Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Alles zum Thema NVA, außer GT

Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon SkinnyTrucky » 21. Dezember 2014, 11:40

Naja, vielleicht kann man den Suff in den bewaffneten Organen in der DDR hier weiterführen.... [denken]


Nur mal so eine Idee....


groetjes

Mara
Wenn es heute noch Menschen gibt, die die DDR verklären wollen, kann das nur damit zusammenhängen, dass träumen schöner ist als denken.... (Burkhart Veigel) Bild
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Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon karnak » 21. Dezember 2014, 12:06

Volker Zottmann hat geschrieben:Seinen Schnaps, der konfisziert wurde, bekam man also niemals wieder direkt zurück.


Keine Ahnung wie es in Deiner Zeit war, irgendwann gab es jedenfalls einen Befehl der den Konsum von Alkohol in den Kasernen, also im Dienst verbot. Begründet wurde das mit der aufrecht zu erhaltenen Gefechtsbereitschaft. Ganz falsch natürlich sicher nicht, mit einer besoffenen Armee dürfte nicht viel Staat zu machen sein. [flash]
Bei Rückkehr aus Urlaub und Ausgang wurde kontrolliert ob man versuchte Alkohol in die Kaserne zu schmuggeln, diese wurde natürlich mit immer ausgefeilteren Methoden unterlaufen. Es gab also auch Kontrollen auf der Kompanie nach Alkohol,speziell in Vorbereitung entsprechender Feiertage. Wurde der gefunden und der Besitzer war zu identifizieren wurde der Alkohol eingezogen und bis zum nächsten Urlaub gelagert, dann bekam man ihn zurück und musste ihn mit nach Hause nehmen. Gleichzeitig hatte das aber zur Folge,dass der Betreffende auf Grund eines Verstoßes gegen einen bestehenden Befehl eine Strafe verpasst bekam. Das wollte man natürlich vermeiden, also wurde der Suff irgendwo versteckt und war beim Auffinden niemanden zu zuordnen. In dem Fall lies es sich der KC nicht nehmen und lies den ganzen Haufen auf dem Lichthof antreten und entleerte die ganzen Pullen in einen Eimer. Ein besonders"Verdächtiger" bekam dann den ehrenvollen Auftrag den Eimer "unter psychischen Schmerzen" auf dem Klo zu entleeren. [flash]
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Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon Volker Zottmann » 21. Dezember 2014, 16:28

Kristian, das fiele schon wieder unter "Folter". ist ja schrecklich, seinen Fusel wegkippen zu müssen....
Ob während unserer Dienstzeit schon generell Alkoholverbot bestand weiß ich auch nicht. In unserem Bataillon auf jeden Fall.
Da unsere Baracken nur auf Streifenfundamenten standen, wurde auch ein "Keller" unter den Dielen gegraben. Da passte mengenmäßig ein ganzer Kasten rein.
Mein eingeschleuster Schnaps war eingelötet in irgendwelchen Obstdosen. (So ein Aufwand... )
Zu den Trinkgelagen kann sicher jeder was sagen, das ist doch in dem Alter normal, zumal wenn Verbote bestanden.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon Rüganer » 21. Dezember 2014, 16:29

@Beethoven,

mir scheints, du bist auch einer der Zweifler, die du doch so beklagst und dein schnoddriger Ton ist auch nicht ohne, sei es drum.
1982? das exakte Jahr ist mir entfallen. Neuruppin, Mobilmachungsübung. Kaderabteilung kommt und sagt - es gilt der M-Befehl.
Also nach Hause, was in die Reisetasche werfen und ab zum Gebäude der Wasseraufbereitung oder wie dass damals hieß - WAB Neuruppin. Immer wenn dort genügend Leute für einen Bus vorhanden waren, fuhr der Bus los - Ziel war Schießplatz Rüthnick. Wusste keiner vorher, aber mindestens 60Prozent hatten was in der Reisetasche. Insgesamt sollen es 600 Leute gewesen sein, die man aus dem Produktionsprozess oder ihrer jeweiligen Tätigkeit herausgenommen hatte und die nun vor einer Baracke standen, noch im Wald und auf die Einkleidung warteten. Es war eine Übung, die Offiziere waren wohl zum allergrößten Teil ebenfalls Reservisten, jedenfalls klappte nichts. Vor dem Tor soffen sie, die paar Leute, die ihre Sachen empfingen, fielen kaum in das Gewicht und irgendwann brach der Tumult los. Nichts zu essen, nichts zu trinken, einige wollten nach Hause gehen. Es klingt unglaublich, aber es ist wahr und es ließen sich in Neuruppin und Umgebung garantiert weitere zeugen dafür finden. Irgendwann brachte man wenigstens heißen Tee zu den Wartenden und irgendwann vereinfachte man etwas, so dass es schneller ging.
Dann übten wir den ersten Tag im Wald auf einer Kreuzung von Waldwegen. Es war ein Regulierer aus einer aktiven Einheit da, der zeigte, wie denn so eine Dreiseitensperrung geht, die Fahrzeugkolonnen wurden durch Soldaten imitiert und am dritten Tag regulierten wir auf einer Strecke von einigen Kilometern. Ich stand in Löwenberg und ein Lehrer aus Neuruppin. den ich sehr gut kannte, war in Gransee. Von dort kam er mit zivilen Leuten, die er angehalten hatte angefahren und brachte Schnaps. Einige Flaschen und er hielt wieder einen PKW an und fuhr zurück nach Gransee. Bei der Ankunft im Objekt kontrollierte keiner und die anderen Kompanien kamen und kauften sich bei uns Schnaps. Als die dann draußen waren, das gleiche Spiel. Und glaub mir, im April kann man schon gut im Wald liegen, fertig mit Jack und Büx... So viel ich weiß, wurde die Übung auch als völlig fehlgeschlagen eingeschätzt
Und am Appellplatz in diesem Objekt bei Hinrichshagen, da hat keiner seinen Stoff wiederbekommen, der Spieß machte bei der Ankunft der Resis Taschenkontrolle und die mussten den Stoff dann auskippen. Er hätte auch gar nicht so viel lagern können.
Wenn ich hier immer lese, Regimentsklub, Kompanieklub - in Rummelsburg an der Grenze habe ich dunkle Erinnerungen an so ein Restaurant, in dem man mit Ausgangskarte und Ausgangsuniform was zu trinken bekam. Es musste aber wieder um Ausgang gebettelt werden und wer ist schon gerne ein Bettler? Diese verdammte Rechtlosigkeit als NVA-Soldat, kein recht auf Ausgang - da war was mit der Uniform, da war was mit dem Revier, da war was mit was weiß ich... Bloß, wenn diese Leute dann in die Linie kamen, wurde die Lippe schmal und der Mund schwieg. Ich habe als Reservist keinen Klub gesehen oder kennengelernt und dieser Scheißbefehl sorgte nur dafür, dass man sofort Druckbetankung machte, wenn man rauskam.
Offiziere und dann noch Fallis sehen dies naturgemäß völlig anders, die gingen abends nach Hause und wenn sie mal nicht gingen, dann hatten sie aber vor Augen, nach ner Woche bin ich wieder privat nach Dienstschluss.
Ne Freunde, macht was ihr wollt und schreibt was ihr wollt, jeder hat seine Erfahrungen mit der Asche und zum Glück ist dieser Dreck vorbei.
Rüganer
 

Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon Edelknabe » 21. Dezember 2014, 18:31

Der war richtig gut Rüganer, dein:

"Wenn ich hier immer lese, Regimentsklub, Kompanieklub - in Rummelsburg an der Grenze habe ich dunkle Erinnerungen an so ein Restaurant, in dem man mit Ausgangskarte und Ausgangsuniform was zu trinken bekam. Es musste aber wieder um Ausgang gebettelt werden und wer ist schon gerne ein Bettler? Diese verdammte Rechtlosigkeit als NVA-Soldat, kein recht auf Ausgang - da war was mit der Uniform, da war was mit dem Revier, da war was mit was weiß ich... Bloß, wenn diese Leute dann in die Linie kamen, wurde die Lippe schmal und der Mund schwieg. Ich habe als Reservist keinen Klub gesehen oder kennengelernt und dieser Scheißbefehl sorgte nur dafür, dass man sofort Druckbetankung machte, wenn man rauskam.

Offiziere und dann noch Fallis sehen dies naturgemäß völlig anders, die gingen abends nach Hause und wenn sie mal nicht gingen, dann hatten sie aber vor Augen, nach ner Woche bin ich wieder privat nach Dienstschluss.
Ne Freunde, macht was ihr wollt und schreibt was ihr wollt, jeder hat seine Erfahrungen mit der Asche und zum Glück ist dieser Dreck vorbei."

Wir Rüganer, wenn wir es denn einmal in den Ausgang geschafft hatten(als Gefreite, vorher war es fast unmöglich) machten dann sofort Druckbetankung in der Dorfkneipe von Schwanheide(ca.2 Kilometer Luftlinie), dann Bandmaß raus und der Kneipentisch wurde vermessen.Auf einmal keine halbe Stunde später und bumms, da quietschten draußen die Bremsen vom LO, da hatte doch so ein verdammter Grenzhelfer wohl vom Stammtisch mit dem Stab telefoniert. "Aufsitzen" wurde befohlen, aus war es mit dem spärlichen Ausgang.....irgendeiner so ein Glückspilz rettete noch ne Flasche Hochprozentigen. Dann wurde eben auf der Stube weiter gesoffen.

Ich hatte es ja schon in einem Vortext geschrieben siehe der öfteren Unvereinbarkeit von Theorie und Praxis in der DDR. Galt unter anderem richtig treffend für die NVA.

Rainer-Maria und ach, den hatte ich neben dem beschissenen Urlaubsanspruch (siehe Vortext hier)noch vergessen. Uns Berufsoffizier Beethoven neben tausenden anderen BOs konnte Abends zu seiner jungen Schönen in die Heia steigen, sozusagen richtig #### machen.(wenn er denn mal nüchtern war...entschuldige Beethoven, der war des Rainers ganz eigener Humor) Wir gingen jeden Tag auf Toilette...####.....manchmal ganze 16 Wochen lang.

Gott ne haltet mich bloß fest wenn ich NVA höre oder lese, weil,ich vergesse dann immer im reifen Alter meine sowas von behütete wunderbare Kinderstube.

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Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon Rüganer » 21. Dezember 2014, 19:13

[quote="Spartacus
Also, es ist wohl schon ein Unterschied, ob man zu einer Armee "gezogen" wird, oder freiwillig mit einer
gewissen Erwartungshaltung dort eintritt. Die, die gehen müssen, werden auf deutsch gesagt, abkotzen.

Die regulären Soldaten der franz. Armee wurden von uns nur Schlappohren genannt. Erstens wegen ihrer zu
großen Béret`s und zweitens wegen ihrer Null Bock Einstellung. Waren halt auch alles gezogene Typen und
da gab es wohl keinen Unterschied zu einem gezogenem in der NVA.

Urlaub?

Sparta[/quote]


Klug erkannt, Sparta und auf gar keinen Fall reden die, die da abkotzen von "Ehrendienst".
Dieses ganze militärische Gehabe, da sprachen schon noch die Landser des 2. WK mit dir drüber, diese Kasernenhofspielchen, VZ hat das mit dem Auskippen des Spindes ja wohl schon in seinen Erinnerungen beschrieben.
Knarre reinigen, bis eigentlich der Lauf schon durchgescheuert sein müsste. Bloß nicht auffallen, wen der Spieß auf der Liste hat, der kann gleichaufgeben. Ja und Ausgang und Urlaub, alles eine Frage von : Kann, nicht von: Muss erteilt werden.
Also auf Gedeih und Verderb diesen Typen ausgeliefert, die dir all die Schwächen zeigen, wenn man mit ihnen 8 Stunden im Hinterland oder an der Mauer rumfährt. Der eine lässt Blumen aus Schrebergärten klauen, der andere ist hinter Weibern hinterher, aber in der Kaserne sind sie alle der große Zampano und entscheiden - darf er nun los oder lassen wir ihn noch ein bisschen zappeln... ach, der Zug ist weg? Macht nichts, es fährt wieder einer. Wie gröhlten die Landser? Ja wir tragen unser Schicksal mit Geduld... Auch der Grundwehrdienstler der NVA hatte an der ganzen Scheiße keine Schuld... da gab es keinen Unterschied... Können Sie nicht grüßen, komm'se mal zurück! Treten sie weg, diskutieren sie nicht!
Also hilft nur, so unsichtbar machen, wie es nur geht... Mit Marschgesang zum Essen, was? da ist doch einer mit dreckigen Stiefeln dabei, das Ganze weggetreten und in 10 Minuten wieder hier. Arme Irre, und noch ärmere Strafgefangene - ach nee Grundwehrdienstleistende, die diesen Irren ausgeliefert waren. Und da sollte dann wer betteln, um in einen Regimentsklub zu dürfen?
Rainer Maria kennt auch diese Druckbetankung, egal - Hauptsache narkotisiert, dann hat man wenigstens die paar Stunden Ruhe.
Alleine schon diese diskriminierende Kontrolle der Pakete, die man von zu Hause bekam. Auspacken vor fremden Augen... Und sowas sollte dann noch als Normalität gelten... Ja warum schickten dann Kumpels oder die Familie Alk in Dosen? Doch nicht ohne Grund, hätte man den Soldaten mehr Ausgang gegeben, hätten sie abends irgendwo ein Bier trinken können, nichts wäre passiert. Aber so konnte sich die Führung prima hinter etwas verstecken und musste sich nicht um die Sorgen und Nöte des Kanonenfutters Gedanken machen. Da waren wir noch weitaus angeschissener, als es die Landser der Wehrmacht in Friedenszeiten gewesen sind.
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Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon Nov65 » 21. Dezember 2014, 19:34

Ich kam auf eine Bude mit 2 EK's. Zu der Zeit, 1965-66 gab es noch in der Kantine im GR 35, Rummelsburg, Alkohol. Mein Bettobernachbar soff sich jeden Tag die Plauze voll, ging so in den Grenzdienst oder lag über meinem Bett und schnarchte und furzte die Bude voll. Da ich dabei nicht einschlafen konnte, nahm ich mir einen Stiefel mit nach oben und haute mit Beginn seiner Schnarch-Orgie gegen den Schrank. Das half manchmal, aber leider nicht immer. Die Kontrollen von Alkoholgenuss waren recht lasch. Da wir in Baracken untergebracht waren, konnte man die leichten Holzdecken anheben und die Pullen einfach nach oben in den Dachboden einlagern. Alkkontrollen wegen reingeschleuster Pullen überstanden wir auf diese Weise spielend. Unser Lager war über uns.
Als die Barcken Ende 66 abgerissen wurden, kam ein beträchtliches Potenzial für den Verkauf an die SERO (Sekundärrohstofferfassung zusammen.

Als Grenzvorkommnisse auf den Alkoholgenuss von Grenzern zurückgeführt wurden, war Schluss mit dem Ausschank in der Kantine.
Wir erhielten aber ausreichend Ausgang, sodass wir nicht als trockene Alkis "verkommen" mussten.
Gruß, Andreas
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Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon Beethoven » 22. Dezember 2014, 08:57

Hm, was soll ich zu den vielen Einzelerlebnissen schon sagen. Gar nichts.

Jeder ehemalige AA wußte, das Alk konsumiert wurde, trotz Verbot.

[grins] Ruganer - dass man im April schon im Wald liegen kann, weiß ich zur Genüge [grins]

Mobilmachung

Als ich im 2. Studienjahr der Militärakademie war, habe ich an einer solchen teilgenommen. Ich war eingesetzt als Bataillonskommandeur des III. Bataillons eines Motschützenregimentes, der 17. Motschützendivision (Burg bei Magdeburg).

Ausgerüstet war dieses Bataillon noch mit dem SPW 152 (Eisenschwein), wer das Teil noch kennt. Das erste Bataillon war mit BMP und das II. MSB mit SPW-60 PB ausgerüstet.

Diese Mob-Übung wurde gerade mit dem III. Bataillon voll durchgezogen bis hin zu einem Bataillonsgefechtsschießen mit scharfen Schuss auf dem Truppenübungsplatz Klietz.

Dem voraus ging natürlich auch die Einkleidung und der Erhalt der Waffen. Übernahme der Gefechtstechnik aus dem Komplexlager der Division und Zuführung von Kfz-Technik aus der Volkswirtschaft (ohne Umspritzung).
Im ganzen Bataillon gab es außer mir nur noch einen aktiven Offizier. Das war der Stabschef des Bataillons.

Während die Truppe eingekleidet wurde und die Waffen und Technik übernahm und entkonservierte, führten wir mit den Offizieren IMA (Instruktiv Methodische Ausbildung) durch. Dann zogen wir in den Wald und auf die Heide und es begann eine dreitägige Ausbildung mit Schutzausbildung, Schießausbildung (inkl. Werfen der RGD-5), Taktik, natürlich der unbedingt notwendigen politischen Erweichnis und mehr.

Dann führten wir einen Gefechtsmarsch über 200 km mit dieser alten Technik durch. Ich war erstaunt über den vorzüglichen Zustand. Es fiel nicht ein SPW aus. Bei den LKW´s aus der Volkswirtschaft gab es da schon ein paar Probleme mehr. Jedoch bezogen wir den Endraum nach dem Marsch, zeitgerecht und gefechtsbereit.

Auf dem Vorplatz (Ebelgünde) zum Hauptschießplatz Klietz, führten wir dann die Ausbildung zur Geschlossenheit der Züge und Kompanien durch. Damit war gut eine und eine halbe Woche um.

Die taktische Lage für das Bataillonsgefechtsschießen war (ganz kurz erklärt) die, dass das Motschützenregiment seine zweite Staffel, nach erfolgreichem Durchbruchsgefecht, einführt (das war dieses III. Bataillon) und das Gefecht in der Tiefe fortsetzt.

Das war also unsere Handlung. Wir haben in allen zu benotenden Handlungen, einschließlich des Schießens die Note 2 erreicht. Dabei muss man noch erwähnen, dass auf Höhe Reifenberge, ein Kernwaffenschlag simuliert wurde und die abschließende Handlung unter Vollschutz durchgeführt wurde und nach Erfüllung der nächsten Aufgabe, dass Bataillon aus den Handlungen der Division herausgezogen wurde und einen Platz der Spezialbehandlung bezog, den die Chemiker aufgebaut hatten und so die Einsatzbereitschaft wieder hergestellt wurde. Das war also das "große Duschen" der Gefechtstechnik, der Männer und der Ausrüstung und Bewaffnung.
Danach wurde wieder zurück verlegt und die Technik an das Komplexlager der Division zurück gegeben als auch die Technik aus der Volkswirtschaft. Zwei anstrengende Wochen.

Warum schreibe ich das?

Ganz einfach. Die Soldaten, die ja alle Zivilisten waren, haben sich in diesen zwei Wochen, dermaßen gut verhalten, ohne Probleme mit Alk. (jedenfalls wurde mir nichts gemeldet), ohne disziplinarische Verstöße die es wert wären erwähnt zu sein. Die Männer die ja großteils abgesessen handelten auch während der Herstellung der Geschlossenheit, haben vorzüglich und ohne Murren gehandelt so dass ich mich bei jedem einzelnen Angehörigen des Bataillons mit Handschlag bedankt und verabschiedet habe. Einwandfrei! Mit diesen gestandenen Männer und da waren 50-jährige dabei, wäre ich jederzeit in den Krieg gegangen, wenn es hätte sein müssen.

Nun, lese ich hier eigentlich, bis auf wenige Ausnahmen nur das Gegenteil von dem, was ich selber erlebt habe. Deshalb liebe Gemeinde, könnt Ihr mir erzählen was Ihr wollt, ob mit oder ohne Kompanieclub, ob mit oder ohne Alk., ob blöde Vorgesetzte oder nicht. Ich habe es selber erlebt und bin von diesen Reservisten begeistert gewesen. [super]

Gruß
Die größten Vorteile im Leben überhaupt wie in der Gesellschaft hat ein gebildeter Soldat. J. W. v. Goethe

Das Gesetz ändert sich, die Gesinnung nicht.
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Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon Rüganer » 22. Dezember 2014, 10:36

@Beethoven

diese Schilderung verwundert nun mich.....
was müssen dies für Kerle gewesen sein.
So hat eben jeder etwas anderes erlebt, aber ob diese Männer auch mit Dir in einen Krieg gegangen wären - dies wäre wieder eine Diskussion wert. Also, als man mich das erste mal nach der regulären Armeezeit, die an der Mauer war, aus einem Graben zum Sturmangriff laufen lies, dachte ich mir schon - du rennst in den Tod, warum dann nicht erst noch im Graben denjenigen mitnehmen, der dir hier solche Befehle gibt, der dich in das feindliche MG-Feuer schickt? Natürlich alles Theorie und wer weiß schon, wie es denn wirklich kommt, aber diese Gedanken hatten mehrere. Ich glaube auch, die Zeiten, wo in den Gräben vor Verdun und später sonstwo, Leute einfach losgelaufen sind, die waren vorbei.
Na egal, ich tauge nicht mal mehr für den Volkssturm und dies ist in der Hinsicht gut so.
Rüganer
 

Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon SCORN » 22. Dezember 2014, 10:53

Rüganer hat geschrieben:

Klug erkannt, Sparta und auf gar keinen Fall reden die, die da abkotzen von "Ehrendienst".
Dieses ganze militärische Gehabe, da sprachen schon noch die Landser des 2. WK mit dir drüber, diese Kasernenhofspielchen, VZ hat das mit dem Auskippen des Spindes ja wohl schon in seinen Erinnerungen beschrieben.
Knarre reinigen, bis eigentlich der Lauf schon durchgescheuert sein müsste. Bloß nicht auffallen, wen der Spieß auf der Liste hat, der kann gleichaufgeben. Ja und Ausgang und Urlaub, alles eine Frage von : Kann, nicht von: Muss erteilt werden.
Also auf Gedeih und Verderb diesen Typen ausgeliefert, die dir all die Schwächen zeigen, wenn man mit ihnen 8 Stunden im Hinterland oder an der Mauer rumfährt. Der eine lässt Blumen aus Schrebergärten klauen, der andere ist hinter Weibern hinterher, aber in der Kaserne sind sie alle der große Zampano und entscheiden - darf er nun los oder lassen wir ihn noch ein bisschen zappeln... ach, der Zug ist weg? Macht nichts, es fährt wieder einer. Wie gröhlten die Landser? Ja wir tragen unser Schicksal mit Geduld... Auch der Grundwehrdienstler der NVA hatte an der ganzen Scheiße keine Schuld... da gab es keinen Unterschied... Können Sie nicht grüßen, komm'se mal zurück! Treten sie weg, diskutieren sie nicht!
Also hilft nur, so unsichtbar machen, wie es nur geht... Mit Marschgesang zum Essen, was? da ist doch einer mit dreckigen Stiefeln dabei, das Ganze weggetreten und in 10 Minuten wieder hier. Arme Irre, und noch ärmere Strafgefangene - ach nee Grundwehrdienstleistende, die diesen Irren ausgeliefert waren. Und da sollte dann wer betteln, um in einen Regimentsklub zu dürfen?
Rainer Maria kennt auch diese Druckbetankung, egal - Hauptsache narkotisiert, dann hat man wenigstens die paar Stunden Ruhe.
Alleine schon diese diskriminierende Kontrolle der Pakete, die man von zu Hause bekam. Auspacken vor fremden Augen... Und sowas sollte dann noch als Normalität gelten... Ja warum schickten dann Kumpels oder die Familie Alk in Dosen? Doch nicht ohne Grund, hätte man den Soldaten mehr Ausgang gegeben, hätten sie abends irgendwo ein Bier trinken können, nichts wäre passiert. Aber so konnte sich die Führung prima hinter etwas verstecken und musste sich nicht um die Sorgen und Nöte des Kanonenfutters Gedanken machen. Da waren wir noch weitaus angeschissener, als es die Landser der Wehrmacht in Friedenszeiten gewesen sind.


Das sind grundsätzliche Aussagen bezüglich Militär und Wehrpflicht. Kommt noch eine Aversion gegen alles was mit DDR zu tun hat hinzu, entstehen solche Beiträge!
Das ist durchaus authentisch und daher zu akzeptieren.

Trotzdem gab und gibt es in jeder Epoche und Gesellschaft der Menschheit Männer welche freiwillig und engagiert den Weg des Berufsoldaten einschlugen, früher nannte man sie Krieger. In der Regel waren es nicht die schlechtesten welche diesen Weg einschlugen. Fakt ist dass die Gesellschaft diese Männer braucht, und außer in Deutschland, nach seinen zwei verlorenen Weltkriegen, ist der gesellschaftliche Status dieser Männer und Frauen recht hoch! Das ist so alt wie die Menschheit selbst und sollte ohne politisches oder weltanschauliches Geschwafel auch so akzeptiert werden.

Die Zeiten in welchen man „Militär“ überhaupt nicht mehr braucht sind ferner denn je und ich bezweifele dass dieser Zustand je eintreten wird!

Zur NVA: natürlich war sie eine Armee des Volkes, denn alle welche dort dienten, sei es freiwillig oder aus „Wehrpflicht“ entstammen ja dem Volk zwischen Werra und Tromper Wiek.

Diejenigen welche nach mehr als 40 Jahren immer noch herum heulen welch „schröckliche“ Erlebnisse sie dort durchleiten mussten, und sei es der Anblick von besoffenen Reservisten im Wald, sei gesagt: begreift es einfach als Lebenserfahrung welche sie machen durften, und zwar ohne Blut! Dass ihr größtes Problem mit der NVA wohl der Schnaps war spricht doch eher für diese Armee! Keiner brauch sich über gefallenen Kameraden zu echauffieren...... und dass sollte wohl die Prämisse sein!


SCORN
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Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon Volker Zottmann » 22. Dezember 2014, 11:16

SCORN hat geschrieben:
Diejenigen welche nach mehr als 40 Jahren immer noch herum heulen welch „schröckliche“ Erlebnisse sie dort durchleiten mussten, und sei es der Anblick von besoffenen Reservisten im Wald, sei gesagt: begreift es einfach als Lebenserfahrung welche sie machen durften, und zwar ohne Blut! Dass ihr größtes Problem mit der NVA wohl der Schnaps war spricht doch eher für diese Armee! Keiner brauch sich über gefallenen Kameraden zu echauffieren...... und dass sollte wohl die Prämisse sein!


SCORN


Dass dieser Absatz Unsinn ist, sollte Dir klar sein.
Was erwartest Du denn von Zeitzeugenberichten? Authentisch sollen sie sein!Ich erwarte das jedenfalls. So wird der damalige Augenzeuge nur den damaligen Zustand beschreiben. Warum sollte der denn nach 40 Jahren schöner dargestellt werden? Nur damit er Dir und anderen gestrigen Schönrednern besser gefällt?

@Beethovens Aussagen sind auch gefärbt! Wie viel Leute hat denn ein Bataillon? Und jedem dort die Hand geschüttelt? Gut dass er zur Wende feritg war und seine Blasen an den Händen schon verheilt sind. [flash]

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon SCORN » 22. Dezember 2014, 11:26

Volker Zottmann hat geschrieben:
Dass dieser Absatz Unsinn ist, sollte Dir klar sein.
Was erwartest Du denn von Zeitzeugenberichten? Authentisch sollen sie sein!Ich erwarte das jedenfalls. So wird der damalige Augenzeuge nur den damaligen Zustand beschreiben. Warum sollte der denn nach 40 Jahren schöner dargestellt werden? Nur damit er Dir und anderen gestrigen Schönrednern besser gefällt?


Gruß Volker


Volker, offensichtlich hast du überlesen dass ich schrieb: "Das ist durchaus authentisch und daher zu akzeptieren. "
Ich bezweifele keinesfalls die Aussagen! Was ich mit etwas ironischem Unterton kritisiere ist die "mädchenhafte Weinerlichkeit" die hier an den Tag gelegt wird.
Nun, offensichtlich ist es der NVA nicht gelungen euch zu Männern zu machen, und das ist wirklich ein zu kritisierender Punkt! [wink]

Gruß
SCORN
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Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon Sirius » 22. Dezember 2014, 11:45

SCORN hat geschrieben:Fakt ist dass die Gesellschaft diese Männer braucht, und außer in Deutschland, nach seinen zwei verlorenen Weltkriegen, ist der gesellschaftliche Status dieser Männer und Frauen recht hoch!


Das dürfte in Deutschland noch einige Zeit so bleiben - vermutlich noch ein paar Generationen. Wenn man bedenkt, welchen hohen gesellschaftlichen Status das Militär, Soldaten und insbesondere Offiziere vor dem ersten Weltkrieg hatten (->"Der Hauptmann von Köpenick"), so dürfte der Ansehensverlust von Berufssoldaten und Offizieren in der deutschen Geschichte seit dieser Zeit wohl einzigartig sein. Nie in den letzten Jahrhunderten war das Sozialprestige des Berufs Soldat so niedrig wie heute. In der Bundesrepublik war die gesellschaftliche Akzeptanz des Soldatenberufs in den achtziger Jahren wohl noch niedriger als in der DDR - als Folge der Achtundsechziger-Generation.

Fehlende Anerkennung
...
Man werde insgesamt gesehen zwar schon ein wenig freundlicher behandelt als noch zu Zeiten der alten Bundesrepublik, sagt ein Offizier der "Welt am Sonntag". Damals, vor 1990, sei er allein auf weiter Flur gewesen in seiner Klasse mit der Entscheidung für die Bundeswehr, gegen den Zivildienst.
....
Das bundesweit aufgestellte Bündnis "Schule ohne Militär" gibt auf seiner Website Handlungsanweisungen. "Ihr sollt an einer Infoveranstaltung der Bundeswehr teilnehmen? Werdet vielleicht sogar dazu gezwungen durch Androhung von Verweisen oder Anwesenheitspflicht?", wird dort gefragt. "Dann seid ihr hier richtig." Widerstandswillige Schüler können sich eine Power-Point-Präsentation sowie ein Antragsformular gegen die Bundeswehrpräsenz an ihrer Schule herunterladen.

Wie wirksam diese Art von Anti-Werbung für die Bundeswehr sein kann, zeigt ein Vorfall am Berliner John-Lennon-Gymnasium. Dort sollte ein Jugendoffizier auf Einladung eines Lehrers vor einem Politikleistungskurs über das Thema "Terrorismus" referieren. Vereinbart war, dass er keine explizite Werbung für die Bundeswehr machen würde.

Widerstand gibt es auch in den Universitäten


Prompt gründeten Schüler ein "Streikkomitee". Als der Jugendoffizier morgens die Schule betreten wollte, musste er einen regelrechten Spießrutenlauf durch ein Spalier von Schülern absolvieren, die auf Plakaten und Flugblättern eine "bundeswehrfreie Zone" forderten. Die Begründung des Lehrers, er sei selbst Wehrdienstverweigerer, habe den Offizier aber als Vertreter eines Verfassungsorgans eingeladen, ließen die Schüler nicht gelten.

"Das war nur eine kleine Gruppe trotzkistisch gesinnter Schüler", erklärt tapfer Jochen Pfeifer, Leiter des John-Lennon-Gymnasiums, den Zwischenfall. Er selbst lade seit Jahren Jugendoffiziere an seine Schule ein und werde dies auch weiterhin tun. Dass andere Schulen jegliche Bundeswehrpräsenz verbieten, findet Pfeifer "völlig grotesk": "Die Bundeswehr ist kein Privatunternehmen, sondern eine staatliche Organisation unter parlamentarischer Kontrolle."

Von so viel Einsicht war man Anfang April an der Berliner Humboldt-Universität weit entfernt. Dort scheiterte der Versuch Thomas de Maizières kläglich, einen Gastvortrag zum Thema "Armee der Einheit – der Beitrag der Bundeswehr zum gesellschaftlichen Zusammenhalt" zu halten. Der Verteidigungsminister, noch frei von den Belastungen des Drohnendesasters, wurde von den Studenten niedergeklatscht und mit Sprüchen der plumperen Sorte ("Nie wieder Krieg. Nie wieder Deutschland") niedergebrüllt. Vergleichbares hatte es zuvor bereits an der Uni Leipzig gegeben, wo de Maizière aber immerhin noch eine 20-minütige Diskussion über die Aufgaben der Truppe durchsetzen konnte.
...
Mit Champagner gefallene Soldaten gefeiert

Ein anderes Beispiel für die Abneigung der institutionalisierten Bildungsrepublik Deutschland gegen ihre eigenen Militärdienstleister liefert die Zivilklauselbewegung in der deutschen Hochschulszene. Ihre Protagonisten wollen möglichst viele Universitäten davon überzeugen, auf Lehre und Forschung für militärische Zwecke zu verzichten. In Niedersachsen galt eine entsprechende Verpflichtung schon einmal flächendeckend. Damals hieß der amtierende Ministerpräsident Gerhard Schröder.

Heutzutage gelten Zivilklauseln unter anderem in Tübingen, Köln, Göttingen und Frankfurt am Main. In der dortigen Goethe-Universität hat im März nach dem Hochschulrat und dem Senat auch das Präsidium der Universität die Zivilklausel verabschiedet. Max Rudel, beim AStA der Universität zuständiger Referent, freut sich: "Militärforschung hat an den öffentlichen Hochschulen keinen Platz." Und die Vizepräsidentin der Universität, Professorin Tanja Brühl, ergänzt: "Ich freue mich, dass das universitäre Bekenntnis zur Friedfertigkeit in der Goethe-Universität einen so großen Widerhall findet."

Es geht auch noch drastischer: So rief der Berliner Landesverband der linken Deutschen Friedensgesellschaft (DFG) im Jahr 2010 unter dem Motto "Feste feiern, wie sie fallen" dazu auf, am Ehrenmal der Bundeswehr in Berlin mit Champagner zu feiern, wenn ein Bundeswehrsoldat in Afghanistan ums Leben komme. Nach massiver Kritik und staatsanwaltlichen Ermittlungen distanzierte sich die Bundesführung der DFG von der Aktion.

Hetze gegen Soldaten ist salonfähig

Derart unappetitliche Hetze gegen Bundeswehrsoldaten ist spätestens seit 1994 salonfähig. Damals entschied das Bundesverfassungsgericht, dass der Autoaufkleber eines Kriegsgegners mit dem Slogan "Soldaten sind Mörder" nicht das Recht der persönlichen Ehre verletze, da "Mörder" hier nicht im Sinne der strafrechtlichen Definition von Mörder gemeint sei. Das Gericht widersprach damit vorherigen Instanzen, nach deren Urteil der Aufkleber Soldaten der Bundeswehr zu "Schwerstkriminellen und minderwertigen Gliedern der Gesellschaft" degradiert.

Unter den politischen Parteien versucht vor allem die Linke, sich als "Anti-Bundeswehr-Partei" zu profilieren. In ihrem Programm fordert sie ein Ende aller Militäreinsätze der Bundeswehr, Teile der Partei wollen die Armee komplett abschaffen. Fraktionschef Gregor Gysi bezeichnete den Afghanistan-Einsatz öffentlich als "Terrorismus".
...
Entfremdung zwischen Politik und Militär bemerkbar

Berlin, Mitte, pulsierendes Zentrum der Republik. Wenn einem hier eine grüne Uniform begegnet, dann ist es mit ziemlicher Sicherheit eine von der NVA. Oder von der Roten Armee. Foto gefällig? Ein bisschen Mauergrusel dazu? Deutsche Geschichte, menschenverachtende Geschichte als absurdes Kasperletheater.

Im sehr viel unwahrscheinlicheren Fall aber steht man Oberstleutnant André Wüstner gegenüber. Er ist dann womöglich gerade in Tegel gelandet und ins Verteidigungsministerium oder in die Geschäftsstelle des Deutschen Bundeswehrverbands in Prenzlauer Berg gefahren. Der 39-Jährige ist einer von wenigen Bundeswehrangehörigen, die in Berlin auch auf dem Weg zum Arbeitsplatz ihre Uniform tragen. Weil es einfach praktischer sei, aber auch "weil ich zu meinem Beruf stehe, der sicher kein Beruf wie jeder andere ist".

Den Preis dafür – Beleidigungen, in Berlin werden Uniformierte schon mal mit "Sieg Heil" gegrüßt, dumme Sprüche auf offener Straße, erst recht im Internet, dazu das intellektuell verbrämte Infragestellen seiner persönlichen moralischen Integrität –, das nehmen Offiziere wie Wüstner ziemlich gelassen in Kauf.
...
Entfremdung zwischen Politik und Militär bemerkbar

Berlin, Mitte, pulsierendes Zentrum der Republik. Wenn einem hier eine grüne Uniform begegnet, dann ist es mit ziemlicher Sicherheit eine von der NVA. Oder von der Roten Armee. Foto gefällig? Ein bisschen Mauergrusel dazu? Deutsche Geschichte, menschenverachtende Geschichte als absurdes Kasperletheater.

Im sehr viel unwahrscheinlicheren Fall aber steht man Oberstleutnant André Wüstner gegenüber. Er ist dann womöglich gerade in Tegel gelandet und ins Verteidigungsministerium oder in die Geschäftsstelle des Deutschen Bundeswehrverbands in Prenzlauer Berg gefahren. Der 39-Jährige ist einer von wenigen Bundeswehrangehörigen, die in Berlin auch auf dem Weg zum Arbeitsplatz ihre Uniform tragen. Weil es einfach praktischer sei, aber auch "weil ich zu meinem Beruf stehe, der sicher kein Beruf wie jeder andere ist".

Den Preis dafür – Beleidigungen, in Berlin werden Uniformierte schon mal mit "Sieg Heil" gegrüßt, dumme Sprüche auf offener Straße, erst recht im Internet, dazu das intellektuell verbrämte Infragestellen seiner persönlichen moralischen Integrität –, das nehmen Offiziere wie Wüstner ziemlich gelassen in Kauf.
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http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... Armee.html


Antimilitarismus ist ja schön und gut. Das Problem ist nur, dass es diesen Antimilitarismus auch bei jedem potentiellen Feind oder zukünftigen Gegner geben muss. Das vergessen alle diese Tagträumer. Ansonsten hat man statt der eigenen Armee eine fremde Armee im Land.
Zuletzt geändert von Sirius am 22. Dezember 2014, 12:06, insgesamt 4-mal geändert.
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Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon Volker Zottmann » 22. Dezember 2014, 11:47

Das ist Quark Scorn.
Um ein Mann zu werden bedurfte es einer ordentlichen Erziehung und auch Selbstdisziplin. Ich brauchte dazu gewiss keinen 7-Klassenschüler, der unser Spieß Voigt nun mal war.
Ich spreche mal nur für mich:
An keiner Stelle finde ich weinerliche Züge. Ich habe mich damals vom ersten Tag an in die Rolle eines Schafes versetzt. Das Einzige was interessierte, war abends einen Tag meiner ungewollten "Haft" abzustreichen. Mit dieser Einstellung erträgt man auch, dass man neben dem Dienst noch regelmäßig weiter drangsaliert wurde.
Mit meinem Beschreiben habe ich merklich alles was DDR betrifft abgearbeitet.

Ein einziges Mal habe ich jedoch ein unerträgliches Unbehagen erlebt. Das war, als ich am 29. Oktober 2009 nochmals in Neiden war. Ich kroch dort überall noch mal rum und dann wurde es mir schlecht, wie nie im Leben zuvor. Das sieht man auch bei meinem Bild im 2. Nachtrag. Da stehe ich im alten Barackenbau des V- und I-Zuges, der im 3. Halbjahr als Essenbaracke genutzt wurde.
Das hat nichts aber auch gar nichts mit weinerlich zu tun. Solch verbrecherisches Regime, bezogen auf die Menschenführung, wie in Neiden darf sich nie wiederholen. Das ist und war mein einziger Beweggrund. Darum werde ich auch niemals Euch zum Gefallen rosarot berichten können und wollen.

Gruß Volker
Zuletzt geändert von Volker Zottmann am 22. Dezember 2014, 11:55, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon SCORN » 22. Dezember 2014, 11:55

Sirius hat geschrieben:
Antimilitarismus ist ja schön und gut. Das Problem ist nur, das es diesen Antimilitarismus auch bei jedem potentiellen Feind oder zukünftigen Gegner auch geben muss. Das vergessen alle diese Tagträumer. Ansonsten hat man statt der eigenen Armee eine fremde Armee im Land.


Sirius, auch hier sind wir einer Meinung!

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Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon HPA » 22. Dezember 2014, 11:59

Ach du liebe Güte! Dann ist also der Massstab, ob jemand bei einer Armee zum Mann gemacht wird, dessen möglichst menschenunwürdige und erniedrigende Behandlung?
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Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon Ernest » 22. Dezember 2014, 12:00

SCORN hat geschrieben:Diejenigen welche nach mehr als 40 Jahren immer noch herum heulen welch „schröckliche“ Erlebnisse sie dort durchleiten mussten, und sei es der Anblick von besoffenen Reservisten im Wald, sei gesagt: begreift es einfach als Lebenserfahrung welche sie machen durften, und zwar ohne Blut! Dass ihr größtes Problem mit der NVA wohl der Schnaps war spricht doch eher für diese Armee! Keiner brauch sich über gefallenen Kameraden zu echauffieren...... und dass sollte wohl die Prämisse sein!
SCORN


SCORN, du magst ja recht haben, halt aus deiner Sicht, das will ich auch gar nicht abstreiten. Nur dein letzter Absatz stimmt nur bedingt.

An der Grenze dachte ich immer, die anderen Waffengattungen spielen doch nur Krieg, brauchen sich doch keine Gedanken machen. Alles was sie machen, sind nur Übungen, nicht mehr und nicht weniger.
Na und das war wohl an der Grenze ganz anders...........oder ????? Das waren keine Übungen, das war auch keine "Spielerei".......neee, das war knallharte Realität.

Gleich zu Beginn unserer Ausbildung (Juni oder Juli 1972) mußten wir für einen Tag von Magdeburg nach Schierke. Sollten da Aufräumungsarbeiten an der Grenze durchführen..............Schußfeld schaffen.
Bis zu dem Tag war die Ausbildung für mich nur eine verschärfte vormilitärische Ausbildung. Wenn auch anstrengend, aber eben halt auch nur ne militärische Spielerei.
Als wir dann in Schierke vor der Kompanie waren, war (wenn ich es recht in Erinnerung habe) gleich links vom Eingang ein kleiner Hügel mit einer Gedenktafel. Wir erfuhren dann, dass erst Monate vorher hier jemand erschossen wurde (Lutz Meier).
Das hatte dann schon recht kräftig an meinem inneren Gefüge gerüttelt. War es bisher in meinem Kopf nur die besagte militärische Spielerei, so hatte ich mit einem Mal das Gefühl in der Realtität angekommen zu sein.
Von Null auf Hundert und sogar knallhart, wurde mir klar, was mich an der Grenze erwarten könnte.
Neeeee, jetzt nicht unbedingt selbst dort erschossen werden, nein, das weniger. Aber das es später an der Grenze auch um Leben und Tod gehen wird. Und das sogar ganz real..................

Du siehst, man brauchte nicht mal einen Krieg, damit Eltern um ihre Kinder trauern mußten, Kinder um ihre Eltern (wie auch immer).....oder, wie du es erwähnst,um einen zu Tode gekommenen Kameraden.
Wie gesagt, nicht durch Unfälle ums Leben gekommen, sondern ganz bewußt durch den Einsatz von Schusswaffen.

Nun sag aber nicht, wir reden hier von der NVA.....die Grenztruppen war ein anderes Ding. Das wäre nur Augenwischerei.
Auch wenn die NVA nur Kriegsspielchen und Übungen gemacht hat, außer im Ernstfall wäre sie nie in eine Zwangslage gekommen . An der Grenze waren all das keine Spielchen mehr........da war der Tod im gewissen Sinne doch schon sehr präsent.

Gruß
Ernest
Zuletzt geändert von Ernest am 22. Dezember 2014, 12:05, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon SCORN » 22. Dezember 2014, 12:02

HPA hat geschrieben:Ach du liebe Güte! Dann ist also der Massstab, ob jemand bei einer Armee zum Mann gemacht wird, dessen möglichst menschenunwürdige und erniedrigende Behandlung?


nur um dich nicht unbeachtet zu lassen: du gibst nonsens von dir und hast nicht ansatzweise begriffen was ich meine! wie zu erwarten [wink]

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Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon Sirius » 22. Dezember 2014, 12:04

Volker Zottmann hat geschrieben:
Ein einziges Mal habe ich jedoch ein unerträgliches Unbehagen erlebt. Das war, als ich am 29. Oktober 2009 nochmals in Neiden war. Ich kroch dort überall noch mal rum und dann wurde es mir schlecht, wie nie im Leben zuvor. Das sieht man auch bei meinem Bild im 2. Nachtrag. Da stehe ich im alten Barackenbau des V- und I-Zuges, der im 3. Halbjahr als Essenbaracke genutzt wurde.


Auf dem Foto schaust Du wie kurz vor Deiner eigenen Hinrichtung.

http://baupionier.zottmann.org/page/25
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Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon HPA » 22. Dezember 2014, 12:08

SCORN hat geschrieben:
HPA hat geschrieben:Ach du liebe Güte! Dann ist also der Massstab, ob jemand bei einer Armee zum Mann gemacht wird, dessen möglichst menschenunwürdige und erniedrigende Behandlung?


nur um dich nicht unbeachtet zu lassen: du gibst nonsens von dir und hast nicht ansatzweise begriffen was ich meine! wie zu erwarten [wink]

SCORN


Nonsens? Ich habe sehr wohl Begriffen. Und deine Gedankenwelt lässt tief blicken.
Kein Wunder dass für so manchen übernommenen NVA Dienstgrad solche Themen wie Innere Führung, Menschenwürde und Menschenführung erstmal böhmische Dörfer waren.
Zuletzt geändert von HPA am 22. Dezember 2014, 12:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon Nostalgiker » 22. Dezember 2014, 12:10

Wenn ich dich, nicht nur zum Thema NVA, lese Volker Zottmann dann frage ich nicht durchaus ernsthaft wieso hat der Sklave, der in Isolationshaft gequälte, geschundene und permanent gedemütigte Mensch Volker Zottmann nicht bereits einen Antrag auf Anerkennung des Opferstatus eines verfolgten des DDR Regimes gestellt.
Bei deinen massiven posttraumatischen Störungen muß doch ein gewaltiger psychischer Knacks feststellbar sein.

Besonders pikant finde ich nun mal wieder das jemand der mit Ach und Krach die achte Klasse geschafft hat meint sich gegenüber einem angeblichen siebenten Klassenschüler; mal wieder eine der zottigen Behauptungen; als der Bessere, weil "Schlauere" darstellen.

Neben Weinerlichkeit und mädchenhaften Getue kommt noch eine gehörige Portion arrogantes Gehabe.

Das ein Armeedienst nicht das reinste Zuckerschlecken war und ist dürfte wohl jedem normalen Menschen klar sein. Aber diese hier zur schau getragene mimosenhafte Sensibilität, welche fast wie einen manische Phobie klingt finde ich einfach nur lächerlich, weil übertrieben. Das trifft auch auf die anderen, jammernden Gestalten in diesem Forum zum Theam zu.

Schöne Weihnachten

Thoth
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon Interessierter » 22. Dezember 2014, 12:16

Zitat Scorn:
Nun, offensichtlich ist es der NVA nicht gelungen euch zu Männern zu machen, und das ist wirklich ein zu kritisierender Punkt!


Wie anmaßend ist es eigentlich zu glauben, dass eine Armee aus männlichen jungen Menschen erst Männer macht? Die NVA lehrte zum Beispiel Hass und Töten !
Das beispielsweise als erstrebenswert zu bezeichnen, um " Mann " zu werden ist meines Erachtens schon eine pervertierte Gedankenfolge. Alle anderen Dinge wie Kameradschaft, Kondition, Verläßlichkeit oder über die Grenze der Leistungsfähigkeit hinauszugehen, kann man sich problemlos im zivilen Leben aneignen, oder auch beispielsweise in Sportvereinen.

Um schlußendlich auf den Titel dieses Threads zurückzukommen, denke ich, dass niemand zum Mann wird wenn er einer Armee dient, die lediglich einer einzigen Partei und einer Diktatur dient!

Die Bezeichnung " Ehrendienst " finde ich nicht nur aus diesem Grunde völlig daneben.

Wenn Offiziere das so bezeichnen, so ist das nur der Tatsache geschuldet, dass die Armee ihr Brötchengeber war, sie mit Privilegien ausstattete und dass sie unfähig waren, aufgrund der permanenten Propagandaberieselung zu erkennen, welchem Unrechtsregime sie dienten. Manche können oder wollen das ja bis heute nicht wahrhaben. [denken]

" Der Interessierte "
Interessierter
 

Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon Nostalgiker » 22. Dezember 2014, 12:20

Ja und die Bundeswehr lehrt Liebe und Blumen verschenken Interessierter ......

Mal wieder ein klassischer Interessierter: Die NVA lehrte zum Beispiel Hass und Töten .

Thoth
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon Interessierter » 22. Dezember 2014, 12:25

Thoth, Deine Unfähigkeit zu erkennen, dass ich überhaupt nicht das Vorhandensein von Armeen kritisiere, ist nicht mein Problem, sondern Deinem pervertierten Zwang geschuldet, User mit persönlichen Angriffen zu überziehen.
Interessierter
 

Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon HPA » 22. Dezember 2014, 12:26

Ich kann mich nicht erinnern, beim Bund gelernt zu haben, irgendeinen imaginären Gegner zu hassen!
HPA
 

Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon SCORN » 22. Dezember 2014, 12:28

Interessierter hat geschrieben:
Wie anmaßend ist es eigentlich zu glauben, dass eine Armee aus männlichen jungen Menschen erst Männer macht?

" Der Interessierte "


Darf ich fragen in welchem militärischen-oder paramiltärischen Verband du deine Erfahrung sammeln konntest um meine Aussage als "anmaßend" zu bezeichnen?
......du wirst doch nicht allen ernstes antworten wollen: man muss nicht gedient haben um ein Urteil über eine Armee fällen zu können?

Sparta hat diesbezüglich schon gute Beiträge geschrieben und Beethoven auch! Beide sind ehemalige Profis und daher aktzeptiere ich ihre Aussagen, egal ob sie mit meiner Meinung korrespondieren oder nicht!

Mit verlaub Interessierter, bei dir vermisse ich einfach die Sachkenntnis in militärischen Belangen , und sehe es mir nach, auf dein Urteil gebe ich daher nicht viel!



Gruß [hallo]
SCORN
SCORN
 

Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon SCORN » 22. Dezember 2014, 12:39

HPA hat geschrieben:Ich kann mich nicht erinnern, beim Bund gelernt zu haben, irgendeinen imaginären Gegner zu hassen!


nun, mir auch nicht! und ich war in der NVA! Man sollte den Inhalt irgendwelcher stubider Politschulungshefte der NVA nicht mit der Realität verwechseln, genau das passiert hier nämlich, aber woher willst du das auch wissen? [wink]

Diesbezüglich mal ein Text zu meiner ehemaligen Einheit von Ewald Tempel "Im Alarmzustand" :

"Die ließen sich in kein Korsett zwängen. Das gilt eigentlich für alle ständigen „Einzelfahrer“ bei der Marine……..Sie brauchen Freiräume, um kreativ zu sein. Die Beachtung einer ihrer Fahrt und ihre Aufgabe zu sehr reglementierenden Anweisung durch den führenden Stab fällt ihnen sehr schwer…….Da hatte sich bereits ein NATO-Syndrom herausgebildet. Die Seegebiete, die Küste, die Schiffe und die Flugzeuge der NATO- alles war ihnen sehr vertraut. Da konnten sich keine Hassgefühle…..herausbilden. Diese Schiffe und Handlungen waren ihr konkreter „Arbeitsgegenstand“. Und mit dem identifiziert man sich eher, als ihn zu hassen.
Die liberale Haltung des Kommandanten übertrug sich auch auf die Besatzung……
Für die Matrosen und Maate waren diese Fahrten ohnehin nur schöne Abenteuer. "
Zuletzt geändert von SCORN am 22. Dezember 2014, 12:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon Rüganer » 22. Dezember 2014, 12:42

Wann werden es denn Berufsmilitärs oder "Krieger" zur Kenntnis nehmen, dass nicht jeder so ist und so sein will, wie sie?
Tobt euch doch aus auf Schlachtfeldern, in Dschungelcamps oder sonstwo, schießt euch gegenseitig tot, killt euch lautlos, hungert, kämpft, heftet euch Orden an die Brust, denkt - ihr wärt die Größten, aber macht Euren Wahnsinn nicht zur Messlatte des Mensch seins.
Lieber 1000 mal ein Weichei, als ein besoffener stürmender Soldat, der mit aufgerissenem Bauch nach der Mutter schreit.
Dass die NVA jemanden zum Mann gemacht hat - eine Illusion. Vielleicht im 19. Monat seines Dienstes, die Masse musste ja nur 18 Monate am Stück und hatte dann bisschen Ruhe, um wieder zivilisiert zu werden.
Also mosert doch weiter darüber, dass diese Muttersöhnchen immer noch nicht spuren und alle, außer Euch eben keine echten Kerle sind, na - ich jedenfalls pfeife auf diese Meinung.
Rüganer
 

Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon HPA » 22. Dezember 2014, 12:47

Schön für Dich ,dass es bei euch anders war.Unterhalte dich mal mit ehemaligen BOs irgendeiner xbeliebigen Linieneinheit zu diesem Thema.Rotlichtbestrahlung GWW etc
Ach stimmt, ich hab ja nie gedient. [flash] Und wenn, dann nur in der "Etappe" [flash]

Und ich kann mich nicht erinnern ,das uns beim Bund irgendwas geschenkt wurde.
HPA
 

Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon SCORN » 22. Dezember 2014, 12:55

Rüganer hat geschrieben:Wann werden es denn Berufsmilitärs oder "Krieger" zur Kenntnis nehmen, dass nicht jeder so ist und so sein will, wie sie?
Tobt euch doch aus auf Schlachtfeldern, in Dschungelcamps oder sonstwo, schießt euch gegenseitig tot, killt euch lautlos, hungert, kämpft, heftet euch Orden an die Brust, denkt - ihr wärt die Größten, aber macht Euren Wahnsinn nicht zur Messlatte des Mensch seins.
Lieber 1000 mal ein Weichei, als ein besoffener stürmender Soldat, der mit aufgerissenem Bauch nach der Mutter schreit.
Dass die NVA jemanden zum Mann gemacht hat - eine Illusion. Vielleicht im 19. Monat seines Dienstes, die Masse musste ja nur 18 Monate am Stück und hatte dann bisschen Ruhe, um wieder zivilisiert zu werden.
Also mosert doch weiter darüber, dass diese Muttersöhnchen immer noch nicht spuren und alle, außer Euch eben keine echten Kerle sind, na - ich jedenfalls pfeife auf diese Meinung.


Ohne die von dir so geschmähten, vollkommen egal ob sie britische, französische oder eben deutsche Uniformen tragen, stünde die ISIS wohl bald am Rügendamm..........und spätestens wenn du ein Messer am Hals hast wird dir vielleicht aufgehen, dass unserer Kultur, unser Wohlstand unsere Gesellschaft unsere Kinder nicht von "Weicheiern" und "Muttersöhnchen" verteidigt werden können! Diese vorgeblich pazifistische Einstellung ist brand gefährlich........und äusserst dumm!

ich behaupte sogar allen ernstes dass deine Einstellung @Rüganer, mehr Menschenleben gefährdet als dir auch nur ansatzweise klar sein dürfte!
Oder erzähle das mal den Jesiden im Jintschargebirge!

SCORN
Zuletzt geändert von SCORN am 22. Dezember 2014, 13:20, insgesamt 2-mal geändert.
SCORN
 

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