Faschistoides Duginsches Geschwurbel. Sie wollen die ganze Ukraine "befreien" .Bis zur polnischen Grenze. Davon faseln sie auch anderenorts.Das erniinert mich an Milosevics Träume von Großserbien.
Wenn diese Russen die Oligarchenwirtschaft beseitigen wollen ,dann sollten sie zuerst mal in ihren eigenem Land damit anfangen!
Von Casey Michael, Bischkek in “The Moscow Times” 28. Juli 2014 (Übersetzung)
So langsam kommen wir über den Abschuss des Malaysia Airlines Flugs MH17 hinweg, und nach und nach wird es immer klarer, dass die Wahrscheinlichkeit einer richtigen internationalen Untersuchung, die von externen Akteuren ungehindert durchgeführt werden kann, sich praktisch in Luft aufgelöst hat. Es gab zahlreiche Berichte über Manipulationen seitens der Separatisten an der Absturzstelle, über die Verhinderung des Zugangs der internationalen Ermittler zur Absturzstelle und sogar über Plünderungen der Leichen, wobei Bargeld und andere Wertsachen abhanden kamen.
Aber indem die Separatisten wahrscheinlich die Chancen zerstört haben, mit Sicherheit festzustellen, wer die MH17 abgeschossen hat, haben sie uns durch ihre ungeschickten Plünderungen erlaubt, uns selbst zu vergegenwärtigen, wer diese Männer eigentlich sind, was sie wollen und was sie bereit sind zu tun. Und vor allem gaben sie uns die Möglichkeit zu prüfen, wo sie denn herkommen.
Leider ist es in der Sensationsberichterstattung nach dem Absturz immer noch so, dass eine Handvoll Medien weiterhin die in Donezk und Luhansk kämpfenden Separatisten als “ukrainische Rebellen” bezeichnen.
Aber wenn die Zerstörung der MH17 zu etwas gut sein soll, dann doch zur Erkenntnis, dass diese Männer weder “Ukrainer” noch “Rebellen” sind. Es sind eben keine ukrainischen Bürger, die sich gegen einen berechtigten Missstand gegen die EU-freundliche Politik der der Kyiwer Regierung wehren wollen, statt dessen handelt es sich um Außenseiter und Usurpatoren, Männer, die entweder als Söldner oder mit Eroberungsabsicht kamen.
Sie sind pro-russisch, ja. Sie sind Separatisten. Aber diese Männer sind Invasoren – und sie sind nicht Ukrainer.
Schauen wir uns die Führungsstruktur derjenigen an, die für “Neurussland” zu kämpfen vorgeben, eine großes Gebiet im Osten und Südosten der Ukraine, das früher einmal von Russland beherrscht worden war:
Igor Strelkow, als Oberkommandeur der selbst erklärten Donezker Volksrepublik (DVR) und der Luhansker Volksrepublik (LVR), hat die russische Staatsbürgerschaft. Außer seines Hintergrunds im russischen Geheimdienst, entweder beim Bundessicherheitsdienst oder der Hauptverwaltung für Aufklärung, spielt Strelkow gerne berühmte russische Schlachten nach und scheint sich in der Tradition der russischen zaristischen Offiziere zu sehen.
Alexander Borodaj seinerseits trägt den Mantel des Ministerpräsidenten der selbsternannten Donezker Volksrepublik. Er versuchte, in der vergangenen Woche im Namen der Separatisten zu sprechen, als er die Black-Boxen der MH17 überreichte, die er und seine Truppen gefunden hatten, und war sichtlich stolz, als malaysische Beamte ihn als “seine Exzellenz” ansprachen. Und doch ist Borodaj ist einfach nur ein weiterer Russe, ein Eindringling und kein Einheimischer.
Und dann ist da noch Wladimir Antjufejew, der neue stellvertretende Ministerpräsident im Osten der Ukraine. Antjufejew hat eine seltsam beunruhigende Geschichte. Bevor er in die Ukraine kam, bekleidete er Sicherheitsposten in den abtrünnigen Staaten Transnistrien und Abchasien, pro-russische abtrünnige Regionen in Moldawien und Georgien. Wie Putin, Strelkow und Borodaj ist Antjufejew ein russischer Staatsbürger.
Aber es ist nicht nur einfach so, dass russische Bürger die Führungsriege dieser Separatisten stellen, lokale Missstände übergehen und jegliche lokale Beteiligung an der Bewegung beseitigen. Vielmehr ist es so, dass die tatsächlichen kämpfenden Truppen, auch wenn zweifellos in ihren Reihen viele ukrainische Bürger stehen, aus einer Ansammlung von Kämpfern verschiedenster post-sowjetischer Staatsbürgerschaften bestehen.
Usbekische Söldner wurden mehrfach unter den Kämpfern gesichtet, und es gibt unbestätigte Berichte von Kasachen, die im Namen der Rebellen auftreten. Ein Reporter von Radio Free Europe ging sogar so weit, sein Interesse als usbekischer Freiwilliger zu bekunden. Die Rekrutierungsstelle für die DVR in Moskau antwortete, dass sie Freiwillige herzlich willkommen heiße, aber der fehlende russische Pass ein Problem darstellen könnte. Das Fehlen der ukrainischen Staatsbürgerschaft? Nicht so sehr.
Das Bataillon Wostok (Osten), eine der professionelleren unter den verschiedenen bewaffneten Räubergruppierungen, machte Schlagzeilen, als seine tschetschenischen Kämpfer erstmals im Osten der Ukraine auftauchten. Osseten wurden ebenso in dem von ihnen erhofften Neurussland als Kämpfer gesichtet.
Obwohl einige unter den Söldnern zweifellos durch ihre Neigungen motiviert sind, sind viele Nicht-Ukrainer dort ausschließlich des Geldes wegen dort. Ein armenischer Bürger, der über das Moskauer Büro der Separatisten rekrutiert worden war, sagte, nachdem er die Reihen der Separatisten verlassen hatte, er kämpfe “für [die Sowjetunion].” Ein Turkmene mit einem Haufen sowjetischer Abzeichen wurde ein paar Tage später gefilmt und sagte so ziemlich das Gleiche. Diejenigen, die die Invasionsstreitkräfte anführen und bewaffnen, treten nicht für die Rechte ethnischer Minderheiten oder für die demokratische Selbstbestimmung ein, Werte, für die ethnische Russen aus der östlichen Ukraine vernünftigerweise kämpfen könnten. Sie kämpfen statt dessen für eine nostalgische Vision des Imperiums.
Und das sind nicht nur die Kämpfer in der Ukraine, die den Konflikt als einen Kampf für ein Imperium ansehen: Ein Freund von mir, ein ethnischer Russe im nördlichen Kasachstan, sprach vor kurzem von diesen Männern im Osten der Ukraine als von “unseren Jungs”. Ich habe versucht, ihn daran zu erinnern, dass wir 2014 schreiben, und dass er, ein kasachischer Staatsbürger, keinen legitimen Anspruch auf einen der Kämpfer in der Ukraine habe.
Das spielte aber keine Rolle. Denn für einen bestimmten Teil der post-sowjetischen Bevölkerung hat es 1991 nie gegeben. Für diese Gruppe, in ihrer Nostalge für die Sowjetunion, sind die Männer im Osten der Ukraine Rebellen und Freiheitskämpfer, und nicht russisch-geführte, russisch-unterstützte Plünderer, die der Westen und die ukrainische Regierung in ihnen sieht.
Aber der Westen sollte ihnen nicht dadurch helfen, indem er sie als “ukrainischen Rebellen” bezeichnet. Nur eine Handvoll dieser Männer sind Ukrainer. Und angesichts ihrer Motivationen entweder als Söldner oder für ein Imperium sind sie per definitionem eher Invasoren als “Rebellen”. In der Nachverfolgung der vergifteten und beeinträchtigten Untersuchung des Absturzes der MH17 muss man sie als das bezeichnen, was sie wirklich sind, das ist das Mindeste, was wir tun können.
http://www.themoscowtimes.com/opinion/article/ukrainian-rebels-aren-t-ukrainian-or-rebels/504197.html