Wo zu DDR-Zeiten Grenzsoldaten randalierten

Die innerdeutsche Grenze. Alles was in das Thema Grenze, Grenztruppen, BGS, Zoll, Fluchten, Teilung, Leben im Sperrgebiet, usw.

Wo zu DDR-Zeiten Grenzsoldaten randalierten

Beitragvon Interessierter » 20. März 2017, 14:06

Bild
Kleinod am Ufer: Die Heilandskirche ragt in die Havel hinein
Quelle: Martin U. K. Lengemann

Seit ihrer Erschaffung hat die malerische Kirche schwarze Zeiten erlebt. Während der deutsch-deutschen Teilung befand sich die Heilandskirche auf dem Grenzstreifen im Niemandsland. Auf Bildern sieht der frei stehende Glockenturm fast aus, als wäre er in die Mauer eingebaut worden. Tatsächlich verlief sie nur wenige Meter dahinter. Vom Westen aus konnte man zur Kirche am Ufer des Jungfernsees nur hinübersehen – für die Bewohner von Sacrow war das Gebiet unzugänglich.

„Die Kirche war für uns im Westen so nah und doch Lichtjahre entfernt“, sagt Hannes Kowatsch. Der Vorsitzende des Bürgervereins Ars Sacrow sitzt auf dem Vorplatz der Kirche in der Sonne. Der Verein setzt sich seit 2001 für den Erhalt und die Nutzung des Bauwerks ein. Ohne seine Arbeit wäre die Kirche nur an den Gottesdiensten geöffnet.

Der Verein stellte zwei Mitarbeiterinnen an, um die Kirche wöchentlich zwischen Dienstag und Sonntag von 11 bis 18 Uhr öffnen zu können. Während der Mauerzeit konnten sich allein die Grenzsoldaten der Kirche nähern. Von dieser Möglichkeit machten sie schon wenige Tage nach dem letzten Gottesdienst an Heiligabend 1961 Gebrauch. „Sie erzählten, Vandalen hätten die gesamte Inneneinrichtung zerstört. Aber außer ihnen hatte niemand Zugang zu dem Gelände – der Fall war völlig eindeutig“, sagt Hannes Kowatsch. Auch wenn er diese Geschichte wohl schon öfter erzählt hat, wirkt Kowatsch entrüstet. Bereits in den Jahren 1984/85 begann unter Federführung Richard von Weizsäckers die Rettung der Kirche. Mit durch Spenden eingebrachten Geldern und Unterstützung des West-Berliner Senates, wurde das teilweise eingestürzte Dach abgedichtet.

1989 erste Christvesper seit 28 Jahren

Und im Jahr 1989 – 28 Jahre nach dem letzten Gottesdienst–- konnte in der noch zerstörten Heilandskirche wieder die erste Christvesper abgehalten werden. Nach und nach konnten Teile der verlorenen Inneneinrichtung rekonstruiert werden. Mittlerweile ist die Kirche von innen auf eine schlichte Art elegant und verspielt zugleich. „Als Erstes fällt einem das golden leuchtende Apsisgemälde ins Auge. Es ist das Einzige in der Kirche, das die Zeit der Zerstörung gut überstanden hat“, erzählt Pfarrer Gottfried Wiarda.

Der vollständige Beitrag hier:
https://www.welt.de/regionales/berlin/a ... erten.html

Ob da wohl die " Vandalen " in Schwedt eingefahren sind? [grin]
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Re: Wo zu DDR-Zeiten Grenzsoldaten randalierten

Beitragvon SkinnyTrucky » 20. März 2017, 17:07

Till Schweiger hat diese Kirche schonmal in seinen Filmen als Kulisse benutzt....ich glaube in Kokowääh....


groetjes

Mara
Wenn es heute noch Menschen gibt, die die DDR verklären wollen, kann das nur damit zusammenhängen, dass träumen schöner ist als denken.... (Burkhart Veigel) Bild
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Re: Wo zu DDR-Zeiten Grenzsoldaten randalierten

Beitragvon karnak » 20. März 2017, 17:24

Interessierter hat geschrieben:
Ob da wohl die " Vandalen " in Schwedt eingefahren sind? [grin]

Was erwartest Du denn was mit einem Gebäude geschieht, dass nicht mehr genutzt wird und abseits von jedem öffentlichen Leben liegt. Die Grenzer haben in die Ziegelsteine ihre Dienstzeit geritzt, man hat das gelassen und da immer noch abseits von Öffentlichkeit ritzen die "Vandalen "weiter, es ist kaum noch ein freier Ziegelstein da. Trotz allem Vandalismus hat es auch irgendwie was, es ist interessant zu lesen wie viele Jahre man dort schon ritzt.
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Re: Wo zu DDR-Zeiten Grenzsoldaten randalierten

Beitragvon Kumpel » 20. März 2017, 17:31

Nun ging es ja nicht um das Ritzen in Ziegelsteine , sondern um das Zerstören der Inneneinrichtung dieser Kirche.
Dies geschah wohl bereits kurz nach dem Mauerbau.
Das Gebäude konnte ja ab August 1961 nur noch von den Angehörigen der Grenztruppen aufgesucht werden und somit fallen irgend welche Vandalen als Täter ja schon mal aus.
Die DDR hatte ohnehin wenig Respekt vor Geschichte die ihr nicht würdig erschien und das manifestierte sich auch im Umgang mit den geschichtlichen Hinterlassenschaften.
Ohne das Engagement von Richard von Weizsäcker und noch ein paar Jahre DDR und diese Kirche wäre wohl auch weggesprengt worden oder nur noch ein Trümmerhaufen.
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Re: Wo zu DDR-Zeiten Grenzsoldaten randalierten

Beitragvon karnak » 20. März 2017, 17:56

Diesen 'Respekt " hat kaum jemand wenn es um Bauten seiner vermeintlichen politischen Gegner geht. Und wenn man in dieser Kirche randaliert hat, dann hatte das sehr wahrscheinlich keinen ideologischen Hintergrund , geschah auch nicht im Auftrag der SED, es war der "Langeweile " der Grenzer geschuldet.
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Re: Wo zu DDR-Zeiten Grenzsoldaten randalierten

Beitragvon Kumpel » 20. März 2017, 18:13

karnak hat geschrieben:Diesen 'Respekt " hat kaum jemand wenn es um Bauten seiner vermeintlichen politischen Gegner geht.



Dann war die DDR ja voll mit Gebäuden ihrer politischen Gegner. [flash]
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Re: Wo zu DDR-Zeiten Grenzsoldaten randalierten

Beitragvon karnak » 20. März 2017, 18:26

[grin] Zum Einen, kann schon sein, zum Anderen, nun jedem Abreißen irgendeines Gebäudes einen rein ideologischen Hintergrund zu unterstellen ist schlichtweg purer Unsinn.
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Re: Wo zu DDR-Zeiten Grenzsoldaten randalierten

Beitragvon pentium » 20. März 2017, 18:45

Greger: "Sie müssen sich vorstellen, dass der gesamte Putz abgeschlagen war, die Bänke waren herausgerissen, es gab nur noch eine Bank, die hier an der Seite stand, der Taufstein war beschädigt, das Lesepult war zerstört."


So, so da haben also die tapferen Grenzsoldaten aus lauter langer Weile den Putz abgeschlagen, die Bänke herausgerissen und das Lesepult zerstört.

"Wir hatten teilweise auch dadurch, dass die Paneele fehlten, freiliegendes Mauerwerk ohne Verputzung im unteren Bereich. Und die Deckenbespannung mit dem Sternenhimmel, die gab es nicht mehr, die war schon zu einem früheren Zeitpunkt beseitigt worden, und die Apostelfiguren waren ausgelagert.


Und unsere Grenzsoldaten haben aus lauter Langeweile diese Deckenbespannung entfernt und die Apostelfiguren ausgelagert und die Orgel, ja man ahnt es, sie wurde aus Langeweile zerstört, wie der Altartisch aus Zedernholz.
Die von Peter Joseph Lennés gestalteter Gartenfläche wurde sicher auch nur zur Freizeitgestaltung der Grenzsoldaten völlig zerstört und der Park durch die Errichtung von Garagen, Hundezwingern und dem Nachbau einer typischen Grenzübergangsstelle zweckentfremdet.
Welcher vermeintlichen politischen Gegner steckt eigentlich in einer Kirche, welche 1844 errichtet wurde? Ist es nicht eher so, das diese Kirche der Grenze geopfert wurde, so wie die Zerstörung des Invalidenfriedhofs in Berlin?

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Re: Wo zu DDR-Zeiten Grenzsoldaten randalierten

Beitragvon karnak » 20. März 2017, 18:58

pentium hat geschrieben: Ist es nicht eher so, das diese Kirche der Grenze geopfert wurde, so wie die Zerstörung des Invalidenfriedhofs in Berlin?


Ja sicher und logisch bei dem was man errichten wollte und auch hat. Das heißt aber doch noch lange nicht, dass man staatlicherseits Kommandos losgeschickt hat um ein Haus des Herrn kurz und klein zu schlagen, dass hat dann nur die Zeit und Situation gebracht.
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Re: Wo zu DDR-Zeiten Grenzsoldaten randalierten

Beitragvon augenzeuge » 20. März 2017, 19:00

pentium hat geschrieben:So, so da haben also die tapferen Grenzsoldaten aus lauter langer Weile den Putz abgeschlagen, die Bänke herausgerissen und das Lesepult zerstört...haben aus lauter Langeweile diese Deckenbespannung entfernt und die Apostelfiguren ausgelagert und die Orgel, ja man ahnt es, sie wurde aus Langeweile zerstört, wie der Altartisch aus Zedernholz.
pentium


[denken] Wieso waren die eigentlich tapfer? Weil sie die praktische Lüge vor Ort ausgehalten haben?

Und was die Zerstörung betrifft...also den Altartisch und die Orgel hätte Schalck mindestens verkauft. Für harte Währung. Also bei so einer Schädigung des Volksvermögens, ein klarer Fall für Schwedt, oder?
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Re: Wo zu DDR-Zeiten Grenzsoldaten randalierten

Beitragvon pentium » 20. März 2017, 19:49

augenzeuge hat geschrieben:
pentium hat geschrieben:So, so da haben also die tapferen Grenzsoldaten aus lauter langer Weile den Putz abgeschlagen, die Bänke herausgerissen und das Lesepult zerstört...haben aus lauter Langeweile diese Deckenbespannung entfernt und die Apostelfiguren ausgelagert und die Orgel, ja man ahnt es, sie wurde aus Langeweile zerstört, wie der Altartisch aus Zedernholz.
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[denken] Wieso waren die eigentlich tapfer? Weil sie die praktische Lüge vor Ort ausgehalten haben?

Und was die Zerstörung betrifft...also den Altartisch und die Orgel hätte Schalck mindestens verkauft. Für harte Währung. Also bei so einer Schädigung des Volksvermögens, ein klarer Fall für Schwedt, oder?
AZ


Lassen wir Pfarrer Strauss zu Wort kommen:

Zitat:
Denn schon Mitte Januar geschah etwas, das das Schicksal der Heilandskirche für lange Zeit besiegeln sollte. "Der Kommandeur der Grenztruppe in Groß-Glienicke rief mich an und teilte mir mit, dass Banditen die Kirchentür aufgebrochen und den Innenraum völlig verwüstet hätten", schrieb Strauss in seinen Erinnerungen. Doch während der Offizier "Banditen aus dem Westen" für das Chaos verantwortlich machte, standen für den Pfarrer die wahren Schuldigen fest: die Grenzsoldaten selbst.

Ein Bild machen durfte sich Strauss damals nicht - erst drei Jahre später ließ man den Kirchenmann die Schäden begutachten. "Nie hätte ich einen derartigen Vandalismus in unserem Kulturkreis für möglich gehalten!", schrieb der Pfarrer. "Ich war zutiefst entsetzt über das Ausmaß der Zerstörung und des Verfalls." Aufgeklärt wurde die rätselhafte Zerstörung der Inneneinrichtung bis heute nicht.

http://www.spiegel.de/einestages/deutsc ... 47435.html

Pfarrer Joachim Strauss, der 1999 mit 87 Jahren starb, war ein gewissenhafter Mann. Er führte jeden Tag Kalender, und so lässt sich auch heute der Nachmittag rekonstruieren, an dem sein Traum wahr wurde....

Und AZ, damals also 1962 war an Schalck noch nicht zu denken. Mal davon abgesehen was willst du mit einer ausgebauten Orgel? Dir die verschiedenen Orgelpfeifen ansehen...

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Re: Wo zu DDR-Zeiten Grenzsoldaten randalierten

Beitragvon Beethoven » 21. März 2017, 08:20

Ja, es ist im Nachhinein bedauerlich um jedes ehrwürdige Bauwerk, dass man nicht erhalten hat, erhalten konnte und damit mehr oder weniger frei stand für jeden Dummbeutel, darin seine persönlichen Hinterlassenschaften zu verewigen.

Man versetze sich aber bitte in die Zeit zurück. Das ehrwürdige Gemäuer stand auf einem, für alle Zeiten nicht erreichbaren, so dachte man, Standort.

Ganz sicher haben die Männer, die sich da verewigt haben nicht daran gedacht, dass dieses Kleinod der Baukunst mal wieder hergerichtet werden würde. Sonst hätten die Grenzer, wenn es denn welche waren, sich sicher so benommen, wie sie es mit anderen Baukunstwerken auch getan haben. Nämlich ehrfurchtsvoll bestaunen.

Im Nachhinein muss man sich freuen, dass die Sacrower Kirche nicht abgerissen wurde, wie zum Beispiel die Garnisionskirche zu Potsdam. Hier hätte es taktisch sogar noch einen kleinen Sinn gehabt um freies Schußfeld für die Artillerie zu schaffen, für den Falle der Blockade oder Einnahme von Berlin (West).

Gruß
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Re: Wo zu DDR-Zeiten Grenzsoldaten randalierten

Beitragvon augenzeuge » 21. März 2017, 08:26

Beethoven hat geschrieben:freies Schußfeld .......Gruß


Mir sind diese Vokabeln einfach fremd...

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Re: Wo zu DDR-Zeiten Grenzsoldaten randalierten

Beitragvon karnak » 21. März 2017, 08:29

Man möge sich nur anschauen was heute mit Gebäuden geschieht und wie die nach einem Jahr aussehen wenn sie nicht genutzt werden und wenn nicht alle Türen und Fenster zugemauert werden.
Und was nun den ideologisch motivierten Abriss irgendwelcher Gebäude in den 50 igern angeht, dass mag es schon gegeben haben. Gleichzeitig ist festzuhalten, ich hätte mal damals die Diskussion erleben wollen wenn man in der Zeit irgendwelche Schlösser und Kirchen aufgebaut hätte, in einer Zeit in der die Bevölkerung vor der Problematik von durch den Krieg massiv zerstörten Wohnraum stand. Man sollte vielleicht nicht ganz so viel Mist erzählen.
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Re: Wo zu DDR-Zeiten Grenzsoldaten randalierten

Beitragvon Kumpel » 21. März 2017, 09:32

karnak hat geschrieben:Man möge sich nur anschauen was heute mit Gebäuden geschieht und wie die nach einem Jahr aussehen wenn sie nicht genutzt werden und wenn nicht alle Türen und Fenster zugemauert werden.
Und was nun den ideologisch motivierten Abriss irgendwelcher Gebäude in den 50 igern angeht, dass mag es schon gegeben haben. Gleichzeitig ist festzuhalten, ich hätte mal damals die Diskussion erleben wollen wenn man in der Zeit irgendwelche Schlösser und Kirchen aufgebaut hätte, in einer Zeit in der die Bevölkerung vor der Problematik von durch den Krieg massiv zerstörten Wohnraum stand. Man sollte vielleicht nicht ganz so viel Mist erzählen.



Nun stand diese Kirche ja nicht irgendwo frei zugänglich , sondern war für normale Randalierer unerreichbar bzw. nur unter Einsatz des Lebens oder der Gesundheit.
Der Umgang mit historischer Bausubstanz und besonders mit der im kirchlichen Bereich war in der DDR haarsträubend, davon wirst du aber nichts wissen und
der Umgang des Staates mit der Kirche wiederspiegelte sich eben auch wie in diesem Fall im Umgang der Grenztruppen mit der Kirche von Sacrow und da war es unnötig das die SED Anweisungen zum Randalieren geben musste.
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Re: Wo zu DDR-Zeiten Grenzsoldaten randalierten

Beitragvon Beethoven » 21. März 2017, 09:44

augenzeuge hat geschrieben:
Beethoven hat geschrieben:freies Schußfeld .......Gruß


Mir sind diese Vokabeln einfach fremd...

AZ


Tja AZ, Du denkst eben nur und das ist auch gut so, in friedlichen Bahnen.

Schon Napoleon hat es bedaueret, sich kein Sicht- und Schußfeld zu schaffen.
Während der Schlacht bei Waterloo, erkannte er zu spät das Herannahen des Blücher Heeres, weil dieses sich, der Sicht entzogen durch ein Waldmassiv näherte und so Wellington, dessen Truppen sich in einer schwierigen Situation befanden, unvermutet aus der Patsche half. Konsequez - Napoleons so genannte "100 Tage" waren vorbei und er mußte abdanken.

So könnte ich Dir noch eine Menge Beispiele aufzeigen, wo die Schaffung von Sicht- und Schußfeld den Sieg erbrachte und vor allem Verluste auf eigener Seite verringerten.

Gruß
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Re: Wo zu DDR-Zeiten Grenzsoldaten randalierten

Beitragvon pentium » 21. März 2017, 10:00

Beethoven hat geschrieben:Schon Napoleon hat es bedaueret, sich kein Sicht- und Schußfeld zu schaffen.
Während der Schlacht bei Waterloo, erkannte er zu spät das Herannahen des Blücher Heeres, weil dieses sich, der Sicht entzogen durch ein Waldmassiv näherte und so Wellington, dessen Truppen sich in einer schwierigen Situation befanden, unvermutet aus der Patsche half. Konsequez - Napoleons so genannte "100 Tage" waren vorbei und er mußte abdanken.

So könnte ich Dir noch eine Menge Beispiele aufzeigen, wo die Schaffung von Sicht- und Schußfeld den Sieg erbrachte und vor allem Verluste auf eigener Seite verringerten.

Gruß


Das mit Napoleon und Waterloo solltest du noch einmal nachlesen @Beethoven. Jedenfalls hat die Niederlage des Kaisers der Franzosen bei Waterloo nichts mit irgendwelchen fehlenden freien Schußfeldern und in Wäldern versteckten Truppen zu tun und auch absolut nichts mit unserer kleinen Kirche an der Havel bei Potsdam!

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Re: Wo zu DDR-Zeiten Grenzsoldaten randalierten

Beitragvon pentium » 21. März 2017, 10:09

karnak hat geschrieben:Man möge sich nur anschauen was heute mit Gebäuden geschieht und wie die nach einem Jahr aussehen wenn sie nicht genutzt werden und wenn nicht alle Türen und Fenster zugemauert werden.
Und was nun den ideologisch motivierten Abriss irgendwelcher Gebäude in den 50 igern angeht, dass mag es schon gegeben haben. Gleichzeitig ist festzuhalten, ich hätte mal damals die Diskussion erleben wollen wenn man in der Zeit irgendwelche Schlösser und Kirchen aufgebaut hätte, in einer Zeit in der die Bevölkerung vor der Problematik von durch den Krieg massiv zerstörten Wohnraum stand. Man sollte vielleicht nicht ganz so viel Mist erzählen.


Kleine Anmerkung. Das Kurländer Palais in Dresden, die letzte altstädtische Kriegsruine und wurde 2006 bis 2008 wiederaufgebaut.

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Re: Wo zu DDR-Zeiten Grenzsoldaten randalierten

Beitragvon karnak » 21. März 2017, 12:01

Kumpel hat geschrieben:

Nun stand diese Kirche ja nicht irgendwo frei zugänglich , sondern war für normale Randalierer unerreichbar bzw. nur unter Einsatz des Lebens oder der Gesundheit.
Der Umgang mit historischer Bausubstanz und besonders mit der im kirchlichen Bereich war in der DDR haarsträubend, davon wirst du aber nichts wissen und
der Umgang des Staates mit der Kirche wiederspiegelte sich eben auch wie in diesem Fall im Umgang der Grenztruppen mit der Kirche von Sacrow und da war es unnötig das die SED Anweisungen zum Randalieren geben musste.

Dann müsste man noch klären was"normale Randalierer" sind und wo der Unterschied zwischen denen und Grundwehrdienstleistenden liegt die dort ihre Dienstschichten in Langeweile verbracht haben. Oder meinst Du eine Horde Politoffiziere ist dort hin und hat die Kirche kleingemacht?
Ansonsten weiß ich nicht wie Du darauf kommst, dass ich nicht weiß wie man in der DDR mit historischer Bausubstanz umgegangen ist, meinst Du ich habe in Wandlitz gewohnt?
Ich weiß aber was in der DDR für bescheidene, um nicht zu sagen erbärmliche Bedingungen herrschten was Baumaterial und Baukapazität betrifft. Und Du meinst nun man hätte eher Kirchen und Schlösser aufbauen und Werterhalten sollen als vordergründig, mit dem was man hatte, Wohnraum zu schaffen bzw. wenigstens einigermaßen zu erhalten?
Was Potsdam angeht, dort hat man, in meiner Zeit von 78 an, zumindest entsprechend der Möglichkeiten, versucht wenigstens etwas versucht ein Innerstädtisches Stadtbild zu erhalten. So hat man versucht mittels entsprechend auf alt getrimmten Blattenbau wenigstens etwas von dem Stadtbild in der Innenstadt zu erhalten. Dass das bei Weiten nicht das Niveau von heute hatte, darüber brauchen wir nicht zu streiten. Dafür wohnen aber auch heute in der Innenstadt die Schönen und die Reichen und ich natürlich. [hallo]
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Re: Wo zu DDR-Zeiten Grenzsoldaten randalierten

Beitragvon Interessierter » 21. März 2017, 12:41

Moin Kristian,
aufgrund Deiner " umwerfenden " Logik hättest Du eigentlich eine Frau sein müssen, denn vor Beginn meiner ersten Stunde an der Kaufmännischen Berufsschule 1959, sagte mein Berufsschulehrer zu den anwesenden weiblich Lehrlingen im Scherz:
" Meine Damen, zum Kaufmannsberuf gehört Logik und über die verfügen Frauen meistens nicht ".

Heute hätte man ihm sicherlich Frauenfeindlichkeit vorgehalten. Kleine Anmerkung: Seine Frau war ebenfalls Lehrkraft an dieser Schule. [grins]
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Re: Wo zu DDR-Zeiten Grenzsoldaten randalierten

Beitragvon karnak » 21. März 2017, 12:52

Wobei 1959 und das im Westen, dass mit der Logik einfach ein Scherz gewesen sein muss. [flash] Und da mir die Logik zu fehlen scheint, ich habe keine Ahnung was Du mir jetzt eigentlich sagen willst. Setz da noch mal an und erkläre es mir mit einfachen Worten. [grin]
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Re: Wo zu DDR-Zeiten Grenzsoldaten randalierten

Beitragvon pentium » 21. März 2017, 13:08

karnak hat geschrieben:
Dann müsste man noch klären was"normale Randalierer" sind und wo der Unterschied zwischen denen und Grundwehrdienstleistenden liegt die dort ihre Dienstschichten in Langeweile verbracht haben. Oder meinst Du eine Horde Politoffiziere ist dort hin und hat die Kirche kleingemacht?


Lassen wir mal die Horde von Politoffizieren außen vor. Der Kommandeur der Grenztruppe in Groß-Glienicke hat also nie beim damaligen Pfarrer angerufen und die Geschichte von den Banditen erzählt?
Nächste Frage, gehört oder besser gehörten eigentlich Leitern zur Ausrüstung von Grenzsoldaten im Dienst an der Grenze?
Ich habe mal ein Foto ausgeliehen.
Im_Gotteshaus_Sacrower_Heilandskirche.JPG

Quelle:
http://www.hobbyuo.de/pots7.htm
(mit noch vielen schönen Fotos von unserer kleinen Kirche und der Umgebung.)

Um den Sternenhimmel und die Apostel zu entfernen braucht man schon Leitern und für so solche Aktionen haben die Grenzposten bestimmt keine Zeit gehabt.

pentium
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Re: Wo zu DDR-Zeiten Grenzsoldaten randalierten

Beitragvon karnak » 21. März 2017, 13:19

Wäre schon interessant zu recherchieren wie das zustande gekommen ist, mit puren Randalieren hatte das sicher nichts zu tun. Aber im Augenblick habe ich keine Zeit dafür, dass hebe ich mir für meine Nacherwerbstätigkeit auf.
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Re: Wo zu DDR-Zeiten Grenzsoldaten randalierten

Beitragvon Interessierter » 21. März 2017, 14:38

Zitat karnak:
Man sollte vielleicht nicht ganz so viel Mist erzählen.


Weniger freundlich - in Bezug auf die Logik - als in meinem vorherigen Beitrag, wollte ich damit ausdrücken, dass Dein von mir zitierter Satz, genau zu Deinen Aussagen passt. [grins]

Na, dann kannst Du ja später entspannt den Worten von " Wernerchen " lauschen, kannst ihm ja mal zurufen, dass er nicht ganz so viel Mist erzählen soll.... [laugh]

Was war da noch mit dem A.... und der Hose? [denken]
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