Die Waffengattung Artillerie

Re: Die Waffengattung Artillerie

Beitragvon Sirius » 13. Juni 2014, 18:33

Edelknabe hat geschrieben:
Der Sirius bei der Artillerieaufklärung. Wo hast du gesessen Mann, etwa so wie Köppen auf Schornsteinen oder in Kirchtürmen? Denn Aufklärung hatte doch etwas mit der Entfernung zum Feind zu tun...oder?


Richtig, Aufklärung soll auch die Entfernung und Richtung zum Feind messen. Das "Kirchturm-Verfahren" war wohl noch im neunzehnten Jahrhundert üblich, oder mit Fesselballons. Heute gibt´s für so etwas doch Drohnen und Satelliten. Und dann gibt es noch weitere Verfahren zur Aufklärung gegnerischer Stellungen mittels Radar, oder kompliziertere Verfahren mittels Lichtmeß- oder Schallmeßtechnik. Darüber braucht auch die eigene Artillerie geophysikalische Daten, damit sie richtig schießen und treffen kann. Denn die Geschosse fliegen auch abhängig von der Temperatur, Windstärke, Windrichtung und Luftfeuchtigkeit - und diese Daten braucht die eigene Artillerie in jeweils unterschiedlichen Höhen.

In dem Zusammenhang würden mich Bleidorns Kenntnisse über diese Verfahren in der NVA interessieren. Ich denke das es dort die gleichen Methoden gab und auch beim Schießen diese Daten verwendet hat. Die "Barbara-Meldung" müsste Dir, @Bleidorn, doch ein Begriff sein, oder?
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Re: Die Waffengattung Artillerie

Beitragvon Bleidorn » 13. Juni 2014, 19:11

In dem Zusammenhang würden mich Bleidorns Kenntnisse über diese Verfahren in der NVA interessieren. Ich denke das es dort die gleichen Methoden gab und auch beim Schießen diese Daten verwendet hat. Die "Barbara-Meldung" müsste Dir, @Bleidorn, doch ein Begriff sein, oder?


Drohnen und Satelliten hatten wir damals ( 25 jahre her alles) noch nicht. Mit Funk- oder Schallmeß konnten wir auch dienen, auch den Hubschrauber zwecks Aufklärung und Feuerleitung. Unabhängig, dass durch die AA eine Artl.Aufklärung bis zur VLV des Gegners, mit ihren Mitteln, geführt wurde.
Die Barbara-Meldung ist mir ein Begriff.
Bei uns nannte sich das Wettermeldung um diese Daten zum Schießen zu erhalten. So wurde in der Abteilung die behelfsmäßige Wettermeldung erstellt, reichte schon zum Schießen.
Es gab aber auch eine vollständige Wettermeldung (eigenes Funknetz) zur Auswertung (bestand nur aus Zahlengruppen). Hier waren alle Daten vorhanden die man benötigte.
Jeder Artl.-Offizier musste in der Lage sein, eine behelfsmäßige und vollständige Wettermeldung auszuwerten.
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Re: Die Waffengattung Artillerie

Beitragvon Beethoven » 20. August 2014, 16:32

Die Artillerie ist der Gott des Krieges (Gefechtes), die Infanterie (Grenadiere, Jäger, Mot-Schützen) ist die Königin der Waffen.

So war es und so ist es auch heute noch, wenn auch die Luftwaffe und die Heeresfliegerkräfte einen großen Teil des Parts der Ari. übernommen hat.

Trennung

Das Buch von Harry Thürk "Stunde der toten Augen" war so eine Art "Gebetsbuch" der FJ der NVA. Keine Dienstvorschrift.

Als die FJ der NVA aufgestellt wurden, gab es keinerlei Dienstvorschriften über die speziellen Handlungen im rückwärtigen Gebiet des Gegners (rGG). Im o.g. Buch werden einige der Handlungen belletristisch beschrieben, die dann so auch in der Ausbildung gelehrt wurden. Und außerdem ist es das einzige bekannte Buch, wo es um eine Einheit der Wehrmacht ging (welches in der DDR zu haben war, auch wenn es einige Jahre auf dem Index stand), die mit anderem politischen Vorzeichen, die gleiche oder ähnliche Aufgaben hatten, wie die FJ der NVA bis ins Jahr 1986.

Ich habe bei Wiki unter LStR-40 einiges dazu geschrieben, gerade was so um Ausbildung, Fallschirmsprung und die Gefechtsaufgaben usw. geht.

Gruß
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Re: Die Waffengattung Artillerie

Beitragvon pentium » 20. August 2014, 18:09

Geschichte der Artillerie

Zitat:
Die Geschichte der Artillerie beginnt bereits im Altertum. Schon Archimedes konstruierte Wurfmaschinen, und bei den Römern fanden schwere Schleudergeräte mehrfache Anwendung. Doch erst mit der Erfindung des Schießpulvers konnte die Entwicklung einsetzen, die durch die Jahrhunderte zu unseren heutigen perfektionierten Artillerie- waffen führte.

Die ersten Geschütze des 14. Jahrhunderts bestanden aus schwer beweglichen, unter Verwendung von Holz und Blech gefertigten Rohren, deren Wirkung und Lebensdauer nur gering waren. Diese Mängel führten bald zur Herstellung von geschmiedeten glatten Eisenrohren sowie gegossenen Kupfer- und Bronzerohren. Als Geschosse wurden Stein-, Eisen- und Bleikugeln verwendet.

Die Wirkung dieser ersten nur bis 200 m weit reichenden Mörser und Bombarden sowie der kleineren Rohre, die Metzen und Kartaune genannt wurden, war immerhin so groß, dass die Burgen und Festungsanlagen jener Zeit nachhaltig zerstört werden konnten und keine sichere Zuflucht gegen Belagerungen mehr darstellten. Die Einführung der schweren Feuerwaffen beendete also hinsichtlich der Kriegsführung das Mittelalter und leitete eine neue Epoche ein.

Aus dieser Zeit um 1400 ist uns sogar der Name des ersten auf Rollen beweglichen Geschützes bekannt, die "Faule Grete", Mit einem Kaliber von 50 cm und einem Kugelgewicht von etwa 150 kg wurde sie von Friedrich I. von Hohenzollern wirksam zur Zerstörung der Raubschlösser der rebellischen märkischen Edelleute eingesetzt.

In der durch den Einsatz von Bogenschützen bekannten Schlacht bei Crécy im Jahre 1346, während des 100jährigen Krieges, wurden zum ersten Male Kanonen verwendet, die sich durch die für damalige Begriffe hohe Reichweite von 300 bis 400 m auszeichneten. Und während der Hussitenkriege (1419-1436) entstand ein Mittelding zwischen Mörser und Kanone, die Haubitze, damals "Haufnitze" genannt. Als Geschosse feuerte man zunächst nur Kugeln aus Eisen und Stein ab. Da deren Wirkung auf lebende Ziele gering war, wendete man bald Kartätschen an, große, aus starkem Papier gefertigte Büchsen, die mit Kugeln, auch gehacktem Blei, Eisen, Nägeln u. Ä. gefüllt waren. Damit wurden oft mit einem einzigen Schuss mehr als 20 Mann getötet.

Die ersten Geschütze waren jedoch für Feldschlachten zu unbeweglich. Um dem abzuhelfen, versuchte man, die Geschütze leichter zu bauen und mit Rädern beweglich zu machen. Die auf diese Art gebauten Geschütze wurden Feldschlangen genannt.

Die Bedienung dieser Geschütze war in jener Zeit noch nicht Aufgabe von Soldaten. Vielmehr bildeten die Büchsenmeister, Schlangenschützen und Feuerwerker eine eigene Handwerkszunft. Die handwerkliche und bürgerliche Tradition dieser Artilleristen hielten sich lange und machte sich noch in der späteren friderizianischen Armee darin bemerkbar, dass im Gegensatz zu allen anderen Waffengattungen in der Artillerie auch Bürgerliche Offizier werden konnten.

Das starre Festhalten an bewährten Handwerksregeln und der ausgeprägte Kastengeist der Büchsenmacher verhinderte jedoch auch lange Zeit eine sich der modernen Kriegstechnik anpassende Weiterentwicklung der Artillerie.

Erst mit den kriegstechnischen Reformen Gustav Adolfs erlebte die Artillerie einen neuen - jetzt aber gewaltigen Fortschritt. Das Gewicht der Geschütze wurde drastisch verringert, wodurch deren Beweglichkeit sich bedeutend erhöhte. Die Reichweiten wurden vergrößert und die Treffgenauigkeit durch Verwendung genauerer Richtmittel erheblich verbessert. Jetzt konnte die Artillerie - meist an den Flügeln der Schlachtordnung aufgestellt - erstmals den Bewegungen der Schlacht folgen und bewies sehr schnell ihre Überlegenheit gegen Fußtruppen und Reiterei.

Der Große Kurfürst organisierte als erste die “Brandenburgische Artillerie” in rein militä- rischer Form. Das Zunftmäßige trat in den Hintergrund.

Stattdessen wurden als artilleristische Fachleute Offiziere ausgebildet. Im Jahre 1676 wurde die Artillerie in Preußen eine selbständige Waffengattung mit zunächst 10 Offizieren und 200 Mann. Unter Friedrich dem Großen entwickelte sich die Artillerie bedeutend weiter. Die Waffen wurden nach dem Geschossgewicht in Drei-, Sechs-, Zwölf- und Vierundzwanzigpfünder eingeteilt und vereinheitlicht. Pulverladung und Geschoss verband man zu einer Patrone, was eine Feuergeschwindigkeit von 7 bis 8 Schuss pro Minute ermöglichte. Und die Einführung des Quadranten zum Richten verbesserte die Treffgenauigkeit. Zu Anfang des siebenjährigen Krieges bestand die preußische Artillerie aus zwei Regimentern zu je 1500 Mann. Damit die Artillerie auch den Märschen der Armee ohne Verzögerung folgen konnte, ließ Friedrich der Große im Jahre 1759 zwei berittene Brigaden mit je 10 Sechspfündern aufstellen. Diese Neuerung bewährte sich so gut, dass 1779 schon sieben Brigaden zu je 8 Sechspfündern und zwei siebenpfündigen Haubitzen bestanden. Gegenüber den fortschrittlichen Geschützen hinkte die Munitionsentwicklung noch hinterher. Erst mit dem Schrapnell, einer von dem englischen Artillerieoffizier Henry Schrapnell konstruierten Granate, die mit Kugeln gefüllt und einer kleinen Pulverladung und einem Zünder versehen war, entstand eine dem technischen Stand der Geschütze entsprechende Munition.

Eine neue Epoche in der Entwicklung der Artillerie begann mit dem Bau des ersten Hinterladegeschützes mit gezogenem Rohr durch die Firma Krupp im Jahre 1858. Die Rundgeschosse wurden aufgrund ihrer geringen Treffgenauigkeit zugunsten von Langgeschossen aufgegeben.

Der neuen Technik folgend, wurde im Jahre 1864 die preußische Artillerie neu organisiert, Es erfolgte eine Einteilung nach Feld- und Festungsartillerie. Außerdem wurden die Geschütze nicht mehr nach dem Geschoss gerichtet in Pfund, sondern nach dem Kaliber in Zentimeter eingeteilt. Die Vierpfünder wurden 8 cm-, die Sechspfünder 9 cm-Geschütze. Man beschränkte sich auf diese beiden Größen.

Auch die Ausbildung der Artillerieoffiziere und Unteroffiziere wurde bei der Gründung der Artillerieschule in Berlin im Jahre 1867 neu gestaltet.

Im deutsch-französischen Krieg 1870/71 zeigte sich, dass die deutschen Geschütze den französischen an Reichweite (ca. 5 km), Feuergeschwindigkeit und Treffsicherheit überlegen waren.

Ein genaues Richten über große Entfernungen war mit den damaligen Geschützen nicht möglich, da der Rückstoß bei jedem Schuss das Geschütz aus seiner Stellung auswandern ließ. Das erste Geschütz, bei dem der Rückstoß durch den Rohrücklauf aufgefangen wurde, wurde im Jahre 1897 in Frankreich vorgestellt. Da man jetzt ein Auswandern der Geschütze beim Schießen nicht mehr zu befürchten hatte, konnten jetzt auch die Richtmittel mit Rundblickfernrohr und Libellenaufsatz vervollkommnet werden. In Deutschland waren die ersten auf diese Art konstruierten Geschütze die 1906 eingeführte Feldkanone 96 n/A und die leichte Feldhaubitze 98/09 aus dem Jahre 1909. Diese Geschütze entsprachen in ihren Konstruktionsmerkmalen schon völlig den heutigen Geschützen. Dementsprechend waren auch damals schon die Grundsätze für Führung und Einsatz die gleichen, wie bei der heutigen Rohrartillerie. Das Schießen erfolgte aus verdeckten Feuerstellungen. Artilleriebeobachter leiteten das Feuer, wobei als Fernmeldeverbindung ein neu entwickeltes Feldkabel benutzt wurde. Auch artilleristische Aufklärungsmittel wie das Licht- und Schallmessverfahren wurden in jener Zeit entwickelt. Um die Witterungseinflüsse beim Schießen berücksichtigen zu können, richtete man Wetterdienste ein.

Wie hoch entwickelt die Artillerie zu jener Zeit schon war, zeigt am deutlichsten die verheerende Wirkung des Artilleriefeuers bei den Kämpfen um Verdun im 1. Weltkrieg. Dabei wurde offensichtlich, dass die Artillerie aus ihrer ursprünglichen Rolle als Hilfswaffe herausgewachsen war und nun den wesentlichen Träger des Feuerkampfes darstellte.

Durch den 1. Weltkrieg nahm die Waffentechnik eine sprunghafte Entwicklung. Das Streben ging nach höherer Wirkung durch Steigerung der Schießweiten und Vergrößerung der Kaliber. Dabei entstanden Waffen, deren Leistung auch von modernen Geschützen nicht überboten wird: der 21 cm Mörser mit einer Schussweite von über 10 km und die 15 cm Kanone, die 22 km weit schoss. Eisenbahn und Kraftfahrzeuge ermöglichten auch die Entwicklung von Schwerstgeschützen. Unter den zahlreichen derartigen Entwicklungen sind das "Parisgeschütz", eine 21 cm Kanone mit 128 km Reichweite, und der 42 cm Mörser, die "Dicke Berta", besonders bekannt geworden. In der Munitionsentwicklung wurde damals auch schon der heute noch gültige Stand der Technik erreicht. Neben den schrapnellartig aufgebauten Geschossen kamen Brand-, Nebel-, Rauch-, Leucht- und Gasgeschosse zum Einsatz. (Stand: 1972).

Nachdem die Artillerie bereits im 1. Weltkrieg hinsichtlich der Geschützrohre, Richtmittel, und Munition einen kaum überbietbaren technischen Stand erreicht hatte, ging man in der Folgezeit daran, Zugmittel und Selbstfahrlafetten zu verbessern sowie moderne Beobachtungs-, Aufkärungs- und Nachrichtenmittel zu entwickeln.

Die deutschen Sturmgeschütze des 2. Weltkrieges demonstrierten die damalige Waffentechnik, sie entsprachen in ihrem Aufbau bereits der modernen Panzerartillerie. Daneben schlug sich die Phantasie der Konstrukteure in skurrilen Schwerstgeschütze nieder wie z. B. den Geschützen "Thor" mit 64 cm und "Schwerer Gustav" mit sogar 80 cm Kaliber.

Neben der Rohrartillerie traten im zweiten Weltkrieg zum ersten Male Raketenwaffen in nennenswerter Form in Erscheinung. Mit den Flugkörpern V 1 und V 2 entwickelte man in Deutschland die Ahnen der heutigen Weltraumraketen. Außerdem stellen die gefürchteten “Do-Werfer” und "Stalinorgeln" des 2. Weltkrieges die Vorläufer der modernen Mehrfach- raketenwerfer dar...]

Entnommen der Festschrift
10 Jahre Feldartilleriebataillon 210
und Garnison Philippsburg
von
HptFw Werner (Art.-Schule)
bearbeitet von OL Scholl

Quelle:
http://www.feldartilleriebataillon210.d ... lerie.html

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Re: Die Waffengattung Artillerie

Beitragvon Spartacus » 20. August 2014, 18:38

So war es und so ist es auch heute noch,


Nö, die Zeiten sind vorbei. bzw. waren es schon in den 90igern. Wir hatten im Golfkrieg, wenn ich mich
recht erinnere 16 Geschütze 155 mm im Einsatz, die zwar kräftig geballert haben, so 10 KM hinter der HKL,
aber schon damals nicht mehr so richtig überzeugen konnten, da die Trefferquote - nach Auswertung -
sehr zu wünschen übrig lies. Daraus zog man seine Lehren, so das es heute nur noch fünf Regimenter ARI
bei den französischen Streitkräften gibt. Auch wurde die geplante Umrüstung / Abschaffung der alten Geschütze
TRF1 durch die neuen Namens CAESAR, zwar noch in die Wege geleitet, dann aber 2013 aufgegeben.

Die altehrwürdige Artillerie stirbt, bzw. es werden wohl nur noch alte Restbestände, so wie bei den Franzosen,
vorgehalten. Für was auch immer!

Und da wir gerade dabei sind, deshalb - siehe oben - fand ich die Meldung aus der Ukraine auch gleich einfach
nur lächerlich, als man meinte, einen gepanzerten Verband von 23 Fahrzeugen mit der Artillerie zerstört zu
haben.

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Re: Die Waffengattung Artillerie

Beitragvon Beethoven » 21. August 2014, 09:21

Nun lieber Spartacus, da bist Du nicht auf der Höhe der Zeit.

Die Artillerie hat gerade eine neue Hochzeit. Modernste Waffensysteme der Artillerie schießen punktgenau (5 m Radius), unterschiedlichste Granaten. Die Munitionspalette umfasst Spreng-, Splitter-, Multispektral-Nebel-, Leucht-, Bomblet-, und SMArt-Geschosse. Fast alle Munitionsarten sind auch mit der Base-Bleed-Technologie verfügbar. Die Granaten werden aus Kassetten geladen (können aber auch per Hand geladen werden), verschießen die Granaten in unterschiedlichen Winkeln, so dass bis zu 6 Granaten hintereinander abgefeuert werden und alle zur gleichen Zeit im Ziel oder kurz über dem Ziel detonieren. Die Reichweite der Geschosse hat sich um 50 % erhöht. Die Artillerie heute ist voll gepanzert und auf SFL, äußerst mobil. Ein bis zwei Geschütze können völlig autark, von der Aufklärung des zu bekämpfenden Zieles bis zum "Feuer" handeln. Ab einem Kaliber über 150 mm (und das sind in der NATO fast alle Geschütze in den Artillerieeinheiten der Truppen - außer Ari. die von Spezialeinheiten mitgeführt wird) kann nach kurzer Umrüstung, Kernmunition verschießen.

Und genau aus diesen eben benannten Gründen lieber Spartacus, braucht man nicht mehr so viele Artillerieeinheiten und es werden, dem entsprechend, einige in die Mob-Verwendung überführt. Weil eben heute ein Artilleriesystem, das Gleiche schafft, wie vor einigen Jahren, noch eine ganze Batterie, gibt es weniger Art. auf dem Gefechtsfeld ist aber genauso und noch effektiver, als ehedem.

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Re: Die Waffengattung Artillerie

Beitragvon Spartacus » 21. August 2014, 10:02

Nun mein lieber Beethoven,

da streiten sich die Gelehrten. Natürlich ist die Entwicklung nicht stehen geblieben und insbesondere
in der Beweglichkeit wurden Fortschritte erzielt, denn das war damals das Hauptproblem, also das
die Artillerie der HKL nicht schnell genug folgen konnte.

Ich bezweifle aber, das wir so etwas wie den ( die) Golfkrieg (e) noch einmal erleben werden, also einen
lange vorher geplanten großen Aufmarsch von verschiedensten Truppenteilen. Heute werden eher wieder
"Blitzkriege" geführt und das größtenteils aus der Luft, wenn überhaupt am Boden, dann spielen hier
zunehmend die Panzer eine große Rolle. Mit dieser Einschätzung stehe ich auch nicht alleine da, aber ich
möchte da gar nicht mit dir streiten, die Zukunft wird es zeigen.

LG

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Re: Die Waffengattung Artillerie

Beitragvon Spartacus » 21. August 2014, 10:23

Hab gerade noch mal nach geschaut, ein Bild hab ich doch von den Jungs [hallo]


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Re: Die Waffengattung Artillerie

Beitragvon Beethoven » 21. August 2014, 10:37

Tja Lieber Spartacus, sei so nett und erläutere mir bitte, warum dann auch so viele Panzerbataillone in der BW in Mob-Verwendungen geschoben wurden oder gar an Drittstaaten verkauft worden sind? Etwa in gleicher Stärke wie es die Ari-Einheiten betrifft.

Nein - das mußt Du natürlich nicht erklären. [grins]

Ich bin da ganz anderer Meinung als Du, das sei mir gestattet.

Ich gehe davon aus, dass es keinen Krieg mehr gibt, wie wir ihn aus den Zeiten der sich feindlich gegenüber stehenden, politischen Systeme und somit Militärblöcken her kennen.

Es gibt eigentlich nur zwei Nationen auf der Welt, mit denen Deutschland und seine Verbündeten, überhaupt noch in kriegerische Auseinandersetzungen geraten könnten, denke ich. Damit meine ich wirklich Krieg. Ein Kriterium für Krieg ist, dass sich die Hauptkraft der Ökonomie des jeweiligen Landes, auf den Krieg um- oder einstellt. Und dazu sind nur noch zwei Staaten dieser Welt überhaupt in der Lage.

Das wäre Russland und China. Beide besitzen heute noch die militärischen Möglichkeiten und die militärische Stärke, militärische Heere auf ein Schlachtfeld oder einen Kriegsschauplatz zu führen und entsprechende Gefechte und Schlachten zu führen.

Alle anderen Kriege die heute, leider weltweit geführt werden, sind asymmetrische Kriege, bei denen jeweils ein oder mehrere hochgerüstete Armeen, gegen eigentlich unterlegene Kräfte kämpfen. Aufgrund der Unterlegenheit ist es kein Krieg wie wir ihn aus der Geschichte kennen, wo sich Heere gegenüberstehen, mit geschlossenen Fronten, Besetzung von ganzen Territorien / Ländern, sondern es sind partielle Einsätze, mit (meistens) Beibehaltung der politischen Macht (oder Einsatz von Regierungen aus Menschen des jeweiligen, gegnerischen Staates).

Denken wir an Indochina (Vietnam gegen die Franzosen und später gegen Südvietnam und die USA), wo es schon nicht gelang, die Nordvietnamesische Regierung zu beseitigen, es keine geschlossenen Fronten gab und nur stützpunktartig, das Land "befriedet" werden konnte. So ist es seit dem, mit allen kriegerischen Auseinandersetzungen.

Wäre es zu einer Auseinandersetzung der Blöcke gekommen, dann hätten wir auch keinen Krieg ala Verdun oder Stalingrad erlebt (wenn wir es überhaupt erlebt hätten) hätte die unwahrscheinliche Dynamik der Gefechtshandlungen (vermutlich) die Schwelle des Einsatzes von Gefechtsfeldkernwaffen so sehr abgesenkt, dass es entweder ein schnelles Ende gegeben hätte oder aber der Übergang zum Einsatz von operative- und strategische Kernwaffen wäre schnell möglich gewesen. Damit wäre dann alles vorbei. Zum Glück haben wir dies nie erleben brauchen.

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Re: Die Waffengattung Artillerie

Beitragvon Spartacus » 21. August 2014, 10:42

Na ja Beethoven,

da sind unsere Meinungen doch gar nicht so weit auseinander, finde ich jedenfalls. [smile]

LG

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Re: Die Waffengattung Artillerie

Beitragvon pentium » 21. August 2014, 11:10

Etwas Historie und Technik



Turm Cäsar des ehem. Deutschen Schlachtkreuzers Gneisenau 2010 in Norwegen

Zitat:
Hier zeige ich Ihnen eine kurze Dokumentation über den Turm "Cäsar" der Hauptartillerie des ehem. Deutschen Schlachtkreuzers "Gneisenau". Der Turm diente seit 1943, bis ca. 1968 (am Eingang des Trondheim-Fjord in Norwegen) den deutschen Besatzungstruppen und nach dem Krieg der Norwegischen Armee als Küstenbatterie ("Austrattfort", ca. 5-10km nordöstlich von Brekstad in der Kommune Orland)

Quelle: You Tube

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