Kampfweste k.jpg
Danke für die Antworten.
"Komplekteessen" war schon echt ein Ding. Oft an einem Tag, an welchen die zwei Tage Polit angesetzt waren.
Das Schmalzfleisch, die Leberwurst und die Jagdwurst waren in meinem Augen gut essbar. Auch der gepresste Tee ließ sich trinken (war in der E-Ration). Und der Chesterkäse schmeckte nach der zweiten kleinen Dose auch nicht mehr dafür zerplatzte er herrlich, wenn man ihn in Feuer schmiss.
Die Blutwurst mochte ich nie.
Es gab ja unterschiedliche E-Päckchen. Es gab sogar solche, in denen eine Packung Casino (ohne jedwede Aufschrift) war und gepresstes Obst in Riegeln, wo man heute bei ALDI und Co. richtig Geld für bezahlen muss. Die Entgiftungstabletten um Wasser aufzubereiten und einem kleinen Spirituskocher mit Spiritustabletten, mit denen man sich die Suppe (war Trockensuppe im Folienbeutel) erwärmen konnte. Da war auch eine Tafel Bitterschokolade drin und die "Atomkekse". Sicher noch mehr aber das weiß ich heute nicht mehr.
Einige von uns nahmen dieses Zeug mit nach Hause, sammelten gar von Freunden die nicht verbrauchten Büchsen ein.
Also da gab es keine Unterschiede zu den GT der DDR.
Ich denke mal, dass es für die Jungs am Kanten einen höheren Verpflegungssatz gegeben haben könnte. Üblich war 2,5 Mark (später 2,80 Mark) am Tag für die Soldaten in Linieneinheiten. Natürlich zu Großhandelspreisen.
Wir hatten 4,50 Mark, der in Feldlagern auf 6,50 Mark erhöht wurde. Dadurch war das Essen bei den Jägern recht gut, reichhaltig und unterschiedlich.
Ab Mitte der 70-er Jahre gab es bei uns, was die Klamotten für den Felddienst (Gefechtsdienst) angeht, einige Veränderungen, die sich auch in anderen Spezialeinheiten der NVA, so nach und nach, durch setzten. Den dicken Winterpullover mit Knopfleiste, dann mit Reizverschluss. gab es schon lange.
Dann wurde der Winterfeldanzug abgeschafft und es wurden so genannte "Unterzieher" (separate Hose und Jacke) mit Pelzkragen eingeführt. Dieser wurde im so genannten Teil 2 (war bei uns auch ein Fallschirmjägertornister) mit geführt.
Das wichtigste meiner Meinung nach war aber der Wegfall des Tragegestells. Es wurde die Kampfweste eingeführt. Das Ding war echt super. Jede Menge Taschen und ein eingenähter (ziemlich flacher) Rucksack. Geschlossen von drei (später zwei) Karabinerhaken. Das Koppel wurde in Schlaufen eingezogen.
So hatte man alles was man brauchte am Mann und konnte innerhalb von 2 - 3 Sekunden nur noch im Kampfanzug da stehen. Entwickelt wurde die Kampfweste von Hptm. Tännert ("Ä" wie Ärger) der seinerzeit Zugführer des UAZ (Unteroffiziersausbildungszug), dann OOA (Oberoffizier Aufklärung), war. In den 80-er Jahren ging er in den Lehrstuhl Aufklärung der Offiziershochschule. Leider verstarb er vor ein paar Jahren
Das war für meine Begriffe, für die Zeit von vor 30 Jahren, eine ziemlich gute Ausrüstung.
Gerade die Kampfweste hätten die Grenzer sicher auch gut gebrauchen können. Gerade der Regenponcho, der in einer der kleinen Taschen der Kampfweste (hinten) verpackt war, war ein guter Regen- und Windschutz. Wir haben den Poncho im Winter gerne unter dem Kampfanzug getragen, weil er den Regen und Schnee sehr gut abhielt und eine zusätzliche "Haut" auch wärmte. Ich habe das Teil heute noch in der Tasche der Kampfweste, wie man an der einen, ausgebeulten Tasche erkennen kann.
Freundlichst
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Die größten Vorteile im Leben überhaupt wie in der Gesellschaft hat ein gebildeter Soldat. J. W. v. Goethe
Das Gesetz ändert sich, die Gesinnung nicht.