Moin,
Mode in der DDR. Das war auch so ein Thema für sich...
Als ich 1989 das erste mal auf der Cebit war liefen dort unter den ganzen Schlipsträgern auch ein paar herum, die irgendwie anders aussahen, aber Deutsch sprachen und auch nicht mittags im Oktoberfestbierzelt umkippten wie die Japaner und Skandinavier! *Prost!*
(Die waren echt der Hit, nach 2 Maß vollkommen Hacke, das nur am Rande!)
Die anders aussehenden haben ich dann auf einem kleinen, recht hübsch gestalteten, aber komplett anders aussehenden Messestand wieder getroffen. VEB Robotron stand oben drüber und da klingelte es sofort. Da ich ja auch im Besitz eines Präsident Druckers der Version "unzerstörbar" war, entwickelte sich ein nettes Gespräch.
Als ich dann im Januar 1990 das erste mal in der DDR war, war ich in der Altmark derjenige, der sofort als Wessi erkannt wurde. Nicht durch mein Wesen, sondern einfach nur durch die Kleidung und ich bin nicht unbedingt der Modebewussteste!
Was mir bei der DDR Mode auffiel: Das war alles irgendwie ohne Pepp, hatte keinen wirklichen Schnitt, Jeans sahen noch künstlicher aus, wie diejenigen, die bei uns beim Wühlwolf zu kaufen waren und die waren schon grausam.
Was bei den gleichaltrigen Ostjungs auch auffiel, das die alle so komische ich sage einmal "Römerlatschen" trugen, mit denen ich mich niemals vor die Tür begeben hätte, aber die haben die dort geliebt und auch heute sehe ich die ab und an bei Treffen.
- Wie geschrieben: Ich bin wirklich nicht Modebewusst, aber das fiel wirklich auf.
Das waren halt 2 komplett verschiedene Welten, die da frontal aufeinandergeschlagen sind.
Mein Vater hat mir vor meiner ersten Osttour geraten, nicht zu werten, sondern alle Eindrücke aufzunehmen, sich als Gast in die vollkommen anderen Lebensbedingungen hereinzuversetzen. Das habe ich beherzt und fahre damit seit 20 Jahren absolut gut.
Viele Grüße,
Carsten