Wie ein Student im Schrank versteckt aus der DDR floh

Die innerdeutsche Grenze. Alles was in das Thema Grenze, Grenztruppen, BGS, Zoll, Fluchten, Teilung, Leben im Sperrgebiet, usw.

Wie ein Student im Schrank versteckt aus der DDR floh

Beitragvon augenzeuge » 13. August 2015, 21:30

Als Student war Peter Bieber aus der DDR geflohen. Doch nur kurze Zeit lebte er in Freiheit, bevor er dann doch im Gefängnis landete.Weil er anderen aus der DDR zur Flucht verhalf....

http://www.morgenpost.de/berlin-history ... -floh.html

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„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
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Re: Wie ein Student im Schrank versteckt aus der DDR floh

Beitragvon bürger der ddr » 13. August 2015, 22:10

Er wußte das er gegen Gesetze der DDR verst0ßen hat, für "Fluchthelfer" hält sich mein Mitleid sehr stark in Grenzen.
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Re: Wie ein Student im Schrank versteckt aus der DDR floh

Beitragvon Interessierter » 14. August 2015, 07:15

Gesetze einer Diktatur, die diese erschaffen hatte, um ihren Menschenrechtsverletzungen, den Anschein von Legalität zu verleihen.

Nicht nur Dein Mitleid hält sich in Grenzen. In der DDR hielt sich im wahrsten Sinne des Wortes alles in Grenzen. [grin]
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Re: Wie ein Student im Schrank versteckt aus der DDR floh

Beitragvon augenzeuge » 14. August 2015, 07:38

bürger der ddr hat geschrieben:Er wußte das er gegen Gesetze der DDR verst0ßen hat,


War es nicht eher so, dass die Führung der DDR gegen Gesetze verstieß und damit das Volk zu diesem Verhalten zwang? Letztlich wäre es nie zu "1989" gekommen, wenn das Volk artig zu Hause geblieben wäre.

Für mich haben Fluchthelfer, die das ohne Profit zu erzielen werden, weil sie am eignen Leib die Überzeugung dazu erfahren haben, die größte Hochachtung.

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Re: Wie ein Student im Schrank versteckt aus der DDR floh

Beitragvon Dr. 213 » 14. August 2015, 15:22

Der Flüchtling hat meinen allergrößten Respekt, auch wenn in diesem Fall zu viel schiefgelaufen war und die Freiheit
am Ende mehrmals sehr teuer bezahlt werden mußte. Schuld daran war das SED- Unrechtssystem.
Der Hinweis auf die Gesetze ist in meinen Augen boshafte Unrechtsleugnerei pur.
Es ist längst festgestellt, daß dieses Einsperren der DDR- Bewohner großes Unrecht war.
Niemand mußte daher diese Grenze repektieren und hatte alles Recht der Welt, auf Wunsch diese
Grenze jederzeit gewaltlos und mit dem notwendigen Schneid zu überwinden.

Mich freut es außerordentlich, daß mir genau das auf den Tag genau vor 30 Jahren selbst gelungen ist.

Und darum kann ich über solche nostalgischen Ansichten von immer noch bekennenden DDR- Fans
nur müde lächeln. Soll Herr Putin doch ein paar Meter Kremelmauer dafür hergeben, damit solche
verbitterten Altstalinisten einen Ort der Trauer und der Klage in angemessenem Ambiente bekommen.

Herzlichst
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Re: Wie ein Student im Schrank versteckt aus der DDR floh

Beitragvon andr.k » 14. August 2015, 15:40

Mit den Gesetzen hatte schon der eine oder andere seine Probleme, nech?! [grins]
Man lebt ruhiger, wenn man nicht alles sagt, was man weiß, nicht alles glaubt, was man hört und über den Rest einfach nur lächelt.
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Re: Wie ein Student im Schrank versteckt aus der DDR floh

Beitragvon HPA » 14. August 2015, 15:48

augenzeuge hat geschrieben:
bürger der ddr hat geschrieben:Er wußte das er gegen Gesetze der DDR verst0ßen hat,


War es nicht eher so, dass die Führung der DDR gegen Gesetze verstieß und damit das Volk zu diesem Verhalten zwang? Letztlich wäre es nie zu "1989" gekommen, wenn das Volk artig zu Hause geblieben wäre.

Für mich haben Fluchthelfer, die das ohne Profit zu erzielen werden, weil sie am eignen Leib die Überzeugung dazu erfahren haben, die größte Hochachtung.

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Genauso ist es. Das Grenzregime verstiess sogar gegen geltendes DDR Recht!

Das sah der EUGH für Menschenrechte höchstrichterlich und bestätigte damit die Urteile gegen Streletz, Keßler und Krenz wegen Totschlags !

Ab Seite 261. Lohnt sich, zu lesen:

http://www.neue-justiz.nomos.de/fileadm ... _01_05.pdf

Alle drei sind somit rechtskräftig verurteilte Totschläger!
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Re: Wie ein Student im Schrank versteckt aus der DDR floh

Beitragvon Wosch » 14. August 2015, 20:27

bürger der ddr hat geschrieben:Er wußte das er gegen Gesetze der DDR verst0ßen hat, für "Fluchthelfer" hält sich mein Mitleid sehr stark in Grenzen.




Natürlich wußte Er daß er sich mit seinem Handeln gegen unrechtes DDR-Gesetz in Gefahr brachte. Gerade deswegen gebührt ihm meine Hochachtung und Dein "sich in Grenzen haltendes" Mitleid für Fluchthelfer klassifiziert Dich hier als Einen, der es im Grunde genommen noch nicht mal wert ist, in einem Forum zu schreiben daß dem Namen "Deutsche Einheit" trägt.
Hinsichtlich Deiner Aussage in einem anderen Thread, daß die Errichtung dieser "Scheißmauer"(meine Defination) zum damaligen Zeitpunkt richtig war, ergibt für mich ein Unverständnis über so zur Schau gestellte Verhöhnung der von diesen "Gesetzen" betroffenen Opfern, den toten wie den noch lebenden.


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Re: Wie ein Student im Schrank versteckt aus der DDR floh

Beitragvon bürger der ddr » 14. August 2015, 21:09

@wosch, wenn Du klassifizieren kannst wer berechtigt ist hier zu schreiben, dann "Gute nacht Deutschlandd"....

Zu solchen Beurteilungen bedarf es schon eine gewisse Offenheit und kein "betonköpfigen Sozialismushaß" [laugh]

Ich wünsche Dir noch einen schönen Abend und träume weiter ....
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Re: Wie ein Student im Schrank versteckt aus der DDR floh

Beitragvon steffen52-1 » 14. August 2015, 21:26

Gesetz hin und her! Die macht jeder Staat wie er es für richtig hält, aber ob richtig das ist die Frage gestern wie heute! Traurig ist es zu Zeiten der DDR, das einfache Eingezogene junge Leute dazu benutzt wurden, um Bürgern das verlassen des (so super schönen Land DDR) zu verhindern und leider auch unter Anwendung der Waffe! [frown] Soviel zu diesen demokratischen Staat DDR! [sick] Wer raus wollte, warum auch immer, der versuchte es eben mit allen Mitteln! Man kann es zu der damaligen Zeit nicht verdenken! Wem es gefiel der ist halt ohne Abstriche geblieben oder hat einfach das Beste aus dieser Zeit gemacht, so wie ich!
Die Taube hätte ich damals 1970 machen können, aber da bin ich noch zu unpolitisch gewesen und habe nur an Freundin und Eltern gedacht! Eine 2 Möglichkeit gab es dann leider nicht mehr, da mir die Genossen des MfS danach immer auf den Fersen waren! [mad]
Grüsse steffen52-1
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Re: Wie ein Student im Schrank versteckt aus der DDR floh

Beitragvon EMW-Mitarbeiter » 14. August 2015, 23:59

bürger der ddr hat geschrieben:@wosch, wenn Du klassifizieren kannst wer berechtigt ist hier zu schreiben, dann "Gute nacht Deutschlandd"....

Zu solchen Beurteilungen bedarf es schon eine gewisse Offenheit und kein "betonköpfigen Sozialismushaß" [laugh]

Ich wünsche Dir noch einen schönen Abend und träume weiter ....

Wosch macht es wie die DDR, nur eben anders herum.....

Nun, ob erlaubt oder nicht, es war "irgendwie" verboten und das wusste auch jeder.
Jeder weiss auch, das Feuer heiss ist und geht daher nicht ins Feuer.
Ich lese nur noch.
Manchmal platzt mir der Kragen, manchmal schmunzel ich.
Aber weiterhin gegen ewige Betonköpfe diskutieren werde ich nicht.
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Re: Wie ein Student im Schrank versteckt aus der DDR floh

Beitragvon Dr. 213 » 15. August 2015, 12:50

EMW-Mitarbeiter hat geschrieben:
Nun, ob erlaubt oder nicht, es war "irgendwie" verboten und das wusste auch jeder.
Jeder weiss auch, das Feuer heiss ist und geht daher nicht ins Feuer.


Der Ansicht kann man sein, damit ging man aber der SED- Diktatur richtig schön auf den Leim und stabilisierte
mit dieser Passivität sogar noch unwissentlich das System. Ein Mitläufer gewesen zu sein ist nicht direkt verwerflich.
Viele kannten in ihrem sozialen Umfeld keine Opfer, keine Ausreisekandidaten, hatten sich eingerichtet und wohlgefühlt.
So wie unser Beethoven, ich nehme es ihm zu weiten Teilen ab, es gab so etwas, sonst hätte die DDR nicht so lange existiert.

Aber durch Mitläufer werden Diktaturen nicht beseitigt. Dazu bedarf es Menschen, die Gesetze hinterfragen und nicht befolgen.
Graf Stauffenberg hat sich nicht um die Gesetze geschert, und ein Fidel Castro wird das wahrscheinlich auch nicht getan haben.

Herzlichst
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Re: Wie ein Student im Schrank versteckt aus der DDR floh

Beitragvon Wosch » 15. August 2015, 15:25

bürger der ddr hat geschrieben:@wosch, wenn Du klassifizieren kannst wer berechtigt ist hier zu schreiben, dann "Gute nacht Deutschlandd"....

Zu solchen Beurteilungen bedarf es schon eine gewisse Offenheit und kein "betonköpfigen Sozialismushaß" [laugh]

Ich wünsche Dir noch einen schönen Abend und träume weiter ....



Meinem "betonköpfigen Sozialismushaß" hatte ich zumindestens zu verdanken, daß ich mich solchen Leuten wie Dir nicht weiter unterordnen mußte.
Dank ihm konnte ich die Welt kennenlernen, meine Meinung frei und offen sagen, meiner Verwandtschaft in der von Dir geliebten unfreien DDR unter die Arme greifen, brauchte nicht, wie schon von den dafür Zuständigen fest eingeplant, den "Ehrendienst" bei der 9. PDi in Eggesin antreten und auch nicht mit meiner Arbeitskraft die Finanzierung des damals widerlichsten Grenzregime´s "unterstützen". Dieser "Sozialismus" verdiente es "gehaßt" zu werden, es sei denn man war ihm verfallen, ich wählte die "Freiheit" und danke meinem Fluchthelfer für seinen mutigen, kostenlosen und risikoreichen Einsatz solange es mir gegönnt sein wird. Um das verstehen zu können, muß man schon ein bißchen weiter im Kopf sein als ein "guter" Stabü-Schüler.

Wünsche Dir auch einen schönen Samstagnachmittag.

Wosch.
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Re: Wie ein Student im Schrank versteckt aus der DDR floh

Beitragvon Wosch » 15. August 2015, 15:35

EMW-Mitarbeiter hat geschrieben:
bürger der ddr hat geschrieben:@wosch, wenn Du klassifizieren kannst wer berechtigt ist hier zu schreiben, dann "Gute nacht Deutschlandd"....

Zu solchen Beurteilungen bedarf es schon eine gewisse Offenheit und kein "betonköpfigen Sozialismushaß" [laugh]

Ich wünsche Dir noch einen schönen Abend und träume weiter ....

Wosch macht es wie die DDR, nur eben anders herum.....

Nun, ob erlaubt oder nicht, es war "irgendwie" verboten und das wusste auch jeder.
Jeder weiss auch, das Feuer heiss ist und geht daher nicht ins Feuer.



Schämst Du Dich eigentlich nicht für solche Rechtfertigung der übelsten Gewalt gegen die eigenen Landsleute.
Es war nicht nur "Irgendwie verboten" es wurde "mit dem Tode bestraft", wenn´s drauf ankam.
Für Dich gilt das Gleiche was ich dem "Bürger der DDR" schrieb.

Pfui Deibel!
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Re: Wie ein Student im Schrank versteckt aus der DDR floh

Beitragvon bürger der ddr » 15. August 2015, 19:56

@wosch, warum gehst Du nicht in eine Satiresendung? ich finde Deine Einwürfe so erfrischend...... [laugh]
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Re: Wie ein Student im Schrank versteckt aus der DDR floh

Beitragvon Wosch » 15. August 2015, 20:07

bürger der ddr hat geschrieben:@wosch, warum gehst Du nicht in eine Satiresendung? ich finde Deine Einwürfe so erfrischend...... [laugh]



Hattest Du 1989/90 auch so ein großes "Maul" gehabt?

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Re: Wie ein Student im Schrank versteckt aus der DDR floh

Beitragvon Jago » 15. August 2015, 20:10

bürger der ddr hat geschrieben:@wosch, warum gehst Du nicht in eine Satiresendung? ich finde Deine Einwürfe so erfrischend...... [laugh]



Hast du was gegen Satiresendungen . Da steckt nur wares drinn wie in Wosch seinen Beiträgen auch . Ich konnte noch nichts erlogenes rausfinden . weiter so " Wosch "

gruß Jago
Zuletzt geändert von Jago am 15. August 2015, 20:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wie ein Student im Schrank versteckt aus der DDR floh

Beitragvon bürger der ddr » 15. August 2015, 20:29

Lieber @wosch, ein wenig Anstand muß schon sein. Wohlwollend gehe ich davon aus, das Du "großen Mund" meinst.....

Schade, das Du verbal immer weiter "abgleitest", das schadet der Karriere im Showgeschäft. [laugh]
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Re: Wie ein Student im Schrank versteckt aus der DDR floh

Beitragvon bürger der ddr » 15. August 2015, 20:31

Nun hoffe ich, daß wir wieder zum Thema zurück finden. Ich bin doch noch auf so manches gespannt. [grins]
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Re: Wie ein Student im Schrank versteckt aus der DDR floh

Beitragvon Wosch » 15. August 2015, 20:42

bürger der ddr hat geschrieben:Lieber @wosch, ein wenig Anstand muß schon sein. Wohlwollend gehe ich davon aus, das Du "großen Mund" meinst.....

Schade, das Du verbal immer weiter "abgleitest", das schadet der Karriere im Showgeschäft. [laugh]




Meine Frage war schon ernst gemeint!!

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Re: Wie ein Student im Schrank versteckt aus der DDR floh

Beitragvon bürger der ddr » 15. August 2015, 20:51

Eine "ernst gemeinte" Frage sollte man auch in der entsprechenden Form stellen, aber tröste Dich eine Antwort wirst Du nicht bekommen. Bemühe doch deine Phantasie....

Ich beantworte nur Fragen, wo sich die Antwort im Dialog auch "lohnend" erscheint, mach dein "Tänzchen" weiter und ich lehne mich entspannt zurück [hallo]
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Re: Wie ein Student im Schrank versteckt aus der DDR floh

Beitragvon Wosch » 16. August 2015, 20:45

Wie ein Wosch im Kesselwagen einesTanklastwagens aus der DDR floh

Damit "gesetzestreue" Menschen wie @Bürger der DDR, @ EMW-Mitarbeiter und wegen mir auch alle Anderen den Ablauf meiner eigenen Flucht in sich verinnerlichen können, hier noch einmal in kurzen Auszügen:
"Nachdem ich auf "Betreiben" des SED-Schulparteisekretär´s 1956 zu Unrecht von der Mittelschule verwiesen wurde, 14 Tage später "rehabilitiert" aber keine Lust mehr an einem weiteren Besuch unter ähnlich möglichen "Vorzeichen" hatte, begann ich eine Maurerlehre die ich 1961 mit Erreichung des Gesellenbriefes abschloß und wurde im August des Jahres sozusagen "eiskalt" vom Mauerbau und den verstärkten Ausbau´s der Grenzanlagen betroffen.
Ein Großteil der Verwandtschaft elternlicher Seit´s wohnte im Hamburger-und Lübecker Umfeld und man versuchte uns einzutrichtern daß wir, pauschal gesehen, auf´s ärgste von ihnen bedroht wurden, denn die westdeutschen "Ultra´s" trafen angeblich schon Vorbereitungen um die DDR zu überfallen.
Am 2. Januar 1962 wurde ich von mehreren uniformierten und "zivillen" Funktionären nach mehrstündigem "Auf mich einreden" buchstäblich gezwungen meine "freiwillige" Verpflichtung zur NVA zu unterschreiben. Obwohl man mir versichert hatte daß ich da gar nicht hin müßte sondern nur meine generelle Bereitschaft erkennen lassen sollte, wurde ich am nächsten Tag von der Arbeit weg geholt und ins VPKA zur Musterung gebracht und durfte/mußte mir, ohne daß ich es eigentlich wollte, eine Waffengattung aussuchen. Seinerzeit (kurz vor Einführung der Wehrpflicht) betrug die Dienstzeit allgemein mindestens 3 Jahre, nur bei den Panzern ging das auch mit 2 Jahren. Notgedrungen meldete ich mich zu den Panzern und ca eine knappe Strunde danach bekam ich den Termin zum Einrücken zur 9. Panzerdivision nach Eggesin.
Am Samstag den 6. Januar traf ich mich wie gewöhnlich zum Wochenende mit Bekannten aus dem Sperrgebiet (Ludwigslust war ein Grenzkreis) und mein späterer "Mitflüchtling" erzählte mir daß auch er mit unsauberen Mitteln gezwungen wurde, seine Verpflichtung zur TraPo (3 Jahre) zu unterschreiben.
Wir ertränkten unseren Ärger indem wir die Ludwigsluster Kneipen abklapperten und das damalige mickrige Alkohol-Angebot "genossen", wurden mit der Zeit etwas laut auf der Straße, wurden von der Polizei festgenommen und mit dem Überfallwagen wieder auf´s VPKA verbracht.
Dort verbrachten wir ca 2 Stunden, mußten (darauf wurde strengstens geachtet) gerade und im Gesicht angeleuchtet auf einem Stuhl sitzen, bekamen ab und zu einen Tritt bzw. einen Schlag in die Rippen und durften nach Zahlung von 10,-Mark das Gebäude, getrennt, wieder verlassen.
Siggi zuerst, der begab sich nach Techentin zum Bahnhof um von dort mit dem Zug nach Hause zu fahren, ich dagegen wollte diesen Tag zu meiner Flucht nutzen und machte mich auf den Weg zum Bahnhof um mich von meinem Freund zu verabschieden. Als ich dort ankam und ihm sagte was ich vorhatte, sagte er "Ich komme mit" und wir gingen auf die Ludwigsluster "Hamburger Chaussee" in Richtung "Hamburg". Dazu muß gesagt werden daß seinerzeit die "F5" Hamburg-Berlin" durch Ludwigslust verlief (eine Autobahn hatte es da noch nicht gegeben) und der Verkehr zu dieser späten Stunde bewgte sich eigentlich nur von Ost nach West, oder eben nur umgekehrt von West nach Ost. Nach ca 3 Kilometern in Richtung Hamburg kam aus Richtung "Berlin" ein LKW. Wir stellten uns auf die Straße und der Gute Mann mußte anhalten um uns nicht zu überfahren. Aus dem geöffneten Seitenfenster fragte er: "Was ist los"? Wir:" Wir haben die Schnauze voll, können Sie uns mitnehmen"? Er darauf:"Habt Ihr Euch das auch gut überlegt"? Und wir wiederholten es noch mal.

Wir durften einsteigen und befanden uns in einem Tanklastwagen, der Diesel nach Berlin gebracht hatte und nun leer nach Hamburg zurück fuhr.
Vor der Erreichung des 5 Kmh-Sperrgebiet´s entfernte er den oberseitigen Deckel und ließ uns in den Kessel klettern. Luftzufuhr bekamen wir durch einen Deckel, versehen mit einem länglichen Schlitz, der normalerweise die Verschußknebel des darunter liegenden Deckels auf zunehmen hatte.
Schätzungsweise verbrachten wir nicht länger als eine halbe Stunde in dem Versteck, direkt am Grenzübergang nur ca 5 Minuten. Kontrolliert wurde nur die Fahrerkabine und die Papiere. Ein Schlag an den leeren Kessel war ansonsten alles.Nach 3-4 Kilometern im Westen durften wir wieder nach vorne."H.K."(der Fahrer) kümmerte sich in Hamburg noch rührend um uns und lud uns später bei der Polizei in der "Lübecker Straße" ab, Wir haben diesem Mann so viel zu verdanken, alleine daß er so ein großes Risiko auf sich genommen hatte machte ihn zu einem wahrhaftigen Helden.
Ich hoffe Euch hiermit nicht gelangweilt zu haben.
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Re: Wie ein Student im Schrank versteckt aus der DDR floh

Beitragvon Volker Zottmann » 16. August 2015, 21:31

Das hat auch mich nochmals interessiert @wosch.
So erklärt es mir nun, wie Ihr so lange ohne Vergiftung durchhalten konntet. Gerade ich habe bitter erfahren müssen, was das Einatmen von Benzoldämpfen bewirken kann. Ihr habt auch gesundheitlich ein Riesenglück gehabt.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 


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