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Re: Die Schule

BeitragVerfasst: 26. Juli 2015, 12:48
von tom-jericho
Na, da wurden Einweg-Empfänger gebastelt.

Bekamste aber kein Pfand für, waren ja keine Einwegflaschen. [wink]

Re: Die Schule

BeitragVerfasst: 26. Juli 2015, 13:34
von tom-jericho
Hier mal aus dem Sommer 1968 etwas aus unserer Zeitung für Thälmann-Pioniere, Der "FRÖSI"

"FRÖSI" ist die Abkürzung für "Fröhlich sein und Singen".

Das muß mein erstes "Buchstabenrad" zum Entschlüsseln von Nachrichten gewesen sein.

Schaut mal wo der Rhönradfahrer die Griffe hat, bereits ein Code?

Und mann schrieb 1968 tatsächlich "Doppel-ES"!!!

Meine letzten Buchstabenräder im 10-er-Pack seht ihr, wenn ihr dem Link folgt.

-----> https://de.wikipedia.org/wiki/Fialka_(Maschine)

Ich muß dazu sagen, das ich zum Weltfriedenstag, dem 1. September 1968, eingeschult wurde und der Prager Frühling schon lief.
Erst spät im Herbst kam mein ältester Bruder nach langer Zeit aus dem Erzgebirge auf Urlaub.
Er mußte zuvor 10 km zu Fuß vom Bahnhof bis nach Hause laufen.
Als er dann so gegen Mitternacht in der Tür stand, brach ich in Tränen aus und sprang ihm in die Arme. [angst]
Da war ich also 7.

Re: Die Schule

BeitragVerfasst: 6. Februar 2017, 23:29
von Volker Zottmann
Nun will ich mal in den richtigen Thread rücken! [wink]

Zur angeblichen "Sonderstellung des Kreises Quedlinburg fiel mir gerade noch was ein:
Während die Bau/ABI-Klasse an gleicher Berufs-Schule büffelte, begann dort auch 1966 meine Lehre zum Maurer. Alles 8-Klassen-Abgänger, mit 3 Ausnahmen.
Einer meiner früheren Mitschüler der Parallelklasse und ich hatten 9 Jahre die Schule besucht, waren aber sitzengeblieben. [peinlich] Ein weiterer Schüler hatte 10. Klasse und "lernte" auch mit uns. Dieser war nach 2 Jahren fertig, obwohl er nur mit uns den gleichen Fachkundeunterricht hatte. Herbert hieß oder heißt er. Er ging sofort nach der Lehre zur Staatssicherheit in die Quedlinburger Kreisdienststelle. Den traf ich nur noch ein mal.... (schrieb ich schon mal, als er wen observierte)

Das Interessante aber ist das Bildungsniveau unserer Lehrlinge gewesen. Alle konnten lesen, manche auch fehlerfrei schreiben. Rechnen aber haben die meisten nie gelernt. Und da bin ich wieder bei Nostalgikers gleichem Bildungsplan, der so einheitlich in der DDR war. Ich will vorausschicken, dass alle auch richtige Maurer wurden. Keine Hilfsarbeiter! Die meisten tadellose Facharbeiter! Als die Schulleitung aber das Bildungsniveau bemerkte, was mitgebracht wurde, wurde nach dem 1. Lehrjahr komplett Mathematik abgesetzt und nie wieder unterrichtet. Ab 3. Lehrjahr wurde dann auch noch Physik gestrichen. Werkstoffkunde und Chemie aber blieben.
So etwas ist auch völlig unnormal und keinesweg in der gesamten DDR praktiziert worden. Bei uns war es dennoch so. Die meisten Bildungsschwachen haben sich gefreut, andere haben das offenbar gar nicht begriffen, dass Fächer fehlten. Auch so war die DDR. Sorry der Kreis Quedlinburg.

Gruß Volker

Re: Die Schule

BeitragVerfasst: 4. November 2018, 11:36
von Volker Zottmann
An meinen Beitrag von 2017 dachte ich, als ich jetzt am 1. November die Mitteldutsche Zeitung las:

Hilfeschrei der Landschulen
In Elbingerode, das sich heute "Stadt Oberharz am Brocken" nennt, fehlen Lehrer.
So ist es ja in ganz Sachsen-Anhalt, könnte man meinen, denn das Bildungsministerium hat kläglich versagt. Hier aber ist es viel graviernder.

Mitte August begann das neue Schuljahr. Und seitdem haben bis heute die Klassenstufe 7 und 8 weder Chemie- noch Biologieunterricht. Nicht eine einzige Unterrichtsstunde! In Physik wird den Schülern eine einzige Stunde pro Woche verabreicht. Religion und Ethik ist halbiert.
Wo soll das hinführen? Jede Woche fehlen an dieser einen Schule allein 70 Unterrichtsstunden. Die fallen ersatzlos weg.

Ich finde, da sollten sofort wegen Totalversagen im Harzkreis, sowie in Magdeburg fristlose Entlassungen erfolgen. Was sind das für Vordenker, die immer erst nach Verblödung ganzer Regionen merken, dass was im Argen liegt?


Gruß Volker

Re: Die Schule

BeitragVerfasst: 4. November 2018, 11:51
von Interessierter
Was sind das für Vordenker, die immer erst nach Verblödung ganzer Regionen merken, dass was im Argen liegt?


Moin Volker,
bestes Beispiel dafür ist doch auch auch der " Vordenker " Biedenkopf, mit der Aussage es gebe keinen Rechtsextremismus in Sachsen oder auch der jetzige Amtsinhaber Kretschmer..... [flash]

Re: Die Schule

BeitragVerfasst: 4. November 2018, 11:55
von Merkur
Volker Zottmann hat geschrieben:Was sind das für Vordenker, die immer erst nach Verblödung ganzer Regionen merken, dass was im Argen liegt?
Gruß Volker

Volker, bei Margot hätte es das nicht gegeben. Da wurden auch die Harzer mit Bildung versorgt. [wink]

Re: Die Schule

BeitragVerfasst: 4. November 2018, 13:04
von steffen52
http://www.sn-online.de/Nachrichten/Der ... rte-Lehrer
Statt mal über seinen Tellerrand in seinen Bundesland zu schauen und zu diesem Thema ordentlich einzugehen,
kommt wieder nur alberne und beleidigende Sätze über Sachsen, ist wohl schon krankhaft!
Wenn man den Link liest sieht es in Niedersachsen genau so traurig aus wie eigentlich in der ganzen Republik, auch da fehlen
hunderte von Lehrern, aber das geht diesem User einfach nicht über die Tastatur!!! [frown]
Gruß steffen52

Re: Die Schule

BeitragVerfasst: 4. November 2018, 13:17
von Volker Zottmann
Merkur hat geschrieben:
Volker Zottmann hat geschrieben:Was sind das für Vordenker, die immer erst nach Verblödung ganzer Regionen merken, dass was im Argen liegt?
Gruß Volker

Volker, bei Margot hätte es das nicht gegeben. Da wurden auch die Harzer mit Bildung versorgt. [wink]

Soll ich jetzt sentimental werden? [ich auch]

Re: Die Schule

BeitragVerfasst: 4. November 2018, 13:20
von Volker Zottmann
Aber mal ganz im Ernst, egal welches Bundesland, Schwierigkeiten Lehrer zu finden, haben ja alle.
Doch wie sollen Schüler ein viertel Jahr Schulausfall nachholen? Und ein Ende ist ja nicht in Sicht. Ich empfinde das als Katastrophe.

Gruß Volker

Re: Die Schule

BeitragVerfasst: 4. November 2018, 13:43
von Interessierter
Das in allen politischen Feldern Fehler gemacht und Versäumnisse begangen wurden und werden, zieht sich wie ein roter Faden weltweit durch die Geschichte.
Hätte man daraus unabhängig von der Parteizugehörigkeit gelernt, brauchte man sich heute nicht beispielsweise bundesweit über fehlende Lehrkräfte, Rechtsextremismus, Rassismus oder Pflegepersonal unterhalten.

Re: Die Schule

BeitragVerfasst: 7. Dezember 2018, 18:32
von Edelknabe
Habe gerade kein anderes Thema für meine Frage gefunden, aber ich denke trotzdem, das passt hier rein. Der Rainer heute Vormittag mal in seinem üppigen Heimlager aufgeräumt. Ich greife in einen Karton mit niegelnagelneuen (damals qualitativ hochwertig) Arbeitsschuhen aus der Zeit so herum ums Jahr 2002. Die waren mir immer zu schade zum wegschmeißen, auch drei Nummer zu klein und ich hoffte über die Jahre Einen, eine zu finden dem ich sie für einen geringen Preis (10,- EUR) verkaufen könnte....bzw. später schenken könnte.Nur fand ich leider Niemanden.

Ich greife und denke, was ist das denn? Sohle abgelöst,aufgelöst und auf einmal meine Finger schwarz, als wenn du in so ne Art schmierige Paste gegriffen hast. Frage jetzt an unsere damaligen Schüler mit richtig guten Noten in Chemie. Ist das so ne Art Rückbildung ins Naturprodukt, eine Umkehrung des Herstellerprozess sozusagen?

Rainer-Maria

Re: Die Schule

BeitragVerfasst: 7. Dezember 2018, 18:39
von pentium
Edelknabe hat geschrieben:Habe gerade kein anderes Thema für meine Frage gefunden, aber ich denke trotzdem, das passt hier rein. Der Rainer heute Vormittag mal in seinem üppigen Heimlager aufgeräumt. Ich greife in einen Karton mit niegelnagelneuen (damals qualitativ hochwertig) Arbeitsschuhen aus der Zeit so herum ums Jahr 2002. Die waren mir immer zu schade zum wegschmeißen, auch drei Nummer zu klein und ich hoffte über die Jahre Einen, eine zu finden dem ich sie für einen geringen Preis (10,- EUR) verkaufen könnte....bzw. später schenken könnte.Nur fand ich leider Niemanden.

Ich greife und denke, was ist das denn? Sohle abgelöst,aufgelöst und auf einmal meine Finger schwarz, als wenn du in so ne Art schmierige Paste gegriffen hast. Frage jetzt an unsere damaligen Schüler mit richtig guten Noten in Chemie. Ist das so ne Art Rückbildung ins Naturprodukt, eine Umkehrung des Herstellerprozess sozusagen?

Rainer-Maria


Was bitte haben deine Schuhe mit der Schule damals in der DDR zu tun....?

Re: Die Schule

BeitragVerfasst: 7. Dezember 2018, 18:59
von Edelknabe
Du Pentium musst damals im Fach Chemie ne absolute Niete gewesen sein? So wie der Rainer. Deswegen wäre mir hier um Aufklärung gelegen, von eben Jemanden, der da fachlich beitragen kann.

Rainer-Maria

Re: Die Schule

BeitragVerfasst: 7. Dezember 2018, 19:06
von pentium
Edelknabe hat geschrieben:Du Pentium musst damals im Fach Chemie ne absolute Niete gewesen sein? So wie der Rainer. Deswegen wäre mir hier um Aufklärung gelegen, von eben Jemanden, der da fachlich beitragen kann.

Rainer-Maria


Hier geht es um Schule und nicht um deine alten Latschen...die sich irgendwie aufgelöst haben....frage doch einfach mal den Schuhverkäufer deines Vertrauens.

Re: Die Schule

BeitragVerfasst: 7. Dezember 2018, 19:12
von Edelknabe
Es wäre nett Pentium, wenn du dich aus dem Thema raushälst......und Danke. Ich fasse es nicht, so dein "Alte Latschen".....denn die Schule waren ungetragen.

Rainer-Maria

Re: Die Schule

BeitragVerfasst: 7. Dezember 2018, 19:13
von augenzeuge
Hydrolyse ist ein chemischer Prozess, der quasi immer stattfindet. Bei den meisten Wanderschuhen heute ist die Sohle durch eine Zwischensohle mit dem Schuh verbunden. Diese Zwischensohle besteht meistens aus Polyurethan (PU) und sorgt für die Dämpfung beim Auftritt. Das funktioniert über Weichmacher im PU. Hydrolyse bezeichnet das Verdampfen dieser Weichmacher aus der Sohle. Sie wird dadurch hart. Durch die Abrollbewegung des Fußes bricht die Laufsohle von dem sich zerbröselnden PU ab.

Zwei Faktoren fördern Hydrolyse: Zeit und Lagerung, die obendrein noch zusammenhängen. Je länger ein Schuh nicht getragen wird, desto schneller schlägt die Hydrolyse zu. Hydrolyse ist ein Lagerschaden wie das Spröde werden von Autoreifen. Probleme bekommt man mit seinen Wanderschuhen, wenn sie lange nicht benutzt wurden, auch wenn sie vorher neu waren.

AZ

Re: Die Schule

BeitragVerfasst: 7. Dezember 2018, 19:16
von Edelknabe
Na endlich ein kluger Kopf zum Thema und Danke Jörg, das hilft mir doch wirklich weiter.

Rainer-Maria

Re: Die Schule

BeitragVerfasst: 7. Dezember 2018, 19:20
von pentium
Edelknabe hat geschrieben:Na endlich ein kluger Kopf zum Thema und Danke Jörg, das hilft mir doch wirklich weiter.

Rainer-Maria


Hättest ja auch Alexa fragen können...ja diese Sammler...Latschen aus 2002...und zwei Nummern zu klein. Fazit: Augen auf beim Schuhkauf

Re: Die Schule

BeitragVerfasst: 28. September 2020, 09:57
von Interessierter
Verlogenes Direktorat

Anfang der 60er Jahre sammelte unsere gesamte Schule regelmäßig Altstoffe. Eine gewisse Zeit mussten wir alles Geld abgeben, damit sich unsere Schule einen Fernseher kaufen könne. Mindestens 2 Jahre hat die Schulleitung skrupellos das Geld kassiert, doch ein Fernsehgerät ist in meiner gesamten Schulzeit nicht angeschafft worden. Doch die hatten tausende Mark eingenommen. Da war sie wieder, die DDR-Verlogenheit und keiner traute sich, diese zu hinterfragen!Kein Elternteil, geschweige denn der gewählte Eltern-Beirat!

Bild
Altstoffsammlung-Quelle im Link

Wenn wir Schüler im Staatsbürgerkunde-Unterricht nachhakten, stammelte unser Kurt nur “dass das Geld noch nicht reiche”.

Doch rechnen habe ich auch bei ihm gelernt: Wenn jeder der 400 Schüler nur eine Mark pro Woche mitbrachte, weiß man laut Adam Ries, dass in spätestens 2 Monaten der Kaufpreis von vielleicht 3.500.- Ostmark zusammen war. Wir aber sammelten über 2 Jahre. Da sind nach meiner Rechnung leicht 30.000.- Ostmark zusammen gekommen, selbst wenn man alle Ferienzeiten noch absetzt.

Die ostdeutsche Entertainerin Helga Hahnemann hat dazu später das passende Lied geträllert: “Wo ist mein Geld nur geblieben? Wo, wo, wo?”

Niemals haben wir erfahren, was mit dem Geld geschah.
Alle größeren und rechnenden Schüler ahnten nun, dass das Direktorium log oder korrupt war …

https://mein-ddr-leben.de/23.html


"Mein DDR-Leben"

Ein Geschichtsrückblick aus meiner Sicht auf mein Leben in der Deutschen Demokratischen Republik. Alles basiert auf meinen Erinnerungen. Namen der Beteiligten wurden von mir aus rechtlichen Gründen verändert.

(c) 2011 Volker Zottmann, vr@zottmann.org

Re: Die Schule

BeitragVerfasst: 28. September 2020, 11:02
von Volker Zottmann
Nun muss ich erstmal schmunzeln.
Stimmen tut auch heute noch jedes Wort. Nur mein Lehrer, der Kurt ist schon einige Jahre tod.

Gruß Volker

Re: Die Schule

BeitragVerfasst: 28. September 2020, 12:00
von Volker Zottmann
Schütteln würde er sich, unterrichtete auch Deutsch.... Es musste zuvor heißen Kurt ist tot.

Gruß Volker

Re: Die Schule

BeitragVerfasst: 28. September 2020, 14:42
von Kumpel
Junge Junge 30 tsd Märker. Die musste man aber auch erst mal zusammen gesammelt haben.
Irgendwann waren die Reviere ja auch mal abgegrast.

Re: Die Schule

BeitragVerfasst: 12. März 2023, 12:19
von augenzeuge
Das sieht nicht gut aus. Erst fehlen die Kenntnisse....dann logischerweise die Fachkräfte.

AZ

Re: Die Schule

BeitragVerfasst: 12. März 2023, 12:56
von pentium
Eigentlich falscher Thread. Aber solche Abbrecherquoten gab es in besten DDR aller Zeiten nicht.

Re: Die Schule

BeitragVerfasst: 14. März 2023, 11:47
von Spartacus
pentium hat geschrieben:Eigentlich falscher Thread. Aber solche Abbrecherquoten gab es in besten DDR aller Zeiten nicht.


Da gab es auch keine Ausländer Kinder die kein Wort deutsch sprechen. 2 /3 der Abbrecher sind das wohl. ich denke eher, es sind sogar noch mehr. [hallo]

Sparta