Ausstellung in früherer Stasi-Zentrale

Ausstellung in früherer Stasi-Zentrale

Beitragvon andr.k » 14. Januar 2015, 23:48

Nach langem Ringen öffnet Ausstellung in früherer Stasi-Zentrale

Quelle: svz.de

Im früheren Ministerium für Staatssicherheit in Berlin ist eine neue Ausstellung zum Wirken der DDR-Geheimpolizei eröffnet worden. Damit werde an dem authentischen Ort der Wert der Freiheit anschaulich, sagte Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) am Mittwochabend. Das sei wichtiger denn je in diesen Tagen, «in denen Terroristen Axt anlegen an die Stützpfeiler unserer Demokratie», sagte Grütters mit Blick auf die Terroranschläge von Paris.

Haus 1.jpg
Haus 1 auf dem Stasi-Gelände in Berlin. Foto: Hannibal Hanschke

Die Schau wird im sanierten Haus 1 gezeigt, wo einst Stasi-Minister Erich Mielke residierte. Die Stasi-Unterlagen-Behörde und der Verein Antistalinistische Aktion (ASTAK) stritten lange um die Konzeption. Laut Grütters finden sich nun die Erfahrungen Betroffener ebenso wie die Analysen von Historikern.

Der Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Roland Jahn, verwies auf ein historisches Datum: Vor 25 Jahren, am 15. Januar 1990, stürmten aufgebrachte Demonstranten die Stasi-Zentrale in der Normannenstraße und besiegelten damit das Ende der Stasi.

AK
Man lebt ruhiger, wenn man nicht alles sagt, was man weiß, nicht alles glaubt, was man hört und über den Rest einfach nur lächelt.
andr.k
 
Beiträge: 4263
Bilder: 0
Registriert: 31. Oktober 2011, 21:56

Re: Ausstellung in früherer Stasi-Zentrale

Beitragvon Interessierter » 15. Januar 2015, 09:34

Stasi: Die Stunde der Bürgerrechtler

Es war ein historischer Triumph der Zivilcourage, als vor 25 Jahren die Zentrale der DDR-Geheimpolizei friedlich gestürmt wurde. Pünktlich zum Gedenktag gibt es eine neue Mediathek.

Roland Jahn bekommt heute noch leuchtende Augen, wenn er an den 15. Januar 1990 denkt. Damals stürmten mutige DDR-Bürger die Zentrale des Ministeriums für Staatssicherheit (Stasi) in Berlin. Und der heutige Bundesbeauftragte der Stasi-Unterlagen-Behörde war mittendrin, obwohl er schon lange kein DDR-Bürger mehr gewesen war. Denn der aus Jena stammende Jahn wurde bereits 1983 gegen seinen Willen ausgebürgert, nachdem er zuvor wegen "Herabwürdigung des Staates" zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden war. Der zu diesem Zeitpunkt knapp 30-Jährige hatte unter anderem offen Sympathie für die polnische Gewerkschaft "Solidarność" gezeigt.

Ein "bewegender" Tag sei das gewesen, sagt der Bürgerrechtler 25 Jahre später. Besonders in Erinnerung geblieben ist ihm das "Befreiende, was ich in den Gesichtern der Menschen gesehen habe, die damals hier auf das Gelände geströmt sind". Wer das Eingangstor zur Geheimpolizei der ostdeutschen Diktatur letztlich geöffnet hat, darüber würden die Historiker nach wie vor streiten, sagt Jahn im Gespräch mit der Deutschen Welle. Aber entscheidend sei doch etwas anderes: Der Sturm auf die Stasi-Zentrale sei die Grundlage dafür gewesen, "dass wir die Akten heute nutzen können".

"Je besser wir Diktatur begreifen, desto besser können wir Demokratie gestalten", lautet sein Grundsatz. Und der lässt sich bestens auf die am Donnerstag eröffnete neue Dauerausstellung übertragen.

" Der vollständige Beitrag hier:
http://www.dw.de/stasi-die-stunde-der-b ... a-18190021
Interessierter
 

Re: Ausstellung in früherer Stasi-Zentrale

Beitragvon tom-jericho » 15. Januar 2015, 09:50

Ich habe es gewuszt!!! [laugh]

Pünktlich zum 25. Jahrestag holt er es hervor.

Habe es gestern gesehen, wie man das Band durchschnitt.

Und die scheiß uralten schwarzen Telefone stehen immer noch beim Mielke uffen Schreibtisch.
Ich hätte sie damals klauen sollen. [flash]

"Die Stunde der Bürgerrechtler" ???

Welche Bürgerrechtler hast du da gesehen?

Warst du am 15. Januar 1990 dabei? [flash]
tom-jericho
 

Re: Ausstellung in früherer Stasi-Zentrale

Beitragvon tom-jericho » 15. Januar 2015, 10:05

Da habe ich ein viel interessanteres und wirkungsvolleres Fe-Geraet.

Willste haben?
Kriegste aber nicht! [flash]

Musz ich meine WTsch-Verbindung mit sicherstellen.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
tom-jericho
 

Re: Ausstellung in früherer Stasi-Zentrale

Beitragvon tom-jericho » 15. Januar 2015, 10:20

Mist, ich habe wieder die EXIF-Datei nicht unterdrückt.

Da traf sich ja am Kindertag 2008 der "Kindergarten - Große Gruppe". [laugh]
tom-jericho
 

Re: Ausstellung in früherer Stasi-Zentrale

Beitragvon augenzeuge » 15. Januar 2015, 10:56

tom-jericho hat geschrieben:Mist, ich habe wieder die EXIF-Datei nicht unterdrückt.


Endlich haben wir die Daten.... [flash]
AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84413
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Ausstellung in früherer Stasi-Zentrale

Beitragvon tom-jericho » 15. Januar 2015, 11:32

augenzeuge hat geschrieben:
tom-jericho hat geschrieben:Mist, ich habe wieder die EXIF-Datei nicht unterdrückt.


Endlich haben wir die Daten.... [flash]
AZ


Gute Kamera, oder?

Ist vom PENTAGON, Auszenstelle Dresden. [flash]
tom-jericho
 

Re: Ausstellung in früherer Stasi-Zentrale

Beitragvon SCORN » 15. Januar 2015, 12:34

Interessierter hat geschrieben:Stasi: Die Stunde der Bürgerrechtler

Es war ein historischer Triumph der Zivilcourage, als vor 25 Jahren die Zentrale der DDR-Geheimpolizei friedlich gestürmt wurde. Pünktlich zum Gedenktag gibt es eine neue Mediathek.

Roland Jahn bekommt heute noch leuchtende Augen, wenn er an den 15. Januar 1990 denkt. Damals stürmten mutige DDR-Bürger die Zentrale des Ministeriums für Staatssicherheit (Stasi) in Berlin. Und der heutige Bundesbeauftragte der Stasi-Unterlagen-Behörde war mittendrin, obwohl er schon lange kein DDR-Bürger mehr gewesen war. Denn der aus Jena stammende Jahn wurde bereits 1983 gegen seinen Willen ausgebürgert, nachdem er zuvor wegen "Herabwürdigung des Staates" zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden war. Der zu diesem Zeitpunkt knapp 30-Jährige hatte unter anderem offen Sympathie für die polnische Gewerkschaft "Solidarność" gezeigt.

Ein "bewegender" Tag sei das gewesen, sagt der Bürgerrechtler 25 Jahre später. Besonders in Erinnerung geblieben ist ihm das "Befreiende, was ich in den Gesichtern der Menschen gesehen habe, die damals hier auf das Gelände geströmt sind". Wer das Eingangstor zur Geheimpolizei der ostdeutschen Diktatur letztlich geöffnet hat, darüber würden die Historiker nach wie vor streiten, sagt Jahn im Gespräch mit der Deutschen Welle. Aber entscheidend sei doch etwas anderes: Der Sturm auf die Stasi-Zentrale sei die Grundlage dafür gewesen, "dass wir die Akten heute nutzen können".

"Je besser wir Diktatur begreifen, desto besser können wir Demokratie gestalten", lautet sein Grundsatz. Und der lässt sich bestens auf die am Donnerstag eröffnete neue Dauerausstellung übertragen.

" Der vollständige Beitrag hier:
http://www.dw.de/stasi-die-stunde-der-b ... a-18190021


Roland Jahn war damals schon lange kein DDR-Bürger mehr, und war trotzdem "mittendrin" bei der Erstümung, welche ihm heute noch die Brust schwellen lässt und Tränen in die Augen treibt! [flash]

Eine ganz üble Pharce und Geschichtsfälschung obendrein! Selbst nach Aussagen eines gewissen Herrn Eppelmann und anderer Bürgerrechtler vor Ort damals, geriet die geplante "Aktion" komplett ausser Kontrolle! Ein plündernder und randalierender Mob zog durch das Wirtschafstgebäude und zerstörte heldenhaft einen Frisörladen, eine Reisbüro, plünderte ein Kaufhalle! Mit Diebesgut beladen zogen sie dann davon. Gleichzeitig wurden zielgerichtet die nahe gelegenen Räume der Spionageabwehr aufgebrochen und Unterlagen mitgenommen!

Da ändert es auch nichts dran wenn man nach 25 Jahren das ganze "schön" schreibt!

Ach ja, ich weiß von was ich schreibe, ich war nämlich dort!

SCORN
SCORN
 

Re: Ausstellung in früherer Stasi-Zentrale

Beitragvon augenzeuge » 15. Januar 2015, 12:50

SCORN hat geschrieben: Ein plündernder und randalierender Mob zog durch das Wirtschafstgebäude und zerstörte heldenhaft einen Frisörladen, eine Reisbüro, plünderte ein Kaufhalle!
SCORN


Warum taten sie das? Die Frisörgeschäfte und Kaufhallen draußen müssen ja ganz anders ausgesehen haben. [denken]
AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84413
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Ausstellung in früherer Stasi-Zentrale

Beitragvon tom-jericho » 15. Januar 2015, 12:57

augenzeuge hat geschrieben:
SCORN hat geschrieben: Ein plündernder und randalierender Mob zog durch das Wirtschafstgebäude und zerstörte heldenhaft einen Frisörladen, eine Reisbüro, plünderte ein Kaufhalle!
SCORN


Warum taten sie das? Die Frisörgeschäfte und Kaufhallen draußen müssen ja ganz anders ausgesehen haben. [denken]
AZ


Du kennst doch sicher Demos der Gewerkschaften.

Vorweg laufen immer welche und geben die Richtung vor.

So geschah es auch mit diesem Mob im Versorgungstrakt.

Was die II betraf, so wird es schon nicht der Mob gewesen sein.

Haus 15 war wohl nicht betroffen, denn da hing wohl ein Schild an der Tür.
tom-jericho
 

Re: Ausstellung in früherer Stasi-Zentrale

Beitragvon SCORN » 15. Januar 2015, 13:00

augenzeuge hat geschrieben:
Warum taten sie das? Die Frisörgeschäfte und Kaufhallen draußen müssen ja ganz anders ausgesehen haben. [denken]
AZ


sie sahen nicht anders aus! und in der kaufhalle gab es nicht mehr waren als ausserhalb. alles andere ist erfunden!
SCORN
 

Re: Ausstellung in früherer Stasi-Zentrale

Beitragvon tom-jericho » 15. Januar 2015, 13:06

Unsere MHO-Läden der NVA für Lebensmittel, Industriewaren, Bücher sahen auch nicht anders aus, wie draußen.

Allein, was man darüber für Quatsch erzählte.

Habe keinen Delikat- oder Exquisit-Laden bei der NVA gesehen.
tom-jericho
 

Re: Ausstellung in früherer Stasi-Zentrale

Beitragvon pentium » 15. Januar 2015, 13:13

Seltsam ist es schon, ich meine die Stunde damit nicht nur den Slogan: Die Stunde der Bürgerrechtler!
Saßen die nicht zu der Zeit der Erstürmung am Runden Tisch? Und wenn man die Berichte und Filme von damals ansieht, gut ich bin kein Anhänger von Verschwörungstheorien, aber manches erscheint schon seltsam!


http://www.tagesspiegel.de/politik/deut ... 63768.html

mfg
pentium
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

Freundeskreis Schloss Hubertusburg e. V.
http://www.freundeskreis-hubertusburg.de
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 45323
Bilder: 133
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: Ausstellung in früherer Stasi-Zentrale

Beitragvon augenzeuge » 15. Januar 2015, 13:36

Christian Halbrock hält es nicht für unwahrscheinlich, dass Stasi-Leute selbst einen Großteil der vorgefundenen Verwüstungen angerichtet haben, um die Vorgänge zu diskreditieren: „Nicht umsonst schrieb das ,Neue Deutschland’ am nächsten Tag: ,Die friedliche Revolution hat ihre Unschuld verloren’.


[denken]
AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84413
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Ausstellung in früherer Stasi-Zentrale

Beitragvon tom-jericho » 15. Januar 2015, 14:18

Neues Forum

Erklärung

NEUES FORUM-Berlin zur Demonstration am 15. 1. 1990

Mit Demonstrationen und Streiks im ganzen Land protestieren die Bürger zu Recht gegen die undurchsichtige und schleppende Auflösung der Staatssicherheit und ihrer Nachfolgeeinrichtungen. Wir sind beunruhigt, dass der Verfassungsschutz schon arbeitet, obwohl seine Vollmachten völlig ungeregelt sind.
Auf unsere präzisen Fragen an den Runden Tisch haben die Verantwortlichen nur ungenügend geantwortet.
Ministerpräsident Modrow hat dem Drängen der oppositionellen Gruppen und mehrerer Altparteien nachgegeben: Der Verfassungsschutz soll erst nach den Wahlen diskutiert werden.
Die Forderung nach Auflösung der bereits arbeitenden Dienststellen des Verfassungsschutzes blieb jedoch offen.
Aus diesen Gründen haben wir in Berlin dazu aufgerufen, für die sofortige Einstellung aller Stasi-Aktivitäten zu demonstrieren. Symbolisch wurde versucht, die Türen zuzumauern und nur zu diesem Zweck wurden Kalk und Steine mitgebracht.
Ein Vertreter des NEUEN FORUM hatte mit der VP-Inspektion Lichtenberg konkrete Absprachen zur gemeinsamen Sicherung der Demonstration getroffen:

- Ein ständiger Kontakt über Funk und Lautsprecher war geplant, wurde aber nicht realisiert.

- Das Tor zur Normannenstraße sollte durch Ordner des NEUEN FORUM gesichert werden, vor dem Tor in der
Ruschestraße sollte ein Lautsprecherwagen der VP stehen. Für die Sicherung des Innengeländes war die VP zuständig. Die Verbindung nach innen sollte ebenfalls über Funk hergestellt werden.

- Die Schnelligkeit, mit der die Tore von innen geöffnet wurden, hat unsere Ordner überrumpelt. Sie waren nicht mehr in der Lage, das Betreten des Geländes zu verhindern. Zu klären bleibt, wie die Tore geöffnet wurden. Nach Angaben des Präsidenten der VP waren Wachmannschaften des ehemaligen MfS auf dem Gelände anwesend, die auch über Schlüssel zu den Toren verfügten.

Die meisten Teilnehmer trieb Neugierde in die Gebäude. Empörung über den Luxus breitete sich aus. Den Ordnern des NEUEN FORUM gelang es jedoch mit der Unterstützung durch viele besonnene Bürger, das Gebäude bald wieder zu räumen.
Während der ganzen Zeit wurde von Sprechern des NEUEN FORUM von der Normannenstraße auf zur Gewaltlosigkeit aufgerufen. Als der Ministerpräsident am Ort eintraf, waren die Gebäude im Wesentlichen geräumt.
Sicherheitspartnerschaft mit der VP ist ein gutes Instrument, mit dem beide Seiten sorgfältiger umgehen müssen.
Das Symbol der allen Macht hat seinen Schrecken verloren. 40 Jahre Verfassungsbruch, psychische und physische Gewalt gegen die Bürger der DDR durch die Staatssicherheit stehen gegen eine Stunde Sachbeschädigung. Auch diese eine Stunde war zuviel. Wir stehen zu der Tradition unserer friedlichen Revolution und lehnen jede Form von Gewalt ab.

18. 1. 90

Ingrid Köppe
Reinhard Schult
Sebastian Pflugbeil

aus: Leipziger Volkszeitung, Nr. 23, 27./28.01.1990, 45.(96.) Jahrgang, Organ für die Interessen des werktätigen Volkes, Herausgeber: Bezirksleitung Leipzig der SED-PDS

[Vielerorts in der DDR hatten bereits Bürgerkomitees an die Türen der Stasi-Gebäude geklopft. In ihrem Hauptquartier in Berlin war von der Opposition lange Zeit nichts zu sehen. Am 10.01.1990 rief das Neue Forum für den 15.01. zu einer Demonstration auf. Es sollten u. a. Steine mitgebracht werden, um die Tore der Stasi-Zentrale zuzumauern. Während sich einige Hauptstädter frisch ans Werk machten und symbolische eine Mauer errichteten, hielten sich Vertreter von Bürgerkomitees aus der ganzen DDR schon seit Stunden auf dem Stasi-Gelände auf, ohne dass die Demonstranten außerhalb etwas davon wussten. Ausführungen der Bürgerkomiteevertreter Stunden zuvor am Zentralen Runden Tisch waren nicht zur Kenntnis genommen worden. Ein Vertreter der Bürgerkomitees veranlasste nachdem sich immer mehr DemonstrantInnen vor dem Gebäude versammelten, die Öffnung der Tore. Was die davor versammelten überraschte und später zu wilden Spekulationen führte.]

[hallo]
Zuletzt geändert von tom-jericho am 15. Januar 2015, 14:23, insgesamt 1-mal geändert.
tom-jericho
 

Re: Ausstellung in früherer Stasi-Zentrale

Beitragvon tom-jericho » 15. Januar 2015, 14:22

Neues Forum

ERKLÄRUNG DES NEUEN FORUM BERLIN ZUR DEMONSTRATION AM 15.1.1990

I.
Der Aufruf des NEUEN FORUM war eindeutig auf eine gewaltfreie, phantasievolle Demonstration gerichtet. Der Forderung nach sofortiger Auflösung des ehemaligen MfS/AfNS sollte durch das symbolische Vermauern des Zugangs Nachdruck verliehen werden. Der Vorwurf, dass die Mauersteine, die dafür mitgebracht werden sollten, logischerweise zur Zerstörung benutzt wurden, muss entschieden zurückgewiesen werden.

II.
Ein Vertreter des NEUEN FORUM hatte mit der VP-Inspektion Lichtenberg konkrete Absprachen zur gemeinsamen Sicherung der Demonstration getroffen:
- Ein ständiger Kontakt über Funk und Lautsprecher war geplant, wurde aber nicht realisiert.
- Das Tor zur Normannenstr. sollte durch Ordner des NEUEN FORUM gesichert werden, vor dem Tor in der Ruschestr. sollte ein Lautsprecherwagen der VP stehen. Für die Sicherung des Innengeländes war die VP zuständig. Die Verbindung nach innen sollte ebenfalls über Funk hergestellt werden.
- Die Schnelligkeit, mit der die Tore von innen geöffnet wurden, hat unsere Ordner überrumpelt. Sie waren nicht mehr in der Lage, das Betreten des Geländes zu verhindern.
Zu klären bleibt, wie die Tore geöffnet wurden.
Nach Angaben des Präsidenten der VP waren Wachmannschaften des ehemaligen MfS auf dem Gelände anwesend, die auch über Schlüssel zu den Toren verfügten.

III.
Die Ordner des NEUEN FORUM, das Bürgerkomitee und spontan eingreifende Bürger bildeten Ordnungsgruppen. Sie konnten das Gebäude nach etwa 45 Minuten, also bis gegen 18.00 Uhr wieder räumen. Vertreter und Vertreterinnen des NEUEN FORUM riefen vor dem Tor über Lautsprecher und Mikrophon zum Verlassen des Gebäudes und zur Gewaltlosigkeit auf.

IV.
Wir bedauern die Zerstörungen, die durch kleine Gruppen von Demonstrationsteilnehmern angerichtet wurden. Hiermit erneuern wir unseren Aufruf zur Gewaltlosigkeit. Die begonnene Revolution muss mit ausschließlich friedlichen Mitteln weitergeführt werden.

aus: Das Neue Forum - Selbstportrait einer Bürgerbewegung, Demokratiebewegung in der DDR, Materialien zur gewerkschaftlichen Bildungsarbeit, DGB-Bundesvorstand, Abt. gewerkschaftliche Bildung, ohne Ort und Datum

[Vielerorts in der DDR hatten bereits Bürgerkomitees an die Türen der Stasi-Gebäude geklopft. In ihrem Hauptquartier in Berlin war von der Opposition lange Zeit nichts zu sehen. Am 10.01.1990 rief das Neue Forum für den 15.01. zu einer Demonstration auf. Es sollten u. a. Steine mitgebracht werden, um die Tore der Stasi-Zentrale zuzumauern. Während sich einige Hauptstädter frisch ans Werk machten und symbolische eine Mauer errichteten, hielten sich Vertreter von Bürgerkomitees aus der ganzen DDR schon seit Stunden auf dem Stasi-Gelände auf, ohne dass die Demonstranten außerhalb etwas davon wussten. Ausführungen der Bürgerkomiteevertreter Stunden zuvor am Zentralen Runden Tisch waren nicht zur Kenntnis genommen worden. Ein Vertreter der Bürgerkomitees veranlasste, nachdem sich immer mehr DemonstrantInnen vor dem Gebäude versammelten, die Öffnung der Tore. Was die davor versammelten überraschte und später zu wilden Spekulationen führte.]

[hallo]
tom-jericho
 

Re: Ausstellung in früherer Stasi-Zentrale

Beitragvon SCORN » 15. Januar 2015, 14:37

augenzeuge hat geschrieben:
Christian Halbrock hält es nicht für unwahrscheinlich, dass Stasi-Leute selbst einen Großteil der vorgefundenen Verwüstungen angerichtet haben, um die Vorgänge zu diskreditieren: „Nicht umsonst schrieb das ,Neue Deutschland’ am nächsten Tag: ,Die friedliche Revolution hat ihre Unschuld verloren’.


[denken]
AZ


Tja, was soll Herr Halbrock auch anderes sagen, schlieslich war er ja selbst bei der "Erstürmung" dabei! Für den heutigen wissenschaftlichen Mitarbeiter der BSTU geziehmt es sich nicht an der der Seite von plündernden Mob "gestürmt" zu haben, sondern es muss schon die Stasi selbst gewesen sein!

Ob es allerdings für ihn "ehrenvoller" ist mit der STASI selbst den Laden zerlegt zu haben ist zumindest Zweifelhaft!

Anstatt den Arsch in der Hose zu haben und zu sagen: "verdammt, das ist uns aus den Händen geglitten, und ausserdem sind wir benutzt worden dafür daß (wer auch immer) an brisante Akten gekommen ist", wird so eine wilde Theorie aufgestellt. Und irgendwann wird es dann Besuchsgruppen als tatsächliche Begebenheit geschildert.

Du wirst verstehen AZ, daß sich meine Symphatie für solche "wissenschaftliche" Geschichtsfälscher in sehr engen Grenzen hält. [wink]

SCORN
Zuletzt geändert von SCORN am 15. Januar 2015, 15:02, insgesamt 5-mal geändert.
SCORN
 

Re: Ausstellung in früherer Stasi-Zentrale

Beitragvon tom-jericho » 15. Januar 2015, 14:43

Hier noch mal das Flugblatt des Neuen Forum.

Was hatten sie vergessen?

Kalk und Mauersteine.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
tom-jericho
 

Re: Ausstellung in früherer Stasi-Zentrale

Beitragvon tom-jericho » 15. Januar 2015, 14:46

Und ihr eigenes Flugblatt führte zu ihrem Untergang!
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
tom-jericho
 

Re: Ausstellung in früherer Stasi-Zentrale

Beitragvon tom-jericho » 15. Januar 2015, 14:53

Zu dieser Zeit hatte der tom aber ganz andere Probleme.
Ständig die Kacke am Dampfen.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
tom-jericho
 

Re: Ausstellung in früherer Stasi-Zentrale

Beitragvon tom-jericho » 15. Januar 2015, 20:53

Und genau vor 6 Jahren auf den Tag genau hab ich es noch so gelesen:

OFFENHEIT TRÄGT ZUR VERSÖHNUNG BEI
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
tom-jericho
 

Re: Ausstellung in früherer Stasi-Zentrale

Beitragvon augenzeuge » 3. Februar 2015, 08:24

Der "Sturm" auf die Berliner Stasi-Zentrale vor 25 Jahren verlief weit weniger spektakulär als oft behauptet

Geplant war an diesem 15. Januar zunächst nichts weiter als ein Protestmarsch. Plötzlich öffnete sich das Tor. So genau war nicht zu erkennen, weshalb das passierte.....
Merkwürdig dunkel war es in den verschachtelten Gebäuden rund um den Innenhof, dabei war es erst 17 Uhr.

http://www.zeit.de/2015/03/stasi-berlin ... usstellung

AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84413
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Ausstellung in früherer Stasi-Zentrale

Beitragvon tom-jericho » 3. Februar 2015, 15:29

Az,

dann lösche bitte auch du diesen sch... Artikel eines 16-Jährigen. [muede]
tom-jericho
 

Re: Ausstellung in früherer Stasi-Zentrale

Beitragvon augenzeuge » 3. Februar 2015, 16:02

tom-jericho hat geschrieben:Az,

dann lösche bitte auch du diesen sch... Artikel eines 16-Jährigen. [muede]


Was der "Zeit" billig ist, kann uns doch recht sein. Oder?
AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84413
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Ausstellung in früherer Stasi-Zentrale

Beitragvon tom-jericho » 3. Februar 2015, 16:28

Ich werde diese Schmutz-und Schundblätter schon nicht abonnieren. [muede]
tom-jericho
 

Re: Ausstellung in früherer Stasi-Zentrale

Beitragvon augenzeuge » 3. Februar 2015, 16:42

tom-jericho hat geschrieben:Ich werde diese Schmutz-und Schundblätter schon nicht abonnieren. [muede]


Was ist an dem Artikel falsch? Ist er etwa zu direkt? [denken]
AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84413
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Ausstellung in früherer Stasi-Zentrale

Beitragvon tom-jericho » 3. Februar 2015, 16:48

Ach laß es einfach sein.

Unter DIREKT verstehe ich das hier:
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
tom-jericho
 

Re: Ausstellung in früherer Stasi-Zentrale

Beitragvon augenzeuge » 3. Februar 2015, 16:51

Es ist offensichtlich. Hier war man vorbereitet..... [denken]

Wie lange hat man damals im Büro bei der HV A gearbeitet? [ich auch]

AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84413
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Ausstellung in früherer Stasi-Zentrale

Beitragvon tom-jericho » 3. Februar 2015, 17:09

Hat der olle senile Mielke doch laufend gepredigt:

"Genossen wir müssen Alles wissen. ..."

Sagte doch bereits, das da unten ein Schild an der Tür hing.

Finde heraus, was darauf stand.

Was war eigentlich am 15. Januar 1990 oberhalb der Arena los? [ich auch]
tom-jericho
 


Zurück zu Museen und Ausstellungen

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast