Zwischen 1864 und 1871 führt Preußen drei siegreiche Kriege. An deren Ende entsteht ein Nationalstaat nach der "kleindeutschen Lösung" - in Versailles wird das Deutsche Kaiserreich gegründet.
Auf der Frankfurter Nationalversammlung zeichnet sich sowohl die "kleindeutsche Lösung", als auch die "großdeutsche Lösung" ab. Aufgrund der Ablehnung der Kaiserkrone von Preußen und Österreich ist die Frage um die Vorherrschaft in Deutschland lange Zeit ungeklärt. Österreich besitzt zwar den Vorsitz im Deutschen Bund, aber das Königreich Preußen entwickelt sich ökonomisch und politisch stärker, als das Habsburger Reich. Dieser Deutsche Dualismus zwischen Preußen und Österreich wird in den deutschen Einigungskriegen zugunsten der Hohenzollern-Monarchie entschieden.
Deutsch-Dänischer Krieg
Auslöser des Krieges zwischen dem Deutschen Bund und dem Königreich Dänemark von 1864 ist ein Konflikt um die Herzogtümer Schleswig und Holstein. Nach dem Schleswig-Holsteinischen Krieg von 1848-1851 erhält Dänemark die Hoheitsgewalt über die beiden Fürstentümer, verpflichtet sich aber die Souveränität der beiden Gebiete nicht berühren. Im Londoner Protokoll von 1852 wird zusätzlich eine stärkere Bindung an Dänemark untersagt.
Als es 1863 zu eine dänischen Verfassungsänderung kommt, werden Schleswig und Holstein faktisch vom Königreich annektiert. Preußen nimmt dies zum Anlass, um Spannungen zwischen dem Deutschen Bund und Dänemark zu erzeugen – am 1. Februar 1864 überschreiten Truppen des Deutschen Bundes die Südgrenze des Königreiches. Am 18. April 1864 kommt es zur entscheidenden Schlacht bei den Düppeler Schanzen. Nach kurzen und heftigen Nahkämpfen gelingt es die dänischen Truppen zu schlagen.
Das Herzogtum Holstein wird Österreich zugesprochen, während Preußen Schleswig erhält. Damit entsteht die nördliche Grenze des späteren Deutschen Reiches. Als Folge des Krieges entbrennt zwischen den Mächten Preußen und Österreich ein Konflikt um die Vorherrschaft im Deutschen Bund – der Deutsche Krieg.
Deutscher Krieg
Auslöser des Krieges zwischen der Hohenzollern- und der Habsburger-Monarchie sind Verwaltungsstreitigkeiten über die gewonnen Gebiete Schleswig und Holstein. Die tiefere Ursache des Konfliktes liegt allerdings in dem Deutschen Dualismus, der sich seit 1848 zwischen Österreich und Preußen entwickelt hat – die Vormachtstellung im Deutschen Bund soll endgültig geregelt werden.
Der preußische Ministerpräsident Otto von Bismarck erklärt Österreich den Krieg, nachdem Preußen den Deutschen Bund von seiner Seite aus für aufgelöst erklärt. Um gegen Österreich und seine Anhänger vorgehen zu können, verbündet sich die Hohenzollern-Monarchie mit Italien – dadurch sind ihre Streitkräfte denen des Habsburgerreiches überlegen. Auf Seiten Österreichs stehen zwar alle deutschen Mittelstaaten wie Bayern, Hannover, Sachsen, Württemberg, Baden, aber nur Sachsen ist zu einer ernsthaften Unterstützung des Bündnispartners bereit. Nach nur sieben Wochen kapituliert die Donau-Monarchie nach der Entscheidungsschlacht bei Königgrätz. Preußen profitiert enorm von dem Sieg: Neben den territorialen Gewinnen löst es den Deutschen Bund auf und gründet unter seiner Führung den Norddeutschen Bund. Ursprünglich als Militärbündnis geplant, wandelt sich der Bund mit der Verfassungsgebung von 1867 zum ersten deutschen Bundesstaat.
Deutsch-französischer Krieg
Infolge eines Thronfolgestreites wird dem Haus der Hohenzollern die Krone Spaniens angeboten. Frankreich fürchtet eine Einkreisung durch Preußen und die iberische Halbinsel. Daher übersendet Napoleon III. ein Telegramm an den preußischen König Wilhelm I. in dem er einen Verzicht auf die Krone verlangt. Bismarck leitet diese Aufforderung, die auch „Emser Depesche“ genannt wird, an die Presse weiter. Nach der Veröffentlichung des Inhaltes ist die Empörung der französischen und deutschen Bevölkerung groß. Aufgrund des öffentlichen Drucks erklärt der französische Kaiser Preußen den Krieg. Bismarck hat dies bewusst einkalkuliert: Frankreich steht durch die Thronverzichtsforderung und der Kriegerklärung als Aggressor dar. Die Anmaßung Napoleons bringt aber nicht nur den Norddeutschen Bund in Aufruhr – sie führt zu einer Beistandserklärung der süddeutschen Fürstentümer, mit Ausnahme von Österreich, an Preußen. Dadurch sind die deutschen den französischen Truppen weit überlegen. Getragen von einer patriotischen Euphorie kämpfen vereinte deutsche Streitkräfte unter der Führung Preußens gegen Frankreich – Napoleon wird nach der Schlacht von Sedan gefangengenommen. Nach dem Sieg des Norddeutschen Bundes und seiner süddeutschen Verbündeten ebnet Bismarck den Weg für die Gründung des ersten Nationalstaates auf deutschem Boden. Am 18. Januar wird in Versailles der preußische König Wilhelm I. zum Deutschen Kaiser proklamiert und das Kaiserreich wird gegründet.
quelle: n24
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