Heiraten während der Armeezeit :
Das wurde Alles durch DV geregelt. Ich glaube bei Hochzeit gab es 3 Tage Sonderurlaub. Zivilerlaubnis musste man beantragen. Weiss gar nicht mehr , ob ich eine hatte. Am Urlaubsort trug ich jedenfalls nie Uniform. Kameraden mit zur Hochzeit ? Wäre schon wegen Urlaub nicht gegangen.War damals im Grundwehrdienst und die Kameraden auch.
Hier eine kleine Anekdote zu dem Thema :
29.10.1979 , da wurde sie achtzehn . Eine Woche später haben wir geheiratet. Und weisst Du wo ?
In einem Ferienheim der Stasi ! Das wusste ich aber zu dem Zeitpunkt noch gar nicht. Wusste nur die Schwiegermutter arbeitet in einem Ferienheim. Kam mir nur komisch vor, als ich das erste Mal da rein kam. Im Vorraum eine Büste von Felix Dsherzinski , dann weiter überall Fahnen und Bilder. Den Westbesuch hat es fast umgehauen. Die haben sich schon in Bautzen gesehen.Wir haben dort auch übernachtet 2 Tage und das Auto vom Westbesuch stand auf dem Hof. Das Alles in einem winzigen Nest , wo Jeder Jeden kennt. Damals habe ich das jedoch noch locker gesehen und habe mir keine großen Gedanken gemacht. Sind dann auch mit Westauto zum Standesamt gefahren.Und die Fotos habe ich den Kumpels bei der Armee gezeigt. Im Nachhinein ein Wunder , dass es gut ging.
Bei der Armee war ich "Mocca-Fix" , dann der "Rote Husar" oder der "Mann der alle Frauen liebte".
Ein mal hatte ich bei der Armee nur noch Kaffeebohnen , Mocca- Fix war alle. Diese habe ich auf dem Hocker mit dem Stahlhelm zerrieben. Das war nervenaufreibend . Aber Kaffee musste sein , hatte doch nicht umsonst den Spitznamen.
Dieses " Ferienlager" war zum Glück nur ein sehr kleines , nicht immer belegt. Wenn ich mir vorstelle, dass außer uns noch die "üblichen Gäste" dagewesen wären..............jetzt kann ich drüber lachen. Aber damals wäre es mir wohl vergangen. Das war ein Ortsteil von Radeland (wo meine Frau herkam), Radeland - Siedlung. Alles riesige Waldgrundstücke. Ausnahmslos bewohnt von Höheren Armee , Partei ,"Schild & Schwert" Die haben natürlich unentwegt nach dem Klassenfeind Ausschau gehalten. Zumal direkt dahinter das Sperrgebiet der GSSD ( Wünsdorf ) begann und es nur Waldwege, keine richtigen Straßen gab. Da ist jedes Auto so schon aufgefallen, erst recht , wenn es aus dem Westen kam.
In Rostock hat sich Mal einer in Uniform mit dem Westauto bis vorm KD fahren lassen. Die haben dann sogar direkt in der Einfahrt gewendet und ihn aussteigen lassen. War natürlich das Gespräch im Regiment !