Anspruch und Wirklichkeit der NVA

Alles zum Thema NVA, außer GT

Re: Anspruch und Wirklichkeit der NVA

Beitragvon Olaf Sch. » 26. Mai 2015, 21:36

Scorn hat das gut zusammengefasst. Die Armee, die als erste losgeschlagen hätte, hätte wahrscheinlich zwischen 250-500 km Geländegewinn gemacht und dann wäre alles im atomaren Winter geendet.
Olaf Sch.
 

Re: Anspruch und Wirklichkeit der NVA

Beitragvon Kumpel » 27. Mai 2015, 07:04

Hi scorn,

Ich kenne das Buch nicht auf das du dich hier beziehst und es wäre schön , wenn du ausnahmsweise einmal Texte vom Meister Propper und dem Historiker Naumann hier einstellen könntest was den Anspruch und die Wirklichkeit der NVA anbelangt.
Es hatte hier wohl auch niemand bestritten , daß die NVA im Ernstfall funktioniert hätte , warum auch nicht , schließlich war die gesamte DDR in ihrem Wesen durch und durch militarisiert.
Ganz anders als im Westen wo es mehr und mehr Kriegsdienstverweigerer gab und sich eine starke Friedensbewegung formierte.
Ich möchte zum Anspruch der NVA allerdings noch anmerken , daß für mich dazu auch die Akzeptanz der Armee in der eigenen Bevölkerung gehört und da erfüllte die NVA ganz und garnicht ihren Anspruch.
Die NVA war für die meisten GWDler ein Übel was man über sich ergehen lassen mußte und jeder war froh wenn er ohne Schäden wieder nach Hause durfte. Nich umsonst war eine landläufige Bezeichnung für die NVA "Asche" .
Deshalb feiern heute auch nur die ehemaligen Offiziersdienstgrade den 1. März und kaum einer von den ehemaligen Soldaten.
Kumpel
 

Re: Anspruch und Wirklichkeit der NVA

Beitragvon HPA » 27. Mai 2015, 07:26

Genauso isses.

Und wenn man sich obig beschriebenes Angriffsszenario durch den Kopf gehen lässt, sollte einem bewusst werden wie man in den obersten NVA und WP Etagen über den Faktor Soldat dachte.

Einfache Soldaten waren "Mengenverbrauchsgüter ".

Schön nach sowjetischen Vorbild.
HPA
 

Re: Anspruch und Wirklichkeit der NVA

Beitragvon Beethoven » 27. Mai 2015, 07:33

Sehr guter Beitrag Scorn. [bravo]

Trennung

Dem WV zu unterstellen, er hatte eine Planung des Angriffs mit Kernwaffen, wie HPA anhand eines Zeitungsbeitrages zu beweisen gewillt ist, ist nur die halbe Wahrheit.

Ich weiß aus eigenem Erleben (war mal Richtungsoffizier im Stab der 5. Armee) wo es im Rahmen einer KSÜ auch um den Einsatz von Kernwaffen ging.
Dem voraus gegangen war jedoch die Aggression auf das Territorium des Staaten des WV. Die Schwelle des Einsatzes von Gefechtsfeldkernwaffen war überschritten und nun kam es, in der KSÜ, zum Einsatz von operativen Kernwaffen. Dabei muss man wissen, dass die NVA gar nicht im Besitz von Kernwaffen war, jedoch Mittel und Systeme hatte, die Kernwaffen verschießen oder abwerfen konnte. Der Kommandeur einer Division war der erste in der Hierarchie, der auf sehr begründete
Anforderung hin, Gefechtsfeldkernwaffen begrenzt einsetzen konnte. Dazu bekam er nicht 100 Sprengköpfe sondern eventuell zwei Sprengköpfe mit 0.8 kt. Unser Taktikdozent an der MAK äußerte mal (sinngemäß) "... nach 0,8 kt, wechseln die Grenadiere die Kragenbinden und gehen wieder in Anschlag ..." Na ja, das war nicht ganz ernst gemeint.
Kernwaffen ab 5 kt (Hiroshima) wurden erst ab Armee zum Einsatz gebracht, wenn überhaupt.

Das ganze Problem an der Planung NVA / BW ist, dass die Planung der Bundeswehr nicht in die Öffentlichkeit gedrungen ist. Wer da glaubt, dass es dafür keine minutiöse Planung gab, soll das weiterhin denken.
Als Militär kann ich dazu nur sagen, "dumm ist der Kommandeur oder Befehlshaber, der in der Zeit der Kernwaffen, dafür keine Planung hat. Und da ich weiß, dass die Kommandeure und Befehlshaber der BW und der NATO überhaupt, keine dummen Menschen sind, wird es diese Planung gegeben haben. Alles andere ist Unsinn und verarsche der Gutgläubigen.

Trennung

Fahnenfluchten gibt und gab es in fast jeder Armee eines jeden Staates auf der Welt, sogar in der Legion "E.". Wenn hier einer äußert, "... er wäre geflohen ..." kann ich darüber nur lachen. So wie bereits durch Vorredner geschildert, ist eine Fahnenflucht im Rahmen der Spannungsperiode, die einem Krieg voraus geht, oder gar nach Beginn der Gefechtshandlungen
ganz sicher bedeutend schwerer, als in Friedenszeiten. Alle Soldaten und auch die zivilen Kräfte sind zu diesem Zeitpunkt sensibilisiert. Die Todesstrafe in dieser Situation ist gewiss. Ob es dem Einen oder Anderen gelingt sei mal dahin gestellt.

Im Rahmen der Spannungsperiode (die Wissenschaftler sind sich nicht einig wie lange diese dauern kann - Manche sprechen von 4 - 6 Wochen, Andere von 3 - 6 Monaten) wird die Armee und auch das Volk so aufgeheizt, psychologisch beeinflusst, das eine Art Kriegerwartung besteht. Das hat in Deutschland zweimal sehr gut geklappt, wie wir leider wissen.

Wer hier davon ausgeht, dass 10 - 20 % der Soldaten fahnenflüchtig geworden wären, kann ich nicht zustimmen. Erst recht nicht, wenn die Kampfhandlungen begonnen hätten, wenn die ersten Kameraden, Freunde, Familienangehörige Tod oder verletzt worden sind.
Was hielt denn die Wehrmacht nach Stalingrad und Kursk noch zusammen? Das war die die Kameradschaft unter den Soldaten und der Hass auf den Gegner. Das wäre bei einer bewaffneten Auseinandersetzung im vorigen Jahrhundert nicht anders gewesen. Dazu gab es ausreichend Studien, die natürlich "Hänschen Müller" nicht zu lesen bekam.

Gut das es nie dazu kam.

Gruß
Die größten Vorteile im Leben überhaupt wie in der Gesellschaft hat ein gebildeter Soldat. J. W. v. Goethe

Das Gesetz ändert sich, die Gesinnung nicht.
Benutzeravatar
Beethoven
 
Beiträge: 4291
Bilder: 0
Registriert: 6. August 2014, 08:27

Re: Anspruch und Wirklichkeit der NVA

Beitragvon HPA » 27. Mai 2015, 07:46

Vielleicht solltest Du dich mal mit der Person des Verfassers dieses Zeitungsartikels beschäftigen, bevor Du hier endlose Pamphlete einstellst.
Ich gehe mal davon aus, dass ein Hans Rühle weiss , wovon er schreibt.

Der langjährige Chef des Planungsstabs beim BMVg in den Hochzeiten des Kalten Krieges hatte da mit Sicherheit etwas mehr Einblicke als Du.

Und wie gesagt, wo sind die Angriffspläne der NATO? Man war doch stasiseits ansonsten über alles im Bilde? [grin]
HPA
 

Re: Anspruch und Wirklichkeit der NVA

Beitragvon Edelknabe » 27. Mai 2015, 08:01

Der Rainer versucht es nochmal Volker mit....nimm ganz einfach die Denke von Damals.Die von "DAMALS"...Volker, ich habe es somit einmal großgeschrieben.Also nicht immer in deinen Betrachtungen der alten DDR die vom Heute. Denn Volker, damals und ich schrieb es schon warst du, war ich, waren Andere ein Teil des Volkes. Wir Alle waren ein Teil dieser DDR und nicht von heute betrachtet "Böse oder gute SED und fleißiger oder fauler Werktätiger mit Meister Nichtsnutz oder IM unterm Doppelbettchen(oder in der Ritze mit Tonbandgerät), dazu dann fieser Vernehmer vom MfS, oder Politischer im Knast mit Freiverkaufsschein oder oder oder".

Hast du somit begriffen, was der Rainer mit dem Wir in seinem gestrigen Abendtext überhaupt sagen wollte? Denn Wir waren das Volk ,bei den Demos hieß das dann"Wir sind das Volk" und das Volk Volker Zottmann und da gehörte diese SED einfach und immer dazu schaffte Werte, die schaffte des Volkes Eigentum, das Volkseigentum.

Das war übrigens etwas zum anfassen, dieses Volkseigentum, das war kein Dreck, das waren geschaffene Werte, von Allen mehr oder weniger von Allen.

Und diese SED war auch kein Fremdkörper,irgendwo oder nur in Wandlitz wohnend, das waren Menschen ganz unterschiedlicher ...aber was schreibe ich dir das eigentlich, denn du begreifst es ja doch nicht.Dabei warst du selber mal Genosse...unbegreiflich sowas? (das mit deinem "Heute nicht mehr begreifen wollen")

Also Volker wären Wir nicht geflitzt, beim ersten Kanonenschlag (das wurde hier schon richtig erkannt so Scorn, Merkur usw) denn wir waren so erzogen worden, wir kannten es gar nicht anders sondern wir hatten in gewisser Weise noch Ordnungs/Pflichtgefühl. Auch wenn das verdammt nochmal Asche hieß diese NVA so wie hier auch schon richtig bemerkt wurde, wir wären trotzdem nicht geflitzt, desertiert...sonstwas.

Rainer-Maria und bitte nicht das Mir von meinem gestrigen Text mit dem ICH von heute verwechseln. Denn nochmal Volker, Wir waren Jeder, aber auch Jeder ein Teil des Ganzen. In diesem Sozialismus, in dieser damaligen DDR.

Der war gut was? Denn was sind Wir denn Heute..HAAAAAAAAa, wir sind ein illustrer Haufen von ...also ne, und bestimmt kein gemeinsames Volk mehr.

Einen guten Tag allen ins Forum
Benutzeravatar
Edelknabe
Grenztruppen
Grenztruppen
 
Beiträge: 16717
Bilder: 57
Registriert: 2. Mai 2010, 09:07

Re: Anspruch und Wirklichkeit der NVA

Beitragvon Merkur » 27. Mai 2015, 08:15

HPA hat geschrieben:Und wie gesagt, wo sind die Angriffspläne der NATO? Man war doch stasiseits ansonsten über alles im Bilde? [grin]


Es gehört schon eine ganze Menge Torheit dazu, nach ausschließlich einseitiger Öffnung der Akten, hier Angriffspläne der NATO einzufordern.
Um am Anfang der Thematik zu beginnen, erkläre uns doch mal die militärpolitischen Hintergründe und strategischen Ziele von DECO II. Aber bitte nicht anhand von Gedanken anderer Experten oder derer, die sich dafür halten, und auch nicht anhand von Links. Betrachte einfach das Dokument, bewertet es und stelle Deine Schlussfolgerungen dar. Als Längerdienender dürfest Du ja zumindest über so viel militärisches Grundverständnis verfügen, dass Dir dies möglich sein sollte.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
Merkur
 
Beiträge: 4648
Registriert: 15. Juni 2010, 17:21

Re: Anspruch und Wirklichkeit der NVA

Beitragvon HPA » 27. Mai 2015, 08:36

Es gehört eine Menge Torheit dazu, Deco2 als die Strategie (wenn überhaupt) der Nato darzustellen, welche bis zur Wende Gültigkeit gehabt hätte.
Vielleicht solltest du etwas weniger DDR Propaganda widerkäuen.
Eventuell solltest Du dich mal lieber mit " flexible response" befassen. Denn die war Verteidigungsdoktrin seit 1967!

Davor:" massive Vergeltung".

Zu oft " for eyes only" geguckt? [flash]
Zuletzt geändert von HPA am 27. Mai 2015, 08:55, insgesamt 2-mal geändert.
HPA
 

Re: Anspruch und Wirklichkeit der NVA

Beitragvon pentium » 27. Mai 2015, 08:43

Nur mal eine kleine Zwischenbemerkung bzw. eine Bitte an die Herren Diskutanten.
Wir sind hier kein Forum voller militärischer Fachleute. Vielleicht könnte man bestimmte Begriffe oder Sachverhalte kurz erläutern.
"DECO II." und " flexible response" wird hier im Forum den wenigsten Usern sofort etwas sagen.

mfg
pentium
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

Freundeskreis Schloss Hubertusburg e. V.
http://www.freundeskreis-hubertusburg.de
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 45478
Bilder: 133
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: Anspruch und Wirklichkeit der NVA

Beitragvon Volker Zottmann » 27. Mai 2015, 09:11

Ich habe Dich, Edelknabe, gestern schon korrekt gelesen und verstanden.

Irgendwie war wohl Dein Sachsen damals anders! Was haben wir denn für Werte geschaffen? Was spinnst Du da nur zusammen?
Anfangs der DDR, auferstanden aus Ruinen, da mag das noch zugetroffen haben. Da wurde beispielsweise noch eine Rappbodetalsperre gebaut. Aber als wir beide lernten und Berufe ergriffen, war doch bereits der Zenit überschritten. Ab da wurde nicht mal erhalten, was erhaltenswert war. Selbst sogenannte Neubauten die wir errichteten wurden immer billiger und primitiver gebaut. Heute finde ich fast ausnahmslos Ruinen und Industriebrachen auf unseren damaligen Baustellen.
Wenn das NVA-Objekt Neiden solide gebaut worden wäre, so wie des Kaisers Kasernen, würde heute noch Intaktes da stehen. Aber nichts da.
Du kannst ja selbst unter Neiden googlen. Erschütternd. Dafür haben wir damals 18 Monate unserer kurzen Lebenszeit verschleudert. Ja, das ist Asche! Wobei ich anmerken möchte, dass es diesen Begriff damals noch nicht gab. Wir gingen noch zur "Fahne".

Interessant ist jedoch, dass Du auf Deine gestrigen brüllenden Trugschlüsse, auf die ich Dich hier im Thread hinwies, gar nicht eingehst. Es scheint also vergebene Liebesmüh zu sein, ich lasse es deshalb vorab erst mal.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Anspruch und Wirklichkeit der NVA

Beitragvon Merkur » 27. Mai 2015, 09:17

HPA hat geschrieben:Es gehört eine Menge Torheit dazu, Deco2 als die Strategie (wenn überhaupt) der Nato darzustellen, welche bis zur Wende Gültigkeit gehabt hätte.


Fehler Nr. 1 in der Analyse Deinerseits. Ich schrieb, Um am Anfang der Thematik zu beginnen. "
Du machst daraus, eine Strategie, "welche bis zur Wende Gültigkeit gehabt hätte."
Das ist eine eindeutige Fehlinterpretation. Also nochmal zu DECO II: erkennen, bewerten, handeln und begründen.
Ich bin auf Deine Sicht gespannt.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
Merkur
 
Beiträge: 4648
Registriert: 15. Juni 2010, 17:21

Re: Anspruch und Wirklichkeit der NVA

Beitragvon Olaf Sch. » 27. Mai 2015, 09:22

selbstverständlich hatte die Nato Angriffspläne und eben auch Verteidigungspläne. Wie auch der Warschauer Pakt.
Olaf Sch.
 

Re: Anspruch und Wirklichkeit der NVA

Beitragvon HPA » 27. Mai 2015, 09:31

Nochmal: wo fand Deco 2 Eingang in offizielle Nato planungen? offizielle Planungsdokumente beginnen übrigens schon immer mit mc...

Ich bezeichne Deco 2 als Ulbrichts Propaganda
ente, " belegt" durch ein wegen Betruges aus der BW entlassenen und nach Ostberlin übergelaufenen ExOffizier.Das war 1959.


Und wieso wurde das Verzögerungsgefecht bei den NATO Truppen inklusive der Bundeswehr ganz gross geschrieben?

Akku, wenn es Angriffspläne der NaTo gegeben hätte, dann wären sie der Gegenseite auch bekannt geworden.


http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-45995952.html

Auch interessant: http://www.nva-forum.de/nva-board/index ... =9783&st=0

Wie ich ja schon schrieb, DECO 2 ist Ostberliner Propagandaschrott. Und da scheine ich nicht der Einzigste mit dieser Meinung zu sein.
Es wäre schön, merkur, wenn Du mich nicht mehr mit solchem Propagandamüll belästigst.
HPA
 

Re: Anspruch und Wirklichkeit der NVA

Beitragvon Merkur » 27. Mai 2015, 11:36

HPA hat geschrieben:
Es wäre schön, merkur, wenn Du mich nicht mehr mit solchem Propagandamüll belästigst.


Bist Du jetzt völlig übergeschnappt? Wenn Du meine Beiträge als "Propagandamüll" klassifiziert, musst Du doch nicht darauf antworteten. Zumal Deine historische bzw. militärische Qualifikation und Deine analytischen Fähigkeiten eine solche Beurteilung in keiner Weise ernsthaft zulassen.
Zuletzt geändert von Merkur am 27. Mai 2015, 11:45, insgesamt 1-mal geändert.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
Merkur
 
Beiträge: 4648
Registriert: 15. Juni 2010, 17:21

Re: Anspruch und Wirklichkeit der NVA

Beitragvon Beethoven » 27. Mai 2015, 11:38

HPA hat geschrieben:Vielleicht solltest Du dich mal mit der Person des Verfassers dieses Zeitungsartikels beschäftigen, bevor Du hier endlose Pamphlete einstellst.
Ich gehe mal davon aus, dass ein Hans Rühle weiss , wovon er schreibt.

Der langjährige Chef des Planungsstabs beim BMVg in den Hochzeiten des Kalten Krieges hatte da mit Sicherheit etwas mehr Einblicke als Du.

Und wie gesagt, wo sind die Angriffspläne der NATO? Man war doch stasiseits ansonsten über alles im Bilde? [grin]



Woher sollte Dr. Rühle in der Zeit des kalten Krieges Kenntnisse über die operative Planung des WV beziehen?
Er konnte vermuten, denken, davon ausgehen oder sonst was. Mehr nicht. Genaueres wussten nur die Planer und zwar nur die, jedenfalls im WV.
Und wenn Du wirklich glaubst, dass es in der BW keinerlei operative Planung zu Angriffsschlachten gab, dann bestätigen sich meine Gedanken über Dich, wegen derer ich verwarnt worden bin. Da denkst Du so weit, wie AZ ein Klavier schmeißen kann [grins]


Was soll den Hinweis auf die Gefechtsart "Verzögerung"? Weist Du überhaupt was das ist und wir diese durchgeführt wurde?
In der NVA wurden diesen Handlungen unter dem Namen Verteidigung und vorgeschobene Einheiten / Truppenteile genauso durchgeführt. Ich weiß nicht wie viele ehemalige Infanteristen hier sind und wie viele ehemalige Pioniere.
Aber der Begriff "Sperrknoten" wird dem einen oder anderen schon untergekommen sein. In der NVA wurde trainiert diesen zu überwinden oder auch zu halten (nach dem dieser angelegt worden ist). Wie gesagt, eine andere Worthülse zum gleichen Tun.

Trennung

In Deinem nächsten Beitrag gibst Du einen Link zum NVA-Forum. Ein paar Beiträge unter dem von Dir gemeinten ist ein Dokument eingestellt. Mal davon abgesehen, dass es hornalt ist und wohl kaum einer hier zu jener Zeit gedient hat, beweist es zur Gänze die Notwendigkeit, sich zu schützen.
Ich stelle es mal ein.

Gruß
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Die größten Vorteile im Leben überhaupt wie in der Gesellschaft hat ein gebildeter Soldat. J. W. v. Goethe

Das Gesetz ändert sich, die Gesinnung nicht.
Benutzeravatar
Beethoven
 
Beiträge: 4291
Bilder: 0
Registriert: 6. August 2014, 08:27

Re: Anspruch und Wirklichkeit der NVA

Beitragvon HPA » 27. Mai 2015, 11:54

Deine Zeilen bestätigen einmal mehr, dass Du des verstehenden Lesens nicht mächtig bist.

Der Herr Rühle hat Dokumente ausgewertet, welche weit nach der Wende von tschechoslowakischen und polnischen Archiven freigegeben wurden, sowie das, was nicht von der NVA vernichtet wurde.

Und, DECO 2 als " Beleg" anzuführen, dass der Westen die DDR überfallen wollte, dass hat man ja schon in den 80igern im Osten verschämt unter den Tisch fallen gelassen.
Eine plumpe Fälschung, wie schreibt da einer, " Kohle" brauchte wohl Kohle. [laugh]

Erzähl doch mal warum man ostseits grössten Wert darauf legte, die Sperranlagen West inklusive Kernminen im Falle des Falles unschädlich zu machen um Platz für was zu machen...naa?

Nenne mir mal ein Manöver der NATO , bei dem operative Angriffsschlachten geübt wurden. Sprich, blau greift rot preemptiv an.

Viel Spass bei der Suche.

Unsinnig , Papier mit irgendwelchen Planungen zu bemalen , wenn man das nicht einmal in der Realität mit Truppen und Material real im Manöver durchgespielt hätte.
Zuletzt geändert von HPA am 27. Mai 2015, 12:08, insgesamt 1-mal geändert.
HPA
 

Re: Anspruch und Wirklichkeit der NVA

Beitragvon pentium » 27. Mai 2015, 12:01

@Beethoven, was soll denn dieser Papierschnipsel, ohne Quelle? Man kommt sich ja vor wie bei einer Politstunde, wenn man den Text mühevoll gelesen hat!

Übrigens habe ich gerade diesen Thread gefunden:
Re: Warum die NVA den Westen erobert hätte.

Sind nur wenige Wortmeldungen zum Thema. Sollten wir diese Gedanken nicht hier einfließen lassen?

mfg
pentium
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

Freundeskreis Schloss Hubertusburg e. V.
http://www.freundeskreis-hubertusburg.de
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 45478
Bilder: 133
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: Anspruch und Wirklichkeit der NVA

Beitragvon HPA » 27. Mai 2015, 12:03

Merkur hat geschrieben:
HPA hat geschrieben:
Es wäre schön, merkur, wenn Du mich nicht mehr mit solchem Propagandamüll belästigst.


Bist Du jetzt völlig übergeschnappt? Wenn Du meine Beiträge als "Propagandamüll" klassifiziert, musst Du doch nicht darauf antworteten. Zumal Deine historische bzw. militärische Qualifikation und Deine analytischen Fähigkeiten eine solche Beurteilung in keiner Weise ernsthaft zulassen.


Ich glaube nicht , dass Dir darüber ein Urteil zusteht.

Und wenn Du meinen Beitrag aufmerksam analysiert hättest, würdest du feststellen, dass ich DECO 2 als Propagandamüll bezeichne.

Nichts anderes ist es ja. Man könnte natürlich auch denken, dass du anwesende User für ein wenig einfach gestrickt hälst ,dass Du meinst, " Deco 2" als " Beleg" für irgendetwas unterjubeln zu können. [grin]

Pentium, dieser Schnipsel stammt aus " Geschichte des MfS" , Teil IV 1955-1961 [flash]

Das andere , was ja für nichtangemeldete User nicht zu lesen ist, lässt man verschämt unter den Tisch fallen.
Zuletzt geändert von HPA am 27. Mai 2015, 12:17, insgesamt 3-mal geändert.
HPA
 

Re: Anspruch und Wirklichkeit der NVA

Beitragvon Nostalgiker » 27. Mai 2015, 12:06

HPA, aber dir stehen selbstverständlich Urteile zu oder irre ich da?
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
Benutzeravatar
Nostalgiker
 
Beiträge: 13699
Registriert: 28. August 2012, 12:36

Re: Anspruch und Wirklichkeit der NVA

Beitragvon pentium » 27. Mai 2015, 12:10

Pentium, dieser Schnipsel stammt aus " Geschichte des MfS" , Teil IV 1955-1961

Danke HPA, so was habe ich mir schon gedacht.
Wobei, gab es da noch keine Militäraufklärung der NVA?

mfg
pentium

Edit: Ich habe mal die Gedanken des frühere Bundeswehr-General Hanno von Kielmansegg mit hier eingefügt. Stehen ganz am Anfang des Threads.
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

Freundeskreis Schloss Hubertusburg e. V.
http://www.freundeskreis-hubertusburg.de
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 45478
Bilder: 133
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: Anspruch und Wirklichkeit der NVA

Beitragvon Merkur » 27. Mai 2015, 12:49

pentium hat geschrieben:Pentium, dieser Schnipsel stammt aus " Geschichte des MfS" , Teil IV 1955-1961

Danke HPA, so was habe ich mir schon gedacht.
Wobei, gab es da noch keine Militäraufklärung der NVA?


Interessant wäre doch, wann die "Geschichte des MfS, Teil IV 1955-1961" erarbeitet wurde. Damit hätten wir einen konkreten Sachstand. Der genannte Zeitraum 55-61 ist dabei hinsichtlich der Aktualität sekundär. Also @ HPA, von wann ist das Dokument?
Die Militäraufklärung existierte seit Anfang der 50er Jahre. Unabhängig davon betrieben die HV A und der APN militärische Aufklärung.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
Merkur
 
Beiträge: 4648
Registriert: 15. Juni 2010, 17:21

Re: Anspruch und Wirklichkeit der NVA

Beitragvon HPA » 27. Mai 2015, 12:52

Nein,viel interessanter wäre,wer dieses " Werk" verfasst hat. [grins]

Der Duktus weisst in eine ziemlich eindeutige ,selbstbeweihräuchernde Richtung.Da kann man Wahrheitstreue und Objektivität schon mal in die Tonne kloppen.
Wie pentium schon schrieb, das liest sich grauenvoll wie die einstigen Politbummihefte. Wenn der Rest genauso ist, omg...

Und wenn ein User meint,eine 60 Jahre alte Propagandaente hier zu thematisieren und versucht,User für dumm zu verkaufen,muss sich derjenige nicht wundern ,wenn es genau als das bezeichnet wird.
Als Propagandaschrott.
Fällt unter Meinungsfreiheit.
Zuletzt geändert von HPA am 27. Mai 2015, 13:07, insgesamt 2-mal geändert.
HPA
 

Re: Anspruch und Wirklichkeit der NVA

Beitragvon pentium » 27. Mai 2015, 13:03

Nun ist es ja schade, dass hier nicht alle User im NVA-Forum lesen können, ich meine jetzt den Link folgend, welchen HPA eingestellt hat. Sehr, sehr interessante Beiträge zu DECO I und II...

mfg
pentium
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

Freundeskreis Schloss Hubertusburg e. V.
http://www.freundeskreis-hubertusburg.de
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 45478
Bilder: 133
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: Anspruch und Wirklichkeit der NVA

Beitragvon HPA » 27. Mai 2015, 13:09

eben. Ich meine, wenn selbst ein Herr Grossmann herumeiert ,was die Authentizität von DECO 2 betrifft...
HPA
 

Re: Anspruch und Wirklichkeit der NVA

Beitragvon Beethoven » 27. Mai 2015, 14:50

pentium hat geschrieben:@Beethoven, was soll denn dieser Papierschnipsel, ohne Quelle? Man kommt sich ja vor wie bei einer Politstunde, wenn man den Text mühevoll gelesen hat!

Übrigens habe ich gerade diesen Thread gefunden:
Re: Warum die NVA den Westen erobert hätte.

Sind nur wenige Wortmeldungen zum Thema. Sollten wir diese Gedanken nicht hier einfließen lassen?

mfg
pentium


Lieber Pentium, die Quelle ist nicht von mir, sondern HPA hat darauf hingewiesen. Ich wäre auf solch alten Müll gar nicht eingegangen.

Trennung

"Warum die NVA den Westen erobert hätte" ist ein saudummer Thread. Zu solchem Mist würde ich mich auch nie äußern und ich glaube nicht, dass sich dort ein wirklicher, ehemaliger Militär zu geäußert hat, es sei denn, er hat diesen Thread als Unsinn bezeichnet.

Gruß
Die größten Vorteile im Leben überhaupt wie in der Gesellschaft hat ein gebildeter Soldat. J. W. v. Goethe

Das Gesetz ändert sich, die Gesinnung nicht.
Benutzeravatar
Beethoven
 
Beiträge: 4291
Bilder: 0
Registriert: 6. August 2014, 08:27

Re: Anspruch und Wirklichkeit der NVA

Beitragvon pentium » 27. Mai 2015, 15:00

Beethoven hat geschrieben:
pentium hat geschrieben:@Beethoven, was soll denn dieser Papierschnipsel, ohne Quelle? Man kommt sich ja vor wie bei einer Politstunde, wenn man den Text mühevoll gelesen hat!

Übrigens habe ich gerade diesen Thread gefunden:
Re: Warum die NVA den Westen erobert hätte.

Sind nur wenige Wortmeldungen zum Thema. Sollten wir diese Gedanken nicht hier einfließen lassen?

mfg
pentium


Lieber Pentium, die Quelle ist nicht von mir, sondern HPA hat darauf hingewiesen. Ich wäre auf solch alten Müll gar nicht eingegangen.

Trennung

"Warum die NVA den Westen erobert hätte" ist ein saudummer Thread. Zu solchem Mist würde ich mich auch nie äußern und ich glaube nicht, dass sich dort ein wirklicher, ehemaliger Militär zu geäußert hat, es sei denn, er hat diesen Thread als Unsinn bezeichnet.

Gruß


@Beethoven, es ging mir mehr um die Ausführungen des frühere Bundeswehr-Generals Hanno von Kielmansegg. Nicht um diese Zeitungsüberschrift!
Oder besser gesagt um das Buch "Kriegsschauplatz Deutschland" von Siegfried Lautsch.

mfg
pentium
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

Freundeskreis Schloss Hubertusburg e. V.
http://www.freundeskreis-hubertusburg.de
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 45478
Bilder: 133
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: Anspruch und Wirklichkeit der NVA

Beitragvon Beethoven » 27. Mai 2015, 15:21

Das Buch von Oberst Lautsch habe ich nicht nur gelesen, ich habe es studiert.
In militärischen Foren wurde sehr ausführlich darüber diskutiert.

Ich vertrat dort die Meinung, kann man auch nachlesen, dass Herr Oberst mehr oder weniger, die Gefechtsdienstvorschrift Regiment / Division und Armee / Front, mit anderen Worten abgeschrieben hat. Für mich war da kaum was neues drin. Selbst das Kartenmaterial stammt nicht vom ihm, wie man lesen kann.

Für einen Laien nicht lesbar, weil er es nicht versteht, für einen militärakademisch gebildeten Offizier der NVA ein alter Hut.
Da Herr Lautsch, nach dem er die Uniform ausgezogen hat, ziviler Beamter der Bundeswehr geworden ist, kann ich mir gut vorstellen, dass es ein Auftragswerk war / ist und das für "sau teuer", für eine Broschüre.

Interessant für mich waren lediglich die Kapitel seines Studiums in der SU und wie er als Stellvertreter des Stabschef und Leiter Operativ der 5. Armee, abgeschossen wurde, wegen Verstoß gegen die Geheimhaltung.

Gruß
Die größten Vorteile im Leben überhaupt wie in der Gesellschaft hat ein gebildeter Soldat. J. W. v. Goethe

Das Gesetz ändert sich, die Gesinnung nicht.
Benutzeravatar
Beethoven
 
Beiträge: 4291
Bilder: 0
Registriert: 6. August 2014, 08:27

Re: Anspruch und Wirklichkeit der NVA

Beitragvon Beethoven » 27. Mai 2015, 15:22

Beethoven hat geschrieben:Das Buch von Oberst Lautsch habe ich nicht nur gelesen, ich habe es studiert.
In militärischen Foren wurde sehr ausführlich darüber diskutiert.

Ich vertrat dort die Meinung, kann man auch nachlesen, dass Herr Oberst mehr oder weniger, die Gefechtsdienstvorschrift Regiment / Division und Armee / Front, mit anderen Worten abgeschrieben hat. Für mich war da kaum was neues drin. Selbst das Kartenmaterial stammt nicht vom ihm, wie man lesen kann.

Für einen Laien nicht lesbar, weil er es nicht versteht, für einen militärakademisch gebildeten Offizier der NVA ein alter Hut.
Da Herr Lautsch, nach dem er die Uniform ausgezogen hat, ziviler Beamter der Bundeswehr geworden ist, kann ich mir gut vorstellen, dass es ein Auftragswerk war / ist und das für "sau teuer", für eine Broschüre.

Interessant für mich waren lediglich die Kapitel seines Studiums in der SU und wie er als Stellvertreter des Stabschef und Leiter Operativ der 5. Armee, abgeschossen wurde, wegen Verstoß gegen die Geheimhaltung.

Er hat also keine Originaldokumente zum Schreiben gehabt, außer besagter Vorschriften.

Gruß
Die größten Vorteile im Leben überhaupt wie in der Gesellschaft hat ein gebildeter Soldat. J. W. v. Goethe

Das Gesetz ändert sich, die Gesinnung nicht.
Benutzeravatar
Beethoven
 
Beiträge: 4291
Bilder: 0
Registriert: 6. August 2014, 08:27

Re: Anspruch und Wirklichkeit der NVA

Beitragvon HPA » 27. Mai 2015, 15:36

Unbequemes muss man immer kleinreden...


Sandkastenspiele für Mitteleuropa
von Guido Berg

Ein Ex-NVA-Offizier veröffentlichte in Potsdam ein Buch über den „Kriegsschauplatz Deutschland“

Es dürfte schon ein wenig her sein, dass in Potsdam so viele Generäle an einer Stelle versammelt waren. Die Farbe des Abends ist grau, was von einigen Bundeswehr-Uniformen kommt, aber zumeist von der Haarfarbe der überwiegenden Zahl der Anwesenden, denn sie sind zum Teil seit langer Zeit pensioniert.

Grund der Zusammenkunft im Hans-Meier-Welcker-Saal des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr ist ein Buch. Geschrieben hat es Siegfried Lautsch, der 2007 als Oberstleutnant der Bundeswehr in den Ruhestand ging, zu DDR-Zeiten jedoch Leiter der operativen Planung im fünften Militärbezirk in Neubrandenburg war. Der Titel seines in Potsdam veröffentlichten Buches: „Kriegsschauplatz Deutschland. Erfahrungen und Erkenntnisse eines NVA-Offiziers“.

Lautsch ist einer der ersten ranghohen NVA-Offiziere, der die geheimen Pläne der NVA für den E-Fall, den Ernstfall, offenlegt. „Mir geht es nicht um Enthüllung, nicht um Geheimnisverrat“, sagte der 1949 Geborene, nicht sehr hoch gewachsene Mann bei der Präsentation des Buches am Mittwochabend, „sondern um Klarstellung“.

Einige ehemalige Genossen werfen ihm das Plaudern aus dem Nähkästchen vor, doch Lautsch hat sich seine Publikation extra beim Militärstab in Moskau absegnen lassen – wenn es für die ehemaligen „Freunde“ mit 25-jährigem Abstand in Ordnung geht, dann sollte das wohl auch bei den ehemaligen NVA-Kollegen der Fall sein. Vor 1990, glaubt eine große deutsche Tageszeitung zu wissen, hätte sich Lautsch für seine Publikation noch einen Genickschuss eingeholt.

Was hat Lautsch zu berichten? Ihm geht es, sagte er dem Publikum – zu dem nicht nur Ex-Ministerpräsident Manfred Stolpe, sondern mit Hans-Georg Wieck auch ein ehemaliger Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND) zählte – um den Wandel der strategischen Ausrichtung in den 1980er-Jahren. Während vor 1985 auch Angriffsoperationen nach Westen geplant wurden, seien die Angriffspläne seit 1985 nicht mehr angefasst und nur noch neue Verteidigungspläne erarbeitet worden.

Lautsch wollte klarstellen, dass es nicht Michail Gorbatschow war, der die Militärdoktrin änderte, sondern die sowjetische Generalität bereits kurz vor dem Amtsantritt des späteren Friedensnobelpreisträgers. Der Grund sei das Militärdebakel in Afghanistan gewesen, aber auch die starke Opposition in Polen sowie die Tatsache, dass der Sowjetunion die Mittel fehlten, dem Weltraumrüstungsprogramm von US-Präsident Ronald Reagan zu folgen. Schon 1987, berichtet Lautsch, seien erste sowjetische Truppen aus der DDR abgezogen worden.

Auf dem Podium saßen mit Lautsch zwei pensionierte Generalmajore. Der eine, Peter Herrich, diente in der NVA, der andere, Hanno Graf von Kielmansegg, in der Bundeswehr. Zwischen beiden knisterte es etwas in der Frage, wer wen nun eigentlich angreifen wollte, die Nato den Warschauer Pakt oder der Warschauer Pakt die Nato? Im Grunde ist es die Frage nach den Gründen des Kalten Krieges, von dem sich einige angesichts der noch heute auftretenden Spannungen zwischen den USA und Russland fragen, ob er wirklich vorbei ist.

Von Kielmansegg, fast zur selben Zeit wie Lautsch auf der westlichen Seite für strategische Planung zuständig, erklärte, die Nato-Staaten in Westeuropa seien kräftemäßig nie in der Lage gewesen, den Osten anzugreifen.
Selbst Gegenangriffe – mit Ausnahme der der Luftwaffe – seien „immer nur bis zur innerdeutschen Grenze geplant worden“. Das Kräfteverhältnis hätte zwischen eins zu zwei bis eins zu fünf betragen. Der Warschauer Pakt habe eine „Kriegsführungsstrategie“ gehabt, die Nato eine „Kriegsverhinderungsstrategie“.
Von Kielmansegg: „Die Bundeswehr war schmal, wir hatten nie genug Kräfte.“

Zur Abschreckung habe es daher als Drohung das Konzept des Ersteinsatzes von Kernwaffen gegeben. NVA-Ex-General Herrich, der nicht wie von Kielmansegg den Eindruck vermittelte, im Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften, eine Bundeswehr-Dienststelle, ein Heimspiel zu geben, entgegnete kurz: „Da sind die Sichtweisen nach wie vor unterschiedlich.“ Die Nato habe „ein erhebliches Bedrohungspotenzial“ besessen.

Sein Bundeswehr-Pendant wurde deutlicher, der Osten habe sein Feindbild aus politisch motivierten Gründen gefälscht, „ein viertes und ein fünftes deutsches Korps wurde erfunden“, aus Heimatschutzgruppen „wurden ganze Divisionen“. „Die Nato-Kräfte hätten nie einen Angriffskrieg führen können“, so von Kielmansegg. Nach 1990 habe ihm ein russischer General in Moskau zugeflüstert, „natürlich wussten wir, die Nato würde nie angreifen“. Doch mit dieser Nachricht hätten sie so manches Rüstungsprojekt in Moskau nicht durchgekriegt „und unsere Satelliten wären uns von der Stange gegangen“ – gemeint sind die osteuropäischen Länder.

In der Diskussion stützte Generalmajor a.D. Dieter Brand aus dem Publikum die These von der friedfertigen Nato mit einem eindrucksvollen Argument: Ein Angriff auf die DDR hätte im Erfolgsfall die deutsche Einheit bedeutet – „und dazu wären unsere Alliierten nie bereit gewesen“.

***********************************************************

PNN vom 30.08.2013 http://www.pnn.de/potsdam/782997/
HPA
 

Re: Anspruch und Wirklichkeit der NVA

Beitragvon Edelknabe » 27. Mai 2015, 16:29

Siehe Volker mit:

"Selbst sogenannte Neubauten die wir errichteten wurden immer billiger und primitiver gebaut."
Textauszug ende

....und die Dinger stehen heute noch in X Wohngebieten im Osten, der damaligen DDR. Solide, mit Außenfassade-Wärmedämmung aufgepeppt, schau dich nur um Volker, schau dich genau um und warum nun die Dinger in Neiden....nur noch Bauschrott sind, keine Ahnung? Denn die Kasernen vom alten Adolf hielten auch nicht ewig, gerade weil diese damalige GSSD(die Gruppe der sowjetischen Streitkräfte in der DDR) rein gar nix zu deren Erhalt oder gar Modernisierung beigetragen hatte.

Das Wir Volker, das Wir wars und nix Anderes du damals junger Harzer Investmeister oder hatte das sozialistische Kollektiv (die Brigade) gar den Einzelnen ganz alleine hochleben lassen und seinen eigenen Anteil so bissel versteckt dabei? So unser Volker, "der Held der sozialistischen Arbeit" und tut uns ja leid, der hatte das doch ganz alleine geschafft und wir verneigen uns vorm Meister....ne ne mein Freund, du warst Teil der Brigade und nicht der Obermacker, der du heute gerne sein möchtest....in Betrachtung der alten Zeiten.

Nochmal zurück zu gestern. Du wärst unter Garantie nicht geflitzt mein Freund, das schrieb ich schon, ich übrigens auch nicht,bei dieser NVA, im Ernstfall, auch wenn deine Mutter dich lieber Zuhause gesehen hätte. Du wärst richtig schön in Uniform geblieben, hättest als Baupionier meinetwegen im rückwärtigen Raum die Einschläge der Granaten wieder zugeschüttet und irgendwann Volker, da wären wir zusammen im Atomschlag verglüht, übrigens zusammen mit dem Feind...dem Klassenfeind.

Siehe noch dazu das schöne Lied von der Nena mit ...."99 Jahre Krieg ließen keinen Platz für Sieger und auch keine Düsenflieger....."

Rainer-Maria und so einfach wäre das gekommen und nicht anders..."du heutiger Schauspieler". Und entschuldige das ich immer so garstig bin. Aber bei Dir muss man das einfach. Denn du brauchst das weil, mein alter Brigadier, der meinte immer"Wer es braucht Rainer, der muss es auch bekommen"...HAAAAAAAAAAAAAa
Benutzeravatar
Edelknabe
Grenztruppen
Grenztruppen
 
Beiträge: 16717
Bilder: 57
Registriert: 2. Mai 2010, 09:07

VorherigeNächste

Zurück zu Die NVA

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 2 Gäste