Die Staatssicherheit misstraute ihrer Natur nach Allem und Jedem. Jede kleinste Normabweichung war operativ bedeutsam und konnte als Widerstand gewertet werden.
Dem ehemaligen Oberst und Stabschef der 3. Raketenbrigade Martin Ott zufolge stellte die Meldepflicht von Westkontakten durch Verwandte ersten Grades ein wesentliches Problem fur die Armeeangehorigen dar: »Wurde die Meldung unterlassen, konnte der Schuss nach hinten losgehen. Erfolgte pflichtgemafi die Meldung, musste auch mit Sanktionen gerechnet werden. Im wahrsten Sinne des Wortes standen sie [die Berufssoldaten] immer zwischen Baum und Borke«.[41] Es war also im Wesentlichen egal, ob diese Kontakte gemeldet wurden oder nicht, beobachtet wurde man in jedem Fall.
Laut Wenzke registrierte das MfS allein fur das Jahr 1975 uber 6.000 Westkontakte und fur 1980 immerhin noch 4.000.[42] Wenzke spricht hier von einem »Nonkonformismus im Interesse der Families der auch bei Offizieren mit Fuhrungsverantwortung zu finden war.
... So geriet ein Oberstleutnant, der als Leiter AG Haushaltskontrolle im Grenzkommando Mitte tatig war, in das Visier der Staatssicherheit, weil er Kontakte zu seinem in die BRD geflohenen Bruder sowie zu seinen eigenen Schwiegereltern aufrechterhielt.[43] Zusatzlich unterhielt er aufgrund seiner Sammelleidenschaft fur Briefmarken einige Kontakte zu Personen in der Volksrepublik Polen und der CSSR. Dies war fur das MfS ein Grund, den Oberstleutnant auf eine Fluchtabsicht oder mogliche Geheimdiensttatigkeit zu uberprufen. Es bestatigte sich weder das Eine...
Hellersdorfer hat geschrieben:Liest sich orthografisch aber eher wie eine schlechte Übersetzung oder wie von einer defekten Tastatur. Inhaltlich mögen die Insider ihre Meinung bilden.
augenzeuge hat geschrieben:Hellersdorfer hat geschrieben:Liest sich orthografisch aber eher wie eine schlechte Übersetzung oder wie von einer defekten Tastatur. Inhaltlich mögen die Insider ihre Meinung bilden.
Info:
Magisterarbeit, 2013
Note: 2,0
MICHAEL BRESKA
AZ
Spartacus hat geschrieben:Wäre interessant zu wissen, was Beethoven in dieser Hinsicht erlebt hat? Bzw. hast du mein lieber Beethoven mal deine STASI Akten eingesehen? Sparta
Klaus B. hat geschrieben:Für Jörg, wenn man nach Antragstellung auf Akteneinsicht Kopien seiner Akte nach Hause geschickt bekam, lag ein Formularantrag bei zur Übermittlung von Klarnamen der IM´s. (2011)
VG Klaus
Klaus B. hat geschrieben:Für Jörg, wenn man nach Antragstellung auf Akteneinsicht Kopien seiner Akte nach Hause geschickt bekam, lag ein Formularantrag bei zur Übermittlung von Klarnamen der IM´s. (2011)
VG Klaus
augenzeuge hat geschrieben:Ich habe noch nie gehört, dass die BSTU diese Bitte um Nennung des Klarnamen des IM dem Betroffenen gestellt hat. Eher im Gegenteil, man wusste es, teilte dies aber dennoch nicht mit.
Wer hat andere Erfahrungen?
AZ
Spartacus hat geschrieben:Mir wurde mitgeteilt, dass ich die Klarnamen der IM jederzeit erfahren könne, ich müsste es nur schriftlich beantragen.
Sparta
augenzeuge hat geschrieben:Spartacus hat geschrieben:Mir wurde mitgeteilt, dass ich die Klarnamen der IM jederzeit erfahren könne, ich müsste es nur schriftlich beantragen.
Sparta
Und genau das gab es 1994 leider noch nicht.
AZ
augenzeuge hat geschrieben:Sparta, die Wichtigsten hab ich selbst enttarnen können. Aber ich hab deshalb nie unruhig gelebt.
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