Glücksspiel in der DDR

Wie lief der Alltag in beiden deutschen Staaten zur Zeit der Teilung ab? Wie wurde gearbeitet? Was waren typische Berufe? Was wurde nach Feierabend gemacht? Wohin gings in den Urlaub?
Dies ist der Bereich zum Thema "Alltag"

Glücksspiel in der DDR

Beitragvon Heldrasteiner » 22. Mai 2010, 19:44

Daß es in der DDR ein Zahlenlotto gab, ist mir bekannt.
Aber wie hoch waren Einsatz und Gewinn?

Gab es noch andere Glücksspiele, die zugelassen waren?
Gab es Spielkasinos, Pferde- und Sportwetten, usw.?
Heldrasteiner
 

Re: Glücksspiel in der DDR

Beitragvon bruno » 22. Mai 2010, 20:04

es gab fussballtoto 14 + 1 - da habe ich mal im 4.rang, als schüler 159,50 mark der ddr gewonnen,
in 6 aus 49 konnte mann etwa bis 200.000 mark gewinnen,
in tele lotto 5 aus 35 war so 70.000 - 100.000 mark die norm für einen fünfer
es gab auch noch 5 aus 45 mit zusatzzahl.

auf den boxberg bei gotha (auch berlin-hoppegarten u.a.)gab es auch pferderennen mit pferdewetten.
Zuletzt geändert von bruno am 22. Mai 2010, 20:11, insgesamt 1-mal geändert.
bruno
 

Re: Glücksspiel in der DDR

Beitragvon Rostocker » 22. Mai 2010, 20:07

Susanne,klar gab es Glücksspiele--wie z.B. Lotto und Pferdeglückspiele gab es auch z.B. in Berlin Hoppegarten beim Trabrennen war zweimal da. Aber frag mich nun nicht nach den Einsätzen,meine Kumpels haben auf die Pferde gesetzt und ich auf das Bier. [laugh]
Rostocker
 

Re: Glücksspiel in der DDR

Beitragvon Heldrasteiner » 22. Mai 2010, 20:26

Danke für die Antworten erstmal, aber als Westbürger hab ich noch mehr Fragen, die auf meiner Unwissenheit beruhen:

Wie ließ sich denn dieser durch Glücksspiel mögliche Reichtum (sag ich jetzt mal so) mit einer sozialistischen Gesellschaft vereinbaren?
Was sagte die Partei dazu?
Wer überwachte die Glücksspiele?
Heldrasteiner
 

Re: Glücksspiel in der DDR

Beitragvon bruno » 22. Mai 2010, 20:34

bei maximal 220.000 mark gewinn, hat jeder private fleischermeister gelacht.
die lottogesellschaft war staatlich, veb wettspielbetriebe (oder so)
der grossteil der einsätze (ca 60%) wurde für den leistungs-und den breitensport u.ä.
verwendet.
bruno
 

Re: Glücksspiel in der DDR

Beitragvon Rostocker » 22. Mai 2010, 20:49

Susanne--wie soll ich Dir das beantworten,Das waren legale Glückspiele und an legalen Glückspielen verdient der Staat also die Gesellschaft immer mit.Das war schon immer so ob zu Kaisers Zeiten bis hin zum Heute.Mal so gesagt wir haben doch auch nicht hintern Mond gelebt.Wir haben doch nicht nur den trott gehabt,Morgens zu Arbeit --Abends zurück --die Aktuelle Kamera schauen und auf den neuen Tag warten. [grins]
Rostocker
 

Re: Glücksspiel in der DDR

Beitragvon karl143 » 22. Mai 2010, 22:05

Am Dienstagabend lief im MDR eine ganz interessante Doku über Glücksspiel in der der DDR. Da die DDR das priv. Glücksspiel nicht unter Strafe stellte,
wurde im Film gezeigt, wie vor den Pferderennbahnen Leipzig oder Dresden (?) und in Berlin in den 70er Jahren Hütchen- und Würfelspieler an
Tischen standen und spielten. Die Polizei mußte lange zuschauen. Dann wurden Razzien gemacht, weil ja keine Gewerbe angemeldet wurden. An einem
Spieler (Christian Kaisan) wurde gezeigt, wie er sich dann in Häuser zurückzog, Clubs etablierte, später sogar in Interhotels Zimmer mietete und dort spielte. Da ging es um
Summen bis 200 000 Mark. Das Geld war zum Teil in Gläsern zwischen den Erdbeeren im Garten versteckt. Dann nahm sich die Stasi des Problems an.
Er wurde zu mehreren Jahren Zuchthaus verurteilt. Dieser Mann war bis zu seiner Verurteilung der Spielkönig der Stadt, ich weiß nur nicht mehr ob es Leipzig
oder Dresden war. Heute geht er ab und zu in Casinos und verspielt mal eben ein paar Tausend Euro. In der Sendung kamen auch ein Selbständiger zu Wort,
der damals regelmäßig spielen ging, und auch auch ein Soldat, der manchmal seinen Sold fast an einem Abend vor der Pferderennbahn verzockte.

Hier der Link zum Inhalt der Sendung: http://www.mdr.de/doku/geschichte/5942010.html

Über die staatlichen Lotterine haben sich diese Spieler jedenfalls totgelacht.
karl143
 

Re: Glücksspiel in der DDR

Beitragvon Hans-Peter » 22. Mai 2010, 22:39

[hallo] Hallo Karl-Heinz, ich empfand es als Glücksspiel und Hauptgewinn, wenn man irgendwo in der DDR das fand und kriegte, was man brauchte: Trabbi-Ersatzteile, oder Teile für die Schwarzarbeit nach Feierabend und am Wochende für Gasthermen, Gasherde oder Fittinge und Rohr für deren Installation. gruß hp [wink]
Hans-Peter
 

Re: Glücksspiel in der DDR

Beitragvon Heldrasteiner » 22. Mai 2010, 22:48

Danke karl für den Link - sehr informativer Text.
Leider habe ich die Doku nicht gesehen, aber die Inhaltsangabe und Eure Posts beantworten meine Fragen zu dem Thema.
Demnach gab es also auch in der DDR illegales Glücksspiel - hätte ich nicht gedacht.
Heldrasteiner
 

Re: Glücksspiel in der DDR

Beitragvon CaptnDelta » 23. Mai 2010, 00:59

Hi,

Ich kann mich noch dran erinnern, das es zu dem Thema auch mal eine Folge von "Der Staatsanwalt hat das Wort" im DDR-Fernsehen gab. Weis jemand den genauen Titel der Folge (muss so Anfang der 80er gewesen sein)? [ich auch]
Der Film handelte glaube ich in Leipzig, ziemlich genau so wie in dem Artikel von Karl beschrieben.

-Th
..Totalitarianism does not mean that such regimes in fact exercise total control over their people, it means rather that such control is in their aspiration.
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Re: Glücksspiel in der DDR

Beitragvon S51 » 23. Mai 2010, 06:11

karl143 hat geschrieben:Am Dienstagabend lief im MDR eine ganz interessante Doku über Glücksspiel in der der DDR. ...Hier der Link zum Inhalt der Sendung: http://www.mdr.de/doku/geschichte/5942010.html

Über die staatlichen Lotterine haben sich diese Spieler jedenfalls totgelacht.


Bei der K hatten wir hierzu eine wohl extrem kontraproduktive Meinung. Denn die Mehrzahl der Spieler gerade im illegalen Bereich erzielte eben keine Gewinne. Das war, wie woanders und heutzutage auch, Ausgangspunkt für Kriminalität der verschiedensten Art.
Diebstahl innerhalb der Familien aber auch den Betrieben hatten öfter mal diesen Hintergrund. Dann wurde mit den geklauten Sachen gehehlt und so der nächste Einsatz "verdient". Auch Selbstmorde kamen vor.
Wenn man dann vor der Schweinerei stand war "Hände abhacken" oft noch die harmloseste Forderung. Ist natürlich praktisch nicht passiert.
S51
 

Re: Glücksspiel in der DDR

Beitragvon karl143 » 23. Mai 2010, 10:34

CaptnDelta hat geschrieben:Hi,

Ich kann mich noch dran erinnern, das es zu dem Thema auch mal eine Folge von "Der Staatsanwalt hat das Wort" im DDR-Fernsehen gab. Weis jemand den genauen Titel der Folge (muss so Anfang der 80er gewesen sein)? [ich auch]
Der Film handelte glaube ich in Leipzig, ziemlich genau so wie in dem Artikel von Karl beschrieben.

-Th


@ CD,
aus diesem Film "Der Staatsanwalt hat das Wort" wurden auch Ausschnitte gezeigt. Filmmaterial von den Razzien usw. ist natürlich nicht vorhanden.
Es handelte sich um die Folge "Nachtpartie" Erstausstrahlung am 27.10.1981 im DDR Fernsehen. Gedreht wurde u. a. auf der Galopprennbahn Dahlwitz-Hoppegarten. In der Dokumentation kam natürlich auch der damalige Staatsanwalt Dr. Peter Przybylski zu Wort der heute als Verteidiger Geld verdient.
Er sprach von der Blauäugigkeit der damaligen DDR, das es soziale Probleme und Konflikte durch Dinge wie Glücksspiel, oder Obdachlosigkeit in der
sozialistischen Welt nicht mehr geben würde. Aus diesem Grund wurden alle auf diese Zustände betreffenden Paragraphen aus dem STGB Anfang der
70er Jahre entfernt.
karl143
 

Re: Glücksspiel in der DDR

Beitragvon Berliner » 13. Juli 2010, 05:04

Genossen, Gäule und Galopp

Pferdewetten in der DDR

Film von Andreas Wolter und Burkhard Kunst

"Früher gab es auf der Rennbahn Scheibenholz fast jedes Wochenende mehrere Pferderennen mit tausenden Besuchern. Dann haben wir gewettet. Kleines Geld und gefiebert. Wir hatten unseren Spaß. Bockwurst, Bier und Fassbrause für die Kinder", sagt Karin Heyne. "Das war eine Stimmung. Kann man sich heute kaum noch vorstellen." Schon im August 1945 fand in Leipzig das erste offizielle Rennen Nachkriegsdeutschlands statt. Auch in Hoppegarten und Dresden ging es sofort los. Anders als in den Westzonen förderten in der SBZ die sowjetischen Militärkommandanten den Pferderennsport. Von Anfang an durfte gleich wieder gewettet werden.

Der heute 86-jährige Heinrich Schirm war Gehilfe bei einem privaten Buchmacher. Er erinnert sich noch gut an die gespannten Gesichter, wenn im Laden das Telefon klingelte und die Zieleinläufe bekanntgegeben wurden. In den 50er und 60er Jahren sah man häufig Mitglieder der DDR-Führung auf den Rennbahnen. "Ministerpräsident Otto Grotewohl war oft in Hoppegarten", erzählt Artur Boehlke, bis 1989 Toto-Chef beim VEB Vollblutrennbahnen. "Vor allem wegen seiner Frau, die sehr gerne kam und viel gewettet hat." Teure Zuchthengste wurden sogar aus dem Westen importiert, damit deren Nachkommen als DDR-Pferde bei internationalen Rennen erfolgreich sein konnten.

Nach dem Mauerbau orientierte sich die SED-Führung allerdings mehr gen Osten. Kaum etwas sollte noch ohne staatliche Kontrolle geschehen, um die Wettumsätze planmäßig zu steigern. Ein unscheinbares Amateurrennen sorgte 1978 für erheblichen Wirbel auf der Rennbahn, an den Wettschaltern und beim VEB Vollblutrennbahnen. Kurios gewann die Fuchsstute Mia und verhalf mit ihrer hohen Siegquote dem Trainer zu einem hübschen Sümmchen von fast 100.000 Mark. Im Sozialismus ein unerhörter Vorgang, der am Ende das SED-Politbüro beschäftigte und dazu führte, dass alle privaten Buchmacher verstaatlicht wurden. Allerdings tauchten dann immer mehr "schwarze" auf. Sie machten eigene Quoten, zahlten keine Steuern und schreckten auch vor Manipulationen nicht zurück. "Es gab kaum ein Rennen, das nicht gedreht war", behauptet ein ehemaliger Leipziger schwarzer Buchmacher.

Mit Razzien, polizeilichen Ermittlungen und inoffiziellen Stasimitarbeitern versuchte der Staat dem Treiben Einhalt zu geben. "Es gab ja die Berliner und die Leipziger Szene", erinnert sich Stammwetter Peter Gurak. "Wenn es aber hart auf hart kam, haben die vor Gericht zusammengehalten." Die Fernsehdokumentation "Gäule, Galopp und Genossen" erzählt Geschichten aus dem DDR-Alltag jenseits von Propaganda und Parolen. Trotz staatlicher Kontrolle war das Leben auf der Rennbahn mit den Rivalen im Sattel, den Wetten und den Buchmachern irgendwie ein kleiner Kapitalismus mitten im Sozialismus.



[b]Quelle: Genossen, Gäule und Galopp - mdr
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Re: Glücksspiel in der DDR

Beitragvon karl143 » 13. Juli 2010, 08:27

Der Film ist auch von Andreas Wolter und Burkhard Kunst. Denselben Mitarbeitern wie bei der von mir vorgestellten Doku "Zocken statt Sozialismus - Glücksspiel in der DDR". Ei, Ei, diese beiden. Da haben sie ein Thema bearbeitet und dann 2 Filme draus gemacht. Das nennt man Effizienz. Auf alle Fälle ist aber durch beide Dokus nachgewiesen, daß es in der sonst drögen DDR ne kleine Parallelwelt von Zockern und Glücksspielern gab.
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Re: Glücksspiel in der DDR

Beitragvon augenzeuge » 13. Juli 2010, 16:30

Ja, so war es. Auch ich habe damals auf der Pferderennbahn gearbeitet...und manchmal mit den Wetten etwas Geld verdient. Manipuliert wurde schon. Das bekam man mit. Allerdings ist man an so einen Job nur mit Beziehungen rangekommen.
AZ
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Re: Glücksspiel in der DDR

Beitragvon Zermatt » 13. Juli 2010, 17:31

Gabs auch Rubbellose...?

Ich hab doch glatt 2 Euro gewonnen [flash]
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Re: Glücksspiel in der DDR

Beitragvon karl143 » 13. Juli 2010, 18:18

Nein Reinhard,

Rubbellose gab es in der DDR nicht. Was sich immer großer Beliebtheit erfreute war die Weihnachtsverlosung. Hauptgewinn: Eine Green Card für die USA [laugh]
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Re: Glücksspiel in der DDR

Beitragvon Berliner » 13. Juli 2010, 21:54

Nach dem Mauerbau orientierte sich die SED-Führung allerdings mehr gen Osten. Kaum etwas sollte noch ohne staatliche Kontrolle geschehen, um die Wettumsätze planmäßig zu steigern. Ein unscheinbares Amateurrennen sorgte 1978 für erheblichen Wirbel auf der Rennbahn, an den Wettschaltern und beim VEB Vollblutrennbahnen. Kurios gewann die Fuchsstute Mia und verhalf mit ihrer hohen Siegquote dem Trainer zu einem hübschen Sümmchen von fast 100.000 Mark. Im Sozialismus ein unerhörter Vorgang, der am Ende das SED-Politbüro beschäftigte und dazu führte, dass alle privaten Buchmacher verstaatlicht wurden


Mit Razzien, polizeilichen Ermittlungen und inoffiziellen Stasimitarbeitern versuchte der Staat dem Treiben Einhalt zu geben. "Es gab ja die Berliner und die Leipziger Szene", erinnert sich Stammwetter Peter Gurak. "Wenn es aber hart auf hart kam, haben die vor Gericht zusammengehalten." Die Fernsehdokumentation "Gäule, Galopp und Genossen" erzählt Geschichten aus dem DDR-Alltag jenseits von Propaganda und Parolen. Trotz staatlicher Kontrolle war das Leben auf der Rennbahn mit den Rivalen im Sattel, den Wetten und den Buchmachern irgendwie ein kleiner Kapitalismus mitten im Sozialismus.

ich finde es interessant, dass der Staat Wettrennen ueberhaupt erlaubt hatte. Wieso ? Das geht ziemlich gegen die sozialistische Moral, oder irre ich mich da ? [denken]



Quelle: Genossen, Gäule und Galopp - mdr

Was Frauen angeht, verliebe ich mich in die, die mich anlaechelt. Und Christina von Ungern-Sternberg hat mich im Clip angelaechelt... [flash]

[peinlich]

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Re: Glücksspiel in der DDR

Beitragvon augenzeuge » 14. Juli 2010, 20:58

Berliner hat geschrieben:
Was Frauen angeht, verliebe ich mich in die, die mich anlaechelt. Und Christina von Ungern-Sternberg hat mich im Clip angelaechelt... [flash]


Na das ist doch mal ne gute Aussage..... [grins] Doch, die ist niedlich.... [wink] ...wenn andere lächeln wirkt das wie eine Waffe.....Beispiel Egon Krenz. [flash]
AZ
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Re: Glücksspiel in der DDR

Beitragvon SkinnyTrucky » 14. Juli 2010, 21:06

Duane....muß deine Zugemutete jetzt Angst haben auf's Abstellgleis zu geraten..... [shocked]

@AZ....der war ja mal richtig gut..... [laugh]

Jetzt lach ich auch.....hahahaha, nein ich lieg in der Ecke vor Lachen..... [flash]

groetjes vonna Adria, irgendwo zwischen Ancona und Pescara

Mara
Wenn es heute noch Menschen gibt, die die DDR verklären wollen, kann das nur damit zusammenhängen, dass träumen schöner ist als denken.... (Burkhart Veigel) Bild
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Re: Glücksspiel in der DDR

Beitragvon pentium » 3. April 2016, 09:50

Lotto damals in der DDR

Gewinnchancen, Gewinne und Gewinner des DDR-Lotto

Eine klare Begrenzung gab es beim Lotto in der DDR: der Maximalgewinn durfte bei 500.000 Ostmark liegen. Diese Begrenzung war politisch gewollt und aus ideologischen Gründen für unser heutiges Verständnis relativ niedrig festgelegt worden.

Speziell bei Tele-Lotto waren die Gewinne aber noch niedriger: 10.000 bis 20.000 Mark gab es für 5 Richtige üblicherweise. Man gewann ab drei richtig getippten Ziehungszahlen, bei denen die Gewinne bei 15 bis 25 Mark lagen. Vier Richtige brachten meist zwischen 300 und 600 Mark.

Der relativ niedrige Höchstgewinn von Tele-Lotto wurde aber ausgeglichen durch die wesentlich höhere Gewinnchance. Durch das eingesetzte 5 aus 35 System lag diese nämlich bei 1:324.632 – im Vergleich zu 1:13.983.816 für einen Sechser beim heutigen 6-aus-49 also eine grob 43-fach höhere Gewinnchance auf den Höchstgewinn.

Die ersten 5er des DDR-Lotto – und damit die zu diesem Zeitpunkt höchste Gewinnklasse – wurde am 24. Oktober 1954 gezogen. Damit dauerte es also es 33 Spielwochen ab Beginn des Lottospiels, bis sich die ersten drei DDR-Bürger über 94.780 Mark freuen konnten.

Alle Lotto-Gewinne in der DDR waren analog zu denen in der Bundesrepublik steuerfrei für die Gewinner.

Hier etwas mehr dazu:
https://www.lotterie.de/Jackpot-Magazin ... to-DDR.jsp
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
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Re: Glücksspiel in der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 3. April 2016, 12:41

Gerade aber beim Telelotto ist mir bekannt, dass ganz unüblich einmal nur 2 Hauptgewinner waren. Bei den 1,4 Millionen im Topf bekamen beide je 500000. Die restliche Summe fiel auf die Dreier.
Warum weiß ich das noch?
Weil im VEB Sternradio , wo meine Schwester arbeitete, eine alleinerziehende Mutter mit mehreren Kindern genau diese Gewinnzahlen tippte. Aber nicht im Abo. Die rannte immer freitags zur Post. Nach Dienst. Just als ihre Zahlen fielen, hat sie aber die Scheinabgabe verpasst. Montags drauf, war dort Riesenbeklemmung und ab Mitwoch wohl, als die Quote ertönte, hat es die Unglückliche gesundheitlich ausgehebelt. Im Normalfall hätten sich also 3 Gewinner die 1,4 Millionen geteilt. Tragisch für die Frau. (Stapel gespielter Scheine belegten das)

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Glücksspiel in der DDR

Beitragvon Edelknabe » 3. April 2016, 12:42

Siehe das vom Karl aus dem Jahr 2010:

"Am Dienstagabend lief im MDR eine ganz interessante Doku über Glücksspiel in der der DDR. Da die DDR das priv. Glücksspiel nicht unter Strafe stellte,
wurde im Film gezeigt, wie vor den Pferderennbahnen Leipzig oder Dresden (?) und in Berlin in den 70er Jahren Hütchen- und Würfelspieler an
Tischen standen und spielten. Die Polizei mußte lange zuschauen. Dann wurden Razzien gemacht, weil ja keine Gewerbe angemeldet wurden. An einem
Spieler (Christian Kaisan) wurde gezeigt, wie er sich dann in Häuser zurückzog, Clubs etablierte, später sogar in Interhotels Zimmer mietete und dort spielte. Da ging es um
Summen bis 200 000 Mark. Das Geld war zum Teil in Gläsern zwischen den Erdbeeren im Garten versteckt. Dann nahm sich die Stasi des Problems an.
Er wurde zu mehreren Jahren Zuchthaus verurteilt. Dieser Mann war bis zu seiner Verurteilung der Spielkönig der Stadt, ich weiß nur nicht mehr ob es Leipzig
oder Dresden war.
Textauszug ende

Einer meiner Leipziger Arbeitskollegen geriet mal glaube es war Anfang der 80er Jahre ne ganze Woche lang in so eine üble und gleichzeitig wohl auch sehr ehrenrührige Truppe.(Ein Mann ein Wort,....hieß das "Spielerehrenwort" und das galt wohl auf Teufel komm raus) Muss ne Wohnung in Lpz. Mockau gewesen sein? Am Ende konnte der Junge froh sein, ganz ohne körperliche Schäden da losgekommen zu sein, nur seine kompletten Sachen musste Er dort lassen....weil, am Ende hatte Paul einfach nichts mehr zum setzen.

So aufgewühlt wie an dem Morgen habe ich Ihn selten gesehen, da stand zum Frühstück noch die Angst in seinen Augen, dabei war Paul eigentlich kein Angsthase.Der Junge war sowas von kuriert, Wahnsinn, hat später nie wieder solche Ecken aufgesucht.

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Re: Glücksspiel in der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 3. April 2016, 12:44

Das erste DDR-Lotto dauerte mit dem Hauptgewinn so lange, weil damals noch 5 aus 90 gespielt wurde.

Gruß Volker
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Re: Glücksspiel in der DDR

Beitragvon Sirius » 3. April 2016, 13:20

Volker Zottmann hat geschrieben:Gerade aber beim Telelotto ist mir bekannt, dass ganz unüblich einmal nur 2 Hauptgewinner waren. Bei den 1,4 Millionen im Topf bekamen beide je 500000. Die restliche Summe fiel auf die Dreier.
Warum weiß ich das noch?
Weil im VEB Sternradio , wo meine Schwester arbeitete, eine alleinerziehende Mutter mit mehreren Kindern genau diese Gewinnzahlen tippte. Aber nicht im Abo. Die rannte immer freitags zur Post. Nach Dienst. Just als ihre Zahlen fielen, hat sie aber die Scheinabgabe verpasst. Montags drauf, war dort Riesenbeklemmung und ab Mitwoch wohl, als die Quote ertönte, hat es die Unglückliche gesundheitlich ausgehebelt. Im Normalfall hätten sich also 3 Gewinner die 1,4 Millionen geteilt. Tragisch für die Frau. (Stapel gespielter Scheine belegten das)

Gruß Volker

Ich kenne mich mit den Lotto-AGB nicht so gut aus. Gibt es heute so etwas wie ein Dauerabonnement, also nur einmal wird ein Tipp abgegeben und jahrzehntelang wird dieser Tipp dann gespielt? Falls ja, wird dann das Geld per Lastschrifteinzug jede Woche vom Konto abgebucht?

Meine persönliche Meinung zum Lotto ist die, dass die Möglichkeit reich zu werden, von vielen Menschen viel zu hoch eingeschätzt wird. Wenn man Lotto spielt, dann maximal mit dem Mindesteinsatz. Alles andere ist rausgeworfenes Geld. Ich kann mich noch erinnern, wie in den neunziger Jahren in dem einen Zeitschriftenladen besonders oft Menschen mit Migrationshintergrund Tipps mit zum Teil dreistelligen DM-Beträgen gespielt haben. Das war in 99,99... % der Fälle alles rausgeworfenes Geld. Glück lässt sich nicht erzwingen.
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Re: Glücksspiel in der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 3. April 2016, 14:03

Sirius hat geschrieben:
Volker Zottmann hat geschrieben:Gerade aber beim Telelotto ist mir bekannt, dass ganz unüblich einmal nur 2 Hauptgewinner waren. Bei den 1,4 Millionen im Topf bekamen beide je 500000. Die restliche Summe fiel auf die Dreier.
Warum weiß ich das noch?
Weil im VEB Sternradio , wo meine Schwester arbeitete, eine alleinerziehende Mutter mit mehreren Kindern genau diese Gewinnzahlen tippte. Aber nicht im Abo. Die rannte immer freitags zur Post. Nach Dienst. Just als ihre Zahlen fielen, hat sie aber die Scheinabgabe verpasst. Montags drauf, war dort Riesenbeklemmung und ab Mitwoch wohl, als die Quote ertönte, hat es die Unglückliche gesundheitlich ausgehebelt. Im Normalfall hätten sich also 3 Gewinner die 1,4 Millionen geteilt. Tragisch für die Frau. (Stapel gespielter Scheine belegten das)

Gruß Volker

Ich kenne mich mit den Lotto-AGB nicht so gut aus. Gibt es heute so etwas wie ein Dauerabonnement, also nur einmal wird ein Tipp abgegeben und jahrzehntelang wird dieser Tipp dann gespielt? Falls ja, wird dann das Geld per Lastschrifteinzug jede Woche vom Konto abgebucht?

Meine persönliche Meinung zum Lotto ist die, dass die Möglichkeit reich zu werden, von vielen Menschen viel zu hoch eingeschätzt wird. Wenn man Lotto spielt, dann maximal mit dem Mindesteinsatz. Alles andere ist rausgeworfenes Geld. Ich kann mich noch erinnern, wie in den neunziger Jahren in dem einen Zeitschriftenladen besonders oft Menschen mit Migrationshintergrund Tipps mit zum Teil dreistelligen DM-Beträgen gespielt haben. Das war in 99,99... % der Fälle alles rausgeworfenes Geld. Glück lässt sich nicht erzwingen.


Sirius, da sind wir eins im Gedanken.
Ich spiele stets nur einen Tipp. (Früher bei Telelotto waren es 4) Entweder ich gewinne, oder eben nicht.
Ja es gibt das Abo. Ich habe mit 46 Jahren einen Tipp abgegeben, den ich bis heute fast neutral (Gewinn/Verlust) spiele. Die Lottotruppe bucht monatlich ab. Immer unter 5 Euro.

Gruß Volker
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Glücksspiele in der DDR

Beitragvon karnak » 3. April 2016, 16:53

Wie war das eigentlich mit dieser sächischen Landeslotterie? Ich kann mich erinnern,dass mein Vater immer ein Viertellos gespielt hat,man konnte auch ein ganzes Los spielen,was ziemlich teuer war.Was konnte man da gewinnen und wie lange gab es diese Lotterie?
Was die Gewinnquoten in der DDR angeht,man müsste vielleicht mal die Quoten in der Bundesrepublik-Alt in dieser Zeit wissen um eine Verhältnismäßigkeit bewerten zu können.
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Re: Glücksspiele in der DDR

Beitragvon pentium » 3. April 2016, 17:06

karnak hat geschrieben:Wie war das eigentlich mit dieser sächischen Landeslotterie? Ich kann mich erinnern,dass mein Vater immer ein Viertellos gespielt hat,man konnte auch ein ganzes Los spielen,was ziemlich teuer war.Was konnte man da gewinnen und wie lange gab es diese Lotterie?
Was die Gewinnquoten in der DDR angeht,man müsste vielleicht mal die Quoten in der Bundesrepublik-Alt in dieser Zeit wissen um eine Verhältnismäßigkeit bewerten zu können.



Die Sächsische. Landeslotterie
https://books.google.de/books?id=mcYdAQ ... ie&f=false

und
http://www.lottozeitung.de/geschichte_des_lotto.php

pentium
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Glücksspiele in der DDR

Beitragvon Zicke » 3. April 2016, 18:04

es gab aber auch noch 5 aus 85.
da wurden sogar die Lottoscheine gesammelt und für eine bestimmte Menge gab es dann Bücher oder Gesellschaftsspiele.
Menschen, die keinen Arsch in der Hose haben, müssen nicht zwangsläufig schlank sein.

Meine Rechtschreibfehler könnt Ihr Samstags ab 17 Uhr bei Rewe gegen eine lecker Senfgurke tauschen.
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Glücksspiele in der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 3. April 2016, 18:37

Zicke hat geschrieben:es gab aber auch noch 5 aus 85.
da wurden sogar die Lottoscheine gesammelt und für eine bestimmte Menge gab es dann Bücher oder Gesellschaftsspiele.



Hab ich noch nie von gehört. War das speziell und auf Sachsen bezogen? So wie einst die Sächsische Landeslotterie, wo es sogar Achtellose gab.`

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

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