Der Osten mit NVA und Warschauer Pakt

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Der Osten mit NVA und Warschauer Pakt

Beitragvon Interessierter » 1. August 2021, 09:58

Als Kalter Krieg prägt der Konflikt zwischen der Sowjetunion und den USA und den von ihnen geführten Bündnissen die vier Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg. In den 50er-Jahren werden die beiden deutschen Staaten in diese Bündnisse integriert und die Teilung Deutschlands damit erst einmal festgeschrieben - einerseits durch den Beitritt der Bundesrepublik zur NATO und die Gründung der Bundeswehr, andererseits durch die Integration der DDR in den Warschauer Pakt und die Gründung der NVA, der Nationalen Volksarmee.

Wiederaufbau militärischer Strukturen erfolgt im Osten früh

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Mit der Gründung der DDR wird die Volkspolizei 1949 dem Ministerium des Inneren unterstellt. Hier schreitet Ministerpräsident Otto Grotewohl anlässlich der Vereidigung des DDR-Kabinetts eine Ehrenkompanie der Volkspolizei ab.

Die von den Alliierten beschlossene Demilitarisierung gilt auch für die Sowjetische Besatzungszone (SBZ). Aber schon relativ bald nach dem Krieg werden dort allmählich wieder militärische Strukturen geschaffen - lange vor dem offiziellen Aufbau von Streitkräften in der DDR. Schon 1946 wird im Rahmen der Deutschen Volkspolizei (DVP) eine eigene Grenzpolizei geschaffen, die bis 1948 auf 10.000 Mann aufgestockt wird.
Auch Sieghart John meldete sich im Oktober 1948 auf der Suche nach Arbeit zur Volkspolizei. "Genau der Zeitraum, als auch der Beschluss war, wir bauen die Streitkräfte auf", sagt er. Als Polizeianwärter wird er bald zum Aufbau von Bereitschaften an der Grenze abgeordnet. Dabei sei es dann auch schon um die Übergabe von Handfeuerwaffen gegangen, erinnert er sich: "Die Grundlage für Artillerie, so fing das alles an, so stäubchenweise. Das haben wir selbst in der Leitung nicht immer so mitgekriegt, so geheim wurde das alles gehalten."

"Stalin-Note": Vereinigtes Deutschland ohne Bündnispartner

Tatsächlich wird 1952 dann die sogenannte kasernierte Volkspolizei der DDR geschaffen, auch eine Luft- und Seepolizei, die mit Panzern, Schiffen und Flugzeugen ausgestattet wird. Der politische Hintergrund dafür sind die Verhandlungen über die Europäische Verteidigungsgemeinschaft im Westen. Denn eine Wiederbewaffnung Westdeutschlands im Verbund mit westlichen Streitkräften: Das ist aus Sicht der Sowjetunion eine bedrohliche Vorstellung. Im März 1952 wird deshalb die sogenannte Stalin-Note veröffentlicht: Darin wird die Wiedervereinigung Deutschlands nach freien Wahlen vorgeschlagen, ein Friedensvertrag und sogar die Zulassung einer deutschen Nationalarmee - allerdings unter der Bedingung, dass Deutschland dann neutral bleibt, also keinem Bündnis angehört.

Der Beitrag einschließlich sehr interessantem Audio im nachstehenden Link:
https://www.ndr.de/geschichte/chronolog ... va126.html
Interessierter
 

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