Der Umgang der DDR mit Hinterbliebenen von Grenzopfern

Wie sieht es heute an der ehemaligen innerdeutschen Grenze aus?

Re: Der Umgang der DDR mit Hinterbliebenen von Grenzopfern

Beitragvon Interessierter » 11. November 2014, 10:37

Hier noch weitere Details:

Die Stasi ließ Leichen der Mauertoten verschwinden

Es gibt keine Gräber, keine Urnen, keinen Leichnam – das Abschiednehmen von den Mauertoten ist nicht einfach. Stefan Weinert hat den Familien der Mauertoten einen bewegenden Dokumentarfilm gewidmet.

Da ist zum Beispiel Irmgard Bittner. Ihr Sohn Michael hatte bereits mehrere Ausreiseanträge gestellt, seit er während seines Wehrdienstes gegen die Brutalität in der Nationalen Volksarmee aufbegehrt hatte. Doch alle Anträge wurden abgelehnt. Am 23. November 1986 dann sagte Michael seinem Bruder, er dürfe nun ausreisen – doch in Wirklichkeit hatte er sich entschlossen, in der folgenden Nacht die Flucht zu wagen.

Quer durch den Todesstreifen, von Glienicke bei Oranienburg in den nördlichsten Ortsteil von West-Berlin, nach Frohnau. Doch Bittner hatte kein Glück. Er löste einen Alarm aus und wurde von zwei Grenzposten mit 32 Schüssen getötet – in den Rücken.

Vertuschung war, neben der "Unverletzbarkeit der Staatsgrenze" natürlich, das wichtigste Prinzip der Grenztruppen. Obwohl Michael Bittners Leichnam in den Mauerstreifen zurückgefallen war und sogar ordnungsgemäß obduziert wurde, tat die Stasi fortan alles, um die Identität des Toten geheim zu halten.

Die beteiligten Grenzposten und das medizinische Personal mussten sich verpflichten zu schweigen. Um Bittners Angehörigen sein spurloses Verschwinden zu erklären, erfand die Staatssicherheit eine aufwendige Legende. Angeblich sei er von einer "kriminellen Menschenhändlerbande" aus der DDR "geschleust" worden. Sogar ein Haftbefehl wurde gegen ihn erlassen, obwohl intern natürlich bekannt war, dass er erschossen worden war.


Trotz aller Bemühungen des SED-Regimes ahnte Irmgard Bittner, dass ihr Sohn das Opfer des im Westen registrierten Zwischenfalls an der Grenze in der Nacht vom 23. auf den 24. November 1986 geworden war. Doch Antworten bekam sie nicht. Um alle Beweise verschwinden zu lassen, wurde der Leichnam abtransportiert, vermutlich eingeäschert und die Asche irgendwo entsorgt. Bis heute weiß Irmgard Bittner nicht, wo die sterblichen Überreste ihres Sohnes liegen. Er hat kein Grab bekommen. Eine zusätzliche Qual.

http://www.welt.de/kultur/article134158 ... inden.html

Wenn Stasimitarbeiter ein solches Verhalten ihren Kindern gegenüber verschwiegen, dann weil sie wußten, dass es kriminell und unmenschlich war. Weil sie es in ihrem Inneren wussten, es aber nicht zugeben wollten und konnten verschwiegen sie es. Das nur einmal im Bezug zu dem anderen Thread.

" Der Interessierte "
Interessierter
 

Re: Der Umgang der DDR mit Hinterbliebenen von Grenzopfern

Beitragvon Nov65 » 11. November 2014, 11:04

Wie werden ehemalig Verantwortliche mit dieser unmenschlichen Tragödie heute fertig, frage ich mich. Alles damals rechtens und fertig?
Haben damals Hass und Abgehobenheit alles Menschliche überlagert? Eine andere Antwort als ein Ja gibt es wohl kaum.
Kann man darüber jemals schweigen, sich der heutigen Welt erfreuen als wäre nichts geschehen? Seinen erwachsenen Kindern unschuldig in die Augen schauen?
Ich kann es einfach nicht glauben.

Wie erfrischend war doch die Aussage OLT Jägers bei Jauch:"Aus meiner heutigen Sicht sage ich, ja, die DDR war ein Unrechtsstaat."

Gruß, Andreas
Nov65
 
Beiträge: 4338
Registriert: 1. März 2012, 14:09
Wohnort: Plau am See in M-V

Re: Der Umgang der DDR mit Hinterbliebenen von Grenzopfern

Beitragvon Volker Zottmann » 11. November 2014, 11:20

Nov65 hat geschrieben:Wie werden ehemalig Verantwortliche mit dieser unmenschlichen Tragödie heute fertig, frage ich mich. Alles damals rechtens und fertig?
Haben damals Hass und Abgehobenheit alles Menschliche überlagert? Eine andere Antwort als ein Ja gibt es wohl kaum.
Kann man darüber jemals schweigen, sich der heutigen Welt erfreuen als wäre nichts geschehen? Seinen erwachsenen Kindern unschuldig in die Augen schauen?
Ich kann es einfach nicht glauben.

Wie erfrischend war doch die Aussage OLT Jägers bei Jauch:"Aus meiner heutigen Sicht sage ich, ja, die DDR war ein Unrechtsstaat."

Gruß, Andreas


Ja das können solche Menschen, denn ihnen fehlt ein Gewissen oder zumindest das Unrechtsbewusstsein.
In deren Augen kann man schauen und lesen. Ihr Blick ist erkaltet starr oder reichlich wässrig, trübe.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Der Umgang der DDR mit Hinterbliebenen von Grenzopfern

Beitragvon Interessierter » 11. November 2014, 17:10

Ja das können solche Menschen, denn ihnen fehlt ein Gewissen oder zumindest das Unrechtsbewusstsein.


Nicht nur das. Die ehemaligen Anhänger und Diener der damaligen " Organe " der DDR, versuchen heute schon wieder unverfroren mit persönlichen Diffamierungen ( wie auch hier im Forum ) die User mundtot zu machen, die an solche Abscheulichkeiten dieses SED - Regimes erinnern.

" Der Interessierte "
Interessierter
 

Re: Der Umgang der DDR mit Hinterbliebenen von Grenzopfern

Beitragvon Nostalgiker » 11. November 2014, 17:30

Interessierter hat geschrieben:
Ja das können solche Menschen, denn ihnen fehlt ein Gewissen oder zumindest das Unrechtsbewusstsein.


Nicht nur das. Die ehemaligen Anhänger und Diener der damaligen " Organe " der DDR, versuchen heute schon wieder unverfroren mit persönlichen Diffamierungen ( wie auch hier im Forum ) die User mundtot zu machen, die an solche Abscheulichkeiten dieses SED - Regimes erinnern.

" Der Interessierte "


Im Gegensatz zu dir, von partieller Amnesie befallender, habe ich noch nie gefordert, so wie es von dir mit gewisser Regelmäßigkeit kommt, dich zu sperren, dir hier im Forum den Mund zu verbieten etc., weil dir Äußerungen von den Usern deren Entfernung du so vehement forderst nicht passen. Da kannst du unverfroren persönlich Diffamieren in deiner Hilflosigkeit. Dir gehen nämlich nicht die Argumente aus, du hast und hattest nie welche.

Über Diktatur, Zensur etc. geifern aber selbst danach brüllen mein kleiner Möchtegern-Demokrat. Scheinheiliges, billiges Spießbürgertum vom Feinsten kommt in deinen Äußerungen zum Vorschein.


Thoth
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
Benutzeravatar
Nostalgiker
 
Beiträge: 13708
Registriert: 28. August 2012, 12:36

Re: Der Umgang der DDR mit Hinterbliebenen von Grenzopfern

Beitragvon Edelknabe » 11. November 2014, 18:37

Siehe Volker mit:

"In deren Augen kann man schauen und lesen. Ihr Blick ist erkaltet starr oder reichlich wässrig, trübe."

Jetzt ohne Nebengedanken und überhaupt nicht Themenbezogen. Also dein Blick so denke ich bei mir Volker. der ist bestimmt der eines Hundes, so richtig hündisch treu ergeben? Oder der Leckerblick...Zunge raus und gehechelt hahahahohohi

Rainer-Maria und nimms mit Humor
Benutzeravatar
Edelknabe
Grenztruppen
Grenztruppen
 
Beiträge: 16731
Bilder: 57
Registriert: 2. Mai 2010, 09:07

Re: Der Umgang der DDR mit Hinterbliebenen von Grenzopfern

Beitragvon Volker Zottmann » 11. November 2014, 18:58

Edelknabe hat geschrieben:Siehe Volker mit:

"In deren Augen kann man schauen und lesen. Ihr Blick ist erkaltet starr oder reichlich wässrig, trübe."

Jetzt ohne Nebengedanken und überhaupt nicht Themenbezogen. Also dein Blick so denke ich bei mir Volker. der ist bestimmt der eines Hundes, so richtig hündisch treu ergeben? Oder der Leckerblick...Zunge raus und gehechelt hahahahohohi

Rainer-Maria und nimms mit Humor



Hihihahuhu, nein ich nehme es eher mit Mitleid.... Der Muldentaler in meinem Haus denkt auch manchmal seltsam.... [wink]

Gruß Volker
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Volker Zottmann
 

Re: Der Umgang der DDR mit Hinterbliebenen von Grenzopfern

Beitragvon Interessierter » 11. November 2014, 19:53

Menno " Thoth " mein fotoscheuer Freund, an Dich hatte ich dabei gar nicht gedacht, aber anscheinend passt Dir der Schuh auch [laugh]
Schön aber auch, dass Du wiederum diesem Beitrag von mir, Deine ungeschmälerte Aufmerksamkeit schenkst.

Schlußendlich solltest Du, wenn Du schon zitierst, richtig zitieren und mir nicht einen Satz unterjubeln, den ich lediglich zitiert habe. Deine von mir angesprochenen Kapazitätsprobleme Deines Speichers häufen sich. [flash]
Interessierter
 

Re: Der Umgang der DDR mit Hinterbliebenen von Grenzopfern

Beitragvon Nostalgiker » 11. November 2014, 23:25

Interessierter hat geschrieben:Menno " Thoth " mein fotoscheuer Freund, an Dich hatte ich dabei gar nicht gedacht, aber anscheinend passt Dir der Schuh auch [laugh]
Schön aber auch, dass Du wiederum diesem Beitrag von mir, Deine ungeschmälerte Aufmerksamkeit schenkst.

Schlußendlich solltest Du, wenn Du schon zitierst, richtig zitieren und mir nicht einen Satz unterjubeln, den ich lediglich zitiert habe. Deine von mir angesprochenen Kapazitätsprobleme Deines Speichers häufen sich. [flash]


Wie es scheint hast du die Leseprobleme und nicht ich.
Bezog sich mein Text doch nur auf dein Pamphlet und nicht auf von dir zusammengeklaubte Zitate .....

Denken Interessierter einfach denken und nicht beim buchstabieren des Namens 'Thoth' in so eine Art nichtintellektuellen Größenwahn verfallen .....

Thoth
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
Benutzeravatar
Nostalgiker
 
Beiträge: 13708
Registriert: 28. August 2012, 12:36

Re: Der Umgang der DDR mit Hinterbliebenen von Grenzopfern

Beitragvon andr.k » 24. November 2014, 12:54

Für alle in und um Berlin herum.

Vorführung des Films "Die FAMILIE"

Der Präsident des Abgeordnetenhauses von Berlin Ralf Wieland lädt zur Vorführung des Films „DIE FAMILIE“ ein: „DIE FAMILIE“ – Angehörige von Maueropfern

am Montag, 24. November 2014, 18 Uhr, Festsaal des Abgeordnetenhauses von Berlin.


Zum 25. Jahrestag des Falls der Berliner Mauer hat sich der Filmemacher Stefan Weinert auf den Weg gemacht und Familien von an der deutsch-deutschen Grenze in und um Berlin ermordeten und ums Leben gekommenen Menschen ihre Geschichte erzählen lassen. Sehr behutsam ging er auf die Protagonisten in diesem Dokumentarfilm zu, befragte sie zu ihren Erinnerungen und suchte mit ihnen gemeinsam die Orte des Geschehens auf.

Das Abgeordnetenhaus von Berlin möchte mit der Präsentation dieses Filmes nicht nur einen Beitrag zum 25. Jahrestag des Mauerfalls leisten, sondern auch dazu anregen, intensiver über unsere jüngste Vergangenheit nachzudenken.

Quelle: http://www.parlament-berlin.de/de/Meldu ... ie-FAMILIE

AK
Man lebt ruhiger, wenn man nicht alles sagt, was man weiß, nicht alles glaubt, was man hört und über den Rest einfach nur lächelt.
andr.k
 
Beiträge: 4265
Bilder: 0
Registriert: 31. Oktober 2011, 21:56

Vorherige

Zurück zu Spurensuche

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 0 Gäste