Warum die Nomenklatura der DDR nahezu widerstandslos aufgab

Glasnost und Perestroika, Solidarność und Bürgerrechtler im Aufwind

Warum die Nomenklatura der DDR nahezu widerstandslos aufgab

Beitragvon augenzeuge » 20. Oktober 2016, 18:33

Dank Spartas Buch....kam ich hier zufällig auf "Die Ohnmacht der Allmächtigen" von Jens Reich....in Zeit online.

Zu den Merkwürdigkeiten des Herbstes 89 gehörte, daß die Nomenklatura der DDR nahezu widerstandslos die Position räumte Der größere Teil war offenbar wie gelähmt und unternahm gar nichts. Ein kleiner Teil versuchte hektisch, mit der Registrierkasse durchzubrennen: Eilig wurden allerlei Unternehmen und Stiftungen mit volkseigenen Geldern gegründet, Immobilien überschrieben, Nummernkonten eröffnet und gefüllt, Abfindungen gezahlt – die Kader suchten den schnellen Weg in den Kapitalismus, die politische Macht und die eigene Uberzeugung wurden fahrengelassen.

Ein anderer kleiner Teil kam von seinen Überzeugungen nicht so einfach los. Man versuchte Reformprojekte oder schloß sich der Partei des Demokratischen Sozialismus an: Wo nicht Nostalgie das Motiv war, mag es sogar etwas wie Befreiung gewesen sein, endlich vom Sozialismus träumen zu dürfen, ohne ständig mit der Nase in den realsozialistischen Unrat gestoßen zu werden.

Der geringe politische Widerstand überrascht um so mehr, als die herrschende Klasse keineswegs ein durch lange Machtausübung ausgehöhltes Ancien régime war. Die DDR-Nomenklatura hatte sich in einem rasanten Ausbildungs- und Rekrutierungsprozeß in den sechziger und siebziger Jahren formiert....

Alle Vorkehrungen waren getroffen, die „Machtfrage“ (wie die Redewendung hieß) schien ein für allemal entschieden, der Sozialismus auf deutschem Boden wähnte sich unerschütterlich. Dem „Klassenfeind“ waren doch alle Revisionsversuche mißglückt, er war auf den Weg der friedlichen Koexistenz gezwungen worden. So weit die Außendarstellung der Herrschenden.

Warum also haben die Herrschenden im Herbst 1989 nicht eine andere Strategie gewählt? Sie hatten ja Handlungsmacht. Und die DDR hatte von ihrer exponierten Lage nicht nur Nachteile.

Weiter...:
http://www.zeit.de/1994/44/die-ohnmacht ... maechtigen

AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84745
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Warum die Nomenklatura der DDR nahezu widerstandslos aufgab

Beitragvon Volker Zottmann » 20. Oktober 2016, 19:33

Statistiken habe ich nicht zur Hand.
Doch habe ich an einer Stelle des Staatsapparates auf Bezirksebene (wo ist egal) soviel Kenntnis erlangt, dass ich sagen kann, dass ältere Genossen durch ihre ärztlichen Betreuer reihenweise und ruck zuck Invalidenrentner wurden. Ab sofort gab es Rente und die war ja wesentlch komfortabler nach dem Zusammenschluss. Für die war es zumindest kein grauenhafter "Anschluss".

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Warum die Nomenklatura der DDR nahezu widerstandslos aufgab

Beitragvon Olaf Sch. » 21. Oktober 2016, 09:24

weil alle wussten, das die DDR wirtschaftlich am Ende war. Durch den Schalck-Kohl Vertrag war ja auch für alle gesorgt. ;)
Olaf Sch.
 

Re: Warum die Nomenklatura der DDR nahezu widerstandslos aufgab

Beitragvon Danny_1000 » 21. Oktober 2016, 13:46

AkkuGK1 hat geschrieben:weil alle wussten, das die DDR wirtschaftlich am Ende war. Durch den Schalck-Kohl Vertrag war ja auch für alle gesorgt. ;)

Dass große Teile der bundesrepublikanischen Obrigkeit im damaligen Bonn Herrn Schalk insgeheim sehr viel Wohlwollen entgegenbrachten, ist mir bekannt. Aber von einem Vertrag zwischen Helmut Kohl und Herrn Schalk… habe ich da etwas verpasst ?

P.AS.: Ansonsten finde ich die Analyse von Jens Reich aus dem Jahr 1994 - den damaligen Erkenntnissen entsprechend - schon ganz interessant. Seine Rollenverteilung der einzelnen osteuropäischen Staaten im Kontext mit den Geschehnissen in der DDR im Umwälzungsprozess würde ich so aber nicht teilen.

Danny
Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben
dafür einsetzen, dass du es sagen darfst !
(Evelyn Beatrice Hall 1868; † nach 1939)
Benutzeravatar
Danny_1000
Grenztruppen
Grenztruppen
 
Beiträge: 2784
Registriert: 24. April 2010, 19:06

Re: Warum die Nomenklatura der DDR nahezu widerstandslos aufgab

Beitragvon Olaf Sch. » 21. Oktober 2016, 14:58

da werden wir die Wahrheit sowieso nie erfahren...

bekannt ist da nichts...
Olaf Sch.
 

Re: Warum die Nomenklatura der DDR nahezu widerstandslos aufgab

Beitragvon Spartacus » 21. Oktober 2016, 18:15

Woher weißt du es dann, Akku ? [flash]

Sparta


Ich bin stolz darauf, kein Smartdingsbums zu besitzen.
Nicht Deutschland schafft sich ab, sondern Deutschland schaltet sich ab.
Habeck und Baerbock in die Produktion. Die Grünen sind eine fortschrittsfeindliche Sekte.



Benutzeravatar
Spartacus
 
Beiträge: 25872
Bilder: 0
Registriert: 28. März 2013, 19:01
Wohnort: Bayern

Re: Warum die Nomenklatura der DDR nahezu widerstandslos aufgab

Beitragvon augenzeuge » 21. Oktober 2016, 18:23

Haben sich denn Modrow oder Krenz nie zu dieser Frage geäußert? Die müssten es ja wissen. [flash]
AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84745
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Warum die Nomenklatura der DDR nahezu widerstandslos aufgab

Beitragvon Interessierter » 28. Oktober 2016, 07:58

Als Walter Ulbricht die Nomenklatura erfand

Das Jahrzehnt, das mit dem Bau der Mauer am 13. August 1961 begann und mit Walter Ulbrichts Entmachtung am 3. Mai 1971 endete, war für ungezählte DDR-Bürger eine bittere Enttäuschung ihrer Lebenspläne. Sie mussten erkennen, dass die Versiegelung der DDR gegenüber dem anderen Teil Deutschlands und dem Westen insgesamt nunmehr wasserdicht und scheinbar endgültig war.

Der Massentourismus von DDR-Bürgern in die osteuropäischen sozialistischen Länder entwickelte sich erst in den Siebzigerjahren. Es war ohnehin nur ein schwacher Trost, ebenso wie die Verwandten- und Touristenbesuche aus dem Westen, für die die Bundesrepublik beharrlich kämpfte.
Eine melancholische Grundstimmung

Jeder Westkontakt brachte zudem neben der Freude und dem Interesse auch die Vergegenwärtigung, dass man von allem Faszinierenden, was man in der Welt erleben konnte, abgeschnitten war und nur übers Hörensagen und später dank der blassen Pixeln des Westfernsehens davon erfuhr. Es war ein bitteres Jahrzehnt , das eine melancholische Grundstimmung erzeugte, das Gefühl, dass man wie ein Vogel im Käfig saß und die Welt nur durch die Gitter sah.

Diese Bluesstimmung war natürlich nicht ständig aktuell und nicht vordergründig präsent. Selbstverständlich lebten die von der Welt Abgeschnittenen ihr Leben, gründeten Familien, feierten Feste, strebten im Urlaub an die Ostsee oder ins Mittelgebirge und bildeten Freundeskreise und Arbeits„kollektive“, kämpften um eine Wohnung und ihre Möblierung, sparten auf Kühlschrank, Fernseher und später auf ein Auto.

Ihre Antwort auf die von oben verordnete Isolation von der Welt, in der damals die Globalisierung einsetzte, war der Bau von inneren Schneckenhäusern der privaten Kreise, die Wochenendkultur auf einem Grundstück und die Gestaltung der Freizeit. Man las die Zeitung nur wegen des Lokalteils und des Sportes, machte die Ohren zu, wenn sie auf dem Arbeitsplatz mit propagandistischem „Rotlicht“ bestrahlt wurden, legte die notwendigen Lippenbekenntnisse ab und richtete sich irgendwie ein.

Die Knappheit an materiellen und geistigen Gütern der Weltkultur steigerte ihre Attraktion mehr, als den Machthabern des SED-Staates lieb sein konnte. Es bildeten sich die Erwartungshaltungen und Hoffnungen zunächst noch zögernd, später deutlich heraus, die dann beim Sturm auf die materiellen und geistigen Angebote des Westens in den Jahren 1989/90 ihren Ausdruck fanden.

Das Jahrzehnt der Sechziger war für die DDR das Jahrzehnt, in dem die Machthaber entgegen den enttäuschten Erwartungen nicht auf das Volk zugingen und ihm Freiheiten anboten, sondern stattdessen eine Herrschafts- und Dienstklasse (eine „Nomenklatura“) aufbauten, von der sie sich die Sicherung der Machtverhältnisse bis ins Jahr 2080 versprachen (Honeckers Ankündigung für die Dauer der Mauer) – eine Erwartung, die dann enttäuscht wurde, unter anderem, weil auch die Nomenklatura nicht mehr an „ihr“ System glaubte und die Macht fahren ließ. Das allerdings lag in den Sechzigern noch in weiter Ferne.

https://www.welt.de/kultur/history/arti ... rfand.html

Wie die Geschichte zeigt, irrten da die Machthaber gewaltig. Von wegen, die Macht sei bis 2080 gesichert.. [flash]
Interessierter
 

Re: Warum die Nomenklatura der DDR nahezu widerstandslos aufgab

Beitragvon Nostalgiker » 28. Oktober 2016, 08:16

So so, die 'Nomenklatura' ist eine Erfindung von Walter Ulbricht ..........
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
Benutzeravatar
Nostalgiker
 
Beiträge: 13707
Registriert: 28. August 2012, 12:36

Re: Warum die Nomenklatura der DDR nahezu widerstandslos aufgab

Beitragvon pentium » 28. Oktober 2016, 09:01

"Wer hat's erfunden?"

Sicher hat Walter Ulbricht die Nomenklatura nicht erfunden. Außerdem bezieht sich der Beitrag von weltn24 auf ein Buch von Stefan Wolle.
Zitat:
Stefan Wolle ist ein Historiker , der auch in der DDR bereits in diesem Beruf arbeitete und der nach 1990 eine Reihe von wissenschaftlichen Publikationen zur DDR-Geschichte vorgelegt hat. Er hat in der Stiftung für die Aufarbeitung der DDR-Diktatur sowie im Forschungsverbund SED-Staat Projekte bearbeitet und ist gegenwärtig wissenschaftlicher Leiter des DDR-Museums in Berlin , das sich großen Erfolges und Zuspruchs erfreut.

Zitat:
Stefan Wolles Buch ist offensichtlich ein Memoirenband, obwohl er auf sein eigenes konkretes Leben, auf seine Kindheit und Jugend in diesem Jahrzehnt der DDR, nur an ganz wenigen Stellen anspielt. Mit vielfältigen Facetten beschreibt er das Alltagsleben in der DDR, bleibt aber gleichzeitig Historiker, indem er alles, was er schildert, belegt. Das Buch ist ein Zwitter, Alltag und politische Herrschaft, eigenes Leben und historische Analyse, politische Theorie und Beschreibung der Kultur, der Widerspruch zwischen Erleben und sozialgeschichtlicher Konstruktion sind vermischt....

pentium

PS. Wie wäre es eigentlich mal mit einem Erklärbär: Was ist eigentlich diese Nomenklatura?
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 45522
Bilder: 133
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: Warum die Nomenklatura der DDR nahezu widerstandslos aufgab

Beitragvon Nostalgiker » 28. Oktober 2016, 09:09

Dann könnte sich der Artikel auf "Aufbruch in die Stagnation. Die DDR in den sechziger Jahren." von Stefan Wolle stützen oder auf "Aufbruch nach Utopia: Alltag und Herrschaft in der DDR 1961–1971." Letzteres wegen der biografischen Anspielungen ......
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
Benutzeravatar
Nostalgiker
 
Beiträge: 13707
Registriert: 28. August 2012, 12:36

Re: Warum die Nomenklatura der DDR nahezu widerstandslos aufgab

Beitragvon pentium » 28. Oktober 2016, 09:38

Nostalgiker hat geschrieben:Dann könnte sich der Artikel auf "Aufbruch in die Stagnation. Die DDR in den sechziger Jahren." von Stefan Wolle stützen oder auf "Aufbruch nach Utopia: Alltag und Herrschaft in der DDR 1961–1971." Letzteres wegen der biografischen Anspielungen ......


Stefan Wolle: Aufbruch nach Utopia
http://www.sehepunkte.de/2011/09/19786.html

pentium
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 45522
Bilder: 133
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: Warum die Nomenklatura der DDR nahezu widerstandslos aufgab

Beitragvon Olaf Sch. » 28. Oktober 2016, 09:39

hierzu Wiki:

Der Begriff Nomenklatura bezeichnet im westlichen Sprachgebrauch in sozialistischen Ländern zum einen ein Verzeichnis aller Führungspositionen in Partei, Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft. Dieses Verzeichnis ist ein Instrument der langfristigen Personalplanung im Rahmen der für kommunistische Herrschaftssysteme typischen Kaderpolitik.[1] Andererseits bezeichnete der Begriff Nomenklatura auch die Gesamtheit der Personen, welche diese wichtigen Führungspositionen innehatten, also die Eliten.
Olaf Sch.
 

Re: Warum die Nomenklatura der DDR nahezu widerstandslos aufgab

Beitragvon Interessierter » 28. Oktober 2016, 09:52

von Nostalgiker » 28. Oktober 2016, 10:09
Dann könnte sich der Artikel auf "Aufbruch in die Stagnation. Die DDR in den sechziger Jahren." von Stefan Wolle stützen oder auf "Aufbruch nach Utopia:


Du scheinst ja tatsächlich nicht mehr alles mitzukriegen, denn der Titel des Buches wurde bereits im von mir eingestellten Beitrag genannt. [wink]
Interessierter
 

Re: Warum die Nomenklatura der DDR nahezu widerstandslos aufgab

Beitragvon Nostalgiker » 28. Oktober 2016, 10:52

Interessierter hat geschrieben:
von Nostalgiker » 28. Oktober 2016, 10:09
Dann könnte sich der Artikel auf "Aufbruch in die Stagnation. Die DDR in den sechziger Jahren." von Stefan Wolle stützen oder auf "Aufbruch nach Utopia:


Du scheinst ja tatsächlich nicht mehr alles mitzukriegen, denn der Titel des Buches wurde bereits im von mir eingestellten Beitrag genannt. [wink]


Das liegt bestimmt am Alter. Da weißt du selbst am besten Bescheid denn wie oft stellst du im Abstand von wenigen Monaten den gleichen Link, nur unter anderer Überschrift, hier ein.
Kehre vor deiner eigenen Tür bevor du dich anmasst sich über Andere lustig zu machen.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
Benutzeravatar
Nostalgiker
 
Beiträge: 13707
Registriert: 28. August 2012, 12:36

Re: Warum die Nomenklatura der DDR nahezu widerstandslos aufgab

Beitragvon Interessierter » 28. Oktober 2016, 11:35

Kann Dir ja nicht passieren, da Du keine Themen eröffnest, sondern der ausschließliche Sinn Deiner Anwesenheit im Forum darin besteht, andere User (oft verbunden mit persönlichen Angriffen ) zu kritisieren... [grins]
Interessierter
 

Re: Warum die Nomenklatura der DDR nahezu widerstandslos aufgab

Beitragvon SkinnyTrucky » 28. Oktober 2016, 13:04

Interessierter hat geschrieben:Kann Dir ja nicht passieren, da Du keine Themen eröffnest, sondern der ausschließliche Sinn Deiner Anwesenheit im Forum darin besteht, andere User (oft verbunden mit persönlichen Angriffen ) zu kritisieren... [grins]


Hahahaha, ja Wilfried....da fraacht man sich af, hat den jemand gerufen oder kam der von selber wieder angeschissen.... [shocked] [denken]


groetjes

Mara
Wenn es heute noch Menschen gibt, die die DDR verklären wollen, kann das nur damit zusammenhängen, dass träumen schöner ist als denken.... (Burkhart Veigel) Bild
Benutzeravatar
SkinnyTrucky
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 9270
Bilder: 73
Registriert: 25. April 2010, 20:07
Wohnort: at the dutch mountains

Re: Warum die Nomenklatura der DDR nahezu widerstandslos aufgab

Beitragvon Nostalgiker » 28. Oktober 2016, 15:22

SkinnyTrucky hat geschrieben:

Hahahaha, ja Wilfried....da fraacht man sich af, hat den jemand gerufen oder kam der von selber wieder angeschissen.... [shocked] [denken]


groetjes

Mara


Wie immer Mara lebt du deine Hang zum ordinären Anbiedern aus .......
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
Benutzeravatar
Nostalgiker
 
Beiträge: 13707
Registriert: 28. August 2012, 12:36

Re: Warum die Nomenklatura der DDR nahezu widerstandslos aufgab

Beitragvon SkinnyTrucky » 28. Oktober 2016, 15:41

Hab ich von dir gelernt, NT (NosTho).... [grins]


groetjes

Mara.... [hallo]
Wenn es heute noch Menschen gibt, die die DDR verklären wollen, kann das nur damit zusammenhängen, dass träumen schöner ist als denken.... (Burkhart Veigel) Bild
Benutzeravatar
SkinnyTrucky
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 9270
Bilder: 73
Registriert: 25. April 2010, 20:07
Wohnort: at the dutch mountains

Re: Warum die Nomenklatura der DDR nahezu widerstandslos aufgab

Beitragvon Nostalgiker » 28. Oktober 2016, 15:49

SkinnyTrucky hat geschrieben:Hab ich von dir gelernt, NT (NosTho).... [grins]


groetjes

Mara.... [hallo]


ich sag es doch ......
Wie es scheint weißt du um die Bedeutung des Wortes 'anbiedern' nicht denn sonst wäre dir dieser peinliche Lapsus nicht passiert.
Ja, ja ich biedere mich an, besonders bei wosch und dem Interessierten ........
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
Benutzeravatar
Nostalgiker
 
Beiträge: 13707
Registriert: 28. August 2012, 12:36

Re: Warum die Nomenklatura der DDR nahezu widerstandslos aufgab

Beitragvon SkinnyTrucky » 28. Oktober 2016, 15:52

Naja, du scheinst jedenfalls nich ohne sie zu können, nech.... [ich auch] [denken]


[hallo]
Wenn es heute noch Menschen gibt, die die DDR verklären wollen, kann das nur damit zusammenhängen, dass träumen schöner ist als denken.... (Burkhart Veigel) Bild
Benutzeravatar
SkinnyTrucky
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 9270
Bilder: 73
Registriert: 25. April 2010, 20:07
Wohnort: at the dutch mountains

Re: Warum die Nomenklatura der DDR nahezu widerstandslos aufgab

Beitragvon Nostalgiker » 28. Oktober 2016, 15:58

SkinnyTrucky hat geschrieben:Naja, du scheinst jedenfalls nich ohne sie zu können, nech.... [ich auch] [denken]


[hallo]


So wird es wohl sein du weise Frau
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
Benutzeravatar
Nostalgiker
 
Beiträge: 13707
Registriert: 28. August 2012, 12:36

Re: Warum die Nomenklatura der DDR nahezu widerstandslos aufgab

Beitragvon Interessierter » 1. November 2016, 10:34

Korruption und Amtsmissbrauch: Die geheime Waldsiedlung Wandlitz und die Privilegien der DDR-NOMENKLATURA

In seinem langen Leben war Willi Stoph (1914 bis 1999) Maurer, Stabsgefreiter der großdeutschen Wehrmacht, Armeegeneral der Nationalen Volksarmee, Vorsitzender des Ministerrats und des Staatsrates der DDR und - so lange er sich zurückerinnern konnte - Kommunist. Als solcher kämpfte er seit seinem 14. Lebensjahr unverdrossen für die Gleichheit aller Menschen.

Ebenso wie Frau Dr. iuris publici et rerum cameralium Rosa Luxemburg war Stoph, der die KP-Gründerin gern zitierte, für die "Abschaffung aller Standesunterschiede, Orden und Titel", jedenfalls prinzipiell und als Kommunist. Als "führender Repräsentant" der Deutschen Demokratischen Republik, als jahrzehntelanges Mitglied ihrer "Partei- und Staatsführung" sowie als General sah er die Dinge naturgemäß anders.

Sein Wohnhaus in der geheimen Waldsiedlung Wandlitz, wo 20 der 26 Mitglieder des Politbüros der SED und ihre Familien lebten, war das größte und schönste, jedenfalls vergleichsweise. Es hatte einen separaten Swimmingpool, einen Anbau für die Haushälterin, und draußen im gepflegten Garten kultivierte ein fleißiger Akademiker Grünzeug und Gemüse. Willi Stoph mochte das.

Mit seinen Nachbarn, den anderen führenden Repräsentanten wie Honecker, Mielke, Krenz und Schabowski hatte der griesgrämige Genosse wenig im Sinn. Am liebsten weilte er in seinem Jagdhaus mit Gärtnerei bei Speck an der Müritz. Das mecklenburgische Domizil hatte 8,35 Millionen Mark gekostet, nicht gerechnet den zwei Kilometer langen, eigens gegrabenen Wasserweg von der Müritz zum Specker See. Er erleichterte dem Weidmann die Anfahrt in sein Jagdrevier.

Stophs Wochenend-Datsche im Grünen hatte neun Garagen und bot jeglichen Komfort, der für West-Mark zu haben war. Auch die anderen Politbürokraten mussten sich nicht mit Plaste und Elaste aus Schkopau herumärgern.

Wer zur "Nomenklatura" gehörte - so nannte man die hauptberuflichen höheren Partei- und Regierungsfunktionäre, alles in allem mehr als 3000 Menschen -, der wohnte vergleichsweise herrschaftlich, hatte zusätzlich ein Wochenendhaus am See, fuhr zuverlässige West-Autos (Mazda, Citroën und Volvo), ernährte sich und die Seinen aus "Sonderläden", importierte auch die Medikamente vom Klassenfeind. Je höher der Rang, desto westlicher das Leben.

In Wandlitz stammte nicht mal das Knäckebrot aus der DDR. Der alte Erich Honecker bezog seine taillierten Anzüge aus dem West-Berliner KaDeWe, die Softpornos von Beate Uhse und die Jagdwagen von Daimler-Benz und Range Rover; Honecker hatte vier. Der schönste war für 290 000 West-Mark aufgehübscht worden.

Den vollständigen Beitrag kann man hier finden:
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-15118822.html

Und das alles, obwohl man Milliarden vom Klassenfeind benötigte, um seine Schuldentilgungen bedienen zu können.... [bloed]
Interessierter
 

Re: Warum die Nomenklatura der DDR nahezu widerstandslos aufgab

Beitragvon Beethoven » 1. November 2016, 17:07

Nun, das in der Waldsiedlung zu Wandlitz eine hellere Sonne schien, als im Rest der Deutschen Demokratischen Republik ist hinlänglich bekannt und als das Volk, so auch ich, davon erfuhr, war es empört darüber.

Elf/99 brachte ja seinerzeit mal einen längeren Beitrag zu Wandlitz. Z.B. diesen hier

https://www.youtube.com/watch?v=YCXAKksTXTE

Ich kann mich an einen anderen Beitrag erinnern, wo gesagt wurde, "dass der Luxus den man in Wandlitz findet, jeder deutsche Werkmeister (gemeint war ein Werkmeister aus den alten Bundesländern) ebenfalls in seinem Eigenheim hatte und sogar noch luxuriöser lebt." (sinngemäß)

Na ja, der Beitrag den der sich "Interessierter" Nennende eingesetzt hat, ist im Kern schon war jedoch, wie so oft, schlecht recherchiert oder bewußt in einigen Aussagen gelogen. So war W. Stoph niemals Armeegeneral, Mercedes oder Range Rover gehörten nicht zum Fuhrpark. Gefahren wurden neben den Autos aus dem sozialistischen Wirtschaftssystem, Volvo und Citroën. Es gab einen gepanzerten Renault im Fuhrpark.

Und Gisy hat nach seiner Berufsausbildung Jura studiert. Und viele andere Mitglieder des Politbüros hatten studiert. Was soll also diese Aussage über die Berufe? Und so gibt es noch einige Unwahrheiten in dem Beitrag. Da dieser aber nun 27 Jahre alt ist und ganz sicher im Zorn oder wenigstens in Empörung geschrieben ist, soll es mal unbewertet bleiben. Das die Journalie in diesem Land es mit der Wahrheit nicht so genau nimmt, ist ja nun nicht neu.

Gruß
Die größten Vorteile im Leben überhaupt wie in der Gesellschaft hat ein gebildeter Soldat. J. W. v. Goethe

Das Gesetz ändert sich, die Gesinnung nicht.
Benutzeravatar
Beethoven
 
Beiträge: 4291
Bilder: 0
Registriert: 6. August 2014, 08:27

Re: Warum die Nomenklatura der DDR nahezu widerstandslos aufgab

Beitragvon Olaf Sch. » 1. November 2016, 17:16

bei seinen Staatsjagden in den 80ern fuhr Erich einen Suzuki Geländewagen...
Olaf Sch.
 

Re: Warum die Nomenklatura der DDR nahezu widerstandslos aufgab

Beitragvon Interessierter » 1. November 2016, 17:42

Zitat Beethoven:
Mercedes oder Range Rover gehörten nicht zum Fuhrpark. Gefahren wurden neben den Autos aus dem sozialistischen Wirtschaftssystem, Volvo und Citroën. Es gab einen gepanzerten Renault im Fuhrpark.


Schon erstaunlich, was Du über den Fuhrpark dieser Herren vorgibst zu wissen.. [flash]

In diesem Range Rover ging Honecker auf Jagd

Einst war dieses Gefährt ein normaler Range Rover mit 3,5 Litern Hubraum und 132 PS. Erich Honecker ließ ihn 1985 in Westberlin für 69.000 DM kaufen. Dort ließ er den Wagen auch zum Cabrio umbauen für rund 295.000 DM.

Die Fotos dazu gibt es hier:
http://images.google.de/imgres?imgurl=h ... 6&biw=1280
Interessierter
 

Re: Warum die Nomenklatura der DDR nahezu widerstandslos aufgab

Beitragvon Huf » 1. November 2016, 20:40

Die Frage im o.a. Thread wurde in den letzten 25 Jahren immer mal wieder diskutiert, natürlich auch die privilegierte Wandlitz-Siedlung....
Der geneigte Leser erkennt schon in den zuvor geschriebenen Beiträgen bzw. Einlassungen, wohin die "Reise" geht...

Wenn auch heute milde belächelt, so war doch das Erscheinungsbild jener Siedlung weit weg vom "Standard in der DDR", der Vergleich mit dem Werksmeister aus der "alten BRD" ist hinkend, weil den Standard kannte keiner in der DDR [laugh]

Aber zur Kernfrage (s.o.): Es ist davon auszugehen, dass im Jahre 1989 zumindest den landes- und bezirksweiten Führungskräften der SED bekannt war, dass bezugnehmend auf die lauter werdenden Unmutsbekundungen der DDR-Bevölkerung die Streitkräfte der UdSSR, die GSSD, nicht militärisch in die innenpolitische Situation der DDR eingreifen würden.

Oft schrieb ich es schon mit Wonne, die ganze Riege hatte den Frack voll, einfach den Frack voll, da können heute soviele Stasis und noch glühende Eiferer des damaligen Systems Waffensysteme der NVA und der BePo aufzählen, die SED-Bonzen sind mit eingeklemmten Schwanz abgetaucht, es gab sogar Suicide, was ich ehrlich bedauere, denn diese Selbstmörder hatten sofort erkannt, wie sehr sie doppelt und dreifach jahrzehntelang von ihrer SED missbraucht worden sind!!!

Und Ihr heutigen Geiferer des alten verruchten Systems, Ihr Unruhestifter im Geiste, Ihr Widersacher der deutschen Einheit, gleichwohl Ihr das Brot unseres Vaterlandes fresst, verachtet sollt Ihr sein!

Huf [hallo]
Huf
 

Re: Warum die Nomenklatura der DDR nahezu widerstandslos aufgab

Beitragvon Nostalgiker » 1. November 2016, 22:17

Huf hat geschrieben:

Und Ihr heutigen Geiferer des alten verruchten Systems, Ihr Unruhestifter im Geiste, Ihr Widersacher der deutschen Einheit, gleichwohl Ihr das Brot unseres Vaterlandes fresst, verachtet sollt Ihr sein!

Huf [hallo]


Immer noch alles fit im Schritt?
Drehst ja mal wieder mit deinen heutigen Beiträgen zu Höchstformen aus den geistigen Niederungen auf ......
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
Benutzeravatar
Nostalgiker
 
Beiträge: 13707
Registriert: 28. August 2012, 12:36

Re: Warum die Nomenklatura der DDR nahezu widerstandslos aufgab

Beitragvon Volker Zottmann » 1. November 2016, 22:56

Da siehste mal Thother Nostalgiker,
dass man nicht mal Berufsverbot brauchte , um zu solchem logischen Schluss zu kommen.
Das unterscheidet eben Teile des Forums. Mir gefallen die heroischen Schlussworte vom Huf außerordentlich, aus vollem ehrlichen Herzen geschrieben.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Warum die Nomenklatura der DDR nahezu widerstandslos aufgab

Beitragvon Nostalgiker » 1. November 2016, 23:00

Du scheinst nicht zu wissen was unter Logik zu verstehen ist ......

Und das dir solch Gossenjargon gefällt und liegt verwundert mich nicht.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
Benutzeravatar
Nostalgiker
 
Beiträge: 13707
Registriert: 28. August 2012, 12:36

Nächste

Zurück zu Ostblock im Wandel

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast