Was DDR-Bürger der Regierung schrieben

Was DDR-Bürger der Regierung schrieben

Beitragvon Interessierter » 18. Februar 2016, 10:13

"Und das nennt ihr Sozialismus"

Ärgert sich der Deutsche, schreibt er Briefe. Die meisten Protestschreiben in und aus der DDR landeten bei der Stasi - ein Mosaik des Alltagsfrustes. Der Politologe Siegfried Suckut sucht die Absender.


Die DDR-Bürgerin machte sich große Sorgen. Sie sah die Gesundheit der Bevölkerung in Gefahr: wegen dieses miesen Kaffees. Im September 1977 wandte sie sich mit einem Brief an den Moderator des DDR-Wirtschaftsmagazins "Prisma":

"Sehr geehrter Dr. K.-H. Gerstner! ... Ich bin Verkäuferin und höre mir jeden Tag die Klagen von den Kunden an. Ich bin selbst der Meinung, daß der Kaffee Mix zu 6,-M nicht zu genießen ist. Er ist das reinste Rattengift. Ich bitte Sie, daß der Betrieb in aller Öffentlichkeit Stellung hier nimmt. Der Kaffee Mix besteht aus Malzkaffee u. einigen Körnchen Bohnenkaffee. So ein Kaffee brauchen wir nicht im Handel. (…) Die Firma möchte doch bitte den "Kosta" weiter im Handel gehen lassen. Der Betrieb ist VEB Kaffee Halle. Der Betrieb möchte dieses Rattengift aus dem Handel nehmen. Ansonsten werden uns die Intelligenz und der Arbeiter sehr krank, (…) Ich danke ihnen im Voraus. Mit sozial. Gruß ..."


Fernsehmoderator Karl-Heinz Gerstner konnte das DDR-Kaffee-Problem nicht lösen. Steigende Kaffee-Weltmarktpreise und chronischer Devisenmangel im Arbeiter- und Bauern-Staat waren die Gründe für die billige Ersatzmischung. Vom Unmut der Verkäuferin erfuhr der Hersteller freilich nie. Denn statt bei der Wirtschaftssendung landete der Brief in den Akten des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS).


So erging es auch Tausenden anderen Schreiben, die DDR-Bürger ab Mitte der Sechzigerjahre an ihre Staatsspitze, an Parteifunktionäre oder auch an westliche Politiker und Medien richteten - sei es anonym oder mit vollem Namen unterzeichnet, in Erwartung einer Antwort. Denn die Stasi sammelte keineswegs nur Dokumente, die eine oppositionelle Haltung zur DDR-Führung vermuten ließen. Im Archiv der 1964 gegründeten Hauptabteilung XX, zuständig für "Verhinderung, Aufklärung und Bearbeitung staatsfeindlicher Erscheinungen", lagern auch umfangreich ausgearbeitete Verbesserungsvorschläge wohlmeinender Genossen, ebenso Post an Radio- und Fernsehsender und sogar von Bundesbürgern an DDR-Medien.

Nur selten erreichten diese Briefe ihre Adressaten - was die Absender vielleicht bis heute nicht ahnen. Der Politologe Siegfried Suckut, langjähriger Mitarbeiter der Stasiunterlagenbehörde, hat sie gelesen: 200 Akten, etwa 45.000 Blatt Papier. Einen Teil davon macht er nun der Öffentlichkeit zugänglich und hat knapp 250 Briefe in seinem neuen Buch "Volkes Stimmen" versammelt. Die faszinierende, bisweilen kuriose Lektüre gibt Einblick in den Alltag deutscher Briefeschreiber - und in die Sammelwut der staatlichen Überwacher.

Weitere Beschwerdebriefe hier:
http://www.spiegel.de/einestages/was-dd ... 77617.html

Heute schmunzeln wir vielleicht drüber, aber damals machte es die Bürger sicher wütend.
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Re: Was DDR-Bürger der Regierung schrieben

Beitragvon augenzeuge » 18. Februar 2016, 11:29

Interessierter hat geschrieben:Ansonsten werden uns die Intelligenz und der Arbeiter sehr krank


Schön, typisches DDR-deutsch..... [flash]
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Re: Was DDR-Bürger der Regierung schrieben

Beitragvon SkinnyTrucky » 18. Februar 2016, 11:44

DIE Intelligenz und DER Arbeiter.... [flash]
Wenn es heute noch Menschen gibt, die die DDR verklären wollen, kann das nur damit zusammenhängen, dass träumen schöner ist als denken.... (Burkhart Veigel) Bild
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Re: Was DDR-Bürger der Regierung schrieben

Beitragvon Nostalgiker » 18. Februar 2016, 12:34

SkinnyTrucky hat geschrieben:DIE Intelligenz und DER Arbeiter.... [flash]


Hängst du nicht sonst immer deine überdurchschnittliche Grammatik und Kenntnisse der deutschen Sprache heraus?
Versagst du hier grandios?
Es geht nur um die Genera der Substantive, ich weiß nicht warum du deswegen ein feuchtes Höschen bekommst .....
Es gibt nun mal im Deutschen für Substantive drei Genera (grammatische Geschlechter): Maskulinum (der), Neutrum (das) und Femininum (die).

Dein Einwurf Mara ist nicht witzig, zeugt er doch von deiner Geschmacklosigkeit und Instinktlosigkeit.
Damen sind da wirklich vornehmer, aber du bist ja laut Eigenaussage keine .......
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: Was DDR-Bürger der Regierung schrieben

Beitragvon augenzeuge » 18. Februar 2016, 12:47

Thoth, was du hier in Maras 4-5 Worten alles heraus liest ( feuchtes Höschen, Geschmacklosigkeit und Instinktlosigkeit) zeigt das Ausmaß deines Problems.
Als Lehrer würde ich sagen, 5, setzen, Thema verfehlt.
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Re: Was DDR-Bürger der Regierung schrieben

Beitragvon SkinnyTrucky » 18. Februar 2016, 13:25

Thoth hat geschrieben:Damen sind da wirklich vornehmer, aber du bist ja laut Eigenaussage keine .......


Na Thoth, mit dir befinde ich mich ja dann ja wohl in guter Gesellschaft, was.... [smile]

Ach und über vornehm....nimm dir bloss nich vor mich zu beeindrucken.... [cool]

Wir stammen beide aus der DDR....da gab es doch eh nur eine Klasse.... [zunge]


groetjes

Mara
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Was DDR-Bürger der Regierung schrieben

Beitragvon Interessierter » 13. August 2017, 08:59

"Und das nennt ihr Sozialismus"

Ärgert sich der Deutsche, schreibt er Briefe. Die meisten Protestschreiben in und aus der DDR landeten bei der Stasi - ein Mosaik des Alltagsfrustes.

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Die DDR-Bürgerin machte sich große Sorgen. Sie sah die Gesundheit der Bevölkerung in Gefahr: wegen dieses miesen Kaffees. Im September 1977 wandte sie sich mit einem Brief an den Moderator des DDR-Wirtschaftsmagazins "Prisma":
"Sehr geehrter Dr. K.-H. Gerstner! ... Ich bin Verkäuferin und höre mir jeden Tag die Klagen von den Kunden an. Ich bin selbst der Meinung, daß der Kaffee Mix zu 6,-M nicht zu genießen ist. Er ist das reinste Rattengift. Ich bitte Sie, daß der Betrieb in aller Öffentlichkeit Stellung hier nimmt. Der Kaffee Mix besteht aus Malzkaffee u. einigen Körnchen Bohnenkaffee. So ein Kaffee brauchen wir nicht im Handel. (...…) Die Firma möchte doch bitte den "Kosta" weiter im Handel gehen lassen. Der Betrieb ist VEB Kaffee Halle. Der Betrieb möchte dieses Rattengift aus dem Handel nehmen. Ansonsten werden uns die Intelligenz und der Arbeiter sehr krank, (…...) Ich danke ihnen im Voraus. Mit sozial. Gruß ..."


Fernsehmoderator Karl-Heinz Gerstner konnte das DDR-Kaffee-Problem nicht lösen. Steigende Kaffee-Weltmarktpreise und chronischer Devisenmangel im Arbeiter- und Bauern-Staat waren die Gründe für die billige Ersatzmischung. Vom Unmut der Verkäuferin erfuhr der Hersteller freilich nie. Denn statt bei der Wirtschaftssendung landete der Brief in den Akten des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS).

So erging es auch Tausenden anderen Schreiben, die DDR-Bürger ab Mitte der Sechzigerjahre an ihre Staatsspitze, an Parteifunktionäre oder auch an westliche Politiker und Medien richteten - sei es anonym oder mit vollem Namen unterzeichnet, in Erwartung einer Antwort. Denn die Stasi sammelte keineswegs nur Dokumente, die eine oppositionelle Haltung zur DDR-Führung vermuten ließen. Im Archiv der 1964 gegründeten Hauptabteilung XX, zuständig für "Verhinderung, Aufklärung und Bearbeitung staatsfeindlicher Erscheinungen", lagern auch umfangreich ausgearbeitete Verbesserungsvorschläge wohlmeinender Genossen, ebenso Post an Radio- und Fernsehsender und sogar von Bundesbürgern an DDR-Medien.

Nur selten erreichten diese Briefe ihre Adressaten - was die Absender vielleicht bis heute nicht ahnen. Der Politologe Siegfried Suckut, langjähriger Mitarbeiter der Stasiunterlagenbehörde, hat sie gelesen: 200 Akten, etwa 45.000 Blatt Papier. Einen Teil davon macht er nun der Öffentlichkeit zugänglich und hat knapp 250 Briefe in seinem neuen Buch "Volkes Stimmen" versammelt. Die faszinierende, bisweilen kuriose Lektüre gibt Einblick in den Alltag deutscher Briefeschreiber - und in die Sammelwut der staatlichen Überwacher.

Unter den von der Stasi einkassierten Schreiben ist die freundliche Einladung einer Dresdner Familie an Staats- und Parteichef Erich Honecker, mit ihr einen "netten Samstag-Nachmittag" zu verbringen. Und der Brief eines Radiohörers aus dem oberfränkischen Hirschaid an die Nachrichtensprecherin Gisela Langerbeck vom Berliner Rundfunk. Der Mann schrieb ihr wohl nicht nur einmal:

"Na Gisela, kennst mich schon ja? Ich wundere mich immer wieder wie Du mit Deiner sympathischen Stimme im Dienste dieser kommunist. Verbrecher stehen kannst und mit voller Überzeugung diese Lügen verbreiten kannst. Euren chilenischen Kommunistenhäuptling hätten sie doch besser gleich erschießen sollen! … Verlaßt euch nicht auf die russischen Schakale!! Das wahre Gesicht zeigen sie durch die Greueltaten in Zuchthäusern (nebenbei, so was gibts ja bei euch auch!!) Wie könnt ihr armen Schweine nur von Frieden und Freiheit sprechen und dann eure Lobhudelei über euern Fortschritt und eure Leistungen! Alles Schwindel! … Euch frohe Weihnachten zu wünschen ist ja sinnlos. Weihnachten gibts ja bei euch Heiden nicht! Mit Feuer und Schwert gehört ihr ausgerottet!! ihr Ausgeburten der Hölle!! Adee bis zum nächsten Mal! Gisilein, noch hast Du Gelegenheit in den Goldnen Westen zu kommen! Denk daran! Herzlichst! Dein Gerd!!"


Die meisten Briefeschreiber klagten über die schlechte Versorgungslage in der DDR, ob bei Bettwäsche oder Frotteehandtüchern, wie ein anonymer Absender aus Friedrichroda im Juli 1979 den "Werten Herr Staatsrat" wissen ließ: Wenn Honecker "nicht bald andere Zustände" schaffe, werde er "noch viel erleben im 31. Jahr DDR".

Der vollständige Beitrag hier:
http://www.spiegel.de/einestages/was-dd ... 77617.html

Schon erstaunlich mit welchen Nichtigkeiten die Stasi sich befasste. Selbst Kritik an Dingen, die lediglich etwas mit den Widrigkeiten des Alltagslebens im Sozialismus zu tun hatte, war nicht erwünscht. Da verschwanden einfach Briefe in der Versenkung und wenn man Pech hatte, geriet man dadurch ins Auge dieser Geheimpolizei. [bloed]
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Re: Was DDR-Bürger der Regierung schrieben

Beitragvon karnak » 13. August 2017, 09:11

[flash] Also nee, wie kann man nun ausgerechnet derartig primitive Texte als Beispiel heranziehen, da muss es doch nun wirklich etwas mit mehr Niveau gegeben haben.
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Re: Was DDR-Bürger der Regierung schrieben

Beitragvon Kumpel » 13. August 2017, 09:15

Sieht man mal wieder in welchem monokulturellen Umfeld sich die Bediensteten der bewaffneten Organe der DDR bewegten.
Diese Art Eingaben gab es zu tausenden.
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Re: Was DDR-Bürger der Regierung schrieben

Beitragvon karnak » 13. August 2017, 09:27

Und Du meinst auf die Art der Meinungsäußerung lohnt es sich stolz zu sein? Die Frau mit dem Rattengift mag ja noch gehen, aber dieses oberfränkische Blödhorn ist nun wirklich der Gipfel. Ob es sich gelohnt hat solche Willis zu ermitteln und verfolgen, dass mag sicher fragwürdig sein.
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Was DDR-Bürger der Regierung schrieben

Beitragvon Interessierter » 27. November 2017, 14:07

Die DDR-Bürger sind für ihren Wunsch nach Freiheit vor über 25 Jahren auf die Straße gegangen. Ihrer Wut über den Sozialstaat haben sie aber immer wieder Luft gemacht, wie nun veröffentlichte Protest-Briefe zeigen, die die Stasi abfing - und ahndete.

Viele Bürger der DDR waren mit den Rahmenbedingungen, unter denen sie leben mussten, nicht einverstanden und unzufrieden. Ständig wurden sie bespitzelt, unangenehme Freigeister bedrängt, bedroht, terrorisiert.

Bis zur Wende keineswegs untätig: DDR-Bürger schreiben Protest-Briefe

Die DDRler durften nicht verreisen - und eine Banane bekam man nur alle Jubeljahre mal zu Gesicht. Darum stürmte man 1989 auf die Straße und kämpfte friedlich für Freiheit. Doch bis zu den Wendejahren haben die DDR-Bürger sich keineswegs wie brave Lämmchen benommen und die Hände in den Schoß gelegt. Nun sind geheime Stasi-Dokumente aufgetaucht, die belegen, dass der Ossi sich auch in einer Diktatur-Demokratie nicht alles gefallen lassen wollte.

Streng geheim: Stasi versuchte Kritik-Briefe zu verstecken

Der Berliner Politikwissenschaftler Siegfried Suckut hat 500 Protest-Briefe gesammelt, die die Stasi wohl am liebsten verschwinden lassen wollte. Zumindest waren sie streng geheim, denn Kritik an dem Sozialstaat wollte man keinesfalls zulassen. Suckut hat die Briefe in dem Buch "Volkes Stimmen: "Ehrlich, aber deutlich" - Privatbriefe an die DDR-Regierung" zusammengefasst.

Ihr Mistbienen! DDR-Bürger machen sich ordentlich Luft

Die "Bild" veröffentlicht nun einige Auszüge aus den Beschwerde-Briefen. Deutlich zu erkennen: Es wurde sich ordentlich Luft gemacht in den Briefen an den lieben Staat. Im Februar 1973 schreibt ein Ostberliner: "Mann, was haben wir nur verbrochen, dass wir hier leben! Wenn das der Sozialismus ist, na Prost Mahlzeit, dann lieber keinen sondern Kapitalismus. Ihr behandelt doch alle wie Verbrecher – Ihr Mistbienen." Und 1977 beschwert sich ein Bürger über das Reiseverbot: "Jeder Urwald-Affe kann hin wohin er möchte, nur der DDR-Bewohner erfreut sich eines herrlichen Eingesperrtseins."


Auch Erich Honecker und Walter Ulbricht mussten fiese Beleidigungen über sich ergehen lassen


Erich Honecker, soll sich das Genick brechen und Walter Ulbricht ist ein Lump


Und auch Honecker hätte sich einiges anhören müssen, wenn die Stasi ihm nicht die Briefe der DDR-Bürger vorenthalten hätte: "... seien Sie sich sicher, daß Ihre Handlungsweise eines Tages auch Ihnen das Genick bricht" und eine Frau schreibt: "Wie schläft man nachts, wenn man weiß, daß man viele Menschen quält, unmenschlich behandelt, unterdrückt und einmauert??? Zum Geburtstag wünsche ich Ihnen alles Unglück ..." und an Honeckers Vorgänger Walter Ulbricht donnerte ein Bürger: "Du Lump. Wir protestieren energisch gegen Deine Sauf- und Freßreisen, speziell nach Österreich. Du blamierst uns ja nur durch Deinen blödsinnigen, abgelesenen Phrasendrusch ... Wir haben die Schnauze voll."

Unbequemer Wutbürger: Die Stasi setzte alles daran, die Briefe zurückzuverfolgen


Natürlich wären die Absender solcher harschen Worte verfolgt worden. Deshalb verwundert es nicht, dass die Briefe-Schreiber zu 90 Prozent anonym ihre Beschwerden vorbrachten. 75 Prozent der Dokumente wurden per Schreibmaschine geschrieben. Die Stasi versuchte, die Querulanten zu finden. Suckut erzählt: "1964 wurde deshalb die Hauptabteilung XX mit dem Referat Schriftenfahndung gegründet." Denn die Briefe konnte man zumindest anhand von Briefmarke und Poststempel mit Aufgabeort zu einem großen Teil zurückverfolgen.

Stasi-Offiziere verglichen die Schriftbilder, bei ganz unbequemen Nörgel-Briefen wurde sogar eine Speichelprobe von der Rückseite der Briefmarke genommen und mit bereits verdächtigen Personen verglichen. Wie viele Schreiberlinge am Ende tatsächlich gefasst worden, ist nicht bekannt.

http://www.news.de/politik/855631600/st ... onecker/1/

[grin]
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Was DDR-Bürger der Regierung schrieben

Beitragvon pentium » 27. November 2017, 17:23

Hatten wir schon zwei mal:
Was DDR-Bürger der Regierung schrieben
Beitrag von Interessierter » 13. August 2017, 08:59

und

Was DDR-Bürger der Regierung schrieben
Beitrag von Interessierter » 18. Februar 2016, 10:13

Nun habe ich die drei Themen zu einem Thema zusammen gefasst!
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Re: Was DDR-Bürger der Regierung schrieben

Beitragvon Interessierter » 27. November 2017, 19:49

Sorry, es ist ein Thema mit zwei verschiedenen Links. Wobei der letzte von mir eingestellte Link eben nicht doppelt war bzw, hatten wir nicht schon mal. Das nur zur Richtigstellung. Trotzdem danke für das Zusammenfügen.
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