Wo zu DDR-Zeiten Grenzsoldaten randalierten
Verfasst: 20. März 2017, 14:06
Kleinod am Ufer: Die Heilandskirche ragt in die Havel hinein
Quelle: Martin U. K. Lengemann
Seit ihrer Erschaffung hat die malerische Kirche schwarze Zeiten erlebt. Während der deutsch-deutschen Teilung befand sich die Heilandskirche auf dem Grenzstreifen im Niemandsland. Auf Bildern sieht der frei stehende Glockenturm fast aus, als wäre er in die Mauer eingebaut worden. Tatsächlich verlief sie nur wenige Meter dahinter. Vom Westen aus konnte man zur Kirche am Ufer des Jungfernsees nur hinübersehen – für die Bewohner von Sacrow war das Gebiet unzugänglich.
„Die Kirche war für uns im Westen so nah und doch Lichtjahre entfernt“, sagt Hannes Kowatsch. Der Vorsitzende des Bürgervereins Ars Sacrow sitzt auf dem Vorplatz der Kirche in der Sonne. Der Verein setzt sich seit 2001 für den Erhalt und die Nutzung des Bauwerks ein. Ohne seine Arbeit wäre die Kirche nur an den Gottesdiensten geöffnet.
Der Verein stellte zwei Mitarbeiterinnen an, um die Kirche wöchentlich zwischen Dienstag und Sonntag von 11 bis 18 Uhr öffnen zu können. Während der Mauerzeit konnten sich allein die Grenzsoldaten der Kirche nähern. Von dieser Möglichkeit machten sie schon wenige Tage nach dem letzten Gottesdienst an Heiligabend 1961 Gebrauch. „Sie erzählten, Vandalen hätten die gesamte Inneneinrichtung zerstört. Aber außer ihnen hatte niemand Zugang zu dem Gelände – der Fall war völlig eindeutig“, sagt Hannes Kowatsch. Auch wenn er diese Geschichte wohl schon öfter erzählt hat, wirkt Kowatsch entrüstet. Bereits in den Jahren 1984/85 begann unter Federführung Richard von Weizsäckers die Rettung der Kirche. Mit durch Spenden eingebrachten Geldern und Unterstützung des West-Berliner Senates, wurde das teilweise eingestürzte Dach abgedichtet.
1989 erste Christvesper seit 28 Jahren
Und im Jahr 1989 – 28 Jahre nach dem letzten Gottesdienst–- konnte in der noch zerstörten Heilandskirche wieder die erste Christvesper abgehalten werden. Nach und nach konnten Teile der verlorenen Inneneinrichtung rekonstruiert werden. Mittlerweile ist die Kirche von innen auf eine schlichte Art elegant und verspielt zugleich. „Als Erstes fällt einem das golden leuchtende Apsisgemälde ins Auge. Es ist das Einzige in der Kirche, das die Zeit der Zerstörung gut überstanden hat“, erzählt Pfarrer Gottfried Wiarda.
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https://www.welt.de/regionales/berlin/a ... erten.html
Ob da wohl die " Vandalen " in Schwedt eingefahren sind?