Abzug der ,,Freunde,,

Themen zur Sowjetarmee/GSSD/Westgruppe auf dem Gebiet der DDR

Abzug der ,,Freunde,,

Beitragvon Feldwebel88 » 29. März 2011, 20:54

hab da ein schönes zeitdokument aus meiner heimatstadt grimma gefunden.

mfg feldwebel [hallo]
Feldwebel88
Grenztruppen
Grenztruppen
 
Beiträge: 44
Registriert: 25. April 2010, 18:55
Wohnort: grimma

Re: Abzug der ,,Freunde,,

Beitragvon ex-maja64 » 29. März 2011, 21:33

Schönes Zeitdokument Heiko. [wink]
Bei mir sind die damals im Mai 1991 abgezogen. Da war eine Radareinheit auf einem 868m hohen Berg.
Die letzten Tage befand sich dort nur noch eine Notbesatzung, die schürten dort riesige Lagerfeuer, vermutlich mit Sachen die sie nicht mehr mitnehmen konnten.
Als die auch noch weg waren, begab ich mich mit meiner Videokamera (damals leider noch nicht digital [frown] ) dorthin.
Ich nahm dann auch solche Sachen wie, herausgerissene Holzfußbodenbretter, abmontierte Sanitäranlagen und Fernheizungsrohre die ins Gebäude durch ein Fenster [shocked] gingen auf.
Jahrelang wurde dieses Objekt noch bewacht (erst durch ehem. abgehalfterte VPler, später von Vorruheständlern und Rentnern), man bedenke die Kosten.
Am Standort der Tankstelle, roch es auch nach Jahren noch nach Diesel und das in einem Wassereinzugsgebiet, aus dem mehrere Orte ihr Trinkwasser beziehen.
In späteren Jahren, kam so mancher "Westgote" [muede] und hatte viel versprechende und große Pläne mit dem Areal.
Heute sind sämtliche Gebäude abgetragen und von dort oben hat man wieder einen wunderbaren Blick auf Rhön (Wasserkuppe,Kreuzberg, Heidelstein), Fichtelgebirge(Schneeberg und Ochsenkopf) sowie ins Coburger Land.

Mario [hallo]
ex-maja64
 

Re: Abzug der ,,Freunde,,

Beitragvon Thunderhorse » 4. April 2011, 19:11

ex-maja64 hat geschrieben:Schönes Zeitdokument Heiko. [wink]
Bei mir sind die damals im Mai 1991 abgezogen. Da war eine Radareinheit auf einem 868m hohen Berg.
Die letzten Tage befand sich dort nur noch eine Notbesatzung, die schürten dort riesige Lagerfeuer, vermutlich mit Sachen die sie nicht mehr mitnehmen konnten.
Als die auch noch weg waren, begab ich mich mit meiner Videokamera (damals leider noch nicht digital [frown] ) dorthin.
Ich nahm dann auch solche Sachen wie, herausgerissene Holzfußbodenbretter, abmontierte Sanitäranlagen und Fernheizungsrohre die ins Gebäude durch ein Fenster [shocked] gingen auf.
Jahrelang wurde dieses Objekt noch bewacht (erst durch ehem. abgehalfterte VPler, später von Vorruheständlern und Rentnern), man bedenke die Kosten.
Am Standort der Tankstelle, roch es auch nach Jahren noch nach Diesel und das in einem Wassereinzugsgebiet, aus dem mehrere Orte ihr Trinkwasser beziehen.
In späteren Jahren, kam so mancher "Westgote" [muede] und hatte viel versprechende und große Pläne mit dem Areal.
Heute sind sämtliche Gebäude abgetragen und von dort oben hat man wieder einen wunderbaren Blick auf Rhön (Wasserkuppe,Kreuzberg, Heidelstein), Fichtelgebirge(Schneeberg und Ochsenkopf) sowie ins Coburger Land.

Mario [hallo]



Steinheid???!!!!

http://www.fumema.de/fumema/funkmess/04_512-frame.htm

Hatten wir oft im Blickfeld.
"Mobility, Vigilance, Justice"
Benutzeravatar
Thunderhorse
 
Beiträge: 814
Bilder: 0
Registriert: 19. Juni 2010, 15:17

Re: Abzug der ,,Freunde,,

Beitragvon Thunderhorse » 4. April 2011, 19:16

Thunderhorse hat geschrieben:
ex-maja64 hat geschrieben:Schönes Zeitdokument Heiko. [wink]
Bei mir sind die damals im Mai 1991 abgezogen. Da war eine Radareinheit auf einem 868m hohen Berg.
Die letzten Tage befand sich dort nur noch eine Notbesatzung, die schürten dort riesige Lagerfeuer, vermutlich mit Sachen die sie nicht mehr mitnehmen konnten.
Als die auch noch weg waren, begab ich mich mit meiner Videokamera (damals leider noch nicht digital [frown] ) dorthin.
Ich nahm dann auch solche Sachen wie, herausgerissene Holzfußbodenbretter, abmontierte Sanitäranlagen und Fernheizungsrohre die ins Gebäude durch ein Fenster [shocked] gingen auf.
Jahrelang wurde dieses Objekt noch bewacht (erst durch ehem. abgehalfterte VPler, später von Vorruheständlern und Rentnern), man bedenke die Kosten.
Am Standort der Tankstelle, roch es auch nach Jahren noch nach Diesel und das in einem Wassereinzugsgebiet, aus dem mehrere Orte ihr Trinkwasser beziehen.
In späteren Jahren, kam so mancher "Westgote" [muede] und hatte viel versprechende und große Pläne mit dem Areal.
Heute sind sämtliche Gebäude abgetragen und von dort oben hat man wieder einen wunderbaren Blick auf Rhön (Wasserkuppe,Kreuzberg, Heidelstein), Fichtelgebirge(Schneeberg und Ochsenkopf) sowie ins Coburger Land.

Mario [hallo]



Steinheid???!!!!
Kieferle.

Einmal Anlage der NVA:
http://www.fumema.de/fumema/funkmess/04_512-frame.htm

Anlage der GSSD:
http://dl2aro.chapso.de/der-andere-huegel-s299690.html

http://www.museum-steinheid.de/kieferle_russradar.html
Hatten wir oft im Blickfeld.
"Mobility, Vigilance, Justice"
Benutzeravatar
Thunderhorse
 
Beiträge: 814
Bilder: 0
Registriert: 19. Juni 2010, 15:17

Re: Abzug der ,,Freunde,,

Beitragvon ex-maja64 » 4. April 2011, 19:34

Yep Th [wink] .

Aber 300 Einwohner iss ja wohl ein Witz [sick] .
ex-maja64
 

Re: Abzug der ,,Freunde,,

Beitragvon Edelknabe » 6. April 2011, 06:59

Zum Eingangsvideo über die sowjetische Kaserne in Grimma eine kleine Geschichte. Wir waren öfters im Sommer darin arbeiten und in einem Hochsommer brach mitten in der Kaserne die Verschraubung einen Löschwasserhydranten und das Wasser lief unter enormen Druck aus.
So ging das tagelang,ich glaube sogar wochenlang ohne das eine ostdeutsche Feuerwehr zu Rate gezogen wurde, wie man eventuell das Ding wieder verschließen konnte. Was machten die Freunde und da waren sie wirklich nicht dumm? Holzkeile rein in den abgebrochenen Verschluss und das Wasser spritzte wie beim Springbrunnen in alle Richtungen...ego, war Freiluftwaschen mit der herlichen Kernseife frühmorgens angesagt, da standen immer so ein halbes dutzend Soldaten fast nackt und seiften sich ein ...und wir Monteure dann Abends nach der Schicht, es war ja Hochsommer."Eben russisch", deswegen haben sie doch auch den Krieg gewonnen.

Rainer-Maria
Benutzeravatar
Edelknabe
Grenztruppen
Grenztruppen
 
Beiträge: 16633
Bilder: 57
Registriert: 2. Mai 2010, 09:07

Re: Abzug der ,,Freunde,,

Beitragvon ex-maja64 » 6. April 2011, 19:25

Edelknabe hat geschrieben:Zum Eingangsvideo über die sowjetische Kaserne in Grimma eine kleine Geschichte. Wir waren öfters im Sommer darin arbeiten und in einem Hochsommer brach mitten in der Kaserne die Verschraubung einen Löschwasserhydranten und das Wasser lief unter enormen Druck aus.
So ging das tagelang,ich glaube sogar wochenlang ohne das eine ostdeutsche Feuerwehr zu Rate gezogen wurde, wie man eventuell das Ding wieder verschließen konnte. Was machten die Freunde und da waren sie wirklich nicht dumm? Holzkeile rein in den abgebrochenen Verschluss und das Wasser spritzte wie beim Springbrunnen in alle Richtungen...ego, war Freiluftwaschen mit der herlichen Kernseife frühmorgens angesagt, da standen immer so ein halbes dutzend Soldaten fast nackt und seiften sich ein ...und wir Monteure dann Abends nach der Schicht, es war ja Hochsommer."Eben russisch", deswegen haben sie doch auch den Krieg gewonnen.

Rainer-Maria



Zu dem Thema fällt mir doch auch gleich was ein.
Also ich, Anfang Mai 1983 eingezogen in das Grenzausbildungsregiment 12, 9. Kompanie Rudolstadt. So Ende Mai, gingen die Sirenen, Schornsteinbrand bei den "Freunden", links oberhalb des Ortseingangs Rudolstadt, wenn man aus Richtung RU-Schwarza kam.
Es fehlte dann auch ein schönes Stück vom Dach.
Als es Ende Oktober 83 an die Grenze ging fehlte es immer noch, später auf der Grenzkompanie als dann die neuen kamen, gleich die Frage von mir, ist das Loch im Dach noch??
Wurde wohl so Anfang 84 dann wieder geschlossen.
Rainer, ob die unteren Etagen dort bei Regen auch mit Kernseife geduscht haben??? [denken] [flash]

Mario
ex-maja64
 

Re: Abzug der ,,Freunde,,

Beitragvon Edelknabe » 6. April 2011, 19:49

Mario, geht ja schon weiter. Immer wenn wir in Abständen von zwei Jahren wieder im gleichen Standort/Kesselhaus/Heizhaus tätig werden mussten, weil durch Rohrschläge(Kondensatleitungen springen schon mal enorm aus der Halterung bei zuviel Dampfdossierung im Vorlauf)das Kesselhaus reif zur Überholung war, dann war da eine Tür zugemauert.
Meine Kollegen...so:"Da war doch früher die Toilette?" Ja, ja, wirklich nicht falsch geraten, da war die Toilette aber die ging kaputt und kein sowjetischer Klempner war zur Stelle? Also, der Maurersoldat ran und Türe zugemauert?
Auch auf diesem einfachen Weg konnten Probleme...stinkende Probleme beseitigt werden. Das war normal, auch das Keller der Mannschaftsgebäude öfters unter Wasser standen, weil Rohrbrüche eben nicht behoben wurden.
Morgen gehts weiter...mit unseren Freunden und eine gute Nacht ins Forum.

Rainer-Maria
Benutzeravatar
Edelknabe
Grenztruppen
Grenztruppen
 
Beiträge: 16633
Bilder: 57
Registriert: 2. Mai 2010, 09:07

Re: Abzug der ,,Freunde,,

Beitragvon ex-maja64 » 6. April 2011, 20:06

Rainer, solche Sachen kenne ich auch und zwar in dem von Th eingestellten Objekt. Wir Gerüst gestellt an den Schornstein des Heizhauses, als wir es wieder abbauen wollten hingen an ihm Tierhäute zum trocknen.
Ein andermal neue Türen eingebaut in dem Kulturraum, leider war beim Aufmessen der neuen Tür die alte zugeschraubt, Ergebniss als man die neue Tür aufmachte war der Maueranschlag noch im lichten Mass [shocked] .
Grundsätzlich wurde nicht mehr Material mitgenommen, wie man am gleichen Tag noch verarbeitet.
Die hatten für alles eine Verwendung.

Mario
ex-maja64
 

Re: Abzug der ,,Freunde,,

Beitragvon Edelknabe » 7. April 2011, 17:10

Gefunden in "DIE WELT" vom 29.April 1994

ZAHL DES TAGES

4,3 Milliarden Mark hat Bonn bisher für das Wohnungsbauprogramm der aus Deutschland abziehenden russischen Truppen ausgezahlt.

Rainer-Maria der dazu meint: "Für den Einkauf der DDR war dem Westen wirklich nichts zu teuer".
Benutzeravatar
Edelknabe
Grenztruppen
Grenztruppen
 
Beiträge: 16633
Bilder: 57
Registriert: 2. Mai 2010, 09:07

Re: Abzug der ,,Freunde,,

Beitragvon turtle » 17. April 2011, 13:42

Wie es in einer sowjetischen Kaserne zuging kenne ich nur vom Hörensagen. Damit meine ich die unterschiedliche Behandlung untereinander. Es gab ja viele ethnische Gruppen in dieser Armee. Kann mir vorstellen das mancher Kalmücke etc. froh war das es „Nachhause“
ging. Von der Logistik war das eine große Leistung. Es war auch eine große Herausforderung diesen Menschen Wohnraum und auch eventuell neue Arbeit zu geben. Das von der Bundesregierung dafür Geld zur Verfügung gestellt wurde war richtig und legitim .Wir wollten sie ja loswerden. Ich möchte aber das Verhalten der Führung der sowjetischen Truppen zur Wendezeit ausdrücklich loben. Diese Umsichtigkeit war nicht unbedingt vorhersehbar. Zumal in der SU die Staatsführung zu dieser Zeit nicht immer einen souveränen Eindruck machte.
Gruß Peter
turtle
 

Re: Abzug der ,,Freunde,,

Beitragvon Feldwebel88 » 25. April 2011, 09:06



DIE LETZE STUNDE HAT GESCHLAGEN FÜR DEN T-34 [hallo]
Feldwebel88
Grenztruppen
Grenztruppen
 
Beiträge: 44
Registriert: 25. April 2010, 18:55
Wohnort: grimma

Re: Abzug der ,,Freunde,,

Beitragvon Interessierter » 3. Oktober 2020, 07:49

„Die Deutschen wurden wiedervereinigt - wir gespalten“

Sie waren Anhänger der Perestroika und erlebten den Mauerfall in Deutschland. Wie ein sowjetischer Soldat und eine Moskauer Bürgerrechtlerin die Wende erinnern.


Als Alexander Blinow 1993 das erste Mal seit Langem wieder russischen Boden betritt, erkennt er sein Land nicht wieder. So vieles scheint plötzlich möglich: Die Menschen handeln mit allem, was sie in die Finger bekommen. Neoliberale Berater aus Amerika unterziehen das Wirtschaftssystem einer Schocktherapie, die wenige Leute sehr reich und viele Menschen sehr arm machen würde. Hoffnungslosigkeit paart sich mit Brutalität. Selten war es einfacher, einen Menschen für ein paar Rubel um die Ecke zu bringen – ohne Konsequenzen fürchten zu müssen.

In dieses Land kehrt der 26-jährige Soldat Blinow zurück, wobei von Heimkehr keine Rede sein kann. Als einer von gut einer halben Million sowjetischer Armeeangehöriger in Deutschland sollte er nach dem Fall der Berliner Mauer zügig das Land verlassen. Aus der einstigen Besatzungsmacht war über Nacht ein von den Deutschen geduldeter Gast geworden. 160.000 Soldaten und deren Familien mussten jedes Jahr abziehen, dazu tonnenweise Technik. Die größte Militäroperation in Friedenszeiten, sie war schlecht vorbereitet. Und so steht Blinow 1993 mit Frau und Kind in Moskau am Bahnhof und weiß nicht, wo er übernachten soll.

https://www.tagesspiegel.de/politik/eri ... 9376.html#

Die lesenswerten Empfindungen ehemaliger Besatzer viele Jahre nach ihrer Ankunft in der Heimat.
Interessierter
 

Re: Abzug der ,,Freunde,,

Beitragvon Interessierter » 5. August 2021, 09:45

Dazu auch nachstehend diese umfangreiche Fotogalerie aus dem Jahre 1994:

https://englishrussia.com/2020/11/06/so ... g-germany/
Interessierter
 


Zurück zu Die Sowjetarmee/GSSD/Westgruppe

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast

cron