Interessierter hat geschrieben:Welche Unterschiede gab es damals eigentlich gegenüber einem Studium in der BRD ? Roman Schulz berichtet über Bekanntes und unbekanntes aus einer seltsamen Bildungseinrichtung:
Einen Studienplatz als Arbeiter in der DDR ohne Abitur, ohne Abschluss der zehnten Klasse zu ergattern war nicht einfach.
Spartacus hat geschrieben:Na ja, das minderbemittelte Bübchen vom SED Kreisleiter könnte wohl so ein Plätzchen ergattert
haben? Wurden ja wohl kurz vor der Wende massenhaft aus STASI - Offizieren plötzlich Rechtsanwälte,
die sogar heute noch völlig ungehindert praktizieren.
LG
Sparta
Spartacus hat geschrieben:Na ja, das minderbemittelte Bübchen vom SED Kreisleiter könnte wohl so ein Plätzchen ergattert
haben? Wurden ja wohl kurz vor der Wende massenhaft aus STASI - Offizieren plötzlich Rechtsanwälte,
die sogar heute noch völlig ungehindert praktizieren.
LG
Sparta
Thoth hat geschrieben:Ach ja? Und wo "durften" sie studieren? Unis, Hochschulen?
Volker Zottmann hat geschrieben:Nach Deinen Worten, wenn sie nicht gelogen waren, bist Du doch nur so ein- und ausgegangen in den diversen Ministerien.
Da sind Dir genügend über den Weg gelaufen, oder? Oder war Deine Tätigkeit in Berlin doch nur eine total untergeordnete?
Bei der Listung meiner angeblichen "Lebensschulen" hast Du noch Moskau vergessen.
Wichtig erscheint mir beim persönlichen Bildungsweg etwas zu lernen, was auch hängen bleibt, wo ich ein Leben lang mit operieren kann.
Als nostalgischer Verklärer bleibt Dir allerdings diesbezüglich nur wenig Spielraum... und die, die Dir ergeben lauschen, werden auch immer rarer.
Volker
ratata hat geschrieben:Spartacus hat geschrieben:Na ja, das minderbemittelte Bübchen vom SED Kreisleiter könnte wohl so ein Plätzchen ergattert
haben? Wurden ja wohl kurz vor der Wende massenhaft aus STASI - Offizieren plötzlich Rechtsanwälte,
die sogar heute noch völlig ungehindert praktizieren.
LG
Sparta
Genauso wurden aus Justitiare der Volkseigenen Betriebe plötzlich Rechtsanwälte mit eigener Kanzlei . Kann mir das jemand mal erklären , ratata
Volker Zottmann hat geschrieben:Thoth hat geschrieben:Ach ja? Und wo "durften" sie studieren? Unis, Hochschulen?
Du weißt doch besser, wo z. B. angehende DIplomgesellschaftswissenschaftler studierten.
Volker
Volker Zottmann hat geschrieben:Wahr ist auch, dass in den 1970ern jede Menge 8-Klassen-Schüler studieren durften!
Die mussten lediglich in einem beschleunigten "Verfahren" die 10. Klasse erwerben, was meistens nur ein halbes Jahr nach Feierabend dauerte. Dann waren diese Kader auch mit Mittlerer Reife ausgestattet.
Gruß Volker
karnak hat geschrieben:Volker Zottmann hat geschrieben:Wahr ist auch, dass in den 1970ern jede Menge 8-Klassen-Schüler studieren durften!
Die mussten lediglich in einem beschleunigten "Verfahren" die 10. Klasse erwerben, was meistens nur ein halbes Jahr nach Feierabend dauerte. Dann waren diese Kader auch mit Mittlerer Reife ausgestattet.
Gruß Volker
Über die Qualität dieses "beschleunigten Verfahrens" kann man natürlich geteilter Meinung sein, Fakt ist aber, sie können einen Abschluss der 10.Klasse nachweisen. Also was soll man Deiner Meinung nach heute tun, die Qualität dieses Abschlusses anzweifeln, wie soll das gehen, eine Nachprüfung ansetzen und oder jede Qualifikation die in der DDR absolviert wurde bezweifeln, oder nur die von SED-Mitgliedern? Die Diskussion darüber dürfte müßig sein.
Volker Zottmann hat geschrieben:
Dass es auch Diplgewis. gab, die ihre Materie verstehen, werde ich nie in Abrede stellen. Bei vielen war aber nur der Abschluss wichtig, fürs die Planstelle mit passendem Gehalt.
Gruß Volker
pentium hat geschrieben:Spartacus hat geschrieben:Na ja, das minderbemittelte Bübchen vom SED Kreisleiter könnte wohl so ein Plätzchen ergattert
haben? Wurden ja wohl kurz vor der Wende massenhaft aus STASI - Offizieren plötzlich Rechtsanwälte,
die sogar heute noch völlig ungehindert praktizieren.
LG
Sparta
Nenne mir einen Fall, Sparta. Wo aus einem STASI-Offizier ein Rechtsanwalt mit Zulassung wurde!
Ausserdem, was hat dass mit dem Thema zu tun?
mfg
pentium
Dazu zählt insbesondere der Anwaltsberuf.
Dille hat geschrieben:Ich möchte @Thoot's sachlichem Beitrag von gestern 23:08 Uhr zu 100 % zustimmen -- so sah es aus z.B. an der TU Dresden, für die ich das für einen kleinen Zeitraum beurteilen kann.
Das Studium war stark "verschult", die Auslese war gnadenlos, so wie ich mich erinnere, hatten wir einen "Schuß" frei, konnten also eine verpatzte Prüfung nachholen, und wenn's dann nicht klappte, war's das mit dem Studium. Das war besonders ärgerlich in gefürchteten Fächern wie "Technische Mechanik", hatten wir noch 3 Semester -- was nun aber mit der Fachrichtung "Elektrotechnik" nicht so wahnsinnig viel zu tun hat -- ob ich nun armdicke Balken biegen kann bis 'se brechen oder Stabwerke berechnen kann. oder am schlimmsten "Dynamik".
Wir hatten pro Semester 5 - 6 Prüfungen, die also zum k.o. führen konnten, daß wegen ML jemand "gegangen" wurde, daran könnte ich mich nicht erinnern.
Außer ML Vorlesungen ud Seminaren gab es schon noch anderen "Einfluß" auf die Studenten, ich zähle z.B. noch das FDJ- Studienjahr dazu, war zwar Pflicht, aber wurde eben lustlos absolviert. Im Studentenheim (Güntzstr.) wollte man uns das Hören von West- Sendern verbieten (Deutschlandfunk auf Langwelle kam recht gut in Dresden), das hat aber nicht geklappt, aus allen Zimmern klang abends der "Aktuelle Plattenteller".
Was man noch gemacht hat war, daß man krampfhaft versucht hat, den Frauenanteil in den technischen Fächern zu erhöhen, bei Ing.- Ök's und Technologen gab's genug, bei den Elektrotechnikern konnte man sie an einer Hand abzählen, also unter 5 %. Bei einem Ernteeinsatz hatte ich mich mit einem solchen Exemplar etwas verbandelt, sie Kandidatin der SED und gleich nach dem Abi per Parteiauftrag zum Elektrotechnik- Studium (ist verbürgt diese Geschichte). Völlig ungeeignet und lustlos das Madel, ich hab' sie dann aus den Augen verloren und ich kann mir kaum vorstellen, daß sie es bis zum Diplom geschafft hat -- so wie von den paar Madels schon innerhalb der ersten Semester sowieso die Hälfte schnell wieder weg waren. (das Problem bei solchen Fachrichtungen ist eben, da gibt es nur eine richtige Lösung, da kann man nicht labern, und die Professoren lassen sich durch Augenaufschläge nicht beeindrucken).
Die Ausnahmen bestätigen die Regel -- und nein, ich bin kein "male chauvinist pig" -- das ist erlebte Geschichte.
Ansonsten gab es neben dem verschulten Studienbetrieb natürlich auch jede Menge Spaß, auch die verpönten "bürgerlichen Traditionen" wurden hochgehalten, man hat sich seine Nischen geschaffen, so manchen Abend haben wir in der Gruppe (mit Akkordeon) den Dresdner Ratskeller mit unserem Liedgut unterhalten, manches Bier wurde getrunken, und der "Große Garten" könnte manches berichten....
Gruß, Dille
Sirius hat geschrieben:Die gnadenlose Auslese in den ingenieurwissenschaftlichen Fächern, wie Elektrotechnik und Maschinenbau, gibt es noch heute. Ich hatte mir vor längerer Zeit mal an der TH Darmstadt aushängende Ergebnisse einer Klausur im Bereich Elektrotechnik angeschaut. Da gab es eine Durchfallquote von 40 bis 50%. Bei diesen Klausurergebnissen hingen auch die Lösungswege aus, also die ausführlichen Rechnungen. Das waren zig Seiten mit allerlei Formeln, die man aus der Schule nicht kennt. In meiner Verwandtschaft kenne ich auch zwei Personen, die Elektrotechnik studiert hatten (Berlin und Aachen). Der eine hat es abgebrochen, der andere gerade so geschafft. Also wer in der Schule in Mathematik und Physik nicht besonders gut ist, sollte von so einem Studium besser die Finger lassen.
Auch der Frauenanteil ist in diesen technischen Fächern heute noch so niedrig. Das zeigt sich schon in der Schule, dass Frauen an diesen Themen weniger Interesse haben.
Dille hat geschrieben:Ach @Sirius -- kränke nicht die Darmstädter, sind die nicht schon lange "TU" ?? Ich hatte nämlich nach meiner Flucht 1972 ein Angebot der (damaligen) TH Darmstadt, dort als Assistent in der Compiler- Entwicklung anzufangen, hatte mich dort vorgestellt und die hätten mich gern genommen, aber meine Beziehung zu meiner Primorsko- Bekanntschaft in Ffm. bröselte etwas, und das Angebot aus München war gut, letztlich wie so oft im Leben -- man weiß nie, wozu es gut ist, und letztlich war es gut, daß ich nicht TH Darmstadt gewählt habe (oder ?? was weiß ich, was ich da versäumt habe ?? also, im nächsten Leben : Darmstadt).
Gruß, Dille
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