Die Schule

Alles über die Schulsysteme, die Hochschulen und Universitäten in der DDR/BRD u.s.w.

Re: Die Schule

Beitragvon Volker Zottmann » 20. Juli 2015, 22:11

Sirius hat geschrieben:Noch ein Nachtrag zum westdeutschen Schulsystem. Es gab neben den traditionellen Schulformen Gymnasium, Realschule und Hauptschule noch Gesamtschulen, und zwar integrierte Gesamtschulen und additive Gesamtschulen. In integrierten Gesamtschulen gab es bis zur 10. Klasse einen geschlossenen Klassenverband. Die additiven Gesamtschulen hatten einen Gymnasial-, Realschul-, und Hauptschulzweig unter einem Dach. Für die besonders leistungsschwachen Schüler gab es noch die Sonderschulen. Nicht zu vergessen waren bzw. sind besondere Schulformen wie Waldorfschulen, an der man z.B. lernen kann, wie man seinen "Namen tanzt". Dann gab bzw. gibt es noch humanistische bzw. altsprachliche Gymnasien, an denen neben Latein auch altgriechisch unterrichtet wurde. Zumeist gab es solche Gymnasien nur in Großstädten. Eine weitere Variation waren Wirtschaftsgymnasien bzw. technische Gymnasien. Zu erwähnen wären noch Fach- und Gewerbeschulen.


Zu einem Waldorf-Schulfest bin ich ganz unvermittelt in Mettmann 1987 gekommen, als ich meine Tante erstmals besuchte. Ihre Enkel gingen dort zur Schule. Mich hat dort deren freier Umgang mit ihren Lehrern, so freundschaftlich, von den Socken gehauen.
Beide hatten uns mit ihren Eltern bereits etwa 1983/84 besucht. Wir alle stellten fest, dass Unser Sohn in der 3. Klasse schon in Mathe weiter war, als der 6. Klasse-Schüler der Waldorfschule.
Dass es nichts machte, bewies dieser aber zum Abitur und sofortigem folgenden Studium in.... Rostock! Ja, dann war die Wende vollzogen und Eike studierte dort, traf seine spätere Frau und beide leben heute in Kiel mit zwei Wossilinen.
Dieser damals etwa 12-jährige Eike fragte seinen Vater in Thale auf dem Hexentanzplatz,
wann sie denn wieder nach Hause, nach Deutschland fahren.... [flash]


Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Die Schule

Beitragvon Sirius » 20. Juli 2015, 22:31

Jemand erwähnte hier acht Sitzenbleiber, die seiner Klasse zugewiesen wurden. So etwas habe ich nicht erlebt. Wer in meiner Klasse in der Mittelstufe in zwei Fächern ein "5" hatte, musste das Gymnasium verlassen und auf die Realschule wechseln. Erst in der Oberstufe gab es dann wieder die Möglichkeit das Abitur zu wiederholen, nachdem man die 13. Klasse noch einmal wiederholt hatte. Vielleicht gab es die Möglichkeit, von der Realschule wieder auf ein Gymnasium zu wechseln; ich habe es aber nicht erlebt.

Die einzigen Neuzugänge in meiner Klasse in der Mittelstufe war ein Zugezogener und zwei Übersiedlerinnen aus der DDR. Die zwei Übersiedlerinnen aus der DDR kamen in der achten oder neunten Klasse. Eine der Übersiedlerinnen saß auch einige Zeit neben mir. Sie hieß Anett M. Sie war sehr verschlossen und man erfuhr deshalb so gut nichts über den Hintergrund ihrer Übersiedlung. Noch etwas zu dem Vornamen. Einen Vornamen wie Anett gab es in dem Jahrgang unter westdeutschen Mädchen praktisch nicht. So ähnlich war es auch bei Namen wie Kerstin, Kathrin, Doreen, Kristin, Carola, oder bei Jungen Namen wie Maik, Mike, Lutz, Falk, Kristian. Ein Namen mit der Schreibweise wie Maik hörte oder las ich das erste Mal erst Jahre nach der Wende; und "Kristian" (Schreibweise!) erst vor ein paar Jahren.

Auch wenn es wie im Beispiel der Übersiedlerin nur eine Nebensächlichkeit wie der Vorname war, wurde einem in dem Moment bewusst, dass es nicht mehr das gleiche Land war.
Zuletzt geändert von Sirius am 20. Juli 2015, 23:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Schule

Beitragvon Sirius » 20. Juli 2015, 22:49

Volker Zottmann hat geschrieben:Hallo lieber Sirius,
Mit der Kollektivstrafe stimmt es 100%. Doch bin ich heute felsenfest überzeugt, dass der Direktor verblendet von der Maßgabe , dass es kein Schüler wagen sollte mit einer Nietenhose das Schulgebäude zu betreten, glaubte das Richtige zu tun.
Der betreffende Hosenträger wohnte unterhalb der Schule, keine 100m entfernt. Der war auch bald wieder da. Das Exempel zeigte die nächsten Wochen Wirkung.
Später als die Holzpantoletten (Holzlatschen) in Mode kamen wurden die in der Schule, warum auch immer, auch verboten. 1965 waren Lederschlipse große Mode. Doch zu unserer Jugendweihe wurden die verboten. Die wären nicht feierlich genug. Mit solchen Schlips gabs keine Jugendweihe!

Gabs doch nicht? Doch, so wars. "Bekloppt" ist schon das richtige Wort. Die roten Oberen hatten einen an der Waffel.
Denn schau, ich bekam pünktlich zum Lehrbeginn 1966 einen Levi Strauss- Jeansanzug. Ich war der King, denn der kam direkt aus Kanada. Und da regte sich in der DDR schon keiner mehr auf. Ich besuchte damit 3 Jahre lang die Berufsschule. Gleich danach gings 1970 zur NVA. Da habe ich zuvor die ganzen Jeansklamotten noch teuer verkauft. Anfang der 1970er nähte die DDR selbst "Chanty-Jeans". Nun sollten am besten auch noch die Lehrer die Mode tragen.

Gruß Volker
PS. Damit solch ein Geschichtskäse der Nachwelt erhalten bleibt, habe ich das alles aufgeschrieben.
So auch die wahre Geschichte des verlogenen Direktorats. Wohlgemerkt lesen das alles auch Quedlinburger, auch damalige Lehrer und die wissen, dass der Zottmann, der nie anonym schreibt, die Wahrheit berichtet.


Ich habe einmal bei der Deutschland-Zentrale/Niederlassung von Levi Strauss gearbeitet. Dort war die Verwaltung und der Vertrieb (Lager) für die alte BRD, Österreich und die Schweiz untergebracht. Darum war ich auch verwundert, als Mara hier einmal schrieb, dass es in der DDR Levi Strauss zu kaufen gab. Ich habe jedenfalls im Jahr 1989 nie entsprechende Lieferscheine gesehen. Nun kann es sein, das diese Kleidung nur vor 1989 in der DDR geliefert wurde, und/oder die DDR von der Europa-Zentrale in Belgien beliefert wurde. Auch die deutsche Niederlassung wurde von der Europa-Zentrale aus beliefert; jeden Montag morgen standen die belgischen LKW an den Entladerampen, um ihre Ware zu entladen. Ab 1990 wurden auch die neuen Bundesländer von der Deutschland-Zentrale aus beliefert. Erst ab diesem Zeitpunkt sah ich entsprechende Lieferscheine. So viel dazu, denn jetzt ist es OT.
Zuletzt geändert von Sirius am 20. Juli 2015, 23:09, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Die Schule

Beitragvon Sirius » 20. Juli 2015, 22:56

Volker Zottmann hat geschrieben:Dieser damals etwa 12-jährige Eike fragte seinen Vater in Thale auf dem Hexentanzplatz,
wann sie denn wieder nach Hause, nach Deutschland fahren.... [flash]


Gruß Volker

Das war bei mir als Jugendlicher wohl so ähnlich. [shocked] Günther Jauch erwähnte diesen Punkt auch einmal. Er hätte auf einer Transitfahrt seinen Vater gefragt, wann sie wieder in Deutschland seien, worauf ihn sein Vater ermahnte, dass auch die DDR Deutschland sei. Das ist wohl eine Generationenfrage.
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Re: Die Schule

Beitragvon augenzeuge » 21. Juli 2015, 07:32

Sirius hat geschrieben:Einen Vornamen wie Anett gab es in dem Jahrgang unter westdeutschen Mädchen praktisch nicht. So ähnlich war es auch bei Namen wie Kerstin, Kathrin, Doreen, Kristin, Carola, oder bei Jungen Namen wie Maik, Mike, Lutz, Falk, Kristian....


Sehr interessant! Ist mir nie aufgefallen. Sollte man mal intensiver angehen. Welche Namen gab es in der DDR dagegen kaum?
Vielleicht kann ja mein Kollege Pentium hier mal..... [blush]

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Re: Die Schule

Beitragvon pentium » 21. Juli 2015, 08:34

augenzeuge hat geschrieben:
Sirius hat geschrieben:Einen Vornamen wie Anett gab es in dem Jahrgang unter westdeutschen Mädchen praktisch nicht. So ähnlich war es auch bei Namen wie Kerstin, Kathrin, Doreen, Kristin, Carola, oder bei Jungen Namen wie Maik, Mike, Lutz, Falk, Kristian....


Sehr interessant! Ist mir nie aufgefallen. Sollte man mal intensiver angehen. Welche Namen gab es in der DDR dagegen kaum?
Vielleicht kann ja mein Kollege Pentium hier mal..... [blush]

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Wer ruft nach mir?
Annette gehört zu den beliebtesten Vornamen der 1960er Jahre.

http://www.beliebte-vornamen.de/4475-annette.htm

Später mehr zum Thema "Vornamen", muss dann erst mal außer Haus.

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Re: Die Schule

Beitragvon Sirius » 21. Juli 2015, 08:45

pentium hat geschrieben:
Wer ruft nach mir?
Annette gehört zu den beliebtesten Vornamen der 1960er Jahre.

http://www.beliebte-vornamen.de/4475-annette.htm

Später mehr zum Thema "Vornamen", muss dann erst mal außer Haus.

mfg
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Hast Du die Leserkommentare gelesen?

Annett sagt:
6. Januar 2015 um 18:41
....
Mir ist aufgefallen, dass es so gut wie nur im Osten überhaupt Annett`s gibt. Das verwundert mich etwas.


Annette sagt:
18. Februar 2015 um 19:06

Ich finde meinen Namen wirklich gut. Selten gab es in meinen Klassen oder bei Arbeitkolleginnen Namensdoppelgänger. Ich bin in Westdeutschland aufgewachsen und ich habe innerlich immer die Sabines, Stefanies oder Claudias bedauert, die in meinem Jahrgang 1967 so häufig waren, dass sie den Namen in einer Klasse nie alleine hatten. ...
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Re: Die Schule

Beitragvon pentium » 21. Juli 2015, 09:23

Sirius hat geschrieben:Hast Du die Leserkommentare gelesen?



Nein habe ich nicht, weil ich in Eile bin!
Außerdem sollte man nicht dazu einen Extrathread eröffnen?

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Re: Die Schule

Beitragvon Werner Thal » 21. Juli 2015, 10:04

Bisher ist in diesem Thread/Forum der Begriff "Gestattungsproduktion" noch nicht aufgetaucht -
oder täusche ich mich da? Anzulesen bei Wikipedia u. ä. Seiten.
Kann mir vorstellen, dass damals auch sog. "Marken-Klamotten" auf diese Weise (irgendwo in
der DDR) hergestellt wurden, denn das wurde ja auch fast als Staatsgeheimnis unter´m
Dampfdeckel gehalten. Das nur mal als Denkanstoß.

Einen entspannten Sommertag in die Runde

Gruß W. T.
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Re: Die Schule

Beitragvon pentium » 21. Juli 2015, 10:53

Werner Thal hat geschrieben:Bisher ist in diesem Thread/Forum der Begriff "Gestattungsproduktion" noch nicht aufgetaucht -
oder täusche ich mich da? Anzulesen bei Wikipedia u. ä. Seiten.
Kann mir vorstellen, dass damals auch sog. "Marken-Klamotten" auf diese Weise (irgendwo in
der DDR) hergestellt wurden, denn das wurde ja auch fast als Staatsgeheimnis unter´m
Dampfdeckel gehalten. Das nur mal als Denkanstoß.

Einen entspannten Sommertag in die Runde

Gruß W. T.


Ja da täuschst du dich, Werner. Über Gestattungsproduktion wurde bestimmt schon geschrieben. Einfach mal die Forensuche benutzen.
Und ein Staatsgeheimnis war diese Produktion bestimmt nicht!

mfg
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Re: Die Schule

Beitragvon Wosch » 21. Juli 2015, 21:51

So interessant kann es in der Schule ja gar nicht gewesen sein, wenn der Beitrag von @Pentium um 11:53 schon "Schulschluß" bedeuten sollte.
Ich hatte eigentlich mehr erwartet als sich hauptsächlich über die zu meinen Zeiten üblichen verbotenen "Nietenhosen" auszulassen.
Selbst in der Berufschule standen die doch vor dem Mauerbau auf dem Index und die Studenten auf den Universitäten hätten es sich damals schon gar nicht getraut die Vorlesungen in so einer Montur zu besuchen.
In den 50ern grassierte in den Schulen der Stalinismus und uns wurde damals verlogener Weise versucht beizubringen daß die Sowjetsoldaten als Freunde mehr gebracht als mitgenommen hätten. Eigene Ansichten (gewonnen aus dem alltäglichen Leben) zu dem Thema "Freunde" konnten vor allen Dingen für den Rest der Familie sehr unangenehme Folgen haben. Auch das war die "Schule" in der damaligen DDR und man lernte dort schon als Junger Pionier mit den Wölfen zu heulen nämlich zu lügen, auch das war sie die Schule in der DDR.
Es gab solche und solche Lehrer und einigen von ihnen sah man auch an daß sie sich mit dem Lügen sehr schwer taten, aber dafür hatten sie ihre "Lehrer-Direktiven" und mußten die im Sinne der Obrigkeit abarbeiten. Eigene Erfahrungen (wenn sie gegen geltene "Regeln" verstießen) wurden nicht geduldet und konnten bitterböse Konsequenzen nach sich ziehen.
Meine Mutter war seinerzeit Unterstufenlehrerin (1. und 2. Klasse) und wir hatten ab 1964 (sie wurde als Frühinvalidin berentet und konnte mich ab dem Zeitpunkt legal besuchen) sehr intensive Gespräche über das Thema Schule, Kollegen und alles was damit zusammen hing.
Vor allen Dingen waren viele ihrer weiblichen Kollegen auch "Neulehrer", hatten Kinder (Vater war sehr oft durch den Krieg nicht mehr vorhanden) und als ehemalige "gelernte" Hausfrauen, ja was blieb ihnen denn "walter ulbrich" als sich dem Diktat zu beugen um die Kinder satt zu kriegen???
Schule ist zum lernen da und ja, wir haben viel gelernt in der DDR, zum Einen das Rechnen und das Schreiben und zum anderen auch das Anpassen an die gewünschte Treue zum "Sozialismus" auch wenn letzteres nur darin bestand, daß man wenigstens so tat als ob.
In den DDR-Schulen wurde "gesiebt" und zum Weiterkommen (egal ob Sport, Studium oder sonst was) war immer auch das sogenannte "gesellschaftliche Auftreten" des "Kandidaten" von höchster Wichtigkeit und wer unbedingt Karriere machen wollte mußte sich in die Reihe der "Ja-Sager" einordnen, auch das gehörte zur "Schule" und Beispiele dafür gab es mehr als genug.
Zu meiner Schulzeit wurden die Klassen immer kleiner, Plätze neben Dir wurden leer und man munkelte "Die wären abgehauen" und bezog das im Grunde genommen natürlich auf die Eltern, die deine minderjährigen Klassenkameraden mitgenommen hatten.
Auch das war "Schule" und die Kinder deren Eltern man in den 50ern einfach eingesperrt hatten um an deren selbsständigen Handwerksbetrieb zukommen, auch die gehörten zur "Schule".
Und das die Schüler im Westen "dümmer" waren wie die aus dem Osten, daß muß mir Keiner weismachen wollen, denn zumindestens in Punkto der geschichtlichen Fächer wurden sie nicht so an der Nase herum geführt.
"Seid bereit" und "Immer bereit", daran könnt Ihr Euch hoffentlich noch erinnern, wie alt waren wir da übrigens gerade mal? Auch das war "Schule"

Schönen Gruß aus Kassel.
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Re: Die Schule

Beitragvon Werner Thal » 22. Juli 2015, 05:54

Hallo (Moin) Wosch,

ich ging damals in ..... zur Mittelschule, 10 Jahre lang. Aufgewachsen als Halbweise,
mein Vater ist in Posen "im Krieg geblieben", sorgte meine Mutter dafür, dass ich NIE
bei den "Jungen Pionieren" war, und somit das "Seid Bereit" nur vom Hören kannte.
In meiner damaligen Schulzeit sind nacheinander insgesamt 3 Klassenlehrer während
der Sommerferien "getürmt", auch einige Schüler hatten sich, so ab Mitte der 1950er Jahre
mit ihren Eltern/Mutter abgesetzt, denn es gab neben mir auch noch andere Halbwaisenkinder
zu meiner damaligen Schulzeit.
Fürchterlich war die Lebenssituation nach der Spaltung von Berlin, da herrschte schon fast eine
Pogromstimmung, die auch von der örtlichen SED-Parteizeitung angestachelt wurde.
Seit meinem 14 Lebensjahr schwenkte ich rigoros auf nur West-Radioempfang um.
Zunächst vom NDR die Schulfunksendungen und etwas später auch auf "härtere" Sender und
Sendungen, gerne hatte ich morgens auf KW die deutschsprachigen Sendungen des
Londoner Rundfunks gehört, denn die wurden morgens (noch) nicht gestört!

Ich wünsche einen angenehmen Tag

W.T.
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Re: Die Schule

Beitragvon pentium » 22. Juli 2015, 13:33

Mit den Themen "Unterschiede im Schulsystem - Zentral gegen dezentral" und "Das Schulsystem der DDR" zusammengeführt!
Also keine wundersame Beitragsvermehrung!

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Re: Die Schule

Beitragvon Wosch » 22. Juli 2015, 15:32

pentium hat geschrieben:Mit dem Thema "Unterschiede im Schulsystem - Zentral gegen dezentral" zusammengeführt!

pentium




Na ja, wenn´s der Schreibtüchtigkeit dient dann ist es ja eine "weise" Entscheidung.

Dem @Werner Thal möchte ich hiermit ein "Danke schön" für seinen Beitrag zukommen lassen, auch ich kann mich an einige westwärts abgewanderten Lehrkräfte erinnern und die daraufhin krampfhaften Versuche der Dagebliebenen den Schülern "glaubwürdige" Erklärungen für deren Verschwinden zu vermitteln.
Wenn ich so an meine Schulzeit zurück denke können mir die "armen" Lehrer auch heute noch leid tun, mußten sie doch auf so manche Frage von uns Schülern entgegen ihrer eigentlichen Gesinnung antworten, ganz besonders dann wenn es um die Belange der angeblichen "Freunde" und dem ganzen "Drumherum" ging. Und ja, in den 50ern zur Zeit des harten Durchgreifens von Russen und ihren deutschen "Ablegern" da konnten Kinder schon ganz schön lästige Fragen stellen.
Dabei muß man auch berücksichtigen daß viele der damaligen Lehrkräfte am eigenen Leibe selbst miterlebt hatten, wie sich der Übergang zur angeblich besseren Gesellschaftsordnung unter der Regie von erbarmungslosen Stalinsten abgespielt hatte, wie der Personenkult seine Hochzeit hatte und dem des Nationalsozialismus in Nichts nachstand.
Die ständigen angeblich freiwilligen Verpflichtungen für alles Mögliche, gehörten für uns Schüler damals natürlich genau so zum Schulalltag wie die bisweilen immer gerne "bestrittenen" wöchentlichen Fahnen-Apelle am Montag. Ich erinnere mal in dem Zusammenhang mit den schriftlichen Verpflichtungen die sich bei uns "Kompaß (dann folgte die Jahreszahl)" , in denen "freiwillige" Verpflichtungen für´s ganze Jahr festgehalten wurden und mit eigener Unterschrift beglaubigt werden mußten. Natürlich wurde deren Einhaltung kontrolliert und man konnte sich nicht drücken. Bei diesen gemeinschaftlich abgegebenen Verpflichtunge gab irgend ein Streber den Ton in der Größenordnung an und Keiner wagte sich öffentlich unter diesem erwarteten Limit zu bleiben. Ganz Verückte steigerten sich noch darin, sehr zum Nachteil der Folgenden die das dann auch wieder als Limit ansahen.
Auch das gehörte zur Schule, jedenfalls in meinem Ludwigslust und war Ludwigslust nicht Überall?


Noch Fragen?

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Re: Die Schule

Beitragvon Nostalgiker » 22. Juli 2015, 15:58

Ludwigslust war nicht überall.
Deine einseitige und negative Sichtweise sei dir gegönnt aber wer sich nur so negativ erinnern kann hat in der Gegenwart auch nicht viel Spass.

Übrigens war die 'Grundschule' von der 1. bis zur 4. Klasse und demzufolge war ein Grundschullehrer auch für die 1. bis 4. Klasse als Klassenlehrer und alle fächer zuständig.
ABER in Ludwigslust war sowieso alles anders [hallo]


Thoth
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: Die Schule

Beitragvon Wosch » 22. Juli 2015, 17:06

Thoth hat geschrieben:Ludwigslust war nicht überall.
Deine einseitige und negative Sichtweise sei dir gegönnt aber wer sich nur so negativ erinnern kann hat in der Gegenwart auch nicht viel Spass.

Übrigens war die 'Grundschule' von der 1. bis zur 4. Klasse und demzufolge war ein Grundschullehrer auch für die 1. bis 4. Klasse als Klassenlehrer und alle fächer zuständig.
ABER in Ludwigslust war sowieso alles anders [hallo]


Thoth



Rein geographisch hast Du natürlich recht, aber das war,s dann auch, nich?

Wosch.
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Re: Die Schule

Beitragvon Nostalgiker » 22. Juli 2015, 17:31

Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: Die Schule

Beitragvon pentium » 22. Juli 2015, 17:34

Thoth hat geschrieben:


Gratulation Thoth, dass dürfte die kürzeste Antwort in der Geschichte des Forums sein und dieser Rekord wird sich kaum toppen lassen!

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Re: Die Schule

Beitragvon ratata » 22. Juli 2015, 18:57

Als ich 1956 eingeschult wurde , Dorfschule in Sachsen-Anhalt , gab es von der 1- 4 Klasse nur für jede Klasse einen Lehrer bzw. Lehrerin die alle Fächer unterrichteten .
Ab 5 Klasse gab es damals noch den Zusammenschluss der 5/ 6 und 7/8 . Hier hatten wir dann schon 3 verschiedene Lehrer . Es waren alles Neulehrer die vom Dorf stammten . In Erdkunde oder wenn es der letzte Schultag war , erzählten sie manchmal von ihren Kriegserlebnissen , von den Ländern in denen sie waren . Nach dem Mauerbau kamen dann junge Lehrer , da ja auch die Schülerzahlen der Klassen sich erhöhten . Diese versuchten ihr erlerntes politische Wissen uns zu übertragen . was jedoch auf Widerstand stoß. So streng wurde damals auf den Dörfern alles nicht gesehen . 1964 nach der 8 Klasse wechselte ich dann auf eine andere Schule in die nahgelegene Kreisstadt. Hier war alles anders ,Lehrer denen man das politische Bewusstsein schon ansah , angesprochen wurden wir damals wegen unsere langen Haare ,oder warum wir kein FDJ -Hemd tragen ,Ich hatte auch keins , [flash]
Wir waren eine Klasse die nur aus Jungs bestand und aus allen Orten des Kreises kamen .Im Staatsbürgerkundeunterricht ,da wurde schon mal hart diskutiert . Wenn es um Solispenden ging , gab jeder mit Ausnahme ,nur einen Pfennig . So mußte ich mal als Kassierer, 22 Pfennige der Klassenspende abrechnen . Angesehen waren Schüler aus der Klasse ,die sich auf Grund ihrer politischen Erziehung im Elternhaus , auch bei Diskussionen wichtig taten.
Als ich 1976 dann gefragt wurde, im Elternaktiv meines Sohnes doch mitzuarbeiten ,hätte ich nie gedacht , das ich dieses bis zur 10 Klasse durchhalten würde .
Bei den älteren Klassenlehrern, die er hatte , ging es eigentlich , was soll schon in einer Kleinstadt, wo sich jeder kennt, passieren . [wink]
Nur mal so nebenbei bemerkt , gab es in der Klasse 2 Schüler ,die es wirklich sehr schwer hatten , die waren so lernschwach , einer konnte überhaupt nicht schreiben . Der Schüler wurde aber immer wieder von einer Klasse in die andere Klasse versetzt .Es gab keine Sitzenbleiber an der Schule , bis zur 8 Klasse wurden die lernschwachen Schüler mitgezogen . Dann wurde er aber von der Schule entlassen und fing hier in der damaligen LPG im Kuhstall ,wo seine Eltern tätig waren , an, zu arbeiten .
Für mich war eins klar ,und das möchte ich heute auch noch sagen . Dort wo sie den Sozialismus mit Messer und Gabel gefressen haben , so rot war auch die Einstellung der gesamten Bevölkerung . [sick] MfG ratata
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Re: Die Schule

Beitragvon Wosch » 22. Juli 2015, 20:42

Ich wurde im Jahr 1949 eingeschult und als Klassenlehrerin hatten wir eine Frau deren Mann den Krieg nicht überlebt hatte, sie hatte darüber nie ein Wort verlauten lassen aber man sah der guten Frau nie an wie sie darunter gelitten hatte. Eine herzensgute tapfere Frau, jedenfalls so wie ich sie in Erinnerung hatte. Das war die Zeit in der ich mich an meine erste Schulspeisung erinnern kann, nämlich ein kleines dunkles Roggenbrötchen (ohne was drauf), manchmal wurde man zur Nachhilfe bzw. Strafarbeit zu Frau Karisch nach Hause bestellt und dort angekommen gab es zur Nachhilfe immer noch ´ne Kleinigkeit zu essen.
Mutter mußte bis 1950 bei den Russen in der Küche malochen, dadurch konnte sie ab und an auch mal ´ne Suppe für uns Kinder mitnehmen, der Vater brachte als Berufsmusiker schon mal ´nen Stückchen Speck oder Kuchen mit, uns ging´s was das betraf eigentlich noch sehr gut und als die Mutter dann auch noch Lehrerin wurde, brauchte ich mich um mein schulisches Weiterkommen eigentlich gar keine Sorgen machen. Na ja, bis man mich dann ungerechtfertiger Weise später von der Mittelschule "schmiß".
Schule in den 50ern war immer politisch: Pioniere, FdJ, GST, DSF, FDGB und ab der Lehre die "Freiwillige zwangsweise" Verpflichtung zur NVA (ab 1962 wurde dann die Wehrpflicht eingeführt) und ab dann ging es wohl nur noch um ein "freiwilliges" Längerdienen. Da war ich Gott sei Dank schon ein paar Tage früher weg und mit meiner "freiwilligen" Meldung zu den "Panzern" nach Eggesin konnten sie "wer weiß was machen"
Schule war in der DDR auch eine gewisse Aufstachelung zum "Klassenkampf" und der Feind war immer der aus dem Westen, da spielte es auch überhaupt keine Rolle wenn es sich um die eigene Verwandtschaft handelte, der böse Westen und der gute Osten, die Nazi´s gab es nur bei denen und die DDR bestand nur aus den Antifaschisten, so wurden wir in der Schule wie im Leben betrogen, die Schaufenster waren "leer" aber die Pläne wurden immer übererfüllt und "so wir heute arbeiten-werden wir morgen leben"! Ja, im Sprüche klopfen waren wir Weltmeister in der DDR, doch von Sprüchen wurde man nicht satt, ist doch so-oder?
Was hatten wir noch so in der Schule gelernt, daß der Sozialismus siegt und daß wir unser Vaterland verteidigen müßten, daß Westdeutschland zusammen mit den Amerikanern und der Nato die DDR überfallen wollten, daß sie die ehemaligen deutschen Ostgebiete zurück erobern wollten und daß sie mit Adenauer und "Konsorten" den 3. Weltkrieg vorbereiteten und sowieso nur die Alt-Nazi´s dort das Sagen hätten.
Ja, auch das war "Schule" in der DDR, jedenfalls zu meiner Zeit.

Wer´s besser weiß kann´s ja aufschreiben.
Schönen Gruß aus Kassel, und immer ganz entspannt bleiben.
Wosch. [hallo]
Ich bin stolz darauf, noch nie den "Melde-Button" benutzt zu haben!
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Re: Die Schule

Beitragvon Volker Zottmann » 22. Juli 2015, 22:19

Wosch,
"tröste" Dich, auch später war es nicht viel anders!
Zum normalen Schulunterricht gehörte auch immer die gewisse Portion Klassenkampf in Form von direkter Hetze. Auch wenn man mich deswegen hier schon angiftete, wenn ein Zeichenlehrer Hinrichs in Quedlinburg wochenlang nur beschäftigt war, uns den Ludwig Ehrhard als hässliche Karrikatur malen zu lassen, dann zeugt das davon. Geschichtsunterricht? Schnell die Urzeit und das Mittelalter abgearbeitet, und schon hechelten die Lehrer nur noch über den Klassenkampf der Arbeiterklasse, den heroischen....
Amüsiert kann ich mich heute noch über das geschenkte Jugendweihebuch "Weltall, Erde, Mensch" auslassen:
Es ist wirklich alles hier so eingetreten! Uns geht es besser, die Flieger, Züge und Autos sehen genauso futuristisch aus, wie sie uns schon der 60er Jahre fürs Jahr 2000 prophezeit wurden. Alles kam so! Nur der Kommunismus nicht- und das ist auch gut so.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Die Schule

Beitragvon Nostalgiker » 22. Juli 2015, 22:46

Mit Verlaub, nach wie vielen geistigen Getränken kamen dir denn diese erschütternden Erkenntnisse.

Von deinem durchgeknallten Zeichenlehrer auf eine "Direktive" zu schließen, solch einen ideologischen Spagat bringt auch nur eine Volker Zottmann fertig.

Skurrile Lehrer gab und gibt es wohl an jeder Schule auf dieser Welt.

Ich weiß nicht wieviel sShuljahre du im Geschichtsunterricht gepennt hast aber es gab: Überraschung! einen für die gesamte DDR gültigen Lehrplan und es gab für die gesamte DDR je Jahrgangsstufe die entsprechenden Lehrbücher.
Also ist deine Vollmundige Behauptung das der Geschichtslehrer im Schweinsgalopp durch Urzeit und Mittelalter; Antike fiel wohl bei dir unter den Tisch?; raste um zu Klassenkampf der Arbeiterklasse zu kommen ist eine deiner typisch haltlosen Behauptungen.
Als Baulude verträgst eine klare Ansage Volker Zottmann; also auch hier geht dir deine Phantasie durch oder anders gesagt; du spinnst gewaltig.

Und was das Jugendweihebuch betrifft, ist doch schön das die Kapitalisten so dämlich sind die damaligen im Buch gemachten Prophezeiungen im Heute zu bezahlen ......
Mir fällt dazu nur ein, hätte man sich damals nicht Gedanken über die Rekultivierung der Braunkohletagebaue im Leipziger und Lausitzer Revier gemacht dann sähe es Heutzutage dort bestimmt nicht so schick aus. Jedenfalls teilweise, das dauert alles und braucht seine Zeit.
Nur geplant wurde das alles bereit in den 60ger Jahren!

Thoth
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: Die Schule

Beitragvon Nov65 » 23. Juli 2015, 08:41

Einwurf zu @Thoth's kurzer Zurechtweisung: "Übrigens war die 'Grundschule' von der 1. bis zur 4. Klasse und demzufolge war ein Grundschullehrer auch für die 1. bis 4. Klasse als Klassenlehrer und alle fächer zuständig."
Das war eben nicht so, jedenfalls überwiegend nicht so.
Sport z.B. wurde nicht vom/von Klassenlehrer/in erteilt. Das machten überwiegend ausgebildete Sportlehrer. Und das war auch richtig, denn Sportsichtung und-unterricht sollten eine hohe Qualität erfahren. Auch Werkunterricht wurde nicht nur von Klassenlehrern erteilt, sondern von darauf spezialisierten Lehrern.
Gruß, Andreas
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Re: Die Schule

Beitragvon pentium » 23. Juli 2015, 09:13

Wie sah der Lehrplan im Fach Geschichte, für die Schüler der DDR, auf der POS aus?

Zitat aus:
http://www.gutefrage.net/frage/wie-sah- ... er-pos-aus

von sajuchriju

Ergänzend lässt sich sagen, dass von Klassenstufe 5 bis 10 die Menschheitsgeschichte insgesamt durchgenommen wurde und zwar in der Reihenfolge, wie die Ereignisse sich abgespielt hatten. Da die allermeisten Schüler ab den 1970er Jahren mindestens bis Klasse 10 die Schule besucht hatten - wurde so die Geschichte komplett "untergebracht" (immer aus Sicht der arbeitenden = unterdrückten Bevölkerungsschicht, wie von den anderen Fraganten berichtet).

Nicht jedes Detail weiß ich noch, aber ziemlich sicher so:

Klasse 5 Urzeit, Mesopotamien usw. bis einschließlich Römisches Reich
Klasse 6 Europa bis Beginn der Aufklärung - einschließlich der Welterkundungen
Klasse 7 Zeit der Aufklärung bis ran an die ersten organisierten Aufstände der Arbeiter im 19. Jh. - ich glaube, hier war auch USA-Gründung (i.S. Befreiung von brit. Unterdrückern) und Südstaaten-Nordstaatenkrieg in Nordamerika dabei (i.S. von Befreiung der unterdrückten Plantagen-Sklaven).
Klasse 8 Geschichte der Arbeiterklasse von 1848 bis Vorabend I. Weltkrieg (inkl. Gründung (Nord-)Deutschen Bundes und Deutschen Reiches (als Aufstieg eines europäischen, kapitalistischen Aggressor-Staates)
Klasse 9 I. Weltkrieg und Geschichte der Arbeiterklasse über die Weimarer Republik bis ca. Mitte der 1935er Jahre (Schwerpunkt lag hier eindeutig auf der Entwicklung der kommunistischen Bewegung und Partei als richtiger Gegenentwurf zur "faulenden" kapitalistisch-bürgerlichen Gesellschaft und dem Kampf der Kommunisten (meist gleichgesetzt mit der Gesamtheit der Arbeiterklasse) gegen den Aufstieg faschistischer Bewegungen).
Klasse 10 Fortsetzung Zeit des Nationalsozialismus, II. Weltkrieg, Aufstieg des Sozialismus in der Welt (wurde als Geschichte bis ca. 1950 und nicht als Gegenwart behandelt), zunehmende Aggressivität des (sinkenden) Kapitalismus - von Abwurf Atombomben bis Gründung BRD, Nato, Bundeswehr.

Ende des Zitates!

Könnte nach meinen Erinnerungen hin kommen! Und wenn ich mir jetzt überlege, dass man in zwei Schuljahren von der Urzeit bis zum Beginn der Aufklärung gekommen ist, kann man dem Volker eigentlich zustimmen. Was dann an Geschichte vermittelt wurde...?!

mfg
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*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
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Re: Die Schule

Beitragvon Nostalgiker » 23. Juli 2015, 09:19

Nov65 hat geschrieben:Einwurf zu @Thoth's kurzer Zurechtweisung: "Übrigens war die 'Grundschule' von der 1. bis zur 4. Klasse und demzufolge war ein Grundschullehrer auch für die 1. bis 4. Klasse als Klassenlehrer und alle fächer zuständig."
Das war eben nicht so, jedenfalls überwiegend nicht so.
Sport z.B. wurde nicht vom/von Klassenlehrer/in erteilt. Das machten überwiegend ausgebildete Sportlehrer. Und das war auch richtig, denn Sportsichtung und-unterricht sollten eine hohe Qualität erfahren. Auch Werkunterricht wurde nicht nur von Klassenlehrern erteilt, sondern von darauf spezialisierten Lehrern.
Gruß, Andreas


Vom Sport war ich befreit und Werken hatten wir erst ab 5. Klasse [laugh]

Es kann sein das es da Unterschiede gab und ich kann mir auch nicht wirklich vorstellen das unser Frl. M**** mit uns Sportunterricht machte.
Werken war ab der vierten Klasse und da wurden wir dem Werklehrer übergeben welcher sein Reich im Keller hatte .....

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Re: Die Schule

Beitragvon augenzeuge » 23. Juli 2015, 10:45

Thoth hat geschrieben: Vom Sport war ich befreit---
Thoth


Wenn man befreit war, kannte man den Lehrer natürlich nicht..... [flash]

Erstaunlich, dass man dich später noch zu den Kampfgruppen "delegierte"....so unsportlich wie du warst.
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Re: Die Schule

Beitragvon karnak » 23. Juli 2015, 10:52

augenzeuge hat geschrieben:
Wenn man befreit war, kannte man den Lehrer natürlich nicht..... [flash]


[flash] Das warum würde mich allerdings auch interessieren.
Um bei der Kampfgruppe der Arbeiterklasse zu dienen musste man aber nicht so sportlich sein,so eine Eliteeinheit war das nun auch wieder nicht. [flash]
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Re: Die Schule

Beitragvon Volker Zottmann » 23. Juli 2015, 13:30

Thoth hat geschrieben:Mit Verlaub, nach wie vielen geistigen Getränken kamen dir denn diese erschütternden Erkenntnisse.

Von deinem durchgeknallten Zeichenlehrer auf eine "Direktive" zu schließen, solch einen ideologischen Spagat bringt auch nur eine Volker Zottmann fertig.

Skurrile Lehrer gab und gibt es wohl an jeder Schule auf dieser Welt.

Ich weiß nicht wieviel sShuljahre du im Geschichtsunterricht gepennt hast aber es gab: Überraschung! einen für die gesamte DDR gültigen Lehrplan und es gab für die gesamte DDR je Jahrgangsstufe die entsprechenden Lehrbücher.
Also ist deine Vollmundige Behauptung das der Geschichtslehrer im Schweinsgalopp durch Urzeit und Mittelalter; Antike fiel wohl bei dir unter den Tisch?; raste um zu Klassenkampf der Arbeiterklasse zu kommen ist eine deiner typisch haltlosen Behauptungen.
Als Baulude verträgst eine klare Ansage Volker Zottmann; also auch hier geht dir deine Phantasie durch oder anders gesagt; du spinnst gewaltig.

Und was das Jugendweihebuch betrifft, ist doch schön das die Kapitalisten so dämlich sind die damaligen im Buch gemachten Prophezeiungen im Heute zu bezahlen ......
Mir fällt dazu nur ein, hätte man sich damals nicht Gedanken über die Rekultivierung der Braunkohletagebaue im Leipziger und Lausitzer Revier gemacht dann sähe es Heutzutage dort bestimmt nicht so schick aus. Jedenfalls teilweise, das dauert alles und braucht seine Zeit.
Nur geplant wurde das alles bereit in den 60ger Jahren!

Thoth


[wink] Siehste Thoth, Dein erster Rückfall ist schon zu verzeichnen. [flash]
Natürlich ist mein Geschriebenes überspitzt und hat seine Wirkung nicht verfehlt. Was unser Manko in Geschichte, ist Deins im fehlenden Grammatikunterricht. Ist schon erheiternd, wenn Du in Rage ein Mädchen aus mir machst.
Kleiner Tipp: Vor dem Absenden möglichst noch mal lesen... Erspart Dir Gespött!

Gruß Volker

Unterstufe: Wir hatten eine Klassenlehrerin, einen Sportlehrer, einen Musiklehrer mit Fußbank, eine Praktikantin und einen Werklehrer ab 3. Klasse.
Volker Zottmann
 

Re: Die Schule

Beitragvon Nostalgiker » 23. Juli 2015, 14:21

Heute, um 14:08 Uhr schrieb Volker Zottmann folgendes
Volker Zottmann hat geschrieben:
Mal eine Frage an die User und Admins: War es nicht 2 Tage angenehm hier im Forum? Ohne dumme Anmache? [ich auch]

Gruß Volker


Nachdem er diesen Gedanken niederschrieb fiel ihm wohl auf wie langweilig es doch ohne Zoff, Anmache, persönliche Beleidigungen im Forum sei und um das zu ändern schrieb gut 20 Minuten später, genau um 14:30 Uhr folgenden launigen und provokanten Text:

Volker Zottmann hat geschrieben:
Natürlich ist mein Geschriebenes überspitzt und hat seine Wirkung nicht verfehlt. Was unser Manko in Geschichte, ist Deins im fehlenden Grammatikunterricht. Ist schon erheiternd, wenn Du in Rage ein Mädchen aus mir machst.
Kleiner Tipp: Vor dem Absenden möglichst noch mal lesen... Erspart Dir Gespött!

Gruß Volker


Natürlich Volker Zottmann, Du provozierst weder, noch bist du gehässig, noch ziehst du dich an umbeutenden Nebensächlichkeiten hoch, zum sachlichen Austausch reicht es bei dir scheinbar nicht.

So entlarven sich die Biedermänner und Scheinheiligen selber.


Thoth
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Re: Die Schule

Beitragvon Volker Zottmann » 23. Juli 2015, 16:39

Ohne gehts wohl nicht?

Meine Antwort auf @Wosch, hier auf dieser Seite ganz oben, war doch ganz sachlich.
Doch Du Thoth unterstellst mir nie geschriebene "Direktiven" und ziehst Dich an lapidarem Text hoch. Und nur, weil ich ihn schrieb.
Mit störend Nörgeln fing also nicht ich an.
Ich nehme Dich ohnehin als Unverbesserlichen und Lügner nicht ernst und ziehe mich daran schon lange nicht mehr hoch. Ich schreibe meine Gedanken nieder, ohne bei Dir oder weiter nordwestlich um Erlaubnis zu bitten.

Lass doch bitte jeden seine Bahnen ziehen. Oder hast Du in der Schule nie vermittelt bekommen, was Rücksichtnahme ist? Hier beziehe ich die auf alle anderen User. Diesen Quark will doch keiner mehr lesen.

Meine Artikel sind entweder ernst gemeint, oder auch gern mal mit einem Augenzwinkern versehen. Jedenfalls weder gehässig noch weinerlich ...oder welche Attribute Du sonst schon für mich erfandest.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

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