Von Piloten, Offizieren und M/L im Studium....

Alles zum Thema NVA, außer GT

Re: Zeitzeugen berichten

Beitragvon Kumpel » 26. Oktober 2015, 08:25

Beethoven hat geschrieben:
Kumpel hat geschrieben:
Es fehlt eben gerade nicht!
In jedem deiner Posts kann man das herauslesen das dein Bild von der DDR dem entspricht was dir bei deinen Politschulungen erzählt wurde und wie du sie durch Deine Tätigkeit als NVA Offizier sehr eingeschränkt wahrgenommen hast.


Ach Kumpel, was soll ich darauf antworten?

Schau, ich vermute mal kühn und sowjetisch, dass Du so gar keine Ahnung davon hast, was einem Offizier der NVA beigebracht worden ist. Von dieser Warte aus, kannst Du ja nur Unsinn erzählen und tapst von einer Fehleinschätzung in die Nächste, immer getreu dem Motto, "ich mache keinen Fehler zweimal, lieber schiebe ich einen Neuen dazwischen". Man könnte Fehleinschätzung auch mit "Dummheit" beschreiben aber das tue ich nicht, da ich Dich nicht genug kenne.

In diesem Sinne - Der Vorteil der Klugheit besteht darin, dass man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger. K. Tucholsky


Ich schrieb es bereits. Mein Bruder war Berufsoffizier der NVA und ich habe seinen Werdegang sehr nahe miterleben können. Vom Offiziersschüler der OHS in Zittau zur Ernennung und später auch an seinem Dienstort.
Er heiratete die Tochter eines Oberstleutnants dessen beide Söhne ihr berufliches Fortkommen ebenfalls als Berufsoffiziere in der NVA suchten.Ein paar Jahre hatte ich regen Kontakt zu meinem Bruder und lernte dadurch auch die Familie seiner Frau näher kennen. Die hatten eine schöne Datsche bei Schwerin an einem See.Da war ich im Sommer öfters zu Gast.
Als ich kann dir getrost sagen , daß ich schon etwas Ahnung habe wie deine Mitstreiter damals tickten.Im Großen Ganzen redeten sie damals so wie du heute.
Für meinen Bruder war 1989 ein Schlag , aber auch eine Befreiung. Ich hatte den Eindruck es fiel eine Belastung von ihm ab.
Er war überrascht was in seiner DDR plötzlich los war und konnte es sich nicht erklären wie es soweit kommen konnte und er war erschüttert über die vielen Dinge die über die Stasi damals ans Licht der Öffentlichkeit kamen.
Heute ist er in leitender Funktion in einem großen Unternehmen tätig und will von alldem nichts mehr wissen.
Kumpel
 

Re: Zeitzeugen berichten

Beitragvon HPA » 26. Oktober 2015, 09:16

Kumpel, das musst Du verstehen. Es gehört zum Repertoire einer gewissen Klientel, die Kompetenz des Gegenübers lauthals anzuzweifeln, ohne Denjenigen wirklich zu kennen, geschweige denn, auch nur den leisesten Schimmer vom Wissensstand Desjenigen zu haben.Insbesondere dann, wenn die Meinung des Anderen so gar nicht ins eigene festgehämmerte Weltbild passt.

Siehe hier:
ich vermute mal kühn und sowjetisch, dass Du so gar keine Ahnung davon hast


Eine typische Standardphrase.Man könnte es aber auch Zersetzung oder auf neudeutsch Mobbing nennen.


Abgesehen davon , dass vermuten nun mal nicht wissen bedeutet. [grins]


Ein Kumpel von mir ist als Helipilot 89 zum Leutnant gekloppt worden. Der hatte mir einst einen großen Teil seiner Unterlagen inklusive Stundenpläne überlassen. Wir haben mal durchgerechnet und sind zu dem Schluss gekommen , dass er in den 4 Jahren Studium mehr Rotlichtbestrahlung als fliegerfachliche Ausbildung " genossen" hat.

Und auch in den rein fachlichen Teilen ging es nie ohne Rotlicht.
HPA
 

Re: Zeitzeugen berichten

Beitragvon Nostalgiker » 26. Oktober 2015, 09:25

HPA hat geschrieben:Kumpel, das musst Du verstehen. Es gehört zum Repertoire einer gewissen Klientel, die Kompetenz des Gegenübers lauthals anzuzweifeln, ohne Denjenigen wirklich zu kennen, geschweige denn, auch nur den leisesten Schimmer vom Wissensstand Desjenigen zu haben.Insbesondere dann, wenn die Meinung des Anderen so gar nicht ins eigene festgehämmerte Weltbild passt.

Siehe hier:
ich vermute mal kühn und sowjetisch, dass Du so gar keine Ahnung davon hast


Eine typische Standardphrase.Man könnte es aber auch Zersetzung oder auf neudeutsch Mobbing nennen.


Abgesehen davon , dass vermuten nun mal nicht wissen bedeutet. [grins]


Ein Kumpel von mir ist als Helipilot 89 zum Leutnant gekloppt worden. Der hatte mir einst einen großen Teil seiner Unterlagen inklusive Stundenpläne überlassen. Wir haben mal durchgerechnet und sind zu dem Schluss gekommen , dass er in den 4 Jahren Studium mehr Rotlichtbestrahlung als fliegerfachliche Ausbildung " genossen" hat.

Und auch in den rein fachlichen Teilen ging es nie ohne Rotlicht.


Ich finde solche fundierte Selbstkritik am Morgen immer wieder schön!

Ach das mit der prozentualen Stundenübersicht; Rotlichtstunden, Fachstunden würde mich mal interessieren und zwar en Detail
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Von Piloten, Offizieren und M/L im Studium....

Beitragvon HPA » 26. Oktober 2015, 09:47

[muede]

Aber um Deinen Wissensdurst zu befriedigen:

Hubschrauberkunde (HK) 154 Stunden
Triebwerkskunde (TWK) 80 Stunden
Aerodynamik und Flugmechanik (AeF) 134 Stunden
Elektro- und Spezialausrüstung (ESP) 128 Stunden
Funk- und Funkmesstechnik (FFM) 114 Stunden
Nachrichten- und Flugsicherungsausbildung (NFS) 80 Stunden
Navigation (Nav) 190 Stunden
Meteorologie (Met) 70 Stunden

Gesellschaftswissenschaftliche Ausbildung (GWA), bestehend aus
Philosophie, Dialektischer und historischer Materialismus (Phil, DHM)
Politische und Militärökonomie (PMÖ)
Geschichte und Militärgeschichte (GMG)
Militärpsychologie und Pädagogik (MPP)
Führung der politischen Arbeit (FPA)

1000 Stunden

So, und nun kannst Du Deine Korinthen kacken.
HPA
 

Re: Zeitzeugen berichten

Beitragvon Nostalgiker » 26. Oktober 2015, 10:50

Du Spassvogel willst mir doch nicht ernsthaft weiß machen wollen das für Philosophie insgesamt 200 Std. veranschlagt waren? Über wieviel Jahre denn?

Und dummfrech brauchst auch nicht zu werden wenn dir eine Frage gestellt wird.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: Zeitzeugen berichten

Beitragvon HPA » 26. Oktober 2015, 10:54

Na Thothi, wenn Dir diese Zahlen nicht passen verlegen wir uns aufs Pöbeln, wa?

Warum habe ich wohl nix anderes erwartet? [grin]

Wie ich schon schrieb, Du bist einfach nicht mehr ernst zu nehmen.
HPA
 

Re: Zeitzeugen berichten

Beitragvon Kumpel » 26. Oktober 2015, 11:28

Russisch hatten die auch noch bis zum Erbrechen. Kann ich mich bei meinem Bruder noch gut dran erinnern.
Kumpel
 

Re: Zeitzeugen berichten

Beitragvon Kumpel » 26. Oktober 2015, 11:36

Das ist aber jetzt wieder eine armselige Antwort Thoth.
Du weißt doch selber , daß in der DDR die Ideologie stets vor dem Pragmatismus kam und die Zahlen von HPA stimmen. So wurden in der DDR Armee Flieger/Offiziere ausgebildet.
Lieber mehr politische Indoktrination als Fachwissen.
Kumpel
 

Re: Zeitzeugen berichten

Beitragvon Volker Zottmann » 26. Oktober 2015, 12:01

So etwas @Kumpel will doch unser Berliner Oberlehrer nicht wissen.
Selbst als Meister war es schon in der Ausbildung so, dass die fachlichen Komponenten absolut zweitrangig waren. Parallel zu den schriftlichen und mündlichen Prüfungen mussten wir eine Hausarbeit von etwa 30 DIN-A4 Seiten maschinengeschrieben abliefern.
Meine Hausarbeit hatte den Titel : "Bildung und Erziehung von sozialistischen Arbeitskollektiven, unter Berücksichtigung......"
Absoluter Humbug!
Besonders die 160 abgesessenen Doppelstunden in Marxismus/Leninismus haben mir unheimlich Kraft verliehen! [flash]

Dass man fachlich selbst nicht gar so blöd war, zeigte sich nach der Wende, als wir neuerlich unsere Abschlüsse machten und den oft fehlenden pädagogischen Teil nachholten.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Zeitzeugen berichten

Beitragvon HPA » 26. Oktober 2015, 12:34

Kumpel hat geschrieben:Das ist aber jetzt wieder eine armselige Antwort Thoth.
Du weißt doch selber , daß in der DDR die Ideologie stets vor dem Pragmatismus kam und die Zahlen von HPA stimmen. So wurden in der DDR Armee Flieger/Offiziere ausgebildet.
Lieber mehr politische Indoktrination als Fachwissen.


Nur Armselige antworten armselig, Kumpel. Weil sie nichts anderes beizutragen haben. [flash]

Ich hatte auch nichts anderes erwartet.
HPA
 

Re: Zeitzeugen berichten

Beitragvon Nov65 » 26. Oktober 2015, 14:42

Wer die Überproportionalität von politischen Ausbildungsinhalten anzweifelt, weiß es entweder nicht aus eigenem Erleben oder will nur provozieren.
Man stelle sich vor, der "Rotlichtkäse" wäre bei jeglicher Ausbildung stark reduziert und Englisch als schon immer Weltsprache stärker vermittelt worden, wie hätten gleich nach der Wende die DDR-Bürger mithalten können.
Gruß, Andreas
Nov65
 
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Re: Zeitzeugen berichten

Beitragvon augenzeuge » 26. Oktober 2015, 17:05

Nov65 hat geschrieben:Wer die Überproportionalität von politischen Ausbildungsinhalten anzweifelt, weiß es entweder nicht aus eigenem Erleben oder will nur provozieren.
Man stelle sich vor, der "Rotlichtkäse" wäre bei jeglicher Ausbildung stark reduziert und Englisch als schon immer Weltsprache stärker vermittelt worden, wie hätten gleich nach der Wende die DDR-Bürger mithalten können.
Gruß, Andreas


Spätestens ab Ende der 70er Jahre war das so. Mit der Einführung von Wehrerziehung und vormilitärischer Ausbildung änderte sich nicht nur der Lehrplan in der Schule....
Das weiß jeder, der das mitmachen musste. Kann man diese Fakten denn als DDR Bürger nicht mitbekommen haben? Ist ja fast bedenklich. [denken]
AZ
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Re: Zeitzeugen berichten

Beitragvon Nov65 » 26. Oktober 2015, 17:21

Ich kenne jedenfalls keinen DDR-Bürger, der in dieser Hinsicht nicht meiner Meinung ist, es sei denn, er ist noch immer "zugenagelt" oder er will stänkern.
Suchen wir es uns in unserem vorliegenden Fall aus...
Gruß, Andreas
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Re: Zeitzeugen berichten

Beitragvon Beethoven » 26. Oktober 2015, 17:24

HPA hat geschrieben:[muede]

Aber um Deinen Wissensdurst zu befriedigen:

Hubschrauberkunde (HK) 154 Stunden
Triebwerkskunde (TWK) 80 Stunden
Aerodynamik und Flugmechanik (AeF) 134 Stunden
Elektro- und Spezialausrüstung (ESP) 128 Stunden
Funk- und Funkmesstechnik (FFM) 114 Stunden
Nachrichten- und Flugsicherungsausbildung (NFS) 80 Stunden
Navigation (Nav) 190 Stunden
Meteorologie (Met) 70 Stunden

Gesellschaftswissenschaftliche Ausbildung (GWA), bestehend aus
Philosophie, Dialektischer und historischer Materialismus (Phil, DHM)
Politische und Militärökonomie (PMÖ)
Geschichte und Militärgeschichte (GMG)
Militärpsychologie und Pädagogik (MPP)
Führung der politischen Arbeit (FPA)

1000 Stunden

So, und nun kannst Du Deine Korinthen kacken.



Ha, ich lach mich schlapp. [flash]

Na ja, Polit in allen Farben der vermeintlichen Wissenschaften hatten wir ausreichend. Das wird kaum einer bestreiten, der durch diese Tretmühle einer Offiziershochschule oder Militärakademie gegangen ist. Das bestreite ich gar nicht.
Ich kann ehrlich gesagt auch nicht einschätzen, ob es 1000 Stunden in vier Jahren waren. Auf jeden Fall war es zu viel, da stimme ich vorbehaltlos zu. Insgesamt jedoch wird es nicht mehr (immer noch zu viel) als vielleicht 10 - 15 % der Gesamtstunden gewesen sein. 3 - 5 % hätten dicke ausgereicht.

Gehen wir die Sache mal an. Pro Tag maximal 6 Stunden in der Woche also maximal 30 Stunden im Unterrichtsraum.
Das Jahr hat gut 52 Wochen. Davon ziehen wir mal 3 Wochen Urlaub, 8 Wochen Feldlager und insgesamt nochmal etwa 10 Wochen ab, wo es reine Außenausbildung gibt. Sind 21 Wochen x 30 Stunden. Verbleiben ca. 630 Stunden. Nun hatten wir nicht jeden Tag irgend eine Politausbildung es gab aber Tage, wenn Seminare durchgeführt wurden oder Vorlesungen waren, wo es mal 3 oder 4 Stunden am Stück waren.

Nun bin ich nicht bei der LSK/ LV gewesen und von der Offiziershochschule habe ich gar keine Unterlagen mehr außer meine Abschlusszeugnisse. Aber von der Militärakademie habe ich noch mein Studienbuch.

Die ca. 630 Stunden im Jahr muss man in dem Falle mit drei multiplizieren da das Studium an der Militärakademie in Dresden drei Jahre dauerte also teilen sich die ca. 1890 (wobei an der Militärakademie im dritten Studienjahr nochmal 6 Wochen Praktikum in der Truppe angezogen werden müßen und die Wochen der Erarbeitung der Diplomarbeit) auf folgende Fächer auf.

- marxistisch-leninistische Philosophie
- Politische Ökonomie und Militärökonomie
- Geschichte der Arbeiterbewegung und Militärgeschichte
- Wissenschaftlicher Kommunismus
- Führung der politischen Arbeit
- Militärpädagogik - Militärpsychologie

- Operative Kunst der LaSK
-Allg. Taktik der Truppenteile und Verbände der LaSK Regiment
- dito Division
- Stabsdienst, Gefechtsdokumente u. top. . geodät. Sicherstellung
- Organisation der Gefechtsausbildung der Mot.-Schützen- und Panzertruppen
- Streitkräfte imperialistischer Armeen
- Taktik und operativer Einsatz der Raketentruppen und Artillerie
- dito Truppenluftabwehr
- Rückwärtige Dienste der LaSK
- Nutzung und Instandsetzung der Panzer- und Kfz-Technik
- Russisch
- Physische Ausbildung
- Geschichte der Kriegskunst
- Funkelektronischer Kampf
- Mobilmachung und personelle Auffüllung
- Mathematik
- mechanisierte und automatisierte Truppenführung
- Organisation der Nachrichtenverbindungen / gedeckte Truppenführung
- Schutz der Truppen vor Massenvernichtungsmitteln
- Chemische Sicherstellungen der Gefechtshandlungen
- Pioniersicherstellung der Gefechtshandlungen
- Allg. Taktik und operative Kunst der LaSK (Armee und Front)
- Panzer- und Kfz-Sicherstellung
- Raketentechnik und Bewaffnung
- Grundlagen der Panzer- und Kfz-Technik
- Sprachkundigenprüfung Russisch.

Militärakademischer Abschluss (Schreiben Diplomarbeit und Verteidigungsvortrag)

Das waren die Ausbildungsfächer an der MAK Dresden für Kommandeure allgemeiner Truppen der LaSK.

Mit großem Abstand nahm die Ausbildungen "allgemeine Taktik Regiment und Division" den größten Anteil der Stunden weg. Danach dann "Stabsdienst und Gefechtsdokumente". Russisch und RTA waren auch sehr stundenintensiv und dann kamen wohl schon die ganz oben angeführten Politfächer.

Die meisten Fächer wurden gelehrt und mit einer Prüfung abgeschlossen. Danach brauchte man diese Fächer nur noch mal zum militärakademischen Abschluss.
So manche Fächer begleiteten uns auch über die gesamte Zeit wie z.B. Russisch, physische Ausbildung, Streitkräfte Imp- Armeen, Pionierausbildung, RTA.
Manche Fächer wurden auch nur mit einer Klausur abgeschlossen wie z.B. Mathe und Geschichte der Kriegskunst.

Wenn man die Fächer so sieht wird einem klar das die Politfächer zwar reichhaltig waren aber bei weitem hinter den militärischen Fächern zurück blieben.

Trennung

Lieber Kumpel, Leg nicht alles auf die Goldwaage, was ich so schreibe. Es ist nicht so gemeint. Grüß Deine Brüder [hallo]

In diesem Sinne - Lerne von Menschen, die eine andere Meinung haben als du. Unbekannt
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Re: Zeitzeugen berichten

Beitragvon HPA » 26. Oktober 2015, 19:05

Na, dann lach Dich mal schlapp.

Damit unterstellst Du einem ExNVA Piloten, dass er nicht rechnen kann. Denn die damals fein säuberlich von Hand abgeschriebenen Stundenpläne sind im Original vorhanden.

Nur 630 Unterrichstunden im Jahr?

Bei meinem Techniker hab ich 2400 Stunden in zwei Jahren abgerissen plus Projektarbeit .

Nur gabs da kein Polit mehr

Es kann natürlich auch sein, dass Ostpiloten besonders viel Rotlicht bekommen haben, nicht das denen bei Heading West versehentlich der Steuerknüppel einrostet. [grin]
HPA
 

Re: Zeitzeugen berichten

Beitragvon Beethoven » 27. Oktober 2015, 08:24

Wie gesagt, ich war nicht bei LSK / LV.

Fakt ist eines und da spielt es keine Rolle ob Volksmarine, LSK / LV oder LaSK, Unterricht gab es am Vormittag und zwar maximal 6 Stunden.

An der Nachmittagen wurden dann Komplexaufgaben gelöst, Selbststudium durchgeführt, sich auf folgende Ausbildungen vorbereitet oder was auch immer. Jedoch kein Unterricht mehr im Verband der Hörer- oder Offiziersschülergruppe. Befrag Deinen bekannten nochmal. Er wird Dir das bestätigen.

In diesem Sinne - Wer den Himmel auf Erden sucht, hat im Erdkundeunterricht geschlafen. unbekannt
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Re: Zeitzeugen berichten

Beitragvon Nov65 » 27. Oktober 2015, 09:56

Besser: Im Astronomieunterricht geschlafen.
Habe selber Geo unterrichtet.
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Re: Zeitzeugen berichten

Beitragvon Beethoven » 27. Oktober 2015, 12:14

HPA hat geschrieben:Na, dann lach Dich mal schlapp.

Damit unterstellst Du einem ExNVA Piloten, dass er nicht rechnen kann. Denn die damals fein säuberlich von Hand abgeschriebenen Stundenpläne sind im Original vorhanden.

Nur 630 Unterrichstunden im Jahr?

Bei meinem Techniker hab ich 2400 Stunden in zwei Jahren abgerissen plus Projektarbeit .

Nur gabs da kein Polit mehr

Es kann natürlich auch sein, dass Ostpiloten besonders viel Rotlicht bekommen haben, nicht das denen bei Heading West versehentlich der Steuerknüppel einrostet. [grin]



Überleg doch mal selber.
1000 Stunden in vier Jahren macht 250 Stunden Polit in einem Jahr. Das wäre pro Tag zwei Stunden Polit, wenn Du Dir meine "Ca-Rechnung" ansiehst. Du merkst hoffentlich selber, dass das jeglichen Wahrheitgehaltes entbehrt? Da hat Dir Dein Bekannter nicht nur einen Bären, sondern ein Rudel Bären (ich weiß Bären sind Einzelgänger), aufgebunden und Du trägst diesen Unsinn auch noch im Brustton der Überzeugung, in die Welt. [flash] [laugh]

In diesem Sinne - Das Gefährliche an Halbwahrheiten ist, dass immer die falsche Hälfte geglaubt wird. H. Krailsheimer
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Re: Zeitzeugen berichten

Beitragvon HPA » 27. Oktober 2015, 12:22

Nun, 8 Wochen Feldlager und Wachdienste haben die Piloten nicht geschoben. Und nach dem mir vorliegendem Stundenplan komme ich auf mindestens 7,5 Zeitstunden pro Tag, inkl Selbststudium( 5 Unterrichtseinheiten a 1,5 Stunden), am Samstag 4,5 Zeitstunden.(3 Unterrichtseinheiten)
Dienstag abend noch 1, 5 Stunden extra . Und jetzt rechne mal hoch.
HPA
 

Re: Zeitzeugen berichten

Beitragvon Beethoven » 27. Oktober 2015, 12:27

HPA hat geschrieben:
Bei meinem Techniker hab ich 2400 Stunden in zwei Jahren abgerissen plus Projektarbeit .



Ojoijoi, dass ja mal ein Hammer. Da hattet ihr ja kaum noch Zeit um aufs Klo zu gehen,

Im Jahr 1200 Stunden plus Projektarbeit. Da sind also pro Arbeits- / Ausbildungstag, ohne Urlaub (außer Sonnabend und Sonntag)und ohne andere Ausbildungszweige, Weihnachten, Ostern, Pfingsten,m dafür den ganzen Freitag (bekanntlich ist ja in der BW um 13.00 Uhr Schicht im Karton, jeden aber auch jeden Tag im Jahr, fast 6 Stunden abzureißen zu wesen. Was habt Ihr in den restliche Stunden gemacht? [grins]

Trennung:

Rechne Du doch. Ich berechne meine Aussagen und Du die Deinigen.

Richtig Feldlager hatten die Piloten nicht. Die schliefen nicht im Felde wie andere Soldaten. Jedoch hatten sie Ihre Komplexe der fliegerischen Ausbildung wo eben Flugbetriebsdienst angesetzt war. Aber wie gesagt, da kenne ich mich nicht so aus bei den Flieschern.

In diesem Sinne - Denken ist die schwerste Arbeit, die es gibt. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum sich so wenig Leute damit beschäftigen. Henry Ford
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Re: Zeitzeugen berichten

Beitragvon HPA » 27. Oktober 2015, 12:35

Falsch. Ich habe meinen Techniker nach der BW gemacht. In Vollzeit. Und die 2400 Stunden ist die Mindestforderung.

Mach dich lieber erstmal schlau bevor Du irgendwelche Zahlen anzweifelst.
HPA
 

Re: Zeitzeugen berichten

Beitragvon Beethoven » 27. Oktober 2015, 14:29

Mein Lieber, wer zweifelt denn? Ich bin erstaunt und angenehm überrascht. [wink]

In diesem Sinne - Die Sieger zweifeln nicht und die Zweifler siegen nicht. Sprichwort
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Re: Von Piloten, Offizieren und M/L im Studium....

Beitragvon tom-jericho » 27. Oktober 2015, 19:52

Da bin ich aber froh, das mein Wissen nicht mehr abgerufen wird von früher.

Leider wurden meine gesamten roten Arbeitsbücher mit VVS/GVS/Chiffriersache-Vermerk vernichtet.

Es gab so manche Vorlesungen, die geheim zu haltenden Inhalt hatten.

Das kann ich hier nur als Nachrichtenoffizier sagen.

Und es wird schon einen Grund gegeben haben müssen, das ich nach dem Studium in der Aufklärung mich wieder sah.
tom-jericho
 

Re: Von Piloten, Offizieren und M/L im Studium....

Beitragvon Beethoven » 29. Oktober 2015, 07:20

Das stimmt tom, aus dem Jerichoer Land. Obschon die Politfächer nicht unter die Geheimhaltung fielen.

Man, was haben wir uns gequält mit diesem Dreck und krampfhaft versucht, zu beweisen, dass die "Partei immer recht hat". [laugh]
Da wir (jedenfalls ich) selber niemals verstanden, um was es da so 100 %-ig ging, war es auch schwer unseren Soldaten zu vermitteln. Eine gesunde Staatsbürgerliche Ausbildung hätte, wie schon erwähnt, vermutlich völlig ausgereicht.

In diesem Sinne - Ich wage zu sagen, dass Patriotismus nicht ein kurzer und wütender Ausbruch des Gefühls ist, sondern stille und unerschütterliche Hingabe des ganzen Lebens. Ewing Stevenson
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Re: Von Piloten, Offizieren und M/L im Studium....

Beitragvon Volker Zottmann » 29. Oktober 2015, 10:06

Beethoven hat geschrieben:Das stimmt tom, aus dem Jerichoer Land. Obschon die Politfächer nicht unter die Geheimhaltung fielen.

Man, was haben wir uns gequält mit diesem Dreck und krampfhaft versucht, zu beweisen, dass die "Partei immer recht hat". [laugh]
Da wir (jedenfalls ich) selber niemals verstanden, um was es da so 100 %-ig ging, war es auch schwer unseren Soldaten zu vermitteln.
Eine gesunde Staatsbürgerliche Ausbildung hätte, wie schon erwähnt, vermutlich völlig ausgereicht.

In diesem Sinne - Ich wage zu sagen, dass Patriotismus nicht ein kurzer und wütender Ausbruch des Gefühls ist, sondern stille und unerschütterliche Hingabe des ganzen Lebens. Ewing Stevenson


Da hast Du Dir ja gerade ein Armutszeugnis ausgestellt....
Verstanden hast Du also nichts, es aber an die Unterstellten weitergegeben. Demnach hast auch Du @beethoven Unverständliches nur nachgequatscht...
Und dann wunderst Du Dich, dass nicht alle eins waren mit Deiner DDR?
Dann noch Dein Zitat beachtend, schließe ich daraus, dass Du allenfalls ein "gläubiger" Offizier warst. Nichts begrifffen, aber mit festem Glauben den Käse verbreitet.... [shocked]

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Von Piloten, Offizieren und M/L im Studium....

Beitragvon Interessierter » 29. Oktober 2015, 11:02

Jaja, wenn der Mangel sich nicht nur auf Wirtschaftsgüter bezog, sondern auch auf die eigene Erkenntnisfähigkeit, dann nützten weder ein Offiziers-Dienstgrad, noch das Umfeld des Admiralshügels.....

Einfach köstlich..... [laugh]
Interessierter
 

Re: Von Piloten, Offizieren und M/L im Studium....

Beitragvon Beethoven » 29. Oktober 2015, 11:15

Das ist ein Irrtum Deinerseits lieber Volker.

Ich habe schon verstanden um was es ging. Nur habe ich oft nicht begriffen, warum man Autoritätsbeweise führt und es nicht an der Praxis beweisen kann. Dieses "immer Recht haben", stieß mir schon damals auf.
Beispiel? Ökonomie und Mangelwirtschaft in einer "überlegenen" Gesellschaftsordnung. Wie will man das dem Soldaten erklären, dessen Eltern seit 15 Jahren auf eine bessere Wohnung oder ein Auto warten? So was konnte ich nicht begreifen und eine Ursachenforschung dazu gab es offiziell nicht und ich war dazu nicht bereit.

Und mein lieber Volker, ich lasse mir gerne ein Armutszeugnis ausstellen, von anderen Menschen. Entscheidend ist doch, jedenfalls für mich, dass ich weiß was ich weiß oder auch nicht weiß und kann oder auch nicht kann. Wie das andere Menschen sehen, geht mir freundlichst, meilenweit am Gesäß vorbei. Nur so kann man überleben. Wenn man sich alles zu Herzen nimmt, stirbt man ja an Herzschmerzen. Jenes jedoch, habe ich nicht vor.

In diesem Sinne - Jeder Krieg ist eine Reifeprüfung für die Generäle, aber ein Armutszeugnis für die Staatsmänner.
Die größten Vorteile im Leben überhaupt wie in der Gesellschaft hat ein gebildeter Soldat. J. W. v. Goethe

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Re: Von Piloten, Offizieren und M/L im Studium....

Beitragvon Beethoven » 29. Oktober 2015, 11:22

Interessierter hat geschrieben:Jaja, wenn der Mangel sich nicht nur auf Wirtschaftsgüter bezog, sondern auch auf die eigene Erkenntnisfähigkeit, dann nützten weder ein Offiziers-Dienstgrad, noch das Umfeld des Admiralshügels.....
[laugh]

Na, das ist ja mal eine wirklich tiefgründige Aussage vom sich "Interessierter" nennenden. [grins]
Sie ist ja auch aus seinem eigenem, "intelligenten" Hirn entsprungen und nicht gegooglt. [flash]

In diesem Sinne - Dummheit ist auch eine natürliche Begabung. W. Busch
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Das Gesetz ändert sich, die Gesinnung nicht.
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Re: Von Piloten, Offizieren und M/L im Studium....

Beitragvon EMW-Mitarbeiter » 29. Oktober 2015, 11:57

Ich sach nur, nee, nee, nee. Fundamentalisten gibts offenbar micht nur links der Parteigeographie. Bei uns in der Schule gabs übrigens nur 10 Stunden Mathematik. In jedem Schuljahr eine. dann noch jeweils Deutsch und Sport jährlich eine Stunde. Geographie wurde mit Strickmustern geübt, damit man nicht genau Bescheid wusste.

Also, die Roten habens schon ganz schön übertrieben, aber einige hier toppen dass noch!
Ich lese nur noch.
Manchmal platzt mir der Kragen, manchmal schmunzel ich.
Aber weiterhin gegen ewige Betonköpfe diskutieren werde ich nicht.
EMW-Mitarbeiter
 
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Re: Von Piloten, Offizieren und M/L im Studium....

Beitragvon Spartacus » 29. Oktober 2015, 18:44

Ich habe schon verstanden um was es ging. Nur habe ich oft nicht begriffen, warum man Autoritätsbeweise führt und es nicht an der Praxis beweisen kann. Dieses "immer Recht haben", stieß mir schon damals auf.
Beispiel? Ökonomie und Mangelwirtschaft in einer "überlegenen" Gesellschaftsordnung. Wie will man das dem Soldaten erklären, dessen Eltern seit 15 Jahren auf eine bessere Wohnung oder ein Auto warten? So was konnte ich nicht begreifen und eine Ursachenforschung dazu gab es offiziell nicht und ich war dazu nicht bereit.


Na das war doch zumindest mal ehrlich dargestellt, wobei ich niemals begriffen habe, was diese
Rotlichtbestrahlung denn eigentlich beim Militär ( hier der NVA) verloren hatte?

Wir haben uns mit Clausewitz und von Schlieffen beschäftigt, die Schlacht im Kursker Bogen nachgestellt
und analysiert, wenn wir mal ein bisschen "Luft" hatten und noch vieles andere mehr.

LG

Sparta


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Nicht Deutschland schafft sich ab, sondern Deutschland schaltet sich ab.
Habeck und Baerbock in die Produktion. Die Grünen sind eine fortschrittsfeindliche Sekte.



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