FDJ - Regimenter

Alles zum Thema NVA, außer GT

FDJ - Regimenter

Beitragvon Interessierter » 19. Februar 2016, 13:52

Die FDJ-Regimenter der NVA

Zurückblickend auf den Werdegang der bewaffneten Kräfte der DDR, gab es in den Polizeibereitschaften der Hauptverwaltung für Ausbildung des MdI, der Kasernierten Volkspolizei und der Nationalen Volksarmee bis zum 24.Januar 1962 nur freiwillig Dienende. Die jungen Männer verpflichteten sich anfangs für eine dreijährige, nach Bildung der KVP für eine zweijährige Dienstzeit. Nach der Sicherung der Staatsgrenze am 13.August 1961, war es zwingend notwendig, die Verbände, Truppenteile und Einheiten mit jungen Soldaten aufzufüllen. Der Zentralrat der FDJ rief am 16. August 1961 alle FDJ-Mitglieder auf, sich freiwillig für den Dienst in den Dienst für die bewaffneten Organe zu verpflichten.

Tausende junger DDR-Bürger folgten diesem Aufruf und meldeten sich freiwillig zur Nationalen Volksarmee. Bevor diese Freiwilligen aber in die Truppenteile und Einheiten eingegliedert werden konnten, mussten sie zuerst ausgebildet werden. Der Chef des MB III erließ einen Befehl zur Durchführung der militärischen Grundausbildung im Standort ZEITHAIN, in Verantwortlichkeit des K-11.MSD. Deshalb wurde das Panzerregiment-11 und das Pionierbataillon-11, außer einer Wacheinheit, aus der Kaserne ZEITHAIN in die Truppenlager Mollgraben und Rosenfeld des Truppenübungsplatzes ANNABURG verlegt. Gleichzeitig wurden aus den Stäben, Truppenteilen und Einheiten der 11.MSD, Offiziere und Unteroffiziere herausgelöst und daraus die Ausbilder eines vollständigen Ausbildungsregiments formiert. Auch ich, damals Hauptmann und Stellvertreter SC im MSR-17, wurde als Ausbilder nach Zeithain abkommandiert und in gleicher Funktion (Dienststellung) im Ausbildungsregiment eingesetzt. Als Kommandeur des Ausbildungsregiments wurde der StKA-11.MSD Oberst Oxenknecht und als sein Stellvertreter der StKA-MSR-16 Oberst Nehls eingesetzt. Dieser wurde dann später als Kommandeur des 2. Ausbildungsregimentes befohlen. Nach einem kurzen methodischen Lehrgang durch die Offiziere der neugebildeten Regiments- und Bataillonsstäbe, wurden die Zug- und Gruppenführer auf das Programm der militärischen Grundausbildung und die Wochendienstpläne vorbereitet. Die Freiwilligen wurden durch Eisenbahn und NVA-Lkws nach ZEITHAIN gebracht. Nach einer kurzen Begrüßung erfolgte die Aufteilung in die Kompanien, die Einkleidung, die Ausgabe der Ausrüstung und die Einweisung in die Unterkunftsblöcke. Der Tagesablauf sah Unterrichts- und Dienstsportstunden, Konditions- und Ausdauertraining ebenso vor, wie eine aktive Freizeitgestaltung. Höhepunkt zum Abschluss der Grundausbildung der zwei Ausbildungsregimenter war die öffentliche Vereidigung auf die Truppenfahne der 11.MSD durch den K-11.MSD, Oberst Spallek, im September 1961 im Riesaer Stadion der Stahlwerker. Nach der Vereidigung erfolgte die Aufteilung der neuen Soldaten und am nächsten Tag die Versetzung in die Truppenteile und Einheiten des Militärbezirkes III.

http://www.nva-interessengemeinschaft-h ... oche05.htm

Bitte einmal auf die Hosen zu achten, die auf den Fotos im Link zu sehen sind. [grin]
Warum nannte man sie denn FDJ - Regimenter, wenn sie nach der Grundausbildung doch auf unterschiedliche Truppenteile und Einheiten aufgeteilt wurden?
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Re: FDJ - Regimenter

Beitragvon Merkur » 19. Februar 2016, 14:42

Was ist denn mit den Hosen?
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: FDJ - Regimenter

Beitragvon pentium » 19. Februar 2016, 14:55

Wiki schreibt zum Thema:
Der Kampfauftrag der FDJ war eine von der SED und FDJ in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) initiierte Propagandaaktion, die nach dem Mauerbau die Zahl der Freiwilligen für die Nationale Volksarmee (NVA) erhöhen sollte. Er wurde am 18. August 1961 vom Zentralrat der FDJ herausgegeben und enthielt das Aufgebot „Das Vaterland ruft. Schützt die sozialistische Republik!“, das unter Berufung auf die angebliche Kriegsgefahr die Rekrutierung junger Männer in der DDR forderte.[1]
https://de.wikipedia.org/wiki/Kampfauftrag_der_FDJ

Deshalb nannte man sie FDJ - Regimenter, eben wegen dieses Kampfauftrages der FDJ.
Etwas mehr zum Thema gibt es hier im Link:
http://www.nva-forum.de/nva-board/index ... opic=18234

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Re: FDJ - Regimenter

Beitragvon Kumpel » 19. Februar 2016, 15:22

Interessierter hat geschrieben:.....................
Bitte einmal auf die Hosen zu achten, die auf den Fotos im Link zu sehen sind. [grin]
..................



Apfelpfückerhosen!
Kumpel
 

Re: FDJ - Regimenter

Beitragvon Merkur » 19. Februar 2016, 16:49

Kumpel hat geschrieben:
Interessierter hat geschrieben:.....................
Bitte einmal auf die Hosen zu achten, die auf den Fotos im Link zu sehen sind. [grin]
..................



Apfelpfückerhosen!


Zu dieser Zeit ein ganz normaler Gegenstand der Dienstbekleidung in Ost und West.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: FDJ - Regimenter

Beitragvon HPA » 19. Februar 2016, 17:06

Die Seite ist lustig. Da schlafen immer noch welche mit " Wissen&Kämpfen" Bummiheftchen unterm Kopfkissen. [flash]
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Re: FDJ - Regimenter

Beitragvon Wosch » 19. Februar 2016, 20:50

Interessierter hat geschrieben:Die FDJ-Regimenter der NVA

Zurückblickend auf den Werdegang der bewaffneten Kräfte der DDR, gab es in den Polizeibereitschaften der Hauptverwaltung für Ausbildung des MdI, der Kasernierten Volkspolizei und der Nationalen Volksarmee bis zum 24.Januar 1962 nur freiwillig Dienende. Die jungen Männer verpflichteten sich anfangs für eine dreijährige, nach Bildung der KVP für eine zweijährige Dienstzeit. Nach der Sicherung der Staatsgrenze am 13.August 1961, war es zwingend notwendig, die Verbände, Truppenteile und Einheiten mit jungen Soldaten aufzufüllen. Der Zentralrat der FDJ rief am 16. August 1961 alle FDJ-Mitglieder auf, sich freiwillig für den Dienst in den Dienst für die bewaffneten Organe zu verpflichten.

Tausende junger DDR-Bürger folgten diesem Aufruf und meldeten sich freiwillig zur Nationalen Volksarmee. Bevor diese Freiwilligen aber in die Truppenteile und Einheiten eingegliedert werden konnten, mussten sie zuerst ausgebildet werden. Der Chef des MB III erließ einen Befehl zur Durchführung der militärischen Grundausbildung im Standort ZEITHAIN, in Verantwortlichkeit des K-11.MSD. Deshalb wurde das Panzerregiment-11 und das Pionierbataillon-11, außer einer Wacheinheit, aus der Kaserne ZEITHAIN in die Truppenlager Mollgraben und Rosenfeld des Truppenübungsplatzes ANNABURG verlegt. Gleichzeitig wurden aus den Stäben, Truppenteilen und Einheiten der 11.MSD, Offiziere und Unteroffiziere herausgelöst und daraus die Ausbilder eines vollständigen Ausbildungsregiments formiert. Auch ich, damals Hauptmann und Stellvertreter SC im MSR-17, wurde als Ausbilder nach Zeithain abkommandiert und in gleicher Funktion (Dienststellung) im Ausbildungsregiment eingesetzt. Als Kommandeur des Ausbildungsregiments wurde der StKA-11.MSD Oberst Oxenknecht und als sein Stellvertreter der StKA-MSR-16 Oberst Nehls eingesetzt. Dieser wurde dann später als Kommandeur des 2. Ausbildungsregimentes befohlen. Nach einem kurzen methodischen Lehrgang durch die Offiziere der neugebildeten Regiments- und Bataillonsstäbe, wurden die Zug- und Gruppenführer auf das Programm der militärischen Grundausbildung und die Wochendienstpläne vorbereitet. Die Freiwilligen wurden durch Eisenbahn und NVA-Lkws nach ZEITHAIN gebracht. Nach einer kurzen Begrüßung erfolgte die Aufteilung in die Kompanien, die Einkleidung, die Ausgabe der Ausrüstung und die Einweisung in die Unterkunftsblöcke. Der Tagesablauf sah Unterrichts- und Dienstsportstunden, Konditions- und Ausdauertraining ebenso vor, wie eine aktive Freizeitgestaltung. Höhepunkt zum Abschluss der Grundausbildung der zwei Ausbildungsregimenter war die öffentliche Vereidigung auf die Truppenfahne der 11.MSD durch den K-11.MSD, Oberst Spallek, im September 1961 im Riesaer Stadion der Stahlwerker. Nach der Vereidigung erfolgte die Aufteilung der neuen Soldaten und am nächsten Tag die Versetzung in die Truppenteile und Einheiten des Militärbezirkes III.

http://www.nva-interessengemeinschaft-h ... oche05.htm

Bitte einmal auf die Hosen zu achten, die auf den Fotos im Link zu sehen sind. [grin]
Warum nannte man sie denn FDJ - Regimenter, wenn sie nach der Grundausbildung doch auf unterschiedliche Truppenteile und Einheiten aufgeteilt wurden?



Ich kann diesen von Wilfried eingestellten Link nicht unwidersprochen so stehen so lassen, denn ich gehöre genau zu der Generation die ihre "freiwillige" Verpflichtung zur NVA seinerzeit "gezwungener Maßen" abgeben mußte.
Da die Wehrpflicht in der DDR erst Ende Januar 1962 eingeführt wurde, war der Dienst in den bewaffneten Organen bis dahin faktisch "freiwillig", wenn man mal von den Maßnahmen mit der die sogenannte "Freiwilligkeit" erziehlt wurde absehen würde.
Der Dienst in den bewaffneten Organen war in den 50ern und bis zu meinem Weggang im Januar 1962 allerdings für jegliches berufliche und weiterbildenes Fortkommen eines wehrfähigen jungen männlichen Menschen´s absolute Bedingung.
Der ausgeübte Druck auf die "Aspiranten" und die Aussichtslosigkeit sich gegen diese "freiwillige" Bereitschafts-Erklärung zur Wehr zu setzen, füllte "zwangsweise" die Reihen der so um ihre "Freiwilligkeit" betrogenen jungen Menschen.
Ohne diese Unterschrift gab es kein Abitur, kein Studium, keine Delegation zur ABF (Arbeiter und Bauernfakultät), kein Fortkommen im Beruflichen und man hätte sich auch weiterhin im "sozialistischem System" ganz hinten anstellen müssen, Bespitzelung und unangenehme Lebensbedingungen für sich und den Rest der Familie inbegriffen.
Ich persönlich kannte in meinem schulischen Umfeld nur zwei Klassenkameraden, die sich im Wissen das ihnen die Anwerbung nicht erspart bleiben würde, frühzeitig für ein Wachregiment des MfS interessiert hatten und das eigentlich auch nur wegen besseren Bedingungen und besseren Uniformen und dem Unverständnis auf was sie sich da einließen.
Der Rest meiner Klassenkameraden wurde Ende 1961 und bis Anfang Januar 1962 "freiwillig" verpflichtet, obwohl keiner von ihnen da eigentlich hin wollte.
Etliche der hier Anwesenden dürften die Geschichte meiner "Freiwilligkeit" schon kennen, für Diejenigen die sie nicht kennen und für Diejenigen die sie vergessen haben oder für Diejenigen welche dem Wahrheitsgehalt meiner Geschichte auch heute noch keinen Glauben schenken wollen ist hier noch einmal der Ablauf meiner damaligen "freiwilligen" Verpflichtung:
Es war am 2. Januar 1962 auf einer Neubaustelle in Ludwigslust, wir befanden uns (3 vor 4 Monaten ausgelernte Gesellen) im Innern des Neubaues und sahen durch die Fenster 6-8 teilweise uniformierte Männer auf uns querfeldein zustiefeln.
Da wir in den letzte Dezembertagen mitbekommen hatten wie man unseren ausgelernten Altersgenossen Einen nach dem Anderen diese "freiwilligen" Erklärungen abgepreßt hatte wußten wir Drei genau was auf uns nun zukommen sollte und wir versteckten uns im Keller.
Das war natürlich zwecklos, man holte uns da raus und drückte jedem von uns einen kleinen Zettel in die Hand mit der Maßgabe diesen zu unterschreiben.
Sinngemäß stand folgendes drauf: Ich verpflichte mich freiwillig bereit sofort zum Dienst in die NVA, dann noch ein bischen Bla-Bla-Bla und dann die Zeile für die Unterschrift.
Anwesende waren: Kaderleiter, Betriebsparteisekretär, FDJ-Sekretär, Kampfgruppen-Kommandeur, NVA-Offizier, Polizei-Offizier und 1 oder 2 mir unbekannte Zivilisten.
Peter W. unterschrieb nach noch nicht einmal 5 Minuten (er war Kriegswaise und wuchs bei seinem Onkel auf, der wiederum in der Kreisdienststelle des MfS eine Funktion hatte und der Peter diesem keine Unannehmlichkeiten bescheeren wollte.
Friedrich N. mußte man schon eine gute Stunde zureden, bis er dann unterschrieb und danach wandten die Herren sich mir zu.
Ich wollte ums Verrecken nicht zu dieser Armee. Meine elterliche Verwandtschaft war zu einem großen Teil in der Bundesrepublik ansässig und wir hatten von Denen bis dato nur Gutes erfahren, ich konnte mir nicht vorstellen Diese als meine Klassenfeinde anzusehen, wir wohnten in einem Grenzkreis und so etwa ab 14 Jahren war ich bedingt durch eigenes Erleben und das Erkennen der verlogenen SED-Politik in vielerlei Hinsicht ein Gegner dieses Systems und nur mein jugendliches Alter und das bis 1961 offene "Schlupfloch" Berlin ließ es mich das Leben dort ertragen.
So, nun sollte ich also unterschreiben und begann mich dagegen zu winden ohne politisch anzuecken.
Natürlich war ich für den Frieden und natürlich durfte ich nicht gegen die NVA sein, aber ich hatte gerade ausgelernt und wollte erst einmal etwas Geld verdienen, so für ein Motorad oder Sonstiges. Man belehrte mich dahingehend, daß man mir Arbeiten im Stundenlohn zuweisen würde, wenn ich nicht bereit wäre für die Sache des Friedens etwas zu tun (Mit dem damaligen Stundenlohn von 1,54 Mark kam man mit Samstgsarbeit gerade mal auf 250,-Mark, im Leistungslohn von 1,57 Mark bei ca 220 % auf ca 550,-Mark.)
Mein Einwand daß ich eigentlich auch vor hatte auf die ABF zu gehen bügelten sie damit platt, daß ich ja zur ABF delegiert werden müßte und Sie nich bereit wären das für mich zu tun, wenn ich nicht bereit wäre etwas für Sie zu tun.
Ich wollte immer noch nicht unterschreiben und nun kame Sie damit, daß ich ja überhaupt nicht hin müßte, Sie wollten ja nur meine Bereitschaft sehen und strichen das "SOFORT" sogar in der Erklärung durch.
Ich wollte immer noch nicht.
Dann kamen Sie mit Ihrem letzten "Argument" : "Wolfgang, Deine Einstellung verstehen wir nicht, sieh mal Deine Mutter ist Lehrerin an einer sozialistischen Schule!"
Ich unterschrieb, ohne "Sofort" und allem Anschein nach "freiwillig"
Am nächsten Tag wurden wir von der Arbeit zur Musterung abgeholt, eine halbe Stunde danach bekamm ich Bescheid: Monat, Tag und Stunde. 9. Panzerdivision Eggesin.
§ Tage später verließ ich die DDR im Innern eines "Shell-Kesselwagens" über die Güst Boizenburg-Horst und dieses Mal aber wirklich "Freiwillig"
Ich garantiere den Wahrheitsgehalt meiner gesamten Schilderung, es wurde nichts wesentliches hinzugefügt oder unterlassen. Zum Zeitpunkt dieser Begebenheit war ich 19 Jahre, im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte und für das hier von mir Geschriebene auch heute noch alleine verantwortlich.

Soweit zur damaligen "Freiwilligkeit" aus erster Hand.
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Re: FDJ - Regimenter

Beitragvon HPA » 19. Februar 2016, 21:07

wir in den letzte Dezembertagen mitbekommen hatten wie man unseren ausgelernten Altersgenossen Einen nach dem Anderen diese "freiwilligen" Erklärungen abgepreßt hatte wußten wir Drei genau was auf uns nun zukommen sollte und wir versteckten uns im Keller.
Das war natürlich zwecklos, man holte uns da raus und drückte jedem von uns einen kleinen Zettel in die Hand mit der Maßgabe diesen zu unterschreiben.
Sinngemäß stand folgendes drauf: Ich verpflichte mich freiwillig bereit sofort zum Dienst in die NVA, dann noch ein bisch


Für diese " Freiwilligenmeldungen" gab es Zielvereinbarungen mit diesen Betrieben wo festgelegt wurde, wieviele
" Freiwillige" zu stellen waren.

Und wenn da einer nicht wollte lies man sich das auch gern voon demjenigen schriftlich begründen, warum er ncht " freiwillig " wollte. [flash]
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Re: FDJ - Regimenter

Beitragvon Interessierter » 20. Februar 2016, 07:33

Hallo Wolfgang,
danke für Deinen Beitrag. Wie dieses " freiwillig " wirklich ablief, das erwähnen die Herren der " NVA - Interessengemeinschaft " Halle/Saale natürlich nicht.
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Re: FDJ - Regimenter

Beitragvon Wosch » 20. Februar 2016, 16:07

Interessierter hat geschrieben:Hallo Wolfgang,
danke für Deinen Beitrag. Wie dieses " freiwillig " wirklich ablief, das erwähnen die Herren der " NVA - Interessengemeinschaft " Halle/Saale natürlich nicht.




Kein Wort wurde in der DDR mehr mlßbraucht wie das Wort FREIWILLIG, das fing schon in der Grundschule mit den ominösen "freiwilligen" Verpflichtungen (um die man nicht herum kam) an und setzte sich bis ins hohe Erwachsenen-Alter fort.
Das Schlimmste an dieser Art von "Freiwilligkeit" war das Wissen daß man sich damit selbst belügen mußte um sich nicht angreifbar zu machen.

Ja Wilfried, so was nannte sich "DEMOKRATISCH" und von diesen "DEMOKRATEN" laufen noch welche rum.

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Re: FDJ - Regimenter

Beitragvon Beethoven » 22. Februar 2016, 10:13

"Frag nicht, was Dein Staat für Dich tun kann, frag was Du für den Staat tun kannst."

Ich lief zu dieser Zeit noch mit kurzen Hosen über den Spielplatz, kann also aus eigenem erleben nichts dazu schreiben.
Freiwilligkeit heißt auch freiwillig. Keiner wurde per Gesetz in die Uniform gepresst wie in der damaligen Bundesrepublik und danach in der DDR.

Ich kenne jedoch die Geschichte und weiß daher, dass die FDJ im Jahre 61 solche Aufrufe gemacht hat und viele Jugendliche diesem Aufruf folgten.

Wir lesen in diesem Forum ja immer wieder, "... man wollte studieren und musste deshalb drei Jahre dienen ..."
Richtig so. Wer studieren will, kostet den Staat viel Geld, welches andere erarbeiten müssen. Warum also soll dieser zukünftige Ingenieur nicht vorher auch seinen Beitrag leisten?

Ich kann da nichts schlechtes bei finden. Das ich da auf weiter Flur fast allein stehe, ist mir schon klar.

In diesem Sinne - Hat ein Staat keine eigene Armee, so hat er eine Fremde.
Die größten Vorteile im Leben überhaupt wie in der Gesellschaft hat ein gebildeter Soldat. J. W. v. Goethe

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Re: FDJ - Regimenter

Beitragvon SkinnyTrucky » 22. Februar 2016, 14:16

Ach Beethoven , nach'm studieren konnte man noch genug für den Staat tun bis zur Rente.... man konnte ja eh nich vorher weg.... [muede]

Je jünger umso besser lernt man....


groetjes

Mara
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Re: FDJ - Regimenter

Beitragvon augenzeuge » 22. Februar 2016, 16:48

Beethoven hat geschrieben:Ich kann da nichts schlechtes bei finden. Das ich da auf weiter Flur fast allein stehe, ist mir schon klar.


Wenn die Einsicht der Erkenntnis folgt, werden wir viel weniger Leid erfahren.

Ich verzichte darauf, dich alleinstehend im Flur von deiner Meinung abzubringen. Auch wenn es mir leicht fallen würde. [grin]

Eine Gemeinschaft lebt von Gleichheit und Verzicht, ohne diesen Preis geht es nicht.

AZ
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„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
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Re: FDJ - Regimenter

Beitragvon Spartacus » 22. Februar 2016, 19:31

Richtig so. Wer studieren will, kostet den Staat viel Geld, welches andere erarbeiten müssen. Warum also soll dieser zukünftige Ingenieur nicht vorher auch seinen Beitrag leisten?


Wäre vielleicht ganz in Ordnung gewesen, wenn sich der zu den Motschützen gemusterte potenzielle Student, nicht plötzlich an der Grenze wieder gefunden hätte. [hallo]

Da liegt er wohl im Pfeffer, der olle Hase.

LG

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Re: FDJ - Regimenter

Beitragvon Wosch » 22. Februar 2016, 19:48

Beethoven hat geschrieben:"Frag nicht, was Dein Staat für Dich tun kann, frag was Du für den Staat tun kannst."

Ich lief zu dieser Zeit noch mit kurzen Hosen über den Spielplatz, kann also aus eigenem erleben nichts dazu schreiben.
Freiwilligkeit heißt auch freiwillig. Keiner wurde per Gesetz in die Uniform gepresst wie in der damaligen Bundesrepublik und danach in der DDR.


[]Das nannte sich damals kurz-und bündig Freiwilliger "Zwang" und selbst die organisierten Ergebenheits-Demonstrationen waren Zwangsveranstaltungen. In der DDR war die "Freiwilligkeit" eine der größten Lügen überhaupt.[/size]



Ich kenne jedoch die Geschichte und weiß daher, dass die FDJ im Jahre 61 solche Aufrufe gemacht hat und viele Jugendliche diesem Aufruf folgten.


Du weißt überhaupt Nichts, Du behauptest Etwas![/size]



Wir lesen in diesem Forum ja immer wieder, "... man wollte studieren und musste deshalb drei Jahre dienen ..."
Richtig so. Wer studieren will, kostet den Staat viel Geld, welches andere erarbeiten müssen. Warum also soll dieser zukünftige Ingenieur nicht vorher auch seinen Beitrag leisten?

Ich kann da nichts schlechtes bei finden. Das ich da auf weiter Flur fast allein stehe, ist mir schon klar.

In diesem Sinne - Hat ein Staat keine eigene Armee, so hat er eine Fremde.




Es wäre besser gewesen, der Staat hätte das "viele Geld" für etwas Sinnvolleres ausgegeben, anstatt sich solche Leute wie Dich heran zu züchten.

Wosch.
Zuletzt geändert von Wosch am 22. Februar 2016, 20:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: FDJ - Regimenter

Beitragvon Huf » 22. Februar 2016, 20:03

Ich gehöre zu jenen, die ab 1977 "freiwillig" 3 Jahre Dienst bei den GT abgeleistet haben, um später studieren zu können.
Man kann mir glauben, dass ich in den realen drei Jahren mehrfach die Sinnkrise dieser Situation hatte, insbesondere nach dem Einblick in die inneren Vorgänge des militärischen Lebens.
Und damit kein Neid aufkommt, rentenmäßig werden mir nur 18 Monate anerkannt, weil es ja die GT der DDR waren...

Aus heutiger Sicht auf das Leben in und nach der DDR sehe ich den Begriff "freiwillig" genauso sinnentstellt, wie jene User die den Sinn für das reale Leben damals und heute nicht verloren haben!

VG Huf [hallo]
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Re: FDJ - Regimenter

Beitragvon Sirius » 22. Februar 2016, 21:12

Spartacus hat geschrieben:
Richtig so. Wer studieren will, kostet den Staat viel Geld, welches andere erarbeiten müssen. Warum also soll dieser zukünftige Ingenieur nicht vorher auch seinen Beitrag leisten?


Wäre vielleicht ganz in Ordnung gewesen, wenn sich der zu den Motschützen gemusterte potenzielle Student, nicht plötzlich an der Grenze wieder gefunden hätte. [hallo]

Da liegt er wohl im Pfeffer, der olle Hase.

LG

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Wie war das eigentlich? Wehrpflichtige wurden gezwungen, bei den Grenztruppen zu dienen; auch wenn sie im Musterungsgespräch äußerten, an der Grenze nicht auf "Grenzverletzer" schießen zu wollen? Ich weiß nicht, wie realistisch folgende Filmszene ist, glaube aber, auch von ehem. Grenzsoldaten ähnliches gelesen zu haben:

https://youtu.be/PINX8FERpWk?t=3m31s
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Re: FDJ - Regimenter

Beitragvon Volker Zottmann » 22. Februar 2016, 21:53

@Sirius.
Fast jeder wurde gemustert. Viele aber, nie alle, wurden gefragt ob sie schießen würden.... (Mich hat man gefragt)
Wer nur 18 Monate Grundwehrdienst tat, ohne jede Verpflichtung, hatte keinerlei Einfluss auf seine Einheit, in die er kam. Ich wurde als Mot.-Schütze gemustert und dann kurz danach zu den Baupionieren eingezogen.
Ebenso hätte der Stellungsbefehl auch Grenztruppe lauten können. Keiner hatte da selbst Einfluss drauf.
Ich habe in Mein-DDR-Leben beschrieben, wie meine Befragung durch einen Zivilangestellten ablief. Es hätte genauso auch mit den Offizieren stattfinden können , mit massiveren Fragen. Ja das gab es.
Meine Befragung steht hier:
http://mein-ddr-leben.de/39.html

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: FDJ - Regimenter

Beitragvon Beethoven » 23. Februar 2016, 13:31

Wosch hat geschrieben:[
Es wäre besser gewesen, der Staat hätte das "viele Geld" für etwas Sinnvolleres ausgegeben, anstatt sich solche Leute wie Dich heran zu züchten.

Wosch.


Man Woschi, ich wurde nicht anders "gezüchtet" als Du. Ich wurde nur anders erzogen und das ist auch gut so [grins].
Man, wäre ich so wie Du dann würde ich [bloed] .
So aber lebe ich mit mir im Reinen.

In diesem Sinne - Einen Edelstein kann man nicht blank machen, ohne ihn zu reiben. Konfuzius
Die größten Vorteile im Leben überhaupt wie in der Gesellschaft hat ein gebildeter Soldat. J. W. v. Goethe

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Re: FDJ - Regimenter

Beitragvon Volker Zottmann » 23. Februar 2016, 16:02

Na dann reibe Dich mal noch ein bisschen.... [laugh]
Volker Zottmann
 

Re: FDJ - Regimenter

Beitragvon Beethoven » 23. Februar 2016, 16:14

Ach lieber Volker, Männer in unserem Alter wurden doch lange und gut geschliffen und sind doch längst in der Fassung und unveränderbar [wink]

In diesem Sinne - Begeisterung ist ein Edelstein, doch Bildung bringt erst Schliff hinein. Heinrich Martin
Die größten Vorteile im Leben überhaupt wie in der Gesellschaft hat ein gebildeter Soldat. J. W. v. Goethe

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Re: FDJ - Regimenter

Beitragvon Volker Zottmann » 23. Februar 2016, 16:41

Beethoven hat geschrieben:Ach lieber Volker, Männer in unserem Alter wurden doch lange und gut geschliffen und sind doch längst in der Fassung und unveränderbar [wink]

In diesem Sinne - Begeisterung ist ein Edelstein, doch Bildung bringt erst Schliff hinein. Heinrich Martin


Zumindest gefällt mir, dass Dich nichts aus der Ruhe bringt... [wink]
Dein erster Satz hat was! Das stimmt und wird hier täglich bewiesen, denn Agit-Prop in dieser Runde hat noch nie gefruchtet.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: FDJ - Regimenter

Beitragvon Spartacus » 23. Februar 2016, 18:51

Sirius hat geschrieben:
Spartacus hat geschrieben:
Richtig so. Wer studieren will, kostet den Staat viel Geld, welches andere erarbeiten müssen. Warum also soll dieser zukünftige Ingenieur nicht vorher auch seinen Beitrag leisten?


Wäre vielleicht ganz in Ordnung gewesen, wenn sich der zu den Motschützen gemusterte potenzielle Student, nicht plötzlich an der Grenze wieder gefunden hätte. [hallo]

Da liegt er wohl im Pfeffer, der olle Hase.

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Wie war das eigentlich? Wehrpflichtige wurden gezwungen, bei den Grenztruppen zu dienen; auch wenn sie im Musterungsgespräch äußerten, an der Grenze nicht auf "Grenzverletzer" schießen zu wollen? Ich weiß nicht, wie realistisch folgende Filmszene ist, glaube aber, auch von ehem. Grenzsoldaten ähnliches gelesen zu haben:

https://youtu.be/PINX8FERpWk?t=3m31s


Kann ich dir nicht sagen Sirius, ich war ja nie bei der NVA.

Es ist aber bekannt, dass man sonst wo hin kam und wenn man Pech hatte, an der Grenze landete. Eine große Wahl hatte man dann ja nicht, denn die hies höchstens Schwedt.
Ich meinte auch den Normalfall, also nicht denjenigen, der gleich sagte, dass er nicht schießen würde. Wie das in so einem Fall ablief, dass weiß ich nicht.

LG

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Re: FDJ - Regimenter

Beitragvon Beethoven » 17. April 2017, 08:17

Ich war nie in der Wehrorganen und kann deshalb wenig dazu schreiben, nach welchen Gesichtspunkten ein Mann der eigentlich für z.B. Raketentruppen gemustert wurde, sich plötzlich an der Grenze befand.

Vorstellen allerings kann ich mir, dass an der Grenze junge Männer eingesetzt wurden, die vorher durch die Verwaltung 2000 überprüft wurden. Und sollte da Not am Mann sein, man diese Stelle mit anderen, passenderen Männern besetzt wurde.
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Re: FDJ - Regimenter

Beitragvon karnak » 17. April 2017, 09:17

Volker Zottmann hat geschrieben:@Sirius.
Fast jeder wurde gemustert. Viele aber, nie alle, wurden gefragt ob sie schießen würden.... (Mich hat man gefragt)
Wer nur 18 Monate Grundwehrdienst tat, ohne jede Verpflichtung, hatte keinerlei Einfluss auf seine Einheit, in die er kam. Ich wurde als Mot.-Schütze gemustert und dann kurz danach zu den Baupionieren eingezogen.
Ebenso hätte der Stellungsbefehl auch Grenztruppe lauten können. Keiner hatte da selbst Einfluss drauf.

Ich halte es auch zu Zeiten einer bestehenden Wehrpflicht für völlig unsinnig ein Recht auf die Wahl auf eine Waffengattung einzuräumen. Das Gleiche trifft übrigens auf ein Recht auf Waffenverweigerung zu, dass zu zugestehen ist auch nichts weiter als das bei jeder anderen Gelegenheit gegeiselte Gutmenschentum, nur hier komischerweise nicht. Ich weiß gar nicht wie man diesen Quatsch im Falle einer notwendigen Mobilmachung , und für diesen Fall existiert das Militär ja letztlich, aufrechterhalten will, wenn sich die Waffenverweigerer in einer relevanten Menge bewegen.
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Re: FDJ - Regimenter

Beitragvon Volker Zottmann » 17. April 2017, 10:29

Da sind ja Thesen Karnak!

Ich bin doch nicht auf die Welt gekommen, um Regierungsidioten, die IHR Handwerk nicht verstehen per Waffe zu retten, wohlmöglich selbst sinnlos zu verrecken.
Wenn sich das ergeben würde, wäre Desertieren die einzige sinnvolle Option.

Gruß Volker
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Re: FDJ - Regimenter

Beitragvon karnak » 17. April 2017, 10:49

Müsste man sich über die These der gerechten und ungerechten Kriege unterhalten, ob es diesen Unterschied gibt oder nicht. Ob es zu jeden Zeitpunkt der Geschichte, und über die reden wir ja, im Nachinein betrachtet sinnvoll gewesen wäre eine absolutes Desertieren hätte stattgefunden. In jedem Fall ist die Vorstellung von so einem Ablauf reichlich naiv und Teil einer religiös geprägten Vorstellung von einer "Wolkenkuckukuswelt".
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Re: FDJ - Regimenter

Beitragvon Beethoven » 17. April 2017, 14:30

Volker Zottmann hat geschrieben:Da sind ja Thesen Karnak!

Ich bin doch nicht auf die Welt gekommen, um Regierungsidioten, die IHR Handwerk nicht verstehen per Waffe zu retten, wohlmöglich selbst sinnlos zu verrecken.
Wenn sich das ergeben würde, wäre Desertieren die einzige sinnvolle Option.

Gruß Volker


Einer bewaffneten Auseinandersetzung geht eine Spannungsperiode voraus. In dieser Zeit wäre die Mobilmachung gefallen. Bei Ausrufung der "Mobilmachung in Kriegsgefahr" gilt Kriegsrecht. Wer nicht erscheint und nicht zugeführt werden kann, gilt als ein Desateur.
Das ist wohl in allen stehenden Heeren dieser Welt so.
Wer dann ergriffen wird, muss mit härtester Bestrafung rechnen die sogar vor einem Peleton enden kann. Ob das die einzige sinnvolle Option gewesen wäre, darf man sicherlich bezweifeln.

Nun ist natürlich in diesem Forum die Zahl jener recht hoch, die sich vermutlich äußern wie Du, Volker. Daran glauben mag ich so recht nicht. Du weist doch, oder auch nicht, dass der Soldat im Felde nicht für die Regierung oder gar eine Partei kämpft. Er kämpft für seine Familie, seine Lieben und für die Kameraden neben ihm. Und wenn erstmal Bomben auf den Heimatort gefallen sind, Kameraden neben einem verblutet sind, dann wird selbst aus Soldaten die eben noch Desateure sein wollten, Soldaten die kämpfen.

Gut das wir das nie erleben mußten wie unsere Väter und Großväter.

Gruß
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Re: FDJ - Regimenter

Beitragvon Volker Zottmann » 17. April 2017, 16:38

Das Thema, ähnlich, hatten wir schon mal.
Mein Selbsterhaltungstrieb und die Sicherheit der eigenen Familie gehen mir immer vor. Wer will sich schon als heldenhafter Deserteur erschießen lassen?
Bei bestpassender Möglichkeit zu verduften, ist jedenfalls sinnvoller. (Sofern das möglich ist.)

Nach Beethovens Lesart starben also die Kameraden Soldaten in Afghanistan auch für ihre Familen? So ein Schmarren! Es gab zu keiner Zeit einen Grund für Deutsche nach 1945 nochmal in irgend einen Krieg zu ziehen. Ihr seid Abenteurer. Und solange Menschen freiwillig Soldaten werden wollen, statt zu arbeiten, wird es Kriege geben. Das sind aber dann beispielsweise Deine Kriege, Beethoven. Meine nicht!

Die UNO ist der Welt größtes Kaspertheater!
Wie schnell wäre Frieden, wenn die Regierenden selbst kämpfen müssten?
Solange nicht jeder Kriegstreiber und jeder Waffenproduzent hingerichtet ist, wird es keinen Frieden geben. Solange das so bleibt, sollte sich jeder potentielle Soldat dünne machen, wenn er kann.

Gruß Volker
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Re: FDJ - Regimenter

Beitragvon Beethoven » 18. April 2017, 07:32

Volker Zottmann hat geschrieben:
Nach Beethovens Lesart starben also die Kameraden Soldaten in Afghanistan auch für ihre Familen? So ein Schmarren! Es gab zu keiner Zeit einen Grund für Deutsche nach 1945 nochmal in irgend einen Krieg zu ziehen. Ihr seid Abenteurer. Und solange Menschen freiwillig Soldaten werden wollen, statt zu arbeiten, wird es Kriege geben. Das sind aber dann beispielsweise Deine Kriege, Beethoven. Meine nicht!

Die UNO ist der Welt größtes Kaspertheater!
Wie schnell wäre Frieden, wenn die Regierenden selbst kämpfen müssten?
Solange nicht jeder Kriegstreiber und jeder Waffenproduzent hingerichtet ist, wird es keinen Frieden geben. Solange das so bleibt, sollte sich jeder potentielle Soldat dünne machen, wenn er kann.

Gruß Volker


Nun Volker, ich denke ich habe meine Einstellung zu den Kämpfen in Afghanistan oft genug zum Ausdruck gebracht. Ich bin gegen jeglichen Einsatz deutscher Soldaten in anderen Ländern, so lange Deutschland selber nicht angegriffen wird. Und so schrieb ich es auch nicht. Das interpretierst Du so, wie Du es gerne hättest.

Im Übrigen gab es keinerlei Mobilmachung in Deutschland um Reservisten an die Fahne zu holen. Die allgemeine Mobilmachung jedoch ist der Grund, der aus einem Deserteur einen Mann macht, der im eigenen Land Gefahr läuft, die Härte des Gesetzes am eigenen Leibe zu erfahren.

Kriege, lieber Volker, sind niemals die Kriege der Soldaten. Auch das habe ich in diesem Forum schon mehrfach geschrieben und mit ein bißchen denken, wirst Du mir da sogar zustimmen. Die Politik bricht Kriege vom Zaune, meist gesteuert von "höheren und weiter gehenden Interessen", die sich so manches mal dem Soldaten gar nicht erschlossen haben. Der Soldat führt Befehle aus und, zumindestens sollte dies so sein, ist davon überzeugt, sein Land zu verteidigen.

Das Du den Beruf eines Soldaten nicht als Arbeit siehst, ist Dir unbenommen. Solange jedoch Mächte sich gegenüber stehen, braucht es Soldaten, die die andere Macht, selbst nur durch die Anwesenheit und den hohen Ausbildungsstand, abschrecken. Begreif das oder auch nicht. Du wirst mir und mit mir vielen Berufssoldaten nicht einreden können, dass wir nicht notwendig sind und schlechte Arbeit geleistet haben.

In Deinem letzten Gedanken Deines Post, hast Du es ja selber geschrieben und auf den Punkt gebracht.

Gruß
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