Schikane beim Transit oder der Ein-, Ausreise

Re: Schikane beim Transit oder der Ein-, Ausreise

Beitragvon karnak » 8. Mai 2014, 16:36

Kann ich wirklich nichts zu sagen.Zu meinen Zeiten gab es klare Regeln und die waren einzuhalten,auch und besonders von uns.Tat man das nicht und es gab da schon einige,man konnte sich unter Umständen einen Haufen Ärger einhandeln.
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Re: Schikane beim Transit oder der Ein-, Ausreise

Beitragvon vs1400 » 8. Mai 2014, 21:43

Interessierter hat geschrieben:Hier ein Zeitzeugenbericht eines Westberliner Kraftfahrers, der 30 Jahre mit seinem Lkw die Transitstrecke befuhr:

Von Grenzern und Gulaschkanonen


Ewige Wartezeiten, Drangsalierungen, Buckelpisten – West-Berliner mussten einiges ertragen auf dem Transit Ost. Gerd Mewes war drei Jahrzehnte auf DDR-Straßen unterwegs. Und berichtet an alter Stätte über die Schikane am Grenzübergang.


Gerd Mewes fällt es schwer, sich zu orientieren. Mit einem alten Lageplan in der Hand sucht er nach einem Fixpunkt. Doch außer einem Kommandoturm erinnert hier nichts mehr an die Grenzanlage aus Beton und Wellblech. Hunderte Male stand der Möbelpacker aus West-Berlin hier mit seinem Lastwagen. 30 Jahre war die DDR-Grenzstelle Drewitz für ihn Anfang und Ende des „Abenteuers Transit Ost“. Die Abfertigungshallen sind längst Motels gewichen. Wo einst Hammer und Zirkel gehisst wurden, flattern nun die Fahnen eines Gewerbegebiets.

Seit 1960 transportierte Mewes Wohnungs-, Büro- und Botschaftsmobiliar über die Transitstraßen aus West-Berlin in die Welt und von dort wieder zurück. Auf jenen DDR-Autobahnen und Landstraßen, welche die Insel West-Berlin mit der BRD verbanden. Und auf denen die sozialistische Führung bis zum Transitabkommen 1971 BRD-Bürger drangsalierte.

Weiter hier:
http://www.155kilometer.de/374-901-lkw/

Kristian, die " herrlichen " Zeiten vor dem Transitabkommen hast Du ja sicherlich nicht mehr mitbekommen. Da kam noch richtig " Freude " auf.

" Der Interessierte "


@ "Interessierter",
deine aussage macht neugierig
und nun solltest du mal berichten, aus deiner erlebten zeit.

vs
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Re: Schikane beim Transit oder der Ein-, Ausreise

Beitragvon Volker Zottmann » 8. Mai 2014, 21:56

Ist dies eine Bildungslücke vs1400? Oder willst Du Wilfried ärgern oder locken? [wink]

Das weiß doch nun fast jedes Schulkind, was vor dem Transitabkommen an den Grenzübergängen geschah! Stundenlanges Warten und jederzeit schikanöse Fahrzeugkontrollen, die je nach Sichtweise so oder so abliefen. Nach DDR-Lesart dienten sie natürlich nur dem Weltfrieden.
An solche Kontrollen kann sich selbst fast jeder DDR-Bürger erinnern, soweit er die CSSR oder aber Polen besuchte.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Schikane beim Transit oder der Ein-, Ausreise

Beitragvon vs1400 » 8. Mai 2014, 22:17

Volker Zottmann hat geschrieben:Ist dies eine Bildungslücke vs1400? Oder willst Du Wilfried ärgern oder locken? [wink]

Das weiß doch nun fast jedes Schulkind, was vor dem Transitabkommen an den Grenzübergängen geschah! Stundenlanges Warten und jederzeit schikanöse Fahrzeugkontrollen, die je nach Sichtweise so oder so abliefen. Nach DDR-Lesart dienten sie natürlich nur dem Weltfrieden.
An solche Kontrollen kann sich selbst fast jeder DDR-Bürger erinnern, soweit er die CSSR oder aber Polen besuchte.

Gruß Volker


der user machte eine aussage die eigene erfahrungen voraussetzen lässt, was mich halt interessiert.
demnach sollte er sie nicht nur erwähnen, eher aus seinen erfahrungen berichten.

ein ärgern und locken sehe ich nicht in einer schlichten frage.

vs
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Re: Schikane beim Transit oder der Ein-, Ausreise

Beitragvon Icke46 » 8. Mai 2014, 22:22

@VZ:

Irgendwo ist es schon faszinierend, wie gut Du über den Transit zwischen Berlin und der Bundesrepublik vor dem Inkrafttreten des Transitabkommens Bescheid weisst [wink] . Vermutlich warst Du seinerzeit häufiger auf diesen Strecken unterwegs?

Was mich betrifft: Ich war zum Zeitpunkt des Inkrafttretens dieses Abkommens 15 Jahr alt, und davor schon einige Male auf den Transitstrecken unterwegs. Natürlich dauerte die Abfertigung zu der Zeit länger, und auch das Prozedere mit Spiegeln unterm Auto etc. pp. ist mir geläufig. Nur: das die Abfertigung nun Stunden gedauert hätte, ist auch wieder übertrieben - sie dauerte erheblich länger als nach dem Transitabkommen.

Man sollte auch eins nicht übersehen: Der vom Interessierten eingestellte Link bezog sich auf den Frachtverkehr, und da kann ich das geschilderte durchaus nachvollziehen. Nach dem Transitabkommen wurden verplombte LKW quasi wie PKW behandelt, was mit Sicherheit für die Fahrer einen enormen Fortschritt darstellte.

Gruss

icke
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Re: Schikane beim Transit oder der Ein-, Ausreise

Beitragvon Volker Zottmann » 8. Mai 2014, 22:37

Icke46, ich war ja nun auch noch sehr jung. In Westberlin wohnten Bekannte meiner Verwandtschaft. Ich habe da genug gehört. Mein Cousin aus Kanada wurde stundenlang in Marienborn drangsaliert und durfte schlussendlich mit PKW von seinem Cousin einreisen. Frag den mal heute nach seinen Eindrücken von 1972.
Ich selbst saß (kein Transit) bei der Ausreise 1988 in einem PKW, Übergang Ferna/Duderstadt. Das war nicht normal. Nicht normal ging man auch mit Osttouristen an allen DDR-Grenzen um. Oftmals war es mehr als entwürdigend. Ich glaube auch kaum, dass im Nachhinein Transitreisende vor dem Transitabkommen von Normalität sprachen.
Mach doch die traurige Vergangenheit nicht schöner als sie war!

Gruß Volker
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Re: Schikane beim Transit oder der Ein-, Ausreise

Beitragvon karnak » 9. Mai 2014, 06:32

Ich befürchte das sind so Dinge bei denen die Wahrheit in der Mitte liegt.Natürlich gab es diese Dinge,die man als Schikane empfinden konnte,ja die es auch war.Noch nicht mal unbedingt angeordnet,sondern aus irgendeinem Frust des Einzelnen Kontrollierenden entstanden.Auch hat so mancher Reisende seinen Beitrag dazu geleistet,weil er unbedingt den"mündigen Bürger"rauslassen wollte,dass war man natürlich in der DDR nicht gewöhnt [flash] Ja und dann wollten natürlich viele Wessis ihren Ossis erzählen was sie für Helden sind,was sie so alles auf sich nehmen nur um sie mal zu besuchen.Und wenn nun eine Kontrolle aussnahmsweise im normalen Rahme verlief,dann musste man eben eine Geschichte erzählen.Denn wenn jede Kontrolle schikanös abgelaufen wäre und dieser Eindruck wird so gerne und so oft vermittelt,die Autos hätten nicht stunden sondern tagelang gestanden und die Kontrolleure hätten gar nicht mehr nach Hause gehen können. [flash] Und so kann man diese Geschichten gar nicht mehr auseinander fummeln,muss es so hinnehmen,soo wichtig für die EIGENTLICHE Geschichte sind sie sowieso nicht.
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Re: Schikane beim Transit oder der Ein-, Ausreise

Beitragvon Interessierter » 9. Mai 2014, 07:57

Denn wenn jede Kontrolle schikanös abgelaufen wäre und dieser Eindruck wird so gerne und so oft vermittelt


Ich denke, das versucht niemand hier zu vermitteln. Aber vor dem Transitabkommen war es eben so, dass Du aus unerklärlichen Gründen eben einfach einmal einen Auflieger zusammen mit dem Fahrer an einer Rampe entladen musstest. Als ich das als Beifahrer so eines Sattelzuges 1962 oder 1963 - nach meiner Erinnerung - an einer Rampe machen durfte, war die " Begeisterung " natürlich entsprechend.

Wir hatten Stoffballen geladen a 30kg, die man angeblich nicht mehr nachzählen konnte. Diese Stoffballen waren aber wie jeden Tag und schon monate- oder jahrelang geladen und nie beanstandet worden.
Unser Pech war nur, dass es der 13. August, also der Tag des Mauerbaus war und sich auffallend viele höhere Dienstgrade an der Güst herumtrieben, so jedenfalls die Aussage des Fahrers.

Solche Dinge entfielen natürlich nach dem Transitabkommen.

Aber auch bei der Einreise mit meinem Pkw über die Güst Horst an einem späten Samstag nachmittag in einem der beiden vorgenannten Jahre, durfte ich in eine Garage fahren, wo man meinen Pkw von oben, unten und innen untersuchte und selbst einen Brief meiner Freundin, der im Handschuhfach lag las und mir unverschämte Fragen stellte. Sie konnten einfach nicht verstehen, dass ein junger Mann einfach mal nach Berlin fuhr, um dort einmal das Nachtleben wie beispielsweise, den " Old Eden Saloon " kennenzulernen.

Wahrscheinlich haben sie aber meinem Gesicht schon damals angesehen, dass ich irgendwann unermüdlich über die Verbrechen, die an dieser Grenze geschahen berichten werde. Jedenfalls so lange es Menschen gibt, die versuchen diese Dinge schönzureden. [flash]

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Re: Schikane beim Transit oder der Ein-, Ausreise

Beitragvon karnak » 9. Mai 2014, 08:04

Interessierter hat geschrieben:
Denn wenn jede Kontrolle schikanös abgelaufen wäre und dieser Eindruck wird so gerne und so oft vermittelt


Ich denke, das versucht niemand hier zu vermitteln. Aber vor dem Transitabkommen war es eben so, dass Du aus unerklärlichen Gründen eben einfach einmal einen Auflieger zusammen mit dem Fahrer an einer Rampe entladen musstest. Als ich das als Beifahrer so eines Sattelzuges 1962 oder 1963 - nach meiner Erinnerung - an einer Rampe machen durfte, war die " Begeisterung " natürlich entsprechend.

Wir hatten Stoffballen geladen a 30kg, die man angeblich nicht mehr nachzählen konnte. Diese Stoffballen waren aber wie jeden Tag und schon monate- oder jahrelang geladen und nie beanstandet worden.
Unser Pech war nur, dass es der 13. August, also der Tag des Mauerbaus war und sich auffallend viele höhere Dienstgrade an der Güst herumtrieben, so jedenfalls die Aussage des Fahrers.

Solche Dinge entfielen natürlich nach dem Transitabkommen.

Aber auch bei der Einreise mit meinem Pkw über die Güst Horst an einem späten Samstag nachmittag in einem der beiden vorgenannten Jahre, durfte ich in eine Garage fahren, wo man meinen Pkw von oben, unten und innen untersuchte und selbst einen Brief meiner Freundin, der im Handschuhfach lag las und mir unverschämte Fragen stellte. Sie konnten einfach nicht verstehen, dass ein junger Mann einfach mal nach Berlin fuhr, um dort einmal das Nachtleben wie beispielsweise, den " Old Eden Saloon " kennenzulernen.

Wahrscheinlich haben sie aber meinem Gesicht schon damals angesehen, dass ich irgendwann unermüdlich über die Verbrechen, die an dieser Grenze geschahen berichten werde. Jedenfalls so lange es Menschen gibt, die versuchen diese Dinge schönzureden. [flash]

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Du sagst es Wilfried,aus unerklärlichen Gründen.Erklärliche Gründe gab es schon,sicher auch manchmal die schlechte Laune des Kontrolleurs.
Und Du wurdest also mal einer Verdachtskontrolle unterzogen,leider nicht von mir [flash] ,hätten wir uns vielleicht schon eher kennengelernt.UND,ich war immer ein Netter. [grin] Was war den an der Frage Unverschämt,weist Du das noch?
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Re: Schikane beim Transit oder der Ein-, Ausreise

Beitragvon Nostalgiker » 9. Mai 2014, 08:09

Interessierter hat geschrieben:Wahrscheinlich haben sie aber meinem Gesicht schon damals angesehen, dass ich irgendwann unermüdlich über die Verbrechen, die an dieser Grenze geschahen berichten werde. Jedenfalls so lange es Menschen gibt, die versuchen diese Dinge schönzureden. [flash]

" Der Interessierte "


Ja die tapferen Genossen an der GÜST waren schon darauf geschult fanatische Antikommunisten und extreme kalte Krieger nur am Gesicht zu erkennen um ihnen dann mittels genauer Kontrollen zu zeigen wo der proletarische Hammer hängt. [zunge]

Thoth
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: Schikane beim Transit oder der Ein-, Ausreise

Beitragvon Interessierter » 9. Mai 2014, 08:29

Richtig Thoth, nur hat ihnen ihr Hammer nichts genutzt, denn sonst hätte das Volk sie nicht einfach fortjagen können. Bei einigen wenigen bemerkt man jedoch den Hammer noch heute, aber in deren Köpfen wenn sie Unrecht schönreden. [wink]

Wenn damals Deiner Meinung nach die Genossen geschult waren Gesichter zu erkennen, so erkennen heute die Menschen auch ohne Schulung, wenn ein Mensch vorgibt, jemand zu sein, der er gar nicht ist. Besonders in Foren . [denken]

" Bau auf - Bau auf ...... "

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Re: Schikane beim Transit oder der Ein-, Ausreise

Beitragvon Nostalgiker » 9. Mai 2014, 09:01

Interessierter hat geschrieben:Richtig Thoth, nur hat ihnen ihr Hammer nichts genutzt, denn sonst hätte das Volk sie nicht einfach fortjagen können. Bei einigen wenigen bemerkt man jedoch den Hammer noch heute, aber in deren Köpfen wenn sie Unrecht schönreden. [wink]

Wenn damals Deiner Meinung nach die Genossen geschult waren Gesichter zu erkennen, so erkennen heute die Menschen auch ohne Schulung, wenn ein Mensch vorgibt, jemand zu sein, der er gar nicht ist. Besonders in Foren . [denken]

" Bau auf - Bau auf ...... "

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Interessierter mal wieder in seinem Element! ein wenig provozieren, ein wenig rumpöbeln, ein wenig beleidigen, ein wenig diffamieren, ein wenig unterstellen ........... [crazy]
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: Schikane beim Transit oder der Ein-, Ausreise

Beitragvon Interessierter » 9. Mai 2014, 09:23

Ach Thoth, warum so sensibel. Der von Dir als Antikommunist bezeichnete hat Dir doch nur geantwortet. [wink]

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Re: Schikane beim Transit oder der Ein-, Ausreise

Beitragvon Dille » 9. Mai 2014, 10:56

karnak hat geschrieben:Du sagst es Wilfried,aus unerklärlichen Gründen.Erklärliche Gründe gab es schon,sicher auch manchmal die schlechte Laune des Kontrolleurs.


Ich will noch ein paar Worte als zwar nicht direkt Betroffener, aber als Zeitzeuge zu diesem Thema sagen. @Karnak -- vor dem Transitabkommen war es nicht die "Tagesform" des Kontrolleurs, sondern im großen Maßstab von oben verordnete Schikane.
Immer, wenn den DDR- Oberen irgendwelche Aktivitäten in West- Berlin nicht passten (Bundestag, Bundesversammlung, Bundeskanzler tagten/ besuchten West- Berlin, oder von der DDR so titulierte "Revanchisten" trafen sich in West- Berlin, oder die Bundesregierung dachte laut über den "Swing" im Interzonenhandel nach...), wurde von der DDR die Keule des Berlin- Verkehrs herausgeholt.
Gerade die, die in Ost- Berlin nahezu alle 4- Mächte- Regelungen ausgehebelt hatten, spielten sich dann als Hüter des Berlin- Status auf -- obwohl darüber einzig und allein die 4 Mächte in Gesamt- Berlin zu befinden hatten !

Die beteiligten Personen an den "Provokationen" flogen sowieso über die alliierten Luftkorridore nach Tegel, also hat man die Normalbürger der eingemauerten Stadt schikaniert, mit stundenlangen Wartezeiten an den Kontrollstellen, mit schikanösen Kontrollen.

"Nebenbei" hat man dann noch Schallmauerdurchbrüche (russische Maschinen) inszeniert über dem Reichstag -- das ging soweit, daß die Franzosen in ihrem Sektor Flakgeschütze aufgestellt haben --- und dann ihre Ruhe hatten.

Man hat sich wohl von dem ganzen Theater versprochen, die West- Berliner soweit einzuschüchtern, daß diese die sog. "Entmilitarisierte, freie Stadt" als das kleinere Übel angenommen hätten -- doch weit gefehlt, der Reuter'sche Geist war noch lebendig !

Für die Zeit nach dem Transitabkommen will ich die These der "Tagesform" des Kontrolleurs weitgehend glauben, habe ich ja dann ab 1973 selbst die Erfahrungen mit "so'nen und solchen" sammeln können -- davor waren es gezielte Aktionen !

Gruß, Dille
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Re: Schikane beim Transit oder der Ein-, Ausreise

Beitragvon karnak » 9. Mai 2014, 11:36

Dille hat geschrieben:


Ich will noch ein paar Worte als zwar nicht direkt Betroffener, aber als Zeitzeuge zu diesem Thema sagen. @Karnak -- vor dem Transitabkommen war es nicht die "Tagesform" des Kontrolleurs, sondern im großen Maßstab von oben verordnete Schikane.
Immer, wenn den DDR- Oberen irgendwelche Aktivitäten in West- Berlin nicht passten (Bundestag, Bundesversammlung, Bundeskanzler tagten/ besuchten West- Berlin, oder von der DDR so titulierte "Revanchisten" trafen sich in West- Berlin, oder die Bundesregierung dachte laut über den "Swing" im Interzonenhandel nach...), wurde von der DDR die Keule des Berlin- Verkehrs herausgeholt.
Gerade die, die in Ost- Berlin nahezu alle 4- Mächte- Regelungen ausgehebelt hatten, spielten sich dann als Hüter des Berlin- Status auf -- obwohl darüber einzig und allein die 4 Mächte in Gesamt- Berlin zu befinden hatten !

[/quote]


Dille!
Kein Widerspruch,Natürlich,auch das.Das gab es sogar noch zu meiner Zeit,die üblichen Spielchen des kalten Krieges.Zu meiner Zeit hat man es nur etwas geschickter angestellt,durfte nicht so offensichtlich ,nicht so einfach zu beweisen sein,vom "Gegner" [grin] "Wir könnten auch anders,wenn wir den wollen also besser wir vertragen uns einigermaßen"UND und ABER(der Wilfried hat das Wort so gerne [flash] )es konnte durchaus auch anders herum laufen,dass Großzügigkeit angesagt war,angeordnet und befohlen,wenn es in die"aktuell politische Situation"passte.Und der Part wurde von Jahr zu Jahr immer größer,meistens zu unserem Ärger und das nicht weil wir alten Betonköpfe die Wessis so gerne quälen wollten,sondern weil es für uns zusätzliche Arbeit,Überstunden ohne das danach irgendeiner fragte und wenn es 18 Stunden am Stück wurden,bedeutete.Und wenn dann in der 18 Stunde der"mündige Bürger"Wilfried erschien mit irgendeinen Weltbürgerischen oder gesamtdeutschen Spruch, na ja,kannst Du Dir vielleicht vorstellen. [flash]
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Re: Schikane beim Transit oder der Ein-, Ausreise

Beitragvon Interessierter » 9. Mai 2014, 12:37

Und wenn dann in der 18 Stunde der"mündige Bürger"Wilfried erschien mit irgendeinen Weltbürgerischen oder gesamtdeutschen Spruch, na ja,kannst Du Dir vielleicht vorstellen


Menno Kristian, dichte mir bloß nichts an. Ich begegnete den " Organen " stets äußerst höflich und freundlich, weil ich eben möglichst schnell weiter wollte. Hätte ich gewußt wo Du sitzt hätte ich Dir gerne eine " Stinkbombe " durch Deinen kleinen Schlitz in der Baracke geworfen.

Ich habe kürzlich gerade mal meinen alten Reisepass wiedergefunden mit den vielen Drewitzer Ein- und Ausreisestempeln. Ich kann mich noch gut erinnern wie vor vielen Jahren bei einem Flug in den Urlaub man mich mißtrauisch beäugte und dann fragte was ich denn so oft in der DDR gemacht hätte. [grin]

Die dachten wohl ich wäre evtl. auch so ein " Kundschafter des Friedens " gewesen.
Wenn ich mir dann vorstelle, dass ich meinen Stasifreunden Alfred und seaman bei den Kundschaftertreffen begegnet wäre, ich glaube das wäre nicht gutgegangen. Oh nicht zu vergessen meinen speziellen Freund den " Gurkeneimerkacker " ( Kundschafter Kierstein ) aus dem Stadelheimer Knast, mit den tiefen Narben an seinem Pöter [laugh]

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Re: Schikane beim Transit oder der Ein-, Ausreise

Beitragvon Dille » 9. Mai 2014, 13:34

karnak hat geschrieben:....es konnte durchaus auch anders herum laufen,dass Großzügigkeit angesagt war,angeordnet und befohlen,wenn es in die"aktuell politische Situation"passte.


Richtig, und natürlich gehört auch dies zur historischen Wahrheit.

Gruß, Dille
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Re: Schikane beim Transit oder der Ein-, Ausreise

Beitragvon karnak » 9. Mai 2014, 13:42

Dille hat geschrieben:
karnak hat geschrieben:....es konnte durchaus auch anders herum laufen,dass Großzügigkeit angesagt war,angeordnet und befohlen,wenn es in die"aktuell politische Situation"passte.


Richtig, und natürlich gehört auch dies zur historischen Wahrheit.

Gruß, Dille

Eben, und für diesen Teil fühle ich mich besonders verantwortlich weil er manchmal etwas vernachlässigt wird. [flash]
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Re: Schikane beim Transit oder der Ein-, Ausreise

Beitragvon Dille » 9. Mai 2014, 17:14

Aber so klitzeklein, klingt doch dieses Statement von Dir doch so, als wäre der "Tagesform" des Kontrollpersonals doch immer (also auch nach Abschluß des Transitabkommens) "nachgeholfen" worden, und zwar in beide Richtungen -- also immer dann, wenn "da oben" einer verschnupft war, oder gerade Herr Strauß mit den DM vorbei kam ??

Außerhalb dieser Situationen war natürlich "normaler" Dienst angesagt -- und da zeigte sich dann eben auch das ganze Spektrum menschlicher Stärken und Schwächen, und wie schon gesagt, ich habe "so'ne und solche" kennengelernt, sowohl bei Transit, als auch bei Ein-/ Ausreise. Und ich habe auch bewußt provoziert, und zwar intelligent, ich schrieb ja schon mal, meinetwegen war mal der Grenzübergang Hirschberg in beide Richtungen so ca. 20 Min. gesperrt.

Um das Thema aber auch etwas zu relativieren -- ich bin ja über Jahre regelmäßig und desöfteren in die USA eingereist -- und so richtig die personifizierte Freundlichkeit waren/ sind die Herren/ Damen ja dort wahrlich auch nicht.

Gruß, Dille
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Re: Schikane beim Transit oder der Ein-, Ausreise

Beitragvon karnak » 9. Mai 2014, 18:07

In Meiner Zeit war das Abweichen von der"normalen Abfertigung"zum Negativen für den Reisenden nur noch die große Ausnahme,wenn eine Abweichung vom Normalen,dann viel eher im Interesse der Reisenden, habe mich da vielleicht etwas falsch ausgedrückt.Im Wesentlichen lief die Abfertigung nach den geltenden und vereinbarten Regeln und Festlegungen der beiden deutschen Staaten, was den Reiseverkehr angeht,dass war das eigentlicheund überwiegend stattfindene Tagesgeschäft. Es ging also sozusagen alles seinen"sozialistischen Gang".Zu mehr war auch immer weniger Zeit,der Reiseverkehr hat uns mehr und mehr erdrückt und die Transitkommission,also die westliche Seite ,wollte schon begründet haben warum die Abfertigung nicht in den vereinbarten Zeiten und in der entsprechenden Art und Weise realisiert wurde.Sie haben schlieslich gut dafür bezahlt.Deswegen wurde,bzw.musste von uns alles exakt dokumentiert werden,was vom"Normalen"abwich,Stempelkarten in westliche Stechuhren gesteckt werden mit dem Anfall und Abfahrt von Reisebussen und was weis ich nicht noch alles.Wenn es vielleicht von außen manchmal auch anders aussah,die Willkür und die Schikane wurde uns schon schwer gemacht. [flash]
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Re: Schikane beim Transit oder der Ein-, Ausreise

Beitragvon Volker Zottmann » 9. Mai 2014, 18:09

In die USA einzureisen hat mich auch stets an das Schroffe und Unhöfliche der DDR erinnert. Grenzabfertigung kennt hier keine Unterschiede.

Gruß Volker
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Re: Schikane beim Transit oder der Ein-, Ausreise

Beitragvon karnak » 9. Mai 2014, 18:19

[flash] Was hattest Du blos an Dir,dass man Dich immer auf den Kiecker hatte.Also ich hatte da bis heute mehr Glück.
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Re: Schikane beim Transit oder der Ein-, Ausreise

Beitragvon Volker Zottmann » 9. Mai 2014, 18:28

karnak hat geschrieben:[flash] Was hattest Du blos an Dir,dass man Dich immer auf den Kiecker hatte.Also ich hatte da bis heute mehr Glück.



Nichts! Mich hatte auch niemand auf dem Kieker!
Aber ich habe einmal zum Beispiel in Newark 2 Stunden in der Kontrollschlange gestanden und beobachten können. Das erinnerte schwer an Einreisen von Polen in die DDR.
Da geht es in Kanada hingegen ganz höflich zu. Nach der Personenkontrolle wünscht man dort dem Reisenden eine frohen unbeschwerten Aufenthalt.

In Newark hingegen haben wir mit Mühe den Anschlussflug erwischt, und das nur, weil der verspätet startete.

Durch all meine Reisen habe ich mir schon eine Weltanschauung "erarbeitet".

Gruß Volker
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Re: Schikane beim Transit oder der Ein-, Ausreise

Beitragvon Sirius » 9. Mai 2014, 19:22

Volker Zottmann hat geschrieben:
karnak hat geschrieben:[flash] Was hattest Du blos an Dir,dass man Dich immer auf den Kiecker hatte.Also ich hatte da bis heute mehr Glück.



Nichts! Mich hatte auch niemand auf dem Kieker!
Aber ich habe einmal zum Beispiel in Newark 2 Stunden in der Kontrollschlange gestanden und beobachten können. Das erinnerte schwer an Einreisen von Polen in die DDR.
Da geht es in Kanada hingegen ganz höflich zu. Nach der Personenkontrolle wünscht man dort dem Reisenden eine frohen unbeschwerten Aufenthalt.

In Newark hingegen haben wir mit Mühe den Anschlussflug erwischt, und das nur, weil der verspätet startete.

Durch all meine Reisen habe ich mir schon eine Weltanschauung "erarbeitet".

Gruß Volker


War das vor oder nach dem 11.09.2001?

@Wilfried, nicht Kierstein sondern Dieter W. Feuerstein. [wink]

http://de.wikipedia.org/wiki/Dieter_W._Feuerstein
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Re: Schikane beim Transit oder der Ein-, Ausreise

Beitragvon Volker Zottmann » 9. Mai 2014, 20:48

Hallo Sirius,
Das war anlässlich unserer Silber-Hochzeitsreise 1998. Wir flogen dann weiter nach LA und machten 3 Tage später eine 12 Tage-Busrundreise (LA, Las Vegas, Yosemite-Nationalpark, Edwards -Air-base, San Francisco, LA. Dann Weiterflug für 8 Tage Oahu/ Honolulu. Und später gleicher Rückweg, aber nur noch per Flieger. Die Sicherheitskontrollen waren damals schon sehr sehr gewöhnungsbedürftig.
Vor allem die penetrante Unhöflichkeit bei der Abfertigung. Die Reise selbst aber war wunderschön.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Schikane beim Transit oder der Ein-, Ausreise

Beitragvon vs1400 » 9. Mai 2014, 22:09

Interessierter hat geschrieben:
Und wenn dann in der 18 Stunde der"mündige Bürger"Wilfried erschien mit irgendeinen Weltbürgerischen oder gesamtdeutschen Spruch, na ja,kannst Du Dir vielleicht vorstellen


Menno Kristian, dichte mir bloß nichts an. Ich begegnete den " Organen " stets äußerst höflich und freundlich, weil ich eben möglichst schnell weiter wollte. Hätte ich gewußt wo Du sitzt hätte ich Dir gerne eine " Stinkbombe " durch Deinen kleinen Schlitz in der Baracke geworfen.

Ich habe kürzlich gerade mal meinen alten Reisepass wiedergefunden mit den vielen Drewitzer Ein- und Ausreisestempeln. Ich kann mich noch gut erinnern wie vor vielen Jahren bei einem Flug in den Urlaub man mich mißtrauisch beäugte und dann fragte was ich denn so oft in der DDR gemacht hätte. [grin]

Die dachten wohl ich wäre evtl. auch so ein " Kundschafter des Friedens " gewesen.
Wenn ich mir dann vorstelle, dass ich meinen Stasifreunden Alfred und seaman bei den Kundschaftertreffen begegnet wäre, ich glaube das wäre nicht gutgegangen. Oh nicht zu vergessen meinen speziellen Freund den " Gurkeneimerkacker " ( Kundschafter Kierstein ) aus dem Stadelheimer Knast, mit den tiefen Narben an seinem Pöter [laugh]

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@ "Interessierter",
in welcher zeit hast du denn die meisten stempel erworben?

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Re: Schikane beim Transit oder der Ein-, Ausreise

Beitragvon Interessierter » 10. Mai 2014, 06:37

@Sirius
Vielen Dank für die Berichtigung. Anscheinend muß ich mir die " Eselsbrücke " Fred Feuerstein von den " Flintstones " bauen. Der war ja auch so eine Lachnummer.

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Re: Schikane beim Transit oder der Ein-, Ausreise

Beitragvon vs1400 » 10. Mai 2014, 22:26

... Bild.
vs1400
 

Re: Schikane beim Transit oder der Ein-, Ausreise

Beitragvon andr.k » 10. Mai 2014, 23:04

vs1400 hat geschrieben:... Bild.



Hast du endlich deine neue Tastatur…. [flash] Geht doch. [grin]

AK
Man lebt ruhiger, wenn man nicht alles sagt, was man weiß, nicht alles glaubt, was man hört und über den Rest einfach nur lächelt.
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Re: Schikane beim Transit oder der Ein-, Ausreise

Beitragvon vs1400 » 11. Mai 2014, 07:40

andr 88-1 hat geschrieben:
vs1400 hat geschrieben:... Bild.



Hast du endlich deine neue Tastatur…. [flash] Geht doch. [grin]

AK


@ AK,
nein.
gesucht wurde ne maus und die hab ich. [grins]

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