Militärischer Nahkampf

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Militärischer Nahkampf

Beitragvon Beethoven » 29. Januar 2025, 09:08

Als ich noch ein junges Bürschlein war, stand für mich und meines Gleichen, der Nahkampf zum "Abendsport" mit Kameraden sehr weit oben obwohl schon während der Ausbildung, der militärische Nahkampf in meiner damaligen Truppe, einen vergleichsweise breiten Raum ein nahm.
Ja, der Kampf ohne Waffe oder mit Waffen, wo vorne nichts raus kommt, ist für jeden Soldaten des Heeres durchaus notwendig.

Der reine Infanterist sollte einige Techniken beherrschen, dass er in der Lage ist, einen kurzen aber harten Kampf, Mann gegen Mann, siegreich zu beenden. Dabei kommt es für den normalen Infanteristen nicht darauf an, ausgefeilte Techniken anwenden zu können sondern einfache Techniken im Angriff und der Verteidigung, bis zum "Erbrechen", drillmäßig zu erlernen und somit zu beherrschen. Gepaart muss das sein mit der Fallschule und der Kenntnis um die Anatomie des Menschen.

Drill ist da eine ganz wichtige Sache. Hat der Soldat einen / mehrere Blöcke, verschiedene Faustschläge und Fußtritte 100-e mal "trocken" geübt, geht ihm das in Fleisch und Blut über. Die Handlungen im Nahkampf müssen zum Automatismus werden. Beim Nahkampf muss der Soldat auch erlernen und das ist nicht so leicht, Schläge und Tritte weg zustecken und nicht nach dem ersten Schmerz "am Boden zerstört" zu sein. Härte, Härte, Härte gepaart mit Kompromisslosigkeit beim Nahkampf, ist unerlässlich.

All das erlernt man nicht mal so neben bei. Es bedarf einer soliden Grundausbildung im Nahkampf und der Anwendung des Erlernten bei jeder Möglichkeit in der taktischen Ausbildung der Soldaten.

Bei Spezialeinheiten sieht das dann doch noch etwas anders aus und bedarf einer tiefgründigeren Ausbildung im Nahkampf.

Freundlichst
Die größten Vorteile im Leben überhaupt wie in der Gesellschaft hat ein gebildeter Soldat. J. W. v. Goethe

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Re: Militärischer Nahkampf

Beitragvon Bahndamm 68 » 29. Januar 2025, 11:50

Nach mehrmaligem Lesen der Zeilen stellte sich die Frage, ob ich antworten sollte oder besser nicht.
Ausgangspunkt ist für mich das 6. Wort - "Bürschlein".
Kinder sind das Produkt vom Elternhaus. Die Ideologie war nicht friedlich zu leben, nein es war der Kampf, Mann gegen Mann.
Zu meiner Zeit in der Jugend wurde so etwas bezeichnet als Militarismus.
Notwendig oder zwangsweise erforderliches Übel?
Geprägt von oben, aber nicht vom Himmel, sondern vielmehr von der Oberschicht der herrschenden Klasse.
Das waren die Gestalter vom Bösen oder vom Guten?
Warum muss der Mensch zum Kampf ausgebildet werden, zum gegenseitigen Töten?

Noch gibt es in der Arte-Mediathek einen Dokumentationsfilm mit der Bezeichnung „Die Ermittlung“, Dauer ca. 4 Stunden. Ich habe es mir bisher nicht im Ganzen angeschaut. Er ist aber von mir abgespeichert.
Kurzfassung: Gerichtsklärung von Tätern des 2. Weltkrieges und deren Opfern, insbesondere über die Gräueltaten in den Konzentrationslagern.
Personen der damaligen Zeit aus allen Schichten mit voller Überzeugung zum System. Nach Beendigung des Krieges stand keiner dieser angeklagten Personen zu dem, was er zum damaligen Zeitpunkt ausgeführt hatte.

Hier wird von der Notwendigkeit des militärischen Nahkampfes beschrieben, in der „Ermittlung“ vor Gericht, fühlte sich der Großteil der Beschuldigten für nicht schuldig.
Warum müssen Menschen heute noch Menschen vernichten?

Aus Anlass meines „ 50. Jahrestages einer Begegnung im Kalten Krieg“ hatte ich 2017 am Ende eines 6-seitigen Artikels u. a. geschrieben:
Nur Auszug:
Warum nur“, wurden wir benutzt, um einen Unrechtsstaat zu schützen oder zu erhalten.
Wir, die kleinen Menschen der breiten Masse.
Wem haben wir die Position erhalten und “Warum wohl“?
Warum sind 1989 die Menschen in Dresden, in Leipzig, in Berlin und sonst wo in der DDR auf die Straße gegangen? Die Antwort kennen wir heute.
Warum muss Deutschland wieder Verantwortung in der Welt übernehmen?
Warum müssen auf diesem Erdball Kriege geführt und somit Menschen vernichtet werden?
Hat der Mensch nicht schon genügend Unheil erlebt und auch selbst produziert?
Warum hat der Mensch seine Lehren nicht gezogen?
Warum nur, müssen Menschen, Menschen quälen und vernichten.
Endlos kann die Kette weitergeführt werden. Ich habe für mich nur eine Erklärung, und dies ist das Phänomen Macht und Geld.
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kann die Gegenwart nicht begreifen
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Re: Militärischer Nahkampf

Beitragvon Beethoven » 29. Januar 2025, 14:07

Nun ja Bahndamm, wenn ich "Bürschlein" schreibe, dann meine ich das Alter von 19 bis 30 Jahre oder so in etwa. [wink]

Gruß
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Re: Militärischer Nahkampf

Beitragvon Bahndamm 68 » 29. Januar 2025, 18:52

Beethoven hat geschrieben:Nun ja Bahndamm, wenn ich "Bürschlein" schreibe, dann meine ich das Alter von 19 bis 30 Jahre oder so in etwa. [wink]
Gruß

Das sind die Unterschiede im Leben.
Nicht das, was ich sende, kommt beim Empfänger so an.
In der Schreibweise von einem Bürschlein stehe ich in der Obhut des Elternhauses.
Im Alter von 19 bis 30 Jahren meine ich, freie Entscheidungen treffen zu können.
Dann bin ich aus den Kinderschuhen.
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Re: Militärischer Nahkampf

Beitragvon pentium » 29. Januar 2025, 18:55

Um was geht es hier eigentlich?
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Re: Militärischer Nahkampf

Beitragvon augenzeuge » 29. Januar 2025, 19:21

pentium hat geschrieben:Um was geht es hier eigentlich?


Man erinnert sich an etwas, was man heute nicht mehr kann. [denken]

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Re: Militärischer Nahkampf

Beitragvon pentium » 29. Januar 2025, 19:33

augenzeuge hat geschrieben:
pentium hat geschrieben:Um was geht es hier eigentlich?


Man erinnert sich an etwas, was man heute nicht mehr kann. [denken]

AZ


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Re: Militärischer Nahkampf

Beitragvon andr.k » 29. Januar 2025, 20:18

augenzeuge hat geschrieben:Man erinnert sich an etwas, was man heute nicht mehr kann. [denken]

AZ


Das sieht aber beim Dienstsport doch anders aus. Judo/Selbstverteidigung z. B. geht immer. [grins]
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Re: Militärischer Nahkampf

Beitragvon Beethoven » 30. Januar 2025, 09:10

Hier mal ein Lehrfilm über den Nahkampf von Spezialeinheiten der NVA.

https://www.youtube.com/watch?v=wnAIz2e7MMI

Gedreht wurde er in den Wäldern und in der Kaserne von Kloster Lehnin.
Der Offizier vor der Truppe bei der drillmäßgen Ausbildung, ist der damalige Hauptmann Andreas Förster .
Er hat heute ein Sportstudio in Berlin Marzahn (nahe der Oppermannstr.) und ist Träger des 6. oder schon 7. Dan im Shotokan Karate.

https://web2.cylex.de/firma-home/andrea ... 82365.html

Er, Frank Pelny, Dr. Kircheis (leider schon verstorben) und Holger Arnold waren in der damaligen NVA die Gurus im militärischen Nahkampf.

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