Die Schlussakte von Helsinki-Anspruch und Wirklichkeit in der DDR

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Re: Die Schlussakte von Helsinki-Anspruch und Wirklichkeit in der DDR

Beitragvon augenzeuge » 2. August 2015, 12:04

Volker Zottmann hat geschrieben:Nicht ganz Augenzeuge. Die Helsinkiakte hat sehr wohl damit zu tun.
Erst dadurch wurde doch tröpfchenweise die Grenze geöffnet. Einzeln, mit Geiseln in der Heimat, durften Erste reisen... Es wurden mehr...
Und was ursprünglich als Ventil gedacht war, entpuppte sich dann als Bumerang. Diese "großzügigen Reiseerleichterungen" schürten doch immer größere Unzufriedenheit, immer mehr menschliche Begehrlichkeiten. Die haben letztlich den Topf "DDR" schneller brodeln lassen.

Gruß Volker


Naja, ich sehe das etwas anders, auch wenn ich dir in den letzten beiden Sätzen voll zustimme. Die Akte von Helsinki war m.E. nicht ursächlich für die Reiseerleichterungen verantwortlich....sie enthielt nur Absichtserklärungen.

Aber ich bleib dabei, ein Putin hätte die Situation am 9.11.89 korrigiert.

AZ
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Re: Die Schlussakte von Helsinki-Anspruch und Wirklichkeit in der DDR

Beitragvon Danny_1000 » 2. August 2015, 14:51

augenzeuge hat geschrieben:....Aber ich bleib dabei, ein Putin hätte die Situation am 9.11.89 korrigiert.

AZ

…und der olle Adenauer, der ja lieber ein halbes Deutschland ganz als ein ganzes Deutschland nur halb wollte, hätte dem Honecker- Regime vermutlich Milliarden gezahlt, um die Mauer wieder zu schließen ! [laugh] [laugh] [laugh]

Gruß
Danny
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Re: Die Schlussakte von Helsinki-Anspruch und Wirklichkeit in der DDR

Beitragvon Interessierter » 2. August 2015, 15:34

Hätte - Hätte - Fahrradkette ! Weder Putin noch Adenauer waren " dran ". Es zählen nur die Dinge, die dann im ganzen Ostblock abgelaufen sind.

Wie im Artikel zu lesen ist, haben die Kommunisten die Sprengkraft der Schlussakte von Helsinki völlig falsch eingeschätzt.
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Re: Die Schlussakte von Helsinki-Anspruch und Wirklichkeit in der DDR

Beitragvon Nostalgiker » 2. August 2015, 16:26

Kann man sich unter den Wünschelrutengängern, Kristallkugelbesitzern, Kaffeesatzlesern und Pendlern langsam mal einigen was nun zum "Untergang" und/oder Scheitern des moskowiter Sozialismusmodells geführt hat .....
Bestimmt kommt irgendwann so'n ganz Schlauer und macht es am Wetter und Klima fest ......

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Re: Die Schlussakte von Helsinki-Anspruch und Wirklichkeit in der DDR

Beitragvon augenzeuge » 2. August 2015, 18:56

Danny_1000 hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:....Aber ich bleib dabei, ein Putin hätte die Situation am 9.11.89 korrigiert.

AZ

…und der olle Adenauer, der ja lieber ein halbes Deutschland ganz als ein ganzes Deutschland nur halb wollte....
Danny


Du musst nicht versuchen, hier bewusst falsch zu interpretieren, Danny. Adenauer wusste, ein freies Halbes ist besser als ein unfreies Ganzes. Und der Mann hatte recht. Damit hielt er die im Grundgesetz verankerte Möglichkeit des Anschlusses offen. Ohne diese Freiheit, ohne die Sicherheit in der Nato, hätte sich der andere Teil nie anschließen können. Der Mann war weiter und erfahrener als viele Politiker. Deshalb bekam er auch die ganze Propagandaseite ab, die bei einigen immer noch Spuren hinterlassen hat.... [wink]

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Re: Die Schlussakte von Helsinki-Anspruch und Wirklichkeit in der DDR

Beitragvon Nostalgiker » 2. August 2015, 20:24

Das "freie Halbe" ist doch aus heutiger Sicht ein Witz.
Dadurch das sich Adenauer und seine Clique unter die Fuchtel von Onkel Sam begab, genauso wie sich die Gruppe Ulbricht unter die Fuchtel von väterchen Stalin, hat er doch jegliche eigenständige Entwicklung von Deutschland auf einem eigenen Weg aufgegeben. Deutschland West übernahm das "Demokratie" Modell der USA, Deutschland Ost das Sozialismusmodell Moskauer Prägung.
Nachdem der Ost Bezug für Deutschland wegfiel benimmt sich Onkel Sam in Deutschland wie ein ungehobelter Klotz in der eigenen Wohnung. Souveränität, Eigenstaatlichkeit von Deutschland? Was soll der Scheiß ....
Das schlimme an der ganzen Sache ist nicht wie die USA auftreten sondern das Deutschland als Staat kuscht und die Politik etwas von unzerbrüchlicher Freundschaft faselt.
Ein Wunder das es noch keine Pflichtgesellschaft 'DAF' gibt in der jeder Deutscher ab 16 Mitglied sein muß.

Hatten wir alles in der DDR schonmal, nur damals hieß der Verein DSF ......


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Re: Die Schlussakte von Helsinki-Anspruch und Wirklichkeit in der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 2. August 2015, 21:12

Das T-Shirt hat mir sofort gefallen, natürlich zum symbolischen überreichen...
Ist schon komisch, wann mir solche Gedanken kommen.... [flash]

Gruß Volker
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Re: Die Schlussakte von Helsinki-Anspruch und Wirklichkeit in der DDR

Beitragvon augenzeuge » 2. August 2015, 21:15

Schönes Shirt! [super]

Aber hör mal, es kann nicht sein, das du weißt, wer das wirklich verdient hat... [flash]
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Re: Die Schlussakte von Helsinki-Anspruch und Wirklichkeit in der DDR

Beitragvon Edelknabe » 3. August 2015, 07:39

Schlussakte was? Ich brauchte doch keine Schlussakte, damals, im ganz alltäglichen Leben im Ländle DDR. Für was denn Leute, für was denn? Das muss mir mal einer gut erklären?

Rainer-Maria und Volker, du siehst auf dem Foto aus wie so ein altes Männermodell als Pausenclown HAAAAAAAAAAAAA
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Re: Die Schlussakte von Helsinki-Anspruch und Wirklichkeit in der DDR

Beitragvon augenzeuge » 3. August 2015, 07:45

Edelknabe hat geschrieben:Schlussakte was? Ich brauchte doch keine Schlussakte, damals, im ganz alltäglichen Leben im Ländle DDR.


So war es ja nun auch nicht. Oder willst du sagen, man hat ein Drama vor der Unterzeichnung um etwas gemacht, was keiner brauchte?

Es ist schon richtig, viele Menschen in der DDR sahen in Helsinki einen großen Hoffnungsschimmer und sie erwarteten auch mehr als unterschrieben war. Außer dem Edelknaben natürlich. [grins] AZ
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Re: Die Schlussakte von Helsinki-Anspruch und Wirklichkeit in der DDR

Beitragvon Interessierter » 5. August 2015, 09:33

Im Korb Drei lag die Freiheit

so titelt am 04.08.2015 die Berliner Morgenpost und wundert sich darüber, dass die KSZE-Schlussakte am 40. Jahrestag kaum gewürdigt wird (ich wundere mich auch).

Unter dem Aufmacher
Zur KSZE-Schlussakte von Helsinki vor 40 Jahren und deren Spätfolgen

schreibt die Morgenpost weiter, Zitat:
„War es einst üblich, bedeutsame historische Ereignisse oder Persönlichkeiten, die Geschichte geschrieben haben, in gebührendem zeitlichen Abstand von 25 oder 50 Jahren zu würdigen, scheint es mittlerweile gar nicht schnell zu gehen, um nach fünf, zehn oder auch 20 Jahren runde Erinnerungsartikel oder Gedenksendungen zu produzieren. Um so erstaunlicher, dass eine die Nachkriegszeit in Europa grundlegend verändernde Vereinbarung zwischen West und Ost vor nunmehr 40 Jahren kaum gewürdigt wird und damit in Vergessenheit zu geraten droht.“

Und der Artikel endet mit, Zitat:
„Auch 40 Jahre mögen kein rundes Erinnerungsdatum sein. Dennoch haben jene Tage im August 1975 mehr öffentliche Würdigung verdient. Ohne die Akte von Helsinki könnten wir am 3. Oktober möglicherweise kein Vierteljahrhundert deutsche Einheit feiern.“


Eben deshalb war von der Bundeskanzlerin und dem Bundespräsidenten, die der KSZE insbesondere die deutsche Einheit und dieser letztlich ihre Positionen zu verdanken haben, so etwas wie Demut gegenüber diesem historischen Tag im August 1975 zu erwarten gewesen. Aber Öffentlichkeit hierzu? Fehlanzeige! Da kann man den Schlußsatz in der Berliner Morgenpost nur dreimal unterstrichen und in Großbuchstaben geschrieben weiterreichen.

http://f3.webmart.de/f.cfm?id=2165073&r ... 93329&pg=1

oder auch hier:

http://www.morgenpost.de/politik/articl ... iheit.html
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Re: Die Schlussakte von Helsinki-Anspruch und Wirklichkeit in der DDR

Beitragvon Interessierter » 5. Januar 2021, 08:45

Kritische Reaktionen von SED-Mitgliedern, auf die Umsetzung der KSZE-Beschlüsse von Helsinki

Die interessanten Dokumente dazu, findet man hier:
https://www.stasi-mediathek.de/medien/k ... blatt/200/
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Re: Die Schlussakte von Helsinki-Anspruch und Wirklichkeit in der DDR

Beitragvon augenzeuge » 5. Januar 2021, 09:10

Interessierter hat geschrieben:Kritische Reaktionen von SED-Mitgliedern, auf die Umsetzung der KSZE-Beschlüsse von Helsinki

Die interessanten Dokumente dazu, findet man hier:
https://www.stasi-mediathek.de/medien/k ... blatt/200/


Der ist gut..... [laugh]
Karnak, hast du sowas je erleben dürfen?

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Re: Die Schlussakte von Helsinki-Anspruch und Wirklichkeit in der DDR

Beitragvon augenzeuge » 5. Januar 2021, 09:13

Was es doch für ungehorsame Genossen gab......

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