Als ich noch ein junges Bürschlein war, stand für mich und meines Gleichen, der Nahkampf zum "Abendsport" mit Kameraden sehr weit oben obwohl schon während der Ausbildung, der militärische Nahkampf in meiner damaligen Truppe, einen vergleichsweise breiten Raum ein nahm.
Ja, der Kampf ohne Waffe oder mit Waffen, wo vorne nichts raus kommt, ist für jeden Soldaten des Heeres durchaus notwendig.
Der reine Infanterist sollte einige Techniken beherrschen, dass er in der Lage ist, einen kurzen aber harten Kampf, Mann gegen Mann, siegreich zu beenden. Dabei kommt es für den normalen Infanteristen nicht darauf an, ausgefeilte Techniken anwenden zu können sondern einfache Techniken im Angriff und der Verteidigung, bis zum "Erbrechen", drillmäßig zu erlernen und somit zu beherrschen. Gepaart muss das sein mit der Fallschule und der Kenntnis um die Anatomie des Menschen.
Drill ist da eine ganz wichtige Sache. Hat der Soldat einen / mehrere Blöcke, verschiedene Faustschläge und Fußtritte 100-e mal "trocken" geübt, geht ihm das in Fleisch und Blut über. Die Handlungen im Nahkampf müssen zum Automatismus werden. Beim Nahkampf muss der Soldat auch erlernen und das ist nicht so leicht, Schläge und Tritte weg zustecken und nicht nach dem ersten Schmerz "am Boden zerstört" zu sein. Härte, Härte, Härte gepaart mit Kompromisslosigkeit beim Nahkampf, ist unerlässlich.
All das erlernt man nicht mal so neben bei. Es bedarf einer soliden Grundausbildung im Nahkampf und der Anwendung des Erlernten bei jeder Möglichkeit in der taktischen Ausbildung der Soldaten.
Bei Spezialeinheiten sieht das dann doch noch etwas anders aus und bedarf einer tiefgründigeren Ausbildung im Nahkampf.
Freundlichst