Anspruch und Wirklichkeit der NVA

Alles zum Thema NVA, außer GT

Re: Anspruch und Wirklichkeit der NVA

Beitragvon Kumpel » 15. Juli 2020, 10:44

Volker Zottmann hat geschrieben:Ich wurde befragt, ob ich schießen würde.


War wohl eine andere Zeit. Bei mir ging es ausschließlich um das Thema länger dienen.
Als ich meinen Standpunkt dargelegt habe wurde es nach der Kumpeltour frostig.
Kumpel
 

Re: Anspruch und Wirklichkeit der NVA

Beitragvon Olaf Sch. » 15. Juli 2020, 10:51

ich wurde gefragt, ob ich schießen würde, ich verneinte, daraufhin einer der 3 in Uniform: das bekommen die schon hin. Das die erste Musterung schon vor der Volljährigkeit stattfand ist meines Erachtens schon Sittenwidrig. Egal ob in Ost oder West und hier nochmal eindeutig GEGEN DIE WEHRPFLICHT. Wer dienen will, kann dies freiwillig machen.
Olaf Sch.
 

Re: Anspruch und Wirklichkeit der NVA

Beitragvon Volker Zottmann » 15. Juli 2020, 12:42

Kumpel hat geschrieben:
Volker Zottmann hat geschrieben:Ich wurde befragt, ob ich schießen würde.


War wohl eine andere Zeit. Bei mir ging es ausschließlich um das Thema länger dienen.
Als ich meinen Standpunkt dargelegt habe wurde es nach der Kumpeltour frostig.

Ja die Zeitschiene....
Damals wurde man wegen länger dienen extra aufs Wehrkreiskommandeo bestellt und bearbeitet.
In meinem Fall war das ein Zivilangestellter, der Herr Leide. Das weiß ich deshalb genau, weil dessen Tochter und meine Schwester heute noch Freundinnen sind.
Leide hat mir erst von seinem Garten ohne Zaun erzäht, dann dass er Zaun und Hund anschaffte, um Diebe abzuschrecken...
Als ich dann fragte, ob ich der Hund sein soll, hat der bis dahin freundliche Mann mich unter beleidigendem Schimpfen aus dem Büro geschmissen. Ich sei der Abschaum der Gesellschaft, war noch das Harmloseste. Mich hat danach nie wieder einer bedrängt, länger zu machen.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Anspruch und Wirklichkeit der NVA

Beitragvon Zicke » 15. Juli 2020, 14:42

Ich kenn das nur so :
mit 17 Erfassung, dann mit 18/19 Musterung, dann Einberufungsuntersuchung und danach Einberufung.
Menschen, die keinen Arsch in der Hose haben, müssen nicht zwangsläufig schlank sein.

Meine Rechtschreibfehler könnt Ihr Samstags ab 17 Uhr bei Rewe gegen eine lecker Senfgurke tauschen.
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Re: Anspruch und Wirklichkeit der NVA

Beitragvon Volker Zottmann » 15. Juli 2020, 15:05

Stimmt so Zicke.
Im Quedlinburger Jugendklubhaus, das lag auf dem Weg von der BBS zum Bahnhof, bestellte man separat alle Auswärtigen.
Wer schnell unterschrieb, 3 Jahre zu leisten, schaffte seinen Bus noch. Wer nicht, der fuhr später.
Dadurch haben sich viele bequatschen lassen. [flash]
Alles angehende Maurer, die nie studieren wollten. Uns Quedlinburger, lud man gesondert vor. Sieh oben...

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Anspruch und Wirklichkeit der NVA

Beitragvon Edelknabe » 15. Juli 2020, 17:18

Wenn ich das alles so lese Volker, echt, du hast dir als junges Kerklchen dieses Neiden ehrlich verdient, mitsamt seinem Plumpsklo.

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Re: Anspruch und Wirklichkeit der NVA

Beitragvon Beethoven » 16. Juli 2020, 08:12

Volker Zottmann hat geschrieben:Ich wurde befragt, ob ich schießen würde.
Ergebnis Motschütze. Tatsächlich dann aber Baupionier.
Beethoven vergaß noch die Arbeiterveteranen, die bis zu 3 Personen auch noch der Kommission beiwohnten, teils auch Fragen an die Gemusterten stellten.

Gruß Volker



Zunächst einmal, werter Volker, habe ich überhaupt keine Aufzählung der Kommissionsmitglieder der Musterungskommission gemacht.
Ein von Dir benannter "Arbeiterveteran" in dieser Kommission ist mir nicht bekannt und, so § 10 der Musterungsanordnung der NVA (siehe blaue Schrift), auch nicht vorgesehen. Ich kann aber gerne glauben, dass bei Deiner Musterung sich da einer eingeschlichen hat, aus welchem Grunde auch immer. Ich vermute mal ganz keck, dass Du damit den Vertreter des Rates des Kreises oder des Stadtbezirkes meinst.

§ 10
Musterungskommission des Wehrkreiskommandos

(1) Durch das Wehrkreiskommando ist eine Musterungskommission zu bilden.
(2) Die Musterungskommission setzt sich zusammen:
a) Vorsitzender: Leiter des Wehrkreiskommandos,
b) Mitglieder: - der Stellvertreter des Vorsitzenden des Rates des Kreises, der Stadt bzw. des Stadtbezirkes für Inneres,
- Abteilungsleiter des Rates des Kreises, der Stadt bzw. des Stadtbezirkes, oder Vorsitzender der ständigen Kommission des Kreistages, der Stadtverordnetenversammlung bzw. Stadtbezirksversammlung für Landwirtschaft bzw. örtliche Industrie,
- ein bis zwei Offiziere,
- ein Vertreter des Ministeriums für Staatssicherheit,
- zwei bis drei Ärzte, die vom Rat des Kreises, der Stadt bzw. des Stadtbezirkes ernannt werden (davon ein leitender Arzt).
Als Berater sind Fachärzte entsprechend der Notwendigkeit hinzuzuziehen.
(3) Entsprechend der Struktur der Kreise können auch mehrere Musterungskommissionen gebildet werden im Zusammenhang mit der Bildung der Musterungsstützpunkte gemäß §§ 8 und 9.
Sie setzen sich zusammen aus den Stellvertretern der unter Abs. 2 genannten Personen.


Warst Du als Angehöriger der NVA schon Mitglied in der SED?

Freundlichst
Die größten Vorteile im Leben überhaupt wie in der Gesellschaft hat ein gebildeter Soldat. J. W. v. Goethe

Das Gesetz ändert sich, die Gesinnung nicht.
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Re: Anspruch und Wirklichkeit der NVA

Beitragvon Kumpel » 16. Juli 2020, 08:24

Volker Zottmann hat geschrieben:Wer schnell unterschrieb, 3 Jahre zu leisten, schaffte seinen Bus noch. Wer nicht, der fuhr später.
Dadurch haben sich viele bequatschen lassen. [flash]


Ganz so billig lief das bei uns nicht.
Denjenigen die sich breitschlagen ließen länger zu dienen durften bei der GST den LKW Führerschein machen und gehörten fortan zu so etwas wie einem ''erlauchten'' Kreis.
Waren aber nur ein paar Männeken.
Kumpel
 

Re: Anspruch und Wirklichkeit der NVA

Beitragvon ratata » 16. Juli 2020, 09:10

Kumpel hat geschrieben:
Volker Zottmann hat geschrieben:Wer schnell unterschrieb, 3 Jahre zu leisten, schaffte seinen Bus noch. Wer nicht, der fuhr später.
Dadurch haben sich viele bequatschen lassen. [flash]


Ganz so billig lief das bei uns nicht.
Denjenigen die sich breitschlagen ließen länger zu dienen durften bei der GST den LKW Führerschein machen und gehörten fortan zu so etwas wie einem ''erlauchten'' Kreis.
Waren aber nur ein paar Männeken.


Wie hier schon geschrieben , eine Zeitschiene zwischen 1967 und 1982 . Schon mit 17 wurde das WKK bei uns damals im heutigen SKL aufmerksam . In der 9Klasse hatte ich einen Lehrer der in der GST arrangiert war , der führte Lehrgänge für den Mopedführerschein durch . Also rein in die GST - und den Führerschein gemacht . Dann mit 17 wurde das WKK aufmerksam . Da man sich nicht schlüssig war ,wurde ich zig mal zum Gespräch vorgeladen . Die meisten meiner damaligen Kumpel waren 3 Jahre zur Fahne . Also dachte ich mir sagte mal ja , Das war ein Fehler , laufend bekam ich Vorladungen , der Höhepunkt war , im Mai wurde ich 18 Jahre , hatte ich damals das WKK geärgert , ich sagte denen , wenn ich im Mai zur Armee komme , dann gehe ich 3 Jahre . Mir wurde dann aber gesagt , sie hätten den und den ,gesprochen , geht nicht . Im September erst . Darauf folgten wieder Vorladungen und Gespräche . Als die Musterung erfolgte , erfolgte auch ein letztes Gespräch mit den Major ... Chef des WKK . Ich Sturkopf blieb bei meinen 18 Monaten und der gab mir den Hinweis , gemustert für die PIONIERE .
Bis Mai 1969 durfte ich dann warten ---- Glöwen ---Gr23 . gefragt wurde ich damals nur , ob ich Westverwandschaft habe . was ich bejahte .
Kann wohl auch bald ein Buch schreiben .
Nach der Armee 1970 , arbeitete ich bis zur Wende in einen Betrieb ,der speziell Bewerber für eine längere Dienstzeit bei der NVA , ausbildete . Sie bekamen die LKW Fahrerlaubnis kostenlos , durften eher auslernen . Manche Lehrausbilder waren froh , wenn sie Lehrlinge mit solchen Vorsätzen los wurden , diese wurden überall durchgeschleust . Mfg ratata
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Re: Anspruch und Wirklichkeit der NVA

Beitragvon Volker Zottmann » 16. Juli 2020, 10:55

Mal kurz Beethoven antworten:
Ich verwechsele nichts.
In dieser Musterungskommission saßen bis zu 3 Arbeiterveteranen als "Beisitzer".
Die stellten auch mal Fragen. Ich schrieb ja, dass einst mein Opa die Stasi aufbaute. Er saß als Rentner sehr oft mit in dieser Kommission. Meine jüngeren Cousins erlebten unseren Opa dort direkt. Ich selbst aber nicht.
Der wetterte ja auch, aber nur einmal, dass ich nicht länger dienen wollte. [grins]
In die NVA musste ich 1970. Erst nach der Meisterausbildung 1974 wurde ich der Planstelle wegen in die SED genötigt, aber erst 1975 Kandidat. Ich war dort so "enthusiastisch aktiv", wie die meisten Kirchenmitglieder, die zwangsweise ihre Kirchensteuer abdrücken.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

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