Soldaten, die aufmuckten, landeten in Einzelzellen

Alles zum Thema NVA, außer GT

Soldaten, die aufmuckten, landeten in Einzelzellen

Beitragvon Interessierter » 24. Februar 2017, 13:37

Bild
Es gibt ehemalige Insassen, die weinen, wenn sie sich erinnern.

Wer in der Nationalen Volksarmee der DDR diente, hatte Angst vor Schwedt. Der Ort in der Uckermark stand für das berüchtigte Militärgefängnis. Wer von dort zurückkam, war ein anderer Mensch.

Die Zellen sind eng und klein, das Bett ist an die Wand geklappt. Licht kommt nur über ein kleines Fenster herein. Wer als Angehöriger der Nationalen Volksarmee (NVA) im Militärgefängnis Schwedt (Uckermark) inhaftiert war, vergisst das nicht. Die Häftlinge erwartete ein harter Alltag, der um vier Uhr morgens begann – mit schwerer Arbeit, militärischem Drill, Politunterricht. Wer sich widersetzte, landete in der Isolierzelle.

Es gibt Betroffene, die weinen, wenn sie sich erinnern. Andere hätten immer noch Angst, sagt Detlef Fahle, Vorsitzender des Vereins DDR-Militärgefängnis Schwedt. „Wir stehen hier als freie Menschen, das ist das Schönste“, sagt der 51-Jährige. Das Thema selbst ließ ihn über die Jahre nicht los – war er doch selbst drei Monate inhaftiert.

Doch es brauchte Zeit, bis er sich der Vergangenheit stellen konnte. 2013 gründete er mit Gleichgesinnten den Verein. „Wir wollen Betroffenen ein Forum geben und uns dafür engagieren, dass dieser historische Ort nicht vergessen und erhalten wird“, sagt er – und denkt an eine kleine Ausstellung und ein Informationszentrum für Besucher. Jetzt, 25 Jahre nach Schließung des Gefängnisses, wäre die Zeit endlich reif dafür.

Vieles ist auf dem Gelände abgerissen worden, Firmen siedelten sich an. Ein Unternehmer sanierte einen Wachturm. Ein Teil der Flächen gehört der Stadt. Sie richtete im früheren Stabsgebäude ein Obdachlosenheim ein. Von den wenigen erhaltenen Gebäuden steht nur eins unter Denkmalschutz.

Vom ältesten Haus auf dem Gelände, dem Wachgebäude, soll nun die äußere Fassade unter Schutz gestellt werden. Der Verein stellte einen Antrag beim Landesamt für Denkmalpflege. „Der Großteil der Geschichte ist leider entsorgt worden“, sagt Fahles Stellvertreter, Thomas Welz. Deshalb sei es wichtig, dass die Hülle dieses Gebäudes, das derzeit ein Motorradklub nutzt, erhalten werde. Mit diesem historischen Ort habe die Kommune ein Alleinstellungsmerkmal. Es gab nur ein Militärgefängnis in der DDR.

Die Stadt hat nach eigenen Angaben bisher Recherchen zu dem Thema unterstützt und sich um Förderung bemüht. Geplant sei eine große Informationstafel, sagt eine Stadtsprecherin. Eine Wanderausstellung könnte erstellt werden. Der Stadt fehle es aber an Kraft und Mitteln, einen Erinnerungsort zu schaffen, wie es der Verein wünsche. „Wir können das nicht leisten.“ Die Stadt sei behilflich, wie beispielsweise bei Recherchen über den Ort. Auch thematische Führungen würden organisiert.

Fahle und Welz, der auch in Schwedt inhaftiert war, haben Kontakte zu vielen Betroffenen und kennen viele Schicksale. Ein einstiger Häftling habe sich nicht auf das Gelände getraut, obwohl alle Türen offen waren, berichtet Fahle. „Er hatte Angst, dass hinter ihm abgeschlossen wird und er wieder drin ist. Es ist wie ein Stachel im Kopf, der langsam rausgezogen wird.“

Einige waren den Schilderungen zufolge jahrelang in psychiatrischer Behandlung, anderen war die berufliche Entwicklung verbaut. „Die Verurteilung war in den Akten vermerkt.“ Und: „Für die meisten ist es eine Wunde, die nicht verheilt.“ Die Häftlinge seien gedrillt, gedemütigt und schikaniert worden.

Nach Schwedt kam, wer den Befehl verweigerte, Fahnenflucht beging oder sich gegen den Staat aussprach. Auch Alkoholdelikte oder Diebstahl konnten mit der Überstellung in das Militärgefängnis bestraft werden. Daneben liefen Menschen leicht Gefahr, in Schwedt drangsaliert zu werden, die aus Gewissensgründen den Dienst mit der Waffe verweigerten, Zeugen Jehovas etwa oder sogenannte Bausoldaten.

Dabei handelte es sich um Wehrpflichtige, die sich auf die Möglichkeit zum „Wehrersatzdienst“ beriefen, aber dem brutalen Drill in diesen von regulären Offizieren und Unteroffizieren geleiteten Truppen nicht gewachsen waren. Von 1968 bis 1990 verbüßten nach Vereinsangaben schätzungsweise bis zu 6500 NVA-Angehörige bis zu zwei Jahre Haft oder bis zu drei Monate Arrest ohne Urteil.


Die Häftlinge mussten schwer arbeiten. „Wer Schwedt verließ, musste schweigen“, erzählt Fahle, heute Empfangschef eines Viersternehotels. Das sei eine zusätzliche Belastung der „doktrinären Umerziehung“ gewesen.

https://www.welt.de/geschichte/article1 ... ellen.html
Interessierter
 

Re: Soldaten, die aufmuckten, landeten in Einzelzellen

Beitragvon Beethoven » 24. Februar 2017, 15:23

In diesem Beitrag, lieber sich "Interessierter" Nennender" sind eine Reihe von Unwahrheiten, dass man den ganzen Beitrag in die Tonne kloppen kann. [hallo]

Sicherlich gab es im Militärstrafvollzug auch Einzelzellen. Wer da und warum hinein kam, weiß ich nicht.

Die Unterbringung allgemein war aber die Stube. Hier lagen die Inhaftierten, wie in der Kaserne, in Gemeinschaftsunterkünften.
Inhaftierte Vorgesetzte (bis max. Ofw) lagen entsprechend der Dienstgradgruppen, getrennt von den Mannschaften und waren teilweise sogar deren Ausbilder, während dieser Zeit.
Wer den Wehrdienst von vornherein verweigerte kam nicht nach Schwedt, weil er kein Angehöriger der NVA war.

Das Schwedt kein Zuckerschlecken war, ist wohl wahr. Welche Haftanstalt ist das schon?

Ansonsten wurde dort am Vormittag (beginnend am ganz frühen Morgen) militärische Ausbildung, jedoch ohne Waffe, durchgeführt und am Nachmittag anderer Dienst versehen. Leicht war es für die Insassen bestimmt nicht aber es gab ja Gründe warum man dort einzog. Diese Gründe waren für die damalige Zeit durchaus auch politisch motiviert. Das war aber nicht die Mehrheit, wie mir einst der Stabschef von Schwedt erzählte (Major Na...).
Die Masse waren schwere dienstliche Verfehlungen oder kriminelle Handlungen aller Coleur.
Wenn mal ein Soldat besoffern aus dem Ausgang kam, war das kein Grund ihn nach Schwedt zu schicken. Da gab es andere Möglichkeiten entsprechend der DV 010/0/006.

Ich kenne ganz konkret drei Soldaten (dabei ein Ufw.), die nach Schwedt gingen. Der ehemalige Ufw. ist heute mein Freund und ist bei der Kripo in Eberswalde. Aus meiner heutiger Sicht, hat er Schwedt nicht verdient. Wobei in der Bundeswehr würde er auf jeden Fall in "Unehren" entlassen worden, für den Bockmist, den er während der Ausbildung mit Immitationsmittel (G-Topf, wer das Ding kennt) verzapft hat.
Die beiden Anderen haben sich auf dem Magdeburger Bahnhof ein Ding geleistet, dass man ihnen ordentlich die Ohren lang ziehen mußte. Völlig zu Recht sind die nach Schwedt gegangen und vorher auf einem Appell im Truppenteil, vom Stabsgefreiten zum Soldaten degradiert worden.

Der Ufw. mußte übrigens seine Zeit in Schwedt nachdienen, die beiden Anderen nicht. Auch so eine Ungerechtigkeit.

Gruß
Die größten Vorteile im Leben überhaupt wie in der Gesellschaft hat ein gebildeter Soldat. J. W. v. Goethe

Das Gesetz ändert sich, die Gesinnung nicht.
Benutzeravatar
Beethoven
 
Beiträge: 4285
Bilder: 0
Registriert: 6. August 2014, 08:27

Re: Soldaten, die aufmuckten, landeten in Einzelzellen

Beitragvon Danny_1000 » 24. Februar 2017, 16:48

Hatten wir schon, wie man hier nachlesen kann.

http://neues-forum.info/forum/viewtopic.php?f=138&t=4522&hilit=schwedt
Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben
dafür einsetzen, dass du es sagen darfst !
(Evelyn Beatrice Hall 1868; † nach 1939)
Benutzeravatar
Danny_1000
Grenztruppen
Grenztruppen
 
Beiträge: 2760
Registriert: 24. April 2010, 19:06

Re: Soldaten, die aufmuckten, landeten in Einzelzellen

Beitragvon pentium » 24. Februar 2017, 17:04

Danny_1000 hat geschrieben:Hatten wir schon, wie man hier nachlesen kann.

http://neues-forum.info/forum/viewtopic.php?f=138&t=4522&hilit=schwedt


Ist eben wie im Fernsehen, ständig Wiederholungen!
Und dann gibt es noch:
Wegen staatsfeindlicher Hetze in den Militärknast Schwedt...als Thema hier im Forum.

pentium
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 45323
Bilder: 133
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: Soldaten, die aufmuckten, landeten in Einzelzellen

Beitragvon Interessierter » 24. Februar 2017, 17:08

Du kannsr ja gerne anderer Meinung sein und das darlegen. Um einmal in Deinen Jargon zu verfallen, kloppe ich da schon eher Deine Aussagen in die Tonne, anstatt die von den genannten Zeitzeugen.

Unabhängig von den beiden gibt es nun ja nicht gerade wenige, die in dieser Haftanstalt lang anhaltenden seelischen Schaden erlitten haben.
Die Aussagen Deiner Zeitzeugen möchte ich gar nicht anzweifeln, denn natürlich können sie es anders erlebt haben.

Bezeichnend finde ich jedoch Deine sich permanent wiederholende Schönrednerei. Ob Du das bewusst machst oder ob es einfach Deine Unkenntnis ( höflich ausgedrückt ) als ehemaliger Diener und überzeugter Anhänger dieses Regimes ist, lasse ich einmal dahingestellt.

Deine dadurch enorm eingeschränkte Sichtweise sind die Ursache dafür, dass Du erhebliche Wissensdefizite über das damalige Geschehen in der DDR hast.
Das Deine Zeitzeugen die Wahrheit sagen und die vielen ehemaligen Insassen mit anderen Erfahrung aber auch, dafür ist in Deinem Hirn kein Platz.


Stattdessen sollte man die Aussagen Anderer einfach mal " in die Tonne kloppen "... [denken] [bloed]
Interessierter
 

Re: Soldaten, die aufmuckten, landeten in Einzelzellen

Beitragvon ratata » 24. Februar 2017, 20:53

Da kamen doch die Soldaten aus dem Ausgang , Kompaniechef hatte Dienst und ich UVD . der LO den er zu abholen schickte kam und kam nicht . Der KC ist schon auf dem Kasernenhof rumgetanzt .
Wie immer fanden die Ausgänger kein Ende . Dann kamen sie , stink besoffen . KC hat alle antreten lassen , und zusammen geschissen. da zog ein Soldat ein Kondom aus der Tasche , blies ihn vor den Augen des KC provokativ auf .
Ende vom Lied , dem Soldaten durfte ich dann alle Sachen abnehmen , Schnürsenkel auch , danach wurde er von mir in unserer Kompaniezelle eingeschlossen . was hat der Soldat im Keller für ein Theater veranstaltet . den krach hörte man im ganzen Gebäude . Der KC fand auch keine Ruhe ,stand laufend auf der Matte . Am anderen Morgen , durfte der Soldat , seine Zelle reinigen . ratata

Bei einem Festgenommenen Wiederkehrer , der über den Zaun aus dem Westen kam , den musste ich mal einschließen , der wurde und musste ständig kontrolliert werden , bis die VP aus Magdeburg kam .
Benutzeravatar
ratata
 
Beiträge: 2513
Bilder: 17
Registriert: 20. Oktober 2012, 19:05
Wohnort: DEUTSCHLAND/ A 2

Re: Soldaten, die aufmuckten, landeten in Einzelzellen

Beitragvon Beethoven » 25. Februar 2017, 09:38

Interessierter hat geschrieben:Du kannsr ja gerne anderer Meinung sein und das darlegen. Um einmal in Deinen Jargon zu verfallen, kloppe ich da schon eher Deine Aussagen in die Tonne, anstatt die von den genannten Zeitzeugen.

Unabhängig von den beiden gibt es nun ja nicht gerade wenige, die in dieser Haftanstalt lang anhaltenden seelischen Schaden erlitten haben.
Die Aussagen Deiner Zeitzeugen möchte ich gar nicht anzweifeln, denn natürlich können sie es anders erlebt haben.

Bezeichnend finde ich jedoch Deine sich permanent wiederholende Schönrednerei. Ob Du das bewusst machst oder ob es einfach Deine Unkenntnis ( höflich ausgedrückt ) als ehemaliger Diener und überzeugter Anhänger dieses Regimes ist, lasse ich einmal dahingestellt.

Deine dadurch enorm eingeschränkte Sichtweise sind die Ursache dafür, dass Du erhebliche Wissensdefizite über das damalige Geschehen in der DDR hast.
Das Deine Zeitzeugen die Wahrheit sagen und die vielen ehemaligen Insassen mit anderen Erfahrung aber auch, dafür ist in Deinem Hirn kein Platz.


Stattdessen sollte man die Aussagen Anderer einfach mal " in die Tonne kloppen "... [denken] [bloed]


Ach, lieber sich "Interessierter" Nennender, da ja hinlänglich bewiesen ist, dass Du selber keine Ahnung hast und jedem der da einen Hass auf die DDR hat und mit Schaum vor dem Mund die dollsten Storys erzählt, mehr glaubst, als Menschen die entfernt oder auch nah aus der Branche kommen und die Sache realistisch betrachten, sich daraus Deine engstirnige Sichtweise ergibt, ist zumindestens mir, hinlänglich bekannt.
Die größten Vorteile im Leben überhaupt wie in der Gesellschaft hat ein gebildeter Soldat. J. W. v. Goethe

Das Gesetz ändert sich, die Gesinnung nicht.
Benutzeravatar
Beethoven
 
Beiträge: 4285
Bilder: 0
Registriert: 6. August 2014, 08:27

Re: Soldaten, die aufmuckten, landeten in Einzelzellen

Beitragvon SkinnyTrucky » 25. Februar 2017, 11:07

Beethoven hat geschrieben:Völlig zu Recht sind die nach Schwedt gegangen


Beethoven, siehst du es auch völlig zu Recht an, zu welchen seelischen Wracks Menschen dort gemacht wurden....ich mein, es ist ja kein Geheimnis mehr, was dort abging....

....hat man soetwas wirklich verdient....????

Ich sollte 6 Monate dort hin....bist du der Meinung, das auch ich dorthin gehört hätte....???? Aus Frust betrunken eine grosse Klappe gehabt, gegen den Staat gewettert, ein Ausreisewunsch geäussert, Wiederstand gegen die Transportpolizei, die mir daraufhin die Nase gebrochen hat, die sehr unfachmännisch nicht wieder ganz grade gebogen wurde mit einem simpelen Handgriff....ich hab später viel Geld bezahlt um sie einigermassen wieder etwas gerader aussehen zu lassen....

....produzierte nicht eher selbst der Staat potenzielle Delinquenten....ein Staat den man auf den Dunghaufen der Geschichte entsorgt hat wegen seiner Machenschaften....und da meine ich jedenfalls zu Recht....und für mich persönlich zu keinem späteren Zeitpunkt, denn wäre die Mauer nicht gefallen, hätte man mich vielleicht doch noch dahin geschickt....


groetjes

Mara
Wenn es heute noch Menschen gibt, die die DDR verklären wollen, kann das nur damit zusammenhängen, dass träumen schöner ist als denken.... (Burkhart Veigel) Bild
Benutzeravatar
SkinnyTrucky
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 9270
Bilder: 73
Registriert: 25. April 2010, 20:07
Wohnort: at the dutch mountains

Re: Soldaten, die aufmuckten, landeten in Einzelzellen

Beitragvon Volker Zottmann » 25. Februar 2017, 12:21

Mara, parallel zu Deinen Schilderungen, sollte man nie vergessen, was als Nächstes vorbereitet war. Im ganzen Land waren generalstabsmäßig schon Internierungslager vorbereitet. Die Namenslisten der Einzubuchtenden stand auch fest.
Wäre der Herbst 1989 nicht so friedlich verlaufen, wäre spätestens 1990 die wirkliche Diktatur zum Tragen gekommen. In Schwedt wurden Menschen systematisch gebrochen. Viele haben sich nie wieder erholt.
Ich begreife einfach nicht, dass hier immer wieder User so tun, als wäre Schwedt normal gewesen. Das war psychische Vernichtung. Und kein Aas ist dafür je zur Rechenschaft gezogen worden.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Soldaten, die aufmuckten, landeten in Einzelzellen

Beitragvon Nostalgiker » 25. Februar 2017, 18:44

Volker Zottmann, woher beziehst du deine Erkenntnisse welche du hier als unumstößliche Tatsachen verkaufst?
Komme aber bitte nicht mit den Dingen welche man "zufällig" gefunden hat, welche hier aufgeführt sind.
Vielleicht soltest du dich mal mit der inhaltlichen Bedeutung der Worte; vorgesehen geplant, innere Krise, Spannungsperiode oder Verteidigungszustand ..... befassen.
Wenn du es verstanden hast kannst gerne weiter Orakeln und Vermuten ......

Zum 'anderen' Teil deines Beitrags, wie meistens nur hohle Pathetik welche auf Vermutungen deinerseits beruht.

Perfide ist in dem Beitrag der BsTU die "Gleichsetzung" mit angedachten Maßnahmen des dritten Reiches.
Warum erwähnt diese "Aufklärungsanstalt" das solche Internierungen in den USA, Frankreich und GB stattgefunden haben?
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
Benutzeravatar
Nostalgiker
 
Beiträge: 13686
Registriert: 28. August 2012, 12:36

Re: Soldaten, die aufmuckten, landeten in Einzelzellen

Beitragvon Kumpel » 25. Februar 2017, 18:56

Spätestens nach der Einberufung kannte jeder den Begriff Schwedt und trug die damit verbundene Angst-Phantasien mit sich herum.
Bautzen und Schwedt waren wohl die bekanntesten Städte in der DDR mit einer negativen Berühmtheit.
Interessant wäre die Frage, besonders für die nachträglichen Glorifizierer des
Systems, wieso bei der Gestaltung der lichten Zukunft der Arbeiterklasse der Staat der Arbeiter und
Bauern derartiges nötig hatte.
Kumpel
 

Re: Soldaten, die aufmuckten, landeten in Einzelzellen

Beitragvon Sirius » 25. Februar 2017, 19:43

SkinnyTrucky hat geschrieben:
Beethoven hat geschrieben:Völlig zu Recht sind die nach Schwedt gegangen


Beethoven, siehst du es auch völlig zu Recht an, zu welchen seelischen Wracks Menschen dort gemacht wurden....ich mein, es ist ja kein Geheimnis mehr, was dort abging....

....hat man soetwas wirklich verdient....????

Ich sollte 6 Monate dort hin....bist du der Meinung, das auch ich dorthin gehört hätte....???? Aus Frust betrunken eine grosse Klappe gehabt, gegen den Staat gewettert, ein Ausreisewunsch geäussert, Wiederstand gegen die Transportpolizei, die mir daraufhin die Nase gebrochen hat, die sehr unfachmännisch nicht wieder ganz grade gebogen wurde mit einem simpelen Handgriff....ich hab später viel Geld bezahlt um sie einigermassen wieder etwas gerader aussehen zu lassen....

....produzierte nicht eher selbst der Staat potenzielle Delinquenten....ein Staat den man auf den Dunghaufen der Geschichte entsorgt hat wegen seiner Machenschaften....und da meine ich jedenfalls zu Recht....und für mich persönlich zu keinem späteren Zeitpunkt, denn wäre die Mauer nicht gefallen, hätte man mich vielleicht doch noch dahin geschickt....


groetjes

Mara

Du hast Dich aber auch mit Staaten angelegt - nach all Deinen Schilderungen hier in den Jahren. Das hast Du doch nicht nur vor, sondern auch nach der Wende gemacht - in einem anderen Staat, der BRD, als Du als Punker(?) mit ein paar Freunden den Magdeburger Hbf "verunstaltet" hast. So hast Du es hier selbst geschildert. Hat denn der neue Staat - die BRD - Dich auch als Delinquenten produziert?

Jetzt mal ehrlich. Was hast Du als Gegenreaktion des Staates erwartet? Eine Medaille? Ich hätte mich nicht mit Trapos geprügelt, weil´s nichts bringt. Damit schaffst Du den Staat nicht ab und holst Dir am Ende nur eine gebrochene Nase. Den Schaden hattest nur Du.

Die meisten versuchen doch in solchen Institutionen wie Armeen möglichst nicht aufzufallen, weil sie keinen Stress wollen. Was bringt es denn, dort negativ aufzufallen? Nichts! Das gilt für alle Armeen und Staaten der Welt.
Benutzeravatar
Sirius
 
Beiträge: 3915
Registriert: 21. September 2011, 10:01

Re: Soldaten, die aufmuckten, landeten in Einzelzellen

Beitragvon Volker Zottmann » 25. Februar 2017, 20:09

Im Laufe der letzten 20 Jahre habe ich einige Menschen kennengelernt, die sich mit der DDR-Geschichte intensiv befassen. Ebenso durfte (musste, ist besser formuliert) ich mehrere Menschen kennenlernen, die durch die DDR-Haft gebrochen wurden. Die haben sozusagen für Nichts oder Bagatellen lebenslänglich erhalten, denn sie leiden, so sie noch leben, heute noch darunter.
Dass ich im letzten Beitrag versehentlich aus Isolationshaft eine Internierungshaft machte, ist nur ein Lapsus.
Fest steht, dass die Namenslisten der zu Isolierenden stets tagaktuell gefertigt waren.

Warum aber Internierungen in anderen Staaten in diesem Zusammnehang genannt werden sollten, erschließt sich mir nicht.
Internierung erlitt meine Schwiegermutter über mehr als 2 Jahre in Dänemark. Das war für sie nicht angenehm. Doch ist der Grund damals ein anderer gewesen. Ihr wurde die Flucht als Polin vor den Russen durch eine Deutsche ermöglicht und nun saß sie bis zur Klärung ihrer (fast) wahren Identität fest. Insgesamt dauerte die Widererlangung ihres wahren Namens geschlagene 9 Jahre.

Ich habe diesen Absatz mal eingefügt um zu verdeutlichen, dass ich durchaus Schicksale auch aus der NS-Zeit kenne.

Warum aber hier durch einen Nostalgiker immer wieder mittels Diffamierungen versucht wird, einen sich Äußernden mundtot zu machen, erschließt sich mir nicht. Meine Äußerungen habe ich niemals als unumstößlich verkauft, wie kommst Du auf solche Verleumdung?
Zielst Du weiter ala Stasi auf Zersetzung?

Ich werde weiter meine Meinung äußern, ob mit oder ohne Deine ehrabschneidenden Versuche. Du bist der eigentliche Hemmschuh vieler Threads.

Volker

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Soldaten, die aufmuckten, landeten in Einzelzellen

Beitragvon Dr. 213 » 25. Februar 2017, 20:42

Ja Sirius, hoch lebe der Mitläufer !
Katzbucklige Untertanen bewirken in einer Diktatur aber noch viel weniger.
Und dieses Nichtstun, dieser bleierne Kadavergehorsam, hat das Leiden dieser DDR unnötig verlängert.

Der 68er aber hat es wenigstens versucht. Das Mehr an Freiheit hat es ihm vielleicht auch einfacher gemacht.

Wer der DDR aktiv Opposition zeigte, als Verweigerer oder Bausoldat etwa, der wurde sogar noch lächerlich
gemacht und geschnitten wo es nur ging. Bei mir haben diese Menschen aber mehr Respekt, als die vielen Gaffer,
die sich die Montagsdemos nur vom sicheren Stubenfenster und mit weichem Kissen aus betrachtet haben.

Gruß
Dr. 213
Das größte Landraubtier der Neuzeit ist DER Bär.
Benutzeravatar
Dr. 213
 
Beiträge: 1728
Registriert: 17. August 2014, 13:52

Re: Soldaten, die aufmuckten, landeten in Einzelzellen

Beitragvon Sirius » 25. Februar 2017, 21:45

Dr. 213 hat geschrieben:Ja Sirius, hoch lebe der Mitläufer !
Katzbucklige Untertanen bewirken in einer Diktatur aber noch viel weniger.
Und dieses Nichtstun, dieser bleierne Kadavergehorsam, hat das Leiden dieser DDR unnötig verlängert.

Der 68er aber hat es wenigstens versucht. Das Mehr an Freiheit hat es ihm vielleicht auch einfacher gemacht.

Wer der DDR aktiv Opposition zeigte, als Verweigerer oder Bausoldat etwa, der wurde sogar noch lächerlich
gemacht und geschnitten wo es nur ging. Bei mir haben diese Menschen aber mehr Respekt, als die vielen Gaffer,
die sich die Montagsdemos nur vom sicheren Stubenfenster und mit weichem Kissen aus betrachtet haben.

Gruß
Dr. 213


Ja, Dr. 213, hoch lebe der Extremismus!

Nicht jeder, der sich mit Polizisten prügelt oder Moltowcocktails auf diese wirft oder öffentliches und privates Eigentum zerstört ist ein Freiheitskämpfer, auch wenn er sich dafür hält. Das sind in vielen Fällen schlicht Kriminelle oder Extremisten und das reicht dann stellenweise bis zum Terrorismus - da sind die Übergänge fließend. Auch ein Joschka Dingsbums, der sich mit Polizisten prügelte und verdächtig war/ist einen Polizisten zu einem schwerbrandverletzen Invaliden gemacht zu haben, hielt sich für den großen Kämpfer für die richtige Sache. Und diejenigen, die sich diesen Methoden dieser Extremisten verweigern, sind mitnichten Mitläufer und katzbucklige Untertanen.

Und wieso erwähnst Du die 68er, aus denen u.a. die RAF hervorging? Wenn die in West-Berlin mal wieder Krawall machten und an diversen Baustellen vorbei liefen, meinten die Arbeiter, das diese Gammler mal eine ordentliche Trachtprügel verdienen würden. Das Ansehen in der Bevölkerung war nicht sehr hoch.

Um zum Thema zurückzukommen: Nicht jeder, der in der DDR negativ auffiel und/oder in den Westen übersiedelte oder freigekauft wurde, war der arme Verfolgte oder Freiheitskämpfer. Da gab´s auch Kriminelle, "Asoziale" und Gestörte darunter, die die DDR nur zu gerne unter die Übersiedler und Freigekauften mischte, um sie los zu werden; so wie auch heute viele Staaten froh sind, wenn sie Kriminelle und Extremisten los sind, die dann als angeblich Verfolgte nach Europa kommen, und sie auch deshalb nicht zurücknehmen wollen. Im neunzehnten Jahrhundert war es ähnlich, so das viele Kommunen in Deutschland ihren bekannten Kriminellen, Asozialen und Gestörten die Überfahrt nach Amerika bezahlten. Wie sich doch alles wiederholt.

Da gab´s doch den Typ, der aus der DDR freigekauft wurde und dann 1987 in Frankfurt/M. die Oper anzündete, und damit den größten Brand in einer Oper oder sogar insgesamt in der BRD bis zum Jahr 1987 verursacht hatte.
Benutzeravatar
Sirius
 
Beiträge: 3915
Registriert: 21. September 2011, 10:01

Re: Soldaten, die aufmuckten, landeten in Einzelzellen

Beitragvon Dr. 213 » 25. Februar 2017, 23:59

Das Beispiel mit dem Feuerteufel kommt Dir sehr gelegen, es verstärkt deine Auffassungen ?

Ich kann auch spielend mir genehme Beispiele für Widerstand nennen, der sich krimineller Methoden bedient.
Der Aufschrei ist dann immer köstlich, wenn ich das Beispiel Fidel Castro nenne. Natürlich mißachtete er die Gesetze.

Natürlich gab es in der DDR Asoziale, die man zu einem großen Teil auf Trinker und Arbeitsbummler reduzierte.
Wenn ich mir das überlege, der Umgang mit diesen, vielfach eigentlich kranken Menschen, hat noch mehr Feinde
des Sozialismus produziert und somit den Untergang der Diktatur beschleunigt.
Da wird der Asoziale oder der LPG- Anzünder eben zum gern gesehenen Kampfgenossen.

Aber das wirst Du als Mitglied der Haufe der Mitläufer eben niemals verstehen, daß man im Widerstand gegen
eine solche Diktatur wie der DDR keine Rücksichten nehmen durfte.

Die 68er auf die RAF zu reduzieren ist mir zu einfach.
Bezeichnenderweise wurden diese Terroristen in der DDR als Verbündete versteckt, bewirtet,
ausgerüstet und in Taktik geschult. Der Feind meines Feindes ist auch mein Freund.
Bei der RAF fehlt dann freilich der Hinweis auf die Gesetzlichkeit.
Schon klar, bei Bombenleger mit kommunistischer Motivation werden eben andere Maßstäbe angesetzt ?

Gruß
Dr. 213
Das größte Landraubtier der Neuzeit ist DER Bär.
Benutzeravatar
Dr. 213
 
Beiträge: 1728
Registriert: 17. August 2014, 13:52

Re: Soldaten, die aufmuckten, landeten in Einzelzellen

Beitragvon SCORN » 26. Februar 2017, 05:46

Kumpel hat geschrieben:Spätestens nach der Einberufung kannte jeder den Begriff Schwedt und trug die damit verbundene Angst-Phantasien mit sich herum.


und woher willst ausgerechnet du das wissen? bevor man nach Schwedt kam musste man ganz schön was angestellt haben! Ich kenne selbst 2 Fälle persönlich und diese hatten es mehr als verdient und würden wahrscheinlich auch nach heutigem Recht einfahren. Nur das es heute in Deutschland keine Militärjustiz und Militärstrafanstalt gibt. Obwohl der Bedarf möglicherweise da wäre!

SCORN
Zuletzt geändert von SCORN am 26. Februar 2017, 06:04, insgesamt 3-mal geändert.
SCORN
 

Re: Soldaten, die aufmuckten, landeten in Einzelzellen

Beitragvon SCORN » 26. Februar 2017, 05:57

Sirius hat geschrieben:
Um zum Thema zurückzukommen: Nicht jeder, der in der DDR negativ auffiel und/oder in den Westen übersiedelte oder freigekauft wurde, war der arme Verfolgte oder Freiheitskämpfer. Da gab´s auch Kriminelle, "Asoziale" und Gestörte darunter, die die DDR nur zu gerne unter die Übersiedler und Freigekauften mischte, um sie los zu werden; so wie auch heute viele Staaten froh sind, wenn sie Kriminelle und Extremisten los sind, die dann als angeblich Verfolgte nach Europa kommen, und sie auch deshalb nicht zurücknehmen wollen. Im neunzehnten Jahrhundert war es ähnlich, so das viele Kommunen in Deutschland ihren bekannten Kriminellen, Asozialen und Gestörten die Überfahrt nach Amerika bezahlten. Wie sich doch alles wiederholt.



Da hast du absolut Recht Sirius, auch wenn es heute offiziell nicht so vermittelt wird. Aber mal ehrlich, warum sollte die DDR, Facharbeiter und Akademiker ziehen lassen und ausgerechnet die von dir so schön genannten "Kriminellen, Asozialen und Gestörten" im Land behalten? Das wäre ja selbst für DDR-Verhältnisse unlogisch! Und unlogische und nicht zu verstehende Entscheidungen gab es ja nun tatsächlich zur genüge!

SCORN
SCORN
 

Re: Soldaten, die aufmuckten, landeten in Einzelzellen

Beitragvon SCORN » 26. Februar 2017, 09:23

SkinnyTrucky hat geschrieben:
Beethoven hat geschrieben:Völlig zu Recht sind die nach Schwedt gegangen


Beethoven, siehst du es auch völlig zu Recht an, zu welchen seelischen Wracks Menschen dort gemacht wurden....ich mein, es ist ja kein Geheimnis mehr, was dort abging....

....hat man soetwas wirklich verdient....????

Mara


ach hör doch auf! die NVA war kein Ponyhof und die allermeisten haben die Zeit dort anständig überstanden, und der größte Teil derer die in die Disziplinareinheit Schwedt einfuhren, hatten dies absolut selbst zu verantworten ! Es gab möglicherweise auch Männer die unschuldig dort einsaßen oder aus nichtigen Gründen. Nur kenne ich keinen Fall! Das soll es wohl aber auch woanders und heute noch geben!

Skinny, du hättest ja mal Kid über seine Erfahrungen im US-Militärgefängnis Fort Leavenworth befragen können als er noch hier schrieb! Das ist ja auch ein militärisches Thema, und um den Bogen zu diesem Thread zu spannen: Soldaten die in Leavenwort aufmucken kommen höchstwahrscheinlich nicht nur in eine Einzelzelle sondern ein Loch im Keller das man Tigerkäfig nennt! Den Rest überlasse ich deiner Phantasie!

SCORN
SCORN
 

Re: Soldaten, die aufmuckten, landeten in Einzelzellen

Beitragvon augenzeuge » 26. Februar 2017, 10:00

SCORN hat geschrieben:bevor man nach Schwedt kam musste man ganz schön was angestellt haben!
SCORN


Wenn ich Beethoven Glauben schenke, ist das nicht richtig.
AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84413
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Soldaten, die aufmuckten, landeten in Einzelzellen

Beitragvon augenzeuge » 26. Februar 2017, 10:04

SCORN hat geschrieben:Aber mal ehrlich, warum sollte die DDR, Facharbeiter und Akademiker ziehen lassen und ausgerechnet die von dir so schön genannten "Kriminellen, Asozialen und Gestörten" im Land behalten? Das wäre ja selbst für DDR-Verhältnisse unlogisch! Und unlogische und nicht zu verstehende Entscheidungen gab es ja nun tatsächlich zur genüge!

SCORN


Ich weiß nicht so recht, wie du das meinst. Ich lese daraus, dass es unlogisch war, aber es diese unlogischen Entscheidungen gab. Also grob gesagt eine Bestätigung vom Dr.?
Und wir wissen, ja, was in der DDR kriminell war, musste noch lange nicht nach UN Maßstäben kriminell sein. [wink]
AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84413
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Soldaten, die aufmuckten, landeten in Einzelzellen

Beitragvon SkinnyTrucky » 26. Februar 2017, 10:07

Sirius hat geschrieben:Hat denn der neue Staat - die BRD - Dich auch als Delinquenten produziert?


Wenn du meine Spuckies und Edding Aktion meinst, indem wir Antinazipropaganda äusserten, dann hast du aber Unrecht, wenn diese gegen den Staat gerichtet waren....es sei denn, es war ein Nazistaat, Sirius.... [wink]

Zu 6 Monaten Haft hätte es aber doch nicht gereicht, hätte sich der Staat dadurch persönlich auf den Schlips getreten gefühlt.... [muede]


groetjes

Mara
Wenn es heute noch Menschen gibt, die die DDR verklären wollen, kann das nur damit zusammenhängen, dass träumen schöner ist als denken.... (Burkhart Veigel) Bild
Benutzeravatar
SkinnyTrucky
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 9270
Bilder: 73
Registriert: 25. April 2010, 20:07
Wohnort: at the dutch mountains

Re: Soldaten, die aufmuckten, landeten in Einzelzellen

Beitragvon SkinnyTrucky » 26. Februar 2017, 10:19

SCORN hat geschrieben:
SkinnyTrucky hat geschrieben:
Beethoven hat geschrieben:Völlig zu Recht sind die nach Schwedt gegangen


Beethoven, siehst du es auch völlig zu Recht an, zu welchen seelischen Wracks Menschen dort gemacht wurden....ich mein, es ist ja kein Geheimnis mehr, was dort abging....

....hat man soetwas wirklich verdient....????

Mara


ach hör doch auf! die NVA war kein Ponyhof und die allermeisten haben die Zeit dort anständig überstanden, und der größte Teil derer die in die Disziplinareinheit Schwedt einfuhren, hatten dies absolut selbst zu verantworten ! Es gab möglicherweise auch Männer die unschuldig dort einsaßen oder aus nichtigen Gründen. Nur kenne ich keinen Fall! Das soll es wohl aber auch woanders und heute noch geben!

Skinny, du hättest ja mal Kid über seine Erfahrungen im US-Militärgefängnis Fort Leavenworth befragen können als er noch hier schrieb! Das ist ja auch ein militärisches Thema, und um den Bogen zu diesem Thread zu spannen: Soldaten die in Leavenwort aufmucken kommen höchstwahrscheinlich nicht nur in eine Einzelzelle sondern ein Loch im Keller das man Tigerkäfig nennt! Den Rest überlasse ich deiner Phantasie!


Also meine Fantasie sagt mir schon, das Kid und ich völlig verschiedene Delikte verübt haben....und selbst bei dem Delikt von Kid war die Strafe völlig überzogen....in der Zone bei umgekehrter Lage, also h"tte er dem Westen was über dem Osten verraten, wäre er sogar erschossen worden....

....ausserdem habe ich mit ihm kommuniziert aber das weisst du garnicht....

Wieviel Monate Haft bekommt man eigendlich in der BRD wenn man betrunken seinen Frust ablässt....im Übrigen, wäre ich in Westdeutschland wohl eher nicht zur BW gezogen worden und garnicht in die Gelegenheit gekommen Frust aufzubauen....

Deine Äpfel und Birnenvergleiche hinken hier aber gewaltig, Scorn....


groetjes

Mara
Wenn es heute noch Menschen gibt, die die DDR verklären wollen, kann das nur damit zusammenhängen, dass träumen schöner ist als denken.... (Burkhart Veigel) Bild
Benutzeravatar
SkinnyTrucky
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 9270
Bilder: 73
Registriert: 25. April 2010, 20:07
Wohnort: at the dutch mountains

Re: Soldaten, die aufmuckten, landeten in Einzelzellen

Beitragvon Merkur » 26. Februar 2017, 10:49

SkinnyTrucky hat geschrieben:Wieviel Monate Haft bekommt man eigendlich in der BRD wenn man betrunken seinen Frust ablässt.
Mara


Kommt auf die konkreten Umstände an. Aber regelmäßig viel zu wenig, wenn man die Staatsmacht beleidigt, provoziert oder gar angreift.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
Merkur
 
Beiträge: 4645
Registriert: 15. Juni 2010, 17:21

Re: Soldaten, die aufmuckten, landeten in Einzelzellen

Beitragvon Beethoven » 26. Februar 2017, 11:22

Mein "Völlig zu Recht sind die nach Schwedt gegangen" bezieht sich auf die beiden Stabsgefreiten aus dem Truppenteil, in welchem ich einst diente. In jedem Staat dieser Welt wären die verurteilt worden.


Volker Zottmann hat geschrieben:Mara, parallel zu Deinen Schilderungen, sollte man nie vergessen, was als Nächstes vorbereitet war. Im ganzen Land waren generalstabsmäßig schon Internierungslager vorbereitet. Die Namenslisten der Einzubuchtenden stand auch fest.
Wäre der Herbst 1989 nicht so friedlich verlaufen, wäre spätestens 1990 die wirkliche Diktatur zum Tragen gekommen.
Gruß Volker


Dein Kentniss- oder Vermutungsstand irritiert mich nun doch ein bißchen.
Meinst Du, die DDR hätte es sich leisten können, 200.000 (+ / - ) Bürger inhaftieren zu können? Die hätten in der Volkswirtschaft, den Schulen oder sonst wo gefehlt ganz abzusehen davon, dass man die ja hätte unterbringen, beköstigen und sonst was noch alles hätte müssen. Deine Aussage ist unüberlegt in meinen Augen.

Was es gab, ich sah so ein GeKDos-Dokument einmal, waren Internierungslager für Bürger des Auslandes, die im Verteidigungsfall auf unserem Territorium zusammengefasst untergebracht worden wären, wenn sie auf unserem Territorium gewesen wären. Da diese Menschen keine Konbattanten waren, wurden sie auch wie Zivilisten behandelt. Sie wurden in Urlauberdörfern, Ferinelagern und ähnlichem untergebracht worden also mit kompletter Infrastruktur, Küchen, Sanitäreinrichtungen, ordentlichen Betten und alles, was wir als Bürger in solchen Anlagen, während unseres Urlaubs, eben auch nutzen konnten. Da wäre ein Zaun drumrum gezogen worden und einige Polizisten hätten außen Wache geschoben und wären für den laufenden Betrieb verantwortlich gewesen.
Es gab Sammellager für Technik aus diesen Staaten wie z.B. die Loks der Bundesbahn die sich auf unserem Territorium befanden oder Autos aller Coleur. Das kann ich nicht bestreiten aber gleiches wäre in jedem anderen Staat auch passiert. Beispiel? USA im II. WK und Japaner. Die Japaner wurden auch interniert ohne die Waffe gegen die USA erhoben zu haben.

Kumpel hat geschrieben:Spätestens nach der Einberufung kannte jeder den Begriff Schwedt und trug die damit verbundene Angst-Phantasien mit sich herum.
Bautzen und Schwedt waren wohl die bekanntesten Städte in der DDR mit einer negativen Berühmtheit.
Interessant wäre die Frage, besonders für die nachträglichen Glorifizierer des


Kumpel, bevor Du solchen Müll schreibst, solltest Du mal ein bißchen nachdenken und wenn das nicht geht, beließ Dich und rechne ein bißchen.

Den Militärstrafvollzug gab es seit 1968. Dabei muss man da noch unterscheiden zwischen Arrestanten (Verfehlungen) und Inhaftierten (Kriminelle und ja, auch politische Handlungen mit juristischen Urteil, wobei die am Wenigsten vorkamen).

Seit 1968 dienten etwa 5 Millionen Soldaten in der NVA. In Militärstrafanstalten (Schwedt gab es ja erst später) saßen von 1968 ca. 3200 Soldaten ein.

Das sind 0,00064 %.

Willst Du uns weißmachen, dass da alle Soldaten Angst vor Schwedt hatten, wenn nicht mal einer von 1000 Soldaten dort eingesessen hat? Lächerlich.
Ich selber war ja auch Soldat, bevor ich zur Offiziersschule ging. Von Schwedt oder einer anderen Militärstrafanstalt wußte ich jahrelang gar nichts. Ich kenne nicht einen Soldaten und ich habe mit 1000-en Soldaten zu tun gehabt, der einmal äußerte, dass er an "Schwedt" denkt oder gar Angst davor hat.
Damit ist Deine Behauptung "spätestens nach der Einberufung wußte jeder ..." schon mal ad absurdum gestellt. Und so ging es nicht nur mir sondern fast allen anderen Soldaten auch. Natürlich Anwesende ausgenommen. [grins]

Gruß
Die größten Vorteile im Leben überhaupt wie in der Gesellschaft hat ein gebildeter Soldat. J. W. v. Goethe

Das Gesetz ändert sich, die Gesinnung nicht.
Benutzeravatar
Beethoven
 
Beiträge: 4285
Bilder: 0
Registriert: 6. August 2014, 08:27

Re: Soldaten, die aufmuckten, landeten in Einzelzellen

Beitragvon karnak » 26. Februar 2017, 12:06

Eines wird natürlich offensichtlich, natürlich gab es dieses Schwedt, natürlich werden dort auch Soldaten eingesessen haben aus politisch motivierten Gründen. Würde man aber jetzt diese poltisch motivierten Verurteilungen in Prozentzahlen ausdrücken, wie viele Nullen dann wohl hinter dem Komma erscheinen würden? Für den Einzelnen zu Unrecht eingesessenen mag das keinen Unterschied machen, für die Bewertung der angeblichen Dimension des Unrechts allerdings schon.
Laie, Experte,Dilettant
(alle Fachrichtungen)
Benutzeravatar
karnak
 
Beiträge: 24862
Bilder: 0
Registriert: 5. Februar 2012, 13:18

Re: Soldaten, die aufmuckten, landeten in Einzelzellen

Beitragvon HPA » 26. Februar 2017, 12:13

SCORN hat geschrieben:
Kumpel hat geschrieben:Spätestens nach der Einberufung kannte jeder den Begriff Schwedt und trug die damit verbundene Angst-Phantasien mit sich herum.


und woher willst ausgerechnet du das wissen? bevor man nach Schwedt kam musste man ganz schön was angestellt haben! Ich kenne selbst 2 Fälle persönlich und diese hatten es mehr als verdient und würden wahrscheinlich auch nach heutigem Recht einfahren. Nur das es heute in Deutschland keine Militärjustiz und Militärstrafanstalt gibt. Obwohl der Bedarf möglicherweise da wäre!

SCORN


Warum sollte da ein Bedarf da sein? Begehen Soldaten der Bundeswehr Straftaten, wird das nach einer truppendienstlichen Untersuchung an die zuständige Staatsanwaltschaft abgegeben. Dazu gibt es u.a.auch Truppendienstgerichte für rein disziplinarische Angelegenheiten.
Einfach mal in die Wehrdisziplinarordnung, Soldatengesetz und Wehrstrafgesetz reinschauen. Da steht alles drin.
HPA
 

Re: Soldaten, die aufmuckten, landeten in Einzelzellen

Beitragvon Volker Zottmann » 26. Februar 2017, 13:07

Beethoven hat geschrieben:Seit 1968 dienten etwa 5 Millionen Soldaten in der NVA. In Militärstrafanstalten (Schwedt gab es ja erst später) saßen von 1968 ca. 3200 Soldaten ein.

Das sind 0,00064 %.

Willst Du uns weißmachen, dass da alle Soldaten Angst vor Schwedt hatten, wenn nicht mal einer von 1000 Soldaten dort eingesessen hat? Lächerlich.

Gruß



Hoffentlich sind Deine Maklerrechnungen genauer als Deine Prozentrechnung! [laugh] Das ist falsche Schönrechnerei ala DDR.
0,064 % wären wohl genauer, falls der Ausgangswert von 5 Millionen Soldaten stimmt.

So kommen wir nicht ins Geschäft Beethoven.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Soldaten, die aufmuckten, landeten in Einzelzellen

Beitragvon Interessierter » 26. Februar 2017, 13:33

Zitat Beethoven:
Was es gab, ich sah so ein GeKDos-Dokument einmal, waren Internierungslager für Bürger des Auslandes, die im Verteidigungsfall auf unserem Territorium zusammengefasst untergebracht worden wären, wenn sie auf unserem Territorium gewesen wären. Da diese Menschen keine Konbattanten waren, wurden sie auch wie Zivilisten behandelt. Sie wurden in Urlauberdörfern, Ferinelagern und ähnlichem untergebracht worden also mit kompletter Infrastruktur, Küchen, Sanitäreinrichtungen, ordentlichen Betten und alles, was wir als Bürger in solchen Anlagen, während unseres Urlaubs, eben auch nutzen konnten. Da wäre ein Zaun drumrum gezogen worden und einige Polizisten hätten außen Wache geschoben und wären für den laufenden Betrieb verantwortlich gewesen.


Also geplante Internierungslager für DDR - Bürger, bestreiten ja nicht einmal eingefleischte DDR-Anhänger. Aber bei Deiner von mir zitierten Aussage, würde selbst Sudel - Ede vor Neid erblassen... Als wenn es hier um den Verteidungsfall ginge [flash] [bloed]
Interessierter
 

Re: Soldaten, die aufmuckten, landeten in Einzelzellen

Beitragvon Volker Zottmann » 26. Februar 2017, 14:25

Her Haken ist Wilfried,
dass für die DDR-Opposition es Isolationslager geben sollte. Ich habe gestern auch das falsche Wort benutzt. Hatte aber zwischenzeitlich schon berichtigt.
Dass in Krisenzeiten eines Landes Internierungen durchgesetzt werden ist fast "normal".
Um die ging es aber niemals.
Gestern war aber der Nostalgiker so "freundlich", eine komplette Quelle einzustellen. Da wird auf alles haarklein eingegangen. Und Personal, diese Oppositionellen tagaktuell erfasst zu haben, war nie das Problem. Da war der Mielke schon viel zu machtgeil, Schludrian einreißen zu lassen.
http://www.bstu.bund.de/DE/Wissen/Akten ... _node.html (schön, wenn man bis zum Ende liest!)

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Nächste

Zurück zu Die NVA

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast