Wehrkundeunterricht in der Schule

Alles über die Schulsysteme, die Hochschulen und Universitäten in der DDR/BRD u.s.w.

Re: Gehören Wehrsportübungen in den Schulunterricht?

Beitragvon Nov65 » 14. Januar 2013, 16:04

vs1400 hat geschrieben:
Theo 85/2 hat geschrieben:Nein, @ seaman hat schon recht, das werfen der "Stielhandgranaten" hieß wirklich Keulenweitwurf. Ansonsten hatten wir den Schlagballweitwurf.
Die F1 hatten wir später in der Gst , bzw. Berufsschule.

Theo 85/2


hallo Theo,
wann hast du die berufsschule besucht?

gruß vs

Also Männer, ich habe bis 1981 an einer POS auch Sport unterrichtet. Ja, @ex-maja...,im Sportunterricht bis Klasse 6 war Schlagballweitwurf dran, für Jungen und Mädchen. Ab 7. Klasse bis zur 13. Klasse für beide Geschlechter Kugelstoßen.Andere Wurfsportarten wurden in Vorbereitung auf die der Kreis-Kinder-und _Jugendspartakiade auch schon mal im Sportunterricht geübt, aber nicht lehrplanmäßig, also nix mit Sonderbehandlung von eventuellen Kandidaten für den Offiziersberuf und so.
Die Keule war ein Sportgerät für die künstlerische Gymnastik, deren Teile auch im Sportunterricht gelehrt wurden, natürlich für Mädchen. Die Keule war aus Holz und sah eben wie eine Keule aus, siehe Halma-Spiel.
Der Keulenweitwurf mit der imitierten Stielhandgranate war ein "wehrsportliches Element", keine Frage. Die sogenannte Keule war aus Holz, die Endverdickung hatte einen Stahlmantel, täuschend echt, wie eine richtige Wurfgranate.Mit dieser wurde ab 9. Klasse mit Sicherheit geworfen. Und ganz sicher dann auch mit der F1. Diese hatte nun wirklich nichts mit irgendeinem Sportgerät zu tun. Sie war tonnenartig geformt, aus Metall und hatte außen eine Riffelung. Im Gegensatz zum militär. Wurfgeschoss war ihre Farbe braunrot.Innen war das Wurfgerät hohl.

Mir ist diese läppische Diskussion über. Hier wird ganz einfach herunterdiskutiert, aus Schülererlebnissen berichtet und verharmlost.
Ich habe von 1964 bis 1990 Sport unterichtet. Von der 1.-13.Klasse(Berufsausbildung mit Abitur ab 1981). Ich brauche nicht nach Beweisen auf Papier zu suchen, um meine Worte/Aussagen zu belegen.
Gruß, Andreas
Nov65
 
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Re: Gehören Wehrsportübungen in den Schulunterricht?

Beitragvon vs1400 » 14. Januar 2013, 16:36

Zicke hat geschrieben:
vs1400 hat geschrieben:warum gab es derartige entwicklungen denn nicht auch im anderen teil deutschlands?


Keulen Weit- und Zielwurf

Sportabzeichen-Tour: Tolle Leistungen in Olpe

20.05.2011

Der Behindertensport stand im Vordergrund auf der 3. Station der diesjährigen Deutschlandtour des Deutschen Sportabzeichens in der sauerländischen Kreisstadt Olpe.
Daniel – 12 Jahre – strahlte übers ganze Gesicht. Stolz hielt er seine Urkunde hoch. Drei von fünf Disziplinen zur Erlangung des Deutschen Sportabzeichens hatte er erfolgreich absolviert. In seinem Rollstuhl hatte er 50 Meter in der verlangten Zeit gesprintet und mit der Keule das vorgegebene Ziel getroffen; im Keulenweitwurf war er sogar über die geforderte Mindestweite hinausgekommen

http://www.dosb.de
http://www.deutsches-sportabzeichen.de/ ... n_in_olpe/


hi Zicke,
ich denke dir nicht erklären zu müssen, bis wann es einen anderen teil gab.
danke aber für deine mühe, nur sind keulen eben keulen und nicht wie von Thoth verklärte stielhandgranaten.

gruß vs
vs1400
 

Re: Gehören Wehrsportübungen in den Schulunterricht?

Beitragvon Volker Zottmann » 14. Januar 2013, 17:00

Volker Zottmann hat geschrieben:Auch in meinem Sportunterricht, selbst in der Berufsschule 1969, hieß es noch Keulenweitwurf.
Mein Sohn aber warf im Sportunterricht der 80er Jahren nur noch Handgranaten. Und er besuchte wie damals gefordert Wehrlager....
Wer in den 50er Jahren Handgranaten werfen wollte, musste noch auf die Kadettenschule nach (?) Naumburg.


Ich muss was richtig stellen zum Verständnis:
Bei uns in QLB hieß es immer während meiner Schulzeit Keulenweitwurf.
Aber geworfen wurde immer, also auch schon in den 60er Jahren, mit der imitierten Stielhandgranate. Die Dinger lagen schon immer in unserer Turnhalle rum. Vielleicht sogar noch aus Adolfs Zeiten, keine Ahnung.
Jetzt, als Nov65 die Holz-Keulen beschrieb, fielen mir die auch wieder ein. Mit denen turnten aber nur die Mädchen auf der Bodenmatte rum.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Gehören Wehrsportübungen in den Schulunterricht?

Beitragvon augenzeuge » 14. Januar 2013, 17:01

Thoth hat geschrieben: Die Behauptung mit 1953 bleibt weiterhin eine Behauptung, da hilft auch kein Beitrag aus dem damaligen 'imperialistischen Hetzorgan' "Spiegel"über die sowjetzonalen Schulen in dem Volksbildungsminister Else Zaisser mittels laut einer "amtlichen Rundverfügung" anordnete das Orientierungsgepäckmärsche, Handgranatenweitwerfen, Zielwerfen und Hindernisläufe zukünftig Bestandteil des Stundenplan zu sein haben.
Thoth


[laugh] Ok, Thoth, da ich nach diesem Beitrag annehmen muss, dass du selbst eine Kopie dieser Anweisung als Fälschung des Klassenfeindes bezeichnen würdest, macht eine weitere Kommunikation zu diesem Thema mit dir keinen Sinn....

Vielleicht ist es wirklich besser so, da dich die Wahrheit sonst zu sehr belasten würde. Dann glauben wir eben alle, dass es das nie gab... [flash]
Und alles ist gut. Wie die 3 Affen. Schade das man das nicht mit den Stasi-Akten so machen kann.....die Erklärungen wären so einfach.

Ein Tipp am Rande. Lies mal: http://books.google.de/books/about/F%C3 ... edir_esc=y
Über Herr und Frau Zaisser erfährt man da ne Menge.
AZ
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„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
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Re: Gehören Wehrsportübungen in den Schulunterricht?

Beitragvon Nov65 » 14. Januar 2013, 17:59

Hab`mal gegoogelt und gefunden:

Vergessene olympische Disziplinen – dTV – Xvid

Dauer: 30:00 | Größe: 194 MB | Sprache: Deutsch | Format: Xvid | Uploader: k124
Im Jahr 1896 fanden zum ersten Mal die Olympischen Spiele der Neuzeit in Athen statt. Seit dieser Zeit hat sich nicht nur die Anzahl der teilnehmenden Nationen von 14 auf über 200 gesteigert, sondern auch die Disziplinen haben sich stark verändert. Zu den Anfängen dieser weltberühmten Sportveranstaltung mussten sich die Athleten in außergewöhnlichen Sportarten wie Keulenwurf, Parcoursschwimmen oder Pferdehochsprung beweisen und stellten sich in Wettbewerben wie Tauziehen oder Polo dem sportlichen Wettkampf um die begehrte Medaillen. In dieser Dokumentation wird an die vergessenen Olympischen Disziplinen erinnert und einzelnen besonderen Sportarten werden erläutert.
Gruß, Andreas
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Re: Gehören Wehrsportübungen in den Schulunterricht?

Beitragvon Nov65 » 14. Januar 2013, 18:08

Aus der Berghof Foundation wegen des Beginns des Wehrunterricht

1978 wurde in der DDR der »Wehrunterricht« als Pflichtfach für die Klassen neun und zehn an den allgemeinbildenden polytechnischen Oberschulen eingeführt. Den politisch Verantwortlichen reichte es nicht mehr aus, wie die SchülerInnen in den traditionellen Schulfächern ideologisch und praktisch mit dem Militär konfrontiert wurden.
Mit der Einführung des Wehrunterrichts erhoffte man sich u.a. eine Steigerung der »Wehrbereitschaft « und der »Wehrfähigkeit« der SchülerInnen. Das neue Schulfach beinhaltete neben Unterrichtseinheiten in der Schule auch den Aufenthalt in einem Wehrlager und das praktische Einüben von Formen der Zivilverteidigung. Für die Durchführung des Wehrunterrichts wurden Lehrer (in der Regel Reserveoffiziere) ausgewählt und als »Ausbildungsleiter für Wehrunterricht« eingesetzt. Der Wehrunterricht sollte »unter persönlicher Anleitung und Kontrolle der Bezirksund Kreisschulräte sowie der Direktoren der Oberschulen« erfolgen.
Eine enge Zusammenarbeit mit Organisationen wie der FDJ und der GST (s. Teil B.2) war vor allem bei der Lager- und Zivilverteidigungsausbildung notwendig und gewünscht.
Die Einführung dieses Unterrichtsfaches hat nicht nur in der DDR, sondern auch in der Bundesrepublik heftige Kritik ausgelöst (s. Teil B.5) und stand lange Zeit im Mittelpunkt der Auseinandersetzungen um die vormilitärische Erziehung in der DDR.
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Re: Gehören Wehrsportübungen in den Schulunterricht?

Beitragvon Nov65 » 14. Januar 2013, 18:14

Zum Abschluss noch etwas außerhalb des Sportunterrichts:
Schulfächer in der DDR

Für die Staats- und Parteiführung der DDR spielte die Schule als Sozialisationsinstanz eine wichtige Rolle bei der Durchführung der vormilitärischen Erziehung. 1978 wurde der obligatorische Wehrunterricht für die Klassen neun und zehn der Polytechnischen Oberschule sowie 1981 für die Klasse elf der Erweiterten Oberschule eingeführt (siehe Kapitel B.4.) Doch schon lange vorher war in Richtlinien und Lehrplänen festgelegt worden, welche Beiträge für die vormilitärische Erziehung von den traditionellen Unterrichtsfächern erwartet wurden. Beim Durchlesen und -blättern vieler Schulbücher der DDR erstaunt es, wie viele Ansatzpunkte bei der Lehrplan- und Schulbucherstellung gefunden wurden, um in nahezu allen Fächern einen Bezug zu Militär und Landesverteidigung herzustellen. Dieses Kapitel gibt anhand einiger ausgewählter Fächer einen Einblick darüber, wie die vormilitärische Erziehung im Fachunterricht umgesetzt worden ist und welche Erfahrungen LehrerInnen und SchülerInnen.
Hier können sie das Kapitel herunterladen:
B3_Schulfaecher
B3_Schulfaecher.pdf 1,05 MB
Eine PDF-Version dieser Seite herunterladen


Gruß Andreas
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Re: Gehören Wehrsportübungen in den Schulunterricht?

Beitragvon karnak » 14. Januar 2013, 18:20

Volker Zottmann hat geschrieben:
Ich muss was richtig stellen zum Verständnis:
Bei uns in QLB hieß es immer während meiner Schulzeit Keulenweitwurf.
Aber geworfen wurde immer, also auch schon in den 60er Jahren, mit der imitierten Stielhandgranate. Die Dinger lagen schon immer in unserer Turnhalle rum. Vielleicht sogar noch aus Adolfs Zeiten, keine Ahnung.
Jetzt, als Nov65 die Holz-Keulen beschrieb, fielen mir die auch wieder ein. Mit denen turnten aber nur die Mädchen auf der Bodenmatte rum.

Gruß Volker

Muß ich grinsen.Jetzt wo Du es sagst,da hast Du recht,wir haben auch mit diesen Stielhandgranaten geworfen.Waren schon ziemlich eingebeult und abgschrammt die Dinger.Vielleicht wurden die wirklich noch beim"Führer" produziert [flash] .Das merkwürdige da bei ist,zumindest so meine aufgefrischte Erinnerung,keine Sau scheint sich da irgendwie Gedanken gemacht zu haben.Zumindest nicht erkennbar für mich.Man hat die Dinger irgendwie geworfen und gut.
Jedenfalls,wenn das die Wehrsportübungen im Schulunterricht waren,dann hatte ich den.
Ansonsten würde ich gerne noch etwas hetzen.Diskus,Speer und Hammerwerfen,Hoch- und Weitsprung sind das nicht letztlich auch Sportarten mit militärischen Hintergrund,sind die eigentlich auch bedenklich oder sind diese militärischen Aktivitäten verjährt?
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Re: Gehören Wehrsportübungen in den Schulunterricht?

Beitragvon Zicke » 14. Januar 2013, 18:33

karnak hat geschrieben:Ansonsten würde ich gerne noch etwas hetzen.Diskus,Speer und Hammerwerfen,Hoch- und Weitsprung sind das nicht letztlich auch Sportarten mit militärischen Hintergrund,sind die eigentlich auch bedenklich oder sind diese militärischen Aktivitäten verjährt?


Du hast Biathlon vergessen. [grins]
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Meine Rechtschreibfehler könnt Ihr Samstags ab 17 Uhr bei Rewe gegen eine lecker Senfgurke tauschen.
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Re: Gehören Wehrsportübungen in den Schulunterricht?

Beitragvon karnak » 14. Januar 2013, 18:39

Zicke hat geschrieben:
karnak hat geschrieben:Ansonsten würde ich gerne noch etwas hetzen.Diskus,Speer und Hammerwerfen,Hoch- und Weitsprung sind das nicht letztlich auch Sportarten mit militärischen Hintergrund,sind die eigentlich auch bedenklich oder sind diese militärischen Aktivitäten verjährt?


Du hast Biathlon vergessen. [grins]

Da muss ich einfach noch einen drauf setzen.Wenn man statt des Führers Handgranate eine Keule geworfen hätte, auch die wurde mal ursächlich geworfen um damit den Gegner den Schädel einzuschlagen,oder irre ich mich da.
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Re: Gehören Wehrsportübungen in den Schulunterricht?

Beitragvon pentium » 14. Januar 2013, 18:45

Nein du irrst nicht! Einfach mal Wurfkeule bei Tante Google eingeben.

MfG
pentium
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
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Re: Gehören Wehrsportübungen in den Schulunterricht?

Beitragvon Sirius » 14. Januar 2013, 19:03

vs1400 hat geschrieben:warum gab es derartige entwicklungen denn nicht auch im anderen teil deutschlands?
gruß vs


Einen Wehrkundeunterricht oder Wehrsportunterricht gab es tatsächlich nicht. Das einzige, was entfernt Berührungspunkte mit militärischen Übungen hätte, wäre der Wahlpflichtkurs "Orientierungslauf" im Fach Sport in der Oberstufe (Klasse 11-13).

Orientierungslauf, meist kurz OL genannt, ist eine Laufsportart. Im Gelände werden mehrere Kontrollpunkte festgelegt, die mit Hilfe von Landkarte und Kompass gefunden werden müssen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Orientierungslauf


Die Idee zu dieser Sportart wurde übrigens zum ersten Mal von einem Quedlinburger erwähnt, von Johann Christoph Friedrich GutsMuths.

Johann Christoph Friedrich GutsMuths schlug bereits 1817 in seinem Turnbuch für die Söhne des Vaterlandes Orientierungsübungen als Teil der wehrsportlichen Erziehung der Jugend vor, fand mit dieser Idee aber kaum Gehör. Im weiteren Verlauf des 19. Jahrhunderts kam es zu verschiedenen Ansätzen, Orientierung und Sport miteinander zu verbinden, die ebenfalls im militärischen Umfeld gründeten. Sogenannte „Spähungsübungen“, wie sie zur Mitte des 19. Jahrhunderts in Nordeuropa praktiziert wurden, wurden zunehmend auch mit sportlichem Hintergrund betrieben und umfassten in unterschiedlichem Ausmaß auch Orientierungsaufgaben.[56] In Skandinavien, insbesondere in Norwegen, wurden im späten 19. Jahrhundert Karten beim militärischen Skilanglauftraining verwendet.
http://de.wikipedia.org/wiki/Orientierungslauf


@Nov65,
hast Du Orientierungslauf jemals im Sportunterricht durchgeführt?
Zuletzt geändert von Sirius am 14. Januar 2013, 19:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Gehören Wehrsportübungen in den Schulunterricht?

Beitragvon Edelknabe » 14. Januar 2013, 19:08

So langsam sorgt der Fred für Spass und Humor, was nun alles zu welchen Verwendungszweck im DDR-Sportunterricht verwendet wurde? Überhaupt im Sport in seiner Geschichte was da nun und was da nun nicht? Oder besser formuliert auch im Militärischen und Zivilem.Wo sollte eigentlich der Fred hin, welche Aussage sollte hier denn am Ende stehen? Wäre nett, wenn das mal Einer gut definieren könnte?

Ich glaube auch, alle User haben eindeutig das Thema verfehlt, die vom GST-Lager in der Berufsausbildung geschrieben haben. Eigentlich auch die Texte vom Wehrkundeunterricht ab 1978 in der DDR, vollkommen fehl am Platze.

Rainer-Maria stimmt doch...oder liege ich da so falsch?
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Re: Gehören Wehrsportübungen in den Schulunterricht?

Beitragvon Nov65 » 14. Januar 2013, 19:26

Hi @sirius,
ich bin ja fast bei Dir.
Auch heute gibt es Sportarten mit deutlichem Bezug zur Waffe. Du nanntest Biathlon. Den Schießsport mit Pistole, Gewehr und Bogen sowie Armbrust nicht vergessen.Der Moderne Fünfkampf.
Aber mit keiner Sportart wird die Verwendung des Sportgerätes so verfälscht wie beim Keulenwurf im DDR-Schulsport, oder? Eine F1 eine Keule? Ich weiß nicht!
Ob der Keulenweitwurf nun jemandem geschadet hat, ist unerheblich.Wenn keiner so ein Ding an den Kopf gekriegt hat, hat auch keiner Schaden genommen. Die mit der Formulierung getarnte Verwendung von Handgranatenimitationen in der Schule ist doch der Kernpunkt.Und natürlich die Einbindung von Schule in die Landesverteidigung.

Es gab doch den Wehrkundeunterricht. Da sind wir auseinander. Wie kommst Du darauf, dass es ihn nicht gab? Das ist doch belegt.Ich sehe noch die Uniformen der Leutnants, die in unsere Schule kamen.

Ich habe in meinem Sportunterricht der 11.-13. Klasse keinen Orientierungslauf durchgeführt. Wozu auch? Die Jungs hatten doch vormilitärische Ausbildung in allen drei Schuljahren Berufsausbildung mit Abitur.
Mir ist so eine Lehrplananforderung nicht erinnerlich.
Gruß, Andreas
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Re: Gehören Wehrsportübungen in den Schulunterricht?

Beitragvon Janko » 14. Januar 2013, 19:28

aus goettinger stadtinfo........Verstärkte Nachwuchsarbeit der Bundeswehr in Schulen und Hochschulen

Die Bundeswehr drängt an die Schulen und Hochschulen! In den Schulen sucht sie zum einen nach dem Ende der Wehrpflicht neue Rekruten und Rekrutinnen. Zum anderen will sie schon die Kinder und Jugendlichen – die Wähler und Wählerinnen von morgen – von der Notwendigkeit militärischer Einsätze überzeugen. In immer mehr Bundesländern schließt sie deshalb Kooperationsvereinbarungen mit den jeweiligen Kultusministerien. Damit sichert sie ihren Jugendoffizieren Zugang in die Klassenzimmer. Als "Experten für die politische Bildung" gestalten sie dort den Unterricht, entwerfen Lehrmaterialien, organisieren Ausflüge in Kasernen oder andere Seminarfahrten und üben zunehmend Einfluss auf die Ausbildung von Lehrkräften aus. Auch die Wehrdienstberater kommen regelmäßig und immer häufiger in Schulen, um Jugendliche offensiv für den Dienst an der Waffe anzuwerben. An den Hochschulen wird eine zunehmende Militarisierung der Forschung und Lehre immer deutlicher.

Ich ahne schon das mit meiner obigen Info. das Thema noch mehr "befeuert" wird.

Nur die DDR ist Geschichte, die Wehrsportübungen, vormilitärischen Ausbildungen und der Wehrkundeunterricht damit beendet. Die evtl. überreichten Urkunden an Lehrer, Ausbilder und Sieger der jeweiligen Wettbewerbe brauchen nicht abgegeben zu werden sondern können an der Wand hängen bleiben oder im Karton afbewahrt .
Traumatisierte sollten sich in Behandlung begeben. Wer keine Schäden davon getragen hat, sollte aber auch nicht rumposaunen das es ihm noch genützt hat.


Ich frag mich nur, was drängelt sich jetzt verstärkt die BW in die Schulen ?...warum ?....was wird da veranstaltet ?...was geht unter "der Decke ab" ?
Wehred den Anfängen....Bundeswehr raus aus den Schulen !!...oder ham die schon heimlich, mit leuchtenden Augen die alten DDR-Ausbildungspläne gelesen ?
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Re: Gehören Wehrsportübungen in den Schulunterricht?

Beitragvon Nov65 » 14. Januar 2013, 19:29

@Sirius, hab noch mal Dein Posting gelesen. Wenn Du das mit dem Orientierungslauf in der Schule der damaligen und heutigen BRD meintest, nehme ich meine Erwiderung zu diesem Punkt natürlich zurück.
Gruß, Andreas
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Re: Gehören Wehrsportübungen in den Schulunterricht?

Beitragvon Nov65 » 14. Januar 2013, 19:40

@Edelknabe,
Du gibst ja ganz intelligente Feststellungen ab."Ich glaube auch, alle User haben eindeutig das Thema verfehlt, die vom GST-Lager in der Berufsausbildung geschrieben haben. Eigentlich auch die Texte vom Wehrkundeunterricht ab 1978 in der DDR, vollkommen fehl am Platze."

Berufsschulen waren auch Schulen. Der oberste Herr der Schulen im Kreisgebiet war der Kreisschulrat, einer seiner Abteilungsleiter war der für die Berufsausbildung. Alle unterstanden der Volksbildungsministerin.
Die sogenanten GST-Lager waren nicht etwa freiwillige Freizeitlager. Die Teilnahme an der vormilitärischen Ausbildung war Bestandteil des Ausbildungsvertrages.Also Lehrinhalt!!
Wir haben bei dem Threadthema überhaupt nie daneben gelegen.
Die Diskussion in diesem Thread war doch sehr lebhaft, hat sich aber m-. E. erschöpft. Es geht nur noch hin und her, weil ständig Aussagen getroffen werden, dass es ja überhaupt nicht so war. Und Du nun noch vorneweg.
Schönen Abend von Andreas
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Re: Gehören Wehrsportübungen in den Schulunterricht?

Beitragvon augenzeuge » 14. Januar 2013, 19:41

Janko hat geschrieben: Ich frag mich nur, was drängelt sich jetzt verstärkt die BW in die Schulen ?...warum ?....was wird da veranstaltet ?...was geht unter "der Decke ab" ?


Lies mal den Link dazu von Neun » Fr Jan 11, 2013 1:34 pm

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Re: Gehören Wehrsportübungen in den Schulunterricht?

Beitragvon Nov65 » 14. Januar 2013, 19:42

Pardon: Tippfehler bei..sogenannten. im Vorposting. Falls jemand drüber stolpert.
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Re: Gehören Wehrsportübungen in den Schulunterricht?

Beitragvon Edelknabe » 14. Januar 2013, 19:54

Also könnte man jetzt schreiben" Damals in der DDR und heute, es ist fast die selbe Herangehensweise in den Schulen, dem Schüler soll auch der Militärische Beruf schmackhaft gemacht werden. Weniger in der DDR da damals mehr auf Breitenausbildung des sich Erwehren gesetzt wurde(Der Sozialismus musste einfach verteidigt werden), mehr in der heutigen BRD wo das Militär durch Abschaffung der Wehrpflicht mittlerweile echte Rekrutierungsprobleme bekommt."

Rainer-Maria der seinen Töchtern, Schwiegersöhnen das nicht mal verübeln würde, wenn sie die militärische Laufbahn einschlagen würden. Aber das wäre einen Extrafred wert..nicht hier.
Unser Ex-Lehrer wieder so Nov. Typisch Lehrer, typische Krümmel....Wortkrümmelei und ja, auch Berufs"schulen" waren Schulen gott ne.
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Re: Gehören Wehrsportübungen in den Schulunterricht?

Beitragvon Sirius » 14. Januar 2013, 19:56

Nov65 hat geschrieben:@Sirius, hab noch mal Dein Posting gelesen. Wenn Du das mit dem Orientierungslauf in der Schule der damaligen und heutigen BRD meintest, nehme ich meine Erwiderung zu diesem Punkt natürlich zurück.
Gruß, Andreas


Ja, ich bezog mich auf die BRD, denn mein Beitrag war eine Antwort auf vs1400, der geschrieben hatte, dass es einen solchen Unterricht im anderen Teil Deutschlands (BRD) nicht gab.

Dich fragte ich, ob Du die Sportart Orientierungslauf im Unterricht durchgeführt hast, bzw. ob sie Dir bekannt war. Du hast ja bereits geantwortet.
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Re: Gehören Wehrsportübungen in den Schulunterricht?

Beitragvon Zicke » 14. Januar 2013, 19:59

wenn alle an den Orientierungsläufen mit Herz und Seele dabei gewesen wären und das Karten lesen gelernt hätten, würden heute weniger mit Navi in die Flüsse fahren. [grins]
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Re: Gehören Wehrsportübungen in den Schulunterricht?

Beitragvon Sirius » 14. Januar 2013, 20:01

Janko hat geschrieben:Ich frag mich nur, was drängelt sich jetzt verstärkt die BW in die Schulen ?...warum ?....was wird da veranstaltet ?...was geht unter "der Decke ab" ?


Durch die Abschaffung der Wehrpflicht, durch gefährliche Auslandseinsätze, durch viele Abbrecher bei den Freiwilligen in der Probephase hat die BW wohl ein Problem, genügend Personal zu rekrutieren. So weit wie vor 200 bis 300 Jahren, als Werber ihre "Opfer" in Wirtshäusern betrunken machten, um sie so leichter zur Unterschrift drängen zu können, sind wir noch nicht.
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Re: Gehören Wehrsportübungen in den Schulunterricht?

Beitragvon Interessierter » 14. Januar 2013, 20:11

Schon erstaunlich wieviel Fantasie und Dinge, die nichts mit dem Wehrkundeunterricht zu tun haben bemüht werden, um diesen Unterricht der nichts an Schulen zu suchen hat, schönzureden oder zu bestreiten.

Der Verweis auf Biathlon oder Fünfkampf sind ebenso wenig Wehrkundeunterricht, wie die alte Leier BW-Jugendoffiziere dem Wehrkundeunterricht gleichzusetzen; frei nach dem Motte: Herr Lehrer der hat das auch gemacht. Wenn die Argumente fehlen muß verzweifelt die BRD ins Spiel gebracht werden.

Was sich auf jeden Fall wieder mal bestätigt ist, daß User aus den neuen Bundesländern ihren Landsleuten, die ihre Erlebnisse hier als Zeitzeugen schildern, diese bestreiten. Das sind dann oftmals auch noch die gleichen Leute, die Usern aus den alten Bundesländern immer genauso unsachlich vorwerfen, sie wollten ihnen ihr Leben in der DDR erklären.

Fakt ist und bleibt, daß die DDR ihre Schüler schon in der Schule in einem speziellen Unterrichtsfach, an militärische Dinge heranführte. So etwas hat an Schulen nichts zu suchen !

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Re: Gehören Wehrsportübungen in den Schulunterricht?

Beitragvon Zicke » 14. Januar 2013, 20:20

hier hat überhaupt keiner abgestritten , es wurde nur deutlich gemacht das es bis 1969 definitiv keinen Wehrsportunterricht gab .denn du hattest ja das Jahr 1953 in Rennen geschickt.
Und was nach 69/70 in den Schulen für Sport unterrichtet wurde kann ich dir nicht sagen, nur so viel, meine Söhne sind nicht in Uniform zum Sport.
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Re: Gehören Wehrsportübungen in den Schulunterricht?

Beitragvon Nostalgiker » 14. Januar 2013, 20:30

vs1400 hat geschrieben:danke aber für deine mühe, nur sind keulen eben keulen und nicht wie von Thoth verklärte stielhandgranaten.

Bevor Du mir hier dumm kommst, informiere dich bitte über die sprachliche und optische Unterscheidung von 'Stielhandgranaten' , 'Wurfkeulen' und (Gymnastik)keulen.

Im Umgangssprachlichen Bereich wurde im Rahmen des Schulssportes in der Zeit von der ich rede mit Wurfkeulen Keulenweitwurf im Sportunterricht gemacht. Ob diese Dinger, in den 50ger Jahren noch "Restbestände" aus dem Reich waren sei dahingestellt. Selbst in dieser Zeit hieß diese Disziplin auch Keulenweitwurf.
Übrigens genauso ähnlich wie zu meiner Zeit ein Neger Neger hieß und ein Zigeuner Zigeuner. Aber gegen sowas hat die heutige politisch korrekte Sprachpolizei etwas, aber das ist ein anderes Thema.

Vielleicht ist es Dir und ebenso einem gewissen @AZ in Euer Borniertheit entgangen das ich a) nie den Fakt angezweifelt habe das ich selbst im Sportunterricht mit solch einem Ding geworfen habe und b) das ich die schleichende und unterschwellige Unterwanderung bestimmter Schulfächer im Sinne der Forcierung von "Wehrsport" ebenfalls nie abgestritten habe.

Nur wurde der Prozess erst in ab Mitte/Ende der sechziger Jahre stärker vorangetrieben, in den 50jahren war erstens die Erinnerung an den Krieg in der Bevölkerung viel zu frisch und zweitens war damals, zumindest offizielle Politik, die vorherrschende Meinung "Nie wieder Krieg". Das spielen der Kinder mit "Kriegswaffen", sprich imitierten Schwertern u. a. Hieb- und Stichwaffen, Revolvern, Gewähren u. ä. war gesellschaftlich verpönt......

Anfang der 90ger Jahre gab es im Kino zum Thema Militarisierung der DDR-Gesellschaft einen sehr beeindruckenden Dokumentarfilm.
In ihm wurde sehr gut und vor allem nachvollziehbar der Prozess dargestellt wie sich die Einstellung der Führung der DDR von einer offiziellen ? pazifistischen unmittelbar nach dem Krieg, sukzessive im Laufe der Jahre zu einer vollständigen Militarisierung der Gesellschaft hin entwickelte und wandelte.
Wurde es in den 50ger Jahren noch streng geahndet wenn Kinder mit Zündplättchen-Revolvern Cowboy spielten (ich lass den zusätzlichen Effekt der "imperialistischen" Beeinflussung weg) war es ab den Siebzigern legitim das die lieben Kleinen mit Panzermodellen im Sandkasten spielen durften und sollten .......
Leider ist mir der Titel dieses wirklich guten Dok-Filmes entfallen, ich weiß auch nicht mehr von wem er gemacht wurde, glaube aber das da Konrad Weiß federführend war .....

Übrigens AZ, mich belastet höchstens Deine Impertinenz aber nicht die Wahrheit.
Lies einfach im dem von @icke 46 verlinkten Dokument den Abschnitt "Probleme und Ergebnisse bei der sozialistischen Wehrerziehung" ; ab Seite 35 im Dokument. Da kannst an einem Beispiel von Schulen im Kreis Torgau nachlesen wie das in den sechziger/siebziger/achtziger Jahren an Schulen der DDR ablief.

In meiner Schulzeit, fünfziger Jahre war das eben nicht so der Fall ob es Dir nun in Dein Weltbild passt oder nicht.
Selbst das von @vs1400 eingestellte Dokument beschreibt die Situation ab der offiziellen Einführung des Wehrunterrichtes als Schulfach ab 1978.

Mal selber die Links lesen die hier eingestellt werden statt altklug daherzureden ....

Eine ganz interessante Seite ist diese: hier klicken welche unter anderem die in den siebziger Jahren immer verstärkter Hinwendung und ideologischer Durchsetzung des allgemeinen Schulstoffes mit dem Thema militärische Schutz des Vaterlandes als ein notwendiges Instrument der Friedenssicherung und des Schutzes gegen den kapitalistischen Klassenfeind aufgezeigt wird.

Diese massive, propagandistische Beeinflussung der Schüler gab es in den fünfziger Jahren noch nicht.
In unserer Schule war im Eingangsbereich neben einem schönen Wandbild der komplette Text der DDR Nationalhymne verewigt, jedenfalls bis zur "Renovierung" welche Ende der Sechziger stattfand und zufälligerweise mit der Aufgabe der Anstrengung zur deutschen Einheit als Staatsziel der DDR zusammen fiel ......

@AZ, @vs, ihr wollt Zeitzeugen? Dann gewöhnt Euch an den Gedanken das Zeitzeugen nicht erst ab dem Zeitpunkt der sechziger Jahre berichten können , sondern auch von der Zeit vor Euch .......

Hier der optische Unterschied zwischen der 'Wurfkeule' (eine F1 ist auch mit auf dem Bild, allerdings kam sowas in unserem Sportunterricht nicht zum Einsatz, die Keule schon) und Gymnastikeulen.

wurfkeule und F1.jpg


gymnastikkeule-aus-holz-large-2.jpg


Stielhandgranten.jpg



Thoth

PS.: ich bin immer wieder beeindruckt wie es gelingt bei fast jedem Thema die "Stasi" ins Spiel zu bringen ...... Das ist fast zwanghaft habe ich den Eindruck
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Re: Gehören Wehrsportübungen in den Schulunterricht?

Beitragvon Wosch » 14. Januar 2013, 20:46

Zicke hat geschrieben:hier hat überhaupt keiner abgestritten , es wurde nur deutlich gemacht das es bis 1969 definitiv keinen Wehrsportunterricht gab .denn du hattest ja das Jahr 1953 in Rennen geschickt.
Und was nach 69/70 in den Schulen für Sport unterrichtet wurde kann ich dir nicht sagen, nur so viel, meine Söhne sind nicht in Uniform zum Sport.



Aber daß die "GST" schon 1952 gegründet wurde und ich ab dem Jahre 1958 an dessen "Veranstaltungen" in der Sparte "Schießsport" teilnehmen mußte, wirst Du mir hoffentlich nicht in Abrede stellen wollen. Wenn das keine "vormilitärische" Ausbildung gewesen war, dann kannst Du mich wegen mir ruhig "Franz Gans" nennen. Es war seinerzeit so gut wie unmöglich sich vor der "GST" zu drücken. Der Zwang dazu kam von der Berufsschule, vom "Volkseigenen Betrieb" und vom FDJ-Sekretär, der in meiner Eigenschaft als FDJ-Mitglied immerhin mein "Vorgesetzter" war. Selbst die "GST-Uniformierung" machte deutlich was wir im Grunde genommen sein sollten, nämlich als FDJler die "Kampfreserve der Partei" und als GSTler die künftigen Waffenträger zur Verteidigung der "sozialistischen Heimat".
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Re: Gehören Wehrsportübungen in den Schulunterricht?

Beitragvon Nostalgiker » 14. Januar 2013, 21:00

Nachtrag,

solche Sachen wie "Hans-Beimler-Wettkämpfe", Orientierungsläufe und Geländeläufe gab es zu meiner Schulzeit nicht. Ein Glück für uns.

Die Woche GST Ausbildung während der Lehre in einem Lager fand statt, ob es "Pflicht" oder Bestandteil des Ausbildungsvertrages war mag ich bezweifeln, denn in meinem Lehrvertrag steht nichts drin von GST-Lager oder vormilitärischer Ausbildung aber es war ein fester Bestandteil in der Ausbildung, pro Lehrjahr eine Woche.
Auch Nicht-GST-Mitglieder mußten mit in das Lager und die Woche dort firmierte auch ganz offiziell unter "vormilitärischer Ausbildung". Als Ausbilder fungierten teilweise bereits Gediente aus dem Betrieb welche damit ihren Reservistendienst abrissen.

Wobei wir damals noch keine GST Uniformen hatten, sondern in albernen Kombis (Blaumann ähnlich) durch's Gelände hirschten ......, mit Luftgewehren ballerten usw.
Das ganze wurde damals mehr als ein großer Gaudi angesehen, nicht besonders ernst genommen und deshalb ziemlich lax abgerissen, auch von den Ausbildern......
Außer dem einen Choleriker ......., aber der hatte nichts zu sagen außer sinnlos rumbrüllen ........
Es war alles ein wenig improvisiert, im Gegensatz zu den späteren Jahren wie ich aus Erzählungen Betroffener weiß........

Aber Erinnerungen von Zeitzeugen an die Zeit der Fünfziger/Anfang der Sechziger werden ja, soweit sie nicht von der Angst und Schrecken unter der Fuchtel des MfS berichten, gerne von den Spätgeborenen DDR Bürgern bestritten, weil ihrer Auffassung nicht sein kann was nicht sein darf .......

@Interessierte, echt der Knaller das Du Deine eigene Frage ad Adsurdum findest weil Offenbar die Antworten welche Du hier bekamst nicht Deinem vorgefertigtem Weltbild entsprechen.
Falls Du es mal wieder schafft eine Frage zu formulieren gib dann bitte den gewünschten Antwortrahmen vor, denn dann ersparen es sich hier Einige ihre Lebenszeit damit zu verschwenden Dir zu antworten und als "Dank" von Dir mit Deinen üblichen Unterstellungen und Vorwürfen konfrontiert zu werden, wenn Dir Antworten nicht ins Konzept passen.

Thoth
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Re: Gehören Wehrsportübungen in den Schulunterricht?

Beitragvon Zicke » 14. Januar 2013, 21:16

Aber daß die "GST" schon 1952 gegründet wurde und ich ab dem Jahre 1958 an dessen "Veranstaltungen" in der Sparte "Schießsport" teilnehmen mußte, wirst Du mir hoffentlich nicht in Abrede stellen wollen. Wenn das keine "vormilitärische" Ausbildung gewesen war, dann kannst Du mich wegen mir ruhig "Franz Gans" nennen. Es war seinerzeit so gut wie unmöglich sich vor der "GST" zu drücken. Der Zwang dazu kam von der Berufsschule, vom "Volkseigenen Betrieb" und vom FDJ-Sekretär, der in meiner Eigenschaft als FDJ-Mitglied immerhin mein "Vorgesetzter" war. Selbst die "GST-Uniformierung" machte deutlich was wir im Grunde genommen sein sollten, nämlich als FDJler die "Kampfreserve der Partei" und als GSTler die künftigen Waffenträger zur Verteidigung der "sozialistischen Heimat".
Schönen Gruß aus Kassel. [hallo][/quote]

Wolfgang, ich bezweifele Deine Aussage keines Falles, nur war ich nicht Pionier, in der FDJ und auch nicht in der GST. Ich war in der JG (mehr oder eher weniger).
Und in der Lehrzeit waren wir einmal im Winter im Zinnwald, das hatte unser Berufsschulpauker geschickt als Militärische Ausbildung getarnt. Somit hatten wir eine Woche zusätzlichen und herrlichen Wintersporturlaub.
Menschen, die keinen Arsch in der Hose haben, müssen nicht zwangsläufig schlank sein.

Meine Rechtschreibfehler könnt Ihr Samstags ab 17 Uhr bei Rewe gegen eine lecker Senfgurke tauschen.
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Re: Gehören Wehrsportübungen in den Schulunterricht?

Beitragvon Wosch » 14. Januar 2013, 21:48

Zicke hat geschrieben:Aber daß die "GST" schon 1952 gegründet wurde und ich ab dem Jahre 1958 an dessen "Veranstaltungen" in der Sparte "Schießsport" teilnehmen mußte, wirst Du mir hoffentlich nicht in Abrede stellen wollen. Wenn das keine "vormilitärische" Ausbildung gewesen war, dann kannst Du mich wegen mir ruhig "Franz Gans" nennen. Es war seinerzeit so gut wie unmöglich sich vor der "GST" zu drücken. Der Zwang dazu kam von der Berufsschule, vom "Volkseigenen Betrieb" und vom FDJ-Sekretär, der in meiner Eigenschaft als FDJ-Mitglied immerhin mein "Vorgesetzter" war. Selbst die "GST-Uniformierung" machte deutlich was wir im Grunde genommen sein sollten, nämlich als FDJler die "Kampfreserve der Partei" und als GSTler die künftigen Waffenträger zur Verteidigung der "sozialistischen Heimat".
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Wolfgang, ich bezweifele Deine Aussage keines Falles, nur war ich nicht Pionier, in der FDJ und auch nicht in der GST. Ich war in der JG (mehr oder eher weniger).
Und in der Lehrzeit waren wir einmal im Winter im Zinnwald, das hatte unser Berufsschulpauker geschickt als Militärische Ausbildung getarnt. Somit hatten wir eine Woche zusätzlichen und herrlichen Wintersporturlaub.[/quote]



Ich wollte mit meinem Post auch nur belegen daß es zu meiner Zeit schon diese "vormilitärischen" Schulungen gegeben hatte bevor das dann als "Wehrerziehung (oder als was auch immer) in die schulischen Lehrpläne aufgenommen wurde. Ich kannte damals keinen Klassenkameraden oder Arbeitskollegen meines Alters der nicht in irgendeiner Form an diesen GST-Veranstaltungen mehr oder weniger teilgenommen hatte. Unser Kaderleiter, der Betriebsparteisekretär und unser FDJ-Sekretär wären mit Sicherheit bei den Eltern vorstellig geworden, wenn das anders gewesen wäre. Ich weiß ja nicht was Du für ein Jahrgang bist, aber in den 50ern herrschte ein ganz anderer Wind vor als in der späteren Aera Honecker, da war man schneller drinn wie draußen. Gründe dafür wurden konstruiert und das wollte man den Eltern nicht antun.
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