Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon vs1400 » 30. April 2014, 21:38

augenzeuge hat geschrieben:
vs1400 hat geschrieben: für dich war nicht zu erkennen, was auf dich zu kam und welchem du kaum gewachsen warst?


Wie auch? Im Gegensatz zu dir ist man diesbezüglich nicht täglich unterwiesen wurden....was du alles vergleichen willst, ist schon fast witzig, wenn es nicht traurig wäre...Geh bitte davon aus, dass ich sehr schnell daraus gelernt habe. (dem ich anfangs nicht gewachsen war)

Deshalb ist es mir ein Rätsel, wie man jahrelang an der Grenze dienen konnte, ohne zu erkennen, was mit dem "Schießbefehl" wirklich los ist.
Einem Wehrpflichtigen mag ich das noch anfangs abnehmen, einem 3 Jahre dienenden Unteroffizier nicht mehr.
AZ


@AZ,
dann warst du ja praktisch nen "einzelkämpfer" ... wow ... .

vs
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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon Interessierter » 3. Mai 2014, 10:46

Der früheste Beleg für den politischen Willen der SED-Führung, auf DDR-Flüchtlinge schießen zu lassen, findet sich im Protokoll der Politbüro-Sitzung vom 22. August 1961. Nach dem Mauerbau hatte West-Berlins Regierender Bürgermeister Willy Brandt an die DDR-Grenzsoldaten appelliert "Schießt nicht auf die eigenen Landsleute!" SED-Generalsekretär Walter Ulbricht stellte dazu laut Protokoll fest: "Manche sagen, Deutsche können doch nicht auf Deutsche schießen. Auf die Deutschen, die den deutschen Imperialismus vertreten, werden wir schießen. Wer provoziert, auf den wird geschossen!"

Bald darauf erging der "Befehl über die Gewährleistung der Sicherheit an der Westgrenze der DDR vom 14. September 1961". Er legte fest: "Auf Deserteure ist das Feuer sofort zu eröffnen, d. h. ohne Anruf und Warnschuss. Auf Flüchtlinge, die sich der Festnahme durch Flucht in die Bundesrepublik zu entziehen versuchen, dürfen nach einem Warnschuss gezielte Schüsse abgegeben werden."

. Unter Vorsitz von Erich Honecker trafen sich daher am 20. September 1961 erneut die Mitglieder des Zentralen Stabes, der die Abriegelung West-Berlins vorbereitet hatte. Ihr Beschluss vermerkte unter Punkt 8: "Gegen Verräter und Grenzverletzer ist die Schusswaffe anzuwenden. Es sind solche Maßnahmen zu treffen, dass Verbrecher in der 100-Meter-Sperrzone gestellt werden können. Beobachtungs- und Schussfeld ist in der Sperrzone zu schaffen."

Am 6.10.1961 befahlm DDR - Verteidigungsminister Hoffmann: "Die Anwendung der Schusswaffe darf nur in Richtung Staatsgebiet der DDR oder parallel zur Staatsgrenze erfolgen" – also nicht in Richtung Bundesrepublik oder West-Berlin.

" Eindeutig, aber nur mündlich, befahl in den 60er-Jahren – der genaue Zeitpunkt ist unbekannt – der damalige Stadtkommandant von Ost-Berlin, General Helmuth Poppe seinen Offizieren: "Kein Grenzverletzer darf lebend West-Berlin erreichen."

1974 bekräftigte Erich Honecker den seit 1961 geltenden Schießbefehl: "Nach wie vor muss bei Grenzdurchbruchsversuchen von der Schusswaffe rücksichtslos Gebrauch gemacht werden, und es sind die Genossen, die die Schusswaffe erfolgreich angewandt haben, zu belobigen."

Im April 1989 hob Erich Honecker insgeheim die Order zum Schießen auf: "Lieber einen Menschen abhauen lassen, als in der jetzigen politischen Situation die Schusswaffe anzuwenden."

Wie geflüchtete Grenzer berichten, wurden diese Weisungen in den Grenzregimentern umgesetzt. Fast 2800 Mitglieder der "bewaffneten Organe" nutzten bis 1989 ihren Dienst zur Flucht. Es gibt Dutzende derartiger Aussagen. Im Juni 1963 berichtete beispielsweise ein geflohener Grenzsoldat, bei der "Vergatterung", der mündlichen Befehlsausgabe vor Dienstbeginn, sei stets der Satz gefallen: "Wer nicht schießt, ist ein Verräter."

Fazit:
Den "einen" Schießbefehl, der vom Bau der Mauer am 13. August 1961 bis zu ihrem Sturz am 9. November 1989 Todesschüsse an Flüchtlingen angeordnet hätte, gab es nie; man wird kein solches Schriftstück finden können. Vielmehr belegen Dutzende Dokumente der SED, der NVA und der Grenztruppen, dass die DDR bewusst und vorsätzlich an ihren Grenzen zum Westen töten ließ. Außerdem gibt es Hunderte entsprechende Aussagen von Grenzsoldaten – ebenso jenen, die vor 1989 geflüchtet sind, wie solchen, die erst nach der friedlichen Revolution berichten konnten.

http://www.welt.de/politik/article11056 ... aeter.html
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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon Interessierter » 5. Mai 2014, 18:37

Zum Thema passend hier ein Video mit einem 15minütigen sehr aufschlußreichen Interview:

http://vimeo.com/64132881

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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon augenzeuge » 5. Mai 2014, 18:45

Interessierter hat geschrieben:Zum Thema passend hier ein Video mit einem 15minütigen sehr aufschlußreichen Interview:

http://vimeo.com/64132881

" Der Interessierte "


Tja, was soll man da noch sagen.....traurige Fakten und Wahrheiten. Bei ca. 4 min: "Ex-AGT und heutiger ND-Redakteur:" Lizenz zum Töten"..... [angst]
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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon Hellersdorfer » 7. Juni 2014, 11:19

Was blieb den Pfeiffen denn damals anderes übrig als dieser feige Schießbefehl?
Gäbe es nur den Befehl zur Festnahme, hätte man ja alle fünf Meter nen Grenzposten hinstellen müßen.
Da das aber nicht möglich war und man zurecht Angst haben mußte, dass einen das eigene Volk wegrennt, blieb nur eines übrig...
Nichts ist unendlich, so sieh das doch ein.

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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon Interessierter » 7. Juni 2014, 13:14

Hallo Hellersdorfer,
so einfach wie Du es Dir machst, spielt das Leben aber nicht. Es gab doch die Alternative, dass dieser Staat einfach einmal dabeigegangen wäre und die Ursachen und Gründe zu beseitigen, derentwegen die Bürger in diesem Staat nicht mehr leben wollten.

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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon augenzeuge » 7. Juni 2014, 13:15

Hellersdorfer hat geschrieben: Gäbe es nur den Befehl zur Festnahme, hätte man ja alle fünf Meter nen Grenzposten hinstellen müßen.


Oh, so schlimm siehst du das? [angst]
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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon Hellersdorfer » 11. Juni 2014, 17:28

Interessierter hat geschrieben:Hallo Hellersdorfer,
so einfach wie Du es Dir machst, spielt das Leben aber nicht. Es gab doch die Alternative, dass dieser Staat einfach einmal dabeigegangen wäre und die Ursachen und Gründe zu beseitigen, derentwegen die Bürger in diesem Staat nicht mehr leben wollten.

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Das ist durchaus bekannt. Warum hat der "Staat" es aber nicht getan? Der Staat hat gewußt, dass er "was " falsch macht, er blieb nur in der Hoffnung das eigene Volk für blöd verkaufen zu können.
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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon Sirius » 11. Juni 2014, 17:38

Hellersdorfer hat geschrieben:
Interessierter hat geschrieben:Hallo Hellersdorfer,
so einfach wie Du es Dir machst, spielt das Leben aber nicht. Es gab doch die Alternative, dass dieser Staat einfach einmal dabeigegangen wäre und die Ursachen und Gründe zu beseitigen, derentwegen die Bürger in diesem Staat nicht mehr leben wollten.

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Das ist durchaus bekannt. Warum hat der "Staat" es aber nicht getan? Der Staat hat gewußt, dass er "was " falsch macht, er blieb nur in der Hoffnung das eigene Volk für blöd verkaufen zu können.


Die Hauptrichtung, das politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche System u.s.w. wurde doch von Moskau aus festgelegt, die Befehlsempfänger oder Erfüllungsgehilfen in Ost-Berlin hatten doch kaum Spielraum.
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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon Hellersdorfer » 11. Juni 2014, 17:43

Sirius hat geschrieben:
Die Hauptrichtung, das politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche System u.s.w. wurde doch von Moskau aus festgelegt, die Befehlsempfänger oder Erfüllungsgehilfen in Ost-Berlin hatten doch kaum Spielraum.


Ja ,bis zur Perestroika, danach waren die Betonköpfe nur noch auf ihre eigene Sicherheit aus. <----Ist meine Meinung.
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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon Interessierter » 18. September 2014, 07:50

Ex Oberbürgermeister und ehemaliger Genosse Wolfgang Berghofer bestätigt die Existenz des Schießbefehls

Der neuesten Spiegelausgabe ist eine ca 1,25 Std. lange DVD, mit dem Titel " Das andere Deutschland - Die Geschichte der DDR ". beigefügt.

Dort äußern sich unter anderem Rainer Eppelmann, Gregor Gysi und Wolfgang Berghofer. Berghofer sagt sinngemäß:

" Natürlich gab es einen Schießbefehl ! Dieser wurde denjenigen verlesen die ihn wissen mußten. Anschließend wurde das Papier vernichtet , um eine eventuelle spätere Beweisführung zu erschweren oder unmöglich zu machen. "

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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon SkinnyTrucky » 18. September 2014, 09:15

Einfach nur unmöglich über den Schiessbefehll diskutieren zu müssen....schon die SM70 waren ein automatischer Schiessbefehl....nichts anderes als diese Dinger sollte der Grenzposten tun falls mal einer stiften gehen wollte....

....die Staffelung des gesamten Grenzregime lässt doch überhaupt kein anderen Schluss zu....


groetjes

Mara
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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon karnak » 18. September 2014, 09:18

Interessierter hat geschrieben:
" Natürlich gab es einen Schießbefehl ! Dieser wurde denjenigen verlesen die ihn wissen mußten. Anschließend wurde das Papier vernichtet , um eine eventuelle spätere Beweisführung zu erschweren oder unmöglich zu machen. "

" Der Interessierte "

[flash] Was für ein Schwätzer, dieser Berghofer. Wer musste denn das wissen, dass es ihm verlesen wurde? Und als ob die führenden Köpfe in der DDR ein schlechtes Gewissen hatten und davon ausgingen, dass die DDR mal so untergeht wie geschehen und man ihnen dann einen solchen Befehl ankreiden könnte, einfach eine lächerliche Vorstellung die implizieren soll, die Führung empfand sich selbst als kriminelle Vereinigung die für den Fall der Fälle Vorsorge trägt.
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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon Volker Zottmann » 18. September 2014, 09:26

Kristian, also manchmal wundert mich Deine immer noch vorhandene "Rotgläubigkeit" schon gewaltig.
Da kann doch jeder drauf wetten, dass die damals schon um ihr begangenes Unrecht wussten und Spuren "tagaktuell" verschwinden ließen. Wenn auch nicht schriftlich, so habe ich den unumstößlichen Schießbefehl bei jeder Vergatterung gehört.

Gruß Volker
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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon pentium » 18. September 2014, 09:34

Geht es eigentlich um die Grenze oder vielmehr um den Herbst 89?

Zitat:
Wolfgang Berghofer ist heute überzeugt, dass Erich Honecker 1989 angesichts der Massenproteste der Bevölkerung „hundertprozentig einen Schießbefehl und entsprechende Direktiven dazu erlassen“ hat. Auch wenn alle einschlägigen Materialien auf den höheren Ebenen vernichtet wurden – Berghofer weist auf einen bislang unbeachteten Sachverhalt hin: Weil die SED-Führung immer wieder Dinge tun musste, „die nicht mit der Verfassung in Übereinstimmung und gesetzwidrig waren oder die man aus propagandistischen Gründen nicht schriftlich festhalten konnte“, wurden wichtige Instruktionen „nur zum Lesen und zum Vernichten weitergegeben“.

http://www.tagesspiegel.de/politik/aufr ... 37992.html

Anders macht es doch keinen Sinn. ...Dieser wurde denjenigen verlesen die ihn wissen mußten. Anschließend wurde das Papier vernichtet , um eine eventuelle spätere Beweisführung zu erschweren oder unmöglich zu machen...

Wie soll man sich das in der Praxis an der Grenze vorstellen? Kommt da jemand mit einem Zettel, sucht bestimmte Leute herraus, die es wissen müssen und anschließend wird der Zettel verbrannt...?
Ich bin da mehr im Herbst 89!

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*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon Interessierter » 18. September 2014, 10:05

einfach eine lächerliche Vorstellung die implizieren soll, die Führung empfand sich selbst als kriminelle Vereinigung die für den Fall der Fälle Vorsorge trägt.


Das ZK, der Staatsratsvorsitzende, das MfS und viele Diener dieses Systems, wußten genau, dass sie Unrecht und Verbrechen begingen, sogar gegen DDR - Recht verstießen und permant Menschrechte verletzten. Warum sollten sie sonst massenweise Unterlagen/Akten vernichtet haben ?

Bei einem " Nichtwissen " hätten sie diese Vorsichts- und Vertuschungsmaßnahme gar nicht ergriffen.

Wenn dann einer einmal von dem angeblichen immer noch bestehenden Schweigegelöbnis abgeht, wird er als Schwätzer diffamiert. Dieses Verhalten ist nicht neu und überrascht niemanden mehr.

Ich persönliche mutmaße, dass die DDR noch viel mehr " Leichen im Keller " hat, denn primär wurden auch die Unterlagen über wirklich gravierende, anzuprangendere, menschenverachtende und verbrecherische Vorgehensweisen vernichtet. Wie beispielsweise Unterlagen über die zahlreichen ungeklärten Todesfälle in Gefängnissen und anderen Orten bis in die Bundesrepublik hinein. Auch diese Dinge werden eines Tages ans Tageslicht kommen.

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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon karnak » 18. September 2014, 10:16

Aber das Vernichten setzte doch wohl erst ein als als es mit der DDR zuende ging und nicht im "laufenden Betrieb". Wie hätten denn sonst die Aktenberge zustande kommen sollen? [flash]
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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon karnak » 18. September 2014, 10:27

Volker Zottmann hat geschrieben:Kristian, also manchmal wundert mich Deine immer noch vorhandene "Rotgläubigkeit" schon gewaltig.
Da kann doch jeder drauf wetten, dass die damals schon um ihr begangenes Unrecht wussten und Spuren "tagaktuell" verschwinden ließen. Wenn auch nicht schriftlich, so habe ich den unumstößlichen Schießbefehl bei jeder Vergatterung gehört.

Gruß Volker

Wir reden aber doch hier jetzt wohl über den Schießbefehl an der Grenze. Wie wurde der denn vor jeder Schicht formuliert?
Das nun bei einem militärischen Organ bei dem Angehörige zu einem Wachdienst befohlen werden auch über die eventuelle Anwendung der Schusswaffe informiert wird, halte ich für normal und zwangsläufig.Sonst hätte man das Personal ja ohne Waffe aufmarschieren lassen müssen. Sollte ein Angehöriger der heutigen Bundeswehr zu einem Wachdienst befohlen werden, dürfte er doch wohl auch darüber belehrt werden, oder marschieren die ohne Waffe auf, bzw. überlässt man es jedem Einzelnen ob und wie er die Waffe eventuell zum Einsatz bringt?
Und wetten kannst Du natürlich darauf, aber wetten ist eben nun mal nicht wissen. [flash]
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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon Volker Zottmann » 18. September 2014, 10:45

Das mit dem Wetten ist doch nur so eine Redewendung....
Natürlich erwartet man von jedem wachhabenden, dass er bei Gefahr, bzw. Widersetzung schießt. Logisch, zumindest für mich.
Doch ich (und alle anderen Wacheschiebenden) wurde explizid wortwörtlich aufgefordert, "jeden wegzurotzen" der sich der für General von Allenstein gebauten Tribüne nähert. Also auch jeden Vorgesetzen Offizier, der sich mehr als 5m nähert. Was hatte man nur für unsagbare Angst, dass dem General was geschehen könnte.
Schriftlich habe ich nichts.
Nur, käme es zu Vernehmungen in dieser Sache, hätte ich all meine Mitstreiter, die auch unfreiwillig Wache schieben mussten als Zeugen. Es wäre nur zu schön, wenn ein ehemaliger Gymnasial-Rektor aus Torgau, sprich mein Politnik, hier mal reden würde. Den schätzte ich damals schon als sehr sachlich ein.

Gruß Volker
Zuletzt geändert von Volker Zottmann am 18. September 2014, 10:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon Wosch » 18. September 2014, 10:58

"Wer unsere Grenze nicht respektiert - Der bekommt die Kugel zu spüren!"
Da war doch mal was.
Wosch.
Ich bin stolz darauf, noch nie den "Melde-Button" benutzt zu haben!
Mecklenburger sind nicht nachtragend, aber vergessen tun sie auch nicht!
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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon Interessierter » 18. September 2014, 13:36

So, ich habe auf der DVD des Spiegels jetzt extra noch einmal den Abschnitt angesehen, wo Berghofer diese Äußerungen tätigt. Es geht ganz konkret um den Schießbefehl an der innerdeutschen Grenze und nicht um die Situation mit den Demos 1989. Belegt wird das durch einen kurzen Ausschnitt eines Lehrfilms, worin ein Flüchtender durch Schüsse an der Flucht gehindert wird und Ex Genosse Stechbarth sagt, dass schlußendlich von der Schusswaffe gebrauchgemacht wurde, aber einen Schießbefehl gab es nicht. [bloed]

Dann sagt ca ab Minute 29:34 bis ca. 30.09 Berghofer wörtlich:

Grundprinzip kommunistischer Parteien, seit ihrem Entstehen war ja immer " Wir müssen damit rechnen, dass wir über Nacht in die Illegalität gehen, weil der Klassengegner uns dazu zwingt. Das heißt wir dürfen nichts hinterlassen, was man gegen uns benutzen kann."


Also, gabs einen Schießbefehl ? Na klar gabs den !

Warum findet man ihn nicht? Na weil er vernichtet wurde und zwar unmittelbar, nachdem ihn die gelesen hatten, die ihn lesen sollten.




Übrigens bei den Treffen zwischen Schalk-G. und Strauss, las SG dem FJS Briefe von Honecker vor. Nachdem er sie vorgelesen hatte, steckte er sie wieder in seine Jackentasche. [denken] Hat auch wieder so ein Schwätzer erzählt [wink]

Kristian, wenn man Dir und anderen diesen Schießbefehl nicht zugänglich gemacht oder verlesen hat, dann lag es sicherlich daran, dass Du und Andere eben nicht zu den Entscheidungsträgern dieses Regimes gehörtest.

Einen Ex Oberbürgermeister von Dresden, der 15 Jahre mit Krenz und Modrow zusammengearbeitet hat und über tiefgehende Erkenntnisse verfügte, hatte mit Sicherheit Einblicke, von denen Du nur träumen konntest. So wie Du und Deine " Firma " geträumt haben, bis zum Untergang der DDR. Dieser Staat war eigentlich eine Totgeburt, der nur an der Nabelschnur der SU überleben konnte

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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon karnak » 18. September 2014, 13:40

Volker Zottmann hat geschrieben:Das mit dem Wetten ist doch nur so eine Redewendung....
Natürlich erwartet man von jedem wachhabenden, dass er bei Gefahr, bzw. Widersetzung schießt. Logisch, zumindest für mich.
Doch ich (und alle anderen Wacheschiebenden) wurde explizid wortwörtlich aufgefordert, "jeden wegzurotzen" der sich der für General von Allenstein gebauten Tribüne nähert. Also auch jeden Vorgesetzen Offizier, der sich mehr als 5m nähert. Was hatte man nur für unsagbare Angst, dass dem General was geschehen könnte.
Schriftlich habe ich nichts.
Nur, käme es zu Vernehmungen in dieser Sache, hätte ich all meine Mitstreiter, die auch unfreiwillig Wache schieben mussten als Zeugen. Es wäre nur zu schön, wenn ein ehemaliger Gymnasial-Rektor aus Torgau, sprich mein Politnik, hier mal reden würde. Den schätzte ich damals schon als sehr sachlich ein.

Gruß Volker

Aber das ist doch keine ernsthafte Aussage die irgendetwas beweist, das ist doch nur der Spruch eines Dummkopfes den es zu jeder Zeit und in jedem System geben dürfte.Und das vom Hoffmann ist ein typisch populistisches Geschwatz eines Politikers, oft an der Grenze des guten Geschmackes, gebraucht weil man der Meinung ist damit kann man bei "denen da unten" Eindruck schinden und oftmals funktioniert das ja auch. Ein bisschen so wie die Beschreibung der"spätrömischen Dekadenz", ähnlich dümmlich, aber mit dem ähnlichen populistischen Hintergrund. Diesen Satz von Hoffmann in einer, vor wem auch immer gehaltenen Rede, nun heute als tiefgründige,politische und staatstragende Aussage in der Rede eines DDR-Politikers her nehmen zu wollen ist doch mehr als durchschaubar.
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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon karnak » 18. September 2014, 13:47

Interessierter hat geschrieben:
Grundprinzip kommunistischer Parteien, seit ihrem Entstehen war ja immer " Wir müssen damit rechnen, dass wir über Nacht in die Illegalität gehen, weil der Klassengegner uns dazu zwingt. Das heißt wir dürfen nichts hinterlassen, was man gegen uns benutzen kann."


Dieser Staat war eigentlich eine Totgeburt, der nur an der Nabelschnur der SU überleben konnte


[flash] Aber wie so gibt es denn dann um Himmelswillen die 50 Km Akten? Jetzt sage bloß noch, dass ist eigentlich alles unwichtiges Zeug, die wichtigen und dem gefährlichen Charakter des System Beweisenden sind immer gleich vernichtet worden, vorsichtshalber.
Und bei dem letzten Satz sind wir uns sogar mal einig.
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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon Interessierter » 18. September 2014, 13:53

Es geht hier um den Schießbefehl, um beim Thema zu bleiben.
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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon Nostalgiker » 18. September 2014, 14:07

Alles klar, Dresden lag unmittelbar an der Grenze und ein, bzw. dem Bürgermeister wurden hochgeheime Papiere vorgelesen. Weil er ja führendes Mitglied des Nationalen Verteidigungsrates war.
Ab welcher Ebene durften die Genossen, immer mit einem Bein auf dem Sprung in die Illegalität wie der Gen. Berghofer dem unbedarften Zuhörer seiner Auslassungen weismachen möchte, diese geheimen Papiere weder vorgelesen bekommen geschweige denn überhaupt davon wissen?
Ab stellv. Bürgermeister?
Wußte ein Bürgermeister einer Kreisstadt davon? Einer 'normalen' Klein- oder Mittelstadt?

Berghofer hat schon viel erzählt wenn der Tag lang war. Je älter er wird umso wunderlicher wird er. Irgendwie hat er es unter anderem nicht verkraftet das er nicht zum ersten Mann im Staate gemacht wurde, im Herbst/Winter '89 ......


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Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon karnak » 18. September 2014, 14:48

Interessierter hat geschrieben:Es geht hier um den Schießbefehl, um beim Thema zu bleiben.

Und Du meinst also nun diesen Schießbefehl kann man heute nicht so konkret nachlesen weil er gleich nach verlesen immer gleich wieder vernichtet wurde? [flash] Warum hätte man ihn dann eigentlich erst aufschreiben sollen?
Natürlich und unbestreitbar hatte sich die DDR-Führung dazu entschlossen die Grenze mit der Waffe bewachen zu lassen,unerlaubte Grenzübertritte ob von Ost oder West ausgehend in letzter Konsequenz mit der Waffe verhindern zu lassen.Und natürlich lag das Primat und der eigentliche Grund bei dem Bedürfnis der eigenen Bevölkerung das Überschreiten der Grenze zu verwehren.Das sollte verhindert werden, mit allen möglichen Mitteln, AUCH mittels Waffengewalt, dass war übel und unangemessen. Aber es war eben nicht angesagt ausnahmslos und ohne Alternative diese Grenzübertritte, von mir aus auch Fluchten, mittels Waffengewalt zu verhindern. Wäre das so gewesen hätte man sich viele "Kostenintensive" Maßnahmen einfach sparen können, wie Hinterlandssicherung u.s.w. Es gab also für die letzte Konsequenz diese Regelung der Anwendung der Schusswaffe, die aber nie so angelegt war, dass der Schießende die Aufgabe bekam den Flüchtenden zu töten.Wenn das auch,aufgrund des zur Verfügungstellens von puren Kriegswaffen, billigend in Kauf genommen wurde. Ich habe das schon mal geschrieben, eigentlich hätte man den Grenzern Scharfschützengewehre zur Verfügung stellen müssen, damit sie ihre konkret gestellte Aufgabe überhaupt hätten erfüllen können, wenn das jetzt auch geschmacklos klingt. Aber nun stelle Dir doch nur mal vor was Du in diesem Fall zu dem Grenzregime schreiben würdest,obwohl es in diesem Fall sehr wahrscheinlich sehr viel weniger Tote an der Grenze gegeben hätte.
Für mich bleibt zum Schluss übrig, ob man die Regelungen an dieser DDR-Grenze nun Schießbefehl oder Schusswaffengebrauchsbestimmung nennt, ist letztlich völlig nebensächlich, für die Beschossenen sowieso. Es liegt im Auge des Betrachters, hat sehr viel damit zu tun wie Populistisch man das Ganze beschreiben will, dass konkrete Ergebnis war für die Betroffenen in jedem Fall das Gleiche und solches Gebaren an dieser Grenze verstieß in jedem Fall gegen elementare Menschenrechte und war völlig unverhältnismäßig.
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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon Volker Zottmann » 18. September 2014, 15:07

karnak hat geschrieben:
Volker Zottmann hat geschrieben:Das mit dem Wetten ist doch nur so eine Redewendung....
Natürlich erwartet man von jedem wachhabenden, dass er bei Gefahr, bzw. Widersetzung schießt. Logisch, zumindest für mich.
Doch ich (und alle anderen Wacheschiebenden) wurde explizid wortwörtlich aufgefordert, "jeden wegzurotzen" der sich der für General von Allenstein gebauten Tribüne nähert. Also auch jeden Vorgesetzen Offizier, der sich mehr als 5m nähert. Was hatte man nur für unsagbare Angst, dass dem General was geschehen könnte.
Schriftlich habe ich nichts.
Nur, käme es zu Vernehmungen in dieser Sache, hätte ich all meine Mitstreiter, die auch unfreiwillig Wache schieben mussten als Zeugen. Es wäre nur zu schön, wenn ein ehemaliger Gymnasial-Rektor aus Torgau, sprich mein Politnik, hier mal reden würde. Den schätzte ich damals schon als sehr sachlich ein.

Gruß Volker

Aber das ist doch keine ernsthafte Aussage die irgendetwas beweist, das ist doch nur der Spruch eines Dummkopfes den es zu jeder Zeit und in jedem System geben dürfte.Und das vom Hoffmann ist ein typisch populistisches Geschwatz eines Politikers, oft an der Grenze des guten Geschmackes, gebraucht weil man der Meinung ist damit kann man bei "denen da unten" Eindruck schinden und oftmals funktioniert das ja auch. Ein bisschen so wie die Beschreibung der"spätrömischen Dekadenz", ähnlich dümmlich, aber mit dem ähnlichen populistischen Hintergrund. Diesen Satz von Hoffmann in einer, vor wem auch immer gehaltenen Rede, nun heute als tiefgründige,politische und staatstragende Aussage in der Rede eines DDR-Politikers her nehmen zu wollen ist doch mehr als durchschaubar.


Dieser "Dummkopf" vergatterte aber, hatte also Befehlsgewalt. Diese Dummköpfe gab es jeden Tag in jeder Einheit. Überall wurde vergattert, sicher auch mit markigen aber intelligenterem Wortlaut. Sicher! Tausende Male an jedem Wachtag wurde der Schießbefehl erteilt.
Denen, die heute anderes schwatzen, sollte die Zunge abfaulen.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon karnak » 18. September 2014, 15:14

Volker Zottmann hat geschrieben:
Dieser "Dummkopf" vergatterte aber, hatte also Befehlsgewalt. Diese Dummköpfe gab es jeden Tag in jeder Einheit. Überall wurde vergattert, sicher auch mit markigen aber intelligenterem Wortlaut. Sicher! Tausende Male an jedem Wachtag wurde der Schießbefehl erteilt.
Denen, die heute anderes schwatzen, sollte die Zunge abfaulen.


Ob es denn irgendeine Armee der Welt gibt bei der es solche Gestalten nicht gibt?
Natürlich wird an jedem Wachtag ein Schießbefehl erteilt, wie denn auch anders. Übrigens auch bei jeder Armee der Welt. Eine Armee ist schließlich kein"Deeskalationsteam".
Der Wortlaut einer Vergatterung war übrigens festgelegt und zwar schriftlich in Form einer Dienstvorschrift. Ich denke mal die wird nicht nach jeder Vergatterung sofort vernichtet worden sein [flash] .Und von "wegrotzen"stand in dieser mit Sicherheit nichts.
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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon Volker Zottmann » 18. September 2014, 15:27

Da hast Du recht Kristian. Nur war es eben ein Dummkopf und lesen wird nicht seine Stärke gewesen sein.

Wenn aber alles so logisch, wie von Dir beschrieben war, warum bestreitet man dann den Schießbefehl? Was schert mich denn ein läppisches Stück Papier.
Fakt ist, es gab ihn! Wir beide sind uns diesbezüglich näher, als angenommen!
Alles andere ist Haarspalterei.

Gruß Volker
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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon Interessierter » 18. September 2014, 15:46

Zitat karnak:
Für mich bleibt zum Schluss übrig, ob man die Regelungen an dieser DDR-Grenze nun Schießbefehl oder Schusswaffengebrauchsbestimmung nennt, ist letztlich völlig nebensächlich, für die Beschossenen sowieso. Es liegt im Auge des Betrachters, hat sehr viel damit zu tun wie Populistisch man das Ganze beschreiben will, dass konkrete Ergebnis war für die Betroffenen in jedem Fall das Gleiche und solches Gebaren an dieser Grenze verstieß in jedem Fall gegen elementare Menschenrechte und war völlig unverhältnismäßig.


Eine für mich durchaus nachvollziehbare Formulierung, zu der man allerdings auch kommen kann ohne Berghofer als Schwätzer und Hoffmann als Dummkopf zu bezeichnen. Es bleiben sonst bald keine Entscheidungsträger dieses Regimes mehr über, die nicht mit negativen Merkmalen belegt werden. Auch wenn Hoffmann berüchtigt war für seine volltrunkenen Orgien mit Genossen und " abgefüllten " Frauen.

Der von Dir als Schwätzer bezeichnete Berghofer war für andere der Hoffnungsträger " Bergatschow ". Ewig Gestrige stempeln ihn bis heute als Wendehals und Verräter ab. Genau wie Stechbarth Gorbatschow als Verräter abstempelt, weil dieser der DDR Heizöl nur noch zu Weltmarktpreisen verkaufte. Das waren die Sargnägel für den Untergang der DDR meint er. Aber das ist schon wieder völlig OT, sorry.

" Der Interessierte "
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