von Beethoven » 28. Oktober 2016, 06:06
In der NVA wurde, entgegen der Annahme und von dem was überall erzählt wird, mit Medaillen und Orden, recht sparsam umgegangen.
Die Masse der Medaillen und Orden, die z.B. die ganz hohen Chargen trugen, waren aus den unterschiedlichen Organisationen oder Industrien der DDR als auch aus dem Ausland. Fuhr solch hoher Militär ins Ausland, brachte er oft gleich noch einen Orden oder eine Medaille mit. Ich bin kein Fachmann was Orden und Ehrenzeichen betrifft. Aber im NVA-Forum wurde schon mehrfach darüber diskutiert. Da haben diese Herren Medaillen von der Deutschen Reichsbahn, der Post, der Schifffahrt und ich weiß nicht was noch alles an Ihren "Stullenbrettern" (so nannten wir die riesigen Interimsspangen).
In der NVA gab es folgende, drei, rein militärische Orden:
- den Kampforden für Verdienste um Volk und Vaterland in drei Stufen;
- den Scharnhorstorden und
- den Blücherorden.
Letzterer wurde nie verliehen und wäre nur im Verteidigungsfall zur Verleihung gekommen.
In der NVA gab es folgende rein militärische Medaillen:
- die Medaille für treue Dienste für 5-, 10-, 15- und 20 Jahre treue Dienste in der NVA;
- die Verdienstmedaille der NVA in drei Stufen;
- die Waffenbrüderschaftsmedaille in drei Stufen;
- die Medaille Verdienter Angehöriger der NVA.
Es gab fünf Soldatenauszeichnungen:
- das Bestenabzeichen was bis zu sieben mal verliehen werden konnte;
- die Qualifizierungsspange für spezielles, militärisches Wissen und Können in drei Stufen;
- die Schützenschnur für die persönliche Waffe oder die Hauptbewaffnung des zu bedienenden Waffensystems in drei Stufen (Stufe zwei und drei hier als Anhänger zur Schützenschnur in Form einer Eichel);
- das Militärsportabzeichen der NVA welches wirklich hohe militärsportliche Leistungen erforderte und
- das Abzeichen für Gutes Wissen in drei Stufen.
Angehörige der NVA konnten mit weiteren, rein militärischen Abzeichen, Medaillen, Preisen oder Ehrentitel ausgezeichnet werden oder die Trageerlaubnis erhalten.
So z.B. mit:
- dem Leistungsabzeichen der NVA. Dies wurde Soldaten, Unteroffizieren und jungen Offizieren verliehen, welche das Bestenabzeichen bereits sieben mal errungen haben oder aber welche sich durch hervorragende Leistungen ausgezeichnet haben;
- dem Fallschirmsprungabzeichen der NVA welches nach Absolvierung von mindestens fünf militärischen Fallschirmsprüngen ohne Anhänger verliehen wurde. Ab dem 10. militärischen Fallschirmsprung gab es entsprechende Anhänger für dieses Abzeichen;
- dem Ehrentitel Verdienter Militärflieger oder Verdienter Militärkraftfahrer der DDR;
- dem Friedrich – Engels - Preis in drei Klassen und dem Theodor – Körner – Preis;
- dem Absolventenabzeichen für unterschiedliche Militärakademien oder aber auch für zivile Diplomabschlüsse, die im Auftrage der NVA durchgeführt wurden. Ab Mitte der 80-er Jahre, mit Einführung des Diplomabschlusses an den Offiziershochschulen der NVA, wurde auch für diese Absolventen ein entsprechendes Abzeichen gestiftet;
- dem Abzeichen für große Fahrt, für Angehörige der Volksmarine der NVA.
Alle anderen Abzeichen, Medaillen, Ehrentitel, Preise und Orden der DDR, waren nicht nur auf die Angehörigen der NVA beschränkt und somit keine NVA - Auszeichnungen.
Mir selber, als gerade mal Stabsoffizier, war das nicht gegeben. Die Jahre während des Studium an der Militärakademie haben auch dafür gesorgt, dass man für diese Jahre, von allen Medaillen und Orden abgeschnitten war. Man saß eben mehr oder weniger auf der Schulbank. War mir allerdings auch nicht sooo wichtig.
Es gab eigentlich, in meinem Falle, nur die unterschiedlichen Sprungabzeichen, die mir wichtig waren. Und da hatte ich zu DDR-Zeiten drei. Das der NVA, der Sowjetarmee und des polnischen Heeres (wir nannten dieses Fallschirmsprungabzeichen "Asterix"). Tragen durfte man jedoch auch nur zwei dieser Sprungabzeichen.
Gruß
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Die größten Vorteile im Leben überhaupt wie in der Gesellschaft hat ein gebildeter Soldat. J. W. v. Goethe
Das Gesetz ändert sich, die Gesinnung nicht.