Todesfälle im Grenzdienst

Re: Todesfälle im Grenzdienst

Beitragvon Jago » 15. März 2015, 23:36

augenzeuge hat geschrieben:
Jago hat geschrieben:Als er dann zum KC gerufen wurde , stellte man ihm die Frage ob er vorhat die Republick zu verlassen antwortete er mit ja . Noch dümmer gehts ja nicht oder ?
Jago


Und auf so einen haben wir uns verlassen, dass er uns vor den Kapitalisten beschützt.... [angst] [grin]
AZ



Du lachst , aber uns allen damals ist ein Stein vom Herzen gefallen daß es vorher aufgeklährt wurde . Der Staatsanwalt klährte uns schon auf wie der nach seinen Aussagen uns im Dienst getästet hat und bei wem es ewentuell geklappt hätte und seih es mit Gewalt .
Der hat ja dort geplaudert auf Teufel komm raus aber auch eingeräumt daß die Postenführer es ihm nie leicht gemacht hätten . Aber wie schon geschrieben alles andere als ein Kumpel .

Jago
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Re: Todesfälle im Grenzdienst

Beitragvon Grenzwolf62 » 16. März 2015, 08:14

Jago hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:
Jago hat geschrieben:Als er dann zum KC gerufen wurde , stellte man ihm die Frage ob er vorhat die Republick zu verlassen antwortete er mit ja . Noch dümmer gehts ja nicht oder ?
Jago


Und auf so einen haben wir uns verlassen, dass er uns vor den Kapitalisten beschützt.... [angst] [grin]
AZ



Du lachst , aber uns allen damals ist ein Stein vom Herzen gefallen daß es vorher aufgeklährt wurde . Der Staatsanwalt klährte uns schon auf wie der nach seinen Aussagen uns im Dienst getästet hat und bei wem es ewentuell geklappt hätte und seih es mit Gewalt .
Der hat ja dort geplaudert auf Teufel komm raus aber auch eingeräumt daß die Postenführer es ihm nie leicht gemacht hätten . Aber wie schon geschrieben alles andere als ein Kumpel .

Jago


Da gab es schon Typen wo man ein mulmiges Gefühl hatte, da war man vorsichtig und auch das übliche Nickerchen in der Nacht fiel aus, am vertrauenswürdigsten waren die welche Daheim schon Kinder hatten, waren zum Glück die meisten, den "Voraussiebern" von Horch und Guck in der Kreisstelle waren die wohl auch am liebsten, Flucht-Gen eigentlich null.
Das hätte noch gefehlt bei der ganzen gequirlten Scheiße , du wachst auf und guckst in den Lauf vom Klaus, oder Dieter oder ...
Alles wird, vielleicht, gut.
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Re: Todesfälle im Grenzdienst

Beitragvon Edelknabe » 16. März 2015, 17:44

Der war gut vom Jago:

"Anschließend kam der Gruppenführer und verkündete 4 Wochen Ausgangs - und Uhrlaubssperre ohne weiteren Kommentar . Fragen zwecklos , es war halt so . Einige Tage später dann war der Angebliche Militärstaatsanwalt auf dem Zimmer und wollte von allen eine Beurteilung über den Kameraden haben ."

Köstlich ne, also ich liebe das Wort(heute) wie der Jago das so schön realistisch beschreibt. Weil hier mal Einer sinngemäß meinte, "man hätte ja damals Protest ...so ähnlich einlegen können wie:

"Äh Genosse Major,gestatten ne Frage stellen zu dürfen aber warum denn nun gleich eine Urlaubs/Ausgangssperre ...ich hatte doch vor drei Wochen meinen EU(Erholungsurlaub) angemeldet und ne meine Frau und der Sohn, ich war schon gute 10 Wochen nicht mehr Zuhause und in die Kneipe...also ne Genosse Major , dann besaufe ich mich halt hier....

Jetzt der Major im Meldepunkt oder sonstwo gerade greifbar: " WASSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSS Sie kleines Genosse A....was erlauben Sie sich Genosse Soldat/Gefreiter, aber Kehrt um und Laufschritt bis zur Fahrzeughalle und wieder zurück, zack zack und sind Sie noch nicht wieder hier"?

Rainer-Maria und da lachte der Mann vom BGS/ZGD,(über diese jungen DDR-Grenzer) denn der durfte wahrscheinlich auch während der morgendlichen Befehlsausgabe auf Toilette...wenns Ihm gerade drückte...HAAAAAAAAAAAAAAAAAa
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Re: Todesfälle im Grenzdienst

Beitragvon Interessierter » 22. März 2015, 11:13

Gefreiter Klaus Bäckler

Am 7. November 1971 gegen 16.30 Uhr hörten zwei Grenzsoldaten der 7. Grenzkompanie Groß-Thurow im Bereich ihrer Nachbarposten Schüsse. Sie lösten Grenzalarm aus, worauf die Alarmgruppe der Kompanie zum Ort des Geschehens eilte. Dort entdeckten sie 300 Meter von der Grenze entfernt die Posten Klaus Bäckler und Heinz Delvoigt tot am Straßenrand.

Ort des Zwischenfalls: Nahe Groß-Thurow (Mecklenburg)
Todesursache: erschossen
Geboren am 11. Juni 1951, gestorben am 7. November 1971


Die Untersuchung des Vorfalls ergab, daß sich Heinz Delvoigt und Klaus Bäckler gegenseitig erschossen hatten. Sie sollen sich zuvor aufrecht stehend mit ihren MPis Kalaschnikow in der Hand gegenüber gestanden haben. Delvoigt habe seine Ausrüstungsgegenstände einschließlich Koppel und Mütze abgelegt und nur noch seine MPi umhängen gehabt. Er habe vermutlich eine tätliche Auseinandersetzung mit seinem Postenführer Bäckler begonnen, mit dem er erstmals eingesetzt war. Bei Bäckler wurden bei der Obduktion leichte Hämatome an Nase und Stirn festgestellt. Beim Schußwechsel habe Bäckler mit dem Rücken zur Grenze, Delvoigt mit dem Gesicht in Richtung Grenze gestanden. Es könne also sein, daß er fahnenflüchtig werden wollte und Bäckler, der dies verhindern wollte, zunächst tätlich angriff. Bäckler habe zur Abwehr des Angriffs vermutlich einen Warnschuß abgegeben. Danach kam es aus etwa 7,50 m Entfernung zum Schußwechsel. Bäckler gab 10 Schüsse auf Delvoigt ab, von denen ihn 9 trafen. Delvoigt wurde in stehender Haltung getroffen, nur der tödliche Herzschuß traf ihn in gebückter Haltung. Delvoigt gab auf Bäckler fünf Schüsse ab, von denen ein Herztreffer den sofortigen Tod herbeiführte.

Der vollständige Beitrag hier:
http://www.fu-berlin.de/sites/fsed/Opfe ... index.html
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Re: Todesfälle im Grenzdienst

Beitragvon Interessierter » 2. April 2015, 15:56

Hartmut Eisler

Während seines ersten Streifenganges geriet der junge Soldat im Grundwehrdienst Hartmut Eisler nach fahrlässigem Handeln seines Zugführers unter Beschuß durch eigene Leute. Er wurde von einem Kameraden niederschossen.

Ort des Zwischenfalls: Nähe Osterode (Kreis Halberstadt).
Todesursache: Kopfschuss
Geboren am 13. April 1944, gestorben am 30. September 1965


Nach einem Urlaub im August sollte er an die innerdeutsche Grenze nach Osterode versetzt werden. Bei seinem ersten Einsatz im Grenzdienst begleitete er am frühen Morgen des 30. September 1965 seinen Zugführer Unterleutnant K., bei einer Kontrollstreife. Sie hatten die Durchführung des Grenzdienstes durch andere Soldaten der Einheit zu kontrollieren. Es war leicht diesig und wurde langsam hell. Die beiden lösten versehentlich ein Signalgerät aus. Die im Grenzsabschnitts eingesetzten Posten glaubten, „Grenzverletzer“ vor sich zu haben. Der Gefreite Sch. rief die Verdächtigen an und forderte sie zum Stehenbleiben auf. Unterleutnant K. reagierte darauf nicht, sondern befahl Hartmut Eisler den Posten mit seiner Spurenlampe anzuleuchten, um dessen Reaktion zu testen. Der plötzlich und unerwartet angestrahlte Grenzer reagierte erschrocken und feuerte mit seiner Maschinenpistole zwei Schüsse aus der Hüfte in Richtung der Lichtquelle ab. Eisler erlitt einen Kopfschuss, an dem er sofort starb. Er wurde mit militärischen Ehren durch die NVA am 4. Oktober 1965 auf dem Friedhof Stumsdorf bestattet.

Der vollständige Beitrag hier:
http://www.fu-berlin.de/sites/fsed/Opfe ... index.html
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Re: Todesfälle im Grenzdienst

Beitragvon Interessierter » 17. November 2015, 14:03

Gefreiter Johannes Fauth

Aus Furcht vor einer Anklage wegen Gruppenbefehlsverweigerung und Angriffs auf einen Vorgesetzten erschoß sich der Gefreite Johannes Fauth in der Wache des Kasernengebäudes.
Ort des Zwischenfalls: Grenzkompanie Ecklingerode
Todesursache: Suizid
Geboren am 26. September 1941 in Leipzig-Knauthain, gestorben am 24. Juli 1962


Am Abend des 7. Juni 1962 hatte der zwanzigjährige Gefreite Johannes Fauth Ausgang. Seit fast zwei Jahren war er im Militärdienst. Mit vier Kameraden seines Zuges saß er in einer Gaststätte, als ihnen gegen 22.40 Uhr Unteroffizier R. den Befehl erteilte, wegen Grenzalarms sofort zur Einheit zurückzukehren. Die fünf verweigerten diesen Befehl mit der Bemerkung, bei Grenzalarm komme nur der Alarmzug zum Einsatz. Als daraufhin der Zugführer Unterleutnant H. den Soldaten nochmals persönlich befahl, sich sofort in Alarmbereitschaft zu begeben, spuckte Fauth nach ihm und schlug ihn ins Gesicht.

Die Militärstaatsanwaltschaft Erfurt leitete gegen Johannes Fauth ein Ermittlungsverfahren wegen Angriff auf Vorgesetzte ein. Am 23. Juli erhielt er vom Kreisgericht Erfurt-Süd die Anklageschrift, den Gerichtsbeschluß zur Eröffnung des Verfahrens und die Ladung zum Termin. In der folgenden Nacht war er dem Unteroffizier vom Dienst (UvD) als Wachposten zugeteilt. Als der UvD gegen 4.15 Uhr die Wache kurz verließ, stellte Fauth seine Maschinenpistole auf Dauerfeuer und schoß sich drei Kugeln in in die linke Brustseite. Er war sofort tot. In einem Abschiedsbrief an seine Mutter schrieb er, es gebe keinen anderen Ausweg, „der Schande einer gerichtlichen Bestrafung zu entgehen“.

http://www.fu-berlin.de/sites/fsed/Opfe ... index.html
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Re: Todesfälle im Grenzdienst

Beitragvon Olaf Sch. » 17. November 2015, 17:39

Edelknabe hat geschrieben:Der war gut vom Jago:

"Anschließend kam der Gruppenführer und verkündete 4 Wochen Ausgangs - und Uhrlaubssperre ohne weiteren Kommentar . Fragen zwecklos , es war halt so . Einige Tage später dann war der Angebliche Militärstaatsanwalt auf dem Zimmer und wollte von allen eine Beurteilung über den Kameraden haben ."

Köstlich ne, also ich liebe das Wort(heute) wie der Jago das so schön realistisch beschreibt. Weil hier mal Einer sinngemäß meinte, "man hätte ja damals Protest ...so ähnlich einlegen können wie:

"Äh Genosse Major,gestatten ne Frage stellen zu dürfen aber warum denn nun gleich eine Urlaubs/Ausgangssperre ...ich hatte doch vor drei Wochen meinen EU(Erholungsurlaub) angemeldet und ne meine Frau und der Sohn, ich war schon gute 10 Wochen nicht mehr Zuhause und in die Kneipe...also ne Genosse Major , dann besaufe ich mich halt hier....

Jetzt der Major im Meldepunkt oder sonstwo gerade greifbar: " WASSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSS Sie kleines Genosse A....was erlauben Sie sich Genosse Soldat/Gefreiter, aber Kehrt um und Laufschritt bis zur Fahrzeughalle und wieder zurück, zack zack und sind Sie noch nicht wieder hier"?


Rainer-Maria und da lachte der Mann vom BGS/ZGD,(über diese jungen DDR-Grenzer) denn der durfte wahrscheinlich auch während der morgendlichen Befehlsausgabe auf Toilette...wenns Ihm gerade drückte...HAAAAAAAAAAAAAAAAAa



Was ist Dein Problem?
Olaf Sch.
 

Re: Todesfälle im Grenzdienst

Beitragvon Interessierter » 19. November 2015, 09:28

Gefreiter Hans-Harald Friese

Eine Stunde vor Mitternacht schlugen an der Grenze im Tuchfelstal die Hunde an. Daraufhin begab sich Postenführer Friese mit seinem Posten in Richtung der Laufseilanlage, um nachzusehen, warum die Hunde bellten. Wenig später stießen die beiden Grenzer auf drei andere Grenzsoldaten. Als Friese mit seiner Stablampe einen der Posten anleuchtete, eröffnete dieser das Feuer.

Ort des Geschehens: Tuchfelstal nahe Ilsenburg
Todesursache: Schußverletzungen
Geboren am 1. Mai 1953 in Sommersdorf, gestorben am 23. Juli 1973


Hans-Harald Friese diente seit 1972 bei den DDR-Grenztruppen. Zuletzt war der Gefreite als Postenführer im Grenzabschnitt Ilsenburg bei der 2. Grenzkompanie des Grenzregiments 20 eingesetzt. In der Nacht des 22. Juli 1973 befand sich Friese mit dem Soldaten K. im Grenzwachdienst. Als eine Stunde vor Mitternacht die Hunde in den Grenzanlagen anschlugen, begab sich das Postenpaar in Richtung der Hundes-Laufseilanlage, um die Ursache des Hundegebells zu überprüfen. Auf dem Weg durch die Dunkelheit gerieten die beiden Soldaten in den benachbarten Grenzabschnitt und trafen auf drei dort eingesetzte Kameraden aus ihrer Einheit. Deren Postenführer R. rief die beiden an und fragte sie nach der Parole. Während der Soldat K. diese nannte, antwortete Postenführer Friese mit den Worten „mach kein Quatsch“ und leuchtete dem anderen Postenführer mit der Stablampe ins Gesicht. Daraufhin gab dieser aus etwa 5 Metern Entfernung einen Feuerstoß aus seiner MPi auf Friese ab. Der brach von mehreren Schüssen in der rechten Brustseite getroffen zusammen.

Der durch drei Kugeln lebensgefährlich Verwundete wurde ins Kreiskrankenhaus Wernigerode gebracht, wo er nach einer nächtlichen Operation am Vormittag des folgenden Tages seinen Verletzungen erlag. In einer Karteikarte der Hauptabteilung I des MfS wurde als Ursache für den Schußwaffengebrauch mit Todesfolge eingetragen: „Keine Übereinstimmung der Parolen zwischen den Grenzposten, Kein Warnschuß, Ungenügende Grenzausbildung“. Dennoch wurde von dem zuständigen Militärstaatsanwalt kein Ermittlungsverfahren gegen den Todesschützen eingeleitet, „da keine strafrechtlichen Handlungen vorliegen und der Posten nicht gegen die bestehenden Befehle verstoßen“ habe.

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Re: Todesfälle im Grenzdienst

Beitragvon augenzeuge » 19. November 2015, 11:01

Interessierter hat geschrieben: Während der Soldat K. diese nannte, antwortete Postenführer Friese mit den Worten „mach kein Quatsch“ und leuchtete dem anderen Postenführer mit der Stablampe ins Gesicht. Daraufhin gab dieser aus etwa 5 Metern Entfernung einen Feuerstoß aus seiner MPi auf Friese ab. Der brach von mehreren Schüssen in der rechten Brustseite getroffen zusammen.

....Dennoch wurde von dem zuständigen Militärstaatsanwalt kein Ermittlungsverfahren gegen den Todesschützen eingeleitet, „da keine strafrechtlichen Handlungen vorliegen und der Posten nicht gegen die bestehenden Befehle verstoßen“ habe.


Klarer Beweis vom Schießbefehl, oder?
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Re: Todesfälle im Grenzdienst

Beitragvon Volker Zottmann » 19. November 2015, 11:16

Den gab es unstrittig täglich zumindest mündlich beim Vergattern. Ein toter DDR-Bürger war immer noch besser als ein übergelaufener...
Man braucht sich nur die Tondokumente eines Mielke anhören. Auch Hoffmann war nie besser.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Todesfälle im Grenzdienst

Beitragvon Jago » 19. November 2015, 11:24

Volker Zottmann hat geschrieben:Den gab es unstrittig täglich zumindest mündlich beim Vergattern. Ein toter DDR-Bürger war immer noch besser als ein übergelaufener...
Man braucht sich nur die Tondokumente eines Mielke anhören. Auch Hoffmann war nie besser.

Gruß Volker



genau so . Vor jedem Dienst zur Vergatterung hieß es . Grenzverletzer sind festzunehmen beziehungsweise zu vernichten .
Das war doch eindeutig .

gruß Jago
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Re: Todesfälle im Grenzdienst

Beitragvon Volker Zottmann » 19. November 2015, 11:37

Mörder und Totschläger hatten damals das Sagen. Nur bei Hoffmann darf man das nicht behaupten, denn er becherte zu seinem 75.Geburtstag ja dermaßen, dass er an der folgenden Alkoholvergiftung gestorben sein soll. Obwohl offiziell eine andere Ursache als "wahrscheinlich" gilt.
Zumindest hat sein Tod verhindert, dass er auch wegen des Schießbefehls verurteilt werden konnte. Er war also die "unbescholtene" Führungsspitze der NVA.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Todesfälle im Grenzdienst

Beitragvon Dr. 213 » 19. November 2015, 16:06

Jago hat geschrieben:
Volker Zottmann hat geschrieben:Den gab es unstrittig täglich zumindest mündlich beim Vergattern. Ein toter DDR-Bürger war immer noch besser als ein übergelaufener...
Man braucht sich nur die Tondokumente eines Mielke anhören. Auch Hoffmann war nie besser.

Gruß Volker



genau so . Vor jedem Dienst zur Vergatterung hieß es . Grenzverletzer sind festzunehmen beziehungsweise zu vernichten .
Das war doch eindeutig .

gruß Jago


Ja, genau so eindeutig wie das "Tot oder lebendig" auf den Steckbriefen im Wilden Westen.
Einige Todesfälle unter den Grenzern sind zweifellos auf diesen ausgegebenen "Freibrief" zurückzuführen.

Gruß
Dr. 213
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Verschwiegene Todesfälle von AGT an der Grenze

Beitragvon augenzeuge » 24. Dezember 2017, 10:24

Im Harz und im Eichsfeld kamen an der innerdeutschen Grenze zahlreiche Wachposten der DDR durch fahrlässigen Umgang mit Schusswaffen und Unfälle mit Minen ums Leben. Das SED-Regime verhängte darüber ein strenges Schweigegebot. Das galt auch für den Tod fahnenflüchtiger Grenzer sowie für Fälle von Suizid aufgrund von Pressionen. Der Forschungsverbund „SED-Staat“ an der Freien Universität Berlin deckte mehrere Vorfälle auf. Manfred Neuber mit einem Überblick...

http://www.nnz-online.de/news/news_lang ... tNr=227809

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Re: Todesfälle im Grenzdienst

Beitragvon Ari@D187 » 24. Dezember 2017, 15:43

augenzeuge hat geschrieben:
Interessierter hat geschrieben: Während der Soldat K. diese nannte, antwortete Postenführer Friese mit den Worten „mach kein Quatsch“ und leuchtete dem anderen Postenführer mit der Stablampe ins Gesicht. Daraufhin gab dieser aus etwa 5 Metern Entfernung einen Feuerstoß aus seiner MPi auf Friese ab. Der brach von mehreren Schüssen in der rechten Brustseite getroffen zusammen.

....Dennoch wurde von dem zuständigen Militärstaatsanwalt kein Ermittlungsverfahren gegen den Todesschützen eingeleitet, „da keine strafrechtlichen Handlungen vorliegen und der Posten nicht gegen die bestehenden Befehle verstoßen“ habe.


Klarer Beweis vom Schießbefehl, oder?
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Vielleicht würde es helfen, zu versuchen sich in die Situation und die beiden Postenführer hineinzuversetzen...

Ari
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Re: Todesfälle im Grenzdienst

Beitragvon Volker Zottmann » 24. Dezember 2017, 22:11

Ja Ari, wie nun?
Einen Situationsnotstand hatten die sicher!
Der eine kannte die Parole nicht oder vergaß diese der Aufregung geschuldet, der andere hat in Angst oder Übereifer zu schnell geschossen. Da wird es mehrere Varianten der unmittelbaren Schuld geben. Wer will die heute noch benennen?
Der Tenor ist aber, dass seltenst der Schießende der alleinige Schuldige war. Das System der eingetrichterten Verrohung war schuld und das verantworteten besonders die Ausbilder und der Generalsstab. Die haben die Perfiditäten zu verantworten, die an 1400km innerdeutscher Grenze hundertfach geschahen.

Gruß Volker
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Re: Todesfälle im Grenzdienst

Beitragvon Merkur » 25. Dezember 2017, 07:46

Volker Zottmann hat geschrieben:Das System der eingetrichterten Verrohung war schuld und das verantworteten besonders die Ausbilder und der Generalsstab.
Gruß Volker


Kurzer Hinweis: Es gab in der DDR keinen Generalstab.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Todesfälle im Grenzdienst

Beitragvon Volker Zottmann » 25. Dezember 2017, 09:00

Merkur hat geschrieben:
Volker Zottmann hat geschrieben:Das System der eingetrichterten Verrohung war schuld und das verantworteten besonders die Ausbilder und der Generalsstab.
Gruß Volker


Kurzer Hinweis: Es gab in der DDR keinen Generalstab.

Auch Weihnachten Korinthen kacken?
Besser wäre Nüsse knacken!
Was kann ich wohl gemeint haben?

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Re: Todesfälle im Grenzdienst

Beitragvon augenzeuge » 25. Dezember 2017, 12:29

Nach der Gründung der NVA am 1. März 1956 wurden die Funktionen des Generalstabes vom Hauptstab ausgeführt. Die Bezeichnung Generalstab wurde auf Druck der Sowjetunion nicht verwendet
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Re: Todesfälle im Grenzdienst

Beitragvon pentium » 25. Dezember 2017, 13:33

augenzeuge hat geschrieben:
Nach der Gründung der NVA am 1. März 1956 wurden die Funktionen des Generalstabes vom Hauptstab ausgeführt. Die Bezeichnung Generalstab wurde auf Druck der Sowjetunion nicht verwendet

ist
Die Nationale Volksarmee (NVA) der DDR verfügte im Gegensatz zu allen anderen Warschauer-Pakt-Armeen während ihrer gesamten Existenz über keinen Generalstab und es gab weder einen Generalstabsdienst noch eine eigenständige Generalstabsausbildung. Stattdessen begnügte man sich mit einem Hauptstab. Spätere Bemühungen den Hauptstab in Generalstab umzubenennen scheiterten am Veto der Sowjetunion.[4]
https://de.wikipedia.org/wiki/Generalst ... e_Republik

Ein Hauptstab ist ein Hauptstab und ein Generalstab ist ein Generalstab....
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
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Re: Todesfälle im Grenzdienst

Beitragvon Interessierter » 25. Dezember 2017, 13:56

Zitat pentium:
Ein Hauptstab ist ein Hauptstab und ein Generalstab ist ein Generalstab....


Da muss ich doch auch einmal zum Korinthenkacker mutieren. Pentium wenn du schreibst, dass man den Hauptstab in Generalstab umbenennen wollte, was aber die SU nicht genehmigte, dann muss die Tätigkeit dieses Stabes identisch oder ähnlich gewesen sein.

Daher widersprichst du in nur wenigen Zeilen deinem obigen Zitat selber.... [grin]

Mehr dazu gibt es von mir nicht, denn es hat überhaupt nichts mit dem Thema zu tun. Reicht doch schon, wenn ein User im Syrienthread sich über Familienzusammenführung von Asylanten in Deutschland auslässt.... [bloed]
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Re: Todesfälle im Grenzdienst

Beitragvon augenzeuge » 25. Dezember 2017, 15:01

pentium hat geschrieben:Spätere Bemühungen den Hauptstab in Generalstab umzubenennen scheiterten am Veto der Sowjetunion.
https://de.wikipedia.org/wiki/Generalst ... e_Republik

Ein Hauptstab ist ein Hauptstab und ein Generalstab ist ein Generalstab....


Deine eigene Antwort beantwortet es dir. [hallo]

AZ
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Re: Todesfälle im Grenzdienst

Beitragvon pentium » 25. Dezember 2017, 15:51

augenzeuge hat geschrieben:
pentium hat geschrieben:Spätere Bemühungen den Hauptstab in Generalstab umzubenennen scheiterten am Veto der Sowjetunion.
https://de.wikipedia.org/wiki/Generalst ... e_Republik

Ein Hauptstab ist ein Hauptstab und ein Generalstab ist ein Generalstab....


Deine eigene Antwort beantwortet es dir. [hallo]

AZ


Zivilisten....

...
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
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Re: Todesfälle im Grenzdienst

Beitragvon augenzeuge » 25. Dezember 2017, 16:37

Nur gut das es Zivilisten gab. [grins]

Dabei hätte Volker nur Hauptstab schreiben müssen.... [flash]

Aber vielleicht machen die Fachleute mal einen Thread auf, Unterschied zwischen Haupt- und Generalstab der DDR. Ob es da viele Beiträge gibt?
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Re: Todesfälle im Grenzdienst

Beitragvon Volker Zottmann » 25. Dezember 2017, 17:12

Und mindestens einer sitzt jetzt unterm Weihnachtsbaum in Wandlitz und kichert.
Manchmal gehts hier ganz schön bekloppt zu!

Volker
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Re: Todesfälle im Grenzdienst

Beitragvon Merkur » 25. Dezember 2017, 17:16

Volker Zottmann hat geschrieben:Was kann ich wohl gemeint haben?
Mehr sag ich nicht, damit Du Weinachten wenigstens mal keinen User melden musst!



Woher soll ich das wissen? Du musst Dich schon präzise artikulieren. Wenn Du von "Schoppenhauer" schreibst, weiß ich, dass Du wohl Schopenhauer meinst. Aber hier?
Wenn Du mich mit einer Bezeichnung betitelst, die in der Zeit des Nationalsozialismus von der Bevölkerung als Sammelbegriff für rangniedrige Funktionäre der NSDAP und ihrer Nebenorganisationen benutzt wurde, habe ich damit ein Problem und werde ich das auch weiterhin nicht dulden.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
Merkur
 
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Re: Todesfälle im Grenzdienst

Beitragvon Merkur » 25. Dezember 2017, 17:21

Volker Zottmann hat geschrieben:Und mindestens einer sitzt jetzt unterm Weihnachtsbaum in Wandlitz und kichert.
Volker


Ich bin Dir gerade viel näher als Du vermutest. [flash]
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
Merkur
 
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Re: Todesfälle im Grenzdienst

Beitragvon Volker Zottmann » 25. Dezember 2017, 18:11

Merkur hat geschrieben:
Volker Zottmann hat geschrieben:Und mindestens einer sitzt jetzt unterm Weihnachtsbaum in Wandlitz und kichert.
Volker


Ich bin Dir gerade viel näher als Du vermutest. [flash]

Buchlesung in Alexisbad? [laugh]
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Re: Todesfälle im Grenzdienst

Beitragvon Interessierter » 25. Dezember 2017, 18:19

Zitat Merkur:
habe ich damit ein Problem und werde ich das auch weiterhin nicht dulden.


Etwa so wie du meinst es nicht dulden zu müssen, wenn man hier auf deinen Autorennamen eingeht, mit dem du selbst in die Öffentlichkeit gegangen bist und hier ein Buch von dir mit diesem Namen bewerben läßt ? [laugh]
Interessierter
 

Re: Todesfälle im Grenzdienst

Beitragvon Volker Zottmann » 25. Dezember 2017, 18:33

Merkur hat geschrieben:
Volker Zottmann hat geschrieben:Was kann ich wohl gemeint haben?
Mehr sag ich nicht, damit Du Weinachten wenigstens mal keinen User melden musst!



Woher soll ich das wissen? Du musst Dich schon präzise artikulieren. Wenn Du von "Schoppenhauer" schreibst, weiß ich, dass Du wohl Schopenhauer meinst. Aber hier?
Wenn Du mich mit einer Bezeichnung betitelst, die in der Zeit des Nationalsozialismus von der Bevölkerung als Sammelbegriff für rangniedrige Funktionäre der NSDAP und ihrer Nebenorganisationen benutzt wurde, habe ich damit ein Problem und werde ich das auch weiterhin nicht dulden.



Den Schoppenhauer habe ich extra so und unverbessert übernommen. Man soll ja nicht stetig meckern.... Nachsuchen muss jeder, dens nun interessiert jetzt selbst.
Und Du Merkur, magst wegen mir der begnadetste Historiker aller Zeiten, die Stasi betreffend sein, aber dem Volk hast Du zu DDR-Zeiten weder zugehört oder aufs Maul geschaut.
Blockwart war zumindest im ganz anders gearteten Harz kein Schimpfwort mehr. Jeder Vertrauensmann wurde hier ironisch genau so betitelt. Ob Hausvertrauens-oder Straßenvertrauensmann. War also fast regulärer Sprachschatz.
Dass in Wandlitz der Diensthabende natürlich nicht mit Blockwart angesprochen werden wollte oder sollte, ist selbst mir einleuchtend.

Volker
Volker Zottmann
 

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