Wehrkundeunterricht in der Schule

Alles über die Schulsysteme, die Hochschulen und Universitäten in der DDR/BRD u.s.w.

Re: Wehrkundeunterricht in der Schule

Beitragvon Olaf Sch. » 8. November 2021, 16:36

augenzeuge hat geschrieben:Bei mir begann die Lehre im ersten Monat mit dieser Ausbildung incl. Schießen. Man betrachtete das wohl als das Wichtigste überhaupt. [grins]
AZ


die GST war auch in der Lehre immer aktiv dabei und paramilitärische Ausbildung. Hätte ich auch drauf verzichten können.
Olaf Sch.
 

Re: Wehrkundeunterricht in der Schule

Beitragvon Beethoven » 9. November 2021, 06:31

Ich war seiner Zeit gerne in der GST. Dort habe ich für 70 Mark der DDR meine Fahrerlaubnis für LKW innerhalb einer Woche gemacht.

Ich war in der Bezirksmannschaft für militärischen Mehrkampf und da gar nicht so schlecht im Maßstab der DDR.

Aber der Knaller war natürlich die Ausbildung in Richtung Fallschirmjäger mit Sprungbetriebsdiensten, physischer Ausbildung, topografischer Ausbildung, Funken, Schießausbildung und all solch Dinge, die mich sehr interessierten und die ich gerne gemacht habe. Und das alles für 1,10 Mark der DDR im Monat, inklusive je einer Woche im Monat (von März / April bis Oktober) wo wir auf dem Flugplatz (bei mir in Neustadt Glewe) untergebracht waren und dort eben das taten, was ich gerade beschrieb. Ausgebildet wurden wir von Fallschirmjägerreservisten und natürlich von hauptamtlichen Angehörigen der GST.

In der DDR war es nämlich so, dass man zu den Fallschirmjägern der NVA nur eingezogen wurde, wenn man die Ausbildung zum Fallschirmjäger bei der GST absolviert hatte. Das war eben nicht nur die Theorie des Fallschirmsprunges sondern eben auch das Packen der Sprungsysteme und sehr viel andere Ausbildung, die als Voraussetzung galten. Schon hier wurden sehr hohe physische Leistungen gefordert und wer da nicht mithalten konnte, wurde später nicht zu den Fallschirmjägern gezogen. Übrigens, auch das MfS hatte eine Kompanie von Männern, die ähnliche Aufgaben hatte wie wir und auch die machten bei der GST die Ausbildung mit.

Für mich eine geile Zeit. Sowas wird heute keinem jungen Mann mehr geboten, der an solchem Tun Interesse haben sollte.

Freundlichst
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Zuletzt geändert von Beethoven am 9. November 2021, 06:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wehrkundeunterricht in der Schule

Beitragvon augenzeuge » 9. November 2021, 08:37

Beethoven hat geschrieben:Sowas wird heute keinem jungen Mann mehr geboten, der an solchem Tun Interesse haben sollte.

Freundlichst


Doppelter Beitrag gelöscht. Mach ich doch so gerne. [grin]

Ansonsten, Beethoven, du weißt sicherlich schon, dass diese Möglichkeit mit zunehmenden Alter der DDR verschwand.
In meiner Klasse, sowohl, POS als auch später im Abi, wurde das nicht angeboten. Nicht einer war in der GST. Nun frag dich warum.
Überhaupt wurde alles in der GST stark reduziert, dafür immer mehr politisiert.
Die GST z.B. 1968 war ne ganz andere. Ich weiß von meinen Eltern was man da alles tun konnte.

Das wollt ich nur ergänzen.

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Re: Wehrkundeunterricht in der Schule

Beitragvon Olaf Sch. » 9. November 2021, 08:43

Militarismus halt. Wenn man heute Fallschirmspringen will, macht man nen Lehrgang und jeder der will und die Kohle hat, kann das machen. Aber dieser Elitegedanke ist genau dein Ding?
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Re: Wehrkundeunterricht in der Schule

Beitragvon Kumpel » 9. November 2021, 09:32

augenzeuge hat geschrieben:Die GST z.B. 1968 war ne ganz andere. Ich weiß von meinen Eltern was man da alles tun konnte.

Das wollt ich nur ergänzen.

AZ


Muss wohl so gewesen sein.
Bei uns gab es bis Mitte der 70 er eine Segelflugschule von der GST.
Mein Bruder hatte da mit gemacht. Wurde dann dicht gemacht. Heute weiß man ja warum. Wegen Fluchtgefahr in den Westen.
GST war bei uns lediglich im Rahmen der Wehrertüchtigung mit diesen Lagern in der 9. Klasse präsent. Ansonsten war Pumpe.
Gab dann noch so eine Motorsport oder Cross AG , ob die GST da involviert war weiß ich nicht. Jedenfalls war es erbärmlich. Die haben an ihren Möhren mehr geschraubt als die gefahren sind.
Kein Geld und kein Material.
So Fotos wie von Beethoven mit den schnieke Fallschirmspringern in der DDR muten da an wie von einem anderen Stern.
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Re: Wehrkundeunterricht in der Schule

Beitragvon Beethoven » 9. November 2021, 17:17

AkkuGK1 hat geschrieben:Militarismus halt. Wenn man heute Fallschirmspringen will, macht man nen Lehrgang und jeder der will und die Kohle hat, kann das machen. Aber dieser Elitegedanke ist genau dein Ding?


Na, mit Elitegedanken hatte und hat das nichts zu tun, werter Akku. Und gerade Kohle spielte gar keine Rolle. Für 1,10 Mark der DDR, konnte zu meiner Zeit noch jeder in der GST das machen, was ihm gefiel oder angeboten wurde.
Richtig ist allerdings, dass gerade finanzielle - und materielle Ausbildungen in der GST, wie z.B. Flug- und Fallschirmsport, fast nur noch die machen konnten, die dann anschließend in der jeweiligen Richtung in der NVA dienen sollten / wollten oder man war ein so genannter "Kader", um an internationalen Wettkämpfen für die Fahne der DDR zu siegen.

Das Foto entstand, als ich gerade die Fallschirmsprunglizenz erworben hatte. Damit war ich, was das Springen an ging, aus der "Tretmühle" der vormilitärischen Sprungausbildung raus. Alles andere musste ich weiter mitmachen und tat dies gerne.

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Re: Wehrkundeunterricht in der Schule

Beitragvon Olaf Sch. » 9. November 2021, 19:52

Ich will eigentlich auf etwas anderes hinaus, heute kann man eben da machen, was man will und der finanzielle Rahmen erlaubt. Ich will segeln in der Karibik? Kein Problem, tauchen? Dive! Ich will Motordrachen? Schon gemacht. In einer DDR wäre mir all das verwehrt geblieben. GST brauch ich da nicht. Wozu? Militär auch nicht.
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Re: Wehrkundeunterricht in der Schule

Beitragvon augenzeuge » 9. November 2021, 19:59

AkkuGK1 hat geschrieben:Ich will eigentlich auf etwas anderes hinaus, heute kann man eben da machen, was man will und der finanzielle Rahmen erlaubt. Ich will segeln in der Karibik? Kein Problem, tauchen? Dive! Ich will Motordrachen? Schon gemacht. In einer DDR wäre mir all das verwehrt geblieben. GST brauch ich da nicht. Wozu? Militär auch nicht.


Das ist richtig. Wenn der finanzielle Rahmen stimmt. Die GST war nur Ersatz für vieles Andere. Und natürlich war sie auch ein Ort, wo die Mitglieder schön unter Kontrolle waren.
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Re: Wehrkundeunterricht in der Schule

Beitragvon Beethoven » 10. November 2021, 11:52

augenzeuge hat geschrieben:
AkkuGK1 hat geschrieben:Ich will eigentlich auf etwas anderes hinaus, heute kann man eben da machen, was man will und der finanzielle Rahmen erlaubt. Ich will segeln in der Karibik? Kein Problem, tauchen? Dive! Ich will Motordrachen? Schon gemacht. In einer DDR wäre mir all das verwehrt geblieben. GST brauch ich da nicht. Wozu? Militär auch nicht.


Das ist richtig. Wenn der finanzielle Rahmen stimmt. Die GST war nur Ersatz für vieles Andere. Und natürlich war sie auch ein Ort, wo die Mitglieder schön unter Kontrolle waren.
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Wo war man als Jugendlicher, wenn man irgend ein Hobby betrieb, welches man nicht im heimischen Keller ausführen konnte, sondern innerhalb einer Gemeinschaft, nicht unter Kontrolle?
Nur, zu mindestens kann ich das von mir und meinen Freunden behaupten, merkte man davon nichts. Der Tag war ausgefüllt mit dem Hobby und seinen "Nebenwirkungen", wie Abends in der Kneipe Brathering und Röstis oder Bauernfrühstück zu essen, dazu ein Bier und wenn´s ganz toll lief, noch ein Mädelchen "verwöhnen".

Heute bezahlt man für alles richtig viele Euros. Aber der Möglichkeiten gibt es heute viele, wie man sein Geld bei solchen Hobbys, los werden kann. Das ist unbestritten.

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Re: Wehrkundeunterricht in der Schule

Beitragvon Olaf Sch. » 10. November 2021, 12:48

Du beim beglücken? [laugh] oder kam da wieder deine Freundlichkeit durch?
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Re: Wehrkundeunterricht in der Schule

Beitragvon augenzeuge » 10. November 2021, 13:06

Beethoven hat geschrieben:Wo war man als Jugendlicher, wenn man irgend ein Hobby betrieb, welches man nicht im heimischen Keller ausführen konnte, sondern innerhalb einer Gemeinschaft, nicht unter Kontrolle?
Nur, zu mindestens kann ich das von mir und meinen Freunden behaupten, merkte man davon nichts.
Freundlichst


Das nehm ich dir auch ab. [flash]
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Re: Wehrkundeunterricht in der Schule

Beitragvon Kumpel » 10. November 2021, 14:16

Beethoven hat geschrieben:
Heute bezahlt man für alles richtig viele Euros. Aber der Möglichkeiten gibt es heute viele, wie man sein Geld bei solchen Hobbys, los werden kann. Das ist unbestritten.

Freundlichst


Beethoven Beethoven, mal abgesehen von derartigen Hobbys wie Fallschirmspringen,das war auch in der DDR die absolute exotische Ausnahme , du tust ja gerade so als wäre das in der DDR flächendeckend geboten gewesen.
Bei uns und wahrscheinlich in den allermeisten Landkreisen der DDR gab es sowas nicht.
Du solltest mal sehen was den Jugendlichen heute schon von den Schulen aus alles geboten wird in Sachen Freizeitgestaltung. Von sowas konnte man in der DDR nur träumen.
Ansonsten war die GST eine Rekrutierungsorganisation für die NVA , nix weiter. Führerschein gegen 3 Jahre Asche.
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Re: Wehrkundeunterricht in der Schule

Beitragvon pentium » 10. November 2021, 16:42

Kumpel hat geschrieben:
Beethoven hat geschrieben:
Heute bezahlt man für alles richtig viele Euros. Aber der Möglichkeiten gibt es heute viele, wie man sein Geld bei solchen Hobbys, los werden kann. Das ist unbestritten.

Freundlichst


Beethoven Beethoven, mal abgesehen von derartigen Hobbys wie Fallschirmspringen,das war auch in der DDR die absolute exotische Ausnahme , du tust ja gerade so als wäre das in der DDR flächendeckend geboten gewesen.
Bei uns und wahrscheinlich in den allermeisten Landkreisen der DDR gab es sowas nicht.
Du solltest mal sehen was den Jugendlichen heute schon von den Schulen aus alles geboten wird in Sachen Freizeitgestaltung. Von sowas konnte man in der DDR nur träumen.
Ansonsten war die GST eine Rekrutierungsorganisation für die NVA , nix weiter. Führerschein gegen 3 Jahre Asche.


Ohne GST wäre das bei mir nie was mit dem Amateurfunk geworden, damals in der DDR.
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Re: Wehrkundeunterricht in der Schule

Beitragvon Beethoven » 10. November 2021, 17:09

Kumpel hat geschrieben:
Beethoven hat geschrieben:
Heute bezahlt man für alles richtig viele Euros. Aber der Möglichkeiten gibt es heute viele, wie man sein Geld bei solchen Hobbys, los werden kann. Das ist unbestritten.

Freundlichst


Beethoven Beethoven, mal abgesehen von derartigen Hobbys wie Fallschirmspringen,das war auch in der DDR die absolute exotische Ausnahme , du tust ja gerade so als wäre das in der DDR flächendeckend geboten gewesen.
Bei uns und wahrscheinlich in den allermeisten Landkreisen der DDR gab es sowas nicht.
Du solltest mal sehen was den Jugendlichen heute schon von den Schulen aus alles geboten wird in Sachen Freizeitgestaltung. Von sowas konnte man in der DDR nur träumen.
Ansonsten war die GST eine Rekrutierungsorganisation für die NVA , nix weiter. Führerschein gegen 3 Jahre Asche.



Tja Kumpel, wenn man einem speziellen Hobby frönen wollte, musste man sich schon kümmern und Eigeninitiative an den Tag legen. Das taten sicherlich viele nicht, die diesen oder anderen Sport gerne ausgeführt hätten. Soll mir also keiner erzählen, dass es nicht möglich war, wenn man wollte.
Schau, in Rostock und Umgebung, wo ich damals lebte, gab es keinen Flugplatz, auf welchem man aus Flugzeugen springen konnte. So habe ich mich kundig gemacht, habe an das Bezirksausbildungszentrum für Luftsport, Neustadt Glewe (liegt zwischen Ludwigslust und Parchim) geschrieben und so ging das los.

Es gab mehrere Bezirksausbildungszentren für Flugsport, wo man auch springen konnte. Man musste sich nur an diese wenden. Ich kann gar nicht alle aufzählen weil ich es nicht mehr weiß. Aber ich erinnere mich an, Friedersdorf bei Berlin, Erfurt, Suhl, Karl-Marx-Stadt, Gera, Halle, Cottbus und Magdeburg sowie an Schönhagen, wo die zentrale Schule f. Luftsport der GST war. Für die damaligen drei Nordbezirke gab es nur Neustadt Glewe. Im Süden war das Netz der BAZ schon dichter.
Zu mindestens zu meiner Zeit konnte sich da jeder, der die sportmedizinische Untersuchung überstand, melden, so er Mitglied in der GST war. Inwieweit dort Einschränkungen durch Organe mit spielten, kann ich nicht einschätzen. Bei uns Springern war dies wohl eher nicht so schlimm. Bei den Fliegern mag das anders gewesen sein.

So? Was wird denn den Schülern von der Schule aus an Freizeitaktivitäten geboten?

Mein Enkel (10 Jahre alt) spielt nun schon einige Jahre Fußball. Da hat aber die Schule keine Aktie dran. Allerdings der Schachclub wird durch die Schule am Leben gehalten.
Meine Enkelin (8 Jahre alt) geht tanzen und spielt Geige. Auch da hat die Schule nichts dran getan.
Mein 3-jähriger Enkel hat da noch keinerlei Ambitionen entwickelt, wie man sich vorstellen kann.

Mir ist keine außerschulische Tätigkeit bekannt, die die Kinder und Jugendlichen, auch damals bei meinen Söhnen nicht, über die Schule ausgeführt hätten. Vielleicht ist das in anderen Bundesländern anders.

Tja, und was den Führerschein betrifft, ist es doch eine leichte Rechenaufgabe.
1,10 Mark pro Monat Mitgliedsbeitrag der GST, für sagen wir mal drei Jahre = 39,60 Mark.
Kosten für die Fahrschule für LKW - bei mir damals 70 Mark (es mag später mehr gekostet haben). Also insgesamt nicht einmal 100 Mark der DDR.
Was kostet heute die Fahrschule? Für Pkw mindestens 1.400 bis 1.600 €.

Und dass man sich für drei Jahre zur NVA verpflichten musste, um bei der GST die Fahrerlaubnis zu machen, mag vorgekommen sein war aber nicht flächendeckend so. Ich kenne zu viele Soldaten der NVA, die bei der GST Ihre Fahrerlaubnis gemacht haben und Grundwehrdienstleistende waren.
Soldaten mit drei Dienstjahren waren in der Regel Uffze und fuhren keine Lkw´s. Das machten meist Soldaten im Grundwehrdienst. Ausnahmen bestätigen die Regel.

Hier, in den ersten Sequenzen, sieht man schöne Bilder von Sprungschülern der GST, die ihre ersten Freifallsprünge absolvieren. Man braucht schon ein paar Sprünge im freien Fall, bis man stabil liegt und auch in stabiler Lage, das System öffnen kann.

https://www.youtube.com/watch?v=9QbrtCYy98c

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Re: Wehrkundeunterricht in der Schule

Beitragvon Kumpel » 10. November 2021, 18:11

Beethoven hat geschrieben:Schau, in Rostock und Umgebung, wo ich damals lebte, gab es keinen Flugplatz, auf welchem man aus Flugzeugen springen konnte. So habe ich mich kundig gemacht, habe an das Bezirksausbildungszentrum für Luftsport, Neustadt Glewe (liegt zwischen Ludwigslust und Parchim) geschrieben und so ging das los.



Na das ist doch dufte Beethoven. Da hat dich doch dann sicherlich jedes mal der Papi mit dem Lada hin gefahren.
Bei mir wäre das dann entsprechend wohl Halle gewesen, verbunden mit einer mehrstündigen Busfahrt. Auto gabs keins und wie gesagt , nach der Schließung der Segelflugschule wegen Fluchtgefahr vor Ort war Pumpe mit derartig abenteuerlustigen Freizeitmöglichkeiten und die GST fungierte lediglich als Dienstleister für die vormilitärische Ausbildung der Jugend in POS und den VEBs.
In der Schule ist da auch nie jemand aufgetaucht von der GST und hat gesagt eh Jungs , wir haben da was für euch.
Ich hatte damals eine Brieffreundin in Schwerin , die hat Fechtsport betrieben , hätte ich auch gerne ausprobiert , aber auf dem flachen Land , null Chance.
Also erzähl mir nichts von den mannigfaltigen Möglichkeiten.
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Re: Wehrkundeunterricht in der Schule

Beitragvon augenzeuge » 10. November 2021, 19:10

Kumpel, nimms mir nicht übel, aber ich muss dir hier in allen Punkten recht geben. Genau so wars.

Keiner meiner Mitschüler war in der GST um den Führerschein machen zu können. Die Zeiten waren in den 80ern meist vorbei.

1979 hatte ich ne Freundin, die sprang in Halle Wettin mit Fallschirm. Sie war damals 15 Jahre. Aber kurz danach war Schluss.

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Re: Wehrkundeunterricht in der Schule

Beitragvon pentium » 10. November 2021, 19:23

augenzeuge hat geschrieben:Kumpel, nimms mir nicht übel, aber ich muss dir hier in allen Punkten recht geben. Genau so wars.

Keiner meiner Mitschüler war in der GST um den Führerschein machen zu können. Die Zeiten waren in den 80ern meist vorbei.

1979 hatte ich ne Freundin, die sprang in Halle Wettin mit Fallschirm. Sie war damals 15 Jahre. Aber kurz danach war Schluss.

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Das ist wirklich eine Frage der Zeit. Bei mir gab es noch keinen Wehrkundeunterricht in der Schule. Erst in der Berufsschule wurden mal ein verlängertes WE zu Geländespielen gebeten.
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Re: Wehrkundeunterricht in der Schule

Beitragvon Beethoven » 11. November 2021, 06:52

Kumpel hat geschrieben:
Beethoven hat geschrieben:Schau, in Rostock und Umgebung, wo ich damals lebte, gab es keinen Flugplatz, auf welchem man aus Flugzeugen springen konnte. So habe ich mich kundig gemacht, habe an das Bezirksausbildungszentrum für Luftsport, Neustadt Glewe (liegt zwischen Ludwigslust und Parchim) geschrieben und so ging das los.



Na das ist doch dufte Beethoven. Da hat dich doch dann sicherlich jedes mal der Papi mit dem Lada hin gefahren.


Warum denkst Du so etwas?

Du irrst nämlich ganz gewaltig. Als ich noch keine Fahrerlaubnis für´s Motorrad hatte und natürlich auch kein Motorrad, bin ich fein mit dem Zug gefahren. Von Rostock nach Schwerin, von Schwerin nach Ludwigslust und dann nochmal mit dem Bus von "Lulu" nach Neustadt Glewe. Manchmal bin ich auch von Lulu aus getrampt, wenn der Bus weg war. Ging eigentlich auch ganz gut.

Mein Vater hatte für solche Extratouren gar keine Zeit.

Na ja, Hauptsache Du hast Dein "Gusto" bedient und ne Granate in meine Richtung abgefeuert. Sie traf zwar nicht aber nun steht es im Raum.
Fein gemacht. [bravo]

Im Übrigen wurde auf dem Flugplatz "Halle Oppin" (dort war das Bezirksausbildungszentrum) bis zum Ende der DDR-Zeit, von der GST aus, gesprungen.

Trennung

Es fehlt noch Deine Rede über die vielen schulischen Aktivitäten, die man heute als Jugendlicher so machen kann und die es einst in der DDR-Schule so nie gab.

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Re: Wehrkundeunterricht in der Schule

Beitragvon Kumpel » 11. November 2021, 08:14

Beethoven hat geschrieben:Na ja, Hauptsache Du hast Dein "Gusto" bedient und ne Granate in meine Richtung abgefeuert. Sie traf zwar nicht aber nun steht es im Raum.
Fein gemacht. [bravo]


Gerne geschehen , das Klischee war einfach zu verlockend Beethoven. [flash]

Es fehlt noch Deine Rede über die vielen schulischen Aktivitäten, die man heute als Jugendlicher so machen kann und die es einst in der DDR-Schule so nie gab.


Wenn es dir es wert ist schau einfach mal unter Schulleben und Schule Exkursionen, Erasmus+ , Wettbewerbe , Schüleraustausch.
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Da hat meine Tochter ihr Abi gemacht. Gut , Schießen , Boxen und Fallschirmspringen ist da jetzt nicht dabei. Ansonsten finde ich das schon mega was da geboten wird.
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Re: Wehrkundeunterricht in der Schule

Beitragvon augenzeuge » 11. November 2021, 08:39

Beethoven hat geschrieben:Im Übrigen wurde auf dem Flugplatz "Halle Oppin" (dort war das Bezirksausbildungszentrum) bis zum Ende der DDR-Zeit, von der GST aus, gesprungen.
Freundlichst


Oppin wars, genau. Abe frag mich nicht, warum das Mädel irgendwann nicht mehr springen durfte, einen Grund gabs, ich habs vergessen. [blush]
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Re: Wehrkundeunterricht in der Schule

Beitragvon Beethoven » 11. November 2021, 15:22

Kumpel hat geschrieben:
Beethoven hat geschrieben:Na ja, Hauptsache Du hast Dein "Gusto" bedient und ne Granate in meine Richtung abgefeuert. Sie traf zwar nicht aber nun steht es im Raum.
Fein gemacht. [bravo]


Gerne geschehen , das Klischee war einfach zu verlockend Beethoven. [flash]

Es fehlt noch Deine Rede über die vielen schulischen Aktivitäten, die man heute als Jugendlicher so machen kann und die es einst in der DDR-Schule so nie gab.


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Da hat meine Tochter ihr Abi gemacht. Gut , Schießen , Boxen und Fallschirmspringen ist da jetzt nicht dabei. Ansonsten finde ich das schon mega was da geboten wird.


Na ja, so etwas gibt es ja mehr oder weniger in jeder Schule und bis auf den Schüleraustausch auch zu Zeiten der DDR.
Wir hatten in der Schule ein Orchester, welches wohl recht gut war und öffentliche Auftritte machte. War aber nicht mein Ding.
Aber so richtige Freizeitbeschäftigungen die als Hobby gelten könnten, sind das alles nicht, finde ich.

Welches Klischee hast Du denn bedienen wollen oder bedient?

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Re: Wehrkundeunterricht in der Schule

Beitragvon Hellersdorfer » 15. November 2021, 17:40

Beethoven hat geschrieben:
Und dass man sich für drei Jahre zur NVA verpflichten musste, um bei der GST die Fahrerlaubnis zu machen, mag vorgekommen sein war aber nicht flächendeckend so. Ich kenne zu viele Soldaten der NVA, die bei der GST Ihre Fahrerlaubnis gemacht haben und Grundwehrdienstleistende waren.
Soldaten mit drei Dienstjahren waren in der Regel Uffze und fuhren keine Lkw´s. Das machten meist Soldaten im Grundwehrdienst. Ausnahmen bestätigen die Regel.


Kenne ich auch so, dass man sich als MKF mehr oder weniger "verpflichen wollte" und dann kam man im zweiten Lehrjahr über die GST in den Genuß seinen FS zu machen. Hatte mit Längerdienen nicht viel zu tun, jedenfalls nicht bei uns.
Nichts ist unendlich, so sieh das doch ein.

.
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Re: Wehrkundeunterricht in der Schule

Beitragvon augenzeuge » 15. November 2021, 19:05

Hellersdorfer hat geschrieben: und dann kam man im zweiten Lehrjahr über die GST in den Genuß seinen FS zu machen.


Wann soll das denn gewesen sein? Bei uns gabs keine GST, die das angeboten hatte. Hätte 1982 sein müssen. Sonst wäre ich ja dabei gewesen. [hallo]

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Re: Wehrkundeunterricht in der Schule

Beitragvon steffen52 » 15. November 2021, 20:26

Hellersdorfer hat geschrieben:
Beethoven hat geschrieben:
Und dass man sich für drei Jahre zur NVA verpflichten musste, um bei der GST die Fahrerlaubnis zu machen, mag vorgekommen sein war aber nicht flächendeckend so. Ich kenne zu viele Soldaten der NVA, die bei der GST Ihre Fahrerlaubnis gemacht haben und Grundwehrdienstleistende waren.
Soldaten mit drei Dienstjahren waren in der Regel Uffze und fuhren keine Lkw´s. Das machten meist Soldaten im Grundwehrdienst. Ausnahmen bestätigen die Regel.


Kenne ich auch so, dass man sich als MKF mehr oder weniger "verpflichen wollte" und dann kam man im zweiten Lehrjahr über die GST in den Genuß seinen FS zu machen. Hatte mit Längerdienen nicht viel zu tun, jedenfalls nicht bei uns.

So kenne ich es auch, bei der GST den LKW-Führerschein gemacht, ohne einer Art der Verpflichtung zur Armeezeit. Das ich dann später als MKF an der Grenze eingesetzt wurde, Zufall oder Berechnung, das weiß ich nicht.
Uffz als LKW-Fahrer gab es bei mir im Regiment nicht. Der einzige Uffz den es gab, der fuhr den Regimenter ( Oberst) im Wolga.
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Re: Wehrkundeunterricht in der Schule

Beitragvon Beethoven » 2. Dezember 2021, 07:37

augenzeuge hat geschrieben:
Hellersdorfer hat geschrieben: und dann kam man im zweiten Lehrjahr über die GST in den Genuß seinen FS zu machen.


Wann soll das denn gewesen sein? Bei uns gabs keine GST, die das angeboten hatte. Hätte 1982 sein müssen. Sonst wäre ich ja dabei gewesen. [hallo]

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Auch hier, werter AZ, musste man sich selber kümmern.
Natürlich kam keiner in die Schule oder den Ausbildungsbetrieb und läutete die Glocke ala " ... Männer, wer will die Fahrerlaubnis machen?"

Du erkennst, wer nur in der Ecke saß und seinen Hintern nicht hoch bekam, hatte das Nachsehen.

In vielen Großbetrieben der DDR, gab es eigene Grundorganisationen (kann auch anders bezeichnet worden sein) der GST. Oft boten die gerade bestimmte Fachrichtungen an. Ob das nun Funken, Tauchen, Seesport, Flugsport, Schießen, Mehrkampf oder etwas anderes war, lag oft daran, ob diese Großbetriebe irgend welche Männer hatten, die diese Fachrichtungen als Hobby betrieben. Stellten diese Männer sich unter das Dach der GST, wurden sie vom zuständigen WKK unterstützt (wenn es genug Jugendliche gab die da mit zogen) und hatten dadurch eine gute materielle und finanzielle Grundlage. Man stellte ihnen die Ausrüstung zur Verfügung, half mit Technik bei Reisen und Wettkämpfen aus und die Ausbilder hatten neben ihrem Jab automatisch das Ansehen, dass sie ehrenamtlich tätig waren. Das kam ja auch immer gut an.

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Re: Wehrkundeunterricht in der Schule

Beitragvon Kumpel » 2. Dezember 2021, 08:37

Beethoven , du gehst von deiner Zeit und deinem Umfeld aus und projizierst das auf das Gesamte.
Ich habe im Mansfeldkombinat gelernt , durchaus ein Vorzeigebetrieb in der DDR in dem es weniger an den Mitteln mangelte.
Ein paar Tage Ausbildung im Betrieb an einem Funkgerät R 107 und die Einführung in einen SPW 152 ( Eisenschwein) war lustig hatte allerdings auch nichts mit Hobby zu tun.
Unsere Ausbilder waren damals auch die Lehrausbilder die wahrscheinlich in der Kampfgruppe der Firma waren. Die haben wir zur Weissgluht gebracht in dem wir uns bei den Funkübungen mit privaten Pöbeleien amüsierten oder uns im Eisenschwein einsperrten und das Ding voll geraucht haben während der Ausbilder draußen um die Karre rannte an das Blech hämmerte und brüllte wir sollen raus kommen. Von Schießen , Schwimmen , Tauchen oder sonste was war da nix zu sehen.
Die hätten uns wahrscheinlich einen Vogel gezeigt wenn man danach gefragt hätte.
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Re: Wehrkundeunterricht in der Schule

Beitragvon Beethoven » 2. Dezember 2021, 09:15

Kumpel hat geschrieben:Beethoven , du gehst von deiner Zeit und deinem Umfeld aus und projizierst das auf das Gesamte.
Ich habe im Mansfeldkombinat gelernt , durchaus ein Vorzeigebetrieb in der DDR in dem es weniger an den Mitteln mangelte.
Ein paar Tage Ausbildung im Betrieb an einem Funkgerät R 107 und die Einführung in einen SPW 152 ( Eisenschwein) war lustig hatte allerdings auch nichts mit Hobby zu tun.
Unsere Ausbilder waren damals auch die Lehrausbilder die wahrscheinlich in der Kampfgruppe der Firma waren. Die haben wir zur Weissgluht gebracht in dem wir uns bei den Funkübungen mit privaten Pöbeleien amüsierten oder uns im Eisenschwein einsperrten und das Ding voll geraucht haben während der Ausbilder draußen um die Karre rannte an das Blech hämmerte und brüllte wir sollen raus kommen. Von Schießen , Schwimmen , Tauchen oder sonste was war da nix zu sehen.
Die hätten uns wahrscheinlich einen Vogel gezeigt wenn man danach gefragt hätte.



Ja, werter Kumpel. In der "Neptunwerft", in der ich lernte, gab es lediglich den "militärischen Mehrkampf". Da wurde eine Strecke (~ 15 km) gerannt mit einzelnen Stationen, die mit neutraler Zeit, absolviert werden mussten. Also Schießen, Handgranatenweitzielwurf, Überwinden von Wasserhindernissen auf (oder unter dem) Seil. TSM aufsetzen und wenn möglich eine Station vom Sani.
Schießen, HGZW und TSM war eigentlich immer dabei. Der militärische Mehrkampf war schon Tradition in der Neptunwerft und ich passte da sehr gut rein.

Wenn man was Spezielles wollte, musste man sich halt selber darum kümmern. Wer antriebslos war, konnte solche Dinge halt nicht betreiben / erleben.

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Re: Wehrkundeunterricht in der Schule

Beitragvon Kumpel » 2. Dezember 2021, 09:35

Na ja , antriebslos. Wenn du meinst.
Ein Bübchen , das sich für den Beruf eines Bergmanns entscheidet wird wohl kaum von Antriebslosigkeit befallen sein und im Lehrflügel unter Tage wurde dem Einen oder Anderen von den Ausbildern durchaus auch mal ans Herz gelegt sich einen anderen Beruf zu suchen.
Sich dann noch zusätzlich bei einem militärischen Mehrkampf zum Ei zu machen wäre da niemandem eingefallen.Die Erwartung auf den unvermeidlichen Militärdienst hat da schon ausgereicht. [flash]
Kumpel
 

Re: Wehrkundeunterricht in der Schule

Beitragvon Olaf Sch. » 2. Dezember 2021, 09:39

Was eine paramilitärische Ausbildung in zivilen Betrieben zu suchen hat? Gar nichts.
Olaf Sch.
 

Re: Wehrkundeunterricht in der Schule

Beitragvon Volker Zottmann » 2. Dezember 2021, 10:44

Vor all dem Mist waren wir 1966 Lernenden noch weitgehend verschont. Außer eben mal KK-Schießen und marschieren war nichts.
Den ganzen Militärscheiß, einschließlich Wehrlager, in den Auswüchsen der 1980er mußte dann jedoch unser Sohn ertragen.

Unsere vormilitärischen Ausbilder waren Lehrobermeister und Berufschullehrer, die wohl im 2. Weltkrieg leider nicht genug auf die Mütze bekommen hatte. Deise kranken Hirne waren mit erschreckendem Enthusiasmus dabei.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

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