von karnak » 27. Februar 2012, 11:06
Tut mir leid liebe Leute,die Befürworter einer "gesunden EK-Bewegung" reden da etwas um den berühmten Brei herum.Jeder der beim Militär war, weis um was es mir hier geht.Nämlich nicht um die Autorität eines Postenführers,die ist ist doch völlig unbestritten.Auch eine Gefreiter ist gegenüber einem Soldaten im Dienstgrad höher und damit sind die militärischen Unterschiede klar.
Es ging mir um die tagtägliche Praxis des Demütigens von jüngeren Diensthalbjahren.Und dazu gehörte auch,daß der Gefreite der Meinung war er bleibt im Bett liegen bis das erste Diensthalbjahr das Frühstück serviert.Das das zweite und dritte Diensthalbjahr sich nicht mehr amReviereinigen beteiligt usw.Und wenn sich einer des ersten Halbjahres weigerte solche Aufgaben zu erledigen (übrigens mit recht)war er schlecht drann,um es freundlich auszudrücken.Ob man das nun als Sklaven dienst bezeichnet, sei mal dahingestellt und vieleicht auch etwas dick aufgetragen.Diese noch harmlosen Dinge, aber eben auch schlimmere,wurden bewußt getan um zu Demütigen und Macht auszuüben.
Ich will gerne glauben,daß das in Grenzkompanien keine Praxis war,aber ich habe erhebliche Zweifel daran.Es wurden einfach von Leuten die irgendwie eine sadistische Ader hatten,diese ausgelebt.Im normalen Leben war das nämlich kaum möglich.
Das findet auch nicht nur beim Militär statt,daß ist auch in Gefängnissen üblich,weil dort eben eben eine ähnliche Situation herrscht.
Un um es auch ganz klar zusagen, dem Gefreiten standen ja auch solche Sonderrechte nicht zu,die hat er sich einfach genommen.Und zwar nach dem Prinzip"Bist Du nicht willig dann brauch ich Gewalt"
Natürlich waren ernsthafte Verletzungen oder vieleicht sogar der Tod die große Ausnahme,aber darum geht es garnicht.Es geht um das prinzipiele Umgehen mit dem Anderen,dem scheinbar Schwächeren.Das war das verwerfliche,und das wurde auch genossen.
Ähnlich wie Kinder ein Kind, daß irgendwie anders ist keine ruhige Minute lassen.
Für mich ist das eine menschliche Charaktereigenschaft die sehr gefährlich ist und von den entsprechend Verantwortlichen bekämpft gehört,ohne wenn und aber.
Was die Bundeswehr angeht,auch da glaube ich nicht,daß derartiges nicht stattfindet.Wenn denn etwas bekannt wird dann ist es nichts weiter wie ein"Betriebsunfall"weil es nicht gelungen ist die Sache unter der Decke zu halten ,das zweifelhafte, das eigene Nest beschmutzt man nicht.Ich erinnere dabei nur an die Sache mit der Offizieranwärterin auf dem Segelschulschiff.
Das Problem ist einfach ein Problem der menschlichen Psyche und findet dort ihren Ausbruch wo sich die Gelegenheit dazu bietet.Eben und besonders in solchen Ausnahmesituationen wie kasanierte Unterbringung von Menschen.
Was mich übrigens dabei am meisten am Guten an der Spezies Mensch hat zweifeln lassen,war die Tatsache,daß das erste Diensthalbjahr, sofort wenn es zweites oder drittes war,die gleiche Praxis bei den Neuen anwendete.Jetzt bin ich endlich auch mal drann-jemanden zu quälen,es war ein regelrechter Teufelskreis.Wenn ich mir hier vieleicht nicht nur Freunde mache,ich fand soetwas schon als 20 Jähriger widerlich,tut mir leid.
Ich stelle mir gerade vor mein Chef würde mich jeden Tag anrufen,mich losschicken Frünstück für Ihn zubesorgen und das dann an seinen Schreibtisch zu bringen,obwohl ich nicht als Sekretärin arbeite,wie würde ich mich nach 4 Wochen wohl fühlen,auch wenn er mir nicht jedesmal eine Backpfeife gibt weil der Kaffee zu dünn ist?
Laie, Experte,Dilettant
(alle Fachrichtungen)