Forum Deutsche Einheit

Mit 789,3 Millionen DDR-Mark Gewinn 1989 gehörte die "Schwarze Pumpe" vermutlich zu den erfolgreichsten Wirtschaftsunternehmen des SED-Staats.

Aber sie war auch die größte Dreckschleuder, rein rechnerisch war 1988 jeder Einwohner der DDR mit 313 Kilogramm Schwefeldioxid, 132 Kilogramm Staub und 21 Tonnen Kohlendioxid belastet.

http://www.welt.de/geschichte/article12 ... r-DDR.html

AZ

Sei mir nicht böse, AZ, wenn ich leicht ins Schmunzeln komme: Gewinn, Wirtschaftsunternehmen, Kohlendioxid ...

Ansonsten ist der DDR-Dreck jetzt langsam verflogen und wir haben endlich moderne Energieerzeugung.

Ich bin für Kohlekraftwerke Hausfreund, schon vom beruflichem Altinteresse her. Nur die Kohle schafft Sicherheit, Versorgungssicherheit, nix Anderes...schaka schaka....Punkt um und aus.

Rainer-Maria also Schwarze Pumpe da war ich mal baustellenmäßig nach der Wende, schöne Geschichten sind im Hinterkopp und wenn ich mal die Zeit habe schreib ich sie auf.

Edelknabe hat geschrieben:Ich bin für Kohlekraftwerke Hausfreund, schon vom beruflichem Altinteresse her. Nur die Kohle schafft Sicherheit, Versorgungssicherheit, nix Anderes...schaka schaka....Punkt um und aus.

Oh, das erkläre mal bitte besser....warum Gas/Öl z.B. nicht???
AZ

VEB Schwarze Pumpe bei Senftenberg? Ist ungefähr wie Berlin unweit vom Erzgebirge. Schwarze Pumpe bei Spremberg ist oder wäre treffender. Auch über die größte Dreckschleuder der DDR könnte man sich streiten, für mich war das eigentlich Espenhain. Heute nennt man sich Industriepark Schwarze Pumpe

http://de.wikipedia.org/wiki/Industriep ... arze_Pumpe

Der Industriepark Schwarze Pumpe umfasst eine Fläche von insgesamt 720 Hektar, 310 Hektar gehören dabei zu Sachsen.

Zitat:
Streitfall Hoyerswerda und das Kombinat "Schwarze Pumpe"


Zu den Absurditäten beim Ziehen neuer Ländergrenzen zählte auch die Aufteilung der Kreise Spremberg und Hoyerswerda. Denn auf dem Gebiet beider Kreise lag das große Gaskombinat "Schwarze Pumpe", einer der wichtigsten Energieerzeuger der DDR. Die Grenze verlief mitten durch das Werksgelände, teilweise sogar durch Betriebsgebäude. Dass Spremberg für Brandenburg votieren würde, war nie fraglich. Aber im Kreis Hoyerswerda zeigte sich bald, dass sich die Mehrheit für Sachsen entscheiden würde.

In beiden Kreisen ging man davon aus, dass das Gelände des Industriekombinats bei der Landesgründung jeweils komplett dem eigenen Kreisgebiet zugeschlagen würde. Volker Schemmel, SPD, sagte in der Volkskammerdebatte, das Problem "Schwarze Pumpe" sei vom Ausschuss durchaus erkannt worden, aber man bleibe bei den Entscheidungen der beiden Kreistage. "Der Ausschuss vertritt den Standpunkt, dass durch die Landesregierungen Brandenburg und Sachsen einvernehmliche Regelungen hinsichtlich des Industriegebiets 'Schwarze Pumpe' erarbeitet und entsprechende Grenzkorrekturen vorgenommen werden sollten. Und das möglichst ohne großen Zeitverzug." Aber es blieb bei den neuen Landesgrenzen. Fortan musste die Leitung von "Schwarze Pumpe" etwa beim Rückbau von stillgelegten Gebäudeteilen zugleich Anträge in Sachsen und in Brandenburg stellen.

So viel erst mal zum Thema.

mfg
pentium

War nicht die Wismut, das Maß aller Dinge.

Die sollen doch auch Millardenschwer gewesen sein.

LG

Sparta

P.S. In Scharze Pumpe schufteten auch DDR - Sklaven, also Häftlinge!

Siehe Spartacus mit:

"P.S. In Scharze Pumpe schufteten auch DDR - Sklaven, also Häftlinge!"

Der Rainer meint, das währe einen eigenen Fred wert. Denn was war für einen Häftling von der Seele her gesünder? Den ganzen Tag in der Zelle zu sitzen oder auch mal mit Arbeit zu verbringen? Das Wort "Sklaven" ist in dem Zusammenhang irgendwie unpassend....meine ich noch.

Rainer-Maria und hast du mal gearbeitet damals, im Knast Spartacus? Und meinetwegen setzt den Fred ganz runter.

Edelknabe hat geschrieben:Der Rainer meint, das währe einen eigenen Fred wert. Denn was war für einen Häftling von der Seele her gesünder? Den ganzen Tag in der Zelle zu sitzen oder auch mal mit Arbeit zu verbringen?

Vor Allem *auch mal mit Arbeit zu verbringen*....hahahaha, auch mal....

....sei du mal froh mit deinem Klaufix nie erwischt worden zu sein, sonst hättste auch mal besondere Erfahrungen machen können Rainer Maria....


Mara

Danke Mara, es ermüdet mittlerweile dem Rainer ständig und überall mit einem Auszug aus seiner gelebten Vergangenheit zu kommen. Also wenn du damals zu dumm warst im Sozialismus, so richtig sinngemäß mit dem Arsch an die Wand zu kommen, dann tut mir das noch nicht einmal heute leid.Denn der Rainer hatte da nie Probleme...so wie heute auch.

Rainer-Maria immer ehrlich was? Denn wenn ich nie was drüber geschrieben hätte("über des Volkes Eigentum und den Umgang des Einzelnen damit"), dann würden hier nie Einer auf die Idee kommen, dem Rainer ständig und überall....damit auf den Sack zu gehen.

Ach Rainer Maria, ich kenn doch die Praxis und bin auch nie erwischt worden....


so, jetz geh ich essen....tüüpisch italienisch....

Mara

Ich habe gerade ein Dejavu!
mfg
pentium

Spartacus hat geschrieben:War nicht die Wismut, das Maß aller Dinge.
Die sollen doch auch Millardenschwer gewesen sein.

Deshalb mein Schmunzeln, Sparta. Ich bezweifle, daß die heutige Größe "Gewinn" auf solche sozialistischen Einrichtungen (wie die Sowjetisch-Deutsche Aktiengesellschaft) überhaupt anwendbar ist.

Extra Thema?

In Scharze Pumpe schufteten auch DDR - Sklaven, also Häftlinge!

Mir ist mal eine Gruppe Strafgefangener (mit dicken bunten Streifen an der Bekleidung) bei Waldarbeiten im Harz begegnet; dezenter Herr mit Schießgerät im Hintergrund. Warum eigentlich nicht?

Ich wäre in solchen Fällen, wie immer, für eine marktwirtschaftliche Lösung: Für gesunde Strafgefangene gibt's eine schlichte Basisversorgung und bei guter Führung die Erlaubnis zum Arbeiten / Geldverdienen.

Ihr wollt was über Schwarze Pumpe wissen?

OK ein Zeitzeugenbericht 1974 / 75

Alltag in der Schwarze Pumpe.

Wecken um 5 Uhr. Anschließend in der Baracke Zählappell. Wir standen im Gang, immer vier Gefangene hintereinander. Genau am weißen Strich durfte der Vorderste ausharren. Leider vergaß ich, wie sie uns weckten. Ich glaube es war eine brüllende Lautsprecherstimme.

Hier geht es weiter: http://stasiopfer.de/component/option,c ... t/catid,4/

Edelknabe hat geschrieben:Siehe Spartacus mit:

"P.S. In Scharze Pumpe schufteten auch DDR - Sklaven, also Häftlinge!"

Der Rainer meint, das währe einen eigenen Fred wert. Denn was war für einen Häftling von der Seele her gesünder? Den ganzen Tag in der Zelle zu sitzen oder auch mal mit Arbeit zu verbringen? Das Wort "Sklaven" ist in dem Zusammenhang irgendwie unpassend....meine ich noch.

Rainer-Maria und hast du mal gearbeitet damals, im Knast Spartacus? Und meinetwegen setzt den Fred ganz runter.

Rainer Maria,

ich habe gearbeitet, steht alles im entsprechenden Thread, aber wie mir aufgefallen ist, liest Du da nie mit, oder
vergisst zu schnell?

Arbeiten im DDR - Knast? Da hätte ich Dein Gesicht bei der Entlassung sehen wollen.

Für 3 Jahre schufterei 259 Mark auf die Kralle. Das ist doch was, gelle

Und nein, das war überhaupt keine Sklavenarbeit: http://www.rbb-online.de/klartext/ueber ... igung.html

Ich hatte damals nach den 2 Jahren Bautzen so was um die 176 Mark bei der Entlassung erhalten - wenn ich mich recht
erinnere - und konnte noch nicht mal was damit anfangen, da ich ja dann gleich "rübergebracht" wurde.

LG

Sparta

Nimm es mir nicht übel Sparta aber was ist für den Gefangenen ...wie schreib ich das jetzt...also seine Haftzeit am besten über die Monate zu bekommen? Nur mit in der Zelle sitzen? Gerade damals zu DDR-Zeiten, die also von dir erlebte Zeit?

Ich persönlich hätte (und na klar, ich war nicht im Knast), aber ich nehme mal an, ich hätte mich jeden Tag nach Arbeit gesehnt, ich wäre ein potentieller Kandidat dafür geworden, trotz der beschissenen Entlohnung am Ende. Und war da nicht noch mehr...monatliche Vergünstigungen durch Teilnahme am Arbeitsprozess, wo hier noch nichts drüber geschrieben wurde? Ich glaube dieser Ameisenferdinand, gearbeitet und inhaftiert damals in der DDR nahe Bitterfeld schrieb hier schon darüber?

Rainer-Maria

Edelknabe hat geschrieben:Nimm es mir nicht übel Sparta aber was ist für den Gefangenen ...wie schreib ich das jetzt...also seine Haftzeit am besten über die Monate zu bekommen? Nur mit in der Zelle sitzen? Gerade damals zu DDR-Zeiten, die also von dir erlebte Zeit?

Ich persönlich hätte (und na klar, ich war nicht im Knast), aber ich nehme mal an, ich hätte mich jeden Tag nach Arbeit gesehnt, ich wäre ein potentieller Kandidat dafür geworden, trotz der beschissenen Entlohnung am Ende. Und war da nicht noch mehr...monatliche Vergünstigungen durch Teilnahme am Arbeitsprozess, wo hier noch nichts drüber geschrieben wurde? Ich glaube dieser Ameisenferdinand, gearbeitet und inhaftiert damals in der DDR nahe Bitterfeld schrieb hier schon darüber?

Rainer-Maria

Hi Rainer,

selbstverständlich ist Arbeit ein Bedürfnis, gerade wenn man in Haft ist, aber sie sollte dann auch so entlohnt
werden, wie im "normalen" Leben, da alles andere per Definition Zwangsarbeit ist.

Siehe die ILO: https://s3.amazonaws.com/normlex/normle ... E_C029.htm

Willst Du nun wirklich noch bezweifeln, das es Zwangsarbeit war.

Und Zwangsarbeit ist bestimmt kein bedürfnis, noch dazu im 3 Schichtbetrieb, mit Normerfüllung und bei nicht
erreichen entsprechenden Sanktionen.

Wie gesagt, da hätte ich Dich mal sehen wollen.

LG

Sparta

Frage Sparta, war denn diese ILO aus Genf im Jahre 1932 überhaupt in der DDR, also im Sozialismus...ich nenne es einmal zu beachten? Und wie geschrieben, ich kann es nur von" Auswärts" betrachten, beurteilen.

Nur ein Beispiel dazu. Gute 18 Monate an der Grenze, ich wäre durchgedreht ohne Beschäftigung und wo kam ich hin welch ein Glück, zu Pionierarbeiten aller Art und das machte in gewisser Weise den Kopf frei obwohl ich auch so beschissene Momente hatte, wo nur durch viel Glück(eben Eigenes) mir enorme Scheiße erspart blieb, gerade, was meine teils unüberlegten Handlungen betraf.

Rainer-Maria

Edelknabe hat geschrieben:Frage Sparta, war denn diese ILO aus Genf im Jahre 1932 überhaupt in der DDR, also im Sozialismus...ich nenne es einmal zu beachten? Und wie geschrieben, ich kann es nur von" Auswärts" betrachten, beurteilen.


Rainer-Maria

Hatte gestern keine Zeit mehr und natürlich , Rainer war die DDR Mitglied in der ILO, großspurig wie
die nun mal waren. Verträge unterzeichnen und dann auch einhalten, sind bekanntlich aber immer zwei Paar
Schuhe.

1974 / Die DDR wird am 1. Januar Mitglied der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO).

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Chronik_de ... %931980%29

So richtig viel gewußt haste aber nicht, über Deine DDR, wie mir schon aufgefallen ist.

LG

Sparta

Mal sehen was da der Rainer-Maria antwortet?

mfg
pentium

PS. Leipziger Osten!?

60 Jahre Industriepark Schwarz Pumpe

Vor 60 Jahren, am 31. August 1955, schlug mit dem ersten Spatenstich für das Altkraftwerk Schwarze Pumpe die Geburtsstunde des Industriestandortes einer der tragenden Säulen der Energiewirtschaft der ehemaligen DDR. Zahlreiche innovative Verfahren der Kohleveredlung und der chemischen Industrie wurden dort erstmals in großtechnischem Maßstab umgesetzt.

http://www.lausitz-branchen.de/branchen ... arz-pumpe/

mfg
pentium