Am 5. Juli 1951 ereignete sich in der Nähe der Schiffsanlegestelle Treptow zwischen der Halbinsel Stralau und dem Treptower Ufer die schwerste Katastrophe der Berliner Fahrgastschiffahrt.
Durch die Explosion des Motorschiffes „Heimatland“ starben 30 Menschen, darunter 28 Schulkinder. Zudem wurden mehr als 60 Personen schwer verletzt. An Bord des Schiffes befanden sich 127 Schulkinder aus dem Bezirk Prenzlauer Berg, die mit ihren Lehrern und einigen Erwachsenen als Begleitpersonal zu den Ferienspielen der Ost-Berliner Schulen in Hessenwinkel unterwegs waren.
Als Unglücksursache wurde ermittelt, dass der Kapitän und Besitzer den Dieselmotor des Schiffes ohne behördliche Genehmigung gegen einen alten
Benzinmotor ausgetauscht hatte.
Am 5. Juli 1951 ereignete sich in der Nähe der Schiffsanlegestelle Treptow zwischen der Halbinsel Stralau und dem Treptower Ufer die schwerste Katastrophe der Berliner Fahrgastschifffahrt. Durch die Explosion des Motorschiffes „Heimatland“ starben 30 Menschen, darunter 28 Schulkinder. Zudem wurden mehr als 60 Personen schwer verletzt.
An Bord des Schiffes befanden sich 127 Schulkinder aus dem Bezirk Prenzlauer Berg, die mit ihren Lehrern und einigen Erwachsenen als Begleitpersonal zu den Ferienspielen der Ost-Berliner Schulen in Hessenwinkel unterwegs waren. Arbeiter des nahe gelegenen Elektro-Apparate-Werkes retteten zahlreiche verletzte Kinder aus der Spree.
Als Unglücksursache wurde ermittelt, dass der Kapitän und Besitzer den Dieselmotor des Schiffes ohne behördliche Genehmigung gegen einen alten Benzinmotor ausgetauscht habe. In West-Berlin wurden der Ost-Berliner Schifffahrts- Aufsichtsbehörde schwere Vorwürfe wegen mangelnder Ersatzteile gemacht. Der Schiffsführer habe bereits mehrere Monate zuvor Probleme mit dem Schiff gemeldet, allerdings gab es keine Ersatzteile für den Motor. Aus diesem Grund kam der Kapitän auf die Idee eines Motorumbaus.
Die an sich unpolitsche Tragödie wurde in Zeiten des Kalten Krieges zu einem Politikum.
In den Tageszeitungen West- und Ost-Berlins entbrannte eine Propagandaschlacht mit gegenseitigen Schuldzuweisungen. So sollen West-Berliner Krankenhäuser Verletzte abgewiesen haben, wenn sie nicht „westversichert“ waren. West-Berliner Zeitungen berichteten dagegen, dass die West-Berliner Polizei drei Boote der Wasserschutzpolizei und ein Feuerlöschboot zur Sektorengrenze geschickt hätten, die dort mit der Begründung abgewiesen wurden, man habe selbst genügend Rettungskräfte. Dringend notwendige Hilfe konnte daher nicht geleistet werden. Die DDR-Nachrichtenagentur ADN verbreitete dagegen Meldungen, wonach Ost-Berliner Rettungsfahrzeuge von West-Berlin zu Umwegen gezwungen worden seien.
Der Kapitän des Unglücksschiffes wurde noch vor Beginn der Weltfestspiele zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt. Der Autoschlosser, der den Benzinmotor eingebaut hatte, sollte für fünf Jahre in Haft gehen.
Quelle: Bundesstiftung-Aufarbeitung.de
AZ