Die Ausreise aus Prag.............1989

Kommunalwahlfälschungen, Ausreisebewegung und eine sich neu formierende Opposition

Re: Zug in die Freiheit

Beitragvon Interessierter » 1. Oktober 2014, 16:54

Thoth hat geschrieben:Warum nicht Interessierter, selbst bei deiner mangelhaften Auffassungsgabe sollte dir nicht entgangen sein das ich solch netten "Einladungen" nicht aus dem Weg gehe.
Nenne Zeitpunkt und Ort; inklusive Alternativtermin; und ich werde dir mitteilen wann ich dir erscheine ....

Thoth



" Thoth ", ich habe Dich nicht eingeladen, um Dich kennenzulernen. Ich möchte Dir lediglich Gelegenheit geben, mir persönlich Deinen von mir zitierten Satz ins Gesicht zu sagen. Bei der Gruppe von Usern, die ich gerne kennenlernen möchte, bist Du leider durchs Raster gefallen. [wink]

Ansonsten habe ich nicht die Absicht, Dich auch nur einen Funken näher kennenzulernen.

Trotzdem steht natürlich meine Aufforderung an Dich. In den nächsten Wochen bzw diesen Winter wird es mit Sicherheit nicht klappen. Die Gründe, dass es nicht kurzfristig geht, erspare ich mir mitzuteilen, aufgrund Deiner zu erwartenden unangebrachten und unterstellenden Kommentare.

Ich werde Dir einen entsprechenden Terminvorschlag einschließlich Alternativtermin rechtzeitig zukommenlassen.

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Re: Zug in die Freiheit

Beitragvon Nostalgiker » 1. Oktober 2014, 17:00

pentium, dein Elaborat; bis auf den letzten Satz; aber Hallo wer ist den von uns beiden hier auf Krawall gebürstet?
Du kommst mir mit plakativ, populistischen Äußerungen ohne weiter Substanz. Sorry, vergiss es.

Volker Zottmann, danke für deine humorvollen(Kategorie: deftig schenkelklopfend, von jeglichem geistigem Tiefgang befreit) Bemerkungen.
Ist dir das nicht peinlich sowas im Internet zu veröffentlichen wo dich alle Mitbewohner des nördlichen Vorharzes persönlich kennen?

Thoth
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: Die Ausreise aus Prag.............1989

Beitragvon pentium » 1. Oktober 2014, 17:02

Ich stelle es mal in diesen Thread

Beiträge zu den Zügen aus Prag
Drehscheibe Online. Für Leute die es ganz genau wissen wollen, also Eisenbahntechnisch gesehen.

http://www.drehscheibe-online.de/foren/ ... sg-7103032

http://www.drehscheibe-online.de/foren/ ... sg-6640924

http://www.drehscheibe-online.de/foren/ ... sg-6640924

mfg
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*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

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Re: Zug in die Freiheit

Beitragvon Nostalgiker » 1. Oktober 2014, 17:44

Interessierter hat geschrieben:
Thoth hat geschrieben:Warum nicht Interessierter, selbst bei deiner mangelhaften Auffassungsgabe sollte dir nicht entgangen sein das ich solch netten "Einladungen" nicht aus dem Weg gehe.
Nenne Zeitpunkt und Ort; inklusive Alternativtermin; und ich werde dir mitteilen wann ich dir erscheine ....

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" Thoth ", ich habe Dich nicht eingeladen, um Dich kennenzulernen. Ich möchte Dir lediglich Gelegenheit geben, mir persönlich Deinen von mir zitierten Satz ins Gesicht zu sagen. Bei der Gruppe von Usern, die ich gerne kennenlernen möchte, bist Du leider durchs Raster gefallen. [wink]

Ansonsten habe ich nicht die Absicht, Dich auch nur einen Funken näher kennenzulernen.

Trotzdem steht natürlich meine Aufforderung an Dich. In den nächsten Wochen bzw diesen Winter wird es mit Sicherheit nicht klappen. Die Gründe, dass es nicht kurzfristig geht, erspare ich mir mitzuteilen, aufgrund Deiner zu erwartenden unangebrachten und unterstellenden Kommentare.

Ich werde Dir einen entsprechenden Terminvorschlag einschließlich Alternativtermin rechtzeitig zukommenlassen.

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Schön das du noch weißt wozu dieses Teil da zwischen den Oberschenkeln hängt, immer schön zusammenkneifen und zurückziehen!
Wie sagt man im Osten zu solchen Typen wie dich? Pfeife die kneift; markiert den großen Macker und dahinter ist nur heiße Luft.

Danke Interessierter das du mir meine Auffassung über deine Person bestätigt hast. Persönliche Größe sieht etwas anders aus.
Nimm dir einfach ein Beispiel an deinem Buddy VZ, er ist wenigsten auf der Glienicker Brücke weggerannt nachdem ich auftauchte .....
Das hat er bei allen Querelen zwischen uns noch eine gewisse Größe und Charakter gezeigt. Dinge von denen du nichts hast.

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Re: Die Ausreise aus Prag.............1989

Beitragvon augenzeuge » 1. Oktober 2014, 18:07

Tolle Links, Pentium. Man kann anhand der Streckenführung wunderbar die politische Entwicklung der DDR nachvollziehen....
AZ
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Re: Die Ausreise aus Prag.............1989

Beitragvon manudave » 1. Oktober 2014, 18:54

Nur falls jemand mal Zeitzeugen der damaligen Szenen hören will:

http://www.radio.cz/de/rubrik/spezial/d ... erbst-1989

Meine Mutter und ich in einem Interview für den deutschsprachigen Radiosender in Prag.
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Re: Zug in die Freiheit

Beitragvon manudave » 1. Oktober 2014, 19:04

Übrigens Thoth,

um dir ein wenig den Wind aus den Segeln zu nehmen:

Du behauptest weiter unten, dass kein Mensch über die gescheiterten Existenzen im Westen berichtet.
Wenn du das Interview unserer Flucht hörst (Link in anderem Thread) wirst du von uns (und ich bin wohl kaum als DDR-Versteher bekannt) Wasser auf deine roten Mühlen bekommen.

Aber es ist auch nicht so schwer, warum vieles im Westen nicht funktioniert hat. Denn unsere DDR bestand ja aus vielen "Kümmerern", die haben sich um jeden Mist gekümmert, leider halt auch um viele Sachen, die einen Staat nix angehen. Und so standen wir nun auf beiden Füßen und hatten keine Ahnung um die Verantwortung, die Freiheit auch mit sich bringt. Und da konnte auch schon mal was schief gehen. Eigentlich nur menschlich, macht aber die DDR-Verhältnisse keinen Deut besser...
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Re: Die Ausreise aus Prag.............1989

Beitragvon manudave » 1. Oktober 2014, 19:08

Jetzt muss ich mich für einen Thread entscheiden, ist ja das gleiche Thema - ich nehme mal diesen hier:

@LO-Driver

Leider war ich nicht in Prag, obwohl ich eingeladen war. Als wahrscheinlich nicht mehr ganz unbekannter Zeitzeuge (dafür kann ich übrigens nix) hatte ich zahlreiche Interviewanfragen von TV, Radio und der schreibenden Zunft. Dann werde ich in diesem Jahr noch zu einigen Veranstaltungen unter der Woche eingeladen, was ganz einfach Urlaubstage eines Familienvaters kostet.
Insofern waren die zusätzlichen Tage in Prag einfach nicht drin, wobei ich ja vor einigen Jahren beim Zusammentreffen mit Havel in der Botschaft schon dort meine Erinnerungsneugier befriedigen durfte.
Im nächsten Jahr wollen wir mit dem Förderverein des Grenzmuseums Point Alpha eine Busreise nach Prag machen, da ist es dann auch ruhiger...grins...
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Re: Die Ausreise aus Prag.............1989

Beitragvon Volker Zottmann » 1. Oktober 2014, 19:24

Hallo David,

ich danke Dir für das Einstellen des Interviews. Unheimlich beeindruckend. Besonders Deine damaligen kindlichen Empfindungen, von einem DDR-Kind, dem der Westen in der Schule vergrämt wurde. Toll Deine Schilderungen vom Joghurt mit Stückchen von Fruchtfleisch, oder dem Aussuchen des T-Shirts.
Solche banalen Dinge sind es, die Dir immer bleiben werden. Die sind eingebrannt. Woran Du als Kind schon erkennen musstest, wie ihr belogen wurdet.
Für das Große Ganze waren Deine Eltern zuständig. Deine Mutti beschreibt auch völlig ruhig, wie es damals zu ihren Beweggründen führte, das gelobte Land zu verlassen.

Statt dauernd Zank zu säen, sollte der User @Thoth mal Eurer beider Aussagen sich ganz ruhig zu Gemüte führen. Ich glaube aber, er ist nie bereit zuzugeben, dass die DDR 1989 politisch/sittlich so verkommen am Ende war.

Ich danke Dir,
Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Zug in die Freiheit

Beitragvon Transitfahrer » 1. Oktober 2014, 19:25

Thoth hat geschrieben:Es ist durchaus ergreifend warum du der Restwelt mitteilst warum du dich eingenässt hasst aber mich interessiert es nicht die Bohne .....

Realer wäre es gewesen nach 25 Jahren mal einige von diesen Freiheits-Gröhlern zu finden um ihren Werdegang nach '89 in "Freiheit" aufzuzeigen ....
Ich möchte nicht wissen wie viele von denen grandios in der "Freiheit" gescheitert sind.
Nur darüber redet selbstverständlich keiner das ein Teil der Menschen welcher in dem System "DDR" nicht zurechtkamen im System "BRD" völlig untergingen.
Passt irgendwie nicht zum volltrunkendem, beseeltem offiziellen "25jährigen Annektions - und Übernahmejubiläum" .



Thoth


Hey, Karl-Eduard v. Schn. lebt ja doch noch. [laugh]
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Re: Zug in die Freiheit

Beitragvon Transitfahrer » 1. Oktober 2014, 19:31

Edelknabe hat geschrieben:Siehe der Link von Interessierter mit:

" In der Bahnhofshalle hatten alle möglichen Organisationen und Institutionen Stände aufgebaut – das Rote Kreuz und die Caritas verteilten Klamotten."

Dazu fällt dem Rainer mit etwas Humor ein, der gestandene DDR-Bürger wurde schon mal eingestimmt, etwas unbewusst zwar aber immer hin eingestimmt...,was dann kommen wird, wie es dann gekommen ist..."die Fress-und Klamotten"-Tafeln.Diesen gesellschaftlichen Rückschritt kannte er nämlich in seinem zu diesem Zeitpunkt noch nicht....hahahhuhi

Rainer-Maria denn Bruder und Schwester begrüßten somit den Zoni...Zonenbürger ..."mit ihren doch recht menschlich gestalteten gesellschaftlichen Fortschritten"

Einen guten Tag allen ins Forum


Konnte er auch nicht kennen. Die gab es erst ab 1993 als die ersten gelernten Ex-DDR Bürger mit ihren neuen Leben nicht klar kamen. [super]
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Re: Zug in die Freiheit

Beitragvon Nostalgiker » 1. Oktober 2014, 19:39

Na klar Transitfahrer, wer es bisher noch nicht wußte die 'Tafel' ist eine Erfindung der selbstbestimmten Alt-Bundis für die ratlos durch die Freiheit stolpernden Ossies welche mit selbiger nichts anfangen können und denen die Stasi-Rundumbetreuung fehlt. Alberner geht es wohl nimmer, aber ich befürchte du beweist mir locker das Gegenteil.

Manudave, niedlich dein Gegeifer wegen 'roter Mühlen'. Hast noch mehr solche Plattheiten drauf?

Thoth
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Re: Die Ausreise aus Prag.............1989

Beitragvon Nostalgiker » 1. Oktober 2014, 19:43

Klar Volker Zottmann dank solcher Gestalten wie unter anderem Du war die DDR sittlich/moralisch am Ende.
Noch irgendwelche Fragen dazu?
Ich habe es doch "zugegeben" oder etwa nicht?

Thoth

PS.: Fast hatte ich es vergessen, das Radio Interview kenne ich schon seit einiger Zeit .....
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Re: Zug in die Freiheit

Beitragvon Transitfahrer » 1. Oktober 2014, 19:56

Ach, da fällt mir nur folgendes ein: Roma locuta, causa finita [mundzu]
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Re: Zug in die Freiheit

Beitragvon Nostalgiker » 1. Oktober 2014, 20:02

Transitfahrer hat geschrieben:Ach, da fällt mir nur folgendes ein: Roma locuta, causa finita [mundzu]


Es zeugt von einer gewissen Pseudobildung wenn man die Liste lateinischer Phrasen verlinkt hat ......
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Re: Die Ausreise aus Prag.............1989

Beitragvon augenzeuge » 1. Oktober 2014, 21:25

manudave hat geschrieben:Jetzt muss ich mich für einen Thread entscheiden, ist ja das gleiche Thema - ich nehme mal diesen hier:


Threads wurden fusioniert.
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Re: Die Ausreise aus Prag.............1989

Beitragvon Volker Zottmann » 1. Oktober 2014, 21:45

Thoth hat geschrieben:Klar Volker Zottmann dank solcher Gestalten wie unter anderem Du war die DDR sittlich/moralisch am Ende.
Noch irgendwelche Fragen dazu?
Ich habe es doch "zugegeben" oder etwa nicht?

Thoth

PS.: Fast hatte ich es vergessen, das Radio Interview kenne ich schon seit einiger Zeit .....


Das Du es kennst wird keiner bestreiten.
Aber ob Du den Inhalt auch wirklich menschlich begriffen hast? Ich hab da so meine Zweifel.
Du hast ja mal getönt, meine Geschichte schon 3 oder 4 Jahre zu kennen, da war sie allerdings noch nicht mal eingestellt. Zu dem Zeitpunkt waren es nämlich knappe 3 Jahre. ... Aber das nur nebenbei.
Zumindest hast Du meine Aussagen nie verstanden. Denn es geht mir um damalige Momentbeschreibungen. Ähnlich, wie eben ein @manudave mit 10 Jahren schon bemerkte, dass im West-Joghurt Fruchtfleisch Bestandteil dessen war. Ich habe beispielsweise 1987 in Düsseldorf noch auf Joghurt dankend verzichtet, in der irrigen Annahme, es sei ebenso ein Dreck, wie es ihn in der DDR zu kaufen gab.

Wenn Dir das bewusst wäre, würdest Du heute nicht so oft so einen gehässigen Blödsinn von Dir geben.
Und da ich als 4-Jähriger schon den Westen mal live erlebte, war ich natürlich skeptischer als ein damaliger @karnak.
Was glaubst Du Thoth, was mit karnak geschehen wäre, wenn der Kristian, so wie ich, in den 50er oder 60er Jahren schon die herrlichen kanadischen Werbeprospekte von Chevrolet oder Chrysler bekommen hätte? (was uns dann damals der DDR-Zoll verbot) Ganz anders wäre seine kindliche Entwicklung verlaufen, weil eine "unerklärliche" Sehnsucht, eine Leidenschaft Jahre früher unerreichbar in ihm gebohrt hätte....

Du aber beleidigst täglich weiter alle User, die Deine geliebte DDR eben nicht mehr wollten. Ich schrieb Dir ja schon mal, lass Dich ausstopfen... Und das meine ich nicht böse. Eher als Weckruf gedacht, dass Du altes DDR-Fossil vielleicht doch noch klar wirst in Deinen nostalgischen Gedankensumpf.

Volker
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Re: Die Ausreise aus Prag.............1989

Beitragvon Nostalgiker » 1. Oktober 2014, 22:27

Mal ne ernsthafte Frage Volker Zottmann, geht es dir gut?
ich habe langsam den Eindruck du drehst gewaltig am Rad. Das würde mich im Prinzip nicht berühren aber das du in dieser Situation solchen dermaßenden Stuß über dich und den Mutmaßungen über mich von dir gibst macht mir echt Sorgen.

Woher willst du Komiker wissen wann ich das erste Mal im Westen war, was ich von Joghurt im allgemeinen und besonderen halte ob ich die DDR liebte oder nicht.

Deine blödsinnigen Behauptungen darüber was ich denke, fühle in Bezug auf die Verflossene entspringen einzig und allein deinem kranken Gehirn und das auch nur weil du dir aus Vermutungen ein Bild von mir zusammenzimmerst welches in deine kleine mißgünstige Weltsicht passt.
Ehe du anderen empfiehlst sich ausstopfen zu lassen pass bloß auf das dich der von Hagen nicht auf offener Strasse wegfängt wenn du dich gerade vor einem Joghurtbecher mit Fruchtstücken (wobei wir nicht wirklich wissen wollen was das für Stückchen sind) schreiend und konvulsivisch Zuckungen windest.

Ohne hier jemanden zu kolportieren aber du belustigst mich ziemlich.
Du kannst nur pampig oder orakeln ....., zu mehr reicht es bei dir offenbar nicht.

Vielleicht dämmert es dir irgendwann mal warum mir nicht im Traum eingefallen ist dir irgendwas von mir zu erzählen als wir so traulich unter den Bäumen im Biergarten saßen .....

Thoth
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Re: Die Ausreise aus Prag.............1989

Beitragvon Icke46 » 1. Oktober 2014, 22:46

@Interessierter und @ Thoth:

Wenn ihr wirklich ein Treffen zustande bringt (ich hab da meine Zweifel) - wäre es nicht interessant, das Ganze per Video zu dokumentieren und ins Forum zu stellen? Gesichter würden dann selbstredend verpixelt, so das niemand zu erkennen ist.

Nicht, dass das jemand für eine Witz hält - ich stelle mir das ungemein interessant und lehrreich vor.

Gruss

icke
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Re: Die Ausreise aus Prag.............1989

Beitragvon andr.k » 1. Oktober 2014, 23:57

icke46 hat geschrieben:@Interessierter und @ Thoth:

Wenn ihr wirklich ein Treffen zustande bringt (ich hab da meine Zweifel) - wäre es nicht interessant, das Ganze per Video zu dokumentieren und ins Forum zu stellen? Gesichter würden dann selbstredend verpixelt, so das niemand zu erkennen ist.

Nicht, dass das jemand für eine Witz hält - ich stelle mir das ungemein interessant und lehrreich vor.

Gruss

icke


Der Witz ist, pixeln brauchen wir nix. Thoth ist doch immer der Kameramann...hatten wir alles schon mal, nech. [flash]

AK
Man lebt ruhiger, wenn man nicht alles sagt, was man weiß, nicht alles glaubt, was man hört und über den Rest einfach nur lächelt.
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Re: Zug in die Freiheit

Beitragvon Volker Zottmann » 2. Oktober 2014, 09:53

Thoth hat geschrieben:
Interessierter hat geschrieben:
Thoth hat geschrieben:Warum nicht Interessierter, selbst bei deiner mangelhaften Auffassungsgabe sollte dir nicht entgangen sein das ich solch netten "Einladungen" nicht aus dem Weg gehe.
Nenne Zeitpunkt und Ort; inklusive Alternativtermin; und ich werde dir mitteilen wann ich dir erscheine ....

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Das hat er bei allen Querelen zwischen uns noch eine gewisse Größe und Charakter gezeigt. Dinge von denen du nichts hast.

Thoth


Thoth, es ist mein voller Ernst!
Um Deinen geistigen Zustand mache ich mir nun wirklich Sorgen!
Erstmal Deine perfiden Äußerungen gegen Wilfried, das kennen wir aber schon, dass stets Du der Entgleisende bist...

Mir nun aber zu unterstellen, ich wäre vor Dir auf der Brücke weggerannt.... Du hast arge Wahrnehmungsstörungen. Drei weitere Personen werden meine Meinung nur bestätigen können.
Du kamst von der anderen Brückenseite auf uns zu, als Du @Karnak erkanntest. Wir haben Dich alle sofort begrüßt und wir zwei haben sogleich ein Gespräch bzgl. "Aurich" geführt, was in meiner Entschuldigung mündete. Dann waren wir gemeinsam, Du mir gegenüber, im Biergarten. Du hast genüsslich den von mir bestellten Kaffee getrunken.
Im letzten Post von Dir schreibst Du selbst das völlige Gegenteil, da steht auch, dass wir beide "traut" zusammensaßen.... Ja was denn nun?

Was Dich wirklich störte ist doch, dass ich loyal zu meinem "Falsch"-informanten stand und stehe und seine Identität auch auf Deine Nachfrage nicht preisgebe.
Warum Du mir von Dir nichts erzähltest ist doch klar: Du hast noch keinem hier Deine Doppelexistenz genau erklärt. Hauptsache ist doch, dass Du Dich selbst in Deinem schizophrenen Geflecht wohl fühlst.
Resümierend muss ich sagen, dass Du nicht mehr Herr Deiner Sinne bist, oder ganz bewusst verleumdest.

Volker
Volker Zottmann
 

Re: Die Ausreise aus Prag.............1989

Beitragvon Nostalgiker » 2. Oktober 2014, 10:35

Welch fatale Auswirkungen doch ein im Satz verschwundes 'nicht' haben kann [shocked]

Richtigerweise sollte es heißen: ...... VZ, er ist wenigsten auf der Glienicker Brücke nicht weggerannt nachdem ich auftauchte .....

Damit wird dann auch die Aussage des nachfolgenden Satzes stimmig.
Allerdings hätte dir die Unlogik beider Sätze auffallen müssen Volker Zottmann, merkst doch sonst immer alles.

Thoth
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Re: Die Ausreise aus Prag.............1989

Beitragvon Volker Zottmann » 2. Oktober 2014, 10:37

Was denkst Du, was ich alles merke.... [laugh] [flash]
Volker Zottmann
 

Re: Die Ausreise aus Prag.............1989

Beitragvon Interessierter » 5. November 2014, 16:53

Botschafter a. D. Hermann Huber:

Um 7.00 Uhr morgens des nächsten Tages verlässt der letzte Zug Prag. Ich bin die ganze Nacht auf den verschiedenen Bahnsteigen. Um 8.00 Uhr lege ich mich schlafen. Schon lange weiß ich nicht mehr, was das eigentlich ist, Schlaf. Aber schon um 10.00 Uhr stehe ich wieder auf und schaue mir Hof, den Park, das Gebäude an. Eine gespenstische Stille liegt über dem infernalischen Chaos, das sich mir darbietet. ­Irgendwie fehlten mir die Flüchtlinge – aber das ist sicher schwer zu ver­stehen. Es war vielleicht auch die innere Leere, die man nach all den Wochen der Anspannung fühlte. DRK-Helfer laden meine Frau und mich ein, im Hof mit ihnen eine Gulaschsuppe zu essen. Wir waren dankbar dafür. Sie hatten wohl unsere seelische Verfassung bemerkt.

Gegen Mittag hatten sich schon wieder an die 200 Menschen vor dem Tor der Botschaft versammelt und begehrten Einlass. Sie waren zu spät für die Ausreiseaktion gekommen. Nach Rücksprache mit dem AA versuchte ich ihnen klarzumachen, dass sich diese außergewöhnliche Ausreise wohl nicht wiederholen ließe. Gegen 17.00 Uhr öffnete ich das Tor und die inzwischen 300 Menschen stürmten an mir vorbei in den Park. In Kürze hatten sie aus dem Chaos wieder ein ordentliches Zeltlager gemacht. Am Abend des nächsten Tages meldete ich bereits 1622 und am 3.10. 3 800 bis 4 000 Flüchtlinge. Dieser zweite Akt des Dramas dauerte nur bis zum 4. Oktober, war in seinem Ablauf allerdings fast schwieriger zu handhaben als die erste Welle. Die Flüchtlinge strömten von allen Seiten in die Botschaft. Wir konnten kaum mehr zählen. Als ich in der Nacht vom 2. auf den 3. Oktober die Weisung erhielt, die Botschaftspforte definitiv zu schließen, waren über 5 000 Menschen in der Botschaft und im Park und über 2 000 noch auf dem Vorplatz. Gegen 16.30 Uhr des 3. Oktober habe ich gegen den dringenden Rat der Ärzte beschlossen, das Tor noch einmal für Frauen und Kinder zu öffnen, da die Temperaturen inzwischen empfindlich gefallen waren. 600 Frauen und Kinder strömten daraufhin auf das völlig überfüllte Terrain. Ich musste sie im Heizungskeller unterbringen, dem einzigen verbliebenen Raum. Als die Ausreise dieser Menschen schließlich am 4. Oktober um 18.30 begann, waren die hygienischen Verhältnisse katastrophal geworden. Versorgung und Entsorgung waren kaum mehr möglich. Dennoch: es war zu keinerlei Panik gekommen.

(Aus: Statement der Deutschen Botschaft Prag, Internet)

Der vollständige Beitrag hier:
http://www.prag.diplo.de/Vertretung/pra ... seite.html


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Re: Die Ausreise aus Prag.............1989

Beitragvon Interessierter » 11. Dezember 2014, 18:37

Zeitzeuge zur friedlichen Revolution: "Wir haben uns mit den Füßen gewehrt"

Reisefreiheit? Meinungsfreiheit? Selbstverständlich! Oder nicht? Christian Bürger flüchtete im Sommer 1989 aus der DDR in die Botschaft der BRD in Prag und war Sprecher von mehreren tausend Flüchtlingen. 25 Jahre später haben wir uns dort mit ihm getroffen.

Bild
Wir sind mit Christian Bürger (58) nach Prag gefahren und haben mit ihm die deutsche Botschaft besucht, die er im Sommer 1989 mit tausenden weiteren DDR-Flüchtlingen besetzt hatte.

Heute amüsiert sich Christian Bürger über die Stasi-Akten, die seine Ausreise in die BRD dokumentieren. In einem Café am Prager Hauptbahnhof lacht der 58-Jährige, mit schmaler Brille, kurzem Bart und stoppeliger Halbglatze, während er die Dokumente zur sogenannten „Aktion Zug“ durchblättert. Im Hintergrund läuft Californication von den Red Hot Chili Peppers, Anthony Kiedis singt „Space may be the final frontier“ - Der Weltraum mag die letzte Grenze sein.

Bürgers letzte Grenze lag dann doch deutlich näher. Jedenfalls dachte er das. In Chemnitz, ehemals Karl-Marx-Stadt, aufgewachsen, stellte er Mitte der 80er Jahre seinen ersten Ausreiseantrag.

Der ganze Beitrag mit 5 kurzen Interviews per Video findet man hier:
http://www.tagesspiegel.de/berlin/jugen ... 95600.html
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Re: Die Ausreise aus Prag.............1989

Beitragvon Interessierter » 23. Januar 2017, 11:08

Prager Schrei

von Annemarie Lemster 04.11.2009

1989 war die Unzufriedenheit der Menschen in der damaligen DDR sehr groß. Aus der Ferne, am Fernsehapparat, verfolgte ich jeden Tag die Nachrichten, die über die Montagsdemonstrationen berichteten. Dann war ich erschüttert, als ich sah, wie sich ostdeutsche Bürger in ihrem Urlaub in die Botschaft der Bundesrepublik in der CSSR flüchteten. Von Tag zu Tag wurden es mehr. Ich war so erschüttert, dass ich keine Nachrichtensendung verpassen wollte. Da wurde der Botschaftsgarten gezeigt, der voll von Menschen war, die dort schon Tage auf eine Lösung ihres Problems warteten. Sie wollten doch nur in die Bundesrepublik, in unser aller Deutschland, ausreisen.

Ich, die immer in einem geordneten Staat gelebt habe, konnte nicht begreifen, was ich dort sah. Da hielten Menschen ihre Kinder vor dem Zaun hoch, damit die Menschen, die schon hinter dem Zaun waren, sie entgegennahmen, um dann selbst den hohen Zaun zu überwinden. Wie viele Menschen schon hinter diesem Zaun der Botschaft waren, wussten sie nicht und alle glaubten, der Botschafter könne ihnen helfen. Immer habe ich im Leben versucht, in den Gesichtern der Menschen zu lesen, in diesen Gesichtern stand alles: Angst, Hoffnung, Glück und auch eine große Leere. Es waren schon zu viele Menschen in der Botschaft, ein normales Leben konnte es hinter dem Zaun nicht mehr geben. In den Nachrichten habe ich zwar gehört, Herr Genscher, unser damaliger Außenminister, steht in Verhandlungen. Mit welchen Regierungen und wie eine Lösung aussehen sollte, konnte ich mir nicht vorstellen.

Am 30. September 1989, es war ein Abend und schon dunkel, alle Fernsehkameras waren auf den Balkon des Botschaftshauses gerichtet, da trat Herr Genscher auf den Balkon. Nur schemenhaft konnte man ihn sehen. Die Menschen redeten alle durcheinander, jemand rief „Ruhe“. Es wurde ein wenig ruhiger. Herr Genscher sprach zu den Menschen im Garten: „Liebe Landsleute, wir sind zu Ihnen gekommen, um Ihnen mitzuteilen, dass heute Ihre Ausreise...“ weiter verstand man ihn nicht mehr. Aus Tausenden Kehlen kam ein jubelnder Aufschrei, den ich in meinem Leben nie mehr vergessen werde.
Sie hatten es geschafft. In den folgenden Tagen sah ich, wieder im Fernsehen, die Züge mit winkenden Menschen an den Fenstern. Sie fuhren endlich in das Deutschland, das sie in all den Jahren nicht besuchen durften.

http://www.zeitzeugen.bplaced.net/erleb ... fe011d5c0b

Auch wenn ich es nur am TV erlebt habe, aber diesen Moment und diesen Aufschrei der Menschen werde auch ich nie vergessen und selbst nach fast 3 Jahrzehnten, treibt das damalige Geschehen mir immer noch die Tränen in die Augen..
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Re: Zug in die Freiheit

Beitragvon zonenhasser » 3. April 2020, 22:36

Interessierter hat geschrieben:Schon bezeichnend wie DDR-Außenminister Oskar Fischer eine Ausreise der Flüchtlinge ablehnte und Schewardnadse dann dafür sorgte, dass ihre Ausreise genehmigt wurde.
Oskar Fischer ist am 2. April in Berlin wenige Tage nach seinem 97. Geburtstag gestorben. Er war zwar Mitglied im Zentralkomitee der SED, letztlich entscheidend war jedoch das Politbüro, und hier war Hermann Axen für Außenpolitik zuständig.
Die “Rote Fahne” schrieb noch “wir werden siegen”, da hatte ich mein Geld schon in der Schweiz.
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Re: Die Ausreise aus Prag.............1989

Beitragvon Volker Zottmann » 3. April 2020, 22:55

Interessierter hat geschrieben:
Auch wenn ich es nur am TV erlebt habe, aber diesen Moment und diesen Aufschrei der Menschen werde auch ich nie vergessen und selbst nach fast 3 Jahrzehnten, treibt das damalige Geschehen mir immer noch die Tränen in die Augen..


Wir haben ja nach unserem persönlichen Kennenlernen nun schon so unzählige Male telefoniert Wilfried...
Und hier schreibst Du genau das, was uns verbindet:
Mir treiben die Bilder aller einzelnen Grenzöffnungen, alle Bilder der Befreiung und Erleichterung, noch heute jedesmal einen Kloß in den Hals. Diese freudige Erregung, dieses Glücksgefühl, kann eigentlich in voller Stärke nur empfinden, wer selbst dabei war und sich immer eingesperrt und bevormundet fühlte. So dachte ich immer...
Um so schöner ist es durch Dich zu erfahren, dass auch gebürtige Westdeutsche genauso Glück empfanden. [knuddel]

Das freut mich ungemein.
Gruß Volker
Volker Zottmann
 

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