Wegen staatsfeindlicher Hetze in den Militärknast Schwedt

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Re: Wegen staatsfeindlicher Hetze in den Militärknast Schwedt

Beitragvon vega » 11. Juli 2012, 20:51

Ob jemand in diesem Gefängnis zu Unrecht oder zu Recht saß dürfte doch sicher zweitrangig sein; die Frage ist doch wohl, ob die Haftbedingungen akzeptabel waren, oder?
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Re: Wegen staatsfeindlicher Hetze in den Militärknast Schwedt

Beitragvon Wosch » 11. Juli 2012, 21:12

vega hat geschrieben:Ob jemand in diesem Gefängnis zu Unrecht oder zu Recht saß dürfte doch sicher zweitrangig sein; die Frage ist doch wohl, ob die Haftbedingungen akzeptabel waren, oder?



Ich habe erfahren, daß in Schwedt nur Soldaten und Unteroffiziere einsaßen, wo kamen die "straffällig" gewordenen Offiziere hin und wurden die SED-Genossen bevorzugt behandelt?
Außerdem erlangte ich Kenntnis darüber daß Haftstrafen über 2 Jahre nicht in Schwedt verbüßt wurden, sondern in "normalen" Strafanstalten (wie in Bautzen) abzusitzen waren. Da es nach Zeugenaussagen in Bautzen noch "humaner" zugegangen sein sollte als in Schwedt kann man eventuell vage Rückschlüsse auf das Regime in Schwedt ableiten. Ist vielleicht eine Anregung zu einer "sachlichen" Diskussion.
Schönen Gruß aus Kassel. [hallo]
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Re: Wegen staatsfeindlicher Hetze in den Militärknast Schwedt

Beitragvon andr.k » 12. Juli 2012, 00:00

Volker Zottmann hat geschrieben:andr 88-1, lies doch mal Walter Janka "Spuren eines Lebens" !

Da zeigt Zeitzeuge Janka auf, wie in der DDR über alle Zeiten nachweisbar das Recht gebeugt wurde. Wie und warum völlig Unschuldige eingesperrt wurden. Wie die Staatssicherheit nur ein Ziel verfolgte, den Machterhalt der Führungsriege mit jedem verfügbaren Mittel zu erhalten.

Gruß Volker


Ich habe nicht die Absicht Dein empfohlenes Buch nochmal zu lesen. Eine präzise Antwort auf meine Frage über "Nachweisbares Recht" aus Deiner Sicht wäre mir da wirklich lieber.
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Re: Wegen staatsfeindlicher Hetze in den Militärknast Schwedt

Beitragvon SCORN » 12. Juli 2012, 05:18

Wosch hat geschrieben:...... Da es nach Zeugenaussagen in Bautzen noch "humaner" zugegangen sein sollte als in Schwedt kann man eventuell vage Rückschlüsse auf das Regime in Schwedt ableiten. Ist vielleicht eine Anregung zu einer "sachlichen" Diskussion.


Bei der Bewertung von Schwedt sollte man immer davon ausgehen das es sich um eine Militärstrafanstalt handelte und nicht um einen zivilen Strafvollzug. Die militärische Komponente, wie Gehorsam, Ordnung, Drill, Ordnung, Sauberkeit kamen zu den schon schweren Bedingungen eines „normalen“ Strafvollzuges hinzu welcher ja auch so kein Zuckerschlecken war sondern immer ein tiefer Einschnitt in die Lebensqualität und Umstände der Strafgefangenen darstellt. Darin liegt ja auch ein wenig der Sinn des Ganzen! Der Aufenthalt soll in gewissen Maße auch eine „Strafe“ für „Straftaten“ sein!

Um Schwedt einigermaßen real zu Beurteilen müsste man die Zustände in Militärgefängnissen anderer Länder als vergleichend zulassen. Nicht alle Länder haben jedoch diese ! Im alten Forum hatten wir einen User (hier wurde eine Anmeldung von ihm abgelehnt) der das zweifelhafte „Vergnügen“ hatte in Fort Leavanworth/ Kansas , dem zentralen Militärgefängnis der USA, ein zu sitzen! Seine Berichte ließen nichts an Deutlichkeit vermissen!
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Re: Wegen staatsfeindlicher Hetze in den Militärknast Schwedt

Beitragvon Volker Zottmann » 12. Juli 2012, 09:12

Hallo Andr88-1,
Du machst Dir nicht mal die Mühe, genau zu lesen, stellst aber Forderungen.
Über "Nachweisbares Recht" weiß ich nichts, weil es angewendet, dies so nicht gab in der DDR. Ich habe von Recht geschrieben, welches nachweisbar gebeugt wurde. Das ist ein himmelweiter Unterschied!
Das zu belegen, ist aber auch für Dich einfach.

Siehe unter "Es passierte heute..." von Interessierter. Da saßen 7 DDR-Richter wegen Rechtsbeugung auf der Anklagebank, komisch, oder?

Seit der Unterzeichnung der Schlussakte von Helsinki, war von rechts wegen jedem Bürger freigestellt, seinen Wohnsitz selbst zu bestimmen. Das war und ist verbrieftes Recht. Gebeugt oder gebogen wurde das aber sofort von DDR Seite, indem man mich weiterhin nicht reisen ließ, mich meiner Grundrechte grundlos beraubte.
Mein Recht war es visafrei nach Helsinki zu reisen, nur mit Personalausweis. Auch das war aber blanke Theorie.
Mein Recht war es, gleichbehandelt wie alle Bürger zu werden. Denn vor dem Gesetz sind alle gleich! In der DDR war das aber Irrglaube.
Ich wäre eingesperrt worden, hätte ich mir ohne einen Pfennig zu bezahlen, ein riesiges Haus in eine Gartenkolonie bauen lassen.
Dem SED Chef in Quedlinburg war das aber möglich.
Mein Recht wäre gewesen, 1987 meinen Reisepass menschenwürdig übergeben zu bekommen. Recht gebeugt wurde da von einem ganz unbedeutendem Licht im Pass-und Meldewesen, der nun mal "Gesetz" spielen konnte.
So gibt es in jedermanns DDR-Leben Vorkommnisse, wo Recht gebeugt wurde. Wo der "kleine Mann" vorgeführt wurde und seinen Untertanengeist zu spüren bekam.
Aber sicher, ich ahne es schon, litt ich nur an Wahnvorstellungen.

Gruß Volker
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Re: Wegen staatsfeindlicher Hetze in den Militärknast Schwedt

Beitragvon Alfred » 12. Juli 2012, 10:04

[sick]
Schade das Nostalgiker gesperrt wurde ..... Meine Texte dürfen nur mit meiner schriftlichen Genehmigung weitere Verwendung finden
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Re: Wegen staatsfeindlicher Hetze in den Militärknast Schwedt

Beitragvon augenzeuge » 12. Juli 2012, 10:14

Alfred hat geschrieben:[sick]


So schlimm ist die Wahrheit zu ertragen? Oder was war an Volkers letztem Beitrag falsch? [ich auch]
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Re: Wegen staatsfeindlicher Hetze in den Militärknast Schwedt

Beitragvon nightfire64 » 12. Juli 2012, 10:30

SCORN hat geschrieben:! Im alten Forum hatten wir einen User (hier wurde eine Anmeldung von ihm abgelehnt) der das zweifelhafte „Vergnügen“ hatte in Fort Leavanworth/ Kansas , dem zentralen Militärgefängnis der USA, ein zu sitzen! Seine Berichte ließen nichts an Deutlichkeit vermissen!


Hallo SCORN,

seine Vita konnte ich dank Mario, in einem anderem Forum mitverfolgen!
Im alten Forum damals, habe ich das gar nicht so mitbekommen, aber in dem Forum von Mario, gibt es ja einen ganzen Thread mit ihm.
Es ist nicht nur seine wahnsinnige Haftstrafe bei den Amis spannend, sondern überhaupt sein ganzes Leben, wie er als amerikanischer Soldat,
zum Agent des MfS geworden ist.
Er war so jung und hat sich auf ein so gefährliches Spiel eingelassen, da kommt kein Film ran.
Ich hatte mich auch schon gefreut, wo ich sah, dass er sich hier angemeldet hat, aber dann war er auf einmal wieder weg.
Schade, ich hätte so eine Menge Fragen an ihn gehabt und es wäre bestimmt auch für andere User sehr interessant gewesen.

VG Kerstin
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Re: Wegen staatsfeindlicher Hetze in den Militärknast Schwedt

Beitragvon augenzeuge » 12. Juli 2012, 10:38

nightfire64 hat geschrieben:....aber in dem Forum von Mario, gibt es ja einen ganzen Thread mit ihm.
VG Kerstin


Hier gibts auch einiges über ihn.....
viewtopic.php?f=4&t=2100
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Re: Wegen staatsfeindlicher Hetze in den Militärknast Schwedt

Beitragvon nightfire64 » 12. Juli 2012, 10:48

Richtig Jörg, über ihn, aber dort schreibt er ja selber über seine Zeit damals und vor allem auch heute, dass ist doch schon etwas interessanter,
wenn sich derjenige selber äußert!!

Kerstin
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Re: Wegen staatsfeindlicher Hetze in den Militärknast Schwedt

Beitragvon Icke46 » 12. Juli 2012, 10:58

nightfire64 hat geschrieben:Richtig Jörg, über ihn, aber dort schreibt er ja selber über seine Zeit damals und vor allem auch heute, dass ist doch schon etwas interessanter,
wenn sich derjenige selber äußert!!

Kerstin


Man kann man ja niemanden zwingen, über sich selber zu schreiben. Wenn ich als Vergleich mal das alte Forum heranziehe: Dort hatte er eine ganze Zeitlang mitgeschrieben, sich dann zurückgezogen und letzendlich löschen lassen; seit dem 24.4.2012 hat er sich erneut angemeldet.

Mein persönlicher Eindruck ist, dass er ein Problem mit seiner Vergangenheit hat, bzw. sich einfach selbst nicht ganz sicher ist, wie er damit umgehen soll. Das ist aber wie gesagt mein persönlicher Eindruck. Ich halte ihn durchaus für einen wichtigen Zeitzeugen.

Gruss

icke
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Re: Wegen staatsfeindlicher Hetze in den Militärknast Schwedt

Beitragvon augenzeuge » 12. Juli 2012, 11:11

Über seine Zeit hat er überall berichtet. Er hat sich im TV bei Kerner, beim Tagesspiegel, im Spiegel, in Foren selbst, recht ausführlich ausgelassen. Diese Geschichten sind recht umfangreich im Web vertreten. Bei ihm hat das MfS ja ne Menge wiedergutzumachen.....anfangs konnte man ihm ja nicht mal einen Anwalt besorgen.

Gut, was macht er heute? Berichte doch mal oder setz einen Link. Hier darf man das. [grins]
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Re: Wegen staatsfeindlicher Hetze in den Militärknast Schwedt

Beitragvon nightfire64 » 12. Juli 2012, 11:17

augenzeuge hat geschrieben:Gut, was macht er heute? Berichte doch mal oder setz einen Link. Hier darf man das. [grins]


Das mit dem Link lass ich lieber von Mario machen, wenn er das möchte, denn ich bin in diesem Forum nicht angemeldet und würde den Thread gar nicht finden! [peinlich]

Auch müsste ich mit seinem Account rein und das mache ich nicht!

Kerstin
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Re: Wegen staatsfeindlicher Hetze in den Militärknast Schwedt

Beitragvon Wosch » 12. Juli 2012, 12:13

SCORN hat geschrieben:
Wosch hat geschrieben:...... Da es nach Zeugenaussagen in Bautzen noch "humaner" zugegangen sein sollte als in Schwedt kann man eventuell vage Rückschlüsse auf das Regime in Schwedt ableiten. Ist vielleicht eine Anregung zu einer "sachlichen" Diskussion.


Bei der Bewertung von Schwedt sollte man immer davon ausgehen das es sich um eine Militärstrafanstalt handelte und nicht um einen zivilen Strafvollzug. Die militärische Komponente, wie Gehorsam, Ordnung, Drill, Ordnung, Sauberkeit kamen zu den schon schweren Bedingungen eines „normalen“ Strafvollzuges hinzu welcher ja auch so kein Zuckerschlecken war sondern immer ein tiefer Einschnitt in die Lebensqualität und Umstände der Strafgefangenen darstellt. Darin liegt ja auch ein wenig der Sinn des Ganzen! Der Aufenthalt soll in gewissen Maße auch eine „Strafe“ für „Straftaten“ sein!

Um Schwedt einigermaßen real zu Beurteilen müsste man die Zustände in Militärgefängnissen anderer Länder als vergleichend zulassen. Nicht alle Länder haben jedoch diese ! Im alten Forum hatten wir einen User (hier wurde eine Anmeldung von ihm abgelehnt) der das zweifelhafte „Vergnügen“ hatte in Fort Leavanworth/ Kansas , dem zentralen Militärgefängnis der USA, ein zu sitzen! Seine Berichte ließen nichts an Deutlichkeit vermissen!



Nun Scorn, wenn Du schon als Beispiel auf einen Häftling des Militärgefängnis "Fort Leavanworth" hinweist, solltest Du wenigstens erwähnen daß der ehemalige US-Sergant Jeffrey M. C. unter dem Decknamen "Kid" als Funkaufklärer jahrelang (bis zur Wende) geheimste Dokumente an die Hauptabteilung "Aufklärung" des MfS verraten hatte. Nicht daß Jemand auf die Idee kommen könnte er hätte seine Jahre dafür absitzen müssen , daß er beim Grüßen seine Mütze nicht abgenommen hätte.
Schönen Gruß aus Kassel. [hallo]
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Re: Wegen staatsfeindlicher Hetze in den Militärknast Schwedt

Beitragvon HG82 » 12. Juli 2012, 14:45

Wosch hat geschrieben:Nicht daß Jemand auf die Idee kommen könnte er hätte seine Jahre dafür absitzen müssen , daß er beim Grüßen seine Mütze nicht abgenommen hätte.
Schönen Gruß aus Kassel. [hallo]


aus so einem grund war wohl auch keiner in schwedt, nicht das wegen deinen satz noch einer auf die idee kommen könnte.

auf den beitrag das die absolute masse in schwedt zu recht war kam als antwort

vega hat geschrieben:Ob jemand in diesem Gefängnis zu Unrecht oder zu Recht saß dürfte doch sicher zweitrangig sein; die Frage ist doch wohl, ob die Haftbedingungen akzeptabel waren, oder?


das sollte dann überall gelten und deshalb ist dein erguss überflüssig und nur schlechte stimmungsmache gegen den hier betroffenen. pfui deibel alter mann du bist billig zu durchschauen
Edit ABV:

Ins persönliche gehende Angriffe möchten doch bitte unterbleiben. Äußerungen gegen einen User wie " alter Mann", die durchaus auch abwertend verstanden werden können, haben in einer fairen, sachlichen Diskussion nichts zu suchen.
Zu mal Wolfgang, im Vergleich zu dir Janosch, tatsächlich um einige Jahre älter ist. Da verbietet sich schon aus Gründen der normalen Höflichkeit ein solcher Tonfall!

Gruß Uwe
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Re: Wegen staatsfeindlicher Hetze in den Militärknast Schwedt

Beitragvon karnak » 12. Juli 2012, 14:58

Wosch!
Ich denke mal wenn ein Offizier aufgrund einer Straftat eine Strafe in Schwedt absitzen musste wurde er sowieso vorher zum Soldaten degradiert.
Und SED -Mitglieder denen man eine Straftat nachgewiesen hatte,waren zum Zeitpunkt der entsprechenden Gerichtsverhandlung keine SED-Mitglieder mehr,die wurden vorher aus der Partei ausgeschlossen.Ich kenne solche Fälle.
Du willst nun sicher darauf hinaus,daß man bei solchen Leuten Straftaten vertuscht hat,mag sein,wurde sicher auch praktiziert.War aber nach meinem Kentnisstand nicht die Regel und manchesmal auch nicht realisierbar.Deswegen lief es dann so ab wie von mir geschrieben.
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Re: Wegen staatsfeindlicher Hetze in den Militärknast Schwedt

Beitragvon Mike59 » 12. Juli 2012, 15:30

karnak hat geschrieben:Wosch!
Ich denke mal wenn ein Offizier aufgrund einer Straftat eine Strafe in Schwedt absitzen musste wurde er sowieso vorher zum Soldaten degradiert.
Und SED -Mitglieder denen man eine Straftat nachgewiesen hatte,waren zum Zeitpunkt der entsprechenden Gerichtsverhandlung keine SED-Mitglieder mehr,die wurden vorher aus der Partei ausgeschlossen.Ich kenne solche Fälle.
Du willst nun sicher darauf hinaus,daß man bei solchen Leuten Straftaten vertuscht hat,mag sein,wurde sicher auch praktiziert.War aber nach meinem Kentnisstand nicht die Regel und manchesmal auch nicht realisierbar.Deswegen lief es dann so ab wie von mir geschrieben.


Sorry, ich habe es nicht ganz mitbekommen oder ich habe es überlesen. Um welche Einrichtung geht es denn hier in Schwedt und wer wurde dort inhaftiert bzw. hat dort seinen Dienst versehen wegen was?
Ich glaube da wird wohl einiges vermischt. Nicht jeder der in "Schwedt" landete wurde automatisch Soldat.

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Re: Wegen staatsfeindlicher Hetze in den Militärknast Schwedt

Beitragvon karnak » 12. Juli 2012, 15:56

Deswegen habe ich geschrieben,ich denke mal.
Meinst Du den ein Oberleutnant hat mit seinem Dienstgrad eine Strafe im Militärknast Schwedt abgesessen?Kann ich mir schwer vorstellen.Ich denke eben so eine Person ist vor Strafantritt zum Soldaten degradiert und nach Verbüßung einer Strafe in unehren aus dem Militär entlassen worden.Lasse mich natürlich gerne eines besseren belehren.
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Re: Wegen staatsfeindlicher Hetze in den Militärknast Schwedt

Beitragvon Mike59 » 12. Juli 2012, 16:09

Weswegen eigentlich gleich ein OSL?

Ich kenne nur ein Beispiel, aus unserem Regiment. Ein Berufssoldat tötet einen anderen (Jagdunfall). Der "Täter" Dgrd. Fhr. (kann auch Ofhr. gewesen sein) geht ab nach Schwedt. Deutlich mehr als 3 Monate (Höchstdauer in der Disziplinareinheit) also Militär Arrest. Nach Verbüßung seiner Strafe wieder im Dienst als Ofw. bis an das Ende seiner Dienstzeit.

Eine Degradierung wird sicher immer mit dabei gewesen sein, zumal in Schwedt keine Offiziere inhaftiert wurden, nur Soldaten und Uffze.

Mike59

Sorry war kein OSL nur ein Oltn.
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Re: Wegen staatsfeindlicher Hetze in den Militärknast Schwedt

Beitragvon karnak » 12. Juli 2012, 17:13

Bei einem Jagdunfall kann ich es mir noch vorstellen,ist ja dann maximal fahrlässig.Bei einer vorsätzlichen Straftat hätte es aber sicher anders ausgesehen.
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Re: Wegen staatsfeindlicher Hetze in den Militärknast Schwedt

Beitragvon Mike59 » 12. Juli 2012, 17:25

karnak hat geschrieben:Bei einem Jagdunfall kann ich es mir noch vorstellen,ist ja dann maximal fahrlässig.Bei einer vorsätzlichen Straftat hätte es aber sicher anders ausgesehen.


Sicher wird ein anderes Delikt eine andere Strafe nach sich ziehen - aber mehr wie 2 Jahre waren in Schwedt nicht drin. Wer mehr auf dem "Kerbholz" hatte landete in einer JVA des MdI.

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Re: Wegen staatsfeindlicher Hetze in den Militärknast Schwedt

Beitragvon Affi976 » 12. Juli 2012, 17:28

Zitat Mike59:...Ein Berufssoldat tötet einen anderen (Jagdunfall). Der "Täter" Dgrd. Fhr.

@Mike59,
meinst Du den Fall aus der Rhön??
"Hirsch" geschossen oder so?
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Re: Wegen staatsfeindlicher Hetze in den Militärknast Schwedt

Beitragvon karnak » 12. Juli 2012, 17:43

Mein Ansatz war ja die Frage,ob ein Offizier nach Schwedt gegangen wäre,oder auch ein Berufsunteroffizier und dazu hat ich meine Zeifel.
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Re: Wegen staatsfeindlicher Hetze in den Militärknast Schwedt

Beitragvon Mike59 » 12. Juli 2012, 18:23

Affi976 hat geschrieben:Zitat Mike59:...Ein Berufssoldat tötet einen anderen (Jagdunfall). Der "Täter" Dgrd. Fhr.

@Mike59,
meinst Du den Fall aus der Rhön??
"Hirsch" geschossen oder so?
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Ja - war 1983 - das Opfer hatte den Namen Heinrich - daher der Hirsch, ich glaube aber das wir das schon mal hatten in einem anderen Bezug.

Und das mit den Berufssoldaten kann ich nur so wiedergeben wie ich es erlebt habe.

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Re: Wegen staatsfeindlicher Hetze in den Militärknast Schwedt

Beitragvon SCORN » 12. Juli 2012, 18:28

Wosch hat geschrieben:]

Nun Scorn, wenn Du schon als Beispiel auf einen Häftling des Militärgefängnis "Fort Leavanworth" hinweist, solltest Du wenigstens erwähnen daß der ehemalige US-Sergant Jeffrey M. C. unter dem Decknamen "Kid" als Funkaufklärer jahrelang (bis zur Wende) geheimste Dokumente an die Hauptabteilung "Aufklärung" des MfS verraten hatte.


Wosch,
da du es nun schon erwähnt hast brauche ich es nicht zu tun, abgesehen davon dass deine Angabe "bis zur Wende" nicht korrekt ist! Fairerweise solltst du aber auch erwähnen dass er gegen jedes deutsche Gesetz auf offener Straße im vereinigten Berlin von OSI (Air Force Geheimdienst) Agenten mit bewaffneter Gewalt entführt wurde!

Was ändert das aber auch an den Zuständen in Fort Leavenworth? Dem Vorhandensein von "Tigerkäfigen" im Keller und dem fesseln von Gefangenen mit schweren Eisenketten, mehrfach um die Hüfte gewickelt?

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Re: Wegen staatsfeindlicher Hetze in den Militärknast Schwedt

Beitragvon Wosch » 12. Juli 2012, 19:11

SCORN hat geschrieben:
Wosch hat geschrieben:]

Nun Scorn, wenn Du schon als Beispiel auf einen Häftling des Militärgefängnis "Fort Leavanworth" hinweist, solltest Du wenigstens erwähnen daß der ehemalige US-Sergant Jeffrey M. C. unter dem Decknamen "Kid" als Funkaufklärer jahrelang (bis zur Wende) geheimste Dokumente an die Hauptabteilung "Aufklärung" des MfS verraten hatte.


Wosch,
da du es nun schon erwähnt hast brauche ich es nicht zu tun, abgesehen davon dass deine Angabe "bis zur Wende" nicht korrekt ist! Fairerweise solltst du aber auch erwähnen dass er gegen jedes deutsche Gesetz auf offener Straße im vereinigten Berlin von OSI (Air Force Geheimdienst) Agenten mit bewaffneter Gewalt entführt wurde!

Was ändert das aber auch an den Zuständen in Fort Leavenworth? Dem Vorhandensein von "Tigerkäfigen" im Keller und dem fesseln von Gefangenen mit schweren Eisenketten, mehrfach um die Hüfte gewickelt?

SCORN



Zumindesten hatte Kid nach seiner Flucht für das MfS bis zur Wende in Festanstellung weitergearbeite! Hoffentlich ist es jetzt nicht auch wieder falsch wenn ich schreibe daß er von den 38 Jahren, die man ihm aufgebrummt hatte, nur 12 abzusitzen hatte. Für gleiche "Verfehlungen" konnte man in der DDR auch schon mal zum Tode verurteilt werden. Theoretisch könnte man sich jetzt wieder mit Schwedt beschäftigen, es sei denn wir wollen noch eine andere Baustelle eröffnen.
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Re: Wegen staatsfeindlicher Hetze in den Militärknast Schwedt

Beitragvon ex-maja64 » 12. Juli 2012, 19:12

Affi976 hat geschrieben:meinst Du den Fall aus der Rhön??
"Hirsch" geschossen oder so?
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Der Unfall ereignete sich im sog. Schafhäuser Loch im SiA der GK Erbenhausen im Jan. 1984.

Über ihn wurde sich schon in mehreren Foren unterhalten, teilweise von Zeitzeugen, ihre Beiträge bestätigen das was Mike59 hier geschrieben hat.
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Re: Wegen staatsfeindlicher Hetze in den Militärknast Schwedt

Beitragvon Affi976 » 12. Juli 2012, 20:28

ex-maja64 hat geschrieben:
Affi976 hat geschrieben:meinst Du den Fall aus der Rhön??
"Hirsch" geschossen oder so?
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Der Unfall ereignete sich im sog. Schafhäuser Loch im SiA der GK Erbenhausen im Jan. 1984.

Über ihn wurde sich schon in mehreren Foren unterhalten, teilweise von Zeitzeugen, ihre Beiträge bestätigen das was Mike59 hier geschrieben hat.


Danke @Mike59 und Mario,
ich denke auch, wir hatten dieses Thema nach Ostern vorigen jahres hier im Forum, als ich nach einer Quadgrenztour, einen ehem. AGT besagter Einheit traf und er mir nicht nur von diesem Vorfall erzählte.
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Re: Wegen staatsfeindlicher Hetze in den Militärknast Schwedt

Beitragvon augenzeuge » 23. November 2012, 19:09

"Die Disziplinareinheit Schwedt hat ihren angestrebten Sinn verfehlt. Menschen wurden verängstigt und traumatisiert, aber die Abneigung gegen den Staat DDR in unseren Herzen und Köpfen wuchs mit jedem Tag der Gefangenschaft, und hat schließlich und endlich im Herbst 1989 den lange ersehnten Ausdruck nach außen: Ihr habt verloren, ihr Wächter, wenn es auch kein Spiel war. Ihr habt verloren, einfach nur verloren." Ilja Hübner

http://www.dradio.de/download/180801/

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Re: Wegen staatsfeindlicher Hetze in den Militärknast Schwedt

Beitragvon SkinnyTrucky » 24. November 2012, 16:12

Aus dem Link Jörg:

Autor: Auch Roland Jahn, der Bundesbeauftragte für die Unterlagen des
Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik, ist zur Buchvorstellung gekommen.
Er lobt den Mut der Zeitzeugen, die sich nun öffentlich erinnern:

"Es ist auch nicht einfach zuzugeben, dass es oft kleine banale Anlässe waren, weswegen die Leute hierher gekommen sind. Wer will schon offen legen, dass es eigentlich der Suff war, der dazu geführt hat, dass man hier per Befehl eingesperrt war. Wer will schon zugeben, dass man sich geschlagen hat, irgendwo in der Kaserne? Aber auch das ist ein Verhalten gewesen, was geprägt war von den Verhältnissen in der DDR. Das ist ein Verhalten gewesen, das durchaus auch etwas war, wo man im Widerspruch zu dem getreten ist, was man erlebt hat in
der Armee."


Ich hab's jedenfalls offengelegt....

....ich hab auch nur betrunken abends in einer Ferkeltaxe vor sehr kleinem Publikum die DDR verbal schlecht gemacht und sollte deswegen 6 Monate dort hin....es kann ja sein, das dort wirkliche Straftäter hingekommen sind....aber ich denke, das mein *Vergehen* und die Strafe, die darauf folgen sollte, doch in keinem Verhältnis zueinander standen....irgendwie beschleicht mich dabei das Gefühl, das man mit dem Knast auch gezielt abschrecken wollte und womöglich auch Menschen erpressbar versuchte zu machen....ich mein, ich wurd ja daraufhin von einem bestimmten DDR-Ministerium erpresst und plötzlich wurde die Strafe von 6 Monaten Schwedt auf 5 Tage Arrest in Rostock gekürzt....dort in Rostock ging es sehr sehr human zu, echt kein Stück unangenehm, ganz im Gegenteil....

groetjes

Mara
Wenn es heute noch Menschen gibt, die die DDR verklären wollen, kann das nur damit zusammenhängen, dass träumen schöner ist als denken.... (Burkhart Veigel) Bild
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