Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Alles zum Thema NVA, außer GT

Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon Interessierter » 30. Dezember 2014, 12:43

Ich würde gerne auf das eigentliche Thema zurückkommen. Da die NVA meiner Meinung nach keine Volksarmee sondern eine Armee der kommunistischen Partei war, wie wohl in anderen Staaten des Warschauerpaktes auch, kann man die Angehörigen dieser Armeen aufgrund dessen auch als" Söldner des Sozialismus, Kommunismus und anfangs auch des Stalinismus " bezeichnen ?

Ob die gezogenen Armeeangehörigen sich dessen bewusst waren, steht auf einem anderen Blatt. Die Freiwilligen und Offiziere waren sicherlich zum größten Teil " Überzeugungstäter " oder es war völlig gleich ob man einer Volks- oder Parteiarmee diente, wie hier ein ehemaliger Offizier schrieb. Wobei ich persönlich denke, dass die meisten Offiziere bei einer solchen Denkweise nur den Kopf schütteln würden.

" Der Interessierte "
Interessierter
 

Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon Nostalgiker » 30. Dezember 2014, 14:02

Mach mir im kommenden Jahr bitte einen sehr großen Gefallen Interessierter, stell nur noch Kommentarlos irgendwelche Links ein und verkneife es dir tunlichst zu denken um dann das Ergebnis dieser; deiner; Denkarbeit hier als deine Meinung kundzutun.
Was dabei rauskommt ist teilweise Körperverletzung, seelische Grausamkeit und Folter, kurz gesagt ist das ein Fall für den Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte ........


Thoth
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon tom-jericho » 30. Dezember 2014, 14:13

Na gut, ich begebe mich auf Bild-Niveau:

Ich bin

" Söldner des Sozialismus, Kommunismus und anfangs auch des Stalinismus "

und

" Überzeugungstäter "

Wenn ALLES nur so einfach zu beurteilen wäre ...

.
tom-jericho
 

Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon Interessierter » 30. Dezember 2014, 14:37

Na " Thoth ", reitest ja schon ganz schön lange auf Deiner " Anmachwelle ". Wenn Dich schon ein paar Sätze zu einer derartigen Reaktion veranlassen, solltest Du Dich lieber fragen, wo denn damals bei den vom SED - Regime begangenen Verbrechen gegen die Menschlichkeit Deine Proteste und Empörung blieben. [flash]

Wenn ich heute die Threads lese, so stänkerst Du überall nur User an. Scheint wohl Dein eigentlicher Sinn Deiner Anwesenheit zu sein, eigentlich wie fast immer.

Deine im letzten Satz geäußerten Empfindungen sind Ansporn für mich, weiterhin meine persönliche Meinung hier einzustellen. Du lebst noch gedanklich in der Diktatur des Proletariats und glaubst Du könntest analog dazu, auch heute noch versuchen User mit Dir unliebsamen Meinungen mundtot machen.

Hast Du eigentlich auch in dieser " Partei - Armee " gedient?
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Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon Nostalgiker » 30. Dezember 2014, 14:49

Interessierter hat geschrieben:Na " Thoth ", reitest ja schon ganz schön lange auf Deiner " Anmachwelle ". Wenn Dich schon ein paar Sätze zu einer derartigen Reaktion veranlassen, solltest Du Dich lieber fragen, wo denn damals bei den vom SED - Regime begangenen Verbrechen gegen die Menschlichkeit Deine Proteste und Empörung blieben. [flash]
Seit wann maßest du dir an anderen Menschen vorzuschreiben was sie zu tun und zu lassen haben oder auch nicht. Anfall von Größenwahn oder irgend sowas in diese Richtung?

Wenn ich heute die Threads lese, so stänkerst Du überall nur User an. Scheint wohl Dein eigentlicher Sinn Deiner Anwesenheit zu sein, eigentlich wie fast immer.

Deine Anwesenheit ist natürlich nur edler Natur! Das du, wenn du schon da bist, gleich noch dir nicht genehme User anpöbelst und mit absurden Unterstellungen und Verdächtigungen überziehst, ist doch für dich mal volkstümlich gesprochen; ein Abwasch

Deine im letzten Satz geäußerten Empfindungen sind Ansporn für mich, weiterhin meine persönliche Meinung hier einzustellen. Du lebst noch gedanklich in der Diktatur des Proletariats und glaubst Du könntest analog dazu, auch heute noch versuchen User mit Dir unliebsamen Meinungen mundtot machen.

Dein Fantasie möchte ich nicht haben, denn gesund ist sie nicht

Hast Du eigentlich auch in dieser " Partei - Armee " gedient?

Bisher dachte ich das du alles aufmerksam von mir liest und dir interessante Textstellen in einer separaten Datei speicherst. Du enttäuschst auf der ganzen Linie. Na dann mach dich mal auf die Suche nach den ensprechenden Aussagen zu deiner Frage.....
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
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Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon Interessierter » 30. Dezember 2014, 15:09

" Thoth " schreibe doch einfach zur Abwechslung auch einmal etwas zum Thema . [wink]
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Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon Beethoven » 30. Dezember 2014, 15:21

@ Thoth - gehe doch auf dieses Gesülze gar nicht mehr ein. Entschuldigt bitte aber der Bursche hat doch nur Pipi und aufgeweichtes Brot im Nischel. Ich bitte ausdrücklich um Verzeihung aber wir haben ein echtes Thema und der Knabe kann nichts dazu sagen und versucht es trotzdem.

Trennung

@Sparta
Ja, ich kenne den AMX-10 natürlich (nicht aus der Praxis) aus der Gegnerkunde. So warst Du in einer Aufklärungseinheit?

Eine Armee, die aus Berufssoldaten besteht und deren Einheiten und Truppenteile seit 5 Jahren gemeinsam geübt haben, gedrillt wurden und sogar gemeinsam im Gefecht waren, ist natürlich eine Größe, die kein Kommandeur unterschätzen darf, bei Strafe seines Unterganges.
Und sechs bekämpfte Ziele unter einer Minute, zeugt von einem sehr, sehr hohen Ausbildungsstand. Hut ab, ehrlich.
Aus dem Stand oder aus der Bewegung geschossen? Selbst bei eine stabilisierten KWK ist es immer noch ein Unterschied, selbst wenn nur der "Ar..", auf dem Sitz wackelt. Aber in jedem Falle eine hervorragende, soldatische Leistung.

Was anderes darf man da von den Irakis erwarten. Zwar zahlenmäßig eine starke Armee (ich glaube die zweit- oder drittstärkste Armee der Welt damals - zahlenmäßig) aber bis auf wenige Einheiten ein miserabler Ausbildungsstand, von einer Geschlossenheit des Zusammenwirkens der verbundenen Waffen, will ich gar nicht erst reden. Zum Glück, möchte ich meinen.

Beim T-72 kann man ja die Granaten (UK, Splitterspreng oder Hohlladung) wahlweise automatisch (Ladevorgang je nach Anordnung der Granaten im Container zwischen 6 bis 7 Sekunden) oder per Hand laden. Da bist Du also genauso schnell und schneller gewesen als die Ladeautomatik, denn Du hast noch gezielt und abgefeuert. Allerdings hattest Du das Geschoss als ganzes und beim T-72 wird das Geschoss und die Ladung extra geladen, was bei einem Handbetrieb den Vorgang allerdings erheblich verlängern würde. Also mein Lieber, echt starke Leistung. Als ehemaliger Soldat weiß ich so was zu würdigen. [bravo]

Trennung

Kolwezi - da war ich noch Offiziersschüler in der Aufklärungskompanie der OHS. Schon damals haben wir diese Aktion mit Spannung verfolgt und waren ob dieser soldatischen Leistung begeistert. [super]

Gruß
Die größten Vorteile im Leben überhaupt wie in der Gesellschaft hat ein gebildeter Soldat. J. W. v. Goethe

Das Gesetz ändert sich, die Gesinnung nicht.
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Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon Interessierter » 30. Dezember 2014, 16:52

@ Beethoven: Das Thema habe ich als Eröffner diese Threads vorgegeben. Du schreibst hier völlig OT und versuchst den Thread zu zerschießen, von Deinen prollhaften Bemerkungen ganz zu schweigen.
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Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon Nostalgiker » 30. Dezember 2014, 17:58

Interessierter hat geschrieben:" Thoth " schreibe doch einfach zur Abwechslung auch einmal etwas zum Thema . [wink]


So wie du es immer wieder eindrucksvoll vormachst?
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
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Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon Volker Zottmann » 30. Dezember 2014, 18:03

Interessante Themen einstellen bewerte ich jedenfalls wesentlich höher, als hier feige, wie in einem Stellungskrieg, User anzumachen.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon Nostalgiker » 30. Dezember 2014, 18:05

Interessierter hat geschrieben:@ Beethoven: Das Thema habe ich als Eröffner diese Threads vorgegeben. Du schreibst hier völlig OT und versuchst den Thread zu zerschießen, von Deinen prollhaften Bemerkungen ganz zu schweigen.


Ansonsten geht es dir gut? Muß man sich um dich sorgen machen?

Der Proll wirft jemanden prollhafte Bemerkungen vor, süß aber auch.

Und wenn du dich wieder eingekriegt hast kann diesen Link lesen: http://lernen-aus-der-geschichte.de/sit ... ke-nva.pdf

Vielleicht gelingt es dir dann zu deinem vorgegebenen Thema ein paar fundierter Beiträge statt deines üblichen Gedöns abzuliefern.


Thoth
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Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon Nostalgiker » 30. Dezember 2014, 18:09

Volker Zottmann hat geschrieben:Interessante Themen einstellen bewerte ich jedenfalls wesentlich höher, als hier feige, wie in einem Stellungskrieg, User anzumachen.

Gruß Volker


Soll das jetzt eine Selbstkritik sein Volker Zottmann?
In diesem Metier bist du doch der ungeschlagene Champion. (Ich meine natürlich den feigen, hinterhältigen "Stellungskrieg")
Erinnerung gefällig? Deine aus trüben und zweifelhaften Mail stammenden Verleumdungen über mich welche du hemmungslos eingesetzt hast um mich; zum wievielten Male überhaupt?; zu diskreditieren .....


Thoth
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Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon Volker Zottmann » 30. Dezember 2014, 18:14

Der Militärhistoriker Dr. Rüdiger Wenzke hat sich Mühe gegeben.
Das hätte einem @Beethoven auch gelingen können! Dazu müsste er aber wollen!

Danke @Thoth für Deinen allerersten ordentlichen Beitrag heute.

Hier ein Auszug aus Seite 7: Habe ich je was anders gesagt oder beschrieben?
http://lernen-aus-der-geschichte.de/sit ... ke-nva.pdf

Bildete die Gefechtsausbildung den Hauptinhalt der militärischen Tätigkeit, so galt
die Menschenführung in der DDR-Volksarmee als ein Hauptfeld für die Festigung
der inneren Verhältnisse, mit denen jeder Soldat konfrontiert wurde. Die
Menschenführung im NVA-Sinne war vor allem als kollektive „politisch-ideologische
Erziehung“ konzipiert. Theoretisch sollte in der NVA geführt werden, indem man den
Soldaten unter anderem „kameradschaftliche und verständnisvolle Hilfe“ erwies und
sie zum „verantwortungsbewussten Handeln“ erzog. Aber diese „sozialistische
Menschenführung“ wurde oft durch tradierte Umgangsformen ersetzt oder ergänzt.
So begleiteten schikanöse Demütigungsformen und eine gewollte
Entindividualisierung die Soldaten der NVA von ihrer Einberufung bis zur ihrer
Entlassung aus dem aktiven Wehrdienst. Dazu gehörten Appelle, die unmotiviert und
nach Dienstschluss stattfanden ebenso wie willkürliche Einschränkungen der Essenund
Freizeit, die genüssliche und überkorrekte Suche nach Schmutz, Putzarbeiten
aller Art auf entwürdigende Weise oder das Umkippen von Spinden, Mülleimern und
Betten in der Stube. Das von der SED angestrebte und in der Truppe propagierte
Idealbild der „sozialistischen Soldatenpersönlichkeit“ blieb Fiktion.


Gruß Volker
Zuletzt geändert von Volker Zottmann am 30. Dezember 2014, 18:27, insgesamt 4-mal geändert.
Volker Zottmann
 

Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon Sirius » 30. Dezember 2014, 18:15

Beethoven hat geschrieben:@ Thoth - gehe doch auf dieses Gesülze gar nicht mehr ein. Entschuldigt bitte aber der Bursche hat doch nur Pipi und aufgeweichtes Brot im Nischel. Ich bitte ausdrücklich um Verzeihung aber wir haben ein echtes Thema und der Knabe kann nichts dazu sagen und versucht es trotzdem.

Trennung

@Sparta
Ja, ich kenne den AMX-10 natürlich (nicht aus der Praxis) aus der Gegnerkunde. So warst Du in einer Aufklärungseinheit?

Eine Armee, die aus Berufssoldaten besteht und deren Einheiten und Truppenteile seit 5 Jahren gemeinsam geübt haben, gedrillt wurden und sogar gemeinsam im Gefecht waren, ist natürlich eine Größe, die kein Kommandeur unterschätzen darf, bei Strafe seines Unterganges.
Und sechs bekämpfte Ziele unter einer Minute, zeugt von einem sehr, sehr hohen Ausbildungsstand. Hut ab, ehrlich.
Aus dem Stand oder aus der Bewegung geschossen? Selbst bei eine stabilisierten KWK ist es immer noch ein Unterschied, selbst wenn nur der "Ar..", auf dem Sitz wackelt. Aber in jedem Falle eine hervorragende, soldatische Leistung.

Was anderes darf man da von den Irakis erwarten. Zwar zahlenmäßig eine starke Armee (ich glaube die zweit- oder drittstärkste Armee der Welt damals - zahlenmäßig) aber bis auf wenige Einheiten ein miserabler Ausbildungsstand, von einer Geschlossenheit des Zusammenwirkens der verbundenen Waffen, will ich gar nicht erst reden. Zum Glück, möchte ich meinen.

Beim T-72 kann man ja die Granaten (UK, Splitterspreng oder Hohlladung) wahlweise automatisch (Ladevorgang je nach Anordnung der Granaten im Container zwischen 6 bis 7 Sekunden) oder per Hand laden. Da bist Du also genauso schnell und schneller gewesen als die Ladeautomatik, denn Du hast noch gezielt und abgefeuert. Allerdings hattest Du das Geschoss als ganzes und beim T-72 wird das Geschoss und die Ladung extra geladen, was bei einem Handbetrieb den Vorgang allerdings erheblich verlängern würde. Also mein Lieber, echt starke Leistung. Als ehemaliger Soldat weiß ich so was zu würdigen. [bravo]

Trennung

Kolwezi - da war ich noch Offiziersschüler in der Aufklärungskompanie der OHS. Schon damals haben wir diese Aktion mit Spannung verfolgt und waren ob dieser soldatischen Leistung begeistert. [super]

Gruß


Wohl eher die zahlenmäßig viert- oder fünftstärkste Armee, wenn ich es richtig in Erinnerung habe. Ich weiß nicht mehr die genauen Zahlen, darum gebe ich auch Spannen an. Aber die mobilisierte irakische Armee war mit 1 Mio. Soldaten etwa so groß wie die nordkoreanische Armee, aber deutlich kleiner als die Armeen auf den ersten drei Plätzen.

1. Sowjetunion 3 bis 4 Mio.
2. und 3. China oder USA 2 bis 2,5 Mio.
4. und 5. Irak oder Nordkorea ca. 1 Mio.

Die irakische Armee war technologisch rückständig und unterlegen, nicht nur was die Landstreitkräfte betraf, sondern auch die Luftwaffe und Luftabwehr. Ich stellte hier schon einmal die Frage, ob der irakischen militärischen Führung die technologische Rückständigkeit und das Ausbildungsdefizit nicht bewußt war? Oder hatte die irakische militärische Führung nicht den Mut, Saddam Hussein die Aussichtslosigkeit eines solchen Krieges vor Augen zu führen? Aber nachdem was damals von militärischen Analysten berichtet wurde, war auch die sowjetische und chinesische militärische Führung über die Bedeutung der Technologie in diesem Krieg erschrocken. Als Folge wurden sowjetische Panzer mit neuen Reaktivpanzerungen ausgestattet, und für chinesische Interkontinentalraketen sollte ein Festtreibstoff entwickelt werden, um den langen Auftankvorgang zu vermeiden, da die Möglichkeiten der US-Satellitenaufklärung und entsprechende Informationsweiterleitung unterschätzt wurden, um nur zwei Beispiele zu nennen.
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Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon pentium » 30. Dezember 2014, 18:38

Wie geht's jetzt weiter, Irakkrieg, Geschichte der Panzerwaffe, US-Satellitenaufklärung, chinesische Interkontinentalraketen, der Spinnt des deutschen Soldaten, die Stärke der Schweizer Garde im Vergleich zur NVA?
Wahnsinn dieser Thread!
Ich hätte da noch die größten Fehlschläge der Militärgeschichte im Angebot?

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Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon Nov65 » 30. Dezember 2014, 19:57

Ist vielleicht alles in Bezug zum Thema gesagt? Dann schweift man folglich ab.
Gruß, Andreas
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Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon tom-jericho » 31. Dezember 2014, 02:19

Ähm ...

Und um 5 Uhr 45 wird zurück geschossen ... [flash]
tom-jericho
 

Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon tom-jericho » 31. Dezember 2014, 02:32

Da sich viel zu viele Freundinnen und Ehefrauen während unserer Armeezeit lossagten und sich auch heute noch von uns trennen mal was zum Thema:

Soldatenfamilien


Soweit die Familie des Soldaten in das Blickfeld der Armee rückte, ging es in aller
Regel um die Familie des Berufssoldaten. Daß ein ständig größer werdender Anteil
der Soldaten und selbst der – überwiegend im 18. oder 19. Lebensjahr einberufenen
- Unteroffiziere mit Wehrdienstantritt bereits eine eigene Familie hatte oder sie in dieser
Zeit gründete, rückte nur allmählich ins Bewußtsein. Es war einerseits Folge der
in der DDR zunehmend schon in sehr jungem Alter erfolgenden Eheschließungen.
Andererseits zwangen demographische Entwicklungen, die Einberufung eines Teils
der Wehrpflichtigen hinauszuzögern und teilweise sogar erst im 25. Lebensjahr zu
vollziehen, um die personelle Auffüllung der Einheiten garantieren zu können. Die
Wahrscheinlichkeit schon vollzogener Eheschließung nahm damit zu.

Etwas mehr als die Hälfte der befragten Soldaten war bei Dienstantritt im 18. oder
19. Lebensjahr, alle übrigen waren älter (etwa je ein Siebentel bis 21, bis 23 bzw. bis
26 Jahre). Fast ein Viertel war zu diesem Zeitpunkt verheiratet oder hat den Schritt in
die Ehe während des Wehrdienstes vollzogen, jeder Siebente hatte bereits Kinder.
Von den Unteroffizieren haben 33 Prozent während des Wehrdienstes geheiratet, 2
Prozent waren schon vordem verheiratet, und 68 Prozent hatten Kinder. Dabei
waren 73 Prozent schon im 18. oder 19., weitere 18 Prozent bis zum 21. Lebensjahr
einberufen worden. Diese Strukturen repräsentieren zumindest in groben Zügen die
realen Gegebenheiten in der NVA.

Für die Familien der Soldaten und Unteroffiziere übernahm die NVA formell keine
Verantwortung. Für deren Versorgung waren gesetzliche Regelungen getroffen, die
im Notfall eine – geringe – finanzielle Unterstützung ermöglichten. Wohnungsbedarf
war über örtliche Organe oder die Betriebe der Soldaten (deren Arbeitsplatz ja erhalten
blieb) bzw. der Ehefrauen zu befriedigen. Für die Unterstützung in Notfällen gab
es kaum Regelungen, sie blieben der in der DDR allerdings zu erwartenden allgemeinen
Solidarität anvertraut. Exemplarisch mögen die Familien der verheirateten
Unteroffiziere dafür stehen: mehr als ein Drittel von ihnen kam während des Wehrdienstes
des Familienvaters in Situationen, in denen sie Unterstützung benötigte
(z.B. wegen Krankheit). In den meisten Fällen halfen dann Verwandte und/oder
Nachbarn, in einigen der eigene bzw. der Betrieb der Ehefrau (meist über die
Arbeitskollektive), nur in Aunahmen das Wehrkreiskommando.

Daß ihre Beziehung zur Ehefrau, Verlobten oder Freundin durch die mit der Einberufung
verbundene Trennung Belastungen ausgesetzt war, bestätigen 68 Prozent der
Unteroffiziere und drei Fünftel der Soldaten. In den meisten Fällen führte das zur
Festigung (je etwa zwei Fünftel der betroffenen Soldaten und Unteroffiziere), bei fast
jedem zehnten Soldaten und jedem fünften Unteroffizier jedoch zur Auflösung der
Beziehung.

Von den befragten Berufssoldaten waren, wie erinnerlich, in der Zeit ihres Truppendienstes
98 Prozent verheiratet und 83 Prozent hatten Kinder 10), davon 58 Prozent
ein bis zwei und 20 Prozent drei bis vier Kinder. Neben der Wohnungsversorgung
war eines der Kernprobleme der Familien von Berufssoldaten der geringe Anteil der
Familienväter an der Wahrnehmung von Elternpflichten und häuslichen Aufgaben.
Das resultierte aus Dienstzeitbelastung und Versetzungshäufigkeit sowie der vor
allem mit letzterer verbundenen, oft langfristigen Trennung von der Familie. Von
Versetzungen, Schul- und Lehrgangsbesuche, längere Kommandierungen usw.
waren Offiziere erheblich häufiger betroffen als Fähnriche und Berufsunteroffiziere.
Für den Zeitraum ihres Truppendienstes gaben die befragten Berufssoldaten folgende
Trennungszeiten von der Familie an (Angaben in Prozent):

Offiziere Fähnriche Berufsunteroffiziere
bis 2 Jahre 18 20 30
bis 4 Jahre 25 28 26
bis 6 Jahre 21 8 13
bis 8 Jahre 12 4 9
bis 10 Jahre 6 0 0
bis 15 Jahre 6 4 0
bis 20 Jahre 2 0 0
ohne Angabe 9 36 22

Die mit der Dezentralisierung einhergehende Umdislozierung vieler Truppenteile in
kleinere Garnisonsstädte und Gemeinden mit wenig entwickelten Dienstleistungsstrukturen
und die von diesen häufig weit entfernte Lage der Objekte potenzierten
viele Familienprobleme. So berichten 29 Prozent der Berufssoldaten über Schwierigkeiten
bei der Beschaffung von Krippen- oder Kindergartenplätzen, 22 Prozent über
Eingewöhnungsprobleme der Kinder in den neuen Schulen, 14 Prozent über Schwierigkeiten
beim Finden einer geeigneten Lehrstelle für die Kinder und 12 Prozent über
Erziehungsprobleme.

Über den Umstand hinaus, daß ihnen ein größerer und manchmal übergroßer Anteil
der Familienpflichten zufiel, ergaben sich aus zeitweiliger Trennung und hoher
Dienstzeitbelastung der Männer auch berufliche Nachteile für die Ehefrauen der Berufssoldaten.
Nach den Angaben der befragten Berufssoldaten hatten zum Zeitpunkt
ihres Truppendienstes 5 Prozent der Ehefrauen einen Hochschul- und 25 Prozent
einen Fachschulabschluß; 3 Prozent besaßen Technikerabschluß oder Meisterbrief,
48 Prozent waren Facharbeiter und 3 Prozent Teilfacharbeiter. Nur 6 Prozent hatten
keinen Berufsabschluß, für die übrigen fehlen die Angaben. Angesichts dieser beruflichen
Qualifikationsstruktur (die im übrigen bei den Absolventen der Offiziershochschulen
in den achtziger Jahren einen weitaus höheren Anteil an Hoch- und Fachschulabsolventinnen
ausweist) ist klar, daß häufiger Wohnortwechsel zu beruflichen
Nachteilen führen mußte.

Von den verheirateten Berufssoldaten gaben 59 Prozent an, daß ihre Ehefrau in der
zeit des Truppendienstes ein- bzw. mehrere Male die Arbeitsstelle wechseln mußte.
Zur Anzahl solcher Arbeitsstellenwechsel machten sie folgende Angaben (in Prozent):

Offiziere Fähnriche Berufsunteroffiziere
Einmal 23 55 57
Zweimal 33 33 29
Dreimal 20 11 14
4- bis 5-mal 17 0 0
6- bis 11-mal 5 0 0
ohne Angabe 1 0 0

Wenn Arbeitsstellenwechsel erforderlich waren, konnten 42 Prozent der Frauen
immer oder in den meisten Fällen in ihrem erlernten Beruf arbeiten, 22 Prozent in
einigen Fällen. 32 Prozent der Frauen konnten dabei nie oder in den meisten Fällen
nicht im erlernten Beruf weiterarbeiten, waren also zu Wechsel oder Aufgabe gezwungen.
Wenn sie nicht im erlernten Beruf weiterarbeiten konnten, mußten 30
Prozent meist Arbeit auf niedrigerem Qualifikationsniveau annehmen, 11 Prozent
gelang dies allerdings auch auf höherem Qualifikationsniveau. Zu berücksichtigen ist
darüber hinaus, daß erzwungene Arbeitsstellenwechsel auch bei Verbleib im erlernten
Beruf oftmals nicht oder nicht sofort auf gleiche offizielle Ebene in den sozialen
Hierarchien der Betriebe und Einrichtungen führten, neues Einarbeiten erforderten
und dadurch zeitweilig mit finanziellen Einbußen einhergehen konnten.

Insgesamt sagen 34 Prozent der Berufssoldaten, daß die berufliche Entwicklung ihrer
Ehefrau durch ihren Dienst in der Truppe unbeeinflußt geblieben sei, und 20 Prozent
meinen, sie sei dadurch eher gefördert worden. 46 Prozent führen allerdings an,
sie sei dadurch eher behindert worden. Wo das der Fall war, reichen Fernwirkungen
bis in die heutige Rentenhöhe.

Daß die vielfältigen Belastungen der Ehe durch ihren Dienst in der Truppe auch zu
Ehekonflikten geführt hat, bestätigen 21 Prozent der Berufssoldaten – 15 Prozent
erlebten zeitweilige Ehekrisen, bei sechs 6 Prozent führte sie zur Scheidung. Bei 31
Prozent haben die Belastungen die Ehe gefestigt.
tom-jericho
 

Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon Spartacus » 31. Dezember 2014, 10:46

Beethoven hat geschrieben: Also mein Lieber, echt starke Leistung. Als ehemaliger Soldat weiß ich so was zu würdigen. [bravo]

Gruß


Danke für die Blumen. Gehört ja eigentlich mal wieder nicht hier her, da her hier noch einmal ein Link,
wo Du Dich noch ein bisschen belesen kannst.

viewtopic.php?f=24&t=5373&start=100#p103181

LG

Sparta


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Nicht Deutschland schafft sich ab, sondern Deutschland schaltet sich ab.
Habeck und Baerbock in die Produktion. Die Grünen sind eine fortschrittsfeindliche Sekte.



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Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon Beethoven » 31. Dezember 2014, 10:49

Volker Zottmann hat geschrieben:Der Militärhistoriker Dr. Rüdiger Wenzke hat sich Mühe gegeben.
Das hätte einem @Beethoven auch gelingen können! Dazu müsste er aber wollen!

Gruß Volker



Ach Volker, diesen Ausfluss kenne ich schon sehr lange und es wurde sich an anderen Stellen mit diesem Herren bereits auseinander gesetzt. Im Großen und Ganzen, so wurde eingeschätzt, selbst von anderen westlichen Historikern, ist es ein Werk, dass eher an Jules Verne erinnert und weniger echten Inhalt besitzt.

Soviel dazu.

Nun, natürlich gab es in der NVA bis zur "Einführung der sozialistischen Prinzipien" aber leider auch danach, immer wieder Verstöße gegen die zwischenmenschlichen Beziehungen. Dem Einzelnen fällt da bestimmt die "EK-Bewegung" ein, unter der so mancher Soldat zu leiden hatte. Es wurde aber hart gegen solche Verstöße vorgegangen, wenn diese ruchbar wurden. Das konnte bis zum Militärstaatsanwalt gehen.

Allerdings, jedenfalls ist mir davon nichts bekannt, trieb dies nie solche Blüten wie in der Bundeswehr, wo man Pflaumen aus der Ritze eines EK lutschen musste, wo Vergewaltigungen nachgestellt und gefilmt wurden na und natürlich der ganze andere blödsinnige Kram, der so verzapft wurde.

Gruß und guten Rutsch
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Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon Edelknabe » 31. Dezember 2014, 13:20

Guter realitischer Beitrag tom, das mit den Soldatenfamilien. Mehr gibt es eigentlich dazu nicht zu texten.

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Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon tom-jericho » 31. Dezember 2014, 14:56

Soziale Beziehungen und Disziplin

An die sozialen Beziehungen in der NVA richteten sich hohe Ansprüche. Mit dem Attribut
„sozialistische“ versehen, sollten sie sich auf der Grundlage „übereinstimmender
Klasseninteressen“ im Geiste von Kameradschaft und gegenseitiger Hilfe
gestalten. Der Widerspruch zum Gehorsamsedikt und zu den patriarchalen Strukturen
der militärischen Hierarchie machte sich in der Praxis aber ständig bemerkbar
und übertrug sich teilweise bis in die Beziehungen innerhalb der Dienstgradgruppen
und militärischen Kollektive.

Beziehungen innerhalb der Dienstgradgruppen

Die Beziehungen innerhalb der Dienstgradgruppen waren – abhängig von Dienstdauer,
Lebensalter, Persönlichkeitsreife und anderen internen Strukturen sowie nicht
zuletzt von den spezifischen Lebensbedingungen – in unterschiedlichem Grade
entwickelt. Berufssoldaten bewerten ihre Beziehungen untereinander überwiegend
als von Kameradschaft und gegenseitiger Hilfe geprägt (91 Prozent, dabei 53 „sehr“
und 38 „teilweise“). Das Vertrauen zueinander bezeichnen 89 Prozent als ausgeprägt,
allerdings 60 Prozent als nur teilweise. Gleichgültigkeit oder Mißgunst hat nur
etwa jeder Zehnte als „teilweise ausgeprägt“ erlebt, zwei Fünftel jedoch zumindest
teilweise auch Vorrechte dienstälterer Berufssoldaten gegenüber den jüngeren.
Worin sie bestanden, belegen die Angaben über Wohnungs- oder Ferienplatzvergabe
exemplarisch.

Auch die Unteroffiziere schätzen die Beziehungen zwischen sich als kameradschaftlich
und von gegenseitiger Hilfe geprägt ein (96 Prozent, dabei 57 „sehr“). Das Vertrauen
zueinander geben 92 Prozent als ausgeprägt an (36 „sehr“). Erscheinungen
von Gleichgültigkeit und Mißgunst erlebten 13 bzw. 7 Prozent, aber 59 Prozent
(dabei 16 „sehr“) benannten Vorrechte dienstälterer Unteroffiziere als ausgeprägt.

Zwiespältig fällt das Urteil der Soldaten über die zwischenmenschlichen Beziehungen
in ihrem Kreis aus. Einerseits haben bis auf zwei Soldaten alle anderen Kameradschaft
und gegenseitige Hilfe als ausgeprägt erfahren (ein Drittel „sehr“), neun
Zehntel auch Vertrauen zueinander (ein Fünftel „sehr“). Andererseits erlebte jeder
Dritte zumindest teilweise auch Gleichgültigkeit und jeder Sechste Mißgunst untereinander.
Gleichzeitig haben vier Fünftel der Soldaten Vorrechte dienstälterer Soldaten
kennengelernt, jeder zweite davon als „sehr ausgeprägt“. Lediglich jeder
Zwanzigste gibt an, daß es Vorrechte Dienstälterer in seiner Einheit nicht gegeben
habe. Hier ist anzufügen, daß nur drei Soldaten angeben, es habe in ihrer Kompanie
ausschließlich Soldaten eines Diensthalbjahres gegeben. Das traf bekanntlich nur
auf MotSchützen-Kompanien zu, und auch dort konnte die Regel nicht in jedem Fall
eingehalten werden.

Hier ist vor allem die sogenannte „EK-Bewegung“ angesprochen, in der insbesondere
Soldaten im dritten Diensthalbjahr nicht nur Vorrechte beanspruchten, sondern
teilweise zu deren Durchsetzung notfalls auch Schikanen und Gewalt einsetzten.
Mehr als vier Fünftel der Soldaten waren in ihren Einheiten mit dieser Erscheinung
konfrontiert, jeder siebente Soldat fühlte sich dadurch sehr belastet, die übrigen
kaum oder nicht. Abgesehen von unterschiedlichen Ausprägungsgraden – die Inanspruchnahme
und Behauptung von Vorrechten mußte durchaus nicht immer exzessiv
erfolgen – steht dieses „Nichtbelastetsein“ u.a. auch dafür, daß schließlich jedem
Soldaten im dritten Diensthalbjahr gleiche Vorrechte in Aussicht standen.

Exemplarisch für Vorrechte sei an dieser Stelle das tägliche Stuben- und Revierreinigen
genannt, das einen festen Platz im Tagesdienstablaufplan hatte und für die
eingeteilten Soldaten zu Lasten der Freizeit ging. Ein Drittel der Soldaten meint, daß
die Einteilung dazu nicht immer gerecht erfolgte, jeder fünfte Unteroffizier bestätigt
das. Als diejenigen, die es weniger traf, gaben 17 Soldaten das 3.Diensthalbjahr
bzw. „EK´s“ an – wiederum bestätigt von einer Reihe Unteroffiziere. Obwohl diese
Einteilung formell den Gruppenführern oblag, wurde sie in einem Teil der Einheiten
de facto von den Soldaten des dritten Diensthalbjahres vorgenommen und zu ihren
Gunsten verändert. Auch Ungerechtigkeiten bei der Ausgangsgewährung9) haben
hier eine ihre Ursachen.

Es sei angefügt, daß Vorrechte Dienstälterer bis hin zur „EK-Bewegung“ als Phänomen
vor allem in jenen Bereichen des militärischen Lebens auftraten, die nicht
unmittelbar mit den Hauptfeldern der militärischen Tätigkeit verbunden waren. So bestätigt
jeder zweite Soldat und Unteroffizier, daß die Beziehungen in seinem Kollektiv
im Diensthabenden System, bei Übungen und in der Ausbildung meist besser waren
als im Innendienst und in der dienstfreien Zeit. Nur wenige erlebten es umgekehrt,
die übrigen meinen: „sie waren immer gleich“. In der Gefechtsausbildung erfuhren 88
Prozent der Unteroffiziere und vier Fünftel der Soldaten immer (34 Prozent bzw. ein
Viertel) oder häufig gute Kameradschaft zwischen den Soldaten. Das gilt im übrigen
auch für die Beziehungen zwischen Vorgesetzten und Unterstellten. Knapp drei
Fünftel der Soldaten wie der Unteroffiziere meinen, sie wären im Verlauf von Übungen
besser gewesen als in der Kaserne, etwa jeder Dritte hält es für unterschiedlich:
„mal so – mal so“. Die Berufssoldaten haben die gleiche Erfahrung gemacht. 72 Prozent
der Unteroffiziere und zwei Fünftel der Soldaten erlebten in der Gefechtsausbildung
immer (9 Prozent bzw. knapp jeder Zehnte) oder häufig ein gutes Verhältnis zu
den Vorgesetzten.

Die Beziehungen zwischen SED-Mitgliedern und parteilosen Soldaten und Unteroffizieren
waren im Alltag weitestgehend unauffällig. Wenn Soldaten oder Unteroffiziere
Mitglied der SED waren, war dies ihren Kameraden auf der Stube zwar meist bekannt
– anders, diese Mitglieder lebten als solche in der „Öffentlichkeit“. Überdies
trugen ihnen die Parteiorganisationen in den Einheiten (in jeder Kompanie gab es
eine Parteigruppe oder –organisation) nicht selten allgemein oder per spezifischem
„Parteiauftrag“ auf, in ihren Kollektiven durch vorbildliches Verhalten und politische
Einflußnahme wirksam zu werden. Daß einem Viertel der Soldaten die Existenz
eines SED-Mitglieds auf seiner Stube nicht bekannt war oder man sich daran nicht
erinnert, spricht allerdings in dieser Hinsicht kaum für besondere Aktivität.

Trotzdem erinnern sich drei Fünftel der Soldaten und 89 Prozent der Unteroffiziere,
daß es auf ihren Stuben jemanden gab, der Mitglied der SED war. Nahezu neun von
zehn Soldaten und 87 Prozent der Unteroffiziere meinen von ihm, er sei „Soldat wie
jeder andere“ gewesen. Man schätzt ihn als „Kumpel“ (jeder zweite Soldat, 61 Prozent
der Unteroffiziere) und anerkennt ihn zum Teil sogar als Vorbild (jeder fünfte
Soldat, 28 Prozent der Unteroffiziere). Daß er auch ein Zuträger gewesen ist, sind
sich zwei Unteroffiziere sicher, jeder zweite Soldat und 41 Prozent der Unteroffiziere
halten das für „schwer zu beurteilen“, und jeder dritte Soldat sowie jeder zweite Unteroffizier weisen das von sich.

Einen Hinweis auf die Enge der Beziehungen innerhalb der Dienstgradgruppen mag
auch die Tatsache geben, daß 70 Prozent der Berufssoldaten sich auch heute noch
gelegentlich (außerhalb des Bundeswehrverbandes) mit ehemaligen Kameraden
treffen, mit denen sie gemeinsam gedient haben. Weitere 15 Prozent schreiben sich
oder telefonieren gelegentlich miteinander. Von den Unteroffizieren sind dies 27 bzw.
13 Prozent, von den Soldaten zusammengenommen etwa jeder Fünfte. Bei Soldaten
und Unteroffizieren ist in Rechnung zu stellen, daß sie seinerzeit aus allen Bezirken
der DDR zum Wehrdienst einberufen wurden und heute auf Grund ihres geringeren
Lebensalters auch als wesentlicher mobiler einzuordnen sind. Räumliche Trennung
und berufliche Belastung reduzieren ihre Kontaktmöglichkeiten sicher stark.
tom-jericho
 

Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon tom-jericho » 31. Dezember 2014, 16:33

Das Verhältnis von Vorgesetzten zu Unterstellten

Von besonderer Aussagekraft über Charakter und Ausprägung sozialer Beziehungen
ist das Verhältnis von Vorgesetzten zu Unterstellten, das wesentlich vom Führungsverhalten
des Vorgesetzten bestimmt wird. Ihren unmittelbaren Vorgesetzten
erlebten die Berufssoldaten und die Unteroffiziere wie folgt (Rangfolge nach der
Häufigkeit der Antworten „immer“ bzw. „häufig“ bei Berufssoldaten, in Klammern
„immer“, Angaben in Prozent):

BS UaZ
Er hat strenge Forderungen gestellt 95 (56) 79 (26)
Er hat sich dienstlich korrekt zu seinen Un- 89 (54) 85 (47)
terstellten verhalten (Anrede, Umgangston)
Er hat sich für Rechte und Lebensbedingun- 80 (40) 67 (27)
gen seiner Unterstellten eingesetzt
Er hat Erfahrungen, Vorschläge, Ideen seiner 78 (18) 61 (13)
Unterstellten geachtet und berücksichtigt
Man konnte über persönliche Probleme mit 74 (56) 66 (43)
ihm reden
Er hat auch erklärt, begründet, geholfen 73 (46) 69 (25)
Er hat den persönlichen Kontakt, das vertrau- 58 (20) 55 (17)
ensvolle Gespräch mit seinen Unterstellten
auch von sich aus gesucht

Für Berufssoldaten ergibt sich auf den ersten Blick ein Vorgesetztenbild, in dem alle
regelhaft wünschenswerten Eigenschaften bis auf Kontaktfreudigkeit überwiegend
ausgeprägt sind. Geht man jedoch davon aus, daß nur die Antwort „immer“ wirklich
stereotype Verhaltenseigenschaften reflektieren kann, ändert sich das. Vorzüge
heben sich deutlicher ab, der Typus des strengen, korrekten Kommandeurs/Leiters,
der auch ein Ohr für persönliche Probleme hat, wird für mehr als die Hälfte der militärischen
Vorgesetzten kennzeichnend. Aber auch seine Defizite treten schärfer
hervor. Erklären, Begründen, Helfen tritt hinter Befehlen zurück, noch mehr der Einsatz
für Rechte und Lebensbedingungen der Unterstellten. Eine wirklich persönliche
Beziehung wird selten beständig gesucht, die Meinung des Unterstellten folgerichtig
nicht immer herausgefordert und beachtet. Hierin äußert sich eine der wichtigsten
Beschränkungen von Mitgestaltungsmöglichkeiten Unterstellter, die spätestens seit
Anfang der 80er Jahre zunehmend in Widerspruch zu den wachsenden subjektiven
Mitwirkungsvoraussetzungen (steigende Bildung, höheres Lebensalter, größere soziale
Erfahrung usw.) gerieten.

Ohne Zweifel ist diese Interpretation sehr verkürzt und wird damit der differenzierten
Realität in der NVA nicht voll gerecht. Sie läßt zum Beispiel außer acht, daß die
Höchstwerte eines „selten“ oder „nie“ bei Berufssoldaten 10 bzw. 3 Prozent nicht
übersteigen (in der Frage nach dem persönlichen Kontakt), also kleine Minderheiten
charakterisieren. Trotzdem wird Wesentliches sichtbar, das zugleich prägend für die
Beziehungen zwischen den Unterstellten war.

Am Beispiel der Unteroffiziere bestätigt sich das. Können als Vorgesetzte der Berufssoldaten
oftmals ältere, erfahrene Offiziere angenommen werden, kommen als unmittelbare
Vorgesetzte von Unteroffizieren in erster Linie Offiziere der Führungsebenen
Zug und Kompanie in Frage, also überwiegend jüngere Offiziere. Das ihnen
attestierte Führungsverhalten weist zunächst starke Ähnlichkeit mit dem vorgenannten
auf, allerdings durchgängig auf niedrigerem Anteilsniveau. Prägung durch das
Vorbild der Älteren und vermutlich schon durch die Vorgesetzten an den Offiziershochschulen ist unverkennbar. Stereotype Eigenschaften scheinen (altersabhängig)
noch deutlich weniger entwickelt; auffällig: Forderungen an die Unterstellten sind
(abhängig von geringerer Erfahrung und Sicherheit im Umgang mit den Unterstellten)
noch nicht durchgängig hoch; die Defizite sind identisch, aber entschieden auffälliger.

Als unmittelbare Vorgesetzte der Soldaten kommen überwiegend Unteroffiziere in
Betracht, in der Regel Unteroffiziere auf Zeit in Gruppenführer- oder gleichgestellten
Funktionen. Die Wertung ihres Führungsverhaltens durch die Soldaten fällt überaus
kritisch aus: nur bei dienstlicher Korrektheit (ca. vier Fünftel „immer“ oder „häufig“)
erlebte eine Mehrheit beständig entsprechendes Verhalten, bei hohen Forderungen
noch etwa jeder Zweite. In allen anderen Verhaltensbereichen liegen positive
Wertungen bei einem Drittel oder etwas darüber. Die Antwort „immer“ erreicht einen
Drittelanteil nur bei dienstlicher Korrektheit und knapp auch hinsichtlich des offenen
Ohrs für persönliche Probleme. In allen anderen Fragen treffen nie mehr als vier von
42 Soldaten ein solches Urteil.

Erneut sind Ähnlichkeiten mit dem Führungsverhalten der Berufssoldaten unverkennbar,
hier jedoch bereits auf für die Aufgabenerfüllung kritischem Niveau. Mangel
an Lebenserfahrung (viele Gruppenführer waren jünger als ein Teil ihrer Unterstellten)
oder an Ausbildung erklärt dies nur unzureichend. Ohne die Leistungen der Unteroffiziere
auf Zeit zu schmälern scheint entscheidend, daß die Probleme im Führungsverhalten
der Berufssoldaten hier auf denjenigen „durchschlugen“, der mit
objektiv geringster persönlicher und funktionaler Kompetenz mehr mit Pflichten als
mit Rechten ausgestattet war. Schon die Lebensbedingungen vieler Unteroffizier in
den Kompanien belegen zudem, daß er den Soldaten um vieles näher stand als den
Berufssoldaten und sein Verhalten entsprechend orientierte.
tom-jericho
 

Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon tom-jericho » 31. Dezember 2014, 16:39

Militärische Disziplin

Aus den schon genannten Gründen gilt die militärische Disziplin in der NVA heute
als besonders streng. Eine Armee, die über Jahrzehnte einen so hohen Grad der
Gefechtsbereitschaft zu sichern hatte, mußte zwangsweise hohen Ansprüchen an
die funktionale Disziplin gerecht werden. Daß auch formale Disziplinaspekte in der
NVA einen außerordentlichen Stellenwert besaßen, hat vielschichtige Ursachen, die
hier nicht näher erörtert werden können. Sie trugen jedoch – ebenso wie das differenzierte
und bis zu mehrmonatigem Freiheitsentzug reichende Sanktionssystem -
nicht wenig zum Vorstellungsbild einer „strengen“ Disziplin bei.

Berufssoldaten und Unteroffiziere sehen das nur bedingt so. Jeweils 51 Prozent bestätigen
aus ihrer Truppendienst- bzw. Wehrdienstzeit den Eindruck, daß sie sehr
streng war. Nahezu ebensoviele (46 Prozent der Berufssoldaten, 45 Prozent der Unteroffiziere)
halten sie jedoch für „ganz normal“, hatten sich mit den Disziplinforderungen
also im allgemeinen identifiziert. 3 Prozent der Berufssoldaten und 4
Prozent der Unteroffiziere halten die erlebte Disziplin sogar für „eher lasch“. Bemerkenswert
sind die Erfahrungen der Soldaten: hier erlebte jeder Zweite die Disziplin
als „ganz normal“, und jeder Zwanzigste hielt sie für lasch. Als allzu streng kann die
Disziplin in der NVA also kaum empfunden worden sein. Hinzu kommt die Frage der
Kontinuität in der Disziplinforderung. Die Disziplin in der Gefechtsausbildung erlebten
75 Prozent der Unteroffiziere und etwa ebensoviele Soldaten überwiegend als
streng, aber nur 24 Prozent bzw. jeder Siebente meint, das sei „immer“ so gewesen.

Dem steht offenbar auch nicht entgegen, daß zwei Fünftel der Soldaten im Verlauf
ihres Wehrdienstes einmal und ein Fünftel nach eigenen Angaben sogar mehrmals
disziplinar bestraft wurden. Bei den Unteroffizieren liegen die Verhältnisse ähnlich:
46 Prozent geben eine, 19 Prozent mehrere Disziplinarstrafen an. Wer angesichts
dessen die geforderte Disziplin für normal hält, muß mit den Forderungen in der Tat
konform gehen.

In welchem Grade das der Fall war, wird aus den Gründen für vorschriftsmäßiges
Verhalten deutlich. Alle Soldaten und Unteroffiziere geben zunächst an, sich in der
Regel vorschriftsmäßig verhalten zu haben – aus Einsicht jeder fünfte Soldat und 42
Prozent der Unteroffiziere, „weil das allgemein so üblich war“ zwei Fünftel der Soldaten
und 43 Prozent der Unteroffiziere, „um Ärger zu vermeiden“ alle anderen. Übereinstimmung
mit Zielen und Begründungen der Verhaltensnormen, zumindest aber
mit dem allgemeinen Verhalten war demnach bestimmend für das Disziplinverhalten
der Mehrheit, Anpassung nur für eine Minderheit.
tom-jericho
 

Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon tom-jericho » 31. Dezember 2014, 16:44

Beziehungen zwischen Armee und Bevölkerung

Einen besonderen Bereich bilden die Beziehungen zwischen Armee und Bevölkerung.
Sie waren einerseits ideologisch stark befrachtet, und Begriffe wie „Armee
des Volkes“, „Einheit von Volk und Armee“ und nicht zuletzt die formelle Bezeichnung
als „Volksarmee“ belegen das hinreichend.
Für die Pflege der Beziehungen zur
Bevölkerung gab es viele Rituale und formelle Festlegungen. Über offizielle, „verordnete“
Treffen bei bestimmten politischen oder kulturellen Anlässen hinaus kam es
trotz des überwiegend in die Kasernen verlegten Alltagslebens der Soldaten jedoch
auch zu vielfältigen inoffiziellen Kontakten mit der Bevölkerung. Beim Ausgang in
den Garnisonen, im Urlaub am Heimat- oder Urlaubsort, bei Übungen an den
Marschstraßen, nicht zuletzt bei den zahlreichen Arbeitseinsätzen in der Volkswirtschaft
kam es massenhaft zu normalen, alltäglichen Begegnungen, die - ob flüchtig
oder über längere Zeit – dem Soldaten einen Eindruck vom Verhältnis der Bevölkerung
zur Armee vermittelten.

Jeder zweite Soldat, 73 Prozent der Unteroffiziere und 91 Prozent der Berufssoldaten
bewerten das Verhältnis der Bevölkerung zu den Soldaten als „eher freundschaftlich“.
Ein Drittel der Soldaten, 22 Prozent der Unteroffiziere und 8 Prozent der
Berufssoldaten erlebten es als „eher gleichgültig“, jeder zehnte Soldat sowie 4 Prozent
der Unteroffiziere bzw. 1 Prozent der Berufssoldaten als „eher distanziert“. Da
es hier um Erfahrungstatsachen geht, ist anzunehmen, daß die unterschiedlichen
Bewertungen auf die jeweiligen Bevölkerungskreise, mit denen Berufssoldaten, Unteroffiziere
oder Soldaten hauptsächlich in Berührung kamen, sowie auf differierende
eigene Einstellungen und Bewertungsmaßstäbe zurückzuführen sind.

Die an Einsätzen in der Volkswirtschaft beteiligten und dort mit Arbeitern und Angestellten
zusammenwirkenden Armeeangehörigen z.B. gelangen zu wesentlich günstigeren
Urteilen. Hier sind es über vier Fünftel der Soldaten, 91 Prozent der Unteroffiziere
und 96 Prozent der Berufssoldaten, die das Verhältnis der Belegschaft ihres
Einsatzbetriebes zu ihnen als überwiegend freundschaftlich erfuhren. Und etwa
ebensoviele gelangen zu der Auffassung, daß solche Einsätze dem Ansehen der Armee
bei der Bevölkerung genutzt haben.

Zum Verhältnis der Soldaten zur Bevölkerung wurden keine Fragen gestellt. Es entsprach
im allgemeinen ihrem Selbstverständnis und bestätigte sich mit dem Verhalten im Herbst 1989 vollauf.
Zuletzt geändert von tom-jericho am 31. Dezember 2014, 16:51, insgesamt 1-mal geändert.
tom-jericho
 

Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon tom-jericho » 31. Dezember 2014, 16:48

Bewusst habe ich nun am heutigen letztem Tage im Jahr 2014 diese Punkte gewählt.

Vielleicht sind sie uns ja allen ein wenig Wegweiser für den Umgang zwischen Mitgliedern des Forums 2015.

[hallo]
tom-jericho
 

Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon Beethoven » 31. Dezember 2014, 17:16

Hast Du fein gemacht. Echt aussagekräftig.

Gruß und guten Rutsch
Die größten Vorteile im Leben überhaupt wie in der Gesellschaft hat ein gebildeter Soldat. J. W. v. Goethe

Das Gesetz ändert sich, die Gesinnung nicht.
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Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon Nov65 » 31. Dezember 2014, 17:38

Danke Dir, Tom, für die thematischen Aussagen. Woher hast Du diese? Habe ich eine Quelle übersehen?
Dir einen schönen Rutsch ins neue Forums-Jahr.
Gruß, Andreas
Nov65
 
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Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon tom-jericho » 31. Dezember 2014, 20:00

Nov65 hat geschrieben:Danke Dir, Tom, für die thematischen Aussagen. Woher hast Du diese? Habe ich eine Quelle übersehen?
Dir einen schönen Rutsch ins neue Forums-Jahr.
Gruß, Andreas


@ Nov65
Komm auch du gesund und munter ins Neue Jahr, du Millionär am Westufer.
Und störe bloß nicht die Silvesterfeier in Adamshoffnung am Ostufer. [wink]

PS: Es ist eine Studie (Befragung) rund 10 Jahre nach der Wende.
Ich habe dazu schon Seiten zuvor hier zu bestimmten Themen zitiert.
Würde es hier nicht einstellen, wenn ich es heute nicht auch so vertreten könnte.
Jeder von uns hat doch dazugelernt. [hallo]

Quelle:
Forschungsvorhaben „Soldatenalltag in der NVA“ der Arbeitsgruppe Geschichte der NVA und Integration ehemaliger NVA-Angehöriger in Gesellschaft und Bundeswehr beim Landesvorstand Ost des DBwV
tom-jericho
 

Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon andr.k » 2. Januar 2015, 23:41

Beethoven hat geschrieben:

Nun, natürlich gab es in der NVA bis zur "Einführung der sozialistischen Prinzipien" aber leider auch danach, immer wieder Verstöße gegen die zwischenmenschlichen Beziehungen. Dem Einzelnen fällt da bestimmt die "EK-Bewegung" ein, unter der so mancher Soldat zu leiden hatte. Es wurde aber hart gegen solche Verstöße vorgegangen, wenn diese ruchbar wurden. Das konnte bis zum Militärstaatsanwalt gehen.

Allerdings, jedenfalls ist mir davon nichts bekannt, trieb dies nie solche Blüten wie in der Bundeswehr, wo man Pflaumen aus der Ritze eines EK lutschen musste, wo Vergewaltigungen nachgestellt und gefilmt wurden na und natürlich der ganze andere blödsinnige Kram, der so verzapft wurde.



Selbsttötung eines Stabsoffiziers

Am 19. Oktober 1989, gegen 8.00 Uhr, wurde im Ergebnis von Sofortmaßnahmen (nach Vermisstenmeldung der Ehefrau) die Leiche eines Oberstleutnants (45, Leiter der DE) aufgefunden. Er hatte sich mit seiner Dienstpistole selbst getötet. Bisher geführte Untersuchungen ergaben, dass der homosexuell veranlagte Offizier versucht hatte, zu einem Unteroffizier gegen dessen Willen intime Kontakte herzustellen. Der Unteroffizier erstattete daraufhin Anzeige beim zuständigen Militärstaatsanwalt der DDR. Während einer ersten Aussprache hatte der Offizier den Sachverhalt gegenüber seinen militärischen Vorgesetzten geleugnet. Für den 26. Oktober 1989 war er zu einer endgültigen Stellungsnahme aufgefordert worden. Die Untersuchungen werden fortgeführt.
...


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Man lebt ruhiger, wenn man nicht alles sagt, was man weiß, nicht alles glaubt, was man hört und über den Rest einfach nur lächelt.
andr.k
 
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