene Berichte und einen Film ihres Sohnes dabei, so geschickt in ihren Büstenhalter eingenäht, dass Kontrolleure die "Konterbande" bei einem möglichen Abtasten im Zug von hinten und von vorn nicht spüren konnten. "Die Fotos zeigten, die Menschen haben die Nase voll, die Veränderung wollten. Das war eine Sternstunde in der Geschichte. Frau Saupe ist ein hohes Risiko eingegangen, sie war sehr aufgeregt, sehr, sehr aufgeregt. Sie hatte ihre Freiheit aufs Spiel gesetzt, um uns Redakteuren im Westen mitzuteilen, was in Plauen geschehen ist", so Thomas Hanel, 1989 stellvertretender Redaktionsleiter bei der Frankenpost in Hof. Wenn die Sache schief gegangen wäre, hätte dass böse Folgen für die Mutter und den Sohn und sicher noch weitere Oppositionelle in Plauen gehabt. Ähnlich verhielt es sich mit Videoaufnahmen von den Montagsdemonstrationen am 9. Oktober 1989 in Leipzig, die man sich noch folgenden Abend in der Tagesschau der ARD anschauen konnte. Honecker und die anderen "führenden Persönlichkeiten" waren über ihre Demaskierung alles andere als amüsiert. Die Massenaufmärsche weiter als Provokationen einiger weniger irregeleiteter, vom Westen gesteuerter "Randalierer" herunter zu spielen, fiel den Propagandisten im SED-Zentralkomitee zunehmend schwer.
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Re: Am Anfang...Plauen 7. Oktober 1989

Beitragvon augenzeuge » 5. Oktober 2025, 16:25

Schöner Artikel.

Aber dennoch haben die Franken in Hof gepennt. Die Demo war angekündigt worden. Da hätte man diverse Leute, ggf. mit Diplomatenausweis, im kleinen Grenzverkehr hinschicken können.

AZ
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Re: Am Anfang...Plauen 7. Oktober 1989

Beitragvon pentium » 5. Oktober 2025, 17:14

augenzeuge hat geschrieben:Schöner Artikel.

Aber dennoch haben die Franken in Hof gepennt. Die Demo war angekündigt worden. Da hätte man diverse Leute, ggf. mit Diplomatenausweis, im kleinen Grenzverkehr hinschicken können.

AZ


Zum 40. Jahrestag der Republik am 7. Oktober 1989 wurde mittels maschinengeschriebener Zettel und Mundpropaganda zu einer Demonstration in der Innenstadt aufgerufen.[1] Die Stasi wusste zwar davon, unterschätzte die Lage jedoch völlig.
https://web.archive.org/web/20090703001 ... p?menuid=6

Scheinbar hat niemand die Frankenpost in Hof informiert, du hast vielleicht Vorstellungen?
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Re: Am Anfang...Plauen 7. Oktober 1989

Beitragvon karnak » 5. Oktober 2025, 17:22

augenzeuge hat geschrieben:Schöner Artikel.

Aber dennoch haben die Franken in Hof gepennt. Die Demo war angekündigt worden. Da hätte man diverse Leute, ggf. mit Diplomatenausweis, im kleinen Grenzverkehr hinschicken können.

AZ

Du meinst so wie am 17. Juni, zum Anfackeln des Ganzen. [flash] Sowas nennt man übrigens Einmischen in die Angelegenheiten fremder Staaten und sowas ist Völkerrechtswidrig. [hallo]
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Re: Am Anfang...Plauen 7. Oktober 1989

Beitragvon pentium » 5. Oktober 2025, 17:25

karnak hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:Schöner Artikel.

Aber dennoch haben die Franken in Hof gepennt. Die Demo war angekündigt worden. Da hätte man diverse Leute, ggf. mit Diplomatenausweis, im kleinen Grenzverkehr hinschicken können.

AZ

Du meinst so wie am 17. Juni, zum Anfackeln des Ganzen. [flash] Sowas nennt man übrigens Einmischen in die Angelegenheiten fremder Staaten und sowas ist Völkerrechtswidrig. [hallo]


Ja klar...Man oh man....
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Re: Am Anfang...Plauen 7. Oktober 1989

Beitragvon karnak » 5. Oktober 2025, 17:32

So ist es nun mal. Oder würdest Du es gerechtfertigt ansehen wenn die Russen hier Leute mit DIPLOMATENPASS herschicken um genüsslich über Aktivitäten prorussischer Kräfte im Lande zu berichten?
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Re: Am Anfang...Plauen 7. Oktober 1989

Beitragvon pentium » 5. Oktober 2025, 17:36

karnak hat geschrieben:So ist es nun mal. Oder würdest Du es gerechtfertigt ansehen wenn die Russen hier Leute mit DIPLOMATENPASS herschicken um genüsslich über Aktivitäten prorussischer Kräfte im Lande zu berichten?


Was wärmst du hier diese alten Suppen auf? Außerdem brauchen die Russen keine Leute mit Diplomatenpässe hierher zu schicken, die Putin Freunde sind ja schon vor Ort. Informiere dich lieber mal was deine Genossen damals am 7. Oktober so gemacht haben...
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Re: Am Anfang...Plauen 7. Oktober 1989

Beitragvon augenzeuge » 5. Oktober 2025, 17:40

karnak hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:Schöner Artikel.

Aber dennoch haben die Franken in Hof gepennt. Die Demo war angekündigt worden. Da hätte man diverse Leute, ggf. mit Diplomatenausweis, im kleinen Grenzverkehr hinschicken können.

AZ

Du meinst so wie am 17. Juni, zum Anfackeln des Ganzen. [flash] Sowas nennt man übrigens Einmischen in die Angelegenheiten fremder Staaten und sowas ist Völkerrechtswidrig. [hallo]


Nein, was du daraus konstruierst, meine ich nicht.
Für mich ist es keine Einmischung in fremde Angelegenheiten, wenn man nur darüber berichtet, was beim Volk abläuft.

Ansonsten, @ Pentium, habe ich sehr genaue Vorstellungen, was damals möglich war.
Es rumorte seit der ungarischen Grenzöffnung in der DDR, dazu der 40. Jahrestag. Die Möglichkeit des kleinen Grenzverkehrs hätte ich genutzt.

Natürlich war den Leuten wie Roland Jahn klar, was sich da zusammen braut. Man wusste, was womöglich am 9.10. in Leipzig passierte und organisierte die Übergabe der Nachrichten. Da gab man Leipzig den Vorzug. Ich hätte gern dabei geholfen, wenn ich gedurft hätte.

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Re: Am Anfang...Plauen 7. Oktober 1989

Beitragvon pentium » 5. Oktober 2025, 17:45

augenzeuge hat geschrieben:
karnak hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:Schöner Artikel.

Aber dennoch haben die Franken in Hof gepennt. Die Demo war angekündigt worden. Da hätte man diverse Leute, ggf. mit Diplomatenausweis, im kleinen Grenzverkehr hinschicken können.

AZ

Du meinst so wie am 17. Juni, zum Anfackeln des Ganzen. [flash] Sowas nennt man übrigens Einmischen in die Angelegenheiten fremder Staaten und sowas ist Völkerrechtswidrig. [hallo]


Nein, was du daraus konstruierst, meine ich nicht.
Für mich ist es keine Einmischung in fremde Angelegenheiten, wenn man nur darüber berichtet, was beim Volk abläuft.

Ansonsten, @ Pentium, habe ich sehr genaue Vorstellungen, was damals möglich war.
Es rumorte seit der ungarischen Grenzöffnung in der DDR, dazu der 40. Jahrestag. Die Möglichkeit des kleinen Grenzverkehrs hätte ich genutzt.

Natürlich war den Leuten wie Roland Jahn klar, was sich da zusammen braut. Man wusste, was womöglich am 9.10. in Leipzig passierte und organisierte die Übergabe der Nachrichten. Da gab man Leipzig den Vorzug. Ich hätte gern dabei geholfen, wenn ich gedurft hätte.

AZ


Scheinbar hat die Frankenpost von nichts gewusst...und am 6. Oktober wusste noch niemand was am 9. 10. passiert...
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Re: Am Anfang...Plauen 7. Oktober 1989

Beitragvon augenzeuge » 5. Oktober 2025, 17:49

Doch, man ahnte es. Denn die Demos liefen bereits zunehmend seit 4 Wochen.

Wenn man nichts gewusst hätte, hätte es Jahn und Co nicht organisieren können..

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Re: Am Anfang...Plauen 7. Oktober 1989

Beitragvon pentium » 5. Oktober 2025, 17:54

augenzeuge hat geschrieben:Doch, man ahnte es. Denn die Demos liefen bereits zunehmend seit 4 Wochen.

Wenn man nichts gewusst hätte, hätte es Jahn und Co nicht organisieren können..

AZ


Wo bitte liefen diese Demos? Wir schreiben den 7.Oktober 1989....
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Re: Am Anfang...Plauen 7. Oktober 1989

Beitragvon augenzeuge » 5. Oktober 2025, 17:58

Vergessen? Die Montagsdemos begannen Anfang September 89. Und da sie immer mehr Teilnehmer hatten, war absehbar, was um den 40. Jahrestag passieren würde.

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Re: Am Anfang...Plauen 7. Oktober 1989

Beitragvon karnak » 5. Oktober 2025, 18:02

augenzeuge hat geschrieben:
Nein, was du daraus konstruierst, meine ich nicht.
Für mich ist es keine Einmischung in fremde Angelegenheiten, wenn man nur darüber berichtet, was beim Volk abläuft.



AZ

[grin] Das Schlüsselwort wäre FREMDES Volk, zu dem Zeitpunkt war das nun mal so.Das ist natürlich möglich, nur das " Tarnen" und " Legendieren" der journalistischen Tätigkeit mittels Diplomatenpass die ein Staat ausgibt, erfüllt nun mal den Status von geheimdienstlicher Tätigkeit. [grin]
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Re: Am Anfang...Plauen 7. Oktober 1989

Beitragvon pentium » 5. Oktober 2025, 18:03

augenzeuge hat geschrieben:Vergessen? Die Montagsdemos begannen Anfang September 89. Und da sie immer mehr Teilnehmer hatten, war absehbar, was um den 40. Jahrestag passieren würde.

AZ


Friedensgebete...Meinst du ernsthaft, das die Stasi sich nicht so hätte überraschen lassen, wie in Plauen und später in anderen Städten....Fragst doch sonst immer den Karnak.
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Re: Am Anfang...Plauen 7. Oktober 1989

Beitragvon pentium » 5. Oktober 2025, 18:05

karnak hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:
Nein, was du daraus konstruierst, meine ich nicht.
Für mich ist es keine Einmischung in fremde Angelegenheiten, wenn man nur darüber berichtet, was beim Volk abläuft.



AZ

[grin] Das Schlüsselwort wäre FREMDES Volk, zu dem Zeitpunkt war das nun mal so.Das ist natürlich möglich, nur das " Tarnen" und " Legendieren" der journalistischen Tätigkeit mittels Diplomatenpass die ein Staat ausgibt, erfüllt nun mal den Status von geheimdienstlicher Tätigkeit. [grin]


Zündest du jetzt Nebelkerzen? Es ist vorbei....
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Re: Am Anfang...Plauen 7. Oktober 1989

Beitragvon augenzeuge » 5. Oktober 2025, 18:10

Karnak, ich widerspreche.

Es ist keine Einmischung, wenn man aus einem Land berichtet, was große Teile des Volkes sagen. Egal wo.
Hat ADN auch so praktiziert.
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Re: Am Anfang...Plauen 7. Oktober 1989

Beitragvon Icke46 » 5. Oktober 2025, 18:11

Naja, man kann vermutlich wie hier darüber streiten, ob Einmischung oder nicht. Was mich ein bisschen stört, ist, dass das ganz selbstverständlich gefunden wird, Journalisten mit Diplomatenpässen auszustatten. Immerhin würde das aber erklären, warum zum Beispiel der damalige Verlagsdirektor des Spiegel zugleich auf der Gehaltsliste des BND stand [grins] .
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Re: Am Anfang...Plauen 7. Oktober 1989

Beitragvon karnak » 5. Oktober 2025, 18:12

[flash] Wieso, willst Du bestreiten, dass die Einwohner von Plauen zu diesem Zeitpunkt keine Bürger der Bundesrepublik Deutschland waren? Und das es mehr als fragwürdig wäre wenn ein fremder Staat Journalisten mit Diplomatenpässen ausstattet,nicht um sie im diplomatischen Auftrag einzusetzen, sondern privatwirtschaftlich im Auftrag ein Zeitungsredaktion?
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Re: Am Anfang...Plauen 7. Oktober 1989

Beitragvon pentium » 5. Oktober 2025, 18:13

augenzeuge hat geschrieben:Karnak, ich widerspreche.

Es ist keine Einmischung, wenn man aus einem Land berichtet, was große Teile des Volkes sagen. Egal wo.
Hat ADN auch so praktiziert.
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Er wird gleich erzählen, das finstere Agenten, so wie damals am 17. Juni die Arbeiter und Bauern vom Aufbau des Sozialismus abgehalten haben, sie aufgestachelt....genau
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Re: Am Anfang...Plauen 7. Oktober 1989

Beitragvon karnak » 5. Oktober 2025, 18:15

Wenn man sie dafür mit Diplomatenpässen ausstattet, natürlich. [flash]
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Re: Am Anfang...Plauen 7. Oktober 1989

Beitragvon augenzeuge » 5. Oktober 2025, 18:15

Ist es sicher, dass man Journalisten mit Diplomatenpässen ausgestattet hat? Ich zweifle.

AZ
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Re: Am Anfang...Plauen 7. Oktober 1989

Beitragvon pentium » 5. Oktober 2025, 18:16

karnak hat geschrieben:[flash] Wieso, willst Du bestreiten, dass die Einwohner von Plauen zu diesem Zeitpunkt keine Bürger der Bundesrepublik Deutschland waren? Und das es mehr als fragwürdig wäre wenn ein fremder Staat Journalisten mit Diplomatenpässen ausstattet,nicht um sie im diplomatischen Auftrag einzusetzen, sondern privatwirtschaftlich im Auftrag ein Zeitungsredaktion?


Was waren die Bewohner von Plauen damals 1989? Die Nebelkerzen werden ja immer schlimmer...
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Re: Am Anfang...Plauen 7. Oktober 1989

Beitragvon pentium » 5. Oktober 2025, 18:17

Was für ein sinnloses Gelaber über Pässe...
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
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Re: Am Anfang...Plauen 7. Oktober 1989

Beitragvon Icke46 » 5. Oktober 2025, 18:45

pentium hat geschrieben:
(….)

Was waren die Bewohner von Plauen damals 1989? Die Nebelkerzen werden ja immer schlimmer...


Also, wenn ich nach der Sprache gehe und mal annehme, dass die 1989 die gleiche war wie 2021, als ich in Plauen war, bin ich etwas unschlüssig….
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Re: Am Anfang...Plauen 7. Oktober 1989

Beitragvon Bernd » 5. Oktober 2025, 18:46

karnak hat geschrieben:
Du meinst so wie am 17. Juni, zum Anfackeln des Ganzen.


Wie jetzt , konnte man die Anwesenheit der Rädelsführer damals aus dem Westen nun endlich nachweisen?
Wenn das doch nur der olle Genosse Mielke hätte noch erleben dürfen lach..........
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Re: Am Anfang...Plauen 7. Oktober 1989

Beitragvon karnak » 5. Oktober 2025, 18:52

Aus völlig naheliegenden Gründen gab es natürlich solche Bestrebungen, so wie man andersherum gerne die Friedensbewegung im Westen benutzt hat. So ist das nun mal in kalten Kriegen. Ist aber ein anderes Thema. [flash]
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