Alltagsleben im Grenzgebiet.

Re: Alltagsleben im Grenzgebiet.

Beitragvon Edelknabe » 15. November 2013, 08:34

Wenn ich dich nicht hätte Volker. Jetzt habe ich doch dieses"kann" in deinem Text über die Freiheit übersehen. Und das Leben "Könnte" normal sein, oder eben nicht normal sein, ach ich komme schon ganz durcheinander.

Rainer-Maria der normalste Typ der Welt...nich "kann" Volker, er isses...so wie Du
Benutzeravatar
Edelknabe
Grenztruppen
Grenztruppen
 
Beiträge: 16725
Bilder: 57
Registriert: 2. Mai 2010, 09:07

Re: Alltagsleben im Grenzgebiet.

Beitragvon SkinnyTrucky » 25. November 2013, 23:06

Hier Rainer Maria, ein Film ganz nach deinem Geschmack.... [wink]

HeimatStudio auf YouTube hat geschrieben:Dokumentation des DDR-Fernsehens von 1965 über den Eichsfeldort Lengenfeld unterm Stein. Anhand des Orts, der unmittelbar an der Ostseite der innerdeutschen Grenze liegt, werden die "Vorzüge" des Arbeiter-und-Bauern-Staats propagiert.





groetjes

Mara
Wenn es heute noch Menschen gibt, die die DDR verklären wollen, kann das nur damit zusammenhängen, dass träumen schöner ist als denken.... (Burkhart Veigel) Bild
Benutzeravatar
SkinnyTrucky
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 9270
Bilder: 73
Registriert: 25. April 2010, 20:07
Wohnort: at the dutch mountains

Re: Alltagsleben im Grenzgebiet.

Beitragvon vs1400 » 26. November 2013, 00:57

augenzeuge hat geschrieben:
vs1400 hat geschrieben: das leben schreibt geschichte und nicht umgedreht, ist meine meinung.

gruß vom Torsten [hallo]


Da stimme ich dir zu. Und deshalb musst du dieses Buch lesen. Geschrieben hat es das Leben. Zusammengetragen hat es nur ein anderer..... [wink]

Du hast doch Zeit dafür, also tu es.
AZ


merkst du was Jörg?
du agitierst für ein buch und dessen ansicht ... welche meine nicht ist.

ich mach es nicht und würde nie mehr als ne empfehlung, für zb. nen buch, geben. [wink]

gruß vom Torsten [hallo]
vs1400
 

Re: Alltagsleben im Grenzgebiet.

Beitragvon SkinnyTrucky » 26. November 2013, 01:00

Das Buch ist aber gut.... [smile]
Wenn es heute noch Menschen gibt, die die DDR verklären wollen, kann das nur damit zusammenhängen, dass träumen schöner ist als denken.... (Burkhart Veigel) Bild
Benutzeravatar
SkinnyTrucky
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 9270
Bilder: 73
Registriert: 25. April 2010, 20:07
Wohnort: at the dutch mountains

Re: Alltagsleben im Grenzgebiet.

Beitragvon augenzeuge » 26. November 2013, 20:03

SkinnyTrucky hat geschrieben:Das Buch ist aber gut.... [smile]


Sinnlos.... Torsten will von den Dingen des Buches nichts wissen. Auch nicht die Wahrheit. Schade.
AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84745
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Alltagsleben im Grenzgebiet.

Beitragvon andr.k » 26. November 2013, 21:48

Ich könnte @VS das besagte Buch mal ausleihen…. [denken]

AK
Man lebt ruhiger, wenn man nicht alles sagt, was man weiß, nicht alles glaubt, was man hört und über den Rest einfach nur lächelt.
andr.k
 
Beiträge: 4265
Bilder: 0
Registriert: 31. Oktober 2011, 21:56

Re: Alltagsleben im Grenzgebiet.

Beitragvon vs1400 » 26. November 2013, 22:38

augenzeuge hat geschrieben:
SkinnyTrucky hat geschrieben:Das Buch ist aber gut.... [smile]


Sinnlos.... Torsten will von den Dingen des Buches nichts wissen. Auch nicht die Wahrheit. Schade.
AZ


was soll dein "Sinnlos ..." Jörg,
ich würde gern etwas mehr über den autor erfahren wollen, was ja leider nicht möglich ist und nur damit habe ich ein problem.
wenn es für euch leser als wahrheit angesehen wird, ist es für mich kein problem. nur,
akzeptiert bitte auch einfach meine meinung.
danke vorab!

gruß vom Torsten [hallo]
vs1400
 

Re: Alltagsleben im Grenzgebiet.

Beitragvon augenzeuge » 26. November 2013, 22:48

vs1400 hat geschrieben: wenn es für euch leser als wahrheit angesehen wird....


Das ist ja dein Verständnisproblem. Das kann man nicht so oder so sehen.......ein Ereignis kann man nur mit den Fakten schildern.
Du willst mehr über den Autor erfahren? Dann lies das Buch, und erkenne was er wie gemacht hat.

Weißt du, ich kenne einen Ex-100%igen. Dem konnt ich das geben, der las es auch, man konnte drüber reden. Mit dir kann ich das nicht.
Ok, ich hör schon auf. Komm mir auch blöd vor. Thema ist für mich durch.
AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84745
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Alltagsleben im Grenzgebiet.

Beitragvon vs1400 » 26. November 2013, 23:20

augenzeuge hat geschrieben:
vs1400 hat geschrieben: wenn es für euch leser als wahrheit angesehen wird....


Das ist ja dein Verständnisproblem. Das kann man nicht so oder so sehen.......ein Ereignis kann man nur mit den Fakten schildern.
Du willst mehr über den Autor erfahren? Dann lies das Buch, und erkenne was er wie gemacht hat.

Weißt du, ich kenne einen Ex-100%igen. Dem konnt ich das geben, der las es auch, man konnte drüber reden. Mit dir kann ich das nicht.
Ok, ich hör schon auf. Komm mir auch blöd vor. Thema ist für mich durch.
AZ


sorry Jörg,
ich akzeptiere eure meinungen und unterstelle niemanden etwas nicht zu verstehen.
demnach ist es wohl nicht zu viel verlangt, selbige akzeptanz erwarten zu dürfen.

du, Mara und Andreas habt zu diesem buch eben eure meinung und die ist für mich vollkommen ok,
doch eben nicht meine und auch dass sollte kein problem sein.

gruß vom Torsten [hallo]
vs1400
 

Re: Alltagsleben im Grenzgebiet.

Beitragvon augenzeuge » 27. November 2013, 09:32

vs1400 hat geschrieben: ich akzeptiere eure meinungen und unterstelle niemanden etwas nicht zu verstehen.
demnach ist es wohl nicht zu viel verlangt, selbige akzeptanz erwarten zu dürfen.


Ok, es muss wohl sein....dass ich noch etwas schreibe.... [flash]

Wir haben uns eine Meinung gebildet, wie Tausende auch, nachdem wir das Buch gelesen haben. Und jeder der dies getan hat, kann seine Meinung haben. Ich kann doch aber keine Meinung über ein Buch entwickeln, was ich nicht gelesen habe.

Wenn ich an der Grenze gedient hätte, so wäre ich auf so ein Buch, was über 4 Jahrzehnte von allen größeren Vorfällen an meinem "Arbeitsplatz" berichtet, sehr gespannt. Mich würde es sehr interessieren, was hier andere in anderen Zeiten getan haben.

Eine Meinung kannst du über das Buch noch gar nicht haben, höchstens eine Abneigung, die ich jedoch nicht verstehe.

AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84745
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Alltagsleben im Grenzgebiet.

Beitragvon vs1400 » 27. November 2013, 12:15

augenzeuge hat geschrieben:
vs1400 hat geschrieben: ich akzeptiere eure meinungen und unterstelle niemanden etwas nicht zu verstehen.
demnach ist es wohl nicht zu viel verlangt, selbige akzeptanz erwarten zu dürfen.


Ok, es muss wohl sein....dass ich noch etwas schreibe.... [flash]

Wir haben uns eine Meinung gebildet, wie Tausende auch, nachdem wir das Buch gelesen haben. Und jeder der dies getan hat, kann seine Meinung haben. Ich kann doch aber keine Meinung über ein Buch entwickeln, was ich nicht gelesen habe.

Wenn ich an der Grenze gedient hätte, so wäre ich auf so ein Buch, was über 4 Jahrzehnte von allen größeren Vorfällen an meinem "Arbeitsplatz" berichtet, sehr gespannt. Mich würde es sehr interessieren, was hier andere in anderen Zeiten getan haben.

Eine Meinung kannst du über das Buch noch gar nicht haben, höchstens eine Abneigung, die ich jedoch nicht verstehe.

AZ


ich versuche dir nochmal meinen standpunkt zu erklären Jörg,
wenn schon eine, für mich, lückenhafte biographie des autors vorhanden ist, werde ich diesem nicht noch ein buch abkaufen.
ne lücke im lebenslauf ist keine gute eigenwerbung und hinterlässt fragen.

gruß vom Torsten [hallo]
vs1400
 

Re: Alltagsleben im Grenzgebiet.

Beitragvon augenzeuge » 27. November 2013, 17:28

vs1400 hat geschrieben: ne lücke im lebenslauf ist keine gute eigenwerbung und hinterlässt fragen.


Lücke im Lebenslauf? Sorry, das ist ein Witz. Ich habe dir schon mal geschrieben, es kommt nicht drauf an wer das Buch schreibt, sondern was drin steht.

Ist dir ein schwaches Buch von einem perfekten Lebenslauf lieber als ein perfektes Buch von einem Unbekannten?

Kann ich davon ausgehen, dass du zu allen Autoren deiner Bücher diese Fragen stellst? Und wenn sie nach deinem Maßstab nicht ausreichend beantwortet werden, dann liest du ihre Bücher nicht? Wobei das, was du hier Lücke nennst, überhaupt keine ist.

Offen und ehrlich? Das nehm ich dir nicht ab.

AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84745
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Alltagsleben im Grenzgebiet.

Beitragvon Edelknabe » 27. November 2013, 18:18

Danke Mara über das Video vom Ort Lengenfeld. Ich muss gestehen, Orte (Dörfer) dieser Größe gab es im Elbabschnitt nicht außer ich nehme Boizenburg als Vergleich. Bei uns war damals Ende der 70er Jahre alles ne Nummer kleiner.

Rainer-Maria
Benutzeravatar
Edelknabe
Grenztruppen
Grenztruppen
 
Beiträge: 16725
Bilder: 57
Registriert: 2. Mai 2010, 09:07

Re: Alltagsleben im Grenzgebiet.

Beitragvon SkinnyTrucky » 27. November 2013, 20:36

vs1400 hat geschrieben:ich würde gern etwas mehr über den autor erfahren wollen


Der Autor hat sich alle Mühe gegeben die Ansammlung von Zitaten chronologisch in ein Buch zu packen....er lässt diese für sich sprechen....

....tja Torsten, soeiner ist der Autor.... [wink]


groetjes

Mara
Wenn es heute noch Menschen gibt, die die DDR verklären wollen, kann das nur damit zusammenhängen, dass träumen schöner ist als denken.... (Burkhart Veigel) Bild
Benutzeravatar
SkinnyTrucky
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 9270
Bilder: 73
Registriert: 25. April 2010, 20:07
Wohnort: at the dutch mountains

Re: Alltagsleben im Grenzgebiet.

Beitragvon pentium » 27. November 2013, 22:07

Zitate? Ich dachte das Buch soll ein Roman sein. Oder ist es eine Zitatensammlung, dann kann es kein Roman...

mfg
pentium
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

Freundeskreis Schloss Hubertusburg e. V.
http://www.freundeskreis-hubertusburg.de
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 45522
Bilder: 133
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: Alltagsleben im Grenzgebiet.

Beitragvon SkinnyTrucky » 27. November 2013, 22:12

pentium hat geschrieben:Zitate? Ich dachte das Buch soll ein Roman sein. Oder ist es eine Zitatensammlung, dann kann es kein Roman...


Nee Pentium, Roman ist der Vorname des Sammlers der Zitate.... [wink]


groetjes.... [hallo]

Mara
Wenn es heute noch Menschen gibt, die die DDR verklären wollen, kann das nur damit zusammenhängen, dass träumen schöner ist als denken.... (Burkhart Veigel) Bild
Benutzeravatar
SkinnyTrucky
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 9270
Bilder: 73
Registriert: 25. April 2010, 20:07
Wohnort: at the dutch mountains

Re: Alltagsleben im Grenzgebiet.

Beitragvon vs1400 » 27. November 2013, 22:24

SkinnyTrucky hat geschrieben:
vs1400 hat geschrieben:ich würde gern etwas mehr über den autor erfahren wollen


Der Autor hat sich alle Mühe gegeben die Ansammlung von Zitaten chronologisch in ein Buch zu packen....er lässt diese für sich sprechen....

....tja Torsten, soeiner ist der Autor.... [wink]


groetjes

Mara


ach gottchen Mara,
wenn er nur nen link "gesetzt" hätte ...

gruß vom Torsten [hallo]
vs1400
 

Re: Alltagsleben im Grenzgebiet.

Beitragvon SkinnyTrucky » 27. November 2013, 22:34

vs1400 hat geschrieben:wenn er nur nen link "gesetzt" hätte ...


Eine Webseite voller Links wollte er wohl nicht füllen Torsten....er hat dagegen die Zitate drucken lassen auf Papier....auf jede Menge Papier, so hat man auch was in der Hand, wenn man kein Strom hat.... [wink]


groetjes

Mara
Wenn es heute noch Menschen gibt, die die DDR verklären wollen, kann das nur damit zusammenhängen, dass träumen schöner ist als denken.... (Burkhart Veigel) Bild
Benutzeravatar
SkinnyTrucky
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 9270
Bilder: 73
Registriert: 25. April 2010, 20:07
Wohnort: at the dutch mountains

Re: Alltagsleben im Grenzgebiet.

Beitragvon andr.k » 27. November 2013, 22:36

Und täglich grüßt das Murmeltier... [grin]

AK
Man lebt ruhiger, wenn man nicht alles sagt, was man weiß, nicht alles glaubt, was man hört und über den Rest einfach nur lächelt.
andr.k
 
Beiträge: 4265
Bilder: 0
Registriert: 31. Oktober 2011, 21:56

Re: Alltagsleben im Grenzgebiet.

Beitragvon vs1400 » 27. November 2013, 22:47

augenzeuge hat geschrieben:
vs1400 hat geschrieben: ne lücke im lebenslauf ist keine gute eigenwerbung und hinterlässt fragen.


Lücke im Lebenslauf? Sorry, das ist ein Witz. Ich habe dir schon mal geschrieben, es kommt nicht drauf an wer das Buch schreibt, sondern was drin steht.

Ist dir ein schwaches Buch von einem perfekten Lebenslauf lieber als ein perfektes Buch von einem Unbekannten?

Kann ich davon ausgehen, dass du zu allen Autoren deiner Bücher diese Fragen stellst? Und wenn sie nach deinem Maßstab nicht ausreichend beantwortet werden, dann liest du ihre Bücher nicht? Wobei das, was du hier Lücke nennst, überhaupt keine ist.

Offen und ehrlich? Das nehm ich dir nicht ab.

AZ


selbstverständlich offen und ehrlich Jörg,
dass musst du bei mir nicht explizit hinterfragen!

ich erwähnte es bereits, dass ich derartige literatur, im eigentlichen, nicht lese. prosa und lyrik bitte ausgeschlossen. ein autor, zu derartigen themen, findest du bei mir in den regalen und dieser ist
Landolf Scherzer. seine bücher verschlang ich schon zu ddr zeiten, weil sie eben auch kritisch waren/ sind.
mehr habe und möchte ich auch nicht in meinen regalen dazu finden.

als ehemaliger ddr- bürger und bis 1998 dort gebliebener, konnte ich gut mitbekommen was geschichtlich schiefgelaufen ist und welche fehler man wieder machte.
daher bin ich bei derartigen personen schon etwas genauer, bevor ich sie empfehle, und finde derartige lücken bzw. allgemeinaussagen bedenklich.

für dich ist es keine lücke Jörg,
was absolut ok ist,
für mich.

gruß vom Torsten [hallo]
vs1400
 

Re: Alltagsleben im Grenzgebiet.

Beitragvon Batrachos » 22. Juni 2014, 23:49

Hallo,
hab mir jetzt mal den kompletten Thread durch gelesen und muss sagen bei manchen Beiträgen hier kann man einfach nur mit dem Kopf schütteln.
Unwissenheit nicht selbst erlebtes und der gleichen.
Ich habe bis zur Systemwende im ehemaligen Sperrgebiet im Südharz gelebt.
Schildere jetzt mal meine Erlebnisse von 80-89 die ich bewusst wahrgenommen habe.
Die Stadt in der ich gewohnt habe lag direkt an der Grenze zu Niedersachsen und hatte zu DDR Zeiten ca. 3000 Einwohner.
Meine Elterliche Wohnung lag ca 100m vom 500 m Schutzstreifen weg. Dort begann dann gleich der GSSZ.
Der einzigste Unterschied im Sperrgebiet war das man nur in eine Richtung konnte und beim verlassen bzw wieder reinfahren ins Sperrgebiet den Ausweis vorzeigen musste. Wobei die Kontrollstellen am Beginn des Sperrgebietes auch nicht immer besetzt waren. Sie wurden auch nicht von GT_Angehörigen besetzt sondern von Angehörigen der DVP.
Wir hatten in unserer Stadt 7 Kneipen, ein Kino, ein wunderschönes Waldfreibad und verschiedene Lebensmittelgeschäfte ( Bäcker Fleischer e.t.c.). Auch ein Warenhaus wo es Klamotten und Elektroartikel zu kaufen gab war vorhanden.
Selbst drei privat Unternehmer gab es bei uns ( Spedition, Polstemöbelgestellbau, Schuhleistenfabrik).
Die Schulkreide mit der ihr in der Schule geschrieben habt wurde bei uns im Ort produziert.
Also war auch ein wenig Industrie vorhanden. Mit den Grenzsoldaten im Ort gab es auch fast nie Probleme.
Sicherlich gab es Angehörige vom MfS SED-Mitglieder u.s.w. aber die gab es auch überall in der DDR.
Kulturangebote waren also zu Hauf vorhanden.
Als Kinder konnten wir auch unbekümmert spielen ,auch im Schutzstreifen haben wir uns aufgehalten ohne das etwas passiert ist.
also für mich waren Angehörige der GT und der Zaun völlig normal wie für die meisten Einwohner damals.
Sie konnten in die Kneipen ins Kino oder zur Disco gehen die immer bis um ein Uhr ging.
Es war normal auch mit den Kindern von Offizieren sich abzugeben denn sie waren voll integriert bei uns.
Anfeindungen solchen Leuten gegnüber gab es nicht.
Das Leben an der Grenze war normal es gab keinen Unterschied zum Leben ausserhalb des Sperrgebietes.
OK bis auf die Besuchsregelung, aber das hatte auch Vorteile für die meisten damals.
Bei der Aktion Ungeziefer wurde damals der Onkel von meiner Mutter ausgewiesen.
Aber nicht weil nicht Linientreu war, sondern weil er sich als Menschenschleuser bei der noch durchlässigen Grenze verdient gemacht hat. Er hat das wohl nicht aus humanitären Gründen gemacht, sonders des Geldes wegen.
Also ich für meinen Teil möchte meine Kindheit und Jugend im ehemaligen Sperrgebiet nicht missen.
Ich hatte eine sehr schöne Kindheit und glückliche Jugend.
Nur weil da so ein Zaun stand wo man nicht weiter konnte,egal wir kannten es nicht anders ist man halt in die andere Richtung zum Blödsinn machen gegangen.
Wenn wir vorm GSSZ spielten und wirklich einmal Grenzer kamen durften wir auch schon mal durchs Fernglas schauen in den Westen.
Ich möchte die Zeit nicht missen,wir hatten alles was wir brauchten und eingesperrt waren wir nicht konnten ja raus in die Kreisstadt.
So wer noch Fragen hat zum Thema egal welche immer raus damit werde sie gerne beantworten.

MFG Batrachos
Das System hat keine Fehler-Das System ist der Fehler
Batrachos
 
Beiträge: 119
Registriert: 1. September 2013, 17:17
Wohnort: Mittelschwaben

Re: Alltagsleben im Grenzgebiet.

Beitragvon Volker Zottmann » 23. Juni 2014, 11:10

Das stimmt schon, Batrachos...

Der Mensch ist eben auch nur ein Tier, ein Gewöhnungstier.
Eure Haustiere haben sich sicherlich auch wohlgefühlt. Und selbst Affen im Käfig empfinden ihre Gefangenschaft seit Geburt als normal...

Warum solltest Du auch keine schöne glückliche Zeit als Kind und Jugendlicher gehabt haben? Nur einseitig eingesperrt warst Du trotzdem.
Den Einen stört es und der Andere ist ein Gewohnheitstier...

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Alltagsleben im Grenzgebiet.

Beitragvon Interessierter » 23. Juni 2014, 13:28

Zitat Batrachos:
Hallo,
hab mir jetzt mal den kompletten Thread durch gelesen und muss sagen bei manchen Beiträgen hier kann man einfach nur mit dem Kopf schütteln.
Unwissenheit nicht selbst erlebtes und der gleichen.


eingesperrt waren wir nicht konnten ja raus in die Kreisstadt.


Vielleicht kannst Du ja irgendwann einmal die Schilderungen und Empfindungen anderer Zeitzeugen so tolerieren, wie man auch Deine Erlebnisse und Empfindungen nicht anzweifelt, anstatt wie auch bereits in einem anderen Thread diese anzuzweifeln.

Das Geschilderte von Felix hast du doch gar nicht selbst erlebt und warst nicht dabei. Was Du in meinem ersten Zitat rügst, machst Du doch selber. Dein Erlebtes und Deine Sichtweise und Empfindungen als einzig wahre auf andere zu übertragen wird nicht klappen.

Wenn Du Dich nicht eingesperrt fühltest, dann ist das doch ok, aber es gab eben auch sehr viele, die fühlten sich eingesperrt. Warum haben dann sonst wohl ca 3 Mio Bürger diese Diktatur verlassen ?

" Der Interessierte "
Interessierter
 

Re: Alltagsleben im Grenzgebiet.

Beitragvon Batrachos » 23. Juni 2014, 14:08

Interessierter hat geschrieben:Zitat Batrachos:
Hallo,
hab mir jetzt mal den kompletten Thread durch gelesen und muss sagen bei manchen Beiträgen hier kann man einfach nur mit dem Kopf schütteln.
Unwissenheit nicht selbst erlebtes und der gleichen.


eingesperrt waren wir nicht konnten ja raus in die Kreisstadt.


Vielleicht kannst Du ja irgendwann einmal die Schilderungen und Empfindungen anderer Zeitzeugen so tolerieren, wie man auch Deine Erlebnisse und Empfindungen nicht anzweifelt, anstatt wie auch bereits in einem anderen Thread diese anzuzweifeln.

Das Geschilderte von Felix hast du doch gar nicht selbst erlebt und warst nicht dabei. Was Du in meinem ersten Zitat rügst, machst Du doch selber. Dein Erlebtes und Deine Sichtweise und Empfindungen als einzig wahre auf andere zu übertragen wird nicht klappen.

Wenn Du Dich nicht eingesperrt fühltest, dann ist das doch ok, aber es gab eben auch sehr viele, die fühlten sich eingesperrt. Warum haben dann sonst wohl ca 3 Mio Bürger diese Diktatur verlassen ?

" Der Interessierte "


Ich toleriere sie doch,aber meine persönliche Meinung darf ich doch wohl noch äussern oder etwa nicht?

MFG Batrachos
Das System hat keine Fehler-Das System ist der Fehler
Batrachos
 
Beiträge: 119
Registriert: 1. September 2013, 17:17
Wohnort: Mittelschwaben

Re: Alltagsleben im Grenzgebiet.

Beitragvon pentium » 23. Juni 2014, 14:26

@Batrachos
Selbstverständlich darf man seine persönliche Meinung hier schreiben, es ist ja der Sinn eines Forums oder?

mfg
pentium
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

Freundeskreis Schloss Hubertusburg e. V.
http://www.freundeskreis-hubertusburg.de
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 45522
Bilder: 133
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: Alltagsleben im Grenzgebiet.

Beitragvon Nov65 » 23. Juni 2014, 16:27

Ich glaube Dir und kann die Schilderungen zum Teil nachempfinden. Ich war als Grenzer auch nett zu den Anwohnern an der Mauer, auch freundlich zu den Westberlinern dort drüben an den Fenstern...
Wir alle -Ausnahmen ausgenommen- haben unseren Frieden oder Waffenstillstand mit der Welt um uns herum gemacht. Was blieb uns anderes auch übrig? Du am Zaun, ich als Lehrer, @Zottmann als Maurermeister...Ich habe mir bei erster Gelegenheit wie viele andere auch ein Ferienhaus an einem kleinen Waldsee gebaut. Da saßen wir und machten unsere eigene Welt. Die Beschäftigung wollte ich nicht verlieren, ich hatte Familie. Aber angesichts der Meinungsmanipulation, des Maulkorbes, des Nicht-reisen-Könnens brachen die Lebens-Defizite ständig auf. Dann endlich das Ende des Maulkorbs, der Bevormundung. Unsere Ablehnung des Systems wurde uns erst richtig bei seinem Ende bewusst: Wir lernten eine andere Welt kennen(auch mit ihren Fehlern), aber wir konnten durchatmen.So meine Denke.

Es gibt allerdings auch Zeitzeugen, die das Leben im Grenzgebiet nicht so unbeschwert wie Du erlebten. Alles zusammen macht erst das Bild.
Grüße von Andreas
Nov65
 
Beiträge: 4338
Registriert: 1. März 2012, 14:09
Wohnort: Plau am See in M-V

Re: Alltagsleben im Grenzgebiet.

Beitragvon Volker Zottmann » 18. Oktober 2014, 21:18

Ich habe einen interessanten Artikel gefunden:


Dorfrepublik Rüterberg - Elbe
15. Oktober um 15:40 ·
Das Industriedorf Rüterberg wurde zum Sterben verurteilt.
Was damals in den Junitagen 1952 den Menschen an der Grenze angetan wurde, war unbegreiflich. Staats- und Bürgerrechte wurden gebrochen. Der Grundstein für den Unrechtsstaat war gelegt. Zuerst kam die Vertreibung unliebsamer Menschen. In ihren Akten verzeichneten Unmenschen diese Taten als „Aktion Ungeziefer". Furchtbar und abscheulich! Wer waren die Verstoßenen aus unserem Dorf? Es waren außergewöhnlich tüchtige, aber auch ganz normale Mitbürger. Beispiel: Eine Frau, die ihren Mann im Kriege verloren hatte, deren Haus dann jahrelang von der russischen Besatzungsmacht besetzt war und die sich dann endlich wieder in ihrem verwohnten Haus eingelebt hatte. Nachdem ihr nun auch noch die Heimat genommen wurde, war sie einsam und seelisch zerstört. Eine Bauernfamilie, seit Generationen in Wendisch-Wehningen-Rüterberg beheimatet, mußte mit 5 Kindern von Haus und Hof. Weitere Familien, die ein normales Leben in unserem Dorf geführt hatten. Mit drei weiteren Ausweisungen wurden nicht nur tüchtige und hilfsbereite Menschen ins Ungewissen geschickt; es wurde gleichzeitig das kleine Industriedorf Rüterberg zum Sterben verurteilt. Zwei Ziegelei- und ein Sägereibesitzer wurden enteignet und mit ihren Familien von ihren Betrieben fortgejagt. Ihr Verbrechen war ihr Besitz! Hätten die Dörfler nach Untaten dieser Besitzer gesucht, sie hätten niemals welche gefunden. Nach vierzig Jahren können sich alte Menschen zwar noch erinnern, aber viele Einzelheiten sind nicht mehr ins Gedächtnis zurückzurufen. Wie gut, daß vom 1. Juli 1945 noch so viel Ehrlichkeit in den Akten aufgestöbert werden kann. Die Arbeiter von damals, in der Stunde Null, zeigten den großen Mut für die Gerechtigkeit, und dies nicht nur mit Herz und Hand, sondern auch mit weitblickendem Verstand. Die erste Gemeindekommission vom 15. September 1945 sorgte dafür, daß der Besitzer der Klinkerfabrik nicht falschen Anschuldigungen zum Opfer fiel. Er konnte nach 1945 mit den vorhanden gebliebenen Produktionsmitteln viel für die notleidende Bevölkerung tun. Vielseitig sorgte er, gemeinsam mit seinen Arbeitern, für eine umfangreiche Versorgung mit aus bestem Klinkerton gebrannten Gebrauchswaren. Die weite Umgebung wurde mit dem begehrten Hausrat, aber auch mit Klinkersteinen versorgt. Dömitz und viele Gemein¬den beneideten uns um die Fabriken in Rüterberg und Broda. In der Sägerei wurden nicht nur Bretter geschnitten.
In einem Schreiben vom 4. 9. 1945 ist zu lesen: „ Die Firma Weber hat die Vorarbeiten für 400 Bettstellen soweit vorangetrieben, daß mi der Fertigstellung begonnen werden kann. Weber wartet nur noch auf die Bestätigung vom Landratamt"
Bevor im Juni 1952 diese Menschen aus der Dorfgemeinschaft herausgerissen wurden, ist von der Gemeinde an die Landeszeitung geschrieben worden, u. a.:
„der Ziegeleibesitze aus Rüterberg hat sein Schweinesoll für das l. Halbjahr erfüllt, und weitere Schweine wird er demnächst abliefern."
In diesem Protestschreiben vom 24. 3. 1952, wenige Monate vor der gewaltsamen Vertreibung, wird bewußt die Leistung dieses Dorfmitgliedes herausgestellt. Unser Dorf war leer und arm geworden. Die Sägerei überlebte nicht mehr lange. Das für die damalige Zeit reichhaltige Lager an Holzbaumaterialien und Brettern war bald verbraucht. Das Sägegatter - immer wieder mit Energie in Betrieb gehalten - stand bald still. In den zwanziger Jahren hatte das Ehepaar Weber begonnen, sich den Sägereibetrieb aufzubauen. Die älteren Einwohner erinnern sich noch, wie am frühen Morgen - tagaus, tagein - die Frau des Zimmermanns durch das Dorf eilte, um den Dampfkessel zu heizen. Mit unermüdlichem Fleiß begann dieses Lebenswerk, das bald für 15 Arbeiter zur Lebensgrundlage wurde. Jetzt war alles gewesen. Die Ziegelei wurde schlecht und recht weiter betrieben, bis auch sie Opfer der Grenze wurde.
Es mußte in Rüterberg endlich wieder einmal etwas los sein
Nach und nach erfuhren die Dorfbewohner, wo ihre aus unserem Gemeinwesen vertriebenen Mitmenschen hingeschleppt wurden. Die meisten nahmen an ihrem Schicksal teil. Ein ständiger Kontakt sorgte dafür, daß die Verbindung mit der Heimat nicht abbrach und manche Not gelindert werden konnte. Nach einem Jahr waren diese Bindungen eher noch stärker als schwächer geworden. Sehr zum Ärger und zur Wut der unmenschlichen Machthaber und Verantwortlichen für die Vertreibung. In Folge der Deportation hatten „Passierschein¬zwang" und „Aufenthaltsgenehmigungen" unser Dorf leer und einsam gemacht. Noch konnten wir uns in der Gastwirtschaft an der Elbe treffen. Wir, die Jugend von damals, das war in erster Linie die Freiwillige Feuerwehr. Sie war nicht nur der Helfer gegen Brandgefahr, sondern noch mehr die Quelle eines frohen und lebensbejahenden Beisammenseins. Der Nachholbedarf an Lebensfreude war auch nach acht Jahren Kriegsende immer noch sehr groß. Außerdem forderte uns der SED-Staat heraus. Während unserer Versammlungen konnten wir uns unter dem Anschein von „Dienstgesprächen" mit Witz und guter Laune abreagieren. Noch heute klingt mir dabei der damalige Slogan „Deutsche an einen Tisch" in den Ohren. Wir rückten dann auch wirklich die Tische zusammen und fühlten uns wohl, aber auch stark in dieser Gemeinschaft. Die Angst vor einer nächsten Ausweisung war nicht mehr so groß. Außerdem hatten die SED-Oberen hoch und heilig versichert, diese „Aktion" sei einmalig gewesen und werde sich nicht wiederholen. So wurde eine Runde nach der anderen ausgegeben. Das Bier und der Köm waren billig und schlecht, schmeckten nach der dritten Runde um so besser. Nach der verordneten „politischen Diskussion", die immer sehr kurz war, gingen wir schnell zum angenehmeren Teil über. Es mußte in Rüterberg endlich mal wieder etwas los sein. Ein Feuerwehr¬ball stand schnell auf der Tagesordnung. Aber wie und wo sollte das Vergnügen durchgeführt werden? Hier in Rüterberg? Schnell waren wir uns einig. Wenn wir feiern, dann feiern wir alle zusammen. „Alle, das waren in erster Linie Kamera¬den, Nachbarn und Freundschaften im Dorf, Dömitz und den Nachbargemeinden. Als dann jemand sagte, wenn wir außerhalb feiern, dann am besten außerhalb des 5-km-Sperrgebietes. Wir könnten unsere ausgewiesenen Kameraden und alle anderen einladen. Jeder stimmte sofort zu. Mancher brachte die Einladung persönlich zu den Ausgewiesenen. Kurze Zeit nach dieser Löschpartie war an Tafeln und Bäumen in den Nachbardörfern zu lesen: „Wunschtanzabend der Freiwilligen Feuerwehr Rüterberg am Sonnabend, den 7. März 1953 in Heiddorf bei Gastwirt Kühne." Es sollte kein gewöhnlicher Tanzabend werden. Es sollte ein Wiedersehensfest aller Rüterberger sein; ein Fest, das wir außerhalb unseres Dorfes feiern mußten, um Zusammensein zu können. Die Vorbereitungen liefen auf Hoch¬touren. Kleine Theaterszenen wurden eingeübt. Alle Dörfler beteiligten sich. Die Vorfreude war groß. Für die von uns gewaltsam Getrennten war außerhalb des Sperrgebietes für Nachtquartier nach dem Fest gesorgt worden. Ein harter Schlag war es für uns, als wie am Ende der Vorbereitungen hörten und lasen:
„ Das Herz des großen Stalin hat am 5. März um 21. SO Uhr aufgehört zu schlagen."
Das war für uns ein großes Ärgernis! Nicht etwa deshalb, weil wir uns in tiefem Schmerz mit den Werktätigen der Sowjetunion verbunden fühlten, dazu hatten wir keinen Grund. Nicht einmal die Genossen aus unserem Dorf gaben sich Mühe, traurige Gesichter zu zeigen. Die Rüterberger Feuerwehr durfte am 7. März nicht feiern und fröhlich sein, weil zwei Tage vorher, am 5. März, Josef Wissarionowitsch Stalin nach schwerer Krankheit verschieden war. Einhellig war unsere Meinung:
„Konnte er denn nicht wenigstens noch acht Tage länger leben?"
Ob wir wollten oder nicht, unser Fest mußte um acht Tage, auf Sonnabend, den 14. März 1953, verschoben werden. Schnelligkeit und Einsatzbereitschaft, gefragt nicht nur bei der Feuerwehr, sorgten dafür, daß auch unsere Mitbürger von außerhalb zum verschobenen Termin unter uns sein konnten. So wie wir es uns gewünscht hatten, wurde diese erste große Feier nach der Trennung von unseren Mitbürgern, ein Tag der Freude und Zusammengehörigkeit. Die Ausgewiesenen wußten, sie gehörten nach wie vor zu uns!

.Quelle:"Die Dorfrepublik"von Hans Rasenberger


Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Alltagsleben im Grenzgebiet.

Beitragvon Volker Zottmann » 2. Dezember 2015, 16:25

Morgen ist es soweit:
Zur 26. Wiederkehr der Brockenöffnung am 3.12.1989 findet Morgen ab Quedlinburg über den Harzklub eine Wanderung statt. Ausgangspunkt ist Oderbrück.
Die Wanderung führt also zuerst durchs Quellgebiet der Oder und zieht sich dann über den westlichen Höhenrücken zum Brocken.
Das Wetter gefällt mir aber gar nicht, gibt zwar keinen Regen, ist mir aber etwas zu kalt da oben.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Alltagsleben im Grenzgebiet.

Beitragvon Spartacus » 2. Dezember 2015, 19:28

Das Wetter gefällt mir aber gar nicht, gibt zwar keinen Regen, ist mir aber etwas zu kalt da oben.


Ein echter Deutscher friert nicht, der zittert nur vor Wut, weil es draußen so kalt ist! [flash]

LG

Sparta


Ich bin stolz darauf, kein Smartdingsbums zu besitzen.
Nicht Deutschland schafft sich ab, sondern Deutschland schaltet sich ab.
Habeck und Baerbock in die Produktion. Die Grünen sind eine fortschrittsfeindliche Sekte.



Benutzeravatar
Spartacus
 
Beiträge: 25872
Bilder: 0
Registriert: 28. März 2013, 19:01
Wohnort: Bayern

Re: Alltagsleben im Grenzgebiet.

Beitragvon Volker Zottmann » 2. Dezember 2015, 19:36

Der Haken ist ja, wenn ich dann hoch gelaufen bin, muss ich auch wieder runter. Da reichen auch bei angenehmeren Temperaturen die Luftfeuchte und leichte Schwankungen, und Du siehst den Weg im Nebel nicht mehr.
Schöner ist es im Sommer, oder kaltem klirrenden Winter, Hochdruckwetterlage. Aber man kann an der B4 auch in Oderbrück oder in Torfhaus (noch besser) prima sitzen und Jägermeister trinken.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Vorherige

Zurück zu Die innerdeutsche Grenze

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast

cron